Hamburger Logenlieder

Aus Freimaurer-Wiki
Oden.jpg

Hamburger Logenlieder

Msgruenklein.gif

Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller

Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772


Oden und Lieder
für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen
Zu den drey Rosen
und
Zur goldenen Kugel
in Hamburg. Anno 1772.
24 Seiten
http://dibiki.ub.uni-kiel.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:gbv:8:2-2304481


siehe auch:
Zum Singen für Brüder, Hamburg 1774
Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1778, 1779 und 1784


Neu sind von den 12 Liedern: I (teilweise), V-VIII, IX (teilweise), X-XI.


I. An dem [!] großen Welt-Baumeister.

Auch in:
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 76-77
(Das Vorwort ist datiert mit 5.7.1772 und 1.7. 1772)

Für eine ganz andere Version siehe:
Theodor Gottlieb von Hippel: Das erste deutsche freimaurerische Logengebet. 1772
mit der Eingangszeile:
Richter frey geschafner Geister,
(daraus sind hier stückweise übernommen: einige Zeilen aus der 1., 2. und 4. Strophe)


Richter frey erschaffner Geister!
Großer Welten, großer Meister!
Blick auf unsre Maurerey.
Laß dich nicht erzürnet schauen;
Den was wir in Schwachheit bauen
Bleibt doch nie von Fehlern frey.

Deine Wercke sind erhaben,
Groß an Wesen groß an Gaben,
Die dein bildend Wort erschuf!
Schmück zur allgemeinen Freude,
Unser wachsendes Gebäude,
Durch den unverkürzten Ruf!

Wo in abgemeßnen Kreisen,
Dich die helle Kugeln preisen,
Strahlt dein Abdruck mit erhöht.
Täglich muß der Schooß der Erden,
Ein erhellter Zeuge werden,
Deiner großen Majestät.

Stärke muß uns ruhig machen
Weisheit krönt den Lauf der Sachen,
Schönheit nimmt die Augen ein.
Laß auch dies bey uns verbunden,
Laß den Zweck von unsern Stunden,
Stärcke, Weisheit, Schönheit, sein.

Knüpfe selbst das Band der Brüder,
Gieb und nimm zum Opfer wieder,
Unser Dencken, unser Thun.
Fördre alles Unternehmen,
Daß wir unsre Herzen zähmen,
Und bey fremder Zwietracht ruhn.

Nur von Ehrfurcht eingenommen.
Laß uns stets zusammen kommen,
Zur Verstärckung unsrer Treu.
Laß die Spottsucht auf uns schelten,
Unser Orden soll doch gelten.
Denn dein Wille steht ihm bey.

Unaufhörlich dich zu preisen,
Bleibt dir Arbeit rechter Weisen,
Und ein segenvoller Schluß.
Der soll unsre Brüder zieren,
Bis wir diese Welt verlieren.
Und sie uns befreyen muß.



II.
Zunftgenossen, edle Brüder!

siehe: Lied der Lehrlinge, 1722
7. deutsche Übersetzung (von Ludwig Friedrich Lenz, 1746)

III.
Hier in der Freyheit sichern Schoße

siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge
unter dem Titel: IIII: Gesellen-Lied, 1746

IV.
Den festen Bau von meinem Glücke

siehe in: Die erste grosse Verräterschrift. Der verrathene Orden der Freymäurer, 1745 (frz. 1745),
unter dem Titel: Lied eines Maurers an seine Maurerin

V. Der Tugend sanften Reiz empfinden

Auch in:
Johann Adolf Scheibe: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776
LXXVI. ohne Titel
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 31
Unter dem Titel: Ueber die Bestimmung der Freymaurer
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder, 1790, 40-41.
Freymaurer Lieder mit Melodien.
Herausgegeben von Böheim. Berlin 1795, 8-9,
unter dem Titel: An die Tugend, mit der Angabe Mozart
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800, 40-41
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 58-59.
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 34


Der Tugend sanften Reiz empfinden,
Ist, Maurer, euch, nur euch bewust.
[1895: ist ächten Maurern wohl bewußt,]
Der Wahrheit dunckle Spuhr ergründen,
Ist Lohn für eines Maurers Brust.
Uns locken keine Tändeleyen,
Stolz, Wahn und Thorheit täuscht uns nicht.
Sich klug und weise zu erfreuen,
Ist nach der Arbeit unsre Pflicht.

