https://www.freimaurer-wiki.de/api.php?action=feedcontributions&user=Anrothan&feedformat=atomFreimaurer-Wiki - Benutzerbeiträge [de]2024-03-29T06:18:41ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.34.2https://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Spenden&diff=51263Spenden2014-12-25T22:41:38Z<p>Anrothan: Seite gelöscht</p>
<hr />
<div>[[Datei:Spendenkonto1.jpg|thumb|350px|[[Paypal Spende an das Freimaurer-Wiki]]]]<br />
<br />
== Das Freimaurer-Wiki ist eine private Initiative ==<br />
<br />
Das Freimaurer-Wiki wurde im Oktober 2009 von [[Jens Rusch]] als Reaktion auf die ausufernden Angriffe und Diffamierungen gegen die Freimaurerei im expandierenden Internet gegründet. Rusch ist Freimaurer und gehört den Hamburger Logen "Roland" und "Benjamin Franklin" als reguläres Mitglied sowie der Frankfurter Loge "Lessing" als Ehrenmitglied an.<br />
<br />
Er beauftragte den Internet-Spezialisten Peter Rohde mit der Pflege und Überwachung der technischen Rahmenbedingungen, die auf der Syntax von Mediawiki basieren.<br />
<br />
Die Kosten hierfür werden ausschließlich durch Spenden gedeckt.<br />
<br />
== Mitarbeit ==<br />
<br />
Während das Freimaurer-Wiki im Entstehungs- jahr zunächst noch fast ausschließlich durch den Gründer allein bestritten wurde, fanden sich im Laufe der Jahre immer mehr Mit- streiterinnen und Mitstreiter bereit, die immer umfangreicher werdenden Recherchen zu unterstützen. Heute verfügt das Freimaurer-Wiki über eine kompetente Redaktion von fachkundigen Freimaurer/innen und Nichtfreimaurern. Neue Redaktionsmitglieder sind immer willkommen.<br />
<br />
== Unabhängigkeit ==<br />
Während Rusch sich in den Anfangsjahren noch bemühte, wirtschaftliche Unterstützung durch Großlogen und VGLvD zu erhalten, um neben der ständig wachsenden Arbeit, nicht auch noch die Kosten alleine tragen zu müssen, lernte er im Laufe der Jahre die Unabhängigkeit in Bezug auf die inhaltliche Gestaltung zu schätzen.<br />
<br />
Das Reizthema "Irregularität" konnte so im internationalen Kontext objektiv und dokumentarisch dargestellt werden. <br />
<br />
Der freimaurerische Begriff "Arkanum" wurde und wird im Freimaurer-Wiki niemals vorsätzlich verletzt. Machtlos ist die Redaktion jedoch, wenn es sich um Artikel handelt, die bereits auf vielen anderen Seiten im Internet veröffentlicht wurden, ohne dass eine Möglichkeit der redaktionellen Einflussnahme bestünde.<br />
<br />
Da rechtliche Einflussnahmen seitens der Großlogen gegen solche Quellen z.Zt. nicht erfolgen bleibt der Redaktion des Freimaurer-Wikis im Einzelfall eine sorgfältige Abwägung und ggf. ein angefügter Kommentar.<br />
<br />
== Urheberrechte ==<br />
Wurden in den Anfangsjahren fast ausschließlich Dokumente eingefügt, die "gemeinfrei" sind, also in der Regel älter als 70 Jahre, so kamen im Laufe der Jahre durch die Kooperationen mit Forschungslogen in aller Welt eine vielzahl weiterer Artikel hinzu. In jedem Fall wurde die Freigabe überprüft. Zudem folgten durch eigene Bereiche wie "Traktate" und "Rezensionen" sowie Übersetzungen und eigene Recherchen durch die Redaktionsmitglieder eine Fülle neuer Artikel.<br />
<br />
Bei Rechtsunsicherheit stellt die Kanzlei Hartmuth und Kollegen dem Freimaurer-Wiki ihre Fachkenntnisse und ihr Protektorat zur Verfügung. Es ist sicher bezeichnend, dass es in den ersten 5 Jahren seit Bestehen zu keinem einzigen Konflikt gekommen ist.<br />
<br />
== Spenden ==<br />
Das Freimaurer-Wiki ist kein Verein, also auch nicht gemeinnützig und kann demzufolge auch keine Spendenbescheinigungen ausstellen.<br />
<br />
Bei größeren Spenden erhalten Logen und Händler mit freimaurerischem Bezug jedoch als Gegenleistung eigene Seiten und Verlinkungen im Freimaurer-Wiki, beispielsweise durch gut sichtbare Buttons in der Navigation der Startseite.<br />
<br />
== Zugriffe ==<br />
Automatisch generierte Zugriffsdaten in der [http://freimaurer-wiki.de/index.php/Spezial:Statistik Statistik]<br />
<br />
Aufrufe nicht vorhandener Seiten und von Spezialseiten werden nicht berücksichtigt.<br />
<br />
== Was ist ein "Wiki" ? ==<br />
<br />
MediaWiki ist ein freies Softwarepaket zum Betrieb eines Wikis, das ursprünglich für die Wikipedia geschrieben wurde. Es ist das Wikisystem aller von der Wikimedia-Stiftung (Wikimedia Foundation) betriebenen Wikis sowie vieler anderer Wikis.<br />
<br />
Ein Wiki (hawaiisch für „schnell“), ist ein Hypertext-System für Webseiten, deren Inhalte von den Benutzern nicht nur gelesen, sondern auch online direkt im Webbrowser geändert werden können (Web-2.0-Anwendung). Das Ziel ist häufig, Erfahrung und Wissen gemeinschaftlich zu sammeln (kollektive Intelligenz) und in für die Zielgruppe verständlicher Form zu dokumentieren. Die Autoren erarbeiten hierzu gemeinschaftlich Texte, die ggf. durch Fotos oder andere Medien ergänzt werden (Kollaboratives Schreiben, E-Collaboration). Ermöglicht wird dies durch ein vereinfachtes Content-Management-System, die sogenannte Wiki-Software oder Wiki-Engine. Die bekannteste Anwendung von Wikis ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia, welche die Wiki-Software MediaWiki einsetzt. Gleichwohl nutzen auch viele Unternehmen Wikis in ihrem Intranet (standortübergreifend) als Arbeits- und Präsentationssystem.<br />
<br />
----<br />
<br />
This Freemasonry-Wiki is a comprehensive platform, an online-magazine for any on the Internet scattered information, dedicated to further education of Masons worldwide. Unofficially, committed and with a positive attitude to Freemasonry. Founded in October 2009 by Jens Rusch and Peter Rohde. Support welcome.</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Spenden&diff=51133Spenden2014-12-22T11:44:11Z<p>Anrothan: /* Freimaurer-Wiki Spendenseite */</p>
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== Das Freimaurer-Wiki ist eine private Initiative ==<br />
<br />
Das Freimaurer-Wiki wurde im Oktober 2009 von [[Jens Rusch]] als Reaktion auf die ausufernden Angriffe und Diffamierungen gegen die Freimaurerei im expandierenden Internet gegründet. Rusch ist Freimaurer und gehört den Hamburger Logen "Roland" und "Benjamin Franklin" als reguläres Mitglied sowie der Frankfurter Loge "Lessing" als Ehrenmitglied an.<br />
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Er beauftragte den Internet-Spezialisten Peter Rohde mit der Pflege und Überwachung der technischen Rahmenbedingungen, die auf der Syntax von Mediawiki basieren.<br />
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Die Kosten hierfür werden ausschließlich durch Spenden gedeckt.<br />
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== Mitarbeit ==<br />
<br />
Während das Freimaurer-Wiki im Entstehungs- jahr zunächst noch fast ausschließlich durch den Gründer allein bestritten wurde, fanden sich im Laufe der Jahre immer mehr Mit- streiterinnen und Mitstreiter bereit, die immer umfangreicher werdenden Recherchen zu unterstützen. Heute verfügt das Freimaurer-Wiki über eine kompetente Redaktion von fachkundigen Freimaurer/innen und Nichtfreimaurern. Neue Redaktionsmitglieder sind immer willkommen.<br />
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== Unabhängigkeit ==<br />
Während Rusch sich in den Anfangsjahren noch bemühte, wirtschaftliche Unterstützung durch Großlogen und VGLvD zu erhalten, um neben der ständig wachsenden Arbeit, nicht auch noch die Kosten alleine tragen zu müssen, lernte er im Laufe der Jahre die Unabhängigkeit in Bezug auf die inhaltliche Gestaltung zu schätzen.<br />
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Das Reizthema "Irregularität" konnte so im internationalen Kontext objektiv und dokumentarisch dargestellt werden. <br />
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Der freimaurerische Begriff "Arkanum" wurde und wird im Freimaurer-Wiki niemals vorsätzlich verletzt. Machtlos ist die Redaktion jedoch, wenn es sich um Artikel handelt, die bereits auf vielen anderen Seiten im Internet veröffentlicht wurden, ohne dass eine Möglichkeit der redaktionellen Einflussnahme bestünde.<br />
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Da rechtliche Einflussnahmen seitens der Großlogen gegen solche Quellen z.Zt. nicht erfolgen bleibt der Redaktion des Freimaurer-Wikis im Einzelfall eine sorgfältige Abwägung und ggf. ein angefügter Kommentar.<br />
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== Urheberrechte ==<br />
Wurden in den Anfangsjahren fast ausschließlich Dokumente eingefügt, die "gemeinfrei" sind, also in der Regel älter als 70 Jahre, so kamen im Laufe der Jahre durch die Kooperationen mit Forschungslogen in aller Welt eine vielzahl weiterer Artikel hinzu. In jedem Fall wurde die Freigabe überprüft. Zudem folgten durch eigene Bereiche wie "Traktate" und "Rezensionen" sowie Übersetzungen und eigene Recherchen durch die Redaktionsmitglieder eine Fülle neuer Artikel.<br />
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Bei Rechtsunsicherheit stellt die Kanzlei Hartmuth und Kollegen dem Freimaurer-Wiki ihre Fachkenntnisse und ihr Protektorat zur Verfügung. Es ist sicher bezeichnend, dass es in den ersten 5 Jahren seit Bestehen zu keinem einzigen Konflikt gekommen ist.<br />
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== Spenden ==<br />
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== Zugriffe ==<br />
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== Was ist ein "Wiki" ? ==<br />
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MediaWiki ist ein freies Softwarepaket zum Betrieb eines Wikis, das ursprünglich für die Wikipedia geschrieben wurde. Es ist das Wikisystem aller von der Wikimedia-Stiftung (Wikimedia Foundation) betriebenen Wikis sowie vieler anderer Wikis.<br />
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Ein Wiki (hawaiisch für „schnell“), ist ein Hypertext-System für Webseiten, deren Inhalte von den Benutzern nicht nur gelesen, sondern auch online direkt im Webbrowser geändert werden können (Web-2.0-Anwendung). Das Ziel ist häufig, Erfahrung und Wissen gemeinschaftlich zu sammeln (kollektive Intelligenz) und in für die Zielgruppe verständlicher Form zu dokumentieren. Die Autoren erarbeiten hierzu gemeinschaftlich Texte, die ggf. durch Fotos oder andere Medien ergänzt werden (Kollaboratives Schreiben, E-Collaboration). Ermöglicht wird dies durch ein vereinfachtes Content-Management-System, die sogenannte Wiki-Software oder Wiki-Engine. Die bekannteste Anwendung von Wikis ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia, welche die Wiki-Software MediaWiki einsetzt. Gleichwohl nutzen auch viele Unternehmen Wikis in ihrem Intranet (standortübergreifend) als Arbeits- und Präsentationssystem.<br />
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== Freimaurer-Wiki Spendenseite ==<br />
Diese Seite wurde eingerichtet um Spenden via Paypal für das Freimaurer-Wiki sammeln zu können. Ausdruck eines Spendenbelegs ist möglich. Für weitere Informationen siehe:<br />
<br />
[http://www.freimaurer-wiki-spende.cms4people.de/ Freimaurer-Wiki Spendenseite]<br />
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== Das Freimaurer-Wiki ist eine private Initiative ==<br />
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Er beauftragte den Internet-Spezialisten Peter Rohde mit der Pflege und Überwachung der technischen Rahmenbedingungen, die auf der Syntax von Mediawiki basieren.<br />
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Die Kosten hierfür werden ausschließlich durch Spenden gedeckt.<br />
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== Mitarbeit ==<br />
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Während das Freimaurer-Wiki im Entstehungs- jahr zunächst noch fast ausschließlich durch den Gründer allein bestritten wurde, fanden sich im Laufe der Jahre immer mehr Mit- streiterinnen und Mitstreiter bereit, die immer umfangreicher werdenden Recherchen zu unterstützen. Heute verfügt das Freimaurer-Wiki über eine kompetente Redaktion von fachkundigen Freimaurer/innen und Nichtfreimaurern. Neue Redaktionsmitglieder sind immer willkommen.<br />
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== Unabhängigkeit ==<br />
Während Rusch sich in den Anfangsjahren noch bemühte, wirtschaftliche Unterstützung durch Großlogen und VGLvD zu erhalten, um neben der ständig wachsenden Arbeit, nicht auch noch die Kosten alleine tragen zu müssen, lernte er im Laufe der Jahre die Unabhängigkeit in Bezug auf die inhaltliche Gestaltung zu schätzen.<br />
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Das Reizthema "Irregularität" konnte so im internationalen Kontext objektiv und dokumentarisch dargestellt werden. <br />
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Der freimaurerische Begriff "Arkanum" wurde und wird im Freimaurer-Wiki niemals vorsätzlich verletzt. Machtlos ist die Redaktion jedoch, wenn es sich um Artikel handelt, die bereits auf vielen anderen Seiten im Internet veröffentlicht wurden, ohne dass eine Möglichkeit der redaktionellen Einflussnahme bestünde.<br />
<br />
Da rechtliche Einflussnahmen seitens der Großlogen gegen solche Quellen z.Zt. nicht erfolgen bleibt der Redaktion des Freimaurer-Wikis im Einzelfall eine sorgfältige Abwägung und ggf. ein angefügter Kommentar.<br />
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== Urheberrechte ==<br />
Wurden in den Anfangsjahren fast ausschließlich Dokumente eingefügt, die "gemeinfrei" sind, also in der Regel älter als 70 Jahre, so kamen im Laufe der Jahre durch die Kooperationen mit Forschungslogen in aller Welt eine vielzahl weiterer Artikel hinzu. In jedem Fall wurde die Freigabe überprüft. Zudem folgten durch eigene Bereiche wie "Traktate" und "Rezensionen" sowie Übersetzungen und eigene Recherchen durch die Redaktionsmitglieder eine Fülle neuer Artikel.<br />
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Bei Rechtsunsicherheit stellt die Kanzlei Hartmuth und Kollegen dem Freimaurer-Wiki ihre Fachkenntnisse und ihr Protektorat zur Verfügung. Es ist sicher bezeichnend, dass es in den ersten 5 Jahren seit Bestehen zu keinem einzigen Konflikt gekommen ist.<br />
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== Spenden ==<br />
Das Freimaurer-Wiki ist kein Verein, also auch nicht gemeinnützig und kann demzufolge auch keine Spendenbescheinigungen ausstellen.<br />
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== Zugriffe ==<br />
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== Was ist ein "Wiki" ? ==<br />
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MediaWiki ist ein freies Softwarepaket zum Betrieb eines Wikis, das ursprünglich für die Wikipedia geschrieben wurde. Es ist das Wikisystem aller von der Wikimedia-Stiftung (Wikimedia Foundation) betriebenen Wikis sowie vieler anderer Wikis.<br />
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Ein Wiki (hawaiisch für „schnell“), ist ein Hypertext-System für Webseiten, deren Inhalte von den Benutzern nicht nur gelesen, sondern auch online direkt im Webbrowser geändert werden können (Web-2.0-Anwendung). Das Ziel ist häufig, Erfahrung und Wissen gemeinschaftlich zu sammeln (kollektive Intelligenz) und in für die Zielgruppe verständlicher Form zu dokumentieren. Die Autoren erarbeiten hierzu gemeinschaftlich Texte, die ggf. durch Fotos oder andere Medien ergänzt werden (Kollaboratives Schreiben, E-Collaboration). Ermöglicht wird dies durch ein vereinfachtes Content-Management-System, die sogenannte Wiki-Software oder Wiki-Engine. Die bekannteste Anwendung von Wikis ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia, welche die Wiki-Software MediaWiki einsetzt. Gleichwohl nutzen auch viele Unternehmen Wikis in ihrem Intranet (standortübergreifend) als Arbeits- und Präsentationssystem.<br />
<br />
== Freimaurer-Wiki Spendenseite ==<br />
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<div>Test:<br />
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[http://www.freimaurer-wiki-spende.cms4people.de/ Freimaurer-Wiki Spende via Paypal (Weiterleitung zu externer Seite)]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Diskussion:Spenden&diff=50947Diskussion:Spenden2014-12-17T22:26:10Z<p>Anrothan: </p>
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<div>Test:<br />
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[https://www.paypal.com/de/cgi-bin/webscr?cmd=_flow&SESSION=xdVoz7ypxtTsMlk-WUEH36bMBBIXl8u6V_RY-3iBovdbRIx34tjQKmQI21O&dispatch=5885d80a13c0db1f8e263663d3faee8d66f31424b43e9a70645c907a6cbd8fb4 Paypal-Spende]<br />
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[http://www.freimaurer-wiki-spende.cms4people.de/ Freimaurer-Wiki Spende via Paypal (Weiterleitung zu externer Seite)]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Diskussion:Spenden&diff=50946Diskussion:Spenden2014-12-17T22:12:50Z<p>Anrothan: </p>
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[http://www.http://freimaurer-wiki-spende.cms4people.de/ Freimaurer-Wiki Spende via Paypal (Weiterleitung zu externer Seite)]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Pinocchio,_mein_Bruder&diff=43512Pinocchio, mein Bruder2014-02-17T13:56:36Z<p>Anrothan: /* Traktat: Pinocchio, mein Bruder */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Header800.jpg]]<br />
== Traktat: Pinocchio, mein Bruder ==<br />
<br />
Die Freimaurerische Initiation und die Fabel von Pinocchio<br />
<br />
<br />
Von: Giovanni Malevolti <br />
(Deutsche Übersetzung: Alin Flindt)<br />
<br />
<br />
Quelle: Pietre-Stones Review of Freemasonry [http://www.freemasons-freemasonry.com/pinocchio.html Pinocchio, mio fratello]<br />
<br />
<br />
[[Bild:pinocchio1.jpg|thumb|Pinocchios Abenteuer]]<br />
Ich habe die ersten elf Jahre meines Lebens in Pescia, einen Steinwurf entfernt von Collodi, verbracht, und kann deshalb sagen, dass ich die "Luft von Pinocchio" im wahrsten Sinne des Wortes "geschnuppert" habe. Nicht nur war Collodi das Ziel häufiger Spaziergänge, bei denen ich die Hügel durchquerte um nach einer Wegstunde auf der anderen Seite hinab zu steigen, auch "Pinocchios Abenteuer" wurden damals oft und gerne in den Grundschulen gelesen, noch bevor die Dichter des 17. Jahrhunderts oder diverse "anonyme chinesische Autoren" die Lesebücher und die Bücherregale der Klasse verseuchten.<br />
<br />
Auch das Alltagsleben, und zwar nicht nur das, was mit der Schule zu tun hatte, machte aus dieser Figur ein immer gegenwärtiges Wesen: in den Ermahnungen der Eltern "wenn Du nicht lernst, bekommst du lange pelzige Ohren!", den Anweisungen einer besorgten Mutter "Schluck diese Medizin, sonst kommen die schwarzen Kaninchen und holen dich!" oder an den kalten dunklen Winterabenden "sei vorsichtig mit dem Kohlebecken, sonst verbrennst du dir die Füße wie Pinocchio !"<br />
<br />
Die Jahre vergingen, ich verließ Pescia und zog nach Livorno, Heizkörper ersetzten die Kohlebecken, man erfand Medizin, die nach Pflaumen und Kirschen schmeckte, und das einzige, was wuchs, wenn man nicht lernte, war die Anzahl der schlechten Noten auf dem Zeugnis. Aber Pinocchio, der alte Gefährte meiner Lausbubenstreiche, hatte mich nicht ganz verlassen. Zu lang war die Zeit gewesen, die er mit mir verbracht hatte, beim Steinewerfen im trockenen Flussbett, oder wenn es irgendeinen Weinberg zu "entlasten" galt oder wenn wir benommen und ohne ein einziges Geldstück in der Tasche vor einem Karussell standen und vom "Land der Wunder" träumten, wo die Bäume von Goldzechinen überquollen. Zu sehr war er ein Teil von mir geworden, als dass ich ihn hätte vergessen können, so wie ich ein Teil von ihm war. Leider brachten uns die Wechselfälle des Lebens jahrzehntelang auseinander, bis mir kürzlich ein Band von Giuseppe Prezzolini in die Hände geriet und ich las: "Pinocchio, das größte Meisterwerk der italienischen Literatur". Da kam mir die Erinnerung an meinen Marionetten-Freund und mit ihr auch der Wunsch, seine Abenteuer noch einmal zu lesen. Ich ging in eine Buchhandlung und kaufte eine klassische Ausgabe, die dem Buch aus meiner Kindheit ähnelte. Ich begann es zu lesen und schämte mich dessen fast; versteckte mich dabei vor den Blicken meiner Kinder und war tief im Innersten besorgt, dass ich diese leichte, flüchtige, alberne Lektüre vielleicht nicht beenden könnte.<br />
<br />
...Aber es kam ganz anders, die Seiten flogen unter meinen Fingern und dann und wann hielt ich inne, um nachzudenken und etwas noch einmal zu lesen. Ich analysierte den Text aufmerksam, so als ob er jetzt etwas in einer neuen Sprache zu mir sagte, und mir Dinge enthüllte, die ich fast fünfzig Jahre davor noch nicht erfassen und verstehen konnte, und als ich schließlich bei der letzten Zeile angelangt war, habe ich das Buch geschlossen und bei mir gedacht : "Pinocchio, du bist mein Bruder".<br />
<br />
Meiner Meinung nach gibt es zwei Arten "Pinocchios Abenteuer" zu verstehen. <br />
Die erste können wir als "profane" bezeichnen , bei der der Leser (mit Sicherheit ein Kind) versucht, die misslichen Erfahrungen der hölzernen Marionette zu verstehen (denn als Abenteuer würde ich sie eher nicht bezeichnen wollen).<br />
<br />
Die zweite Lesart ist eine freimaurerische, bei der ein deutlicher Symbolismus sich in die einfache lineare Erzählung der Ereignisse integriert, ohne diese zu ersetzen.<br />
<br />
<br />
[[Bild:collodi.jpg|thumb|left|Carlos Collodi]]<br />
Die Zugehörigkeit Carlo Collodis zur Freimaurerei wird allgemein anerkannt und es gibt viele Hinweise in diesem Sinn, wiewohl sie nirgendwo von offiziellen Dokumenten bestätigt wird. Aldo Mola, der, obwohl selbst kein Freimaurer, als Geschichtschreiber der italienischen Freimaurerei bezeichnet wird, hält die Mitgliedschaft Collodis in der Masonischen Familie für gesichert. Einige biografische Fakten unterstützen diese These: die Gründung der liberalen Zeitschrift "Der Lampion" 1848, die, wie Lorenzini sagte "dem Licht spenden sollte, der in der Finsternis umherirre", dazu seine Teilnahme an den beiden Unabhängigkeitskriegen; unter den toskanischen Freiwilligen 1848 und als Freiwilliger im piemontesischen Heer 1859 und seine extreme ideologische Nähe zu Mazzini, aufgrund der er selbst sich als "feiger Mazzinianer" bezeichnete.<br />
