Shriners-Geschichte

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Shriners Geschichte

Quelle: Wikipedia

1870 traf sich eine Gruppe Freimaurer häufig zum Mittagessen im Knickerbocker Cottage in der Sixth Avenue in New York. Unter ihnen befanden sich Walter M. Fleming, Arzt, und William J. „Billy“ Florence, Schauspieler.


Die Gruppe sprach oft darüber, eine neue Bruderschaft für Freimaurer zu gründen – und zwar eine, die mehr auf Spaß und Kameradschaft beruhen sollte als auf Ritualen. Fleming und Florence nahmen diese Idee ernst und wurden aktiv.


Florence, ein weltbekannter Schauspieler, war während einer Tour in Marseille und wurde zu einer Party von einem arabischen Diplomaten eingeladen. Das Unterhaltungsprogramm war im Stil einer aufwendig inszenierten Musical-Komödie gehalten. Am Schluss der Aufführung wurden die Gäste Mitglieder einer geheimen Gesellschaft. Der exotische Stil und die außergewöhnliche Musik des arabischen Festes inspirierten ihn dazu, dieses Thema als Grundlage für die neue Bruderschaft vorzuschlagen. Als er 1870 nach New York zurückgekehrte, zeigte er sein aufgezeichnetes Material Walter Fleming.

Fleming nahm die Ideen von Florence auf und nannte diese Vereinigung "Ancient Arabic Order of the Nobles of the Mystic Shrine (AAONMS)". Fleming schuf auch das Ritual, das Emblem und die Kostüme. Das erste Treffen wurde am 13. August 1870 abgehalten.

Die Gründung fand am 26. September 1872 in der New York City Masonic Hall statt. Fleming wurde zum ersten Potentat gewählt. 1878 gab es 425 Mitglieder in 13 Tempeln in acht Staaten, und bis zum Jahre 1888 gab es 7.210 Mitglieder in 48 Tempel in den Vereinigten Staaten und Kanada.


Die Organisation der Shriners ist weder islamisch noch stellt sie sich dem Islam entgegen.


In der Geschichte der Bruderschaft sind ihr Menschen unterschiedlichsten Glaubens und unterschiedlichster Nationalität beigetreten. Sie umfasst mehr als eine halbe Million Mitglieder in fast 200 Zentren in den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Mexiko, Panama, Europa und Australien. Ihre Versammlungsstätten sind in der Regel durch eine auffällig orientalisierende Architektur gekennzeichnet, z.B. das Shrine Auditorium, oder der ehemalige Moolah Temple in St. Louis.

Die Shriners nehmen häufig an örtlichen Paraden teil, wo sie Miniaturausgaben von Autos und Motorrädern fahren. Man kann sie leicht an ihren roten Fes erkennen.

Wohltätigkeit

Das erste gegründete Shriners-Kinderkrankenhaus in Shreveport (1922). Im Vordergrund ein Denkmal von einem Shriner, der ein gehbehindertes Mädchen trägt. Das Bild ist das heutige Logo aller Shriners-Kinderkrankenhäuser Während einer Gelbfieber-Epidemie in Jacksonville (Florida), halfen Mitglieder bei der Versorgung der Kranken. 1889 beteiligten sich Shriners an der Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe in Johnstown, Pennsylvania. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs die Bruderschaft stark. Mit dem Anstieg der Mitgliederzahl wuchs auch die Unterstützung für die Idee, die Wohltätigkeit offizieller zu betreiben. Die meisten Tempel hatten lokale Wohltätigkeitsprojekte, und hin und wieder bot auch die Dachorganisation der Shriners ihre Hilfe an. Nach dem San-Francisco-Erdbeben von 1906 spendeten die Shriners 25.000 $. Die Idee, Kinderkrankenhäuser zu eröffnen, wurde 1919 von dem Bürgermeister von Philadelphia, Freeland Kendrick unterbreitet, nachdem dieser ein Krankenhaus für behinderte Kinder des Schottischen Ritus in Atlanta besucht hatte.

Im Juni 1922 wurde in Shreveport, Louisiana, der Grundstein für das erste Krankenhaus der Shriners Krankenhäuser für Kinder gelegt. Die erste Patientin, die 1922 aufgenommen wurde, war ein kleines Mädchen mit Klumpfuß, das gelernt hatte, auf der Oberseite anstatt auf der Sohle Ihres Fußes zu laufen. Ein Mitglied der Shriner trug die Patientin auf seinen Armen in das Krankenhaus.

