Knotensäulen

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Knotensäulen

Grabmal mit Knotensäulen vom Steinmetzmeister Rolf H. Röder auf dem Friedhof von Ahrensburg
Knotensäule in Venedig. Foto: Ralf G. Schröder
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Foto: Dr. Heinrich Mehl. Louisenlund
Foto: Dr. Heinrich Mehl. Louisenlund
Gemälde von Jens Rusch
Gemälde von Jens Rusch

Die Knotensäule in Oberstreu und die Knotensäulen im deutschsprachigen Raum im europäischen Kontext

Zu den geheimnisvollsten Flurdenkmälern im ländlichen Unterfranken gehört der „Knotensäulen-Bildstock" am Ortsrand von Oberstreu. In ersten volkskundlichen Beschreibungen der 1970er Jahre werden eine romanische Säule mit zweifacher Verknotung, ein 1448 datiertes gotisches Mittelteil und ein Gehäusedach von 1597 genannt.(1)

Drei weitere interessante Mitteilungen sind inzwischen dazugekommen. Zum einen erwähnt eine ganz Franken erfassende Veröffentlichung des Jahres 1970 von Josef Dünninger und Bernhard Schemmel, die ebenfalls den Aufbau des Bildstocks aus drei unterschiedlichen Zeiten betont, eine Urkunde, die 1796 bei einer Versetzung des Denkmals im Gehäuse gefunden wurde. Diese Schrift sei vom damaligen Schultheißen beiseite geschafft worden und seitdem nie mehr wieder aufgetaucht.(2)

Schon 1879 hat Michael Müller in seiner Dokumentation über den „Bezirk Mellrichstadt" eine Dorfordnung aus der Zeit des Fürstbischofs Julius Echter zitiert, die dem Bildstock eine Rechtsfunktion zuwies: „Wann ein Fremder im Gehültz Holz kauft, oder sonsten darinnen holt, derselbe solle zuvor und ehe er anheims fehret, mit solcher Fuhr Holtz um den heyligen Stock vorm Oebernthor fahren: von wem aber solches unterlaßen wird, der solle um 1 fl. verfallen sein."(3)

Und 1999 veröffentlicht Reinhold Albert seine These zum in Oberstreu häufig gewählten Namen „Franzosenbildstock": Im Zusammenhang mit den napoleonischen Befreiungskriegen hätten marodierende französische Truppen auch das Gebiet um Neustadt an der Saale besetzt, wobei es zur Ermordung des Neustädter Arztes Ignaz Reder gekommen sei. (4)

Von Wissenschaftlern wie Heimatpflegern wird der Bildstock Oberstreu in den letzten Jahrzehnten also immer wieder erwähnt - der wahre Grund seiner Setzung und das Herkommen seiner Einzelteile aus fast 500 Jahre sind jedoch nie schlüssig aufgeklärt worden.

Seit 2007 ergibt sich hierzu wieder ein neuer Aspekt. Herbert Streit berichtet in seiner Chronik „Oberstreu. Ein Dorf in Franken" von einer Untersuchung des Denkmals durch einen ausgebildeten Steinbildhauer. (5) Danach sind Knotensäule und auf die Kapitelle der vier Säulen gesetztes Bildstockgehäuse ein Monolith. Streit nimmt an, dass der Steinmetz im Auftrag des Stifters 1448 noch einmal bewusst die alte, aus romanischer Zeit wohlbekannte Form der Knotensäule gewählt hat und Schaft und aufgesetztes Gehäuse als Einheit schuf. Diese Konstruktion habe wahrscheinlich aus gleicher Zeit einen Deckel getragen, der später einmal ersetzt wurde durch den bis heute erhaltenen, 1597 datierten Aufsatz.

Oberstreuer Bildstock

Das Geheimnis des Oberstreuer Bildstock scheint sich damit aber eher zu verstärken: Was hat Stifter und Handwerker bewogen, eine Säulenform aus dem 11. oder 12. Jahrhundert zu wählen? Warum ging ein 1448 geschaffener Steinaufsatz verloren, warum trägt der Ersatz die Datierung 1597, die eigentlich ins Zeitalter der Renaissance gehört und wenig zu den gotischen Fialen mit aufgesetzten Kreuzblumen passt? Und was ist mit der Einbeziehung des Bildstocks in Regelungen um den Transport von Holz aus den umliegenden Wäldern, war das Denkmal wirklich eine Art „Checkpoint" für fremde Holzhändler, wie Herbert Streit vermutet?