<br />
Aber was war nun die hauptsächliche Absicht von Collodi, wollte er eine Geschichte für Kinder oder einen masonischen Text schreiben?<br />
<br />
Die Antwort darauf ist schwierig, besonders, wenn man bedenkt, dass die erste Fassung des Buches "Geschichte einer Marionette" im 15. Kapitel (später sind es 36) mit dem Tod von Pinocchio endet, der sich an einer großen Eiche erhängt. Hier können wir nicht von einer Geschichte für Kinder sprechen, denn sie ist weder unterhaltsam noch lehrreich und zudem extrem blutrünstig. Wir können in ihr aber auch nichts von masonischer Esoterik finden, denn es fehlt ihr eine zugrunde liegende philosophische Aussage. Vielleicht ist die Erklärung in den 20 Centesimi pro Zeile zu suchen, die der Autor vom Verleger erhielt. Aber im Jahr 1881 nimmt der Autor sich seinen alten Text noch einmal vor, überarbeitet und erweitert ihn und führt sein Werk in der Form, in der wir ihn heute kennen, zu einem Ende. Es muss folglich beim Autor ein Sinneswandel stattgefunden haben: aus einer sterilen, düsteren und hoffnungslosen kleinen Geschichte entstand eine, die im Laufe weniger Jahre zur bekanntesten Erzählung der Welt werden sollte.<br />
<br />
Stellen wir uns also noch einmal die Frage: Schrieb er eine Geschichte für Kinder oder einen freimaurerischen Text ? Ich halte die erste der beiden Annahmen für wahr und natürlich, aber für genauso wahr halte ich, dass er einen Teil der Gesellschaft seiner Zeit beschreiben und kritisieren wollte, und zu guter Letzt ist auch der Umstand natürlich, dass er in die Erzählung dieser Geschichte die symbolischen und esoterischen kulturellen Elemente der Institution, der er angehörte, übertrug. Dabei gelang es ihm, beide in so tiefem Maße miteinander zu verschmelzen, dass sie nur für den zu erkennen sind, der wie der Autor eine Bildung erhalten hat, die es ihm ermöglicht, diese Dinge zu sehen und zu interpretieren. Im Verlauf der Jahre haben viele Kritiker der Erzählung eine religiös-katholische Interpretation angedeihen lassen, als Letzter in dieser Reihe der Kardinal Giacomo Biffi. Das erscheint mir jedoch nicht richtig, es sei denn, man verstünde unter Religiosität Konzepte und Werte wie Gutherzigkeit, Großmut, Verzeihung, Familie, die die Grundlage jeder zivilen Institution bilden.<br />
<br />
Im Roman selbst erscheint keine einzige Figur, die mit der Welt der Religion verbunden wäre, und wir alle wissen, welche Bedeutung die Kirche in religiöser und politischer Hinsicht im 19. Jahrhundert innehatte und wie sehr sie versuchte, auf die Kultur und die nationale Bildung Einfluss zu nehmen. Es wäre völlig normal gewesen, dass in einer Geschichte, die als Protagonisten ein Marionetten-Kind vorsieht, das in einem kleinen Dorf auf dem Land lebt, auch die Figur eines Priesters vorkommen könnte, oder doch zumindest irgend ein Bezug zur religiösen Praxis genommen würde, aber ganz im Gegenteil: von Priestern, Kirchen, Heiligenbildern, Festen, Zeremonien und religiösen Handlungen nicht eine Spur, und ich würde sagen, dass dies absichtlich so gewollt ist, zudem Lorenzini, der einige Jahre bei den Scolopern studiert hatte, sicher nicht im Hinblick auf religiöse Zeremonien und Glaubensbezeugungen im Dunkeln tappte.<br />
<br />
Eine genauen Analyse des Buches zeigt, dass es sich auf drei fundamentale Begriffen stützt: die FREIHEIT, weil Pinocchio ein freies Wesen ist, das die Freiheit liebt; die GLEICHHEIT, weil das einzige Bestreben Pinocchios darin besteht, den anderen zu gleichen, möglicherweise, weil keine Persönlichkeit eine andere in Bedeutung, Rang und sozialer Schicht übertreffen soll; und die BRÜDERLICHKEIT, weil diese die bedeutendste Empfindung ist, die die Handlung der Figuren in den verschiedenartigsten Situationen bestimmt.<br />
<br />
<br />
Was sind nun "Die Abenteuer Pinochhios"?<br />
<br />
<br />
[[Bild:pin6.jpg|right|]]Wir öffnen das Buch und betreten einen Freimaurer-Tempel, einen Tempel, in dem die wichtigste Zeremonie des masonischen Lebens abgehalten wird: die Initiation, und zwar eine vollständige Initiation in allen drei Graden. Und wer wird dort initiiert ? Pinocchio vielleicht ? Nein ! ...aber wir wollen der Reihe nach vorgehen.<br />
<br />
"Es war einmal..." - "ein König" - "nein,... ein Stück Holz!", aber vielleicht sollte man besser sagen: "am Anfang gab es einen Meister.", Mastro Antonio, genannt "Meister Kirsche", der sehr gut der verehrungswürdige Meister dieser imaginären Loge sein könnte. Mastro Antonio ist ein tüchtiger Tischler, der eines Tages ein Stück Holz in den Händen hält; wäre er ein Bildhauer gewesen, hätte er es sicherlich mit einem Stein zu tun gehabt. Tatsache ist, dass unser Meister aus diesem "Stein" etwas Gutes machen möchte, am besten etwas Nützliches wie ein Tischbein. Und so - sagt Collodi nahm er eine geschärfte Axt und begann, den Klotz zu behauen. Aber der tüchtige Tischlermeister bemerkt bald, dass diese Stück Holz, dieser einfache Stapelklotz, nicht etwa ein Luxusholz, in sich eine außergewöhnliche Eigenschaft birgt: er ist lebendig, demnach muss er also einen wichtigeren Zweck erfüllen als den, ein Tischbein zu werden oder möglicherweise sogar im Feuer zu landen.<br />
<br />
An dem Punkt klopfte es an der Tür. "Ein Profaner klopft an die Tür des Tempels." Und schon tritt der Anklopfende Geppetto ein.<br />
<br />
Gepetto ist ein verschrobener Alter, er braust leicht auf und ist dann nicht mehr zu bremsen, Toleranz ist nicht gerade seine Stärke, aber im Grunde genommen ist er ein guter Mensch. An wen besseres könnte der ehrwürdige Meister Antonio die Aufgabe abgeben, das Stück Holz zu beschlagen und daraus etwas Gutes herzustellen ? Und so kommt es, dass Gepetto sein grobes Holzstück mit nach Hause nimmt, oder wenn wir so wollen: seinen "rauen Stein". Er nimmt ihn in sein armseliges Haus, das - welch Zufall - einem "stillen Kämmerlein" sehr ähnlich ist: "...ein ebenerdiges Zimmerchen, das sein Licht von einem Fenster unter der Treppe bezog, ein schlechtes Schemelchen, ein kaputtes kleines Tischchen, ein Feuerchen, das zwar brennt, aber dessen Flammen nur gemalt sind, ebenso wie der Topf mit kochendem Wasser darauf und der Rauch, der aufsteigt." Hier fertigt Gepetto sein "Testament" an:<br />
<br />
"Ich werde eine Marionette schnitzen, ich werde sie Pinocchio nennen, dieser Name wird ihr Glück bringen, ich kenne eine ganze Familie von Pinocchios, denen ging es allen gut, der Reichste von ihnen bettelte um Almosen."[[Bild:pin2.jpg|thumb|]]<br />
Nachdem er den Namen für seine Marionette gefunden hat, beginnt Geppetto zu arbeiten, auf eine schlichte Art und Weise, ausgerüstet mit einfachen Werkzeugen und dem guten Willen, inmitten vieler Zweifel und vieler Hoffnungen, und so gelingt es ihm nach verschiedenen Schwierigkeiten, das Holz zu schneiden und daraus eine Marionette zu schnitzen; eine Marionette, die zwar auf ihre Art perfekt ist, aber doch nur eine Holzfigur. So wird Pinocchio geboren, ein hölzerner Bursche mit guten Umgangsformen, aber mangelnder Charakterfestigkeit, der darum immer wieder durch die diversen Versuchungen des profanen Lebens vom rechten Weg abgeleitet wird.<br />
<br />
Von diesem Moment an leben Geppetto und sein Geschöpf fast in einer Art Symbiose, der Handwerker identifiziert sich mit seinem Werk; sie beide erdulden die Leiden des jeweils anderen und erfreuen sich an des anderen Hoffnungen, begegnen den gleichen Widrigkeiten, wiewohl an unterschiedlichen Orten und auf verschiedene Weise. <br />
Im VI. Kapitel, als Geppetto im Gefängnis sitzt, begegnet Pinocchio einem erbarmungslosen eisigen Wind, einem Wasserguss und dann einem Feuer, das ihm die Füße verbrennt: Luft, Wasser, Feuer... kann das alles ein Zufall sein ?<br />
<br />
Nachdem Geppetto den rauen Stein behauen hat, ist er vom ersten zum zweiten Grad aufgestiegen. Er hat sicher schon Fortschritte gemacht, aber er ist noch weit entfernt von der idealerweise angestrebten Perfektion. Er ist nicht mehr der aufbrausende Kerl, als der er in den ersten Kapiteln beschrieben wurde, so wie auch die Marionette nach und nach die Mentaliät eines groben Holzstückes ablegt und bei ihr gelegentlich menschliche Geisteshaltungen aufblitzen. Mit neu geschnitzten Füßen, und nachdem er die Feuerprobe bestanden hat, fängt Pinocchio an, nachzudenken: "Ich verspreche Euch, Vater, dass ich zur Schule gehen werde, ich werde lernen und ich werde mir Ehre machen...ich werde ein Handwerk erlernen und so werde ich der Trost und der Stab Eures Alters sein."<br />
<br />
Wie soll man solchen guten Aussichten nicht nachgeben ? Und so kommt es, dass Geppetto, der sehen möchte, wie sich sein Werk und damit auch er selbst verwirklicht, nicht einen Augenblick zögert, seine alte Jacke zu verkaufen um eine Fibel zu erstehen. Von diesem Augenblick an dreht sich alles um die Schule, die Bildung, die Reifung der Marionette bis zu ihrer vollkommenen Verwandlung. Aber wie viele Prüfungen, die alle auf der Dreiheit Luft-Wasser-Feuer basieren, muss er noch bestehen ? Er riskiert, auf dem Grill des Feuerfressers und im Feuer der Mörder (Katze und Fuchs) verbrannt zu werden, er schaukelt im stürmischen Nordwind, aufgehängt an der großen Eiche, er reist auf dem Rücken einer Taube durch die Luft, er springt ins Meer um zu seinem Vater zu gelangen, er wird in Gestalt eines Eselchens ins Meer geworfen, um dort zu ertrinken; und obgleich diese Prüfungen Folge eines Fehlverhalten darstellen, das durch die Versuchungen des profanen Lebens ausgelöst wurde, haben sie auch eine reinigende Funktion und er geht aus jeder einzelnen immer wieder stärker und besser hervor.<br />
<br />
Und die Fee mit den blauen Haaren? Kann es sein, dass wir bis jetzt eine so wichtige Figur vergessen haben? Absolut nicht, denn auch wenn sie nicht namentlich erwähnt wurde, ist sie doch immer präsent gewesen; sie ist die Seele unserer Darstellung, sie ist die personifizierte Freimaurerei und der Ausdruck der Vernunft: ihre Eingriffe in das Geschehen wurden weder vom Glauben noch von der Hoffnung oder der Nächstenliebe angeregt. Sie sind geprägt von der Maxime des Rationalismus, einem in seiner Einfachheit erbitterten Rationalismus (s .Kap. XXV).<br />
<br />
<br />
[[Bild:pin4.jpg|left|]]In der Erzählung schreitet die Fee zum ersten Mal ein, als drei Schläge das Zeichen geben, um Pinocchio, der am Hals an der Großen Eiche aufgehängt ist, zu Hilfe zu eilen. Sie nimmt ihn in ihrem hell erleuchteten Haus voller Köstlichkeiten auf, aber zunächst benötigt sie die Bestätigung drei verschiedener Ärzte, dass er noch am Leben sei. Die Diagnosen fallen insgesamt positiv aus aber geben dennoch Anlass zu einiger Verwunderung, als dem Marionettenjungen bewusst wird, was es bedeutet, in diesem Hause weiterhin leben zu dürfen. Pinocchio erhält das „Zuckerchen“, aber kurz darauf muss er auch die "bittere Medizin" schlucken und etwas später sagt die Fee, die in diesem ersten Auftritt wie ein kleines Mädchen erscheint, zu Pinocchio: "Du wirst mein Brüderchen werden". Die Übereinstimmungen mit dem Ritual der Initiation sind so groß, dass es nicht denkbar ist, dass dieser Bezug von Collodi unbewusst und zufällig gemacht wurde.<br />
<br />
Das zweite Mal als Pinocchio der Fee begegnet, ist sie kein Kind mehr, sondern schon zur Frau geworden und ihr gegenüber erwähnt Pinocchio zum ersten Mal seinen Wunsch, ein echter Junge, ein Mann zu werden. Die Fee stellt ihm zur Bedingung, dass er einige Prüfungen bestehen und vor allem zur Schule gehen und etwas lernen muss; Pinocchio verspricht, schwört und …wird eidbrüchig. Zunächst scheint das Verhalten der Marionette dem rechten Weg zu folgen, so dass die Fee eines schönen Tages ankündigt, er werde am folgenden Tag zu einem Junge aus Fleisch und Blut. Das Fest wird vorbereitet, Gäste werden geladen, aber ein weiteres Mal zieht fatalerweise das weltliche Leben Pinocchio in seinen Bann und bringt ihn ins Spielzeugland. Nach dieser beängstigenden Erfahrung beginnt die Erlösung und Pinocchio sieht die Fee mit den blauen Haaren ein drittes Mal nur noch indirekt in der Erscheinung einer Ziege, die ihm beisteht und die versucht, ihm zu helfen, als er von einem Wal verschluckt wird und sich damit auf den Weg zu seiner endgültigen Katharsis begibt.<br />
<br />
<br />
[[Bild:pin5.jpg|right|]]Als er in den Schlund des schreckenerregenden Fisches gleitet, beginnt Pinocchio den Übergang zum Dritten Grad, den Tod und schließlich die Wiedergeburt. "Pinocchio", so schreibt Collodi, "schlug so heftig auf, dass er für eine Viertelstunde völlig betäubt blieb." Als er wieder zu sich kommt, findet er sich in einer so tiefen Dunkelheit wieder, dass es ihm scheint, als sei er in ein Tintenfass gefallen. In diese absolute Dunkelheit getaucht und von der Angst gequält, dass ihn der Fisch "verdaut", erblickt Pinocchio endlich ein Leuchten, ein kleines Licht "vielleicht ein Leidensgenosse, der auch darauf wartet, verdaut zu werden." "Ich will zu ihm gehen. Könnte es nicht sein, dass es sich um irgendeinen alten Fisch handelt handelt, der mir vielleicht einen Fluchtweg zeigen kann?". Und so macht sich Pinocchio auf den Weg, den ihm das Lichtlein weist, und, so wörtlich, "je mehr er vorwärts schritt, um so heller und deutlicher wurde das Leuchten." Der Marionettenjunge gelangt endlich zur Quelle dieses Lichtes: es ist eine Kerze, die Geppetto angezündet hat, der jetzt als blasser kleiner Alter in erbärmlichem Zustand auftritt. Der Künstler und sein Werk sind wieder zusammen, vereint und bereit nun schließlich das Licht zu erblicken, das als Sternenhimmel und Mondschein sichtbar wird. Geppetto wird von Pinocchio huckepack genommen und in Sicherheit gebracht, der Künstler kehrt mithilfe seines Werkes ins Leben zurück. <br />
<br />
Jetzt ist der Marionettenjunge bereit zum Menschen zu werden, der raue Stein ist komplett behauen und nun fehlt nur noch der letzte Schliff. Pinocchio beginnt zu lernen und hart zu für seinen Vater zu arbeiten und schickt gleichzeitig die Früchte seiner Anstrengung an die Gute Fee, die ihn braucht, er verzichtet sogar, um ihr zu helfen, darauf sich einen neuen Anzug zu kaufen. Und dann kommt der entscheidende Augenblick: eines Morgens öffnet Pinocchio die Augen und bemerkt, dass er keine Marionette aus Holz mehr ist, sondern ein Junge, er befindet sich nicht mehr in einer kleinen Hütte mit Wänden aus Stroh, sondern sieht "ein schönes Zimmerchen, dass mit eleganter Einfachheit eingerichtet und ausgeschmückt ist"; er ist reich, denn die 40 Taler, die er der Fee geschickt hatte, sind in Form von 40 Goldstücken zurück gekehrt, das Metall wurde ihm zurückerstattet. Pinocchio läuft zu seinem armen Vater im Nebenzimmer und findet dort einen gesunden, rüstigen und gutgelaunten Geppetto vor. Und so ist die Erhebung zum Dritten Grad durchgeführt, die Initiation ist vollendet.<br />
<br />
<br />
[[Bild:pin3.jpg|thumb|]]Die Schluss-Szene findet im Tempel statt, wo der brave Geppetto auf einer Seite steht, und Pinocchio zufrieden betrachtet, der ein Mann geworden ist, also ein quaderförmiger geschliffener Stein. Auf der anderen Seite betrachtet ihn die alte Holzmarionette, angelehnt und verdreht, mit hängenden Armen und überkreuzten Beinen. Darin besteht die Originalität des Romans: Pinocchio hat keine Metamorphose erfahren, er hat sich nicht in einen Menschen verwandelt. Stattdessen ist ein neues Wesen entstanden und die Marionette ist da geblieben, fast so, als ob sie die Botschaft der Kontinuität bezeugen sollte.<br />
<br />
<br />
Es ist der letzte Satz, den Collodi Pinocchio sagen lässt, in dem sich der Stolz zeigt und konzentriert, ein initiierter Freimaurer zu sein : "Was war ich doch komisch, als ich noch eine Marionette war. Und wie froh bin ich nun, ein richtiger Junge zu sein."<br />
[[Kategorie:Traktate]]<br />
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<br />
{{Traktatliste}}</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Datei:Pin4.jpg&diff=43511Datei:Pin4.jpg2014-02-17T13:53:16Z<p>Anrothan: Anrothan lud eine neue Version von „Datei:Pin4.jpg“ hoch</p>
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<div>Pinocchio Baum</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Datei:Pin4.jpg&diff=43510Datei:Pin4.jpg2014-02-17T13:37:57Z<p>Anrothan: Pinocchio Baum</p>
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<div>Pinocchio Baum</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Datei:Pin3.jpg&diff=43509Datei:Pin3.jpg2014-02-17T13:33:23Z<p>Anrothan: </p>
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<div></div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Datei:Pin6.jpg&diff=43508Datei:Pin6.jpg2014-02-17T13:27:32Z<p>Anrothan: Anrothan lud eine neue Version von „Datei:Pin6.jpg“ hoch: Pinocchio Fee</p>
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<div>Pinocchio und Fee</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Datei:Pin5.jpg&diff=43507Datei:Pin5.jpg2014-02-17T13:17:46Z<p>Anrothan: Anrothan lud eine neue Version von „Datei:Pin5.jpg“ hoch: Pinocchio Wal</p>
<hr />
<div>Pinocchio Wal</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Datei:Pin5.jpg&diff=43506Datei:Pin5.jpg2014-02-17T13:12:50Z<p>Anrothan: Pinocchio Wal</p>
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<div>Pinocchio Wal</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Datei:Pin2.jpg&diff=43505Datei:Pin2.jpg2014-02-17T13:09:28Z<p>Anrothan: Pinocchio Gepetto</p>
<hr />
<div>Pinocchio Gepetto</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Datei:Pin6.jpg&diff=43504Datei:Pin6.jpg2014-02-17T12:50:14Z<p>Anrothan: Pinocchio und Fee</p>
<hr />
<div>Pinocchio und Fee</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Pinocchio,_mein_Bruder&diff=43476Pinocchio, mein Bruder2014-02-14T17:37:02Z<p>Anrothan: /* Traktat: Pinocchio, mein Bruder */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Header800.jpg]]<br />
== Traktat: Pinocchio, mein Bruder ==<br />
<br />
Die Freimaurerische Initiation und die Fabel von Pinocchio<br />
<br />
<br />
Von: Giovanni Malevolti <br />
(Deutsche Übersetzung: Alin Flindt)<br />
<br />
<br />
Quelle: Pietre-Stones Review of Freemasonry [http://www.freemasons-freemasonry.com/pinocchio.html Pinocchio, mio fratello]<br />
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<br />
<br />
[[Bild:pinocchio1.jpg|thumb|Pinocchios Abenteuer]]<br />
Ich habe die ersten elf Jahre meines Lebens in Pescia, einen Steinwurf entfernt von Collodi, verbracht, und kann deshalb sagen, dass ich die "Luft von Pinocchio" im wahrsten Sinne des Wortes "geschnuppert" habe. Nicht nur war Collodi das Ziel häufiger Spaziergänge, bei denen ich die Hügel durchquerte um nach einer Wegstunde auf der anderen Seite hinab zu steigen, auch "Pinocchios Abenteuer" wurden damals oft und gerne in den Grundschulen gelesen, noch bevor die Dichter des 17. Jahrhunderts oder diverse "anonyme chinesische Autoren" die Lesebücher und die Bücherregale der Klasse verseuchten.<br />
<br />
Auch das Alltagsleben, und zwar nicht nur das, was mit der Schule zu tun hatte, machte aus dieser Figur ein immer gegenwärtiges Wesen: in den Ermahnungen der Eltern "wenn Du nicht lernst, bekommst du lange pelzige Ohren!", den Anweisungen einer besorgten Mutter "Schluck diese Medizin, sonst kommen die schwarzen Kaninchen und holen dich!" oder an den kalten dunklen Winterabenden "sei vorsichtig mit dem Kohlebecken, sonst verbrennst du dir die Füße wie Pinocchio !"<br />
<br />
Die Jahre vergingen, ich verließ Pescia und zog nach Livorno, Heizkörper ersetzten die Kohlebecken, man erfand Medizin, die nach Pflaumen und Kirschen schmeckte, und das einzige, was wuchs, wenn man nicht lernte, war die Anzahl der schlechten Noten auf dem Zeugnis. Aber Pinocchio, der alte Gefährte meiner Lausbubenstreiche, hatte mich nicht ganz verlassen. Zu lang war die Zeit gewesen, die er mit mir verbracht hatte, beim Steinewerfen im trockenen Flussbett, oder wenn es irgendeinen Weinberg zu "entlasten" galt oder wenn wir benommen und ohne ein einziges Geldstück in der Tasche vor einem Karussell standen und vom "Land der Wunder" träumten, wo die Bäume von Goldzechinen überquollen. Zu sehr war er ein Teil von mir geworden, als dass ich ihn hätte vergessen können, so wie ich ein Teil von ihm war. Leider brachten uns die Wechselfälle des Lebens jahrzehntelang auseinander, bis mir kürzlich ein Band von Giuseppe Prezzolini in die Hände geriet und ich las: "Pinocchio, das größte Meisterwerk der italienischen Literatur". Da kam mir die Erinnerung an meinen Marionetten-Freund und mit ihr auch der Wunsch, seine Abenteuer noch einmal zu lesen. Ich ging in eine Buchhandlung und kaufte eine klassische Ausgabe, die dem Buch aus meiner Kindheit ähnelte. Ich begann es zu lesen und schämte mich dessen fast; versteckte mich dabei vor den Blicken meiner Kinder und war tief im Innersten besorgt, dass ich diese leichte, flüchtige, alberne Lektüre vielleicht nicht beenden könnte.<br />
<br />
...Aber es kam ganz anders, die Seiten flogen unter meinen Fingern und dann und wann hielt ich inne, um nachzudenken und etwas noch einmal zu lesen. Ich analysierte den Text aufmerksam, so als ob er jetzt etwas in einer neuen Sprache zu mir sagte, und mir Dinge enthüllte, die ich fast fünfzig Jahre davor noch nicht erfassen und verstehen konnte, und als ich schließlich bei der letzten Zeile angelangt war, habe ich das Buch geschlossen und bei mir gedacht : "Pinocchio, du bist mein Bruder".<br />
<br />
Meiner Meinung nach gibt es zwei Arten "Pinocchios Abenteuer" zu verstehen. <br />
Die erste können wir als "profane" bezeichnen , bei der der Leser (mit Sicherheit ein Kind) versucht, die misslichen Erfahrungen der hölzernen Marionette zu verstehen (denn als Abenteuer würde ich sie eher nicht bezeichnen wollen).<br />
