Cornucopia

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Cornucopia

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder


das aus dem Horn der Ziege Amalthea [siehe unten] hergestellte Füllhorn. In den englischen und, von dort übernommen, auch in deutschen Logen das Abzeichen des Schaffners.

Amalthea

Quelle: Vollmer, Wilhelm: → Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 31. gemeinfrei


[31] Amalthea (Gr. M.). Die Angaben der Dichter von den ältesten Zeiten an schwanken darüber, ob unter diesem Namen eine Ziege, die das Kind Jupiter säugte, oder eine Nymphe, die dasselbe mit der Milch einer Ziege aufzog, zu verstehen sei.

Nach Einigen also ist sie die Ziege, die Jupiter zum Lohn ihrer Ammendienste unter die Sterne versetzte, nachdem er ihr ein Horn abgebrochen, das er den Töchtern des cretischen Königs Melissus gab, indem er in dasselbe einen solchen Segen legte, dass es mit Allem, was sie wünschen mochten, sich anfüllte. Nach Anderen ist sie eine Nymphe, entweder Tochter des Oceanus, oder des Sonnen-Gottes, oder des Melissus, oder des Hämonius, oder des Olenus, eines Sohnes des Vulcan.

Die Ziege, mit deren Milch sie den Jupiter nährte, brach einst eines ihrer Hörner an einem Baume ab, die Nymphe füllte es mit grünen Kräutern und Obst, und brachte es so dem Jupiter, der es unter die Sterne versetzte. Wieder nach Anderen geht dieses Horn, dem fortwährend die Kraft inwohnt, Speise oder Trank im Ueberflusse anzuschaffen, aus den Händen der A. in anderen Besitz über; z.B. Mercur gibt es dem Hercules, als er auszieht, um die Rinder des Geryon zu holen; oder es ist im Besitze des Stromgottes Achelous, der es dem Hercules abtreten muss als Preis der Rückgabe seines eigenen Hornes, das ihm, nachdem er sich in einen Stier verwandelt, Hercules im Kampfe abgebrochen hatte.

Eine andere Erzählung ist, dass der libysche König Ammon eine ausgezeichnet schöne Jungfrau, A., die er heirathete, zur Beherrscherin eines sehr fruchtbaren Landstriches gemacht habe, der die Gestalt eines Kuhhornes hatte und von seiner Königin den Namen Horn der A. bekam, welcher dann auf jedes fruchtbare Land übergetragen wurde. Dieses Horn wurde in der bildenden Kunst der Alten vielfach angewendet, und findet sich besonders bei den Darstellungen der Glücksgöttin als Symbol ihrer überreichen Gaben.