Traktat: Kriegskunst trifft auf Demokratie

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Kriegskunst trifft auf Demokratie

Friedrich II und Washington als Wegbereiter der Aufklärung und der Menschenrechte

Von Hans-Jürgen Schikofsky, Oktober 2012

Friedrich der Große gehörte zweifelsohne zu den bedeutendsten Monarchen des 18. Jahrhunderts, auch noch über die Zeit seines Wirkens hinaus. Das Friedrich-Bild wurde besonders gerne in Umbruchphasen in Deutschland dargestellt. So z. B. im Kaiserreich und der Weimarer Republik. Auch die Nationalsozialisten nutzten seine Existenz und es wird deutlich, wie groß der Einfluss dieses Staatsmannes auch noch in die Neuzeit hinein ist. Es soll dies hier aber keine Glorifizierung sein, denn Friedrich hat Kriege geführt, bei denen tausende von seinen Soldaten gefallen sind. Diese Kriege dienten der Ausbreitung Preußens, schon zu Lebzeiten seines Vaters um 1700 eigentlich ein Kleckerstaat mit vereinzelten Provinzen. Friedrich hat seine Herrschaft mit Kriegen begonnen, vielleicht weil er seinem Vater posthum beweisen wollte, dass er auch ein Feldherr war.

Der widersprüchliche Charakter spiegelt sich einerseits in seinen Kriegen und andererseits in seinen Humanitätsidealen wider. Er hat die Philosophie der Aufklärung zu seiner Lebensphilosophie zu machen versucht und diese Errungenschaften während seiner Regentschaft unter seinen Untertanen zu verbreiten versucht. Er hat eine zu seiner Zeit noch nie da gewesene Vorreiterrolle in der Verbreitung einer aufgeklärten Staatsidee eingenommen. Die Anschauungen wurden wesentlich bestimmt von dem freundschaftlichen Verhältnis zu dem bedeutendsten Philosophen der Aufklärung von Voltaire, in dem sich die beinahe perfekte Verkörperung des Humanismus befand. Die Motivation von Friedrich dem Großen, Reformen in Preußen in Gang zu setzten, war ein stark geprägter Antrieb, zu Anfang seiner Regentschaft seinen Bürgern ein besseres Leben zu ermöglichen. Die Beziehung von Friedrich dem Großen zu Voltaire dauerte 42 Jahre und begann in Friedrichs 24. Lebensjahr. Im Laufe der Zeit wurde aus dieser sogenannten Freundschaft eher eine Hassliebe. Denn Friedrich empfand die Äußerungen Voltaires ihm und der Staatsform gegenüber mehr und mehr als unpassend. Voltaire erkannte im Laufe der Zeit welch mehr und mehr aberwitzige Entscheidungen Friedrich getroffen hatte.

Die Philosophie der Aufklärung hatte ihren Ursprung in England, wo nach dem Ende der Stuart-Monarchie, also der Festschreibung der parlamentarischen Monarchie, die freie Entfaltung neuen Denkens ermöglicht wurde.

Der tatsächliche Beginn der Aufklärung geht auf den englischen Wissenschaftler Isaac Newton zurück. Newton war Dozent an der Universität in Cambridge und hat unter anderem schon Ende des 17. Jahrhunderts die Gravitationstheorie entwickelt. Er war Mitglied der Royal Society und hat die These aufgestellt, „Wissen kommt durch Beobachtung und nicht durch die Bibel “. Bereits 1660 hat er auch die Frage gestellt „Wer kontrolliert eigentlich das Wissen?“. Voltaire, der in England im Exil lebte, hat Newton gekannt und seine Thesen unterstützt. Er hat auch seiner Beisetzung beigewohnt. Nicht zuletzt aus dieser Bekanntschaft trat er fortan vehement für die Toleranz ein.

Erasmus Darvin, der Großvater von Charles Darvin entdeckte die Entstehung der Welt, dass sie nicht so entstand, wie sie in der Bibel beschrieben wurde. Die Aufklärung bedeutete somit den Bruch mit der Kirche, denn von nun an stand der Mensch im Zentrum der Welt.

Ein weiterer wichtiger Aufklärer in Frankreich war Denis Diderot, ein Schriftsteller und Philosoph. Unter seiner Feder entstand auch am Ende nach 26 Jahren eine 28-bändige Enzyklopädie, weswegen er auch 3 Monate im Kerker verbrachte. Zu diesem französischen Werk hat er alleine 6.000 von insgesamt 72.000 Artikeln beigesteuert. Sie wurde dann später vom Papst verboten und ist heute wieder im Buchhandel erhältlich.