So bietet es sich an, zur Einschätzung des Bildstocks in Oberstreu einen Überblick über die erhaltenen Knotensäulen in Franken und Deutschland und stichpunktartig auch in angrenzenden Ländern zu wagen. Dabei wird deutlich, dass diese Form sehr selten ist - im gesamten Franken zählen wir fünf, in Deutschland nur rund ein Dutzend Beispiele! Die Suche erwies sich als schwierig, da es zum Thema bisher noch kaum zusammenfassende Dokumentationen gibt. Hingewiesen sei auf den Aufsatz „Knotensäulen: Ein Beispiel für die Rezeption eines lombardischen Architekturmotivs im deutschsprachigen Raum" von Mathias Piana, der deutsche und vor allem italienische Beispiele erstmals beschreibt und in einen größeren Rahmen der Architekturgeschichte einordnet.(6)

Kilian-Dom

Herbert Streit kann sich vorstellen, dass der Steinmetz des Oberstreuer Denkmals auf seine Kenntnis der beiden Knotensäulen im Dom zu Würzburg zurückgreift. Diese vielfach erwähnten Säulen flankierten einmal das Hauptportal des Kilian-Domes, standen 1915 noch im südlichen Langhaus(7) und sind heute an wenig beachteter Stelle ohne ausreichend Licht untergebracht. 2011/2012 wird das Innere des Domes umfassend restauriert, wobei das berühmte Säulenpaar einen prominenteren Platz erhalten könnte. Das Besondere an Würzburg ist, dass die romanischen Steinmetzarbeiten altartig eingemeißelte Namen tragen: „Boaz" und „Jachin". Auf diese Zuordnung wird zu späterem Zeitpunkt ausführlich eingegangen. Das Säulenpaar ist formal unterschiedlich gestaltet, „Boaz" zeigt sich als Gruppe von vier Säulen mit zwei Verknotungen, „Jachin" ist aus acht Säulen gebündelt und besitzt in Schaftmitte eine doppelte Verknotung; auch das Kapitäl ist hier von einer Verknotung geprägt.

St. Johann Baptist in Brendlorenzen.

Noch näher an Oberstreu gelegen und - nach der These Streits - damit ein mögliches Beispiel für den Steinmetzen von 1448 ist die Kirche St. Johann Baptist in Brendlorenzen. Sie gehört, neben der Rundkirche auf der Würzburger Marienburg, zu den ältesten Kirchen in Franken, wurde 706 durch Willibrod dem St. Martin geweiht, 742 erstmals als Kirche des Bistums Würzburg erwähnt und steht wohl mit dem Königshof Karl des Großen in Salz in Verbindung. Unter dem neuen Patronat Johannes des Täufers wurde Brendlorenzen zu einer Taufkirche mit großem Einzugsgebiet. Die erst vor kurzem im Stil des Renaissance-Bischofs Julius Echter restaurierte romanische Kirche besitzt in einem der Fenster hoch oben im Turm eine einzelne Knotensäule aus dem 11. oder 12. Jahrhundert (die fälschlicherweise ebenfalls in sattem „Echter-Rot" angestrichen wurde).

Es überrascht, dass in keiner der Kirchen die auffallende Säule erwähnt ist. Nur die kleine Kirchenbeschreibung von 1992 im Verlag Schnell & Steiner betont, dass die Knotensäule im 3. Geschoss nach Norden weisend eingebaut ist - „dem Knoten schrieb man bannende Wirkung gegen böse Mächte zu, als deren Bereich der Norden, die Zone der Dunkelheit, galt."(8)

Schließlich könnte ein dritter Knotensäulen-Fund im Fränkischen ein Vorbild für Oberstreu gewesen sein. Er steht im Dom zu Bamberg, in einer Arkadenreihe in der Apsis links des Altars. Das Denkmal besteht aus einem Bündel von acht schlanken Rundsäulen, die im Mittelbereich zweimal verknotet sind.

„Heinrichsdom"

Der 1237 geweihte gewaltige Kirchenbau in Oberfranken hatte zwei Vorgänger, einen von Kaiser Heinrich II. in Auftrag gegebenen und 1012 geweihten Dom und nach einem Brand 1081 eine ebenfalls romanisch geprägte Kirche mit zwei Türmen. Der erstgenannte „Heinrichsdom" stand in seiner Bedeutung weit Uber den nachfolgenden Gotteshäusern - bei seiner Weihe waren nahezu alle Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches zugegen. Die Bauhütte, die zwischen 1215 und 1237 den gotischen Bau mit Anklängen an französische Tradition errichtete, ließ manche romanische Elemente bestehen oder fügte sie an anderer Stelle in den neuen Bau ein. So zeigen die vier Türme an ihrer Ostseite romanische Architektur, an der Westseite gotische Spitzbögen. Es ist naheliegend, dass in diesem Geist auch die ältere Knotensäule wiederverwendet wurde.(9)

Religionsgeschichtlich wie architektonisch ebenso interessante Bauten sind die Kirchen St. Georg zu Augsburg und die Neumarktkirche St. Thomä in Merseburg; im Zusammenhang mit Augsburg sei noch Ossegg in Böhmen erwähnt.