<br />
Die zweite Lesart ist eine freimaurerische, bei der ein deutlicher Symbolismus sich in die einfache lineare Erzählung der Ereignisse integriert, ohne diese zu ersetzen.<br />
<br />
<br />
[[Bild:collodi.jpg|thumb|Carlos Collodi]]Die Zugehörigkeit Carlo Collodis zur Freimaurerei wird allgemein anerkannt und es gibt viele Hinweise in diesem Sinn, wiewohl sie nirgendwo von offiziellen Dokumenten bestätigt wird. Aldo Mola, der, obwohl selbst kein Freimaurer, als Geschichtschreiber der italienischen Freimaurerei bezeichnet wird, hält die Mitgliedschaft Collodis in der Masonischen Familie für gesichert. Einige biografische Fakten unterstützen diese These: die Gründung der liberalen Zeitschrift "Der Lampion" 1848, die, wie Lorenzini sagte "dem Licht spenden sollte, der in der Finsternis umherirre", dazu seine Teilnahme an den beiden Unabhängigkeitskriegen; unter den toskanischen Freiwilligen 1848 und als Freiwilliger im piemontesischen Heer 1859 und seine extreme ideologische Nähe zu Mazzini, aufgrund der er selbst sich als "feiger Mazzinianer" bezeichnete.<br />
<br />
Aber was war nun die hauptsächliche Absicht von Collodi, wollte er eine Geschichte für Kinder oder einen masonischen Text schreiben ?<br />
<br />
Die Antwort darauf ist schwierig, besonders, wenn man bedenkt, dass die erste Fassung des Buches "Geschichte einer Marionette" im 15. Kapitel (später sind es 36) mit dem Tod von Pinocchio endet, der sich an einer großen Eiche erhängt. Hier können wir nicht von einer Geschichte für Kinder sprechen, denn sie ist weder unterhaltsam noch lehrreich und zudem extrem blutrünstig. Wir können in ihr aber auch nichts von masonischer Esoterik finden, denn es fehlt ihr eine zugrunde liegende philosophische Aussage. Vielleicht ist die Erklärung in den 20 Centesimi pro Zeile zu suchen, die der Autor vom Verleger erhielt. Aber im Jahr 1881 nimmt der Autor sich seinen alten Text noch einmal vor, überarbeitet und erweitert ihn und führt sein Werk in der Form, in der wir ihn heute kennen, zu einem Ende. Es muss folglich beim Autor ein Sinneswandel stattgefunden haben: aus einer sterilen, düsteren und hoffnungslosen kleinen Geschichte entstand eine, die im Laufe weniger Jahre zur bekanntesten Erzählung der Welt werden sollte.<br />
<br />
Stellen wir uns also noch einmal die Frage: Schrieb er eine Geschichte für Kinder oder einen freimaurerischen Text ? Ich halte die erste der beiden Annahmen für wahr und natürlich, aber für genauso wahr halte ich, dass er einen Teil der Gesellschaft seiner Zeit beschreiben und kritisieren wollte, und zu guter Letzt ist auch der Umstand natürlich, dass er in die Erzählung dieser Geschichte die symbolischen und esoterischen kulturellen Elemente der Institution, der er angehörte, übertrug. Dabei gelang es ihm, beide in so tiefem Maße miteinander zu verschmelzen, dass sie nur für den zu erkennen sind, der wie der Autor eine Bildung erhalten hat, die es ihm ermöglicht, diese Dinge zu sehen und zu interpretieren. Im Verlauf der Jahre haben viele Kritiker der Erzählung eine religiös-katholische Interpretation angedeihen lassen, als Letzter in dieser Reihe der Kardinal Giacomo Biffi. Das erscheint mir jedoch nicht richtig, es sei denn, man verstünde unter Religiosität Konzepte und Werte wie Gutherzigkeit, Großmut, Verzeihung, Familie, die die Grundlage jeder zivilen Institution bilden.<br />
<br />
Im Roman selbst erscheint keine einzige Figur, die mit der Welt der Religion verbunden wäre, und wir alle wissen, welche Bedeutung die Kirche in religiöser und politischer Hinsicht im 19. Jahrhundert innehatte und wie sehr sie versuchte, auf die Kultur und die nationale Bildung Einfluss zu nehmen. Es wäre völlig normal gewesen, dass in einer Geschichte, die als Protagonisten ein Marionetten-Kind vorsieht, das in einem kleinen Dorf auf dem Land lebt, auch die Figur eines Priesters vorkommen könnte, oder doch zumindest irgend ein Bezug zur religiösen Praxis genommen würde, aber ganz im Gegenteil: von Priestern, Kirchen, Heiligenbildern, Festen, Zeremonien und religiösen Handlungen nicht eine Spur, und ich würde sagen, dass dies absichtlich so gewollt ist, zudem Lorenzini, der einige Jahre bei den Scolopern studiert hatte, sicher nicht im Hinblick auf religiöse Zeremonien und Glaubensbezeugungen im Dunkeln tappte.<br />
<br />
Eine genauen Analyse des Buches zeigt, dass es sich auf drei fundamentale Begriffen stützt: die FREIHEIT, weil Pinocchio ein freies Wesen ist, das die Freiheit liebt; die GLEICHHEIT, weil das einzige Bestreben Pinocchios darin besteht, den anderen zu gleichen, möglicherweise, weil keine Persönlichkeit eine andere in Bedeutung, Rang und sozialer Schicht übertreffen soll; und die BRÜDERLICHKEIT, weil diese die bedeutendste Empfindung ist, die die Handlung der Figuren in den verschiedenartigsten Situationen bestimmt.<br />
<br />
<br />
Was sind nun "Die Abenteuer Pinochhios"?<br />
<br />
Wir öffnen das Buch und betreten einen Freimaurer-Tempel, einen Tempel, in dem die wichtigste Zeremonie des masonischen Lebens abgehalten wird: die Initiation, und zwar eine vollständige Initiation in allen drei Graden. Und wer wird dort initiiert ? Pinocchio vielleicht ? Nein ! ...aber wir wollen der Reihe nach vorgehen.<br />
<br />
"Es war einmal..." - "ein König" - "nein,... ein Stück Holz!", aber vielleicht sollte man besser sagen: "am Anfang gab es einen Meister.", Mastro Antonio, genannt "Meister Kirsche", der sehr gut der verehrungswürdige Meister dieser imaginären Loge sein könnte. Mastro Antonio ist ein tüchtiger Tischler, der eines Tages ein Stück Holz in den Händen hält; wäre er ein Bildhauer gewesen, hätte er es sicherlich mit einem Stein zu tun gehabt. Tatsache ist, dass unser Meister aus diesem "Stein" etwas Gutes machen möchte, am besten etwas Nützliches wie ein Tischbein. Und so - sagt Collodi nahm er eine geschärfte Axt und begann, den Klotz zu behauen. Aber der tüchtige Tischlermeister bemerkt bald, dass diese Stück Holz, dieser einfache Stapelklotz, nicht etwa ein Luxusholz, in sich eine außergewöhnliche Eigenschaft birgt: er ist lebendig, demnach muss er also einen wichtigeren Zweck erfüllen als den, ein Tischbein zu werden oder möglicherweise sogar im Feuer zu landen.<br />
<br />
An dem Punkt klopfte es an der Tür. "Ein Profaner klopft an die Tür des Tempels." Und schon tritt der Anklopfende Geppetto ein.<br />
<br />
Gepetto ist ein verschrobener Alter, er braust leicht auf und ist dann nicht mehr zu bremsen, Toleranz ist nicht gerade seine Stärke, aber im Grunde genommen ist er ein guter Mensch. An wen besseres könnte der ehrwürdige Meister Antonio die Aufgabe abgeben, das Stück Holz zu beschlagen und daraus etwas Gutes herzustellen ? Und so kommt es, dass Gepetto sein grobes Holzstück mit nach Hause nimmt, oder wenn wir so wollen: seinen "rauen Stein". Er nimmt ihn in sein armseliges Haus, das - welch Zufall - einem "stillen Kämmerlein" sehr ähnlich ist: "...ein ebenerdiges Zimmerchen, das sein Licht von einem Fenster unter der Treppe bezog, ein schlechtes Schemelchen, ein kaputtes kleines Tischchen, ein Feuerchen, das zwar brennt, aber dessen Flammen nur gemalt sind, ebenso wie der Topf mit kochendem Wasser darauf und der Rauch, der aufsteigt." Hier fertigt Gepetto sein "Testament" an:<br />
<br />
Ich werde eine Marionette schnitzen, ich werde sie Pinocchio nennen, dieser Name wird ihr Glück bringen, ich kenne eine ganze Familie von Pinocchios, denen ging es allen gut, der Reichste von ihnen bettelte um Almosen.<br />
Nachdem er den Namen für seine Marionette gefunden hat, beginnt Geppetto zu arbeiten, auf eine schlichte Art und Weise, ausgerüstet mit einfachen Werkzeugen und dem guten Willen, inmitten vieler Zweifel und vieler Hoffnungen, und so gelingt es ihm nach verschiedenen Schwierigkeiten, das Holz zu schneiden und daraus eine Marionette zu schnitzen; eine Marionette, die zwar auf ihre Art perfekt ist, aber doch nur eine Holzfigur. So wird Pinocchio geboren, ein hölzerner Bursche mit guten Umgangsformen, aber mangelnder Charakterfestigkeit, der darum immer wieder durch die diversen Versuchungen des profanen Lebens vom rechten Weg abgeleitet wird.<br />
<br />
Von diesem Moment an leben Geppetto und sein Geschöpf fast in einer Art Symbiose, der Handwerker identifiziert sich mit seinem Werk; sie beide erdulden die Leiden des jeweils anderen und erfreuen sich an des anderen Hoffnungen, begegnen den gleichen Widrigkeiten, wiewohl an unterschiedlichen Orten und auf verschiedene Weise. <br />
Im VI. Kapitel, als Geppetto im Gefängnis sitzt, begegnet Pinocchio einem erbarmungslosen eisigen Wind, einem Wasserguss und dann einem Feuer, das ihm die Füße verbrennt: Luft, Wasser, Feuer... kann das alles ein Zufall sein ?<br />
<br />
Nachdem Geppetto den rauen Stein behauen hat, ist er vom ersten zum zweiten Grad aufgestiegen. Er hat sicher schon Fortschritte gemacht, aber er ist noch weit entfernt von der idealerweise angestrebten Perfektion. Er ist nicht mehr der aufbrausende Kerl, als der er in den ersten Kapiteln beschrieben wurde, so wie auch die Marionette nach und nach die Mentaliät eines groben Holzstückes ablegt und bei ihr gelegentlich menschliche Geisteshaltungen aufblitzen. Mit neu geschnitzten Füßen, und nachdem er die Feuerprobe bestanden hat, fängt Pinocchio an, nachzudenken: "Ich verspreche Euch, Vater, dass ich zur Schule gehen werde, ich werde lernen und ich werde mir Ehre machen...ich werde ein Handwerk erlernen und so werde ich der Trost und der Stab Eures Alters sein."<br />
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Wie soll man solchen guten Aussichten nicht nachgeben ? Und so kommt es, dass Geppetto, der sehen möchte, wie sich sein Werk und damit auch er selbst verwirklicht, nicht einen Augenblick zögert, seine alte Jacke zu verkaufen um eine Fibel zu erstehen. Von diesem Augenblick an dreht sich alles um die Schule, die Bildung, die Reifung der Marionette bis zu ihrer vollkommenen Verwandlung. Aber wie viele Prüfungen, die alle auf der Dreiheit Luft-Wasser-Feuer basieren, muss er noch bestehen ? Er riskiert, auf dem Grill des Feuerfressers und im Feuer der Mörder (Katze und Fuchs) verbrannt zu werden, er schaukelt im stürmischen Nordwind, aufgehängt an der großen Eiche, er reist auf dem Rücken einer Taube durch die Luft, er springt ins Meer um zu seinem Vater zu gelangen, er wird in Gestalt eines Eselchens ins Meer geworfen, um dort zu ertrinken; und obgleich diese Prüfungen Folge eines Fehlverhalten darstellen, das durch die Versuchungen des profanen Lebens ausgelöst wurde, haben sie auch eine reinigende Funktion und er geht aus jeder einzelnen immer wieder stärker und besser hervor.<br />
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Und die Fee mit den blauen Haaren? Kann es sein, dass wir bis jetzt eine so wichtige Figur vergessen haben? Absolut nicht, denn auch wenn sie nicht namentlich erwähnt wurde, ist sie doch immer präsent gewesen; sie ist die Seele unserer Darstellung, sie ist die personifizierte Freimaurerei und der Ausdruck der Vernunft: ihre Eingriffe in das Geschehen wurden weder vom Glauben noch von der Hoffnung oder der Nächstenliebe angeregt. Sie sind geprägt von der Maxime des Rationalismus, einem in seiner Einfachheit erbitterten Rationalismus (s .Kap. XXV). In der Erzählung schreitet die Fee zum ersten Mal ein, als drei Schläge das Zeichen geben, um Pinocchio, der am Hals an der Großen Eiche aufgehängt ist, zu Hilfe zu eilen. Sie nimmt ihn in ihrem hell erleuchteten Haus voller Köstlichkeiten auf, aber zunächst benötigt sie die Bestätigung drei verschiedener Ärzte, dass er noch am Leben sei. Die Diagnosen fallen insgesamt positiv aus aber geben dennoch Anlass zu einiger Verwunderung, als dem Marionettenjungen bewusst wird, was es bedeutet, in diesem Hause weiterhin leben zu dürfen. Pinocchio erhält das „Zuckerchen“, aber kurz darauf muss er auch die "bittere Medizin" schlucken und etwas später sagt die Fee, die in diesem ersten Auftritt wie ein kleines Mädchen erscheint, zu Pinocchio: "Du wirst mein Brüderchen werden". Die Übereinstimmungen mit dem Ritual der Initiation sind so groß, dass es nicht denkbar ist, dass dieser Bezug von Collodi unbewusst und zufällig gemacht wurde.<br />
<br />
Das zweite Mal als Pinocchio der Fee begegnet, ist sie kein Kind mehr, sondern schon zur Frau geworden und ihr gegenüber erwähnt Pinocchio zum ersten Mal seinen Wunsch, ein echter Junge, ein Mann zu werden. Die Fee stellt ihm zur Bedingung, dass er einige Prüfungen bestehen und vor allem zur Schule gehen und etwas lernen muss; Pinocchio verspricht, schwört und …wird eidbrüchig. Zunächst scheint das Verhalten der Marionette dem rechten Weg zu folgen, so dass die Fee eines schönen Tages ankündigt, er werde am folgenden Tag zu einem Junge aus Fleisch und Blut. Das Fest wird vorbereitet, Gäste werden geladen, aber ein weiteres Mal zieht fatalerweise das weltliche Leben Pinocchio in seinen Bann und bringt ihn ins Spielzeugland. Nach dieser beängstigenden Erfahrung beginnt die Erlösung und Pinocchio sieht die Fee mit den blauen Haaren ein drittes Mal nur noch indirekt in der Erscheinung einer Ziege, die ihm beisteht und die versucht, ihm zu helfen, als er von einem Wal verschluckt wird und sich damit auf den Weg zu seiner endgültigen Katharsis begibt.<br />
<br />
Als er in den Schlund des schreckenerregenden Fisches gleitet, beginnt Pinocchio den Übergang zum Dritten Grad, den Tod und schließlich die Wiedergeburt. "Pinocchio", so schreibt Collodi, "schlug so heftig auf, dass er für eine Viertelstunde völlig betäubt blieb." Als er wieder zu sich kommt, findet er sich in einer so tiefen Dunkelheit wieder, dass es ihm scheint, als sei er in ein Tintenfass gefallen. In diese absolute Dunkelheit getaucht und von der Angst gequält, dass ihn der Fisch "verdaut", erblickt Pinocchio endlich ein Leuchten, ein kleines Licht "vielleicht ein Leidensgenosse, der auch darauf wartet, verdaut zu werden." "Ich will zu ihm gehen. Könnte es nicht sein, dass es sich um irgendeinen alten Fisch handelt handelt, der mir vielleicht einen Fluchtweg zeigen kann?". Und so macht sich Pinocchio auf den Weg, den ihm das Lichtlein weist, und, so wörtlich, "je mehr er vorwärts schritt, um so heller und deutlicher wurde das Leuchten." Der Marionettenjunge gelangt endlich zur Quelle dieses Lichtes: es ist eine Kerze, die Geppetto angezündet hat, der jetzt als blasser kleiner Alter in erbärmlichem Zustand auftritt. Der Künstler und sein Werk sind wieder zusammen, vereint und bereit nun schließlich das Licht zu erblicken, das als Sternenhimmel und Mondschein sichtbar wird. Geppetto wird von Pinocchio huckepack genommen und in Sicherheit gebracht, der Künstler kehrt mithilfe seines Werkes ins Leben zurück. <br />
<br />
Jetzt ist der Marionettenjunge bereit zum Menschen zu werden, der raue Stein ist komplett behauen und nun fehlt nur noch der letzte Schliff. Pinocchio beginnt zu lernen und hart zu für seinen Vater zu arbeiten und schickt gleichzeitig die Früchte seiner Anstrengung an die Gute Fee, die ihn braucht, er verzichtet sogar, um ihr zu helfen, darauf sich einen neuen Anzug zu kaufen. Und dann kommt der entscheidende Augenblick: eines Morgens öffnet Pinocchio die Augen und bemerkt, dass er keine Marionette aus Holz mehr ist, sondern ein Junge, er befindet sich nicht mehr in einer kleinen Hütte mit Wänden aus Stroh, sondern sieht "ein schönes Zimmerchen, dass mit eleganter Einfachheit eingerichtet und ausgeschmückt ist"; er ist reich, denn die 40 Taler, die er der Fee geschickt hatte, sind in Form von 40 Goldstücken zurück gekehrt, das Metall wurde ihm zurückerstattet. Pinocchio läuft zu seinem armen Vater im Nebenzimmer und findet dort einen gesunden, rüstigen und gutgelaunten Geppetto vor. Und so ist die Erhebung zum Dritten Grad durchgeführt, die Initiation ist vollendet.<br />
<br />
Die Schluss-Szene findet im Tempel statt, wo der brave Geppetto auf einer Seite steht, und Pinocchio zufrieden betrachtet, der ein Mann geworden ist, also ein quaderförmiger geschliffener Stein. Auf der anderen Seite betrachtet ihn die alte Holzmarionette, angelehnt und verdreht, mit hängenden Armen und überkreuzten Beinen. Darin besteht die Originalität des Romans: Pinocchio hat keine Metamorphose erfahren, er hat sich nicht in einen Menschen verwandelt. Stattdessen ist ein neues Wesen entstanden und die Marionette ist da geblieben, fast so, als ob sie die Botschaft der Kontinuität bezeugen sollte.<br />
Es ist der letzte Satz, den Collodi Pinocchio sagen lässt, in dem sich der Stolz zeigt und konzentriert, ein initiierter Freimaurer zu sein : "Was war ich doch komisch, als ich noch eine Marionette war. Und wie froh bin ich nun, ein richtiger Junge zu sein."<br />
[[Kategorie:Traktate]]<br />
<br />
<br />
{{Traktatliste}}</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Georg_zur_wahren_Brudertreue&diff=43405Georg zur wahren Brudertreue2014-02-05T13:56:56Z<p>Anrothan: </p>
<hr />
<div><br />
== Georg zur wahren Brudertreue ==<br />
<br />
<br />
Quelle: Geschichte der Freimaurerei in Leer, 2009.<br />
<br />
<br />
{| style="background-color:#87CEEB;margin-left:15px;" cellpadding="10" cellspacing="0" align="right" border="1" <br />
|colspan="2" style="text-align:center"|Johannisloge: <br />
'''"Georg zur wahren Brudertreue"'''<br />
|-<br />
| Orient:<br />
| [[:Kategorie:Leer|Leer]]<br />
|-<br />
| Matr.-Nr.: <br />
| 384<br />
|-<br />
| Gründungsdatum:<br />arbeitete bis:<br />erneut ab:<br />
| 1859<br />1935<br />1947<br />
|-<br />
| Großloge:<br />
| [[AFuAMvD]]<br />
|}<br />
<br />
[[Datei:Bijoux georg zur wahren brudertreue leer.jpg|thumb|350px|Bijoux der Loge Georg zur wahren Brudertreue]]<br />
<br />
7. Juni 1859 - Die "Großloge von Hannover" erteilt der aus einem freim. Kränzchen hervorgegangenen Loge "Georg zur wahren Brudertreue" i.O. Leer das Konstitutionspatent. König Georg (Landes Großmeister) schenkt eine Bibel mit Widmung.<br />
<br />
<br />
1868 - Die Bauhütte wird Tochterloge der Großen Loge von Preußen, genannt "Royal York zur Freundschaft".<br />
<br />
<br />
Seit 1994 arbeitet die Loge nach dem Ritual der Großloge Der "Alten Freien und Angenommen Maurer von Deutschland".<br />
<br />
<br />
Es bestehen Doppelmitgliedschaften und ausgezeichnete Beziehungen zu den niederländischen Logen im Bereich Regio Noord.<br />
<br />
<br />
== Einige Daten aus der Logengeschichte ==<br />
<br />
<br />
Nach Logengründungen 1763 und 1789 in Emden und<br />
1779 in Aurich entsteht 1804 auch in Leer eine Loge<br />
unter dem Namen „Die aufgehende Sonne“.<br />
Vier Monate später erhält sie den Namen „[[Zur goldenen Harfe]]“.<br />
<br />
<br />
1841 wird in Aurich die Loge „Zur ostfriesischen Union“ gegründet. Sie ist Nachfolgerin<br />
der dort bereits 1779 installierten Johannisloge „Zu den drei königlichen Adlern“.<br />
1851 wird Sie nach Emden verlegt. <br />
<br />
In ihr vereinigen sich die Brüder Freimaurer der<br />
aufgelösten Logen in Aurich, Emden und Leer. 1857 entsteht in Leer wieder eine<br />
freimaurerische Vereinigung. Aus ihr geht 1859 die Johannisloge<br />
„Georg zur wahren Brudertreue“ hervor. [[Kategorie:Logenseiten|GeorgzurwahrenBrudertreue]]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
== Links ==<br />
<br />
<br />
Website der Loge [http://www.freimaurer-leer.de/index.htm Georg zur wahren Brudertreue]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Pinocchio,_mein_Bruder&diff=43404Pinocchio, mein Bruder2014-02-05T13:50:18Z<p>Anrothan: /* Traktat: Pinocchio, mein Bruder */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Header800.jpg]]<br />
== Traktat: Pinocchio, mein Bruder ==<br />
<br />
Die Freimaurerische Initiation und die Fabel von Pinocchio<br />
<br />
<br />
Von: Giovanni Malevolti <br />
(Deutsche Übersetzung: Alin Flindt)<br />
<br />
<br />
Quelle: Pietre-Stones Review of Freemasonry [http://www.freemasons-freemasonry.com/pinocchio.html Pinocchio, mio fratello]<br />
<br />
<br />
<br />
[[Bild:pinocchio1.jpg|thumb|Pinocchios Abenteuer]]<br />
Ich habe die ersten elf Jahre meines Lebens in Pescia, einen Steinwurf entfernt von Collodi, verbracht, und kann deshalb sagen, dass ich die "Luft von Pinocchio" im wahrsten Sinne des Wortes "geschnuppert" habe. Nicht nur war Collodi das Ziel häufiger Spaziergänge, bei denen ich die Hügel durchquerte um nach einer Wegstunde auf der anderen Seite hinab zu steigen, auch "Pinocchios Abenteuer" wurden damals oft und gerne in den Grundschulen gelesen, noch bevor die Dichter des 17. Jahrhunderts oder diverse "anonyme chinesische Autoren" die Lesebücher und die Bücherregale der Klasse verseuchten.<br />
<br />
Auch das Alltagsleben, und zwar nicht nur das, was mit der Schule zu tun hatte, machte aus dieser Figur ein immer gegenwärtiges Wesen: in den Ermahnungen der Eltern "wenn Du nicht lernst, bekommst du lange pelzige Ohren!", den Anweisungen einer besorgten Mutter "Schluck diese Medizin, sonst kommen die schwarzen Kaninchen und holen dich!" oder an den kalten dunklen Winterabenden "sei vorsichtig mit dem Kohlebecken, sonst verbrennst du dir die Füße wie Pinocchio !"<br />
<br />
