Kurt Tucholsky: Unterschied zwischen den Versionen

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== Bruder Kurt Tucholsky ==
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( 1890 – 1935)
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von Br. Andreas GRUSS
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Kurt Tucholsky wurde 1890 in Berlin-Moabit geboren. Sein Vater war Alex Tucholsky (1855 - 1905), Kaufmann und Bankdirektor. Seine Mutter, Doris Tucholsky, war eine geborene Tucholski (1861 - 1943). Zwischen 1893 und 1899 lebte die Familie in Stettin.
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Mit der mehrfach überarbeiteten Dissertation "Die Vorbemerkung aus § 1179 BGB. und ihre Wirkungen" promoviert Tucholsky zum Dr. jur.
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Tucholsky galt bereits zu Lebzeiten als humanitärer Vernunftmensch. Sein Bemühen galt dem Monismus (im Gegensatz zum Dualismus oder Pluralismus ist alles auf ein einziges Prinzip zurück zu führen; Einheit von Natur, Geist und Gott), der zur möglichsten Vervollkommnung der Ethik führen soll und die Menschen zu wahren, innerlich freien Menschen erziehen will.
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In ihm lebte die Begeisterung für das Wahre, Gute und Schöne, die die gesamte Mensch¬heit zu immer höherer Reinheit ihrer sittlichen und geistigen Eigenschaften anspornen soll.
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Kurt Tucholsky glaubte an die Veränderlichkeit  des Menschen und an die Kraft des Wortes. Er hasste die Vereinsmeierei und jede Art von Waffengewalt. Als erklärter Pazifist machte er sich nicht überall Freunde. Unbeirrt verfolgte er seine Ideale als Journalist gegen Militarismus, Nationalismus und gegen jegliche Form von reaktionärer Politik. Die Folge war, dass seine Bücher von den [[Nationalsozialisten]] verboten wurden und ihm die Deutsche Staatangehörigkeit aberkannt wurde.
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Tucholsky wurde am 24. März 1924 in der Berliner Loge „[[Zur Morgenröte]]“ aufgenommen. Die Loge gehörte zum „[[Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne]]“ (F.Z.A.S.), der 1907 gegründet wurde und rückständiges Altmaurertum reformieren wollte. So legten die FZAS- Logen wie die Logen des Grand Orient, die den FZAS anerkannten, das „[[Weißes Buch|Weiss Buch]]“ auf, als Zeichen des reinsten dogmenfreien Humanitätsgedankens. Die Altlogen, die am nationalistischen Kurs festhielten und die Wiederaufnahme von Beziehungen zur Auslandsmaurerei ablehnten, erkannten daher den FZAS, der aus seiner pazifistischen Einstellung keinen Hehl machte, nicht an.<br />
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Aus Frustration und Enttäuschung gegenüber der intoleranten Einstellung eingeschleuster Querulanten in der Freimaurerei, die den Bund unterwanderten, suchte und fand er Kontakt mit französischen Freimaurern. <br />
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Auf einer Gesellenreise schreibt er in Paris unter seinem Pseudonym Ignaz Wrobel den 1. politischen Artikel mit freimaurerischem Bezug mit dem Titel „Der erste Händedruck“. Hierin polemisiert er sehr stark gegen Gustav Stresemann (Freimaurer der Loge „[[Friedrich der Große (Berlin)|Friedrich der Große]]“ i.O. Berlin) wegen dessen Haltung, die nicht den freiheitlichen Idealen Tucholskys entsprachen.
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Tucholsky fand im GodF (Grand Orient de France) Unterstützung, denn dieser verfolgte die gleichen Ziele, jedoch nicht gedeckt, sondern in öffentlicher Kundgebung. Tucholsky spürte den Freiheitsdrang der Franzosen und identifizierte sich von nun an mit Frankreich als dem klassischen Freimaurerland, in dem die Tugenden Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ungebrochen schienen.
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Am 14. April 1924 nahm er Kontakt zur Pariser Loge „L‘Effort“ (Die Bemühung) auf und bat im März 1925 um Affiliation in der Loge „Les Zélés Philantropes“ (eifrige Menschenfreunde), was ihm gewährt wurde. Es kam dort zu seiner Meistererhebung am 11. Dezember 1925.
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Auf der Debatte am 23. April 1926 engagierte er sich für die Idee der Vereinigte Staaten von Europa, proklamierte die Kriegsdienstverweigerung, erwog Gewissenskonflikte und kritisierte die Chemische Kriegsführung. Immer wieder griff er das Thema der allgemeinen Menschenrechtsfragen auf, die ihm zu wenig beachtet und gesichert schienen.
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Ab 1929 lebte Tucholsky in [[Schweden]], wo aber einem Einbürgerungsantrag nicht stattgegeben wurde.
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Nachdem die Franzosen, wie auch die Schweden, deren Königshaus aus Freimaurern bestand, ihn in seinen Vorhaben kaum unterstützten erkannte kurt Tucholsky desillusioniert, dass sein unermüdlicher Einsatz für die Menschlichkeit zu wenig bewirkt hatte.
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Am 19.12.1935 wurde in der Pariser Loge „Les Zélés Philanthropes“ vorgeschlagen, ihn  aus  der Mitgliederliste zu streichen, weil man schon lange nichts mehr von ihm gehört hatte und er auch wohl die Beiträge nicht gezahlt hatte. Da er aber eine Zeichnung mit dem Thema „Sterbebeistand“ angekündigt hatte, sah man davon ab.
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Am 19. Dezember 1935 nahm Kurt Tucholsky im schwedischen Exil nach jahrelanger Krankheit Gift, um aus dem Leben zu scheiden. Zwei Tage später am 21. 12.1935 verstarb der große Vordenker und unermüdliche Kämpfer für Freiheit und Menschenwürde. Es ist nicht geklärt, ob er des Lebens aus Enttäuschung überdrüssig war oder ob es die quälenden Schmerzen seiner Krankheit waren, die ihn zu diesem Schritt bewogen haben.
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Einer seiner aussagekräftigen Sätze ist:
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Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut „Nein“ zu sagen.
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Bemühen wir uns sein Erbe zu fördern.
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== Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne ==
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*Siehe auch: [[Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne]]
  