St. Georg in Augsburg wurde zwischen 1490 und 1505 errichtet und gehörte zu einem Augustiner Chorherrenstift, dessen Geschichte bis ins Jahr 1070 zurückgeht. Aus dieser Zeit der Romanik stammt eine kompliziert aufgebaute Knotensäule, die in Zweitverwendung als Stütze einer neuen Kanzel, rechts vor dem Altarraum gelegen, verwendet wurde. Die künstlerisch unausgewogene Arbeit besteht aus einer Rundsäule, um die sich mit dreimaliger Verknotung acht Säulenstränge winden; auch das wuchtige Kapitäl nimmt dieses fast pflanzlich wirkende Motiv auf und zeigt ein Flechtwerk-Ornament, fast im Stil wikingerzeitlicher Plastik.

Zisterzienserkloster Ossegg

Beim Thema Zweitverwendung ist noch das Zisterzienserkloster Ossegg (Osek) in Böhmen zu nennen. Im etwa 1240 erbauten Kapitelsaal ist in der Mitte ein steinernes Lesepult aufgebaut, das auf einem Säulenpaar mit fast korinthisch wirkenden Kapitalen und jeweils einem Knoten in Schaftmitte ruht. Die Propyläen Kunstgeschichte bezeichnet die Doppel-Knotensäule „lombardisch" (also langobardisch) und verbindet sie mit Werkstätten des Niederrheins.(10)

Stadtkirche Merseburg

Die dem Heiligen Thomas geweihte Stadtkirche Merseburg (auch Neumarktkirche) wird 1188 erstmals erwähnt und ist bekannt für ihr spätromanisches Hauptportal mit sechs flankierenden Säulen. Nur die Mittelsäule links ist als Knotensäule ausgebildet, wobei sie sich trotz Vervierfachung in ihrer schlanken Form und dem Kapitäl ganz an die anderen Säulen anpasst. Dehio nennt das Denkmal „singulär" und verwaist auf Würzburg, Büdingen und Wimpfen.(11)

St. Michael in Billigheim

Knotensäulen besitzen zwei weitere Klosterkirchen mit romanischen Wurzeln. Die eine ist St. Michael in Billigheim im Neckar-Odenwald-Kreis; die Säule ist, als Fundstück aus früheren Zeiten, heute zu einem Opferstock umgearbeitet und damit nur noch bis zum Knoten in Schaftmitte erhalten.(12) Der andere Kirchenbau mit einer viel beachteten Knotensäule ist die Klosterkirche in der Ortschaft Ilbenstadt, heute der Stadt Niddatal zugeordnet.

Das 1123 von Graf Gottfried von Cappenberg gestiftete Prämonstratenserkloster für Mönche und Nonnen ist die älteste geistliche Niederlassung in der Wetterau. 1657 wurde sie zur Abtei, heute ist sie als Pfarrkirche St. Maria, Petrus und Paulus geweiht. Wie bereits an anderen Kirchenbauten der Romanik festgestellt (Brendlorenzen, Billigheim), ist die Knotensäule in ein Turmfenster eingebaut und damit weithin sichtbar.

St. Pantaleon zu Mödling

Als letzte erfasste Knotensäulen an reinen Kirchenbauten seien ergänzend Denkmäler in Österreich angeführt, in St. Pantaleon zu Mödling bei Wien. Der Bau stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, Bauherr war Herzog Heinrich d. Ä. Der Karner oder das „Beinhaus", also die Friedhofskapelle, besitzt ein Stufenportal, dessen äußerste Gewändesäulen, links wie rechts, aus je einem Bündel von vier Säulen mit Verknotung in Schaftmitte bestehen. In der Barockzeit war der Zierat des Tores zugemauert, 1897 wurden die Säulen dann wiederentdeckt.

Wie bei Kirchen der Fall werden Knotensäulen auch an Profanbauten verwendet. Es ist dabei denkbar, dass die „geistige Bedeutung" dieser architektonischen Elemente von Fall zu Fall geringer eingeschätzt und das optisch interessante Ornament höher eingestuft wurde.

Bad Wimpfen

Ein besonders schönes Beispiel ist in Bad Wimpfen zu finden. Fundort ist die um 1200 von den Staufern errichtete Kaiserpfalz, wie andere Pfalzen als Schutzburg und Ort für kaiserliche Hofhaltung und Rechtsprechung gedacht. In der Tat war Kaiser Barbarossa nachweislich 1182 im damaligen Wimpfen, die fertig gestellte Pfalz besuchten mehrfach die Kaiser Heinrich IV. und Friedrich II. Es gibt an der Nordseite des Palas, also am Wohnbau der mittelalterlichen Burg, eine Arkade mit Säulenpaaren, die alle in ihrem Kapital unterschiedlich gestaltet sind. Eine einzige der Stützelemente ist eine Knotensäule in der Art von Merseburg.