In dem christliche Portugal hat der Marques de Pombal nach der Katastrophe, die 1751 Lissabon in Trümmer warf, den Wiederaufbau des Landes und den Aufbau aufklärerischer Ideen mit dem Ziel für bessere Lebensbedingungen betrieben. Pombal beendete die Inquisition in seinem Land und ließ seinerseits den Inquisitor hinrichten.

Von England ausgehend hat sich die Aufklärung in den Köpfen der Geistesgrößen in Frankreich festgesetzt. Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts glaubte der englische Philosoph und Parlamentarier Anthony Ashley Cooper dass mit Beginn des neuen Zeitalters ein Epochewechsel von unbekanntem Ausmaß erfolgt sei. Er schrieb dies in einem Brief an den Genfer Theologen Jean Le Clerc. Im Inhalt des Briefes von 1706 hieß es, er nehme ein außerordentlich „starkes Licht“ in der Welt von nie gekanntem Ausmaß wahr. Gemeint war natürlich der Beginn der Aufklärung. Im Jahr 1743 hatten die Ideen für den Amerikaner Benjamin Franklin, der 1731 Freimaurer wurde, bereits allgemein Gültigkeit erlangt. Die Veränderungen führten dazu, dass sich die Lebensverhältnisse im 18. Jahrhundert in Europa und Nordamerika von Grund auf änderten und sich augenscheinlich in einem neuen Licht zeigten.

Das Ende findet die Aufklärung in der französischen Revolution von 1789. Die Historiker bezeichnen diese Zeit davor als das „philosophische Jahrhundert“, oder das „Zeitalter der Kritik“.

Unter den Philosophen Europas fallen in der Zeit der Aufklärung immer wieder die Begriffe wie Vernunft, Freiheit und Tugend auf Der Mensch als denkendes Wesen gestaltet die Realität aktiv und ist nicht mehr länger von unveränderlichen, göttlichen Gesetzmäßigkeiten abhängig.

Der Mensch entdeckte somit durch sein Denken die Verantwortung für die Welt. Bei Emanuel Kant ist in seiner Schrift „Was ist Aufklärung?“ 1774 zu lesen, das Hauptanliegen sei das Herauslösen des Menschen aus seiner „selbstverschuldeten Unmündigkeit“. Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist eine Grundvoraussetzung auf dem Wege zur Mündigkeit und wird daher auch gefordert.

Friedrich der Große hat zu Beginn seiner Amtszeit durch eine Fülle von Verordnungen und Erlassen versucht, Preußen im Sinne aufklärerischer Ideen zu formen. Er bezeichnete sich als den „ersten Diener des Staates“. Bereits kurz nach dem Tod des Vaters bestieg Friedrich am 31. Mai 1740 den preußischen Thron. Die ersten wichtigen Erlasse und Edikte waren:

Erlasse und Edikte

Am 1. Tag seiner Amtszeit verbot er der Armee das Schikanieren des Volke

Am 2. Tag ließ er das Getreide zu günstigem Zins an die Bedürftigen abgeben (16.Juni 1740)

Am dritten Tag verbot er den Kadetten das Stockschlagen

Am vierten Tag verbot er die Folter bei Kriminalfällen

Am 5. Tag verbot er die Brutalität bei der Soldatenwerbung

Er gebot Toleranz und Offenheit gegenüber Einwanderern und religiösen Minderheiten, denn „Jeder soll nach seiner Facon selig werden“ und die Religionen müssen alle toleriert werden (22.Juni 1740) Er gebot die Anpflanzung von Maulbeerbäumen zur Seidenraupenzucht (1742 per Edikt)

Die Erweiterung des Hopfenanbaues (Juni 1742)

Einen christlicheren Umgang der Beamten mit den Untertanen (Oktober 1740)

Keine Erzwingung von Zahlungen der Bauern mittels Gefängnisaufenthalt (August 1742)

Den Schutz von ausländischen Arbeitern (22. September 1742)

Die freie Meinungsäußerung mit dem Befehl, die Zensur für den nichtpolitischen Teil der Zeitungen aufzuheben (= die erste absolute Monarchie Europas mit zumindest eingeschränkter Pressefreiheit)

Jeder Bürger konnte sich brieflich oder persönlich an den König wenden

Entwicklung des allgemeinen Landrechts

Abschaffung oder Milderung der Leibeigenschaft und schrittweise Ansiedlung freier Bauern in freien Gebieten Aktivierung des Landschulrechtes

Das war der Beginn der Umsetzung der Ideen der Aufklärung und sein Tun entsprach seiner damaligen humanitär geprägten freimaurerischen Geisteshaltung.

