Joseph de Maistre

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Joseph de Maistre
Literaturhinweis
Freimaurer im Zeichen der Gegenmoderne
Joseph de Maistres Feldzug gegen die Ideale der Französischen Revolution Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum-Verlag, Band 67 1. Aufl.


Titelbeschreibung

Der Hass auf die Autorität ist die Plage unserer Zeit: Joseph de Maistres politische Schriften sind ein radikaler Gegenentwurf zur Französischen Revolution und der Aufklärungsphilosophie, die seine Zeitgenossen inspirierten. Geprägt durch seine Zugehörigkeit zum savoyischen Freimaurertum hinterlässt Joseph de Maistre mit Lobeshymnen auf den Scharfrichter und die reinigende Allgegenwart des Krieges einen verstörenden Eindruck beim Leser des 21. Jahrhunderts. Die unerbittliche Kritik an den Gewaltexzessen der französischen Revolutionsregierungen wirft aber zugleich die Frage auf, ob Maistre nicht auch als Vordenker moderner Ideologiekritik oder gar als Wegbereiter der Totalitarismusforschung angesehen werden kann. Angereichert mit zahlreichen französischen Originalzitaten Maistres liefert Oliver Schüttauf einen differenzierten Überblick über das Werk und die ideologischen Fixpunkte dieses Vordenkers der Gegenaufklärung.

Joseph de Maistre

Quelle: Wikipedia

Joseph Marie, Comte de Maistre (* 1. April 1753[1] in Chambéry; † 26. Februar 1821 in Turin) war ein Staatsmann, savoyischer Schriftsteller und politischer Philosoph, der die Grundlagen des Ancien Régimes gegenüber den Ideen der Aufklärung und deren Folgen während der Französischen Revolution verteidigte. Damit war er ein bedeutender Vertreter der Gegenaufklärung.

Leben

Geboren wurde de Maistre als das älteste von zehn Kindern einer savoyischen (damals nicht zu Frankreich gehörenden) Adelsfamilie. Sein Vater war Senatspräsident im Herzogtum Savoyen, das zum Königreich Sardinien gehörte. Er besuchte eine Jesuitenschule. 1788 wurde er zum Senator von Savoyen ernannt und war Mitglied des Senats am Gerichtshof.

1774 trat Joseph de Maistre der Freimaurerloge Trois mortiers in Chambéry bei und wechselte dann in die rektifizierte Schottische Maurerei von Willermoz in Lyon. 1779 war er Gründungsmitglied von Le collège particulier de Chambéry, dem er unter dem Pseudonym Josephus a Floribus angehörte. Als die Franzosen Savoyen besetzten, emigrierte er 1793 in die Schweiz nach Lausanne.

Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wurde er als offizieller Repräsentant des Königreichs Sardinien für Russland nach St. Petersburg entsandt. Auch war er Mitglied einer Freimaurerloge, die 1749 nach dem Vorbild der Großloge von England als eine der ersten kontinentaleuropäischen Freimaurerlogen in Paris entstand. Xavier de Maistre (1763–1852), einer seiner Brüder, war ebenfalls Schriftsteller.

Nachwirkung

Joseph de Maistre gilt als einer der Väter der Soziologie. Er war ein Vordenker des Ultramontanismus und der Unfehlbarkeit des Papstes. Unter anderen haben sich Lew Nikolajewitsch Tolstoi, Isaiah Berlin und Aimé Césaire mit seinem Werk auseinandergesetzt.

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