Es ist nicht ganz sicher, ob sie aus den Vorgängerbauten an gleicher Stelle, aus der frühen fränkischen Kirche oder der späteren Stiftskirche St. Peter stammt.(13)

Eine Knotensäule findet sich auch im Schloss Büdingen, einer ehemaligen Wasserburg der Herren von Büdingen, 1131 erstmals genannt. Gebaut wurde der Adelssitz ab 1180 in der Ära des Stauferkaisers Barbarossa. Auch hier zierte die Säule die westlichen Arkaden des ehemaligen Palas, bis sie im Zuge vielfacher Umbauten am Obergeschoss des Westgiebels zugebaut wurde. Im 19. Jahrhundert wurde sie wieder freigelegt, heute ist sie in der privaten Kapelle der das Schloss bewohnenden Herren von Ysenburg neu aufgestellt.(14)

Eine „Ritterburg" hat es auch in Bernstadt gegeben, bewohnt von den adligen Familien „von Berolfstat", „von Ufenloch", „von Helfenstein" oder „von Westerstetten". Als Bauzeit werden das 11. und 12. Jahrhundert angenommen, vorübergehend war die Burg im Besitz der Stadt Ulm, schon im 16. Jahrhundert scheint sie unbewohnt zu sein. Lange wurde der ehemalige Palas als Zentscheune genutzt, bis die romanischen Bauten im 19. und 20. Jahrhundert endgültig niedergerissen werden. Eine Knotensäule, wahrscheinlich aus den Arkaden des Palas, hat sich erhalten und ist heute im Ulmer Stadtmuseum zu besichtigen. In heimatkundlichen Publikationen wird als einer der Burg-Bewohner „Henrico de Bernstat" erwähnt, der 1329 in Diensten in Pisa stand. Dort könnte er lombardische Architektur kennengelernt und das Motiv der Knotensäule hierher mitgebracht haben.(15)

Italien

Damit wird unser Blick auf Italien gelenkt, das die meisten Knotensäulen aufweist. Hier eine Übersicht Uber die wichtigsten Fundorte:

  • Arezzo, S. Maria Assunta e S. Donata
  • Benevento, Kloster Santa Sofia
  • Ferrara, Dom San Giorgio
  • Gropina, Kirche San Petro
  • Lucca, Dom Lucca, S, Michele in Foro Lucchese, San Michele
  • Mailand, Abbezia di chiaravalle
  • Modena, Dom
  • San Quirico d'Orcia, SS. Quirico e Giuletta
  • Trient, Duomo di San vigilio
  • Venedig, San Marco.

In diesen überregionalen Zusammenhang gehört noch eine Knotensäule in Pula, Istrien.

Ähnlich wie bei den bereits erwähnten deutschen Beispielen findet man an italienischen Kirchenbauten Knotensäulen meist an Portalen, an Portal-Vorhallen oder in Säulen-Loggien. Als Bauzeit kann das 12. und frühe 13. Jahrhundert (im Einzelfall auch das 11. Jahrhundert?) festgestellt werden. Wie in Deutschland sind Knotensäulen in Italien auffällig platzierte Einzelstücke: An der seit 1143 erbauten Basilika in Lucca zum Beispiel sind in den Arkaden des Westgiebels die beiden Außen-Säulen - unübersehbar - mit Knoten versehen, im Westportal der Kollegiatskirche SS. Quirico e Giuletta in der Toscana tragen die Säulen links und rechts außen das Knoten-Motiv.

Es fällt auf, dass auf dieser Liste die oberitalienische Region mit der Hauptstadt Mailand besonders vertreten ist. Zwischen Corner See und Luganer See, so Mathias Piana in seiner Übersicht Uber die italienischen Knotensäulen (16), gab es eine bis in die Spätantike zurückreichende Steinmetz-Tradition, die großen Anteil an der Entwicklung der romanischen Baukunst in Mitteleuropa hatte. Als Wanderarbeiter sind die begabten Handwerker über die Alpen gekommen und haben am Bau von Domen, Klosterkirchen und Pfalzen in Deutschland maßgebend mitgewirkt. Es passt hierzu, dass der deutsche Bau mit der wohl ältesten Knotensäule, die Klosterkirche Ilbenstadt, am stärksten lombardisch geprägt ist.

In Italien (z.B. in Venedig) erscheinen Knotensäulen auch als Relief auf Bronze- Portalen des 11. Jahrhunderts, auf kleinen Reliefplatten und Ikonen sowie in illustrierten Handschriften, als deren Ursprungsregion Konstantinopel belegt ist. Damit verdichtet sich die Annahme, dass die Knotensäule ein byzantinisches Motiv ist, dass durch Handels- und Reisekontakte nach Oberitalien kam. Auch in deutschen Museen gibt es solche Darstellungen aus Byzanz, im Badischen Landesmuseum etwa ein Elfenbeinrelief „Christus zwischen zwei Knotensäulen".

Dom von Trient

Fotograf: Joachim Saffert

Bedeutung des Knotenmotivs

Wird Konstantinopel genannt, dann leuchtet auch die Spätantike auf - und es ergeben sich kulturelle Verbindungen bis nach zu Palästina und Ägypten(17). Damit kommen wir wieder auf die Frage nach der Bedeutung des Knotenmotivs. Es wurde bereits erwähnt, dass in das Knotensäulen-Paar im Würzburger Dom die Namen „Boaz" (oder Booz) und „Jachin" (oder Jakim) eingemeißelt sind.