Freundschafts- und Handelsvertrag

Im Jahr 1785 schloss Friedrich II. mit den Vereinigten Staaten einen Freundschafts- und Handelsvertrag. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass ein Preußischer Offizier namens Friedrich Wilhelm von Steuben in der US Armee dienst tat. Ebenso hatte George Washington auch einen französischen Adjutanten mit Namen Marquis de Lafayette, der seinerseits den schon siechen Preußenkönig besucht hatte. Die Grundlage des Freundschaftsvertrages war die Anerkennung der erst kurz vorher unabhängig gewordenen 13 Staaten der USA. Ein absolutes Novum in diesem Vertrag verlangten und vereinbarten beide Chefs der Exekutive ihrer Staaten mit ihrer Unterschrift die unbedingt humanen Haftbedingungen für Kriegsgefangene.

Bezogen auf den Preußenkönig schrieb Washington an Lafayette, dass es in der Welt wohl niemand gebe, der Friedrich II als „Soldat“ ebenbürtig sei. Auch von dem Politiker, der seinen preußischen Staat effizient verwaltete, habe er eine hohe Meinung. Aber neben der hohen Meinung von Friedrich als Staatslenker übte er an ihm fundamentale Kritik. Friedrich habe sich sein Leben lang gegen jede Form der bürgerlichen Mitsprache in Staatsangelegenheiten gewehrt.

Er regiere Preußen von oben herab mit Befehlen, Edikten, Anordnungen und Erlassen. Dies sei ein Schandfleck auf dem sonst großartigen Charakter Friedrichs. Dass Washington sich bei einem Londoner Handelshaus aber eine große Büste des Preußenkönigs erwarb, um damit sein Haus in Virginia zu schmücken, zeigte seine zweidimensionale Beurteilung des Preußen.

Dadurch, dass der britische König Georg III den amerikanischen Kolonisten den Krieg erklärte, weil sie sich weigerten jede Form von Steuern an das Königshaus in England zu zahlen, wurde George Washington zum erbitterten Gegner jedweder Form der Monarchie. Der englische General Cornellis wurde von George Washington in der Schlacht von Yorktown geschlagen und hat darauf hin kapituliert. Es ist nicht bekannt, ob Cornellis selbst Freimaurer war, denn er hat die in der Schlacht gefallenen Freimaurer nach ihren maurerischen Vorgaben beerdigen lassen.

Friedrich seinerseits wurde auf die militärischen Erfolge Washingtons aufmerksam. Er erkannte, dass es nur sehr wenige zeitgenössische Schlachtenlenker gab, die so versiert agierten wie Washington. Aber sein Lob bezog sich ausschließlich auf dessen Kriegskunst. Die demokratisch-republikanische Ordnung der Vereinigten Staaten beurteilte er mit großer Skepsis. Der König äußerte sich diesbezüglich gegenüber Lafayette anlässlich dessen Audienz bei ihm in Potsdam. Er stellte für sich unmissverständlich fest, dass demokratische Republiken über kurz oder lang im Chaos enden müssten. Nur eine aufgeklärte Alleinherrschaft verheiße den Menschen dauerhaft Ruhe und Ordnung, Frieden und Glück. Washington und Friedrich behielten sich, trotz all ihrer Differenzen im Blick und empfanden auch immer wieder Sympathien für einander.

Sie bemerkten beide, dass sich ihre Lebensläufe, trotz vordergründiger Unterschiede, sehr ähnelten. Beide lebten nach den Maßgaben einer gut aufklärerischen Lebensführung. Sie lasen belletristische Literatur, wissenschaftliche und politische Abhandlungen, Briefe und gefühlsbetonte Gedichte. Beide verfassten auch selbst Texte. Friedrich verschrieb sich der Poesie und der politischen Geschichtsschreibung. Washington hingegen entwarf Reden und politische Aufrufe.