Die Jahre vergingen, ich verließ Pescia und zog nach Livorno, Heizkörper ersetzten die Kohlebecken, man erfand Medizin, die nach Pflaumen und Kirschen schmeckte, und das einzige, was wuchs, wenn man nicht lernte, war die Anzahl der schlechten Noten auf dem Zeugnis. Aber Pinocchio, der alte Gefährte meiner Lausbubenstreiche, hatte mich nicht ganz verlassen. Zu lang war die Zeit gewesen, die er mit mir verbracht hatte, beim Steinewerfen im trockenen Flussbett, oder wenn es irgendeinen Weinberg zu "entlasten" galt oder wenn wir benommen und ohne ein einziges Geldstück in der Tasche vor einem Karussell standen und vom "Land der Wunder" träumten, wo die Bäume von Goldzechinen überquollen. Zu sehr war er ein Teil von mir geworden, als dass ich ihn hätte vergessen können, so wie ich ein Teil von ihm war. Leider brachten uns die Wechselfälle des Lebens jahrzehntelang auseinander, bis mir kürzlich ein Band von Giuseppe Prezzolini in die Hände geriet und ich las: "Pinocchio, das größte Meisterwerk der italienischen Literatur". Da kam mir die Erinnerung an meinen Marionetten-Freund und mit ihr auch der Wunsch, seine Abenteuer noch einmal zu lesen. Ich ging in eine Buchhandlung und kaufte eine klassische Ausgabe, die dem Buch aus meiner Kindheit ähnelte. Ich begann es zu lesen und schämte mich dessen fast; versteckte mich dabei vor den Blicken meiner Kinder und war tief im Innersten besorgt, dass ich diese leichte, flüchtige, alberne Lektüre vielleicht nicht beenden könnte.<br />
<br />
...Aber es kam ganz anders, die Seiten flogen unter meinen Fingern und dann und wann hielt ich inne, um nachzudenken und etwas noch einmal zu lesen. Ich analysierte den Text aufmerksam, so als ob er jetzt etwas in einer neuen Sprache zu mir sagte, und mir Dinge enthüllte, die ich fast fünfzig Jahre davor noch nicht erfassen und verstehen konnte, und als ich schließlich bei der letzten Zeile angelangt war, habe ich das Buch geschlossen und bei mir gedacht : "Pinocchio, du bist mein Bruder".<br />
<br />
Meiner Meinung nach gibt es zwei Arten "Pinocchios Abenteuer" zu verstehen. <br />
Die erste können wir als "profane" bezeichnen , bei der der Leser (mit Sicherheit ein Kind) versucht, die misslichen Erfahrungen der hölzernen Marionette zu verstehen (denn als Abenteuer würde ich sie eher nicht bezeichnen wollen).<br />
<br />
Die zweite Lesart ist eine freimaurerische, bei der ein deutlicher Symbolismus sich in die einfache lineare Erzählung der Ereignisse integriert, ohne diese zu ersetzen.<br />
<br />
<br />
[[Bild:collodi.jpg|thumb|Carlos Collodi]]Die Zugehörigkeit Carlo Collodis zur Freimaurerei wird allgemein anerkannt und es gibt viele Hinweise in diesem Sinn, wiewohl sie nirgendwo von offiziellen Dokumenten bestätigt wird. Aldo Mola, der, obwohl selbst kein Freimaurer, als Geschichtschreiber der italienischen Freimaurerei bezeichnet wird, hält die Mitgliedschaft Collodis in der Masonischen Familie für gesichert. Einige biografische Fakten unterstützen diese These: die Gründung der liberalen Zeitschrift "Der Lampion" 1848, die, wie Lorenzini sagte "dem Licht spenden sollte, der in der Finsternis umherirre", dazu seine Teilnahme an den beiden Unabhängigkeitskriegen; unter den toskanischen Freiwilligen 1848 und als Freiwilliger im piemontesischen Heer 1859 und seine extreme ideologische Nähe zu Mazzini, aufgrund der er selbst sich als "feiger Mazzinianer" bezeichnete.<br />
<br />
Aber was war nun die hauptsächliche Absicht von Collodi, wollte er eine Geschichte für Kinder oder einen masonischen Text schreiben ?<br />
<br />
Die Antwort darauf ist schwierig, besonders, wenn man bedenkt, dass die erste Fassung des Buches "Geschichte einer Marionette" im 15. Kapitel (später sind es 36) mit dem Tod von Pinocchio endet, der sich an einer großen Eiche erhängt. Hier können wir nicht von einer Geschichte für Kinder sprechen, denn sie ist weder unterhaltsam noch lehrreich und zudem extrem blutrünstig. Wir können in ihr aber auch nichts von masonischer Esoterik finden, denn es fehlt ihr eine zugrunde liegende philosophische Aussage. Vielleicht ist die Erklärung in den 20 Centesimi pro Zeile zu suchen, die der Autor vom Verleger erhielt. Aber im Jahr 1881 nimmt der Autor sich seinen alten Text noch einmal vor, überarbeitet und erweitert ihn und führt sein Werk in der Form, in der wir ihn heute kennen, zu einem Ende. Es muss folglich beim Autor ein Sinneswandel stattgefunden haben: aus einer sterilen, düsteren und hoffnungslosen kleinen Geschichte entstand eine, die im Laufe weniger Jahre zur bekanntesten Erzählung der Welt werden sollte.<br />
<br />
Stellen wir uns also noch einmal die Frage: Schrieb er eine Geschichte für Kinder oder einen freimaurerischen Text ? Ich halte die erste der beiden Annahmen für wahr und natürlich, aber für genauso wahr halte ich, dass er einen Teil der Gesellschaft seiner Zeit beschreiben und kritisieren wollte, und zu guter Letzt ist auch der Umstand natürlich, dass er in die Erzählung dieser Geschichte die symbolischen und esoterischen kulturellen Elemente der Institution, der er angehörte, übertrug. Dabei gelang es ihm, beide in so tiefem Maße miteinander zu verschmelzen, dass sie nur für den zu erkennen sind, der wie der Autor eine Bildung erhalten hat, die es ihm ermöglicht, diese Dinge zu sehen und zu interpretieren. Im Verlauf der Jahre haben viele Kritiker der Erzählung eine religiös-katholische Interpretation angedeihen lassen, als Letzter in dieser Reihe der Kardinal Giacomo Biffi. Das erscheint mir jedoch nicht richtig, es sei denn, man verstünde unter Religiosität Konzepte und Werte wie Gutherzigkeit, Großmut, Verzeihung, Familie, die die Grundlage jeder zivilen Institution bilden.<br />
<br />
Im Roman selbst erscheint keine einzige Figur, die mit der Welt der Religion verbunden wäre, und wir alle wissen, welche Bedeutung die Kirche in religiöser und politischer Hinsicht im 19. Jahrhundert innehatte und wie sehr sie versuchte, auf die Kultur und die nationale Bildung Einfluss zu nehmen. Es wäre völlig normal gewesen, dass in einer Geschichte, die als Protagonisten ein Marionetten-Kind vorsieht, das in einem kleinen Dorf auf dem Land lebt, auch die Figur eines Priesters vorkommen könnte, oder doch zumindest irgend ein Bezug zur religiösen Praxis genommen würde, aber ganz im Gegenteil: von Priestern, Kirchen, Heiligenbildern, Festen, Zeremonien und religiösen Handlungen nicht eine Spur, und ich würde sagen, dass dies absichtlich so gewollt ist, zudem Lorenzini, der einige Jahre bei den Scolopern studiert hatte, sicher nicht im Hinblick auf religiöse Zeremonien und Glaubensbezeugungen im Dunkeln tappte.<br />
<br />
Eine genauen Analyse des Buches zeigt, dass es sich auf drei fundamentale Begriffen stützt: die FREIHEIT, weil Pinocchio ein freies Wesen ist, das die Freiheit liebt; die GLEICHHEIT, weil das einzige Bestreben Pinocchios darin besteht, den anderen zu gleichen, möglicherweise, weil keine Persönlichkeit eine andere in Bedeutung, Rang und sozialer Schicht übertreffen soll; und die BRÜDERLICHKEIT, weil diese die bedeutendste Empfindung ist, die die Handlung der Figuren in den verschiedenartigsten Situationen bestimmt.<br />
<br />
<br />
Was sind nun "Die Abenteuer Pinochhios"?<br />
<br />
Wir öffnen das Buch und betreten einen Freimaurer-Tempel, einen Tempel, in dem die wichtigste Zeremonie des masonischen Lebens abgehalten wird: die Initiation, und zwar eine vollständige Initiation in allen drei Graden. Und wer wird dort initiiert ? Pinocchio vielleicht ? Nein ! ...aber wir wollen der Reihe nach vorgehen.<br />
<br />
"Es war einmal..." - "ein König" - "nein,... ein Stück Holz!", aber vielleicht sollte man besser sagen: "am Anfang gab es einen Meister.", Mastro Antonio, genannt "Meister Kirsche", der sehr gut der verehrungswürdige Meister dieser imaginären Loge sein könnte. Mastro Antonio ist ein tüchtiger Tischler, der eines Tages ein Stück Holz in den Händen hält; wäre er ein Bildhauer gewesen, hätte er es sicherlich mit einem Stein zu tun gehabt. Tatsache ist, dass unser Meister aus diesem "Stein" etwas Gutes machen möchte, am besten etwas Nützliches wie ein Tischbein. Und so - sagt Collodi nahm er eine geschärfte Axt und begann, den Klotz zu behauen. Aber der tüchtige Tischlermeister bemerkt bald, dass diese Stück Holz, dieser einfache Stapelklotz, nicht etwa ein Luxusholz, in sich eine außergewöhnliche Eigenschaft birgt: er ist lebendig, demnach muss er also einen wichtigeren Zweck erfüllen als den, ein Tischbein zu werden oder möglicherweise sogar im Feuer zu landen.<br />
<br />
An dem Punkt klopfte es an der Tür. "Ein Profaner klopft an die Tür des Tempels." Und schon tritt der Anklopfende Geppetto ein.<br />
<br />
Gepetto ist ein verschrobener Alter, er braust leicht auf und ist dann nicht mehr zu bremsen, Toleranz ist nicht gerade seine Stärke, aber im Grunde genommen ist er ein guter Mensch. An wen besseres könnte der ehrwürdige Meister Antonio die Aufgabe abgeben, das Stück Holz zu beschlagen und daraus etwas Gutes herzustellen ? Und so kommt es, dass Gepetto sein grobes Holzstück mit nach Hause nimmt, oder wenn wir so wollen: seinen "rauen Stein". Er nimmt ihn in sein armseliges Haus, das - welch Zufall - einem "stillen Kämmerlein" sehr ähnlich ist: "...ein ebenerdiges Zimmerchen, das sein Licht von einem Fenster unter der Treppe bezog, ein schlechtes Schemelchen, ein kaputtes kleines Tischchen, ein Feuerchen, das zwar brennt, aber dessen Flammen nur gemalt sind, ebenso wie der Topf mit kochendem Wasser darauf und der Rauch, der aufsteigt." Hier fertigt Gepetto sein "Testament" an:<br />
<br />
Ich werde eine Marionette schnitzen, ich werde sie Pinocchio nennen, dieser Name wird ihr Glück bringen, ich kenne eine ganze Familie von Pinocchios, denen ging es allen gut, der Reichste von ihnen bettelte um Almosen.<br />
Nachdem er den Namen für seine Marionette gefunden hat, beginnt Geppetto zu arbeiten, auf eine schlichte Art und Weise, ausgerüstet mit einfachen Werkzeugen und dem guten Willen, inmitten vieler Zweifel und vieler Hoffnungen, und so gelingt es ihm nach verschiedenen Schwierigkeiten, das Holz zu schneiden und daraus eine Marionette zu schnitzen; eine Marionette, die zwar auf ihre Art perfekt ist, aber doch nur eine Holzfigur. So wird Pinocchio geboren, ein hölzerner Bursche mit guten Umgangsformen, aber mangelnder Charakterfestigkeit, der darum immer wieder durch die diversen Versuchungen des profanen Lebens vom rechten Weg abgeleitet wird.<br />
<br />
Von diesem Moment an leben Geppetto und sein Geschöpf fast in einer Art Symbiose, der Handwerker identifiziert sich mit seinem Werk; sie beide erdulden die Leiden des jeweils anderen und erfreuen sich an des anderen Hoffnungen, begegnen den gleichen Widrigkeiten, wiewohl an unterschiedlichen Orten und auf verschiedene Weise. <br />
Im VI. Kapitel, als Geppetto im Gefängnis sitzt, begegnet Pinocchio einem erbarmungslosen eisigen Wind, einem Wasserguss und dann einem Feuer, das ihm die Füße verbrennt: Luft, Wasser, Feuer... kann das alles ein Zufall sein ?<br />
<br />
Nachdem Geppetto den rauen Stein behauen hat, ist er vom ersten zum zweiten Grad aufgestiegen. Er hat sicher schon Fortschritte gemacht, aber er ist noch weit entfernt von der idealerweise angestrebten Perfektion. Er ist nicht mehr der aufbrausende Kerl, als der er in den ersten Kapiteln beschrieben wurde, so wie auch die Marionette nach und nach die Mentaliät eines groben Holzstückes ablegt und bei ihr gelegentlich menschliche Geisteshaltungen aufblitzen. Mit neu geschnitzten Füßen, und nachdem er die Feuerprobe bestanden hat, fängt Pinocchio an, nachzudenken: "Ich verspreche Euch, Vater, dass ich zur Schule gehen werde, ich werde lernen und ich werde mir Ehre machen...ich werde ein Handwerk erlernen und so werde ich der Trost und der Stab Eures Alters sein."<br />
<br />
Wie soll man solchen guten Aussichten nicht nachgeben ? Und so kommt es, dass Geppetto, der sehen möchte, wie sich sein Werk und damit auch er selbst verwirklicht, nicht einen Augenblick zögert, seine alte Jacke zu verkaufen um eine Fibel zu erstehen. Von diesem Augenblick an dreht sich alles um die Schule, die Bildung, die Reifung der Marionette bis zu ihrer vollkommenen Verwandlung. Aber wie viele Prüfungen, die alle auf der Dreiheit Luft-Wasser-Feuer basieren, muss er noch bestehen ? Er riskiert, auf dem Grill des Feuerfressers und im Feuer der Mörder (Katze und Fuchs) verbrannt zu werden, er schaukelt im stürmischen Nordwind, aufgehängt an der großen Eiche, er reist auf dem Rücken einer Taube durch die Luft, er springt ins Meer um zu seinem Vater zu gelangen, er wird in Gestalt eines Eselchens ins Meer geworfen, um dort zu ertrinken; und obgleich diese Prüfungen Folge eines Fehlverhalten darstellen, das durch die Versuchungen des profanen Lebens ausgelöst wurde, haben sie auch eine reinigende Funktion und er geht aus jeder einzelnen immer wieder stärker und besser hervor.<br />
<br />
Die Schluss-Szene findet im Tempel statt, wo der brave Geppetto auf einer Seite steht, und Pinocchio zufrieden betrachtet, der ein Mann geworden ist, also ein quaderförmiger geschliffener Stein. Auf der anderen Seite betrachtet ihn die alte Holzmarionette, angelehnt und verdreht, mit hängenden Armen und überkreuzten Beinen. Darin besteht die Originalität des Romans: Pinocchio hat keine Metamorphose erfahren, er hat sich nicht in einen Menschen verwandelt. Stattdessen ist ein neues Wesen entstanden und die Marionette ist da geblieben, fast so, als ob sie die Botschaft der Kontinuität bezeugen sollte.<br />
Es ist der letzte Satz, den Collodi Pinocchio sagen lässt, in dem sich der Stolz zeigt und konzentriert, ein initiierter Freimaurer zu sein : "Was war ich doch komisch, als ich noch eine Marionette war. Und wie froh bin ich nun, ein richtiger Junge zu sein." [[Kategorie:Traktate]]<br />
<br />
<br />
{{Traktatliste}}</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Pinocchio,_mein_Bruder&diff=43403Pinocchio, mein Bruder2014-02-05T13:48:05Z<p>Anrothan: /* Pinocchio, mein Bruder */</p>
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<div>== Traktat: Pinocchio, mein Bruder ==<br />
<br />
Die Freimaurerische Initiation und die Fabel von Pinocchio<br />
<br />
<br />
Von: Giovanni Malevolti <br />
(Deutsche Übersetzung: Alin Flindt)<br />
<br />
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Quelle: Pietre-Stones Review of Freemasonry [http://www.freemasons-freemasonry.com/pinocchio.html Pinocchio, mio fratello]<br />
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[[Bild:pinocchio1.jpg|thumb|Pinocchios Abenteuer]]<br />
Ich habe die ersten elf Jahre meines Lebens in Pescia, einen Steinwurf entfernt von Collodi, verbracht, und kann deshalb sagen, dass ich die "Luft von Pinocchio" im wahrsten Sinne des Wortes "geschnuppert" habe. Nicht nur war Collodi das Ziel häufiger Spaziergänge, bei denen ich die Hügel durchquerte um nach einer Wegstunde auf der anderen Seite hinab zu steigen, auch "Pinocchios Abenteuer" wurden damals oft und gerne in den Grundschulen gelesen, noch bevor die Dichter des 17. Jahrhunderts oder diverse "anonyme chinesische Autoren" die Lesebücher und die Bücherregale der Klasse verseuchten.<br />
<br />
Auch das Alltagsleben, und zwar nicht nur das, was mit der Schule zu tun hatte, machte aus dieser Figur ein immer gegenwärtiges Wesen: in den Ermahnungen der Eltern "wenn Du nicht lernst, bekommst du lange pelzige Ohren!", den Anweisungen einer besorgten Mutter "Schluck diese Medizin, sonst kommen die schwarzen Kaninchen und holen dich!" oder an den kalten dunklen Winterabenden "sei vorsichtig mit dem Kohlebecken, sonst verbrennst du dir die Füße wie Pinocchio !"<br />
<br />
Die Jahre vergingen, ich verließ Pescia und zog nach Livorno, Heizkörper ersetzten die Kohlebecken, man erfand Medizin, die nach Pflaumen und Kirschen schmeckte, und das einzige, was wuchs, wenn man nicht lernte, war die Anzahl der schlechten Noten auf dem Zeugnis. Aber Pinocchio, der alte Gefährte meiner Lausbubenstreiche, hatte mich nicht ganz verlassen. Zu lang war die Zeit gewesen, die er mit mir verbracht hatte, beim Steinewerfen im trockenen Flussbett, oder wenn es irgendeinen Weinberg zu "entlasten" galt oder wenn wir benommen und ohne ein einziges Geldstück in der Tasche vor einem Karussell standen und vom "Land der Wunder" träumten, wo die Bäume von Goldzechinen überquollen. Zu sehr war er ein Teil von mir geworden, als dass ich ihn hätte vergessen können, so wie ich ein Teil von ihm war. Leider brachten uns die Wechselfälle des Lebens jahrzehntelang auseinander, bis mir kürzlich ein Band von Giuseppe Prezzolini in die Hände geriet und ich las: "Pinocchio, das größte Meisterwerk der italienischen Literatur". Da kam mir die Erinnerung an meinen Marionetten-Freund und mit ihr auch der Wunsch, seine Abenteuer noch einmal zu lesen. Ich ging in eine Buchhandlung und kaufte eine klassische Ausgabe, die dem Buch aus meiner Kindheit ähnelte. Ich begann es zu lesen und schämte mich dessen fast; versteckte mich dabei vor den Blicken meiner Kinder und war tief im Innersten besorgt, dass ich diese leichte, flüchtige, alberne Lektüre vielleicht nicht beenden könnte.<br />
<br />
...Aber es kam ganz anders, die Seiten flogen unter meinen Fingern und dann und wann hielt ich inne, um nachzudenken und etwas noch einmal zu lesen. Ich analysierte den Text aufmerksam, so als ob er jetzt etwas in einer neuen Sprache zu mir sagte, und mir Dinge enthüllte, die ich fast fünfzig Jahre davor noch nicht erfassen und verstehen konnte, und als ich schließlich bei der letzten Zeile angelangt war, habe ich das Buch geschlossen und bei mir gedacht : "Pinocchio, du bist mein Bruder".<br />
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Meiner Meinung nach gibt es zwei Arten "Pinocchios Abenteuer" zu verstehen. <br />
Die erste können wir als "profane" bezeichnen , bei der der Leser (mit Sicherheit ein Kind) versucht, die misslichen Erfahrungen der hölzernen Marionette zu verstehen (denn als Abenteuer würde ich sie eher nicht bezeichnen wollen).<br />
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Die zweite Lesart ist eine freimaurerische, bei der ein deutlicher Symbolismus sich in die einfache lineare Erzählung der Ereignisse integriert, ohne diese zu ersetzen.<br />
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[[Bild:collodi.jpg|thumb|Carlos Collodi]]Die Zugehörigkeit Carlo Collodis zur Freimaurerei wird allgemein anerkannt und es gibt viele Hinweise in diesem Sinn, wiewohl sie nirgendwo von offiziellen Dokumenten bestätigt wird. Aldo Mola, der, obwohl selbst kein Freimaurer, als Geschichtschreiber der italienischen Freimaurerei bezeichnet wird, hält die Mitgliedschaft Collodis in der Masonischen Familie für gesichert. Einige biografische Fakten unterstützen diese These: die Gründung der liberalen Zeitschrift "Der Lampion" 1848, die, wie Lorenzini sagte "dem Licht spenden sollte, der in der Finsternis umherirre", dazu seine Teilnahme an den beiden Unabhängigkeitskriegen; unter den toskanischen Freiwilligen 1848 und als Freiwilliger im piemontesischen Heer 1859 und seine extreme ideologische Nähe zu Mazzini, aufgrund der er selbst sich als "feiger Mazzinianer" bezeichnete.<br />
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Aber was war nun die hauptsächliche Absicht von Collodi, wollte er eine Geschichte für Kinder oder einen masonischen Text schreiben ?<br />
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Die Antwort darauf ist schwierig, besonders, wenn man bedenkt, dass die erste Fassung des Buches "Geschichte einer Marionette" im 15. Kapitel (später sind es 36) mit dem Tod von Pinocchio endet, der sich an einer großen Eiche erhängt. Hier können wir nicht von einer Geschichte für Kinder sprechen, denn sie ist weder unterhaltsam noch lehrreich und zudem extrem blutrünstig. Wir können in ihr aber auch nichts von masonischer Esoterik finden, denn es fehlt ihr eine zugrunde liegende philosophische Aussage. Vielleicht ist die Erklärung in den 20 Centesimi pro Zeile zu suchen, die der Autor vom Verleger erhielt. Aber im Jahr 1881 nimmt der Autor sich seinen alten Text noch einmal vor, überarbeitet und erweitert ihn und führt sein Werk in der Form, in der wir ihn heute kennen, zu einem Ende. Es muss folglich beim Autor ein Sinneswandel stattgefunden haben: aus einer sterilen, düsteren und hoffnungslosen kleinen Geschichte entstand eine, die im Laufe weniger Jahre zur bekanntesten Erzählung der Welt werden sollte.<br />
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Stellen wir uns also noch einmal die Frage: Schrieb er eine Geschichte für Kinder oder einen freimaurerischen Text ? Ich halte die erste der beiden Annahmen für wahr und natürlich, aber für genauso wahr halte ich, dass er einen Teil der Gesellschaft seiner Zeit beschreiben und kritisieren wollte, und zu guter Letzt ist auch der Umstand natürlich, dass er in die Erzählung dieser Geschichte die symbolischen und esoterischen kulturellen Elemente der Institution, der er angehörte, übertrug. Dabei gelang es ihm, beide in so tiefem Maße miteinander zu verschmelzen, dass sie nur für den zu erkennen sind, der wie der Autor eine Bildung erhalten hat, die es ihm ermöglicht, diese Dinge zu sehen und zu interpretieren. Im Verlauf der Jahre haben viele Kritiker der Erzählung eine religiös-katholische Interpretation angedeihen lassen, als Letzter in dieser Reihe der Kardinal Giacomo Biffi. Das erscheint mir jedoch nicht richtig, es sei denn, man verstünde unter Religiosität Konzepte und Werte wie Gutherzigkeit, Großmut, Verzeihung, Familie, die die Grundlage jeder zivilen Institution bilden.<br />
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Im Roman selbst erscheint keine einzige Figur, die mit der Welt der Religion verbunden wäre, und wir alle wissen, welche Bedeutung die Kirche in religiöser und politischer Hinsicht im 19. Jahrhundert innehatte und wie sehr sie versuchte, auf die Kultur und die nationale Bildung Einfluss zu nehmen. Es wäre völlig normal gewesen, dass in einer Geschichte, die als Protagonisten ein Marionetten-Kind vorsieht, das in einem kleinen Dorf auf dem Land lebt, auch die Figur eines Priesters vorkommen könnte, oder doch zumindest irgend ein Bezug zur religiösen Praxis genommen würde, aber ganz im Gegenteil: von Priestern, Kirchen, Heiligenbildern, Festen, Zeremonien und religiösen Handlungen nicht eine Spur, und ich würde sagen, dass dies absichtlich so gewollt ist, zudem Lorenzini, der einige Jahre bei den Scolopern studiert hatte, sicher nicht im Hinblick auf religiöse Zeremonien und Glaubensbezeugungen im Dunkeln tappte.<br />
