Ludwik Lejzer Zamenhof

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Ludwik Lejzer Zamenhof

Quelle: Wikipedia, Artikel dort: „Ludwik Lejzer Zamenhof“ (Stand 2012)

Ludwik Lejzer Zamenhof (geboren als Eliezer Levi Zamenhof, deutsch auch Ludwig Lazarus Samenhof, polnisch Ludwik Łazarz Zamenhof; * 15. Dezember 1859 in Białystok; † 14. April 1917 in Warschau; Pseudonym Doktoro Esperanto, deutsch ein Hoffender) war ein in Polen [das damals zum Russischen Kaiserreich gehörte] lebender Augenarzt und Philologe. Er begründete die Plansprache Esperanto.

Eigener Zusatz: Er selbst war kein Freimaurer, sein ideologisches Konzept wies aber viele Parallelen zur Freimauererei auf. Man bezeichnete ihn als "Freimaurer ohne Schurz".

Leben

Zamenhof wurde am 15. Dezember 1859 (nach dem heutigen, gregorianischen Kalender) in der polnischen, damals zum Russischen Reich gehörenden Stadt Białystok geboren, einer ethnisch gemischten Stadt, in der Polen, Weißrussen, einige Deutsche und vor allem Jiddisch sprechende Juden lebten.

Sein Vater Markus (jiddisch Mordechaj) war, wie auch der Großvater, von der jüdischen Aufklärungsbewegung Haskala beeinflusst und suchte gezielt Anschluss an die europäische Kultur bzw. das Land, in dem er lebte. Markus Zamenhof unterschied sich als Atheist und Russe von seiner traditionelleren, religiösen und jiddisch sprechenden Frau Rozalja. Er arbeitete als Sprachlehrer für Französisch und Deutsch, verfasste auch Lehrmaterialien, hatte zeitweise eine Sprachschule, war Schulinspektor und zensierte für das Russische Reich Veröffentlichungen. Schließlich erhielt er den Titel Staatsrat.

Der junge Lejzer (später legte er sich nach damaliger Praxis mancher Ostjuden auch einen nichtjüdisch klingenden Vornamen zu, Ludwik) besuchte zunächst die Grundschule in Białystok und nach dem Umzug der Eltern 1874 das Gymnasium in Warschau. Er studierte Medizin, erst in Moskau und später, wegen des wachsenden Antisemitismus in Russland, in Warschau wo er auch promovierte. Später spezialisierte er sich u.a. in Wien auf die Augenheilkunde.

1887 heiratete er Klara Silbernik (1864–1924), eine Fabrikantentochter, die er in zionistischen Kreisen während seiner Studentenzeit kennengelernt hatte. Mit ihr hatte er die drei Kinder Adam, Sofia und Lidia. Besonders Lidia Zamenhof begeisterte sich bald selbst für Esperanto und lehrte und verbreitete die Sprache auf ihren Reisen durch Europa und Amerika.

Lange Zeit hatte Zamenhof Probleme, sich eine wirtschaftliche Existenz aufzubauen, bis es ihm um die Jahrhundertwende gelang, ein befriedigendes Einkommen zu erzielen. Er war bis kurz vor seinem Tod 1917 praktizierender Augenarzt. Zamenhof selbst litt an Herz- und Atemerkrankungen.

Zionismus

Wie sein Vater neigte der junge Zamenhof zunächst zur Assimilation, also zum Aufgehen als Jude in einer der europäischen Nationen. Er habe als Kind ein russischer Schriftsteller werden wollen, schrieb er später. Doch die Pogrome von 1882 brachten den jungen Studenten zur frühen zionistischen Bewegung, so gründete er in Warschau eine zionistische Gruppe und erarbeitete auch eine jiddische Grammatik.

Um 1885 jedoch fand er, dass das Ziel des Zionismus – eine jüdische Heimstätte in Palästina – nicht realistisch sei: Die hebräische Sprache sei tot, das Nationalgefühl unter den Juden werde vom Zionismus falsch eingeschätzt, und überhaupt sei Palästina für das gesamte Judentum zu klein. Es könne höchstens zwei Millionen Juden aufnehmen, und die übrigen Massen blieben draußen. Stattdessen sah er die Zukunft der Juden eher in einer Welt gesichert, in der religiöse und sprachliche Barrieren abgebaut oder überbrückt werden. Das führte ihn wieder zu internationalistischen Ideen.

Als 1914 eine jüdische Esperanto-Vereinigung gegründet werden sollte, antwortete Zamenhof ablehnend: Jeder Nationalismus bringe Schlechtes, daher diene er seinem unglücklichen Volk am besten, wenn er die absolute Gerechtigkeit unter den Menschen anstrebt.

Esperanto

Bereits als Kind interessierte sich Zamenhof für Fremdsprachen. Die bevorzugte Sprache des Vaters war Russisch, der Mutter Jiddisch, von der Straße dürfte er Polnisch gelernt haben. Wohl früh lernte er Deutsch und Französisch kennen, in der Schule dann Griechisch, Latein und Englisch. Außerdem muss er Hebräisch gut beherrscht haben, aus dem er später das Alte Testament ins Esperanto übersetzte.