Wir schätzen nicht der Titel Bürde,
Wir kennen keinen andern Wehrt;
Als [1776: Denn] nur [1790, 1795 und 1800: dich], o Tugend! deine Würde
Ist, was des Maurers Wunsch [1895: Herz] begehrt:
Wir bauen, Weisheit, dir Altäre,
Die weise, schön und stark bestehn.
Wir weinen eine sanfte Zähre,
Wenn Menschen uns um Mitleid flehn.

Ihr Brüder! die wir in dem Bunde,
Der Weisheit und der Tugend stehn.
Wir segnen jene heil‘ge Stunde,
Da wir das helle Licht gesehn.
Dir! [1776: Ja.] großer Meister! der Naturen,
Verdancken wir, dies Glück nur dir!
[1776: Dieß Glück verdanken wir nur dir:]
Wir folgen deinen heil‘gen Spuren,
Als ächte Maurer folgen wir.
[Scheibe: H.]


Die stark veränderte Version 1790 und 1795 vertauscht „Wahrheit“ mit „ Weisheit“ und hat eine stark veränderte dritte Strophe:

Wir [1800: Auf], Brüder! die wir in dem Bunde
Der Weisheit und der Tugend stehn,
Wir segnen [1800: Auf! segnet] jene heil'ge Stunde,
Da wo wir hier das Licht gesehn.
[1800: Wenn anders – Weisheit ihr gesehn.]
Auch dankt [1800: Dankt, dankt] dem Geber aller Gaben,
Auch Maurerei ist sein Geschenk,
Wer stets ihn will zum Vater haben,
Sei seines Bundes eingedenk.


Nochmals veränderte Version von 1801:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 32-33,
1857 und 1869, 71-72, mit der Angabe: Comp. v. Mozart.


Der Tugend sanften Reiz empfinden, lehrt uns die edle Maurerei; der Wahrheit Tiefe zu ergründen steht ihr ein eigner Schutzgott bei. Fern von des Wahnes Tändeleien blend't [1832: Lockt] sie der Thorheit Schimmer nicht: im Stillen sich des Guten freuen, ist, ihre Lust, ist ihre Pflicht.

Kein Maurer schätzt der Titel Bürde, und Gold hat für ihn keinen Werth; allein der Tugend hohe Würde, ist was sein edles Herz begehrt. Der Wahrheit bauet er Altäre, durch Weisheit, Schönheit, Stärke, schön; nie läßt er eines Armen Zähre, umsonst um Hülf und Mitleid flehn.
[1832:
Der Wahrheit bauet er Altäre,
Die Weisheit, Schönheit, Stärke schmückt,
Nie läßt er, wenn des Armen Zähre
Um Mitleid fleht, ihn unbeglückt.]

Wir, Brüder, die wir in dem Bunde der Weisheit und der Tugend stehn, wir segnen jene heil'ge Stunde, in welcher wir das Licht gesehn. O Dank dem Geber aller Gaben? denn Maurerei ist sein Geschenk. Wer stets ihn will zum Vater haben, sey seines Bundes eingedenk.