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Eine genauen Analyse des Buches zeigt, dass es sich auf drei fundamentale Begriffen stützt: die FREIHEIT, weil Pinocchio ein freies Wesen ist, das die Freiheit liebt; die GLEICHHEIT, weil das einzige Bestreben Pinocchios darin besteht, den anderen zu gleichen, möglicherweise, weil keine Persönlichkeit eine andere in Bedeutung, Rang und sozialer Schicht übertreffen soll; und die BRÜDERLICHKEIT, weil diese die bedeutendste Empfindung ist, die die Handlung der Figuren in den verschiedenartigsten Situationen bestimmt.<br />
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Was sind nun "Die Abenteuer Pinochhios"?<br />
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Wir öffnen das Buch und betreten einen Freimaurer-Tempel, einen Tempel, in dem die wichtigste Zeremonie des masonischen Lebens abgehalten wird: die Initiation, und zwar eine vollständige Initiation in allen drei Graden. Und wer wird dort initiiert ? Pinocchio vielleicht ? Nein ! ...aber wir wollen der Reihe nach vorgehen.<br />
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"Es war einmal..." - "ein König" - "nein,... ein Stück Holz!", aber vielleicht sollte man besser sagen: "am Anfang gab es einen Meister.", Mastro Antonio, genannt "Meister Kirsche", der sehr gut der verehrungswürdige Meister dieser imaginären Loge sein könnte. Mastro Antonio ist ein tüchtiger Tischler, der eines Tages ein Stück Holz in den Händen hält; wäre er ein Bildhauer gewesen, hätte er es sicherlich mit einem Stein zu tun gehabt. Tatsache ist, dass unser Meister aus diesem "Stein" etwas Gutes machen möchte, am besten etwas Nützliches wie ein Tischbein. Und so - sagt Collodi nahm er eine geschärfte Axt und begann, den Klotz zu behauen. Aber der tüchtige Tischlermeister bemerkt bald, dass diese Stück Holz, dieser einfache Stapelklotz, nicht etwa ein Luxusholz, in sich eine außergewöhnliche Eigenschaft birgt: er ist lebendig, demnach muss er also einen wichtigeren Zweck erfüllen als den, ein Tischbein zu werden oder möglicherweise sogar im Feuer zu landen.<br />
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An dem Punkt klopfte es an der Tür. "Ein Profaner klopft an die Tür des Tempels." Und schon tritt der Anklopfende Geppetto ein.<br />
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Gepetto ist ein verschrobener Alter, er braust leicht auf und ist dann nicht mehr zu bremsen, Toleranz ist nicht gerade seine Stärke, aber im Grunde genommen ist er ein guter Mensch. An wen besseres könnte der ehrwürdige Meister Antonio die Aufgabe abgeben, das Stück Holz zu beschlagen und daraus etwas Gutes herzustellen ? Und so kommt es, dass Gepetto sein grobes Holzstück mit nach Hause nimmt, oder wenn wir so wollen: seinen "rauen Stein". Er nimmt ihn in sein armseliges Haus, das - welch Zufall - einem "stillen Kämmerlein" sehr ähnlich ist: "...ein ebenerdiges Zimmerchen, das sein Licht von einem Fenster unter der Treppe bezog, ein schlechtes Schemelchen, ein kaputtes kleines Tischchen, ein Feuerchen, das zwar brennt, aber dessen Flammen nur gemalt sind, ebenso wie der Topf mit kochendem Wasser darauf und der Rauch, der aufsteigt." Hier fertigt Gepetto sein "Testament" an:<br />
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Ich werde eine Marionette schnitzen, ich werde sie Pinocchio nennen, dieser Name wird ihr Glück bringen, ich kenne eine ganze Familie von Pinocchios, denen ging es allen gut, der Reichste von ihnen bettelte um Almosen.<br />
Nachdem er den Namen für seine Marionette gefunden hat, beginnt Geppetto zu arbeiten, auf eine schlichte Art und Weise, ausgerüstet mit einfachen Werkzeugen und dem guten Willen, inmitten vieler Zweifel und vieler Hoffnungen, und so gelingt es ihm nach verschiedenen Schwierigkeiten, das Holz zu schneiden und daraus eine Marionette zu schnitzen; eine Marionette, die zwar auf ihre Art perfekt ist, aber doch nur eine Holzfigur. So wird Pinocchio geboren, ein hölzerner Bursche mit guten Umgangsformen, aber mangelnder Charakterfestigkeit, der darum immer wieder durch die diversen Versuchungen des profanen Lebens vom rechten Weg abgeleitet wird.<br />
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Von diesem Moment an leben Geppetto und sein Geschöpf fast in einer Art Symbiose, der Handwerker identifiziert sich mit seinem Werk; sie beide erdulden die Leiden des jeweils anderen und erfreuen sich an des anderen Hoffnungen, begegnen den gleichen Widrigkeiten, wiewohl an unterschiedlichen Orten und auf verschiedene Weise. <br />
Im VI. Kapitel, als Geppetto im Gefängnis sitzt, begegnet Pinocchio einem erbarmungslosen eisigen Wind, einem Wasserguss und dann einem Feuer, das ihm die Füße verbrennt: Luft, Wasser, Feuer... kann das alles ein Zufall sein ?<br />
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Nachdem Geppetto den rauen Stein behauen hat, ist er vom ersten zum zweiten Grad aufgestiegen. Er hat sicher schon Fortschritte gemacht, aber er ist noch weit entfernt von der idealerweise angestrebten Perfektion. Er ist nicht mehr der aufbrausende Kerl, als der er in den ersten Kapiteln beschrieben wurde, so wie auch die Marionette nach und nach die Mentaliät eines groben Holzstückes ablegt und bei ihr gelegentlich menschliche Geisteshaltungen aufblitzen. Mit neu geschnitzten Füßen, und nachdem er die Feuerprobe bestanden hat, fängt Pinocchio an, nachzudenken: "Ich verspreche Euch, Vater, dass ich zur Schule gehen werde, ich werde lernen und ich werde mir Ehre machen...ich werde ein Handwerk erlernen und so werde ich der Trost und der Stab Eures Alters sein."<br />
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Wie soll man solchen guten Aussichten nicht nachgeben ? Und so kommt es, dass Geppetto, der sehen möchte, wie sich sein Werk und damit auch er selbst verwirklicht, nicht einen Augenblick zögert, seine alte Jacke zu verkaufen um eine Fibel zu erstehen. Von diesem Augenblick an dreht sich alles um die Schule, die Bildung, die Reifung der Marionette bis zu ihrer vollkommenen Verwandlung. Aber wie viele Prüfungen, die alle auf der Dreiheit Luft-Wasser-Feuer basieren, muss er noch bestehen ? Er riskiert, auf dem Grill des Feuerfressers und im Feuer der Mörder (Katze und Fuchs) verbrannt zu werden, er schaukelt im stürmischen Nordwind, aufgehängt an der großen Eiche, er reist auf dem Rücken einer Taube durch die Luft, er springt ins Meer um zu seinem Vater zu gelangen, er wird in Gestalt eines Eselchens ins Meer geworfen, um dort zu ertrinken; und obgleich diese Prüfungen Folge eines Fehlverhalten darstellen, das durch die Versuchungen des profanen Lebens ausgelöst wurde, haben sie auch eine reinigende Funktion und er geht aus jeder einzelnen immer wieder stärker und besser hervor.<br />
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Die Schluss-Szene findet im Tempel statt, wo der brave Geppetto auf einer Seite steht, und Pinocchio zufrieden betrachtet, der ein Mann geworden ist, also ein quaderförmiger geschliffener Stein. Auf der anderen Seite betrachtet ihn die alte Holzmarionette, angelehnt und verdreht, mit hängenden Armen und überkreuzten Beinen. Darin besteht die Originalität des Romans: Pinocchio hat keine Metamorphose erfahren, er hat sich nicht in einen Menschen verwandelt. Stattdessen ist ein neues Wesen entstanden und die Marionette ist da geblieben, fast so, als ob sie die Botschaft der Kontinuität bezeugen sollte.<br />
Es ist der letzte Satz, den Collodi Pinocchio sagen lässt, in dem sich der Stolz zeigt und konzentriert, ein initiierter Freimaurer zu sein : "Was war ich doch komisch, als ich noch eine Marionette war. Und wie froh bin ich nun, ein richtiger Junge zu sein." [[Kategorie:Traktate]]<br />
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{{Traktatliste}}</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Pinocchio,_mein_Bruder&diff=43402Pinocchio, mein Bruder2014-02-05T13:43:39Z<p>Anrothan: Die Seite wurde neu angelegt: „== Pinocchio, mein Bruder == Die Freimaurerische Initiation und die Fabel von Pinocchio Von: Giovanni Malevolti (Deutsche Übersetzung: Alin Flindt) Quel…“</p>
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<div>== Pinocchio, mein Bruder ==<br />
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Die Freimaurerische Initiation und die Fabel von Pinocchio<br />
<br />
<br />
Von: Giovanni Malevolti <br />
(Deutsche Übersetzung: Alin Flindt)<br />
<br />
<br />
Quelle: Pietre-Stones Review of Freemasonry [http://www.freemasons-freemasonry.com/pinocchio.html Pinocchio, mio fratello]<br />
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[[Bild:pinocchio1.jpg|thumb|Pinocchios Abenteuer]]<br />
Ich habe die ersten elf Jahre meines Lebens in Pescia, einen Steinwurf entfernt von Collodi, verbracht, und kann deshalb sagen, dass ich die "Luft von Pinocchio" im wahrsten Sinne des Wortes "geschnuppert" habe. Nicht nur war Collodi das Ziel häufiger Spaziergänge, bei denen ich die Hügel durchquerte um nach einer Wegstunde auf der anderen Seite hinab zu steigen, auch "Pinocchios Abenteuer" wurden damals oft und gerne in den Grundschulen gelesen, noch bevor die Dichter des 17. Jahrhunderts oder diverse "anonyme chinesische Autoren" die Lesebücher und die Bücherregale der Klasse verseuchten.<br />
<br />
Auch das Alltagsleben, und zwar nicht nur das, was mit der Schule zu tun hatte, machte aus dieser Figur ein immer gegenwärtiges Wesen: in den Ermahnungen der Eltern "wenn Du nicht lernst, bekommst du lange pelzige Ohren!", den Anweisungen einer besorgten Mutter "Schluck diese Medizin, sonst kommen die schwarzen Kaninchen und holen dich!" oder an den kalten dunklen Winterabenden "sei vorsichtig mit dem Kohlebecken, sonst verbrennst du dir die Füße wie Pinocchio !"<br />
<br />
Die Jahre vergingen, ich verließ Pescia und zog nach Livorno, Heizkörper ersetzten die Kohlebecken, man erfand Medizin, die nach Pflaumen und Kirschen schmeckte, und das einzige, was wuchs, wenn man nicht lernte, war die Anzahl der schlechten Noten auf dem Zeugnis. Aber Pinocchio, der alte Gefährte meiner Lausbubenstreiche, hatte mich nicht ganz verlassen. Zu lang war die Zeit gewesen, die er mit mir verbracht hatte, beim Steinewerfen im trockenen Flussbett, oder wenn es irgendeinen Weinberg zu "entlasten" galt oder wenn wir benommen und ohne ein einziges Geldstück in der Tasche vor einem Karussell standen und vom "Land der Wunder" träumten, wo die Bäume von Goldzechinen überquollen. Zu sehr war er ein Teil von mir geworden, als dass ich ihn hätte vergessen können, so wie ich ein Teil von ihm war. Leider brachten uns die Wechselfälle des Lebens jahrzehntelang auseinander, bis mir kürzlich ein Band von Giuseppe Prezzolini in die Hände geriet und ich las: "Pinocchio, das größte Meisterwerk der italienischen Literatur". Da kam mir die Erinnerung an meinen Marionetten-Freund und mit ihr auch der Wunsch, seine Abenteuer noch einmal zu lesen. Ich ging in eine Buchhandlung und kaufte eine klassische Ausgabe, die dem Buch aus meiner Kindheit ähnelte. Ich begann es zu lesen und schämte mich dessen fast; versteckte mich dabei vor den Blicken meiner Kinder und war tief im Innersten besorgt, dass ich diese leichte, flüchtige, alberne Lektüre vielleicht nicht beenden könnte.<br />
<br />
...Aber es kam ganz anders, die Seiten flogen unter meinen Fingern und dann und wann hielt ich inne, um nachzudenken und etwas noch einmal zu lesen. Ich analysierte den Text aufmerksam, so als ob er jetzt etwas in einer neuen Sprache zu mir sagte, und mir Dinge enthüllte, die ich fast fünfzig Jahre davor noch nicht erfassen und verstehen konnte, und als ich schließlich bei der letzten Zeile angelangt war, habe ich das Buch geschlossen und bei mir gedacht : "Pinocchio, du bist mein Bruder".<br />
<br />
Meiner Meinung nach gibt es zwei Arten "Pinocchios Abenteuer" zu verstehen. <br />
Die erste können wir als "profane" bezeichnen , bei der der Leser (mit Sicherheit ein Kind) versucht, die misslichen Erfahrungen der hölzernen Marionette zu verstehen (denn als Abenteuer würde ich sie eher nicht bezeichnen wollen).<br />
<br />
Die zweite Lesart ist eine freimaurerische, bei der ein deutlicher Symbolismus sich in die einfache lineare Erzählung der Ereignisse integriert, ohne diese zu ersetzen.<br />
<br />
<br />
[[Bild:collodi.jpg|thumb|Carlos Collodi]]Die Zugehörigkeit Carlo Collodis zur Freimaurerei wird allgemein anerkannt und es gibt viele Hinweise in diesem Sinn, wiewohl sie nirgendwo von offiziellen Dokumenten bestätigt wird. Aldo Mola, der, obwohl selbst kein Freimaurer, als Geschichtschreiber der italienischen Freimaurerei bezeichnet wird, hält die Mitgliedschaft Collodis in der Masonischen Familie für gesichert. Einige biografische Fakten unterstützen diese These: die Gründung der liberalen Zeitschrift "Der Lampion" 1848, die, wie Lorenzini sagte "dem Licht spenden sollte, der in der Finsternis umherirre", dazu seine Teilnahme an den beiden Unabhängigkeitskriegen; unter den toskanischen Freiwilligen 1848 und als Freiwilliger im piemontesischen Heer 1859 und seine extreme ideologische Nähe zu Mazzini, aufgrund der er selbst sich als "feiger Mazzinianer" bezeichnete.<br />
<br />
Aber was war nun die hauptsächliche Absicht von Collodi, wollte er eine Geschichte für Kinder oder einen masonischen Text schreiben ?<br />
<br />
Die Antwort darauf ist schwierig, besonders, wenn man bedenkt, dass die erste Fassung des Buches "Geschichte einer Marionette" im 15. Kapitel (später sind es 36) mit dem Tod von Pinocchio endet, der sich an einer großen Eiche erhängt. Hier können wir nicht von einer Geschichte für Kinder sprechen, denn sie ist weder unterhaltsam noch lehrreich und zudem extrem blutrünstig. Wir können in ihr aber auch nichts von masonischer Esoterik finden, denn es fehlt ihr eine zugrunde liegende philosophische Aussage. Vielleicht ist die Erklärung in den 20 Centesimi pro Zeile zu suchen, die der Autor vom Verleger erhielt. Aber im Jahr 1881 nimmt der Autor sich seinen alten Text noch einmal vor, überarbeitet und erweitert ihn und führt sein Werk in der Form, in der wir ihn heute kennen, zu einem Ende. Es muss folglich beim Autor ein Sinneswandel stattgefunden haben: aus einer sterilen, düsteren und hoffnungslosen kleinen Geschichte entstand eine, die im Laufe weniger Jahre zur bekanntesten Erzählung der Welt werden sollte.<br />
<br />
Stellen wir uns also noch einmal die Frage: Schrieb er eine Geschichte für Kinder oder einen freimaurerischen Text ? Ich halte die erste der beiden Annahmen für wahr und natürlich, aber für genauso wahr halte ich, dass er einen Teil der Gesellschaft seiner Zeit beschreiben und kritisieren wollte, und zu guter Letzt ist auch der Umstand natürlich, dass er in die Erzählung dieser Geschichte die symbolischen und esoterischen kulturellen Elemente der Institution, der er angehörte, übertrug. Dabei gelang es ihm, beide in so tiefem Maße miteinander zu verschmelzen, dass sie nur für den zu erkennen sind, der wie der Autor eine Bildung erhalten hat, die es ihm ermöglicht, diese Dinge zu sehen und zu interpretieren. Im Verlauf der Jahre haben viele Kritiker der Erzählung eine religiös-katholische Interpretation angedeihen lassen, als Letzter in dieser Reihe der Kardinal Giacomo Biffi. Das erscheint mir jedoch nicht richtig, es sei denn, man verstünde unter Religiosität Konzepte und Werte wie Gutherzigkeit, Großmut, Verzeihung, Familie, die die Grundlage jeder zivilen Institution bilden.<br />
<br />
Im Roman selbst erscheint keine einzige Figur, die mit der Welt der Religion verbunden wäre, und wir alle wissen, welche Bedeutung die Kirche in religiöser und politischer Hinsicht im 19. Jahrhundert innehatte und wie sehr sie versuchte, auf die Kultur und die nationale Bildung Einfluss zu nehmen. Es wäre völlig normal gewesen, dass in einer Geschichte, die als Protagonisten ein Marionetten-Kind vorsieht, das in einem kleinen Dorf auf dem Land lebt, auch die Figur eines Priesters vorkommen könnte, oder doch zumindest irgend ein Bezug zur religiösen Praxis genommen würde, aber ganz im Gegenteil: von Priestern, Kirchen, Heiligenbildern, Festen, Zeremonien und religiösen Handlungen nicht eine Spur, und ich würde sagen, dass dies absichtlich so gewollt ist, zudem Lorenzini, der einige Jahre bei den Scolopern studiert hatte, sicher nicht im Hinblick auf religiöse Zeremonien und Glaubensbezeugungen im Dunkeln tappte.<br />
<br />
Eine genauen Analyse des Buches zeigt, dass es sich auf drei fundamentale Begriffen stützt: die FREIHEIT, weil Pinocchio ein freies Wesen ist, das die Freiheit liebt; die GLEICHHEIT, weil das einzige Bestreben Pinocchios darin besteht, den anderen zu gleichen, möglicherweise, weil keine Persönlichkeit eine andere in Bedeutung, Rang und sozialer Schicht übertreffen soll; und die BRÜDERLICHKEIT, weil diese die bedeutendste Empfindung ist, die die Handlung der Figuren in den verschiedenartigsten Situationen bestimmt.<br />
<br />
<br />
Was sind nun "Die Abenteuer Pinochhios"?<br />
<br />
Wir öffnen das Buch und betreten einen Freimaurer-Tempel, einen Tempel, in dem die wichtigste Zeremonie des masonischen Lebens abgehalten wird: die Initiation, und zwar eine vollständige Initiation in allen drei Graden. Und wer wird dort initiiert ? Pinocchio vielleicht ? Nein ! ...aber wir wollen der Reihe nach vorgehen.<br />
<br />
"Es war einmal..." - "ein König" - "nein,... ein Stück Holz!", aber vielleicht sollte man besser sagen: "am Anfang gab es einen Meister.", Mastro Antonio, genannt "Meister Kirsche", der sehr gut der verehrungswürdige Meister dieser imaginären Loge sein könnte. Mastro Antonio ist ein tüchtiger Tischler, der eines Tages ein Stück Holz in den Händen hält; wäre er ein Bildhauer gewesen, hätte er es sicherlich mit einem Stein zu tun gehabt. Tatsache ist, dass unser Meister aus diesem "Stein" etwas Gutes machen möchte, am besten etwas Nützliches wie ein Tischbein. Und so - sagt Collodi nahm er eine geschärfte Axt und begann, den Klotz zu behauen. Aber der tüchtige Tischlermeister bemerkt bald, dass diese Stück Holz, dieser einfache Stapelklotz, nicht etwa ein Luxusholz, in sich eine außergewöhnliche Eigenschaft birgt: er ist lebendig, demnach muss er also einen wichtigeren Zweck erfüllen als den, ein Tischbein zu werden oder möglicherweise sogar im Feuer zu landen.<br />
<br />
An dem Punkt klopfte es an der Tür. "Ein Profaner klopft an die Tür des Tempels." Und schon tritt der Anklopfende Geppetto ein.<br />
<br />
Gepetto ist ein verschrobener Alter, er braust leicht auf und ist dann nicht mehr zu bremsen, Toleranz ist nicht gerade seine Stärke, aber im Grunde genommen ist er ein guter Mensch. An wen besseres könnte der ehrwürdige Meister Antonio die Aufgabe abgeben, das Stück Holz zu beschlagen und daraus etwas Gutes herzustellen ? Und so kommt es, dass Gepetto sein grobes Holzstück mit nach Hause nimmt, oder wenn wir so wollen: seinen "rauen Stein". Er nimmt ihn in sein armseliges Haus, das - welch Zufall - einem "stillen Kämmerlein" sehr ähnlich ist: "...ein ebenerdiges Zimmerchen, das sein Licht von einem Fenster unter der Treppe bezog, ein schlechtes Schemelchen, ein kaputtes kleines Tischchen, ein Feuerchen, das zwar brennt, aber dessen Flammen nur gemalt sind, ebenso wie der Topf mit kochendem Wasser darauf und der Rauch, der aufsteigt." Hier fertigt Gepetto sein "Testament" an:<br />
<br />
Ich werde eine Marionette schnitzen, ich werde sie Pinocchio nennen, dieser Name wird ihr Glück bringen, ich kenne eine ganze Familie von Pinocchios, denen ging es allen gut, der Reichste von ihnen bettelte um Almosen.<br />
Nachdem er den Namen für seine Marionette gefunden hat, beginnt Geppetto zu arbeiten, auf eine schlichte Art und Weise, ausgerüstet mit einfachen Werkzeugen und dem guten Willen, inmitten vieler Zweifel und vieler Hoffnungen, und so gelingt es ihm nach verschiedenen Schwierigkeiten, das Holz zu schneiden und daraus eine Marionette zu schnitzen; eine Marionette, die zwar auf ihre Art perfekt ist, aber doch nur eine Holzfigur. So wird Pinocchio geboren, ein hölzerner Bursche mit guten Umgangsformen, aber mangelnder Charakterfestigkeit, der darum immer wieder durch die diversen Versuchungen des profanen Lebens vom rechten Weg abgeleitet wird.<br />
<br />
Von diesem Moment an leben Geppetto und sein Geschöpf fast in einer Art Symbiose, der Handwerker identifiziert sich mit seinem Werk; sie beide erdulden die Leiden des jeweils anderen und erfreuen sich an des anderen Hoffnungen, begegnen den gleichen Widrigkeiten, wiewohl an unterschiedlichen Orten und auf verschiedene Weise. <br />
Im VI. Kapitel, als Geppetto im Gefängnis sitzt, begegnet Pinocchio einem erbarmungslosen eisigen Wind, einem Wasserguss und dann einem Feuer, das ihm die Füße verbrennt: Luft, Wasser, Feuer... kann das alles ein Zufall sein ?<br />
<br />
Nachdem Geppetto den rauen Stein behauen hat, ist er vom ersten zum zweiten Grad aufgestiegen. Er hat sicher schon Fortschritte gemacht, aber er ist noch weit entfernt von der idealerweise angestrebten Perfektion. Er ist nicht mehr der aufbrausende Kerl, als der er in den ersten Kapiteln beschrieben wurde, so wie auch die Marionette nach und nach die Mentaliät eines groben Holzstückes ablegt und bei ihr gelegentlich menschliche Geisteshaltungen aufblitzen. Mit neu geschnitzten Füßen, und nachdem er die Feuerprobe bestanden hat, fängt Pinocchio an, nachzudenken: "Ich verspreche Euch, Vater, dass ich zur Schule gehen werde, ich werde lernen und ich werde mir Ehre machen...ich werde ein Handwerk erlernen und so werde ich der Trost und der Stab Eures Alters sein."<br />
<br />