Er träumte schon früh von einer neuen, leicht zu erlernenden Sprache, die der zerstrittenen Menschheit ein neutrales Forum liefern könnte. Sein erster Versuch war die heute nur fragmentarisch überlieferte Lingwe Uniwersale, in der er mit seinen Freunden 1878 auf seinem 18. Geburtstag ein Lied sang. Aus dem weiteren Entwicklungsprozess sind Fragmente vom Stand 1881/82 erhalten, die ebenfalls erst nachträglich veröffentlicht wurden.

Gegen 1885 war Zamenhof mit seinem endgültigen Entwurf fertig, den er 1887 in verschiedenen Sprachen veröffentlichte, zuerst am 26. Juli auf russisch. Der deutsche Titel lautete: „Internationale Sprache“, und so hieß zunächst auch die Sprache. Da Zamenhof um seinen Ruf als Arzt fürchtete, gab er die vierzigseitige Broschüre unter dem Decknamen Dr. Esperanto heraus. (Esperanto heißt wörtlich ein Hoffender). Bald jedoch setzte sich dieses Pseudonym als Synonym für die Sprache selbst durch.

In der Folge gelang es Zamenhof – im Gegensatz zu anderen Autoren einer neuen Sprache –, eine Zeitschrift (La Esperantisto) und jährliche Adressbücher herauszugeben. Da das Volapük des deutschen Geistlichen Johann Martin Schleyer ungefähr zur gleichen Zeit auf seinem Höhepunkt des Erfolges stand, hatte das Esperanto es nicht leicht, und noch schwerer machte es der schnelle Niedergang von Volapük, das Streitigkeiten unter seinen Anhängern zum Opfer gefallen war. Damals entstand die Vorstellung, eine Plansprache müsse sich automatisch in Dialekte zerspalten.

Um 1900 fasste Esperanto, nach dem Russischen Reich und Schweden, auch in Westeuropa Fuß. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden Ortsgruppen und Landesverbände von Esperantisten auf allen Kontinenten gegründet. Dies befreite Zamenhof von der persönlichen Verantwortung für seine Sprache, die endgültig unabhängig von ihm geworden war.

„Menschheitslehre“

Zamenhof war noch von einer anderen Idee fasziniert, nämlich nicht nur eine neutrale Sprache, sondern auch eine neutrale Weltanschauung zu fördern. Er veröffentlichte seine Vorstellungen zuerst als Hillelismus (1906), benannt nach einem vorchristlichen, jüdischen Gelehrten namens Hillel, später unter der Esperanto-Bezeichnung Homaranismo. Übersetzt heißt dies soviel wie „Lehre von der Menschheit“.

Die Menschheitslehre war ein Bekenntnis zu Völkerverständigung und religiöser Toleranz, auf der Basis von gemeinsamen Grundsätzen. So sollten die Leute gemeinsam an ein höheres Wesen glauben und ansonsten ihre religiösen Bräuche behalten. Und in Ländern mit verschiedenen Sprachen sollten all diese gleichberechtigte Amtssprachen sein, wobei Esperanto als Brückensprache fungieren sollte.

Allerdings blieben die komplizierten Details der multikulturellen Gesellschaft – genau darum dreht sich Zamenhofs Menschheitslehre – ungelöst. Auch unter Esperanto-Sprechern spielt die Lehre, die die meisten Menschen als allgemeinen Humanismus empfinden und gegen sie inhaltlich nichts einzuwenden haben, keine wesentliche Rolle.

Siehe auch

Esperantistaj framasonoj

Zamenhof ne estis framasono, laŭ la asertoj de framasonoj. Tamen framasonoj foje rigardas lin kiel "framasono sen antaŭtuko", ĉar li montris la bazajn valorojn de la framasona etiko

  • Alfred Hermann Fried Pacifisto, Nobelpremio pri paco 1911, aŭtoro de lernolibro 1903
  • Charles Richet Nobelpremio pri kemio
  • Friedrich Uhlmann Medicinisto, aŭtoro de lernolibro
  • Gaston Moch Pacifisto
  • Georg Arnhold bankisto, subtenanto de la Saksa Esperanto-Instituto
  • Henri La Fontaine Nobelpremio pri paco
  • Karl Barthel, prezidanto de Universala Framasona Ligo
  • Karl von Frenckell
  • Wilhelm Ostwald Nobelpremio pri kemio
  • John Pollen prezdianto de Brita Esperanto Asocio, prepara komitato de la 3-a UK, 32 jaroj en Hindio
  • Eduard Quartier-la-Tente
  • Wilhelm Molly
  • Michele Moramarco, aŭtoro de "Nova Framasona Enciklopedio" (Italio, 1989-1995, dua eldono 1997)