Palästina

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Palästina

Der nachstehende Text von Lennhoff, Posner, Binder entstand 1932.

Daß im "Heiligen Land" schon zur Zeit Napoleons Feldlogen gewirkt haben konnten, wird angenommen, ist aber nicht aktenmäßig festgestellt. Vor dem Weltkrieg arbeiteten in Palästina Logen des Großorients von Frankreich, der Großloge von Schottland und des Großorients der Türkei. Ersterem unterstanden in Jerusalem die Loge "Moriah", in Jaffa "Aurore" (heute "Barkai"), Schottland in Haifa "Carmel", die auch jetzt tätig ist.

Erster Weltkrieg

Im Weltkrieg ruhte alle Logentätigkeit. Erst unter der englischen Zivilverwaltung begann die freimaurerische Tätigkeit neuerdings. Der seither verstorbene Staatskommissar für Palästina Clayton, machte sich um die Bewilligung zur Eröffnung der Logen verdient. Die Großlogen von England und Schottland, der Großorient und die Großloge von Frankreich, seit 1924 vor allem die beiden ägyptischen Obedienzen, traten gründend auf.

Außer "Barkai" und "Carmel" entstanden u. a "Hermon" (G. L. de France) in Jaffa (ruht), "King Salomons Temple" (E. C.) in Jerusalem, die Militärloge "Lydda" in Ramleh ebenfalls unter England, "Golden Throne" in Jerusalem, "Star" in Ramallah und "Jordan" in Jaffa, alle drei unter Schottland.

Großloge von Ägypten

Die National Großloge von Ägypten (die der Wafdpartei (?) nahesteht) gründete in rascher Folge "Jerusalem", "Mount Zion", "Pax", "Khalil", "Mount Sinai" in Jerusalem, "Moriah", "Hiram" und "Salomons Throne" in Jaffa-Tel-Aviv und "Reuben" in Haifa. Ihre gleichnamige (feindliche) Schwester war weniger aktiv; überdies wurden ihre Gründungen teilweise von der anderen ägyptischen Großloge absorbiert. Zu den englischen Logen kam neuerdings noch "Four Heavens", zu den schottischen "Holy City", beide in Jerusalem; ebendort brachte im Frühjahr 1931 die Symbolische Großloge von Deutschland das Licht in die in deutscher Sprache arbeitende Loge "Zur Quelle Siloah" ein (s. Jerusalem) .

Die englischen Logen umfassen nur Brr. britischer Nationalität, die schottischen vereinigen zu einem Großteil Araber, in den Bauhütten ägyptischer Obedienz ( ebenso in der jüngsten schottischen Gründung) wirken zumeist Brr. aller Nationen; einige von ihnen weisen vorwiegend jüdische Mitglieder auf, letzteres ist auch bei der in hebräischer Sprache arbeitenden "Barkai" des G. O. de France der Fall. Die ägyptische Maurerei brachte auch die Hochgrade des A. u. A. Schottischen Ritus nach Palästina, die englischen und schottischen Maurer besitzen eine Mark Lodge die gewöhnlich in den Salomonischen Steinbrüchen zusammentritt.

Ein Versuch der ägyptischen Logen, in Palästina eine Provinzial-Großloge als Wegbereiterin einer selbständigen Großloge zu gründen, mißlang bisher. Ein statt dessen gebildetes Regionalkomitee der Stuhl- und Altmeister, an dessen Spitze der in Palästina im Exil lebende persische Prinz Salar ab Dauleh trat, der als Großmeister in Aussicht genommen war, konnte keine nennenswerte Tätigkeit entfalten. Die Mitgliedschaft der Logen in Palästina setzt sich teilweise aus den geistig bedeutendsten Persönlichkeiten des Landes zusammen; die arge Verschärfung der nationalen Gegensätze in den letzten Jahren hatte naturgemäß auch Schwierigkeiten für das maurerische Leben im Gefolge, auf deren Beseitigung tatkräftig hingewirkt wird. Die Zahl der Freimaurer in Palästina beträgt rund 1500. Das Ritual wird je nach der Zusammensetzung der Logen in englischer, französischer, arabischer und hebräischer Sprache bearbeitet. Hundert Brr. der verschiedenen Obedienzen bilden eine Landesgruppe der Allgemeinen Freimaurerliga.

Salar ab Dauleh

Abu l'Fath Mirza, Prinz, * 1881, dritter Sohn von Muzaffered Din, Schah von Persien, Onkel des letzten Schah aus dem Hause Kadjar, Achmed, lebt im Exil in Haifa, entwickelt eifrige freimaurerische Tätigkeit, Präsident des Regional-Komitees der palästinensischen Logen unter ägyptischer Obedienz, deren mehrere seinen Bemühungen ihre Entstehung verdanken.

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