 
== Das Ludendorff-Gedicht ==
 
== Das Ludendorff-Gedicht ==
  
  
Ludendorff oder der Verfolgungswahn
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[[Erich Ludendorff|Ludendorff]] oder der Verfolgungswahn
  
Hast du Angst, Erich? Bist du bange, Erich?
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Hast du Angst, Erich? Bist du bange, Erich?<br />
Klopft dein Herz, Erich? Läufst du weg?
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Klopft dein Herz, Erich? Läufst du weg?<br />
Wolln die Maurer, Erich - und die Jesuiten, Erich,
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Wolln die Maurer, Erich - und die Jesuiten, Erich,<br />
 
dich erdolchen, Erich - welch ein Schreck!
 
dich erdolchen, Erich - welch ein Schreck!
      Diese Juden werden immer rüder.
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:Diese Juden werden immer rüder.
      Alles Unheil ist das Werk der .·..·. Brüder.
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:Alles Unheil ist das Werk der .·..·. Brüder.
  
Denn die Jesuiten, Erich - und die Maurer, Erich -
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Denn die Jesuiten, Erich - und die Maurer, Erich -<br />
und die Radfahrer - die sind schuld
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und die Radfahrer - die sind schuld<br />
an der Marne, Erich - und am Dolchstoß, Erich -
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ohne die gäbs keinen Welttumult.
 
ohne die gäbs keinen Welttumult.
      Jeden Freitag abend spielt ein Kapuziner
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:Jeden Freitag abend spielt ein Kapuziner
      mit dem Papste Skat - dazu ein Feldrabbiner;
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:auf dem Tische liegt ein Grand mit Vieren -
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Fährst du aus dem Schlaf? Die blaue Brille
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Fährst du aus dem Schlaf? Die blaue Brille<br />
liegt auf deinem Nachttisch wohl bereit?
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Hörst du Stimmen?
 
Hörst du Stimmen?
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Ludendorff, und weißt du, wer da schreit -?
 
Ludendorff, und weißt du, wer da schreit -?
      Hunderttausende, die jung und edel
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:Hunderttausende, die jung und edel
      sterben mußten, weil dein dicker Schädel
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:sterben mußten, weil dein dicker Schädel
      sie von Grabenstück zu Grabenstück gehetzt
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:sie von Grabenstück zu Grabenstück gehetzt
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      Ackerkrume sind, die Deutschlands Kraft gewesen.
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::bis zuletzt.
      Pack die Koffer! Geh zu den Chinesen!
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      Führ auch die bei ihren Kriegen!
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:Ackerkrume sind, die Deutschlands Kraft gewesen.
      Ohne Juden wirst du gleichfalls unterliegen.
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:Pack die Koffer! Geh zu den Chinesen!
            Geh nach China! Und komm nie mehr wieder -!
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:Führ auch die bei ihren Kriegen!
            Alles Unheil ist das Werk der Heeresbrüder.
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:Ohne Juden wirst du gleichfalls unterliegen.
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::Geh nach China! Und komm nie mehr wieder -!
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::Alles Unheil ist das Werk der Heeresbrüder.
  
