Rezension: Erik Peters: Die grosse Morgenlandfahrt

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Erik Peters: Die grosse Morgenlandfahrt

Rezension von Roland Müller


Die Freimaurerei im Strom der „Grossen Morgenlandfahrt“

Erik Peters: Die grosse Morgenlandfahrt. Die Geschichte der europäischen Wahrheitssucher nach dem Licht der Erkenntnis. Melsbach/ Neuwied: Verlag „Die Silberschnur“ 1986.


Es geht um die „grosse Wanderung gegen Osten, dem Licht entgegen, zurück ins Paradies, aus dem die Menschengeister einst ausgegangen waren, um zum Sich-Bewusstsein zu gelangen“ (7), so beschreibt Erik Peters die Morgenlandfahrt. „Stark und gross ist das Heer der Morgenlandfahrer im Altertum, ergreifend ihre Mysterien des Osiris und der Isis oder der Magna Mater, aufwühlend die Mysterien von Eleusis“ (9). Wir begegnen grossen Denkern wie Thales, Anaximandros und Empedokles, usw. Alle streben „dem Licht, dem lebendigen Feuer entgegen, das uns reinigt und läutert“ (14).

Erik Peters, der einst Philosophie und Philologie studierte und nun eine Praxis für Naturheilkunde betreibt, beginnt also bei den ägyptischen und griechischen Mysterien und beschreibt nachher unter anderem auf je etwa 6 bis 13 Seiten:


Die Freimaurerei

Vieles vom Rosenkreuzertum ist in den freimaurerischen Ritualen zu entdecken (167). Wie üblich führt Peters die Freimaurerei auf die „Bauhütten“ des Mittelalters zurück, wobei er das üblich idyllische Bild zeichnet: Ein Meister vom Stuhl hat im Osten seinen erhöhten Sitz und leitet mit zwei Aufsehern die „Zunftbrüder“, die auf Bänken an den beiden Längsseiten der „Laube“ sitzen (170-171). Nach 1550 nahmen in England die operativen Logen auch Geistliche, Gelehrte, usw. auf, wodurch die spekulative Maurerei entstand, „denn die esoterischen Männerbünde, die Gottsucher, die Eingeweihten, drangen nun ein in den Kreis der ursprünglich reinen Handwerker und Künstler“ (171). „Der Hände Arbeit wurde zum Symbol. Nun galt es nicht mehr, vergängliche Tempel zu errichten, sondern zur Ehre des grossen Baumeisters aller Welten am Tempelbau der Menschheit zu arbeiten“ (172).

1646 wurde Elias Ashmole in „die“ Freimaurerloge „nach einem besonderen esoterischen Ritual“ aufgenommen und gründete zugleich den Rosenkreuzer-Orden, „dessen Mitglieder wiederum den Logen der Steinmetzbruderschaften beitraten“ (167, 172). So geriet die Freimaurerei in den Strom der grossen Morgenlandfahrt, „um mit neuen Symbolen, mit neuen Werkzeugen nach und nach neben anderen Gruppen als Bewahrer einer toleranten, dogmenfreien Richtung am geistigen Tempel der Menschheit weiterzuarbeiten“ (172-173). Nach einer knappen Erwähnung des Zusammenschlusses von 1717 und des „Konstitutionsbuchs“ von James Anderson, behauptet Peters, der Meistergrad sei von den Rosenkreuzern in die spekulative Maurerei hereingebracht worden (173).

Peters geizt in seiner siebenseitigen Skizze der Freimaurerei mit Informationen. Er schliesst mit den Sätzen:

„Die uralte Erkenntnis der Grossen Morgenlandfahrt, dass das Leben, die geistige Entwicklung sich in Stufen vollzieht, kommt in dem System der Freimaurerei besonders deutlich zum Ausdruck. Stufen sind es, immer neue Räume, die die Menschheit durchschreiten muss“ (174).
“Die Freimaurerei hatte im Rahmen der Grossen Morgenlandfahrt die Aufgabe, das Licht weiterzutragen, den Boden vorzubereiten für die Erfüllung der Botschaft des Meisters von Nazareth, der verkündet hatte, dass der Tag kommen werde, wo die Menschen in alle Wahrheit geführt werden sollte“ (175).


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