Beide sammelten Bücher mit bibliographischer Leidenschaft. Durch ein lebenslanges Lesen und Lernen bildeten sie sich immer weiter fort, gemäß den Grundsätzen der Philosophie der Aufklärung, die den ständigen persönlichen Erkenntnisgewinn mit einem gesamtgesellschaftlichen Wissenszuwachs zur Folge hatte. Sie setzten sich in ihren Staaten für die Verbesserung des Schul- und Universitätswesen ein.

„Jahrhundert Friedrichs“

Beide hatten in Deutschland glühende Anhänger. Der Schriftsteller Karl Philipp Moritz feierte den König als „Morgensonne“ der Aufklärung. Kant bezeichnete das gesamte 18. Jahrhundert als das „Jahrhundert Friedrichs“. Johann Wolfgang von Goethe bezeichnete Washington demgegenüber als strahlenden Stern am Himmel der Aufklärung.

Am 17. September 1787 legte die Verfassung der Vereinigten Staaten deren politische und rechtlich Grundordnung fest. Sie sieht eine föderale Politik im Stil eines Präsidialsystem vor, in der der Präsident sowohl Staats-, als auch Regierungschef ist. Die Verfassung der Vereinigten Staaten ist eine der ältesten republikanischen Verfassungen, die heute noch in Kraft ist. Der ursprüngliche Text besteht aus sieben Artikeln und wurde im Verlaufe von 200 Jahren auf 27 Artikel ergänzt. Die Bill of Rights ist der verbindliche Grundrechtekatalog und das Bekenntnis zu Recht und Gesetz. Dieser Katalog entsprang den neuen politischen Konzepten, die im Zeitalter der Aufklärung entwickelt und verbreitet wurden.

Die Verbindung von Friedrich II mit der Amerikanischen Verfassung gilt als belegt.

Aber nicht nur die Verfassung verband die beiden konstruierten Staaten, sondern die persönliche Bindung zwischen Friedrich II und George Washington.

Die Amerikanische Verfassung stützte sich in ihrem Rechtsverhältnis direkt auf den Artikel 39 der Magna Carta von 1215, in dem es heißt:

„Kein freier Mann soll verhaftet, gefangen gesetzt, geächtet, verbannt, oder sonst angegriffen werden; noch werden wir ihm anderes zufügen, oder ins Gefängnis werfen lassen, als durch das Urteil von Seinesgleichen, oder durch das Landesgesetz.“

Präambel zur Verfassung

Der einzige Satz der Präambel zur Verfassung lautet:

„Wir, das Volk der Vereinigten Staaten, von der Absicht geleitet, unseren Bund zu vervollkommnen, die Gerechtigkeit zu verwirklichen, die Ruhe im Inneren zu sichern, für die Landesverteidigung zu sorgen, das allgemeine Wohl zu fördern und das Glück der Freiheit uns selbst und unseren Nachkommen zu bewahren, setzen und begründen diese Verfassung für die Vereinigten Staaten von Amerika.“

Verfassung für die Vereinigten Staaten von Amerika

Folgende Artikel sind enthalten:

  • 1. Legislative (Gesetzgebende Gewalt)
  • 2. Exekutive ( Ausführende Gewalt)
  • 3. Judikative (Rechtsprechende Gewalt)
  • 4. Der vierte Artikel regelt die Beziehung zwischen Bund und den Bundesstaaten

Nach diesem Modell wurden Grundrechte in die Verfassung deutscher Staaten aufgenommen. Das waren Nassau, Bayern und Baden um 1814, Kurhessen und Kursachsen1831 und Preußen 1850. In der Verfassung des Deutschen Reiches von 1871 waren dagegen kaum Grundrechte enthalten. Aber die Weimarer Reichsverfassung von 1919 enthielt wieder einen eigenen Grundrechtsanteil.

Die Ähnlichkeiten der Amerikanischen Verfassung mit der eigenen Umsetzung der Aufklärung Friedrichs des Großen in Preußen führte dazu, dass viele Deutsche in die sogenannte Neue Welt auswanderten, um ihre Zukunft unter ähnlichen Vorzeichen neu zu gestalten.

Eine Begegnung sollte Friedrichs Leben verändern

Während eines Tischgespräches anlässlich einer Rheinreise äußerte sich sein Vater sehr abfällig über die Freimaurerei. Dem widersprach aber Graf Albrecht zu Schaumburg-Lippe und bekannte sich offen zur Freimaurerei. Friedrich war wohl sehr beeindruckt von der Darstellung des Grafen, dass es sich bei den Freimaurern um die Tätigkeit ausgewählter Männer handelte, die sich für das Wohl der Menschen einsetzten und sich mittels entlehnter Formen sittlich zu veredeln versuchten.

