Wilhelm zum Nesselblatt

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Wilhelm zum Nesselblatt

Geschichte

Quelle: Schaumburger Zeitung

Von 1775 bis 1939 hat es zwei Freimaurerlogen und später ein Freimaurerkränzchen in Rinteln gegeben. Die erste Loge hatte sich 1775 mit dem Namen „Zum rothen Löwen“ gegründet, musste sich dann aber umbenennen, weil es bereits eine Loge gleichen Namens in Stolpe gab, was blieb war 1776 der Logenname „Zum Löwen“.

Auch in Rinteln war man von der Gleichheitsidee der Aufklärung und der Französischen Revolution und von dem Menschenveredelungsgedanken der Freimaurerei hingerissen. Dieser Loge haben Bürgermeister, Herren von Stand und Adel, aber auch normale Bürger angehört. Stade entdeckte dazu einen umfangreichen Schriftwechsel. Die vielen verschiedenen Charaktere haben trotz aller hehren Ziele der Freimaurerei keine echte Bruderschaft bilden können. Die Einmischung innerhalb der Ordensstruktur der Großen Landesloge aus Berlin war zudem sehr stark – man löste sich schon 1786 wieder auf.

Gründung der Loge „Wilhelm zum Nesselblatt“

Bereits 1783/4 nahmen, parallel zu dieser Entwicklung, Rintelner Männer, darunter wohl auch Brüder des Löwen, Kontakt zu der als toleranter bekannten, ebenfalls preußischen Großloge Royale York auf, um eine Logengründung zu eruieren. 1785 kam es zur Gründung der Loge „Wilhelm zum Nesselblatt“. Dieser Loge gehörten ebenfalls wieder bekannte Rintelner Würdenträger an. Vorsitzender der Loge war kurzfristig Georg Wilhelm Rullmann, Konrektor an der Rintelner Stadt- und Rathsschule.

Die französische Zeit brachte in Hessen viele Logenneugründungen, hauptsächlich natürlich in Kassel, in Rinteln jedoch schaffte oder wollte man keine Neugründung. Das Königreich Westphalen mischte nämlich kräftig in den Logen mit.

1814 wurde in Kurhessen die Freimaurerei wieder zugelassen. 1815 erhielt auch erneut eine Loge mit dem Namen „Wilhelm zum Nesselblatt“ ihr Arbeits-Patent, wieder unter dem Dach der Großloge Royale York. 1824 trat nach Komplottvorwürfen ein erneutes Freimaurerverbot in Kurhessen in Kraft, alle Logen, auch Rinteln, wurden aufgelöst. Die Freimaurer traten anderen Logen in der Umgebung bei.

Freimaurerverbot

1891 nun traten Rintelner Freimaurer zusammen und gründeten ein Kränzchen. Protektionsloge war „Zur königlichen Eiche“ in Hameln, von denen man sich aber wieder trennte und der Hannoveranischen Loge „Zum Schwarzen Bär“ unterstellte. Das Kränzchen überdauerte den Ersten Weltkrieg und fiel später dem nationalsozialistischen Freimaurerverbot zum Opfer. In Stadthagen existiert bis heute eine Loge, nach dem ersten deutschen Freimaurer „Albrecht Wolfgang“ (zu Schaumburg-Lippe) benannt, eine Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Kontakt

Weitere Informationen zu dem Projekt geben Uwe Kurt Stade oder das Museum. Stade ist unter der E-Mail-Adresse u.k.stade@teleos-web.de, das Museum unter museum.eulenburg@t-online.de erreichbar.