Die deutsche Landesgruppe der Allgemeinen Freimaurer-Liga von 1927 bis 1933

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Die deutsche Landesgruppe der Allgemeinen Freimaurer-Liga von 1927 bis 1933

Thomas Richert



Einleitung

Nach der menschlichen und politischen Katastrophe des Ersten Weltkrieges verstärkte sich unter den europäischen Freimaurern das Bewußtsein von der Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit und der Kriegsverhütung. Bei den Neutralen wie auch bei den Sieger- mächten entwickelte sich dieses Bewußtsein jedoch schneller als im Deutschen Reich, wo man die Ungerechtigkeit des Versailler Vertrages bitter empfand, so daß die Wertung der internationalen Kontakte des Einzelnen von der persönlichen auf die politische Ebene verlagert wurde. Nur allzu leicht gelangte man so in den Geruch nationaler Unzu- verlässigkeit.

Noch komplizierter wurde das an sich schon verwickelte Problem durch die Frage der Regularität des Freimaurerbundes "Zur aufgehenden Sonne" (FzaS). Wo immer Brüder dieses Bundes erschienen, blieben otfizielle Vertreter der deutschen Freimaurer fern. Es waren aber gerade die Brüder des FzaS, die sich besonders in der Frage des Pazifismus engagierten.

Die regulären Großlogen trafen sich seit 1921 auf den Kongressen der Association Magonnique lnternationale (AMl), soweit sie dort Mitglieder waren. Einzelnen Freimaurer regulärer Logen hingegen bot sich schon seit 1905 die Möglichkeit zu internationalen Begegnungen in der Esperanto-Vereinigung, deren Wirksamkeit aber durch den eigentlichen Vereinszweck eher behindert als gefördert wurde. So setzte Br. Uhlmann, Basel, 1913 auf dem Welt-Esperanto-Kongreß eine Um- organisation durch, Die Wandlung wurde durch einen Namenswechsel von "Esperanto Framasona" zu "Universala Framasona Ligo" dokumentiert.l)

Eine dritte Ebene der Begegnung stellten internationale freimaurerische Friedensmanifestationen dar, die von einzelnen Freimaurern ohne größeren organisatorischen Rückhalt veranstaltet wurden, und bei denen die Frage der Regularität von den Teilnehmern nicht besonders beachtet wurde. Die Veranstalter dieser Manifestationen waren zum Teil zugleich Mitglieder der UFL, was dazu führte, daß die UFL als verantwortlich angesehen wurde. Spielte nun jemand das Regularitätsproblem hoch, geriet die UFL damit selbst in Gefahr.