VI. Laßt uns ihr Brüder Weisheit erhöhn

In:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Fünfter Theil, Zürich 1784, 272-273
ist als Autor angegeben: F. L. Graf zu Stollberg (1750-1819)
ebenso in:
Taschenbuch für alle Freunde der Geselligkeit, der Freude und des Gesangs. Memmingen 1795, 78-79 (Stollberg)
Teutsches Liederbuch. Stuttgart 1823, 467-469 (F.L. Stolberg)
Musikalischer Hausschatz de Deutschen. 1843, 348
Der Sänger am Rhein. 5. Aufl. Mannheim 1845, 109-110
Allgemeines deutsches Lieder-Lexikon. Zweiter Band, Leipzig 1847, 292 (Stollberg)

andere Autorenangaben lauten:
in: Lieder für Freunde der geselligen Freude. Jena und Leipzig 1799, 192-193,
unter dem Titel: An die Weisheit,
mit der Angabe: v. Dalberg
Auswahl der schönsten Lieder und Gesänge für fröhliche Gesellschaften. Nürnberg 1815, 136-138: Dalberg
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 53-54: Dalberg
in Nachschlagewerken werden angeboten:
Karl Theodor Anton Maria von Dalberg (1744-1817)
Wolfgang Heribert von Dalberg (1750-1806)

Joseph Gabriel Findel nennt als Autor in seiner „Geschichte der Freimaurerei“ (3. Aufl. 1870, 738):
Ludwig Heinrich Freiherr Bachoff von Echt (1725-1792),
dies in Anlehnung an
Friedrich Voigts in der Leipziger Freimaurer-Zeitung, No. 24, Juni 1851, 187.



Auch in:
Johann Adolf Scheibe: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776
LXXVII. ohne Titel
Heinrich August Ottokar Reichard: Freymäurer-Lieder. 1776, 81-82
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 87
Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780, 53-55 (nur sieben Strophen und veränderte Reihenfolge)
XLVI. ohne Titel
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 86,
unter dem Titel: Lehren
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. 1788, 72-73 (ohne die erste Strophe),
unter dem Titel: XXIII. Maurische Pflichten
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790. 47-48,
mit der Eingangzeile: Laß uns ihr Brüder!
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 21-23,
unter dem Titel: Maurerpflichten
Freymaurer Lieder mit Melodien.
Herausgegeben von Böheim. Berlin 1795, Dritter Theil, 12-13,
unter dem Titel: Preis des Ordens
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, zwei Versionen: 168 (mit der ersten Strophe), 176 (ohne die erste Strophe).
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 142-144
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 34-35
Liederbuch für Freymaurer. Hannover 1809, 102-103,
unter dem Titel: Loblied der Weisheit
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 120-121,
unter dem Titel: Lob der Maurerei
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 16-18
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 150-151,
Auswahl von Freimaurer-Liedern: mit Melodien. Stralsund 1818, 44-45,
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 60-61,
1855, 223-224,
unter dem Titel: Weisheit
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 234-235,
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 117-118
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 184-185 (mit leichten Abwandlungen),
1857 und 1869, 300-302,
mit der Angabe: Ged. v. comp. v ….1778
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 74-75,
unter dem Titel: Weisheit
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 96-97
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 45-46,
Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 48-49,
unter dem Titel: Weisheit,
mit der Angabe: Comp. v. C. Eberwein


Laßt uns ihr Brüder
Weisheit erhöhn.
Singet ihr Lieder,
Feurig und schön!

Maurer, euch bindet
Heilige Pflicht.
Suchet [1788: Forschet], ihr findet,
Wahrheit und Licht!

Lachet der Thoren,
Die Weisheit schmähn.
[1788: Die blind euch schmähn,]
Wir sind [1788 und 1801, 176: ihr seyd] erkohren
Wahrheit zu sehn.

Götter der Erden
Fliehen [1814: Meiden] den Thron
[1780, 1795 und 1801: steigen vom Thron],
Maurer zu werden,
Ist [1801, 176: war] ihnen Lohn.

Euch [1795, 1801, 168 und 1814: Ihr,] die zu Söhnen
Weisheit [1801, 176: das Glück] erkohr.
Weinenden [1801, 176: jammernden] Scenen,
[1795, 1801, 168 und 1814: klagenden Tönen;]
Leihet das Ohr [1788 und 1801, 176: leiht Aug' und Ohr]!

