Teppich

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Arbeitsteppich der holländischen Loge "Tubantia"


Dies ist die Zeichnung des Arbeitsteppichs der SGLvD Loge Spinoza iO Frankfurt am Main. Lichteinbringung im Januar 1933. Die Loge löste sich nach der Machtergreifung auf, die Ritualgegenstände -auch der Teppich- wurden von den Nazis konfisziert. Die Zeichnung stammt von Br Emil Selter, dem Gründer der Frankfurter Loge "Lessing"
Später wurde der Teppich der Lessing im Orient Frankfurt durch dieses Exemplar ersetzt, auf dem alle heute noch lebenden Brüder der Loge ihre ersten Schritte in der Freimaurerei gemacht haben. Er ist aus sehr festem Stoff und handgemalt und bedarf der Aufarbeitung.
Die Überlebenden der Spinoza und der SGLvD Loge "Goethe zu den 3 Säulen" iO von Offenbach gründeten im Sommer 11945 die Loge Lessing. Die erste rituelle Arbeit fand im Dezember 1945 alsJahresschlußloge statt. Die Zeichnung ist bei den Dokumenten zu finden. Ab 1946 wurde mit einem Teppich gearbeitet, der sich am Teppich der Loge Spinoza orientierte. Den Erfordernissen der Zeit geschuldet, wurde der Teppich aus Resten von Fahnenstoff zusammengenäht. Da die ersten Tempelarbeiten im Wartezimmer der Arztpraxis im Hause des Logengründers Emil Selter stattfinden mussten, ist der Teppich kleiner als üblich. Nach der Restaurierung konnten er im Juni 2012 zum ersten Mal wieder gezeigt werden..
Montagetafeln.jpg

oder auch: Arbeitstafel, Lehrtafel, Tapis, Tracingboard auch Trestle board genannt.

Arbeitstafel

Rechteckige schwarze oder weiße Tafel aus Holz, Papier oder Stoff mit früher aufgezeichneten oder aufgemalten, heute aufgedruckten Symbolen. Der Teppich gehört zu den gradspezifischen Requisiten und dient zur Vermittlung von Lehrinhalten in den Einweihungsritualen. Er liegt in der Mitte des Tempels und ist von drei kleinen Lichtern umgeben.

Teppich

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

(Tapis). Die Bodenzeichnung aus welcher sich der freimaurerische Teppich, die Arbeitstafel, entwickelt hat, ist uraltes folkloristisches Gut, auf dessen Bedeutung hier nicht näher eingegangen werden kann. Es sei nur auf die Bodenzeichnungen der Kulthandlung primitiver Völker, so der Australier oder der Hopi-Indianer u. a, hingewiesen. Ebenso auf die verschiedenen Bodenzeichnungen der Magier und Alchimisten. Der Zweck der Zeichnung war ursprünglich, einen geweihten Raum abzustecken und dadurch Unbefugte fernzuhalten.

Diese Symbolzeichnungen wurden auf den Boden gezeichnet, dort, wo die Versammlungen um einen runden Tisch stattfanden, wie bei alten Schmiedegilden (Gould History), wurde eine Symbolzeichnung auf dem Tische mit Kreide angelegt. Die ältesten Freimaurerlogen zeichneten die Symboltafeln mit Kreide und Kohle auf den Boden der Wirtsstube, in der sie sich versammelten. Das "Drawing on the floor of the Lodge" war Aufgabe des Logendieners oder Tylers, der dafür besonders bezahlt wurde.

Da man vor Überraschungen nie sicher war, gehörten zum Inventar der Loge "Mop and Pail", ein Schrubber und ein Eimer, um die Zeichnung im Bedarfsfalle schnell auslöschen zu können. Späterhin wurden die Konturen mit Bändern und Reißnägeln abgesteckt. Aber auch diese bewährte sich nicht (die Jerusalem Lodge in London konnte 1772 eine Meisterarbeit nicht abhalten, weil der Tyler statt des Meister-Teppichs nur den Lehrlings Teppich gezeichnet hatte!) und so ging man zu Malereien über, die zum Schlusse der Arbeit zusammengerollt werden konnten.

Die Hamburger Loge hatte 1738 in ihrem Inventar ein Stück schwarzer Wachsleinwand, einen Strick zum Ziehen der Linien und einen Zirkel. Schon 1739 hatte in Edinburgh ein Malermeister einen Teppich in der Auslage, der von der Loge schnell aufgekauft wurde.

Heute ist die Symboltafel in Teppich-Form namentlich in den deutschen, holländischen, mitteleuropäischen Logen üblich. Sie wird vielfach bei jeder Arbeit feierlich enthüllt, enthält die Symbole des bearbeiteten Grades, die bei der Aufnahme oder Beförderung erklärt werden, ist also eine Art Lehrbuch, Leitfaden sichtbarer Sinnbilder der Freimaurerei. In England und Amerika ist an Stelle des Teppichs ein gemaltes Reißbrett, Tracing Board oder Trestle Board, in Gebrauch, das an einer bestimsten Stelle des Tempels steht.

Die Teppiche sind namentlich im 19. Jahrhundert besonders künstlerisch entwickelt worden, obgleich im Grund der malerische Teppich nicht als Schmuckstück gelten soll. Die Figuren sind ja nicht nach künstlerischen Gesichtspunkten geordnet, sondern folgen einer sachlicher Zusammenstellung. Einige deutsche Großlogen schließen jede Farbenwirkung aus; Die Figuren sind in Weiß auf schwarzem Grund gehalten. Sehr interessante Teppiche besitzt in Großer Zahl das Freimaurermuseum in Bayreuth (s. auch Kirkwall Kilwinning Scroll).

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Siehe auch


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