Diese Bezeichnungen gehen auf das Alte Testament zurück, das in Könige 7, 1 3 - 2 2 (sowie in Chronik 3, 15 - 17 und 4, 11 - 13) den Tempel des Salomo in Jerusalem beschreibt und dabei die Säulen erwähnt. „Jachin" bedeutet „gründen", „befestigen", der Begriff „Boaz" hat mit „Macht" und „Stärke" zu tun.(18)

Diese aus Bronze gearbeiteten Säulen und ihre Namen sollten also Stärke und Dauerhaftigkeit des Tempels beschwören, sie symbolisierten zugleich Festigkeit im Glauben. Das verstand man wohl auch bei der Betrachtung der beiden Würzburger Knotensäulen, die einst die Westtorhalle des Domes St. Kilian zierten. Dies wäre eine Erklärung des Knoten aus reinem christlichen Glauben heraus.

Auch der Knoten schlägt eine Brücke zum „Orient". Wir begegnen diesem Motiv auf Medaillons, Amuletten, Diademen, auf Ikonen und Reliefs aus der hellenistisch-römischen Antike und im byzantinischen Kulturkreis. In die Welt antiker Legenden führt uns der „Gordische Knoten", dessen Lösung Weltherrschaft versprach; bekanntlich hat Alexander der Große im Winter 334 - 333 den Knoten mit dem Schwert zerteilt und damit eine gewaltsame Lösung eines schwierigen Problems vorgeführt.

Der historische Islam kennt den Brauch der Männer, sich in den Bart einen Knoten zu machen, um Unheil abzuhalten. „Knoten" sind ein vertrautes ornamentales Symbol auch in der chinesischen und tibetanischen Kultur, sie sind dort Sinnbild der Unendlichkeit, des Glückes.

Im Hinduismus sind textile Knoten für den Büßer ein Zeichen der Reue. Buße und die Beteuerung, zu glauben, symbolisieren genauso die drei Knoten in der Gürtelschnur der Mönche; sie weisen auf die drei Gelübde Armut, Keuschheit und Gehorsam hin.(19)

In Veröffentlichungen über Knotensäulen in Deutschland wird besonders häufig das Wort „apotropäisch" (mit Abwehrzauber versehen) genannt. Knoten, die mit Festigkeit geknüpft werden, bedeuten „Bindung", „Hemmung", schließlich Abwehr von Unheil - Knoten können also Schaden vertreiben, ja verhindern (20). Wer kennt nicht die Gebärde der Faust mit zwischen Zeigefinger und Mittelfinger geschobenem Daumen, die „Feige" - in früheren Jahrhunderten bedeutete sie den Versuch, Unheil abzuwehren (heute ist dies eine obszöne Geste geworden). Es ist naheliegend, diese volkstümliche Bedeutung auch den Knoten an mittelalterlichen Säulen zuzuschreiben - „Knotensäulen" waren, bei allem Vertrauen in die Gnade Gottes, ein im Volksglauben verankertes Mittel, das Böse von Dom und Klosterkirche, von Burg und Schloss abzuwehren und dem Guten damit mehr Raum zu verschaffen! Auf eine solchc Bedeutung des Knoten weist auch die Tatsache, dass die sie tragenden Säulen immer nur Einzel stücke sind, selten ein Paar bilden und nie als Reihe oder Gruppe auftreten, wie es andere Architekturelemente tun.

Auch ist ihr Standort „nicht zu übersehen", im Eingangsbereich eines Gotteshauses zum Beispiel, hoch im Kirchturm, an den nach zwei Seiten weisenden Eck- Säulen einer Arkadenwand. Und schließlich hört man aus Volksmund manchmal Bezeichnungen wie „Hexensäulen" oder „Teufelsknoten". In diesem Zusammenhang sei auch auf die „Bestiensäulen" verwiesen, Steinmetzarbeiten aus romanischer Zeit, die eine Fülle von phantasievoll gestalteten Untieren zeigen, die Menschen wie auch sich selbst verschlingen (das schönste Beispiel in Freising).

Dies aber ist ein eigenes Kapitel. Wenn wir solche Motive aus dem Brauchtum des Volkes in die Diskussion einbeziehen wollen, könnten wir weitere Beispiele aus ganz anderen Bereichen in die Diskussion aufnehmen. Es sind zum Beispiel „Neidköpfe", verzerrte Gesichter mit aufgeblasenen Backen oder gefletschten Zähnen, die in das Holz von Fachwerk geschnitzt oder in den Stein bürgerlicher Bauten eingemeißelt wurden. Fachwerkstädte wie Celle oder Wiedenbrück in Westfalen kennen solche „abschreckenden" Köpfe.

