Heinrich Zschokke

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Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

schweizerischer Volksschriftsteller ("Abenteuer einer Neujahrsnacht", "Das Goldmacherdorf" u. a.), Demokrat, *1771 in Magdeburg, † 1848, kam 1796, da er unter dem Regime des Zeloten Wöllner (s. d.) keine Universitätsprofessur in Preußen erlangen konnte, als Seminardirektor (Lehrer und Prediger) nach Reichenau (Graubünden) und wurde von der Kantonsregierung eingebürgert.

1792 war er Mitglied der Loge "Zum aufrechten Herzen" in Frankfurt a. O. geworden.

1798 wegen Propaganda für den Anschluss Graubündens an die helvetische Republik geächtet, wurde er von deren Regierung als bevollmächtigter Kommissär nach Aarau gesandt, Regierungsstatthalter, schließlich Oberforst- und Bergbaurat in Aarau, Mitglied des Großen Rates und Tagsatzungsabgeordneter des Kantons Aargau.

1810 reiste er mit vier Aargauer Freunden, darunter dem Professor Friedrich Heldmann (s. d.) nach Freiburg i. Br., um in der dortigen Loge "Zur edlen Aussicht" die Grundlagen zu einer Logengründung in Aarau zu legen. Noch im gleichen Jahr wurde ein Kränzchen gegründet, an dessen Spitze er trat. Im folgenden Jahr wurde Zschokke Mitbegründer der Loge "Wilhelm Tell" in Aarau, deren Name dann in "Zur Brudertreue" abgeändert wurde. Er trat aber bald aus, als die Aufnahme eines von ihm vorgeschlagenen Kandidaten von der Loge abgelehnt wurde, besuchte sie aber auch später und führte ihr 1827 seinen ältesten Sohn zu, den späteren bedeutenden Führer der aargauischen Freimaurerei. Zschokke stellte die Freimaurerei zwischen Kirche und Staat "als Mittelglied, als fehlenden Ring in der zerbrochenen Kette von Staat und Kirche, der beide, aber in erhabenerem Sinne, wieder zu der einzigen und ganzen macht.