Rekonstruktion: Friedrich Ludwig Schröder: Unterschied zwischen den Versionen

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Das ausgesprochen unscharfe Foto lässt nur eine ungefähre Vorstellung der ursprünglichen Statue zu. Es war also die Aufgabe der beteiligten Künstler, mit ihren ureigenen Mitteln eine möglichst nahe Anmutung zu entwickeln. Wenn man die bisherigen Ergebnisse kritisch betrachtet, dann ist ihnen das hervorragend gelungen. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch das Schröder-Gemälde im Logenhaus in der Welckerstraße in Hamburg, weil dort das Portrait sehr gut zu erkennen ist. In den Köpfen der Künstler mussten nun also die Rudimente zusammenwachsen. Arbeitsgrundlage für alle Beteiligten wurde dann die hier gezeigte Skizze von Jens Rusch, die er 2015 fertigte, nach der sich alle folgenden Schritte richteten.
 
Das ausgesprochen unscharfe Foto lässt nur eine ungefähre Vorstellung der ursprünglichen Statue zu. Es war also die Aufgabe der beteiligten Künstler, mit ihren ureigenen Mitteln eine möglichst nahe Anmutung zu entwickeln. Wenn man die bisherigen Ergebnisse kritisch betrachtet, dann ist ihnen das hervorragend gelungen. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch das Schröder-Gemälde im Logenhaus in der Welckerstraße in Hamburg, weil dort das Portrait sehr gut zu erkennen ist. In den Köpfen der Künstler mussten nun also die Rudimente zusammenwachsen. Arbeitsgrundlage für alle Beteiligten wurde dann die hier gezeigte Skizze von Jens Rusch, die er 2015 fertigte, nach der sich alle folgenden Schritte richteten.
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== Gehört das noch zu unserer Aufgabenstellung ? ==
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Hierüber mag man trefflich streiten. Gehört es noch zu den Aufgaben einer solchen Plattform, die sich doch primär der Information, der Recherche, letztlich der Forschung verschrieben hat? Ich denke schon. Und das hat seine Gründe vornehmlich in der inzwischen schon kaum noch überschaubaren Fülle konstruktiver Kontakte zu Brüdern und Schwestern im internationalen Kontext. Im kosmopolitischen Sinne ist das also tatsächlich gelebte Weltfreimaurerei, um diesem häufig mißbrauchten Begriff seinen ursprünglich schönen Klang zurück zu bringen.
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Durch eine sich immer weiter verdichtende Themen-Recherche stoßen wir natürlich auch auf Themen wie "Geraubte Bibliotheken" oder unwiderbringlich zerstörte freimaurerische Kulturgüter.
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Überwiegend Spätschäden aus der dunklen Zeit - die keineswegs durch starkes Licht ersetzt wurde, sondern immer noch ihren Schatten auf unsere Wirklichkeit wirft. Da stellt sich fast unweigerlich die Frage: "Was können wir selbst dazu beitragen, Dinge und Vorgänge aufzuarbeiten, damit sich diese Verhängnisse nicht wiederholen?"
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Ich meine, Vergangenheitsbewältigung bedarf zwar primär einer genauen Kenntnis ursächlicher Zusammenhänge, sollte aber in Taten münden. Wie wunderbar entspricht dabei das Schröder-Zitat '''"Thaten sind Saaten"''' diesem Vorsatz? Unser redaktionelles Netzwerk beinhaltet auch Kontakte zu Künstlern im In- und Ausland. Da war es naheliegend, eine möglichst hochkarätige Rekonstruktion dieser durch die Nazis zerstörten Statue zumindest anzuregen. Um die Eingangsfrage zu beantworten: Ich denke sehr wohl, daß konstruktive Aktivitäten dieser Art unser Aufgabenspektrum bereichern können.
  
 
== Arbeitsschritte Phase 1 ==
 
== Arbeitsschritte Phase 1 ==
  
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Aus der zweiten in die dritte Dimension überführt durch die ZBrush-Fähigkeiten von '''Oliver Kieser''', Frankfurt am Main.
 