Auch in Rhön und Grabfeld gibt es „Schreckköpfe", etwa an der Obernitzschen Schmiede in Ostheim v.d. Rh. oder an Bauernhäuser in Fladungen oder Oberelsbach(21). Figuren in der Form von Narren oder Teufeln blicken von manchen Eckpfosten oder Türmen herab; hierzu gehört die in Stein gehauene Figur hoch oben am Turm der Pfarrkirche Irmelshausen oder eine Schreckgestalt im noch romanisch geprägten Grafeneckart-Bau zu Würzburg, immerhin dem einstigen Amtssitz des fürstbischöflichen Schultheißen. Diese auffälligen und „beunruhigenden" Motive haben ihre Entsprechung, gar ihre Wurzeln im gotischem Kirchenbau: Wir kennen sie alle, die Wasserspeier in Form von Drachen und Teufelsgestalten, die Narren, Riesen und Zwerge in der Bauplastik an Domen und Kathedralen. Eine Spezialität dieser Welt sind die „Blecker", närrische Gestalten, die uns von Bauten herab die Zunge oder gar das nackte Hinterteil zeigen.

Als Deutung bietet sich an, den verschreckenden, abwehrenden Charakter solcher Fratzen und Figuren herauszuarbeiten. In einer Welt voller Bedrohungen durch Krieg und Raub, in Jahrhunderten des Aberglaubens, in Zeiten der Hexenverfolgung können wir uns gut vorstellen, dass man Schreckbilder einbaut, um das Böse zu vertreiben.

In diesen Zusammenhang würde dann auch der Knoten passen, als schützendes Motiv am Eingang in einen Kirchenbau des 12. oder 13. Jahrhunderts. - Wenn vor allem ältere Arbeiten zu Bauplastik und Fachwerk(22) den Begriff „apotropäisch" verwenden, muss zugleich darauf hingewiesen werden, dass eine jüngere Forschertradition von dieser Deutung abgeht und Narrenköpfe und Schreckgestalten in Stein und Eichenholz eher als „Spiel" der Handwerksmeister mit absonderlichen, lustigen Formen nennen. Man wollte mit solchen Drolerien sein Können zeigen, im Bauzierat seine Phantasie wirken lassen.(23) Kehren wir zurück zu den romanischen Knotensäulen, so fällt die Vorstellung doch recht schwer, es handle sich hier nur um ein Element der Statik oder um ein bloßes Ornament; schon gar nicht mag man bei Betrachtung der wenigen deutschen Knotensäulen an einen Spaß der Steinmetzen denken.

Wenn Säulen in der Regel Stützelemente sind, auf denen eine Last liegt, suggerieren Knotensäulen gerade das Gegenteil von „Tragen": Ein Knoten wird nicht durch Druck, sondern durch Zug fester. So verfestigt sich der Eindruck, dass Knotensäulen nicht in den Kontext nur architektonischer Funktionen gehören, sondern dass den Bauherren und Handwerksmeistern vor allem ihre symbolische Bedeutung wichtig ist. Zu den Gemeinsamkeiten der Säulen gehört ja auch, dass sie häufig zweitverwendet erscheinen, dass man sie bei Kirchenabrissen aus der Masse von Bauschutt bewusst herauslöste und noch einmal einsetzte.

Hierzu gehört aber ebenso die Beobachtung, dass Knotensäulen von der Amtskirche der nachfolgenden Jahrhunderte offensichtlich nicht besonders geachtet, z.T. „versteckt" (Würzburg, Mödling) und in vielen Kirchenbeschreibungen bewusst (?) nicht erwähnt werden. Vielleicht spielt hier die Nähe zum Aberglauben eine Rolle.

Louisenlund

Eine letzte Knotensäule sei erwähnt, die ähnlich geheimnisvoll erscheint, wie es das Denkmal in Oberstreu ist. Im kleinen adligen Friedhof des Hauses Schleswig- Holstein-Sonderburg-Glücksburg nahe Schloss Louisenlund steht die einzige Säule dieser Art in Norddeutschland, heute ohne jede Bindung an ein Grab oder gar ein Bauwerk, ganz isoliert platziert auf die Wiese.

Die Steinmetz- Arbeit der Romanik besteht aus acht sich nach oben verjüngenden Säulen, die in Schaftmitte und ein zweites Mal dicht unterhalb des Kapitals verknotet sind. Franz Wegener (24) nennt das Denkmal ein „Geschenk der Fürstin Hohenlohe- Langenburg anlässlich des Begräbnisses ihren neunjährigen Enkels Alf, dem Bruder von Peter Herzog von Schleswig- Holstein". Die Säule habe man auf das Grab des verstorbenen Kindes gesetzt und auf dem Kapital ein Vogelhäuschen befestigt, als Erinnerung an ein fröhliches Kind.

Louisenlund war die Sommerresidenz des Carl von Hessen-Kassel (1744 - 1836), Statthalter des dänischen Königs mit Hauptsitz auf Schloss Gottorf zu Schleswig. Landgraf Carl war einer der führenden Freimaurer in Nordeuropa, in Louisenlund legte er einen Park mit Grotte und Turm in der Tradition des berühmten Ordens an. Die Knotensäule, Geschenk aus Hohenlohe, wird in diesen Zusammenhang gestellt, sie sei eigentlich für die Grotte bestimmt gewesen.

