In Treue fest

Aus Freimaurer-Wiki
Version vom 9. Oktober 2016, 18:55 Uhr von Rudirabe37 (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Johannisloge:

"In Treue fest"

Orient: München
Matr.-Nr.: 508
Gründungsdatum:
arbeitete bis:
erneut ab:
17. Mai 1896
-
-
Großloge: AFuAMvD

Geschichte

Das Gründungsdatum der Loge "In Treue fest" ist der 17. Mai 1896. An diesem Tag feierte die Loge die Lichteinbringung unter der Patenschaft der Berliner Loge "Zur Beständigkeit" als Tochterloge der "Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland". In der Gaststätte "Isarlust" auf der Praterinsel fand man einen würdigen Versammlungsraum. Die vorwiegend aus Norddeutschland stammenden Brüder entschlossen sich, den Wahlspruch des bayerischen Militärs "In Treue fest" als Namen ihrer Loge zu wählen. Eines der prominentesten Mitglieder dieser neuen Loge war der Maler Lovis Corinth.

1896 beteiligt sich Corinth an der Gründung der Freimaurerloge "In Treue fest", in deren damaligen Haus in der Gabelsberger Straße er Wohnung und Atelier hatte.
Die Freimaurerei beeinflusst seine Werke und immer wieder tauchen freimaurerische Symbolik und Rituale in seinen Bildern auf. Eines der berühmtesten freimaurerischen Bilder weltweit ist Corinths "Die Logenbrüder" (eigentlich "Trinkspruch in der Loge In Treue fest") aus den Jahren 1898/99; auf ihm sind zwölf Brüder der Loge dargestellt, über deren Köpfen zwischen einem Rechteck und einem sechszackigen Stern auch das Logen-Kürzel "iTf" steht. So richtig heimisch scheint sich Corinth in München und der Münchener Malerszene rund um den "Malerfürsten" Franz von Lenbach nie gefühlt zu haben. Ab 1900 pendelt Corinth, inzwischen weithin bekannt für sein recht ausgelassenes Leben in der Boheme, zwischen München und Berlin. 1901 siedelt Corinth nach Berlin über, eröffnet dort eine Malschule und wird Mitglied der "Berliner Secession". In dieser Zeit pflegt er auch seine Freundschaft mit Max Liebermann und Gerhart Hauptmann. Zwei Jahre später heiratet Corinth seine 23 Jahre jüngere Malschülerin Charlotte Berend. Mit ihr bekommt er innerhalb von sechs Jahren zwei Kinder (Thomas und die fünf Jahre jüngere Wilhelmine). Häufig portraitiert Corinth seine Familie.

Isarlust

Die Versammlungsräume im oberen Stock der Gaststätte "Isarlust" wurde wegen dem überraschend großen Zuwachs der Mitglieder bald zu klein. Ein eigenes Logenhaus in der Gabelsbergerstraße 77 (später 26) wurde erworben. Die "Treue" bezog 1892 das Rückgebäude. Das vordere Gebäude blieb als Wohnhaus erhalten und wurde vermietet.

Logenhaus Gabelsberger Straße

Die Adresse Gabelsbergerstraße 26 wurde bald ein Zentrum der Freimaurerei. Folgende Logen hatten außer der "In Treue fest" hier ihren Sitz: "Constantia vom Fels zum Meer", "Deutsche Wacht im Süden", "Freundschaft im Hochland", "Sturmfried" und "Zum aufgehenden Licht an der Isar".

Die dunkle Zeit

Aus dem noch erhaltenen Matrikelbuch ist die Auflösung der Loge zwischen den Jahren 1932 und 1934 aufgrund des steigenden Drucks der damaligen politischen Machthaber ersichtlich. Während der nationalsozialistischen Herrschaft trafen sich die Brüder der "In Treue fest" unregelmäßig und unter größten Vorsichtsmaßnahmen bei einem Bruder in Gräfelfing. Mit Genehmigung der amerikanischen Besatzungsbehörde konnte nach den Jahren der Finsternis eine "Freimaurerische Vereinigung" ins Leben gerufen werden. Bereits 1947 löste sich diese "Freimaurerische Vereinigung" in die Logen "Zur Kette", "Lessing zum flammenden Stern" und "In Treue fest" auf. In den folgenden Jahren fanden viele Brüder von anderen Logen, die durch die Kriegswirren aus ganz Deutschland und den Ostgebieten in den Raum München verschlagen worden waren, in der Loge Aufnahme.

Nachkriegszeit

1948 zählte die Loge bereits 60 Mitglieder. Das Logenhaus in der Gabelsbergerstraße war in den letzten Kriegsjahren durch Bombenangriffe völlig zerstört worden. Im Zuge eines Wiedergutmachungsverfahrens kaufte der Freistaat Bayern das Trümmergrundstück an der Gabelsbergerstraße. Die Loge, die inzwischen in einer Gaststätte in der Fraunhoferstraße ihre Versammlungen abgehalten hatte, erwarb dann 1954 eine Villa in Bogenhausen. Leider geriet die Loge schon bald wegen unüberlegten Umbaumaßnahmen und durch ungeschickte Geschäftsführung einiger Brüder in finanzielle Schwierigkeiten, was ein Konkursverfahren nach sich zog und mit dem Verlust des Logenhauses endete.

Sezession

1957 erfolgte eine Sezession, die zur Gründung der Loge "Zu den drei Säulen an der Isar" führte. Diese Loge arbeitete weiterhin unter der "Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland". Die restlichen Brüder der Loge "In Treue fest" schlossen sich der Großloge A.F.u. A.M. von Deutschland an und die Loge erhielt die Matrikelnummer 148.

Die Arbeiten der Loge "In Treue fest" fanden dann zuerst in einer Privatwohnung, später in verschiedenen Gaststätten statt. Daher waren die Mitglieder der Loge sehr froh, daß sie 1962 in das neue Logenhaus der Loge "Zur Kette" an der Schwanthalerstraße 60 einziehen konnten.

Seither treffen sich die Mitglieder dort in den Clubräumen oder im Tempel. Im Jahre 1976 konnte die "In Treue fest" eine Patenschaft mit der italienischen Loge "Pentalpha" in Cirie bei Turin schließen. Verschiedene Treffen der beiden Logen fanden abwechselnd in Italien oder München statt.

Siehe auch

Links