Menschen beglücken,
Lehrt uns [1788 und 1801, 176: euch] Natur.
Folgt mit Entzücken,
Maurer der Spuhr. [1795, 1801: 168: Brüder der Spur; 1788 und 1801, 176: treu ihrer Spur!]

Thränen verwandeln,
In heitern Blick.
Göttlich zu handeln,
Dies sey eu‘r [1795: euch] Glück
[1801, 168: sey unser Glück; 1788 und 1801, 176 und 1814: sey euer Glück].

ab 1776, Scheibe und Reichard, meist zwei zusätzliche Strophen:

Strahlen [1780: Schimmer] zu borgen,
Brauchen wir nicht,
Uns leucht‘t [1780: strahlt; 1801, 168: scheint; 1788 und 1801, 176 und 1814:glänzt] vom [Reichard: leucht von] Morgen
Helleres [Scheibe und 1795: Göttliches] Licht.

Es leucht [Scheibe: leucht‘t] uns nieder
[1801, 168: Es leuchtet, Brüder; 1801, 176: Es leuchtet nieder]
Bis in die Gruft,
Wo uns Gott wieder
Schöpferisch ruft.
[Scheibe: H.]

[1801, 168 eine zusätzliche Strophe:
Laßt uns, ihr Brüder!
Weisheit erhöhn!
Singet ihr Lieder,
feurig und schön!]

VII. ohne Titel

Feu’r sey mein Lied, weil jedermann
Feu'r will, so sey es Feu'r.
Führt Pulver und Geschütz heran,
Es werde großes Feu'r.

Rein wie des Blizes helles Licht
Sey Feuer, Hamburg! Dir!
Die feuren sey die erste Pflicht,
Auf Brüder feuret Ihr!

Feu'r, Brüder Feu'r, auf Hamburgs Glück!
Feu'r Ihrem weisen Rath!
Feu'r Bruder sey der Republick!
Es blühe Hamburgs Staat!

Feu'r übers Meer nach Albion,
Feu'r unserm Meister hier!
Die Weisheit schmücke seinen Thron,
Er sey des Thrones Zier!

Feu'r jedem Bruder welcher nie.
Träg' in der Arbeit wird;
Und jeder welcher suchend sie.
Gedrückt die Welt durchirr‘t,

Fern von der eitlen Ehre-Gunst,
Die um Profanen schwebt.
Zeigt wie durch Tugend unsre Kunst,
Uns über Fürsten hebt.

Und den Beweiß nach altem Brauch,
Den Wehrt der Maurerey.
Den liebenswürdgen Schwestern auch,
Im Feu'r! durch dreymal drey!

Feu'r sey mein Lied, weil jedermann,
Feu'r will so sey es Feu'r !
Geladen Brüder, hoch, schlagt an,
Feu'r! gut vollkommen Feu'r!


VIII. Weise Maurer schmeckt das Glück

Auch in:
Zum Singen für Brüder, Hamburg 1774, 22-23
Johann Adolf Scheibe: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776
LXXIX. ohne Titel
Heinrich August Ottokar Reichard: Freymäurer-Lieder. 1776a, 74-75
Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780, 9-11 (anders 35-36)
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 211-212 (die Version von Reichard; und statt „Maurer“: „Freunde“)
unter dem Titel: Ermanung an die Freunde der Tugend
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, zwei Versionen: 48-49 und 127-128,
unter dem Titel: Ueber die Bestimmung der Freymaurer
Freymaurer-Lieder, zum Gebrauch für die Mitglieder der gerechten und gesetzmässigen Loge Charlotte zu den drey Sternen. 1786, 21.23,
unter dem Titel: Ermahnung
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder, 1790, 24-26 (stark verändert und am Schluss erweitert).
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, zwei Versionen:
30 (mit der Eingangszeile: „Brüder, glaubt nur, das ist Glück“ und leichten Veränderungen in der 2. Strophe)
86-87 (die 2. und 3. Strophe sind vertauscht);
Sammlung maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 98-99