Wie soll man solchen guten Aussichten nicht nachgeben ? Und so kommt es, dass Geppetto, der sehen möchte, wie sich sein Werk und damit auch er selbst verwirklicht, nicht einen Augenblick zögert, seine alte Jacke zu verkaufen um eine Fibel zu erstehen. Von diesem Augenblick an dreht sich alles um die Schule, die Bildung, die Reifung der Marionette bis zu ihrer vollkommenen Verwandlung. Aber wie viele Prüfungen, die alle auf der Dreiheit Luft-Wasser-Feuer basieren, muss er noch bestehen ? Er riskiert, auf dem Grill des Feuerfressers und im Feuer der Mörder (Katze und Fuchs) verbrannt zu werden, er schaukelt im stürmischen Nordwind, aufgehängt an der großen Eiche, er reist auf dem Rücken einer Taube durch die Luft, er springt ins Meer um zu seinem Vater zu gelangen, er wird in Gestalt eines Eselchens ins Meer geworfen, um dort zu ertrinken; und obgleich diese Prüfungen Folge eines Fehlverhalten darstellen, das durch die Versuchungen des profanen Lebens ausgelöst wurde, haben sie auch eine reinigende Funktion und er geht aus jeder einzelnen immer wieder stärker und besser hervor.<br />
<br />
Die Schluss-Szene findet im Tempel statt, wo der brave Geppetto auf einer Seite steht, und Pinocchio zufrieden betrachtet, der ein Mann geworden ist, also ein quaderförmiger geschliffener Stein. Auf der anderen Seite betrachtet ihn die alte Holzmarionette, angelehnt und verdreht, mit hängenden Armen und überkreuzten Beinen. Darin besteht die Originalität des Romans: Pinocchio hat keine Metamorphose erfahren, er hat sich nicht in einen Menschen verwandelt. Stattdessen ist ein neues Wesen entstanden und die Marionette ist da geblieben, fast so, als ob sie die Botschaft der Kontinuität bezeugen sollte.<br />
Es ist der letzte Satz, den Collodi Pinocchio sagen lässt, in dem sich der Stolz zeigt und konzentriert, ein initiierter Freimaurer zu sein : "Was war ich doch komisch, als ich noch eine Marionette war. Und wie froh bin ich nun, ein richtiger Junge zu sein." [[Kategorie:Traktate]]<br />
<br />
<br />
{{Traktatliste}}</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Datei:Collodi.jpg&diff=43401Datei:Collodi.jpg2014-02-05T12:22:13Z<p>Anrothan: Carlo Lorenzini alias Carlo Collodi</p>
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<div>Carlo Lorenzini alias Carlo Collodi</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Datei:Pinocchio1.jpg&diff=43400Datei:Pinocchio1.jpg2014-02-05T12:02:44Z<p>Anrothan: Titelseite: Pinocchios Abenteuer</p>
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<div>Titelseite: Pinocchios Abenteuer</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Georg_zur_wahren_Brudertreue&diff=43300Georg zur wahren Brudertreue2014-01-30T11:22:09Z<p>Anrothan: </p>
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<div><br />
== Georg zur wahren Brudertreue ==<br />
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<br />
Quelle: Geschichte der Freimaurerei in Leer, 2009.<br />
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{| style="background-color:#87CEEB;margin-left:15px;" cellpadding="10" cellspacing="0" align="right" border="1" <br />
|colspan="2" style="text-align:center"|Johannisloge: <br />
'''"Georg zur wahren Brudertreue"'''<br />
|-<br />
| Orient:<br />
| [[:Kategorie:Leer|Leer]]<br />
|-<br />
| Matr.-Nr.: <br />
| 384<br />
|-<br />
| Gründungsdatum:<br />arbeitete bis:<br />erneut ab:<br />
| 1859<br />1935<br />1947<br />
|-<br />
| Großloge:<br />
| [[AFuAMvD]]<br />
|}<br />
<br />
[[Datei:Bijoux georg zur wahren brudertreue leer.jpg|thumb|Bijoux der Loge Georg zur wahren Brudertreue]]<br />
<br />
7. Juni 1859 - Die "Großloge von Hannover" erteilt der aus einem freim. Kränzchen hervorgegangenen Loge "Georg zur wahren Brudertreue" i.O. Leer das Konstitutionspatent. König Georg (Landes Großmeister) schenkt eine Bibel mit Widmung.<br />
<br />
<br />
1868 - Die Bauhütte wird Tochterloge der Großen Loge von Preußen, genannt "Royal York zur Freundschaft".<br />
<br />
<br />
Seit 1994 arbeitet die Loge nach dem Ritual der Großloge Der "Alten Freien und Angenommen Maurer von Deutschland".<br />
<br />
<br />
Es bestehen Doppelmitgliedschaften und ausgezeichnete Beziehungen zu den niederländischen Logen im Bereich Regio Noord.<br />
<br />
<br />
<br />
== Links ==<br />
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<br />
Website der Loge [http://www.freimaurer-leer.de/index.htm Georg zur wahren Brudertreue]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Georg_zur_wahren_Brudertreue&diff=43297Georg zur wahren Brudertreue2014-01-30T10:05:27Z<p>Anrothan: </p>
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<div>Quelle: Geschichte der Freimaurerei in Leer, 2009<br />
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{| style="background-color:#87CEEB;margin-left:15px;" cellpadding="10" cellspacing="0" align="right" border="1" <br />
|colspan="2" style="text-align:center"|Johannisloge: <br />
'''"Georg zur wahren Brudertreue"'''<br />
|-<br />
| Orient:<br />
| [[:Kategorie:Leer|Leer]]<br />
|-<br />
| Matr.-Nr.: <br />
| 384<br />
|-<br />
| Gründungsdatum:<br />arbeitete bis:<br />erneut ab:<br />
| 1859<br />1935<br />1947<br />
|-<br />
| Großloge:<br />
| [[AFuAMvD]]<br />
|}<br />
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[[Datei:Bijoux georg zur wahren brudertreue leer.jpg|thumb|Bijoux der Loge Georg zur wahren Brudertreue]]<br />
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7. Juni 1859 - Die "Großloge von Hannover" erteilt der aus einem freim. Kränzchen hervorgegangenen Loge "Georg zur wahren Brudertreue" i.O. Leer das Konstitutionspatent. König Georg (Landes Großmeister) schenkt eine Bibel mit Widmung.<br />
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1868 Die Bauhütte wird Tochterloge der Großen Loge von Preußen, genannt "Royal York zur Freundschaft"<br />
<br />
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Seit 1994 arbeitet die Loge nach dem Ritual der Großloge Der "Alten Freien und Angenommen Maurer von Deutschland" jeweils Freitagabend.<br />
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Es bestehen Doppelmitgliedschaften und ausgezeichnete Beziehungen zu den niederländischen Logen im Bereich Regio Noord.</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Georg_zur_wahren_Brudertreue&diff=43289Georg zur wahren Brudertreue2014-01-29T23:46:30Z<p>Anrothan: Die Seite wurde neu angelegt: „Bijoux der Loge Georg zur wahren Brudertreue 1859 Die "Großloge von Hannover" erteilt der aus ei…“</p>
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<div>[[Datei:Bijoux georg zur wahren brudertreue leer.jpg|thumb|Bijoux der Loge Georg zur wahren Brudertreue]]<br />
<br />
1859 Die "Großloge von Hannover" erteilt der aus einem freim. Kränzchen hervorgegangenen Loge "Georg zur wahren Brudertreue" i.O. Leer das Konstitutionspatent. König Georg (Landes Großmeister) schenkt eine Bibel mit Widmung. Die Loge bezieht ihr erstes Logenhaus am einstmaligen Parallelweg in Leer.<br />
<br />
1868 Die Bauhütte wird Tochterloge der Großen Loge von Preußen, genannt "Royal York zur Freundschaft"<br />
<br />
Seit 1994 arbeitet die Loge nach dem Ritual der Großloge Der "Alten Freien und Angenommen Maurer von Deutschland" jeweils Freitagabend.<br />
<br />
Es bestehen Doppelmitgliedschaften und gute Beziehungen zu den niederländischen Logen im Bereich Regio Noord.</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Datei:Bijoux_georg_zur_wahren_brudertreue_leer.jpg&diff=43288Datei:Bijoux georg zur wahren brudertreue leer.jpg2014-01-29T19:53:21Z<p>Anrothan: Bijoux der Loge Georg zur wahren Brudertreue i.Or. Leer, Nr. 384</p>
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<div>Bijoux der Loge Georg zur wahren Brudertreue i.Or. Leer, Nr. 384</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Spinoza&diff=43122Spinoza2014-01-19T19:30:51Z<p>Anrothan: </p>
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<div><br />
== Baruch de Spinoza ==<br />
<br />
[[Bild:Portrait_Spinoza.jpg|right|Spinoza]]<br />
Baruch de Spinoza (1632 Amsterdam bis 1677 Den Haag) war ein niederländischer Philosoph mit sephardischen (spanisch-jüdischen) Vorfahren, die vor der Inquisition in das tolerante Königreich der Niederlande geflohen waren. Er wurde bereits im Alter von 23 Jahren auf Grund mündlicher Äußerungen wegen Ketzerei auf Lebenszeit aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen und starb früh an einer Lungenentzündung.<br />
<br />
Am Anfang seiner Philosophie steht: Gott=Natur. Sein Werk "Ethik" ist in geometrischer Methode dargestellt und daher nicht leicht verständlich. Dichter wie Goethe, Wordsworth und Shelley liessen sich von Spinoza inspirieren. Goethe hat sich ausdrücklich zu ihm und seiner Philosophie bekannt.<br />
Goethe: »Die alles ausgleichende Ruhe Spinozas kontrastierte mit meinem alles aufregenden Streben [..] und [..] machte mich zu seinem leidenschaftlichen Schüler, zu seinem entschiedensten Verehrer.«<br />
<br />
Spinoza setzt die Vernunft als leitende Instanz des Menschen, der allerdings auch zu oft von Leidenschaften getrieben ist. Und da die Vernunft nach Erkenntnis strebe, sei Einsicht die erste und einzige Grundlage der Tugend.<br />
Er meinte, wir könnten nicht nur sämtliche Geheimnisse der Natur klären, sondern auch Gott erkennen: „Die menschliche Seele hat eine adäquate Erkenntnis der ewigen und unendlichen Wesenheit Gottes."<br />
<br />
Spinoza war ein Befürworter von Demokratie. Als Freidenker, dem zu seiner Zeit das Recht auf Gedanken- und Redefreiheit verwehrt blieb, hielt er diese Freiheit sogar als notwendige Voraussetzung für das Gedeihen einer der Vernunft gehorchenden Gemeinschaft, die sich freiwillig einer Macht (dem Gesetz des Staates) unterstellt.<br />
<br />
Heinrich Heine schrieb:<br />
„Wenn man den Spinoza einst aus seiner starren, altcartesianischen, mathematischen Form erlöst und ihn dem großen Publikum zugänglicher macht, dann wird sich vielleicht zeigen, daß er mehr als jeder andere über Ideendiebstahl klagen dürfte. Alle unsere heutigen Philosophen, vielleicht oft ohne es zu wissen, sehen sie durch die Brillen, die Baruch Spinoza geschliffen hat.“<br />
<br />
Den ''Theologisch-politischen Traktat'' gab er 1670 anonym heraus, da er von religiöser Seite verdammt wurde (Judentum, Katholiken, Protestanten) während sein Hauptwerk ''Ethik'' erst kurz nach seinem Tod erschien. <br />
<br />
Einige seiner philosophischen Standpunkte werden heute skeptisch betrachtet. Der Mensch wird als Vernunftwesen angesehen, das Gefühl kommt zu kurz. Als Rationalist sieht Spinoza zwar, dass es das gibt, wertet es aber ab.<br />
<br />
<br />
<br />
== Zitate: ==<br />
<br />
<br />
»Demut ist keine Tugend, das heißt, sie entspringt nicht der Vernunft.«<br />
<br />
»Die wahre Tugend ist das Leben unter der Leitung der Vernunft.«<br />
<br />
»Das höchste Gut des Geistes ist die Erkenntnis Gottes, und die höchste Tugend des Geistes ist, Gott zu erkennen.«<br />
<br />
»Der menschliche Geist kann mit dem Körper nicht absolut zerstört werden, sondern es bleibt von ihm etwas übrig, das ewig ist.«<br />
<br />
<br />
== Werke:==<br />
<br />
*Theologisch-Politisches Traktat, 1665/70<br />
<br />
*Ethik, nach geometrischer Methode dargestellt, 1677<br />
<br />
<br />
== Links: ==<br />
<br />
*[http://www.spinoza-gesellschaft.de/ Spinoza-Gesellschaft e.V.]<br />
<br />
*[http://www.raffiniert.ch/sspinoza.html Raffiniert-Spinoza]<br />
<br />
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Spinoza Spinoza bei Wikipedia]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Spinoza&diff=43121Spinoza2014-01-19T19:02:35Z<p>Anrothan: </p>
<hr />
<div>'''Baruch de Spinoza'''<br />
<br />
[[Bild:Portrait_Spinoza.jpg|right|Spinoza]]<br />
Baruch de Spinoza (1632 Amsterdam bis 1677 Den Haag) war ein niederländischer Philosoph mit sephardischen (spanisch-jüdischen) Vorfahren, die vor der Inquisition in das tolerante Königreich der Niederlande geflohen waren. Er wurde bereits im Alter von 23 Jahren auf Grund mündlicher Äußerungen wegen Ketzerei auf Lebenszeit aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen und starb früh an einer Lungenentzündung.<br />
<br />
Am Anfang seiner Philosophie steht: Gott=Natur. Sein Werk "Ethik" ist in geometrischer Methode dargestellt und daher nicht leicht verständlich. Dichter wie Goethe, Wordsworth und Shelley liessen sich von Spinoza inspirieren. Goethe hat sich ausdrücklich zu ihm und seiner Philosophie bekannt.<br />
Goethe: »Die alles ausgleichende Ruhe Spinozas kontrastierte mit meinem alles aufregenden Streben [..] und [..] machte mich zu seinem leidenschaftlichen Schüler, zu seinem entschiedensten Verehrer.«<br />
<br />
Spinoza setzt die Vernunft als leitende Instanz des Menschen, der allerdings auch zu oft von Leidenschaften getrieben ist. Und da die Vernunft nach Erkenntnis strebe, sei Einsicht die erste und einzige Grundlage der Tugend.<br />
Er meinte, wir könnten nicht nur sämtliche Geheimnisse der Natur klären, sondern auch Gott erkennen: „Die menschliche Seele hat eine adäquate Erkenntnis der ewigen und unendlichen Wesenheit Gottes."<br />
<br />
Spinoza war ein Befürworter von Demokratie. Als Freidenker, dem zu seiner Zeit das Recht auf Gedanken- und Redefreiheit verwehrt blieb, hielt er diese Freiheit sogar als notwendige Voraussetzung für das Gedeihen einer der Vernunft gehorchenden Gemeinschaft, die sich freiwillig einer Macht (dem Gesetz des Staates) unterstellt.<br />
<br />
Heinrich Heine schrieb:<br />
„Wenn man den Spinoza einst aus seiner starren, altcartesianischen, mathematischen Form erlöst und ihn dem großen Publikum zugänglicher macht, dann wird sich vielleicht zeigen, daß er mehr als jeder andere über Ideendiebstahl klagen dürfte. Alle unsere heutigen Philosophen, vielleicht oft ohne es zu wissen, sehen sie durch die Brillen, die Baruch Spinoza geschliffen hat.“<br />
<br />
Den ''Theologisch-politischen Traktat'' gab er 1670 anonym heraus, da er von religiöser Seite verdammt wurde (Judentum, Katholiken, Protestanten) während sein Hauptwerk ''Ethik'' erst kurz nach seinem Tod erschien. <br />
<br />
Einige seiner philosophischen Standpunkte werden heute skeptisch betrachtet. Der Mensch wird als Vernunftwesen angesehen, das Gefühl kommt zu kurz. Als Rationalist sieht Spinoza zwar, dass es das gibt, wertet es aber ab.<br />
<br />
<br />
Zitate:<br />
<br />
»Demut ist keine Tugend, das heißt, sie entspringt nicht der Vernunft.«<br />
<br />
»Die wahre Tugend ist das Leben unter der Leitung der Vernunft.«<br />
<br />
»Das höchste Gut des Geistes ist die Erkenntnis Gottes, und die höchste Tugend des Geistes ist, Gott zu erkennen.«<br />
<br />
»Der menschliche Geist kann mit dem Körper nicht absolut zerstört werden, sondern es bleibt von ihm etwas übrig, das ewig ist.«<br />
<br />
<br />
Werke:<br />
<br />
*Theologisch-Politisches Traktat, 1665/70<br />
<br />
*Ethik, nach geometrischer Methode dargestellt, 1677<br />
<br />
<br />
Links:<br />
<br />
*[http://www.spinoza-gesellschaft.de/ Spinoza-Gesellschaft e.V.]<br />
<br />
*[http://www.raffiniert.ch/sspinoza.html Raffiniert-Spinoza]<br />
<br />
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Spinoza Spinoza bei Wikipedia]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Logen_in_Niedersachsen&diff=43120Logen in Niedersachsen2014-01-19T18:58:47Z<p>Anrothan: /* Vereinigte Großlogen von Deutschland */</p>
<hr />
<div>==[[Vereinigte Großlogen von Deutschland]]==<br />
<br /><br />
<br />
{| class="wikitable sortable" border="1"<br />
|-style="background:lightblue"<br />
! Name !! Orient !! Großloge !! Matrikel Nr !! class="unsortable" | Weblink<br />
|-<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Albrecht Wolfgang (Stadthagen)<br />
|Orient=Stadthagen<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=448<br />
|Link=http://aw.stadthagen.freimaurerei.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Am Kreuzweg<br />
|Orient=Walsrode<br />
|Großloge=GLLdFvD<br />
|MatrikelNr=966<br />
|Link=http://www.freimaurerorden.org/3x3_walsrode/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Anschar zum Friedenshafen<br />
|Orient=Cuxhaven<br />
|Großloge=GLLdFvD<br />
|MatrikelNr=505<br />
|Link=http://www.freimaurerorden.org/3x3_cuxhaven/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Augusta zum goldenen Zirkel<br />
|Orient=Göttingen<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=22<br />
|Link=http://www.azgz.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Augusta zum hellleuchtenden Stern<br />
|Orient=Celle<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=818 ruhend<br />
|Link=http://www.freimaurer-celle.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Aurora zum hellleuchtenden Stern<br />
|Orient=Celle<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=817 ruhend<br />
|Link=http://www.freimaurer-celle.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Baldur<br />
|Orient=Hannover<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=576<br />
|Link=http://www.loge-baldur.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Blücher (Jever)<br />
|Orient=Jever<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=770<br />
|Link=http://www.freimaurerei.de/index.php?id=101<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Bridge of Fellowship<br />
|Orient=Hannover<br />
|Großloge=GLBFG<br />
|MatrikelNr=929<br />
|Link=http://www.gl-bfg.com/929/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Carl zur gekrönten Säule<br />
|Orient=Braunschweig<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=15<br />
|Link=http://czgs.braunschweig.freimaurerei.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Carl zur siegenden Wahrheit<br />
|Orient=Wolfsburg<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=811<br />
|Link=http://czsw.wolfsburg.freimaurerei.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Doric<br />
|Orient=Osnabrück<br />
|Großloge=GLBFG<br />
|MatrikelNr=886<br />
|Link=http://www.doric886.de/<br />
}}<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=EUROPA<br />
|Orient=Lüneburg<br />
|Großloge=ACGL<br />
|MatrikelNr=1051<br />
|Link=http://1051.acgl.eu/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Frei und Offen<br />
|Orient=Holzminden<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=1005<br />
|Link=http://www.freiundoffen.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Friederike zur Unsterblichkeit<br />
|Orient=Stade<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=342<br />
|Link=http://fzu.stade.freimaurerei.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Friedrich zu den drei Quellen<br />
|Orient=Bad Pyrmont<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=100<br />
|Link=http://fzddq.bad-pyrmont.freimaurerei.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Friedrich zum weißen Pferde<br />
|Orient=Hannover<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=19<br />
|Link=http://www.fzwp.org/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Friedrich zur Beständigkeit<br />
|Orient=Braunschweig<br />
|Großloge=GNML 3WK<br />
|MatrikelNr=807a<br />
|Link=http://www.freimaurer-fzb-braunschweig.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Frisia zum Upstalsboom<br />
|Orient=Aurich<br />
|Großloge=GLLdFvD<br />
|MatrikelNr=725<br />
|Link=http://www.freimaurerorden.org/3x3_aurich/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Georg am Hohen Ufer<br />
|Orient=Hannover<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=975<br />
|Link=http://gahu.hannover.freimaurerei.de<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Georg zu den drei Säulen<br />
|Orient=Einbeck<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=182<br />
|Link=http://gzdds.einbeck.freimaurerei.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Georg zum silbernen Einhorn<br />
|Orient=Nienburg (Weser)<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=257<br />
|Link=http://gzse.nienburg.freimaurerei.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Georg zur Deutschen Eiche<br />
|Orient=Uelzen<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=388<br />
|Link=http://gzde.uelzen.freimaurerei.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Georg zur gekrönten Säule<br />
|Orient=Clausthal-Zellerfeld<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=361<br />
|Link=http://www.georg-zur-gekroenten-saeule.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Georg zur wahren Brudertreue<br />
|Orient=Leer<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=384<br />
|Link=http://www.freimaurer-leer.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Glückauf zum lichten Tag<br />
|Orient=Salzgitter<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=854<br />
|Link=http://gzlt.salzgitter.freimaurerei.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Hercynia zum flammenden Stern<br />
|Orient=Goslar<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=223<br />
|Link=http://www.freimaurer-goslar.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Horst zur Beständigkeit<br />
|Orient=Delmenhorst<br />
|Großloge=GLLdFvD<br />
|MatrikelNr=794<br />
|Link=http://www.freimaurer-delmenhorst.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Julia Carolina zu den drei Helmen<br />
|Orient=Helmstedt<br />
|Großloge=GNML 3WK<br />
|MatrikelNr=248<br />
|Link=http://www.3wk.org/logen/helmstedt/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Julius zu den drei Helmen<br />
|Orient=Helmstedt<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=1019<br />
|Link=http://www.freimaurerei.de/index.php?id=140<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Lessing an der Delme<br />
|Orient=Delmenhorst<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=908<br />
|Link=http://www.lessing-an-der-delme.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Licht und Wahrheit<br />
|Orient=Hannover<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=927<br />
|Link=http://www.freimaurerei.de/?luwhannover<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Pforte zum Tempel des Lichts<br />