Welt der Freimaurer

Damit kommt ein letztes interessantes Motiv zum Thema „Knotensäule" ins Spiel: die Welt der Freimaurer. (25) Der Freimaurerorden, offiziell 1717 in London gegründet, besteht in Logen und übergeordneten Großlogen in vielen Teilen der Welt. Zu ihren Grundsätzen gehört das Streben nach humanitärer Bildung und religiöser Toleranz, das Ordensleben kennt strenge Hierarchien, Rituale, auch Verschwiegenheit und zeigt sich nach außen durch die Symbole „Zirkel und Lineal", „Winkelmaß, Lot und Hammer" sowie „Auge und Pyramide".

Bauhütten-Tradition

Diese bekannten Bildmotive haben direkt mit dem Bauen zu tun, sie gehen ganz auf die Welt mittelalterlicher Bauhütten-Tradition ein, die ja ebenfalls hierarchische Gliederung von Lehrling, Geselle, Meister kennt, maßvolles Denken und Arbeiten, handwerkliche, technische und mathematische Kenntnisse verlangt. Der Tempel von Jerusalem, um 926 v. Chr. unter König Salomon erbaut, ist ein allegorisches Vorbild der Freimaurer - sie streben nach Aufbau und Festigung eines „inneren Tempels" (26).

So konnte auch das Säulenpaar „Jakin" und „Booz" an Salomons Tempel ein Symbol der Freimaurer werden. Es gibt ein Gemälde von Jens Rusch, das die beiden Würzburger Säulen mit Knoten in Verbindung mit den Porträts berühmter Freimaurer abbildet. ( 2 7 )

Auch der Oberstreuer Bildstock zieht in einem Detail die direkte Verbindung zur mittelalterlicher Bauhütten-Tradition und damit zu den Wurzeln der Freimaurerei: In der 1597 datierten Haube ist, in unübersehbarer Klarheit, gleichsam mit dem Stolz des hochrangigen Steinmetzmeisters platziert, ein Logen- oder Zunftzeichen eingemeißelt.

Könnten wir es zuordnen und deuten, wäre ein weiterer Schritt zur Lösung des Rätsels um den Knotensäulen-Bildstock von Oberstreu getan. Und - um an den Anfang des Aufsatzes zurückzukehren - würde die Gemeinde, würden Landes- und Kirchenarchive die verloren gegangene Urkunde aus dem Gehäuse von 1448 wiederfinden, begänne das jetzt noch schweigende Denkmal zu uns sprechen. Vorliegende Übersicht konnte sicher nicht alle Knotensäulen aufspüren, die es in Deutschland und Italien, zum Teil an entlegenen Stellen, gibt. Sie will aber deutlich machen, wie bedeutend das Knotenmotiv im Allgemeinen und wie wertvoll der Oberstreuer Bildstock im Besonderen ist. Die Autoren erwarten weitere Forschung und neue Erkenntnisse zu diesem Thema, das so eng zur historischen Kulturlandschaft Rhön- Grabfeld gehört.