[1776: Einer.]
Weise [1774, 1776a, 1784, 48, 1786, 1801 und 1823: Edle] Maurer schmeckt das Glück,
[1780: Brüder glaubt nur das ist Glück]
Das die Weisheit [1780 und 1801: Wahrheit] schencket.
Wenn sie durch gestärcktem Blick
Unsre Freude [1774, 1776a, 1784, 48 und 1786: Freuden] lencket.

[1776: Chor.]
Wenn in heil‘ger Dunckelheit,
Wir der Göttinn fröhnen,
Ströhmt der Freundschaft-Seligkeit,
Ihren sanften [1774, 1776a und 1784, 48: ächten] Söhnen.

[1780, 1786, 1801 und 1823:
Wenn in heil’ger Dunkelheit
Wir den Altar kränzen,
Macht der Freundschaft Seligkeit
Unsre Sonne glänzen.]

[1776: Einer.]
Thränen heiliges Gefühl,
Opfern wir dem Leide;
Harmonie und Saytenspiel
Ist [1780, 1801 und 1823: mehrt] der Brüder Freude,

[1774, 1776a, 1784, 48 und 1786:
Beystand, Thränen, Mitgefühl,
ist Tribut dem Leide;
Lieder Jubel, Saitenspiel,
mehrt der Brüder Freude.]

[1776: Chor.]
Maurer! Ihr, der Menschheit Ruhm,
Lehrt durch edle Wercke,
[1774, 1776a, 1784, 48 und 1786:
Maurer, zeigt der Menschheit Ruhm [1786: Menschheitruhm)
Wie er glänzt durch Werke!]
[1780 und 1801, 30: Maurer breitet euren Ruhm
aus durch edle Werke]
Zeigt in eurem Heiligthum,
Weisheit, Schönheit, Stärcke.

[1776: Einer.]
Lächelnde Zufriedenheit,
Weiser Freude [1774, 1776a, 1784, 48 und 1786: Freuden] Stempel
Schmückt der Maurer Fröhlichkeit,
Wohnt in ihrem Tempel.

[1776: Chor.]
Heilig Brüder sey der Bund,
Den wir uns geschworen,
Maurer! Euch nur sey er kund,
Fern [1774, 1776a und 1784, 49: fremd] unheilgen [1786: profanen] Ohren.

[1776: Einer.]
Feyret mit bekannter Hand,
Feyret allen Brüdern,
Jede Erde, jedes Land,
Prangt mit unsern Gliedern.

[1774, 1776a, 1780, 1784, 49, 1786, 1801 und 1823:
Reicht dem (1801, 30: den) Sinkenden die Hand,
Rath und That den Brüdern;
alle Menschen knüpft ein Band,
in verschied'nen Gliedern (1786: Glieder).]

[1776: Chor.]
Seht des [1801 und 1823: der] Armen Dürftigkeit,
Seht die Thränen [1774, 1776a, 1784, 49 und 1786: Thräne] fließen;
Wohlthun, sanfte Menschlichkeit,
[1774, 1776a und 1784, 49: Wohlthun Lieb und Menschlichkeit]
Soll die Arbeit schließen.
[Scheibe: H.]


Eine stark abgewandelte Version in:
Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780, 35-36 (vgl. oben 9-11),
unter dem Titel: XXXIX. Ermahnung an die Brüder
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 226-227 (mit abgewandelter 1. Strophe),
unter dem Titel: Ermahnung an die Brüder
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 201 (mit abgewandelter 1. Strophe)

Edle Maurer welch in Glück,
[1787, 1801: O wie herrlich ist das Glück,]
Das die Weisheit schenket
Wenn sie, durch gestärkten Blick
Eure Freuden lenket.
[1787, 1801: Wenn sie, Brüder, euren Blick
Nur auf Wahrheit lenket;]
Wenn sie euch [1801: auch] den Adel lehrt,
Der die Menschheit zieret
Stürmischen Affekten wehrt
Euch zur Tugend [1787, 1801: Freude] führet.