|Orient=Hildesheim<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=46<br />
|Link=http://www.freimaurer-hildesheim.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Pythagoras zu den drei Strömen<br />
|Orient=Hannoversch-Münden<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=192<br />
|Link=http://www.freimaurerei.de/index.php?id=141<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Saxony Lodge<br />
|Orient=Celle<br />
|Großloge=GLBFG<br />
|MatrikelNr=842<br />
|Link=http://gl-bfg.com/842/index.html<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Selene zu den drey Thürmen<br />
|Orient=Lüneburg<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=88a<br />
|Link=http://www.selene-lueneburg-freimaurer.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=St. Alban zum Aechten Feuer<br />
|Orient=Hoya<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=150a<br />
|Link=http://www.loge-hoya.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Stern am Solling<br />
|Orient=Holzminden<br />
|Großloge=GLLdFvD<br />
|MatrikelNr=552<br />
|Link=http://www.freimaurer-holzminden.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Thistle and Saltire<br />
|Orient=Osnabrück<br />
|Großloge=GLBFG<br />
|MatrikelNr=1040<br />
|Link=http://gl-bfg.com/1040/index.htm<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Wahre Treue zur Ostfriesischen Union<br />
|Orient=Emden<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=330<br />
|Link=http://freimaurerei.de/?wtzouemden<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Wilhelm zu den drei Säulen<br />
|Orient=Wolfenbüttel<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=352<br />
|Link=http://www.wilhelm-zu-den-drei-saeulen.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Wilhelm zum silbernen Anker<br />
|Orient=Wilhelmshaven<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=454<br />
|Link=http://wzsa.wilhelmshaven.freimaurerei.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Wilhelm zur deutschen Treue<br />
|Orient=Hannover<br />
|Großloge=GNML 3WK<br />
|MatrikelNr=528<br />
|Link=http://www.freimaurer-wzdt-hannover.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Zu den drei Sternen (Norden)<br />
|Orient=Norden<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=694<br />
|Link=http://www.freimaurer-norden.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Zu den drei Wurten<br />
|Orient=Nordenham<br />
|Großloge=GLLdFvD<br />
|MatrikelNr=959<br />
|Link=http://www.freimaurerorden.org/3x3_nordenham/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Zum aufgehenden Licht<br />
|Orient=Hannover<br />
|Großloge=GLLdFvD<br />
|MatrikelNr=796<br />
|Link=http://www.freimaurer-hannover-zal.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Zum Goldenen Hirsch<br />
|Orient=Oldenburg<br />
|Großloge=GLLdFvD<br />
|MatrikelNr=98<br />
|Link=http://www.freimaurer-oldenburg.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Zum Goldenen Rade<br />
|Orient=Osnabrück<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=219<br />
|Link=http://zgr.osnabrueck.freimaurerei.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Zum hellleuchtenden Stern<br />
|Orient=Celle<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=242<br />
|Link=http://www.freimaurer-celle.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Zum neuen Tempel<br />
|Orient=Braunschweig<br />
|Großloge=GLLdFvD<br />
|MatrikelNr=541<br />
|Link=http://www.zum-neuen-tempel.org/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Zum Schwarzen Bär<br />
|Orient=Hannover<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=79<br />
|Link=http://www.zumschwarzenbaer.org/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Zum Tempel der Eintracht<br />
|Orient=Osterode<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=172<br />
|Link=http://www.freimaurer-osterode.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Zur Ceder<br />
|Orient=Hannover<br />
|Großloge=GLLdFvD<br />
|MatrikelNr=116<br />
|Link=http://www.freimaurer-hannover-ceder.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Zur grünenden Tanne<br />
|Orient=Bad Harzburg<br />
|Großloge=GLLdFvD<br />
|MatrikelNr=546<br />
|Link=http://www.freimaurerorden.org/3x3_bad_harzburg/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Zur Königlichen Eiche<br />
|Orient=Hameln<br />
|Großloge=AFuAMvD<br />
|MatrikelNr=121<br />
|Link=http://www.loge-hameln.de/<br />
}}<br />
<br />
|}<br />
<br />
Um Verlinkungskonflikte innerhalb des Wiki zu umgehen, ist manchmal dem Logenname der Orient in Klammern hinzugefügt.<br />
<br />
==[[Frauenlogen]]==<br />
<br /><br />
<br />
{| class="wikitable sortable" border="1"<br />
|-style="background:lightblue"<br />
! Name !! Orient !! Großloge !! Matrikel Nr !! class="unsortable" | Weblink<br />
|-<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Im Kreise des Granatapfels<br />
|Orient=Hannover<br />
|Großloge=FGLvD<br />
|MatrikelNr=9<br />
|Link=http://www.freimaurerinnen-hannover.de/<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Stufen zum Licht<br />
|Orient=Göttingen<br />
|Großloge=FGLvD<br />
|MatrikelNr=15<br />
|Link=http://www.freimaurerinnen.de/pageID_5454540.html<br />
}}<br />
<br />
{{LogenVorlage<br />
|Name=Temperantia<br />
|Orient=Osnabrück<br />
|Großloge=FGLvD<br />
|MatrikelNr=14<br />
|Link=http://www.freimaurerinnen.de/pageID_5454544.html<br />
}}<br />
<br />
|}<br />
<br />
<br />
==[[Gemischte Logen]]==<br />
<br /><br />
<br />
{| class="wikitable sortable" border="1"<br />
|-style="background:lightblue"<br />
! Name !! Orient !! Großloge !! Matrikel Nr !! class="unsortable" | Weblink<br />
<br />
<br />
|}<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Logen]]<br />
[[Kategorie:Niedersachsen]]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Spinoza&diff=43119Spinoza2014-01-19T18:09:09Z<p>Anrothan: Die Seite wurde neu angelegt: „'''Baruch de Spinoza''' Spinoza Baruch de Spinoza (1632 Amsterdam bis 1677 Den Haag) war ein niederländischer Philosoph m…“</p>
<hr />
<div>'''Baruch de Spinoza'''<br />
<br />
[[Bild:Portrait_Spinoza.jpg|right|Spinoza]]<br />
Baruch de Spinoza (1632 Amsterdam bis 1677 Den Haag) war ein niederländischer Philosoph mit sephardischen (spanisch-jüdischen) Vorfahren, die vor der Inquisition in das tolerante Königreich der Niederlande geflohen waren. Er wurde bereits im Alter von 23 Jahren auf Grund mündlicher Äußerungen wegen Ketzerei auf Lebenszeit aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen und starb früh an einer Lungenentzündung.<br />
<br />
Am Anfang seiner Philosophie steht: Gott=Natur. Sein Werk "Ethik" ist in geometrischer Methode dargestellt und daher nicht leicht verständlich. Dichter wie Goethe, Wordsworth und Shelley liessen sich von Spinoza inspirieren. Goethe hat sich ausdrücklich zu ihm und seiner Philosophie bekannt.<br />
Goethe: »Die alles ausgleichende Ruhe Spinozas kontrastierte mit meinem alles aufregenden Streben [..] und [..] machte mich zu seinem leidenschaftlichen Schüler, zu seinem entschiedensten Verehrer.«<br />
<br />
Spinoza setzt die Vernunft als leitende Instanz des Menschen, der allerdings auch zu oft von Leidenschaften getrieben ist. Und da die Vernunft nach Erkenntnis strebe, sei Einsicht die erste und einzige Grundlage der Tugend.<br />
Er meinte, wir könnten nicht nur sämtliche Geheimnisse der Natur klären, sondern auch Gott erkennen: „Die menschliche Seele hat eine adäquate Erkenntnis der ewigen und unendlichen Wesenheit Gottes."<br />
<br />
Spinoza war ein Befürworter von Demokratie. Als Freidenker, dem zu seiner Zeit das Recht auf Gedanken- und Redefreiheit verwehrt blieb, hielt er diese Freiheit sogar als notwendige Voraussetzung für das Gedeihen einer der Vernunft gehorchenden Gemeinschaft, die sich freiwillig einer Macht (dem Gesetz des Staates) unterstellt.<br />
<br />
Heinrich Heine schrieb:<br />
„Wenn man den Spinoza einst aus seiner starren, altcartesianischen, mathematischen Form erlöst und ihn dem großen Publikum zugänglicher macht, dann wird sich vielleicht zeigen, daß er mehr als jeder andere über Ideendiebstahl klagen dürfte. Alle unsere heutigen Philosophen, vielleicht oft ohne es zu wissen, sehen sie durch die Brillen, die Baruch Spinoza geschliffen hat.“<br />
<br />
Den ''Theologisch-politischen Traktat'' gab er 1670 anonym heraus, da er von religiöser Seite verdammt wurde (Judentum, Katholiken, Protestanten) während sein Hauptwerk ''Ethik'' erst kurz nach seinem Tod erschien. <br />
<br />
Einige seiner philosophischen Standpunkte werden heute skeptisch betrachtet. Der Mensch wird als Vernunftwesen angesehen, das Gefühl kommt zu kurz. Als Rationalist sieht Spinoza zwar, dass es das gibt, wertet es aber ab.<br />
<br />
<br />
Zitate:<br />
<br />
»Demut ist keine Tugend, das heißt, sie entspringt nicht der Vernunft.«<br />
<br />
»Die wahre Tugend ist das Leben unter der Leitung der Vernunft.«<br />
<br />
»Das höchste Gut des Geistes ist die Erkenntnis Gottes, und die höchste Tugend des Geistes ist, Gott zu erkennen.«<br />
<br />
»Der menschliche Geist kann mit dem Körper nicht absolut zerstört werden, sondern es bleibt von ihm etwas übrig, das ewig ist.«<br />
<br />
<br />
Werke:<br />
<br />
Theologisch-Politisches Traktat, 1665/70<br />
<br />
Ethik, nach geometrischer Methode dargestellt, 1677<br />
<br />
<br />
Links:<br />
<br />
[http://www.spinoza-gesellschaft.de/ Spinoza-Gesellschaft e.V.]<br />
<br />
[http://www.raffiniert.ch/sspinoza.html Raffiniert-Spinoza]<br />
<br />
[http://de.wikipedia.org/wiki/Spinoza Spinoza bei Wikipedia]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Datei:Portrait_Spinoza.jpg&diff=43118Datei:Portrait Spinoza.jpg2014-01-19T16:46:18Z<p>Anrothan: </p>
<hr />
<div></div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=40072Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-09-12T08:19:41Z<p>Anrothan: /* Schottland und das wahre Kreuz */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris McClintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2010, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock, Freimaurer seit 1991, hat diese jahrhundertealte Tradition - man beachte: die der<br />
irischen Jurisdiktion - sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen. Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen, hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
<br />
Zitat: "Ich glaube die Ursache, warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien noch geheim seien, liegt darin, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch-sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14)<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an historisch interessierte Freimaurer/innen, aber auch an jene Leserschaft, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland - die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen, ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Columba, einem irischen Mönch, wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 55. Breitengrades Nord (genauer: 55°50´) und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der gesamten Theorie. Hierauf liegen Edinburgh und das Grab des Hl. Columba. Allein hier lassen die Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges Kreuz entstehen, verbindet man die 4 Punkte über Kreuz.<br />
<br />
Es kann vermutet werden, das dieses als heilig erachtete Wissen über diesen besonderen Umstand stets geheim weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Templerorden hatte genau in diesem Bereich seine britische Komturei, eine weitere Wechselbeziehung die hier später noch an Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte non operative masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden.<br />
<br />
Einige Jahre nach der Gründung der englischen Großloge 1717 zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um nun den Zirkelschlag zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Die Lichtsymbolik,<br />
der Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den A.: B.: A.: W.: zu ehren. Vieles, was so kurios bei freimaurerischen Ritualen und Symbolen anmutet, wurde als symbolische Darstellung der kosmischen Ordnung in den Logen bewahrt, oftmals ohne das viele Freimaurer ihren weit zurückreichenden Ursprung auch nur ahnten. Allerdings sei dies nicht als der Ursprung der Freimaurerei an sich zu verstehen, es gab jedoch sehr markante Meilensteine in ihrer Entwicklung wie diesen.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine große Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nicht im Mindesten einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
==Links==<br />
*Website zum Buch http://www.thecraftandthecross.com <br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Chris McClintock - The Craft And The Cross]]<br />
{{Rezensionenliste}}<br />
<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Mcclintock}}<br />
[[Kategorie:Rezensionen]]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39847Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-08-23T11:34:59Z<p>Anrothan: /* Rezension: Chris McClintock: "The Craft And The Cross" */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris McClintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2010, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock, Freimaurer seit 1991, hat diese jahrhundertealte Tradition - man beachte: die der<br />
irischen Jurisdiktion - sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen. Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen, hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
<br />
Zitat: "Ich glaube die Ursache, warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien noch geheim seien, liegt darin, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch-sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14)<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an historisch interessierte Freimaurer/innen, aber auch an jene Leserschaft, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland - die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen, ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch, wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord, genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der gesamten Theorie. Hierauf liegen Edinburgh und das Grab St. Columbas. Allein hier lassen die Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges Kreuz entstehen, verbindet man die 4 Punkte über Kreuz.<br />
<br />
Es kann vermutet werden, das dieses als heilig erachtete Wissen über diesen besonderen Umstand stets geheim weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Templerorden hatte genau in diesem Bereich seinen britischen Hauptsitz, eine weitere Wechselbeziehung die im weiteren Verlauf noch an Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte non operative masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden.<br />
<br />
Einige Jahre nach der Gründung der englischen Großloge 1717 zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um nun den Zirkelschlag zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Die Lichtsymbolik,<br />
der Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den A.: B.: A.: W.: zu ehren. Vieles, was so kurios bei freimaurerischen Ritualen und Symbolen anmutet, wurde als symbolische Darstellung der kosmischen Ordnung in den Logen bewahrt, oftmals ohne das viele Freimaurer ihren weit zurückreichenden Ursprung auch nur ahnten. Allerdings sei dies nicht als der Ursprung der Freimaurerei an sich zu verstehen, es gab jedoch sehr markante Meilensteine in ihrer Entwicklung wie diesen.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine große Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nicht im Mindesten einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
==Links==<br />
*Website zum Buch http://www.thecraftandthecross.com <br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Chris McClintock - The Craft And The Cross]]<br />
{{Rezensionenliste}}<br />
<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Mcclintock}}<br />
[[Kategorie:Rezensionen]]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39845Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-08-22T06:30:39Z<p>Anrothan: /* Rezension: Chris McClintock: "The Craft And The Cross" */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris McClintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2010, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock, Freimaurer seit 1991, hat diese jahrhundertealte Tradition - man beachte: die der<br />
irischen Jurisdiktion - sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen. Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen, hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
<br />
Zitat: "Ich glaube die Ursache, warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien noch geheim seien, daran liegt, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch-sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14)<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an historisch interessierte Freimaurer/innen, aber auch an jene Leserschaft, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland - die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen, ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch, wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord, genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der gesamten Theorie. Hierauf liegen Edinburgh und das Grab St. Columbas. Allein hier lassen die Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges Kreuz entstehen, verbindet man die 4 Punkte über Kreuz.<br />
<br />
Es kann vermutet werden, das dieses als heilig erachtete Wissen über diesen besonderen Umstand stets geheim weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Templerorden hatte genau in diesem Bereich seinen britischen Hauptsitz, eine weitere Wechselbeziehung die im weiteren Verlauf noch an Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte non operative masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden.<br />
<br />
Einige Jahre nach der Gründung der englischen Großloge 1717 zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um nun den Zirkelschlag zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Die Lichtsymbolik,<br />
der Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den A.: B.: A.: W.: zu ehren. Vieles, was so kurios bei freimaurerischen Ritualen und Symbolen anmutet, wurde als symbolische Darstellung der kosmischen Ordnung in den Logen bewahrt, oftmals ohne das viele Freimaurer ihren weit zurückreichenden Ursprung auch nur ahnten. Allerdings sei dies nicht als der Ursprung der Freimaurerei an sich zu verstehen, es gab jedoch sehr markante Meilensteine in ihrer Entwicklung wie diesen.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine große Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nicht im Mindesten einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
==Links==<br />
*Website zum Buch http://www.thecraftandthecross.com <br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Chris McClintock - The Craft And The Cross]]<br />
{{Rezensionenliste}}<br />
<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Mcclintock}}<br />
[[Kategorie:Rezensionen]]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39588Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-08-09T09:34:45Z<p>Anrothan: /* Schottland und das wahre Kreuz */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris McClintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2010, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock, Freimaurer seit 1991, hat diese jahrhundertealte Tradition - man beachte: die der<br />
irischen Jurisdiktion - sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen. Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen, hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
<br />
Zitat: "Ich glaube das die Ursache dafür, warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien noch geheim seien, daran liegt, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14)<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an historisch interessierte Freimaurer/innen, aber auch an jene Leserschaft, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland - die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen, ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch, wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord, genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der gesamten Theorie. Hierauf liegen Edinburgh und das Grab St. Columbas. Allein hier lassen die Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges Kreuz entstehen, verbindet man die 4 Punkte über Kreuz.<br />
<br />
Es kann vermutet werden, das dieses als heilig erachtete Wissen über diesen besonderen Umstand stets geheim weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Templerorden hatte genau in diesem Bereich seinen britischen Hauptsitz, eine weitere Wechselbeziehung die im weiteren Verlauf noch an Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte non operative masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden.<br />
<br />
Einige Jahre nach der Gründung der englischen Großloge 1717 zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um nun den Zirkelschlag zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Die Lichtsymbolik,<br />
der Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den A.: B.: A.: W.: zu ehren. Vieles, was so kurios bei freimaurerischen Ritualen und Symbolen anmutet, wurde als symbolische Darstellung der kosmischen Ordnung in den Logen bewahrt, oftmals ohne das viele Freimaurer ihren weit zurückreichenden Ursprung auch nur ahnten. Allerdings sei dies nicht als der Ursprung der Freimaurerei an sich zu verstehen, es gab jedoch sehr markante Meilensteine in ihrer Entwicklung wie diesen.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine große Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nicht im Mindesten einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