von Bruder Kurt Tucholsky, 1928
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von Bruder Kurt Tucholsky, 1928<br />
 
(aufgenommen 24. März 1924 in der Berliner Loge "Zur Morgenröte")
 
(aufgenommen 24. März 1924 in der Berliner Loge "Zur Morgenröte")
  
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== Links ==
 
== Links ==
*[http://www.lightways.de/resources/Tucholsky.pdf Bruder Kurt Tucholsky]PDF-Download
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*[http://www.lightways.de/resources/Tucholsky.pdf Bruder Kurt Tucholsky] PDF-Download
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==Siehe auch==
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*[[Kurt Tucholsky Lodge No. 1060]]
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Aktuelle Version vom 29. Mai 2014, 20:11 Uhr

Tucho.jpg


Bruder Kurt Tucholsky

( 1890 – 1935)

von Br. Andreas GRUSS

Kurt Tucholsky wurde 1890 in Berlin-Moabit geboren. Sein Vater war Alex Tucholsky (1855 - 1905), Kaufmann und Bankdirektor. Seine Mutter, Doris Tucholsky, war eine geborene Tucholski (1861 - 1943). Zwischen 1893 und 1899 lebte die Familie in Stettin. Mit der mehrfach überarbeiteten Dissertation "Die Vorbemerkung aus § 1179 BGB. und ihre Wirkungen" promoviert Tucholsky zum Dr. jur.

Tucholsky galt bereits zu Lebzeiten als humanitärer Vernunftmensch. Sein Bemühen galt dem Monismus (im Gegensatz zum Dualismus oder Pluralismus ist alles auf ein einziges Prinzip zurück zu führen; Einheit von Natur, Geist und Gott), der zur möglichsten Vervollkommnung der Ethik führen soll und die Menschen zu wahren, innerlich freien Menschen erziehen will.

In ihm lebte die Begeisterung für das Wahre, Gute und Schöne, die die gesamte Mensch¬heit zu immer höherer Reinheit ihrer sittlichen und geistigen Eigenschaften anspornen soll.

Kurt Tucholsky glaubte an die Veränderlichkeit des Menschen und an die Kraft des Wortes. Er hasste die Vereinsmeierei und jede Art von Waffengewalt. Als erklärter Pazifist machte er sich nicht überall Freunde. Unbeirrt verfolgte er seine Ideale als Journalist gegen Militarismus, Nationalismus und gegen jegliche Form von reaktionärer Politik. Die Folge war, dass seine Bücher von den Nationalsozialisten verboten wurden und ihm die Deutsche Staatangehörigkeit aberkannt wurde.

Tucholsky wurde am 24. März 1924 in der Berliner Loge „Zur Morgenröte“ aufgenommen. Die Loge gehörte zum „Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne“ (F.Z.A.S.), der 1907 gegründet wurde und rückständiges Altmaurertum reformieren wollte. So legten die FZAS- Logen wie die Logen des Grand Orient, die den FZAS anerkannten, das „Weiss Buch“ auf, als Zeichen des reinsten dogmenfreien Humanitätsgedankens. Die Altlogen, die am nationalistischen Kurs festhielten und die Wiederaufnahme von Beziehungen zur Auslandsmaurerei ablehnten, erkannten daher den FZAS, der aus seiner pazifistischen Einstellung keinen Hehl machte, nicht an.
Aus Frustration und Enttäuschung gegenüber der intoleranten Einstellung eingeschleuster Querulanten in der Freimaurerei, die den Bund unterwanderten, suchte und fand er Kontakt mit französischen Freimaurern.
Auf einer Gesellenreise schreibt er in Paris unter seinem Pseudonym Ignaz Wrobel den 1. politischen Artikel mit freimaurerischem Bezug mit dem Titel „Der erste Händedruck“. Hierin polemisiert er sehr stark gegen Gustav Stresemann (Freimaurer der Loge „Friedrich der Große“ i.O. Berlin) wegen dessen Haltung, die nicht den freiheitlichen Idealen Tucholskys entsprachen.