Anmerkungen

(1) Heinrich Mehl, Bildstöcke im nördlichen Unterfranken. Volkskundliche Untersuchung der Bildstöcke in den Landkreisen Hofheim, Bad Kissingen, Königshofen i. G., Mellrichstadt und Bad Neustadt. Königshofen 1969. - Heinrich Mehl, Fränkische Bildstöcke in Rhön und Grabfeld (Land und Leute. Veröffentlichungen der Volkskunde 1, hrsg. von Wolfgang Brückner). Würzburg 1978.
(2) Josef Dünninger, Bernhard Schemmel, Bildstöcke und Martern in Franken. Würzburg 1970. S. 167.
(3) Michael Müller, Der Bezirk Mellrichstadt 1879. S. 237.
(4) Reinhold Albert, Oberstreuer feiern ihren Bildstock. Vor 550 Jahren wurde einer der ältesten Bildstöcke Frankens errichtet. In: Heimatjahrbuch 1999, hrsg. vom Landkreis Rhön-Grabfeld 1999. S. 41 - 45.
(5) Herbert Streit, Oberstreu. Ein Dorf in Franken. Heimatbuch + Chronik. Oberstreu 2007.
(6) Mathias Piana, Knotensäulen: ein Beispiel für die Rezeption eines lombardischen Architekturmotivs im deutschsprachigen Raum. In: Volker Herzner, Jürgen Krüger (Hrsg.), Transfer. Innovationen in der Zeit der Kreuzzüge. Akten der 4. Landauer Staufertagung 27. - 29. Juni 2003 (Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, 101). Speyer 2006. S. 51 - 66.
(7) Die Kunstdenkmäler von Unterfranken und Aschaffenburg. Bd. 12: Stadt Würzburg (bearbeitet von Felix Mager). München 1915. S. 460. - Siehe auch Peter Moser, Romanik in Franken. Bamberg 2000. S. 97 (er spricht fälschlicherweise von „Bronze-Säulen").
(8) Anton Lutz, Brendlorenzen. Katholische Pfarrkirche St. Johannes. München und Zürich 1992. S. 28. S. 3 eine Zeichnung des Knotens.
(9) Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bayern I: Franken. München und Berlin 1999. S. 81 ff.
(10) Zu Ossegg siehe Propyläen Kunstgeschichte Bd. 6. Das Mittelalter II. Berlin 1972. S. 294.
(11) Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Bd. 2: Sachsen-Anhalt II, Regierungsbezirke Dessau und Halle. München und Berlin 1999. S. 556 ff.
(12) siehe Abb. 4 bei Piana, Anm. 6
(13) Fritz Arens, Reinhold Bührlein, Wimpfen - Geschichte und Kunstdenkmäler. Bad Wimpfen 1991. Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Wimpfen.
(14) Klaus Peter Decker, Büdingen. Mittelalterliche Residenz und Festungsstadt. Nürnberg 2009.
(15) Loseblattsammlung „Archiv. Bernstadter Geschichte(n) Nr. 36". Das Archiv zitiert ein Buch „Deutsche Ritter und Edelknechte in Italien".
(16) Piana, a. a. O. S. 56 ff.
(17) Hierzu: Helmut Buschhausen, Die süditalienische Bauplastik im Königreich Jerusalem von König Wilhelm II. bis Kaiser Friedrich II. Wien 1978. S. 154 - 177.
(18) Fritz Rienecker (Hrsg.), Lexikon der Bibel. Wuppertal 1962.
(19) Vgl. Hans Biedermann, Knaurs Lexikon der Symbole. Augsburg 2002. S. 238 ff.. - Jack Tresidder, Symbole und ihrte Bedeutung. London, München 2000. - Wolfgang Braunfels, Lexikon der christlichen Ikonographie. Freiburg i. Br. u. a. 1968 - 1976.
(20) Siehe Peter Harmening, Lexikon des Aberglaubens. Stuttgart 2009.
(21) Siehe Heinrich Mehl, Die Bauernhäuser in Rhön und Grabfeld. Fulda 1977; und viele weitere Publikationen in den nachfolgenden Jahrzehnten.
(22) Ein Vertreter ist W. Gaerte, Altgermanisches Brauchtum auf nordischen Steinbildern Band 1. 1935.
(23) Ein Vertreter dieser Haltung: Dieter Harmening, Wörterbuch des Aberglauben. Stuttgart 2009.
(24) Franz Wegener, Die geheimen Gärten der Freimaurer im 18. Jahrhundert. Gladbeck 2008.
(25) Hierzu Alfred Hermann, Geheimes Louisenlund. Einblicke in Europas bedeutendsten Freimaurerpark. - Susanne Keller (Hrsg.), Königliche Kunst. Freimaurer in Hamburg seit 1737.
(26) Zur Freimaurerei auch: Marco Carini, Freimaurer. Die geheime Gesellschaft. Bath u. a. o. J.
(26) Siehe Freimaurer-wiki.de, Stichwort Würzburger Säulen

Zu den Autoren

  • Dr. Heinrich Mehl. 1941 in Breslau geboren, Schule in Bad Königshofen. Studium Ethnologie, Germanistik, Kunstgeschichte in Wien und Würzburg (Doktorarbeit „Bildstöcke im nördlichen Unterfranken"). Kulturreferent des Kreises Rhön-Grabfeld. DAAD-Dozent in Liberia/Westafrika und Japan, SES-Dozent in Russland. Als Museumsleiter in Baden-Württemberg (Hohenloher Freilandmuseum) und Schleswig-Holstein, zuletzt Dezernent für Volkskunde am Landesmuseum Schloss Gottorf.
  • Dipl.-Ing. Ulrich Mehl. Landschaftsarchitekt. 1943 in Krakau geboren, Schule in Bad Königshofen und Bad Neustadt, Baumschul-Lehre in Oberbayern. Studium Landschaftsökologie TU München (Diplomarbeit „Hecken des Landkreises Rhön-Grabfeld"). 1975 - 77 Bearbeiter der „Bayer. Biotop-Kartierung des Kreises Rhön-Grabfeld". Als Landschaftspfleger in England, Österreich, der Schweiz und Deutschland, zuletzt Dezernent am Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege Schleswig-Holstein.

Bitte um Mithilfe

  • 1. Wer kennt weitere Knotensäulen als Steinmetzarbeit, entweder in der romanischen Kirchen- und Schlossarchitektur oder in Zusammenhang mit Freimaurer-Kultur der letzten 300 Jahre?
  • 2. Wer hat weitere Informationen über die Knotensäule im adligen Friedhof von Louisenlund?
  • 3. Was bedeutet der Knoten in Kulturgeschichte und Volksglauben, was bedeutet er den Freimaurern?

Siehe auch