Aus der zweiten in die dritte Dimension überführt durch die ZBrush-Fähigkeiten von '''Oliver Kieser''', Frankfurt am Main.
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Aufmerksam geworden auf die besonderen Fähigkeiten des ukrainischen Künstlers '''Roman Zonder''', zweidimensionale Vorlagen in dreidimensionale Portraits zu erarbeiten, wurde der Auftrag auf der Basis der bisher erarbeiteten Möglichkeiten vergeben, um eine möglichst genau Portraitähnlichkeit zu erzielen. Zonder verstand es, die Fotos der Statue mit dem Ölportrait, das sich im Logenhaus Welckerstraße Hamburg befindet, künstlerisch in Einklang zu bringen. [[Jens Rusch]] übernahm in dieser Arbeitsphase die Rolle eines bildhauerischen Choreographen, der primär präzise Angaben und Korrekturvorschläge machte.
 
Aufmerksam geworden auf die besonderen Fähigkeiten des ukrainischen Künstlers '''Roman Zonder''', zweidimensionale Vorlagen in dreidimensionale Portraits zu erarbeiten, wurde der Auftrag auf der Basis der bisher erarbeiteten Möglichkeiten vergeben, um eine möglichst genau Portraitähnlichkeit zu erzielen. Zonder verstand es, die Fotos der Statue mit dem Ölportrait, das sich im Logenhaus Welckerstraße Hamburg befindet, künstlerisch in Einklang zu bringen. [[Jens Rusch]] übernahm in dieser Arbeitsphase die Rolle eines bildhauerischen Choreographen, der primär präzise Angaben und Korrekturvorschläge machte.
 
  
 
== Kommentar Roman Zonder bei Facebook ==
 
== Kommentar Roman Zonder bei Facebook ==

Version vom 8. Dezember 2016, 12:28 Uhr

Die einzige überlieferte Abbildung der zerstörten Statue.
Skizze von Jens Rusch 2015. Nutzung ausschließlich nach schriftlicher Genehmigung durch den Künstler.

Rekonstruktion: Friedrich Ludwig Schröder

Der Versuch einer Rekonstruktion

Die Idee stammt vom Altlogenmeister der Hamburger Loge "Absalom zu den drei Nesseln", Hans-Peter Meißner: Die Rekonstruktion einer wichtigen, aber leider von blindwütigen Nazis unwiderbringlich vernichteten Statue des Reformers Friedrich Ludwig Schröder.

Das vorhandene Bildmaterial ist dürftig.

Deshalb bat Hans-Peter Meißner einen befreundeten Künstler, Jens Rusch aus der Nachbarloge "Roland", ihm bei der Realisierung seiner Idee zu unterstützen.

Er war ein bedeutender Freimaurer, Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker. Als Reformer der Freimaurerei begründete er ein eigenes Ritualwerk, die sogenannte „Schrödersche Lehrart“, die noch heute von vielen Logen – auch außerhalb Deutschlands – gepflegt wird.

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Ohlsdorf.

Durch das Freimaurer-Wiki und durch das Netzwerk Facebook entstand ein fruchtbarer künstlerischer Dialog zwischen Oliver Kieser, der selbst kein Freimaurer ist, dem in der Ukraine lebenden Künstler Roman Zonder und Jens Rusch, Künstler und Gründer des Freimaurer-Wiki´s. Gemeinsam versuchte man, u.a. mit dem 3D-Tool "ZBrush" eine vielfach verwendungsfähige Objekt-Datei zu erstellen.

Da man keine dreidimensionale Vorgabe hat, obliegen viele Dinge der Imagination der Künstler. Dazu gehört die komplette Rückenansicht.

Für die Details, wie Bijou oder Schurz mussten Archivansichten oder weitere Gemälde oder zeitgenössische Darstellungen gesucht und umgesetzt werden.

Erste Skizzen

Das ausgesprochen unscharfe Foto lässt nur eine ungefähre Vorstellung der ursprünglichen Statue zu. Es war also die Aufgabe der beteiligten Künstler, mit ihren ureigenen Mitteln eine möglichst nahe Anmutung zu entwickeln. Wenn man die bisherigen Ergebnisse kritisch betrachtet, dann ist ihnen das hervorragend gelungen. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch das Schröder-Gemälde im Logenhaus in der Welckerstraße in Hamburg, weil dort das Portrait sehr gut zu erkennen ist. In den Köpfen der Künstler mussten nun also die Rudimente zusammenwachsen. Arbeitsgrundlage für alle Beteiligten wurde dann die hier gezeigte Skizze von Jens Rusch, die er 2015 fertigte, nach der sich alle folgenden Schritte richteten.