Wenn sie mit Zufriedenheit
Eure Arbeit krönet,
Und euch auf die Ewigkeit
Hinzuschaun gewöhnet:
Helig heilig sey der Bund,
Den wir ihr geschworen;
Maurer euch nur sey er kund
Fremd unheilgen Ohren.

Aber eure Hülf’ entzieht
Keinem Erdensohne,
Denn des Schöpfers Auge sieht
Auch auf ihn vom Throne,
Wartet nicht bis Arme flehn,
Bis ihr Blick sich trübet,
Last die Linke niemals sehn,
Was die Rechte giebet.

IX. Bey der hellsten Mittags-Sonne

Nahm Diogenes sein Licht,

siehe: „…hier trifft Amors Bogen nicht“
Eine viel spätere deutsche Übersetzung, 1772

X. Maurer! ächte Weisheits-Kinder

Auch in:
Johann Adolf Scheibe: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776
LXXVII. ohne Titel
Heinrich August Ottokar Reichard: Freymäurer-Lieder. 1776, 29-31
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 76-77,
unter dem Titel: Aufmunterung zu den Pflichten
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 90,
unter dem Titel: Tischlied
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder, 1790, 42-43 (mit einigen Änderungen).
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 175 (ohne die dritte Strophe).


Eine stark abgewandelte Version in:
Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 22-24
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 41-43,
mit den Angaben:
Alte Melodie. Br. Felsberg.
Br. Eckhof


Maurer! ächte Weisheits-Kinder]
[ab 1776_ Maurerl ächter Weisheit Kinder]
Auf! erfüllt die erste Pflicht.
Preißt des großen Baus-Erfinder!
[ab 1776: Preißt des Weltenbaus Erfinder!]
Seht der Ordnung Gleichgewicht.
Preißt des Meisters Ruhm zu mehren
Der Euch Stärck und Kunst verleyht,
[ab 1776: Singt dem Architekt zu Ehren,
Der euch Kunst und Kraft verleyht;]
Und in jeder Ruhezeit
Jauchzet ihm in vollen Chören!

Sucht des Zwecks nicht zu verfehlen
Eurer Arbeit schönsten Preiß.
Laßt euch einen Muth beseelen;
Schreitet fort in einem Gleiß.
Baue‘t treu verbundne Brüder,
Bau‘t mit Unverdrossenheit
Die ihr ächte Maurer seyd,
Seyd an einem Cörper Glieder.

Laßt die Neugier sich bekümmern
Laß die Thoren prophezein.
[ab 1776: Unsre Arbeit auszuspähn,]
Ob wir hämmern, hauen, zimmern,
[ab 1776: Ob wir bauen (1777: hauen), hämmern, zimmern,]
Ob die Arbeit Klack und Stein.
[ab 1776: Wo des Baues Pfeiler stehn?]
Alles Forschen ist verlohren,
Euch krönt die Verschwiegenheit,
Die der Maurerey geweyht,
Lachen mitleidsvoll der Thoren.

Alles, was die Welt ergründet,
Was sie je ergründen kann.
Ist wem euer Orden bindet,
[ab 1776: Ist: wer sich mit euch verbindet,]
Sey ein tugendhafter Mann.
Dessen Handlungen nur krönen
Gott, Vernunfft, Rechtschaffenheit,
Und der edlen Zärtlichkeit,
Gegen zärtlich treue Schönen.
[ab 1776:
Welcher Recht und Wahrheit ehret,
Mehr als allen Glanz der Welt,
Dann erst sich für glücklich hält,
[Reichard und 1777: Nur sich dann [1777: denn] erst glücklich hält,]
Wenn er andrer Glück vermehret.]