Am 14. August 1738 wurde der Kronprinz Friedrich, dann ohne Wissen seines gestrengen Vaters auf Beschluss der „Loge d’Hamboug“, allerding auf seinen eigenen Wunsch hin im preußischen Braunschweig in den Bund der Freimaurer aufgenommen. In Rheinsberg gründete er eine Freimaurerloge, aus der nach seiner Thronbesteigung die preußische Mutterloge „Aux trois globes“ - Zu den drei Weltkugeln“ wurde. Er übernahm das Protektorat über die Logen in seinen Provinzen und blieb der Freimaurerei verbunden. Seine Staaten hat er der Freimaurerei geöffnet. Ich verweise hier auf die Abhandlung von Bruder Titus Malms in der ‚Humanität Nr. 1’ aus 2012, über das Freimaurertum Friedrichs des Großen. Dort sind viele Einzelheiten über die maurerische Tätigkeit und die Anwerbung von Freunden zur Maurerei nachzulesen. Im Grunde genommen hat die Freimaurerei ihn lediglich als Kronprinz und zu Beginn seiner Amtszeit geprägt. Mit dem Begriff ‚Freunde‘ waren immer nur Adelige, Höflinge und hochgestellte Persönlichkeiten gemeint.

Menschenrechte

Hier nun noch ein paar Informationen zu den Menschenrechten

Nach der Katastrophe des zweiten Weltkrieges hat die Charta der Vereinten Nationen am 26. Juni 1945 eine Erklärung verabschiedet und in der Präambel festgelegt.

Die Menschenrechte sind festgehalten in einer allgemeinen Erklärung der Vereinten Nationen im Jahr 1948 in St. Franzisko.

Insgesamt sind in der Konvention 205 einzelne Hauptregelungen gegliedert in 48 Artikel enthalten. Die KSZE Schlussakte von Helsinki ist der Artikel 49. Alle Regelungen sind in einem 550 Seiten umfassenden Band niedergelegt.

In Europa wurde die Menschenrechtskonvention am 4. November 1950 von den Mitgliedern des Europarates in Rom unterzeichnet. In Kraft getreten ist die Konvention dann schließlich am 3. September 1953. In ihrem Inhalt entspricht sie den klassischen bürgerlichen und politischen Rechten der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen.

Ein verfahrenstechnischer, aber ein wesentlicher Unterschied aber besteht darin, dass die in der Europäischen Konvention Nr. 005 enthaltenen Rechte vor Gericht einklagbar sind. Wie in keiner Konvention zuvor ist damit der einzelne Mensch wesentlich in den Vordergrund getreten. Ihm sind somit in der Konvention Rechte zugesichert, deren Nichteinhaltung vor Europäischen Gremien mit dem Instrument einer Beschwerde gerügt werden kann. Zudem gibt es die Möglichkeit, dem Betroffenen Schadenerdsatzleistungen zu gewähren.

Ein Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof kann durch die Europäische Kommission für Menschenrechte über einen Vertragsstaat angestrengt werden.

Die Konvention ist ein internationaler Vertrag. Für jeden Staat, der die Konvention unterzeichnet hat, gilt die Verpflichtung, seine Verfassung, seine Gesetze und Verordnungen so zu ändern, dass sie nicht im Widerspruch zur Konvention stehen. In der KSZE in Europa sind seit dem 18.4.2010 47 Staaten zusammen gefasst.

Es ist schon gewaltig, was sich seit den Anfängen der Zeit der Aufklärung bis heute hierzulande in Sachen Menschenrechte getan hat. Aller Beginn kann also auf die aufklärerischen Erlasse und Edikte von Friedrich dem Großen zurück geführt werden, deren Ursprung im freidenkerischen Frankreich von Voltaire zu finden sind.

Es bleibt festzustellen, dass Friedrich II maurerische Denkungsart in die der Aufklärung verpackt angewendet hat. Er hat ganz einfach tiefe Spuren im Bewusstsein der Deutschen hinterlassen.

Man darf aber nicht verkennen, dass die Menschenrechte vom Ursprung her ein rein abendländisches Konstrukt waren.