Tucholsky fand im GodF (Grand Orient de France) Unterstützung, denn dieser verfolgte die gleichen Ziele, jedoch nicht gedeckt, sondern in öffentlicher Kundgebung. Tucholsky spürte den Freiheitsdrang der Franzosen und identifizierte sich von nun an mit Frankreich als dem klassischen Freimaurerland, in dem die Tugenden Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ungebrochen schienen. Am 14. April 1924 nahm er Kontakt zur Pariser Loge „L‘Effort“ (Die Bemühung) auf und bat im März 1925 um Affiliation in der Loge „Les Zélés Philantropes“ (eifrige Menschenfreunde), was ihm gewährt wurde. Es kam dort zu seiner Meistererhebung am 11. Dezember 1925.

Auf der Debatte am 23. April 1926 engagierte er sich für die Idee der Vereinigte Staaten von Europa, proklamierte die Kriegsdienstverweigerung, erwog Gewissenskonflikte und kritisierte die Chemische Kriegsführung. Immer wieder griff er das Thema der allgemeinen Menschenrechtsfragen auf, die ihm zu wenig beachtet und gesichert schienen.

Ab 1929 lebte Tucholsky in Schweden, wo aber einem Einbürgerungsantrag nicht stattgegeben wurde.

Nachdem die Franzosen, wie auch die Schweden, deren Königshaus aus Freimaurern bestand, ihn in seinen Vorhaben kaum unterstützten erkannte kurt Tucholsky desillusioniert, dass sein unermüdlicher Einsatz für die Menschlichkeit zu wenig bewirkt hatte.

Am 19.12.1935 wurde in der Pariser Loge „Les Zélés Philanthropes“ vorgeschlagen, ihn aus der Mitgliederliste zu streichen, weil man schon lange nichts mehr von ihm gehört hatte und er auch wohl die Beiträge nicht gezahlt hatte. Da er aber eine Zeichnung mit dem Thema „Sterbebeistand“ angekündigt hatte, sah man davon ab.

Am 19. Dezember 1935 nahm Kurt Tucholsky im schwedischen Exil nach jahrelanger Krankheit Gift, um aus dem Leben zu scheiden. Zwei Tage später am 21. 12.1935 verstarb der große Vordenker und unermüdliche Kämpfer für Freiheit und Menschenwürde. Es ist nicht geklärt, ob er des Lebens aus Enttäuschung überdrüssig war oder ob es die quälenden Schmerzen seiner Krankheit waren, die ihn zu diesem Schritt bewogen haben.

Einer seiner aussagekräftigen Sätze ist:

Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut „Nein“ zu sagen.

Bemühen wir uns sein Erbe zu fördern.

Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne

Das Ludendorff-Gedicht

Ludendorff oder der Verfolgungswahn

Hast du Angst, Erich? Bist du bange, Erich?
Klopft dein Herz, Erich? Läufst du weg?
Wolln die Maurer, Erich - und die Jesuiten, Erich,
dich erdolchen, Erich - welch ein Schreck!

Diese Juden werden immer rüder.
Alles Unheil ist das Werk der .·..·. Brüder.

Denn die Jesuiten, Erich - und die Maurer, Erich -
und die Radfahrer - die sind schuld
an der Marne, Erich - und am Dolchstoß, Erich -
ohne die gäbs keinen Welttumult.

Jeden Freitag abend spielt ein Kapuziner
mit dem Papste Skat - dazu ein Feldrabbiner;
auf dem Tische liegt ein Grand mit Vieren -
dabei tun sie gegen Deutschland konspirieren ...
Hindenburg wird älter und auch müder ...
Alles Unheil ist das Werk der .·..·. Brüder.

Fährst du aus dem Schlaf? Die blaue Brille
liegt auf deinem Nachttisch wohl bereit?
Hörst du Stimmen?

Das ist Gottes Wille,

Ludendorff, und weißt du, wer da schreit -?

Hunderttausende, die jung und edel
sterben mußten, weil dein dicker Schädel
sie von Grabenstück zu Grabenstück gehetzt
bis zuletzt.
Ackerkrume sind, die Deutschlands Kraft gewesen.
Pack die Koffer! Geh zu den Chinesen!
Führ auch die bei ihren Kriegen!
Ohne Juden wirst du gleichfalls unterliegen.
Geh nach China! Und komm nie mehr wieder -!
Alles Unheil ist das Werk der Heeresbrüder.

von Bruder Kurt Tucholsky, 1928
(aufgenommen 24. März 1924 in der Berliner Loge "Zur Morgenröte")


Quelle: free-masonry Gegen Vorurteile und Konspirationsgerüchte.

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