Maurer! voll von edle [ab 1776: vom edlen] Triebe,
Daß zu seyn, was ihr euch nennt.
Deren Herz von Menschenliebe,
Und von wahren [ab 1776: wahrem] Wohlthun brennt.
Wenn der Arbeit Schluß erscheinet,
Und erlaubt [ab 1776: vergönnt] euch [1777: ist] auszuruh’n;
Denn säum’t noch nicht wohlzuthum,
[ab 1776: Dann (1777: So])vergeßt nicht, wohlzuthun!]
Dencket daß der Arme weinet.

Auf! ihr Brüder! Hand [ab 1776: Händ'] in Hände,
Schwört den feyerlichsten Bund
Bis der Arbeit Werck zu Ende,
Bleib [ab 1776: Sey] es nur den Maurern kund.
Trinckt den Orden zu erheben,
Nach nur euch bekanntem Maaß,
Trinckt das angefüllte Glaß,
Alle Maurer [ab 1776: Brüder] sollen leben.

Das „Vollständige Liederbuch der Freymäurer“ schliesst mit den Initialen: E. H.
Gotthold Deile schreibt in: Freimaurerlieder als Quellen zu Schillers Lied „An die Freude", 1907, 89, das Gedicht stamme von dem berühmte Schauspieler Konrad Ekhof.




Eine stark abgewandelte Version in:
Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 22-24
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 41-43,
mit den Angaben:
Alte Melodie. Br. Felsberg.
Br. Eckhof


Maurer, weiht die ersten Laute,
Eures Herzens ersten Ruf
Dem, der diese Welt erbaute
Und den Geist des Menschen schuf.
Preist die Einheit in dem Plane
Seiner Geist- und Körperwelt;
Massen wachsen, es gesellt
Geist sich traulich zum Organe.

Sucht den Zweck nicht zu verfehlen,
Eurer Arbeit schönsten Preis;
Laßt euch einen Muth beseelen,
Gleiche Liebe, gleichen Fleiß.
Bauet, treuverbundne Brüder,
Baut mit gleicher Emßigkeit,
Wisset, daß ihr Maurer seyd,
Und nur eines Körpers Glieder!

Laßt die Neugier sich bekümmern,
Unsre Arbeit auszuspähn;
Nimmer sieht aus seinen Trümmern
Sie der Maurer Bau erstehn.
All ihr Forschen ist verloren,
Uns deckt die Verschwiegenheit,
Mit der Maurerey geweiht
Schließen Lippen ihr und Ohren.

Alles. was die Welt ergründet,
Was sie je ergründen kann,
Ist: wer sich mit Euch verbindet,
Sei ein tugendhafter Mann,
Welcher Recht und Wahrheit ehret,
Mehr als allen Glanz der Welt!
Nur sich [1860: erst] dann erst [1860: sich] glücklich hält,
Wenn er Andrer Glück vermehret.

Maurer! voll vom edlen Triebe,
Das zu sein. was ihr euch nennt!
Deren Herz von Menschenliebe
Und von wahrem Wohlthun brennt,
Wenn der Arbeit Schluß erscheinet
Und vergönnt euch auszuruhn,
So vergeßt nicht wohlzuthun,
Denket. daß der Arme weinet.

Auf, ihr Brüder! Händ' in Hände,
Schwört den feyerlichsten Bund!
Bis der Arbeit Wert zu Ende,
Bleib' es nur den Maurern kund.
Trinkt, den Orden zu erheben,
Nach nur Euch bekanntem Maß,
Trinkt das angefüllte Glas:
Alle Brüder sollen leben!

XI. Euch die die sanfte Schönheit schmückt

siehe: 13 frühe Schwesternlieder, 1772



XII.
Preißt Freunde! Brüder Maurer
Das Band daß euch verbindt,

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770
(hier ohne die 2., 5. und 9. Strophe)