1938 waren in den Vereinigten Staaten 340.000 Mitglieder bei den Shriners organisiert, in diesem Jahr berichtete das Life-Magazin in einer umfangreichen Reportage über deren wohltätige Arbeit.[

Die Shriners sind durchweg gemeinnützig tätig. Einmal im Jahr trifft sich die Bruderschaft zur „königlichen Ratsversammlung“ in einer großen nordamerikanischen Stadt. Mehrere tausend Teilnehmer sind dabei nicht unüblich. Der wohltätige Arm der Shriners besteht aus einem Netzwerk von 22 Krankenhäusern in den Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada. Sie wurden zur Behandlung junger Polio-Kranker gegründet. Als diese Krankheit beherrschbar geworden war, erweiterten sie ihr Betätigungsfeld. Heute beschäftigen sie sich mit allen pädiatrischen Fällen, besonders mit orthopädischen Fehlbidlungen, Verletzungen und Krankheiten sowie schweren Hautverbrennungen.


In den Krankenhäusern der Shriners wird nie ein Preis für die Behandlung verlangt. Dabei spielt die Religion der Patienten, ihre Herkunft und ihre Beziehung zur Freimaurerei keine Rolle. Allerdings müssen die Patienten unter achtzehn Jahre und behandelbar sein. Meistens übernehmen örtliche Shriners-Tempel die Kosten für den Transport zum nächstgelegenen Krankenhaus.


Die jährliche Justin Timberlake Shriners Hospital for Children Open, ein Golfturnier der PGA Tour, zählt zu den monetär erfolgreichsten Charityveranstaltungen der US-amerikanischen Shriners.

In Europa wird seit 2010 jährlich das vielbeachtete Internationale Golfturnier des Shriners Excelsior Club Wien im Golfclub Altentann bei Salzburg abgehalten.

Mitgliedschaft

Bis zum Jahr 2000 musste man den 32. Erkenntnisgrad des Schottischen Ritus bzw. den entsprechenden Grad Ritter vom Tempel im York-Ritus erreicht haben, um Mitglied zu werden. Heute benötigt man den Meistergrad einer anerkannten Freimaurerloge.

Für einen Freimaurer mit Empathie und karitativem Verantwortungsbewusstsein ist es die höchste Ehre, irgendwann ein Shriner zu werden.

Stiftungsvermögen

2006 verfügten die Shriners Krankenhäuser noch über ein Vermögen von $8 Milliarden, gespeist aus der Stiftung, Aktienfonds und Spenden. Im April 2009 hat sich im Zuge der Wirtschaftskrise und den damit verbundenen finanziellen Verlusten an der Börse, sowie durch Spendenrückgänge dieses Vermögen auf $5 Milliarden reduziert. Durch die Einbindung von Drittmitteln, insbesondere im Zusammenhang mit der Einführung der allgemeinen Krankenversicherung in den USA ("Obama Care") und die Erholung der Weltwirtschaft nach der Krise 2008/2009 konnte sich das Stiftungskapital konsolidieren und ist mittlerweile auf knapp $10 Milliarden angewachsen. Trotz des zeitweiligen Rückgangs der Spendeneingänge und der Reduzierung des Vermögens gab es niemals eine Unterbrechung des Prinzips, dass sämtliche Kinder die Behandlung in den Shriners Hospitals for Children kostenlos erhalten.

Der Gesundheitsbeirat der Shriners Krankenhäuser (Research Advisory Board) fördert Forschungsprojekte zur Heilung schwerer Knochen- und Gelenkserkrankungen, der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte sowie zur bestmöglichen Behandlung und Nachsorge bei Verbrennungen, Verletzungen des Rückenmarks und neuromuskulärer Erkrankungen. 2011 wurden 88 Forschungsarbeiten, 22 klinische Studien und 28 Stipendien in Auftrag gegeben und finanziert.

Seit März 2013 arbeiten die Shriners Krankenhäuser eng mit den Mayo Kliniken zusammen und sind ein Teil des Mayo Clinic Care Network.

Siehe auch