Gehört das noch zu unserer Aufgabenstellung ?

Hierüber mag man trefflich streiten. Gehört es noch zu den Aufgaben einer solchen Plattform, die sich doch primär der Information, der Recherche, letztlich der Forschung verschrieben hat? Ich denke schon. Und das hat seine Gründe vornehmlich in der inzwischen schon kaum noch überschaubaren Fülle konstruktiver Kontakte zu Brüdern und Schwestern im internationalen Kontext. Im kosmopolitischen Sinne ist das also tatsächlich gelebte Weltfreimaurerei, um diesem häufig mißbrauchten Begriff seinen ursprünglich schönen Klang zurück zu bringen.

Durch eine sich immer weiter verdichtende Themen-Recherche stoßen wir natürlich auch auf Themen wie "Geraubte Bibliotheken" oder unwiderbringlich zerstörte freimaurerische Kulturgüter.

Überwiegend Spätschäden aus der dunklen Zeit - die keineswegs durch starkes Licht ersetzt wurde, sondern immer noch ihren Schatten auf unsere Wirklichkeit wirft. Da stellt sich fast unweigerlich die Frage: "Was können wir selbst dazu beitragen, Dinge und Vorgänge aufzuarbeiten, damit sich diese Verhängnisse nicht wiederholen?"

Ich meine, Vergangenheitsbewältigung bedarf zwar primär einer genauen Kenntnis ursächlicher Zusammenhänge, sollte aber in Taten münden. Wie wunderbar entspricht dabei das Schröder-Zitat "Thaten sind Saaten" diesem Vorsatz? Unser redaktionelles Netzwerk beinhaltet auch Kontakte zu Künstlern im In- und Ausland. Da war es naheliegend, eine möglichst hochkarätige Rekonstruktion dieser durch die Nazis zerstörten Statue zumindest anzuregen. Um die Eingangsfrage zu beantworten: Ich denke sehr wohl, daß konstruktive Aktivitäten dieser Art unser Aufgabenspektrum bereichern können.

Arbeitsschritte Phase 1

Erste Figur: Oliver Kieser

Aus der zweiten in die dritte Dimension überführt durch die ZBrush-Fähigkeiten von Oliver Kieser, Frankfurt am Main.

Arbeitsschritte Phase 2

Aufmerksam geworden auf die besonderen Fähigkeiten des ukrainischen Künstlers Roman Zonder, zweidimensionale Vorlagen in dreidimensionale Portraits zu erarbeiten, wurde der Auftrag auf der Basis der bisher erarbeiteten Möglichkeiten vergeben, um eine möglichst genau Portraitähnlichkeit zu erzielen. Zonder verstand es, die Fotos der Statue mit dem Ölportrait, das sich im Logenhaus Welckerstraße Hamburg befindet, künstlerisch in Einklang zu bringen. Jens Rusch übernahm in dieser Arbeitsphase die Rolle eines bildhauerischen Choreographen, der primär präzise Angaben und Korrekturvorschläge machte.

Kommentar Roman Zonder bei Facebook

Ну вот подошел к концу длительный проект. Фридрих Шрёдер был немецким актёром и драматургом, директором муниципального театра Гамбурга. Он занимал должность великого мастера «Великой ложи Гамбурга» В историю масонства Шрёдер вошёл как реформатор немецкого масонства.

Он выступал за возврат к наиболее достоверным вариантам ритуалов. Он провёл почти два десятилетия в работе над обновлённым ритуалом, который теперь носит его имя Создавалась скульптура при помощи ЧПУ и доводился до ума руками . Это первая моя скульптура . Благодаря таможни делался дважды ) По сколько на границе решили что там наркотики и уничтожили первую статую . Теперь же жду с нетерпением отливки в бронзе

Zerstörte Miniatur

Eine gewisse Ironie wohnt dem Zwischenfall inne, daß die erste Zusendung eines Wachsmodell, geschaffen von Roman Zonder, für den Bronzeguss in "verlorener Form" an der polnischen Grenze ihr Ende fand. Der Zoll zerpflückte die Figur völlig und sie musste zur Reparatur abermals in die Ukraine zurück gesandt werden.

Das Schröder-Gemälde aus dem Vorraum des Logenhauses in der Welckerstraße in Hamburg. Dieses Portrait diente als Orientierung für das Portrait der Statue.

Weitere Informationen

Siehe auch

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