==Links==<br />
*Website zum Buch http://www.thecraftandthecross.com <br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Chris McClintock - The Craft And The Cross]]<br />
{{Rezensionenliste}}<br />
<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Mcclintock}}<br />
[[Kategorie:Rezensionen]]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39587Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-08-09T08:46:20Z<p>Anrothan: /* Rezension: Chris McClintock: "The Craft And The Cross" */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris McClintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2010, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock, Freimaurer seit 1991, hat diese jahrhundertealte Tradition - man beachte: die der<br />
irischen Jurisdiktion - sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen. Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen, hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
<br />
Zitat: "Ich glaube das die Ursache dafür, warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien noch geheim seien, daran liegt, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14)<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an historisch interessierte Freimaurer/innen, aber auch an jene Leserschaft, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland - die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen, ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch, wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord, genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der gesamten Theorie. Hierauf liegen Edinburgh und das Grab St. Columbas. Allein hier lassen die Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges Kreuz entstehen, verbindet man die 4 Punkte über Kreuz.<br />
<br />
Es kann vermutet werden, das dieses als heilig erachtete Wissen über diesen besonderen Umstand stets geheim weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Templerorden hatte genau in diesem Bereich seinen brittischen Hauptsitz, eine weiterere Wechselbeziehung, die im weiteren Verlauf noch an Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte non operative masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden.<br />
<br />
Einige Jahre nach der Gründung der englischen Großloge 1717 zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um nun den Zirkelschlag zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Die Lichtsymbolik,<br />
der Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den A.: B.: A.: W.: zu ehren. Vieles, was so kurios bei freimaurerischen Ritualen und Symbolen anmutet, wurde als symbolische Darstellung der kosmischen Ordnung in den Logen bewahrt, oftmals ohne das viele Freimaurer ihren weit zurückreichenden Ursprung auch nur ahnten. Allerdings sei dies nicht als der Ursprung der Freimaurerei an sich zu verstehen, es gab jedoch sehr markante Meilensteine in ihrer Entwicklung wie diesen.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine große Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nicht im Mindesten einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
==Links==<br />
*Website zum Buch http://www.thecraftandthecross.com <br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Chris McClintock - The Craft And The Cross]]<br />
{{Rezensionenliste}}<br />
<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Mcclintock}}<br />
[[Kategorie:Rezensionen]]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39132Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T18:55:23Z<p>Anrothan: /* Das Unbekannte in der Freimaurerei */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2000, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock, Freimaurer seit 1991, hat diese jahrhundertealte Tradition - man beachte: die der<br />
irischen Jurisdiktion - sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen. Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen, hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
<br />
Zitat: "Ich glaube der Grund, warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien geheim sind, liegt daran, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14)<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an historisch interessierte Freimaurer(innen), aber auch an jene Leserschaft, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland - die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen, ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch, wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord, genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der gesamten Theorie. Hierauf liegen Edinburgh und das Grab St. Columbas. Allein hier lassen die Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges Kreuz entstehen, verbindet man die 4 Punkte über Kreuz.<br />
<br />
Es kann vermutet werden, das dieses als heilig erachtete Wissen über diesen besonderen Umstand stets geheim weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Templerorden hatte genau in diesem Bereich seinen brittischen Hauptsitz, eine weiterere Wechselbeziehung, die im weiteren Verlauf noch an Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte non operative masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden.<br />
<br />
Einige Jahre nach der Gründung der englischen Großloge 1717 zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um nun den Zirkelschlag zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Die Lichtsymbolik,<br />
der Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den A.: B.: A.: W.: zu ehren. Vieles, was so kurios bei freimaurerischen Ritualen und Symbolen anmutet, wurde als symbolische Darstellung der kosmischen Ordnung in den Logen bewahrt, oftmals ohne das viele Freimaurer ihren weit zurückreichenden Ursprung auch nur ahnten. Allerdings sei dies nicht als der Ursprung der Freimaurerei an sich zu verstehen, es gab jedoch sehr markante Meilensteine in ihrer Entwicklung wie diesen.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine große Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nicht im Mindesten einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
Weblink: [http://www.thecraftandthecross.com thecraftandthecross]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39131Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T18:50:12Z<p>Anrothan: /* Schottland und das wahre Kreuz */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2000, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock, Freimaurer seit 1991, hat diese jahrhundertealte Tradition - man beachte: die der<br />
irischen Jurisdiktion - sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen. Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen, hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
<br />
Zitat: "Ich glaube der Grund, warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien geheim sind, liegt daran, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14)<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an historisch interessierte Freimaurer(innen), aber auch an jene Leserschaft, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland - die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen, ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch, wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord, genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der gesamten Theorie. Hierauf liegen Edinburgh und das Grab St. Columbas. Allein hier lassen die Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges Kreuz entstehen, verbindet man die 4 Punkte über Kreuz.<br />
<br />
Es kann vermutet werden, das dieses als heilig erachtete Wissen über diesen besonderen Umstand stets geheim weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Templerorden hatte genau in diesem Bereich seinen brittischen Hauptsitz, eine weiterere Wechselbeziehung, die im weiteren Verlauf noch an Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand<br />
einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige<br />
Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult<br />
einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu<br />
erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte nonoperative<br />
masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden. Später dann, einige Jahre nach<br />
der Gründung der englischen Großloge 1717, zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei<br />
dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein<br />
hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt<br />
erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als<br />
astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen<br />
Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um nun den Zirkelschlag zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Die Lichtsymbolik,<br />
der Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den A.: B.: A.: W.: zu ehren. Vieles, was so kurios bei freimaurerischen Ritualen und Symbolen anmutet, wurde als symbolische Darstellung der kosmischen Ordnung in den Logen bewahrt, oftmals ohne das viele Freimaurer ihren weit zurückreichenden Ursprung auch nur ahnten. Allerdings sei dies nicht als der Ursprung der Freimaurerei an sich zu verstehen, es gab jedoch sehr markante Meilensteine in ihrer Entwicklung wie diesen.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine große Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nicht im Mindesten einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
Weblink: [http://www.thecraftandthecross.com thecraftandthecross]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39130Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T18:30:49Z<p>Anrothan: /* Irland -die Kulturkapsel */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2000, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock, Freimaurer seit 1991, hat diese jahrhundertealte Tradition - man beachte: die der<br />
irischen Jurisdiktion - sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen. Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen, hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
<br />
Zitat: "Ich glaube der Grund, warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien geheim sind, liegt daran, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14)<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an historisch interessierte Freimaurer(innen), aber auch an jene Leserschaft, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland - die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen, ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch,<br />
wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord,<br />
genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der<br />
gesamten Theorie. Hier liegt Edinburgh und das Grab St. Colubas. Allein hier lassen die<br />
Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges<br />
Kreuz entstehen, wenn man die 4 Punkte über Kreuz verbindet. Es kann vermutet werden,<br />
das das Wissen über diesen besonderen Umstand angesichts der Inquisition stets geheim<br />
weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige<br />
Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Orden der Templer hatte später eines seiner<br />
Hauptquartiere in diesem Bereich, ein weiterer Gesichtspunkt, der im Verlauf noch an<br />
Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand<br />
einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige<br />
Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult<br />
einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu<br />
erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte nonoperative<br />
masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden. Später dann, einige Jahre nach<br />
der Gründung der englischen Großloge 1717, zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei<br />
dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein<br />
hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt<br />
erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als<br />
astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen<br />
Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um nun den Zirkelschlag zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Die Lichtsymbolik,<br />
der Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den A.: B.: A.: W.: zu ehren. Vieles, was so kurios bei freimaurerischen Ritualen und Symbolen anmutet, wurde als symbolische Darstellung der kosmischen Ordnung in den Logen bewahrt, oftmals ohne das viele Freimaurer ihren weit zurückreichenden Ursprung auch nur ahnten. Allerdings sei dies nicht als der Ursprung der Freimaurerei an sich zu verstehen, es gab jedoch sehr markante Meilensteine in ihrer Entwicklung wie diesen.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine große Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nicht im Mindesten einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
Weblink: [http://www.thecraftandthecross.com thecraftandthecross]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39129Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T18:25:24Z<p>Anrothan: /* Rezensionen */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|250px]]<br />
<br />
==The Craft and the Cross==<br />
<br />
=== Der Autor ===<br />
Chris McClintock ist seit 1991 Freimaurer und Mitglied der Irischen Forschungsloge. Seit 2005 ist er der Meister vom Stuhl der irischen Lodge No 754 Coleraine. Sein Hauptberuf ist die Restauration von Bleiglas-Fenstern an Sakralbauten in Irland. Dokumentationen über diese Arbeit wurden von RTE in Dublin und von BBC Radio Ulster veröffentlicht. Sein Hauptinteresse gilt der historischen Forschung, insbesondere der astronomischen Ausrichtungen der alten Megalith-Kulturen in Irland und Schottland sowie der keltischen Folklore, die um sie herum entstanden ist. Ausführlich Forschungsreisen führten ihn in Irland und Schottland auf der Suche nach Megalith-Kulturen, deren Ausrichtungen und zusehr alten Kirchen. Er schätzt die Arbeit von Prof. Alexander Thom und dessen bahnbrechende Arbeiten in der Wissenschaft der [[Archäo-Astronomie]].<br />
<br />
<br />
=== Neuland ===<br />
Mit dieser Seite betritt das Freimaurer-Wiki abermals Neuland. Viele Publikationen über Freimaurerei werden über mitgelieferte Zitations-Angebote der Verlage perpetuierend aus einem vorgegebenen Blickwinkel rezensiert. Man kann das gut bei den Amazon-Buchbesprechungen beobachten. Jede nachfolgende Bewertung reflektiert die zuvor veröffentlichte Meinung. Selbstverständlich gibt es Bücher, die polarisieren. Divergierende Positionen können durchaus auch im Sinne des Verlages sein. Darin ist also per se nichts Negatives auszumachen.<br />
<br />
Um das Freimaurer-Wiki aber nicht zu einem Forum zu machen, weisen wir noch einmal ausdrücklich auf die Möglichkeit hin, den Bereich [http://freimaurer-wiki.de/index.php?title=Diskussion:Rezension:_The_Craft_and_the_Cross&action=edit&redlink=1 Diskussion] zu jedem einzelnen Thema in diesem Freimaurer-Wiki zu nutzen.<br />
<br />
Aus diesem Meinungs-Schema wählen wir dann repräsentative Darstellungen aus und stellen sie in die Rezensions-Bereiche.<br />
<br />
=== "The Craft and the Cross" ===<br />
[[Datei:SymbolKreuzsonne.jpg|links]]<br />
Zum Auftakt haben wir ein besonders interessantes Buch des irischen Verlages AESUNPUBLISHING ausgewählt. Schon der Titel "The Craft and the Cross" von Chris McClintock ist schwierig zu übersetzen. Das Wort "Craft" bezeichnet einerseits das Kunsthandwerk allgemein, bekommt aber im freimaurerischen Kontext eine erweiterte Bedeutung, steht für Dombaukunst und letztlich für die Freimaurerei selbst. Wilhelm Begemann übersetzt es mit "Zunft" ein anderes Mal mit "Kunst", es ist also auch durchaus als "Königliche Kunst" zu interpretieren. Roland Müller schlägt treffende Titelübersetzungen wie "Das Symbol des Kreuzes und die Freimaurer" oder "Freimaurerei und das Symbol des Kreuzes". Er merkt jedoch auch an, daß diese Lösung zwar nahe am Inhalt sei, aber vermutlich zu schwerfällig klingt. Wir arbeiten also noch an einer griffigen Titel-Übersetzung.<br />
<br />
Der Untertitel verspricht die wahre Geschichte der "Gottessonne" in einem wunderbaren Wortspiel, das sich im Ursprung phonetisch als "Gottessohn" interpretieren lässt und weist damit auf eine überaus interessante Sichtweise hin, wie sie bereits im Buch "Bloodline of the holy grail" von Laurence Gardner auftaucht. Dort wurde sie möglicherweise willentlich falsch interpretiert.<br />
<br />
Ein besonderer Schwerpunkt des Buches ist jedoch der Sonnenkult der keltischen Druiden, deren Ausformung am Rande des europäischen Kontinents zu einer eigenständigen Symbolik führte. Präzise astronomische kenntnisse führten zu einer Ikonographie, die zum Teil zwar von der römisch katholischen Kirche adaptiert , deren Ursprünge aber in einen eigenen Deutungskontext überführt wurden.<br />
<br />
Auf den Arbeitstafeln der Freimaurer sind die Ursprünge erhalten, ihre Bedeutung ist jedoch nur wenigen Freimaurern bewusst. Chris MacClintock hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Ursprung freimaurerischer Symbolik zu erläutern.<br />
<br />
== Rezensionen ==<br />
siehe: [http://freimaurer-wiki.de/index.php/Rezension:_Chris_Mc_Clintock:_%22The_Craft_And_The_Cross%22#Rezension:_Chris_Mc_Clintock:_.22The_Craft_And_The_Cross.22 Rezension: Chris Mc Clintock: The Craft And The Cross]<br />
<br />
== Verlagsankündigung ==<br />
<br />
<br />
'''The Craft and The Cross''' behandelt die Ursprünge heiliger Symbole aus vorchristlicher Zeit und verfolgt deren Entwicklung sowie ihr Überleben bis in die Moderne.<br />
<br />
Diese Studie stellt das Resultat dar, die Symbole der Freimaurerei zu verstehen und eröffnet zum ersten Mal was die obskuren Allegorien aktuell bedeuten. Das Erkennen der wahren Bedeutung freimaurerischer Symbole und Rituale erschafft ein Bild, das zugleich kontrovers und unerwartet erscheint. Denn es zeigt den gemeinsamen Ursprung der Symbole der königlichen Kunst (craft) als auch der des Christums. Und dieser gemeinsame Ursprung ist der Sonnenkult.<br />
<br />
Das Buch beginnt mit einer Untersuchung freimaurerischer Symbole und Rituale heutiger Zeit, bei denen eine radikal neue Interpretation des Symbolismus viele allegorische Zusammenhänge zur Sonne und dem Rhythmus der Jahreszeiten aufdeckt, die darin verborgen liegen. Dieser Symbolismus, der hier als wahrhaftig antiken Ursprungs erkannt wird, entstand etwa in der Bronzezeit vor über 4.000 Jahren auf den britischen Inseln.<br />
<br />
Die Menschen in der nordwestlichen Hemisphäre der alten Welt erhoben die Sonne über alles und erachteten ihre vier Auf- und Untergangspunkte der jeweiligen Sonnenwenden und das Kreuz, welches dabei auf dem Boden geformt wird, als heilig. Das Kreuz der Sonne galt schon jahrtausendelang vor dem Christentum als heilig, und der Autor behauptet, das mit den verschwundenen Druiden, die dieses Wissen noch hochhielten als die Christianisierung eintrat, dennoch das alte Wissen in den neuen Glauben mit einfloss, um das ältere Wissen weiterzutransportieren.<br />
<br />
Diese christliche Version, mit entwickelt von den Druiden, ist als keltische Kirche bekannt und existierte als autonomer Teil des Christentums relativ getrennt vom Einfluss Roms bis in das 12. Jahrhundert, bis sich das Papstum dazu bewegt auch sie in seine Familie aufzunehmen. Ein gegebener Hinweis darauf, das ihre esoterische Lehre diese Vereinahme überlebte, obgleich sie letztlich aus den Geschichtsbüchern verschwand, ist das sie im 17. Jahrhundert in der königlichen Kunst wieder auftaucht.<br />
<br />
'''The Craft and The Cross''' verfolgt den Pfad dieses geheimen Wissens unmittelbar von seiner frühen Fassung in weiter Vergangenheit, bis zur Ankunft des Christentums - der Mischung von „Alt“ und „Neu“ - und deckt ihre andauernde Existenz bis auf den heutigen Tag auf, nämlich der größten und geheimnisumwitterten Bruderschaft der Welt – der Freimaurerei!<br />
<br />
Es zeigt sich das sowohl die freimaurerischen Symbole, die man als paganen Ursprungs ansehen kann, als auch viele Symbole des Christentums aus derselben Quelle entstammen.<br />
<br />
Obwohl sich die Zunft ihrer immensen Geschichte nicht mehr bewusst ist, die in ihren eigenen Ritualen liegt, und nichtsdestotrotz das diese Geschichte heute noch existiert, wurde sie von dem Autor vor kurzem frisch rekonstruiert - durch die Beobachtung der Arbeit im Logenraum.<br />
<br />
'''The Craft and The Cross''' erzählt diese Geschichte.<br />
<br />
<br />
(Original auf englsich)<br />
<br />
The Craft and the Cross examines the birth of sacred symbolism in pre-Christian times and traces its development and survival into the modern world.<br />
<br />
This study is the result of a quest to understand the symbols of Freemasonry, and reveals for the first time ever what the obscure allegories actually mean. In coming to understand the true meaning of the rituals and symbols of Freemasonry a picture emerges that is both controversial and unexpected, for it shows a common origin of both the symbols of the Craft and those of Christianity. And that common origin is the ancient veneration of the sun.<br />
<br />
The book takes as a starting point an examination of the present day rituals and symbols of Freemasonry, where a radical new interpretation of that symbolism uncovers many allegorical references to the sun and the rhythm of the seasons lying forgotten within. That symbolism is discovered to be truly ancient, originating over four thousand years ago among the Bronze Age peoples of the British Isles.<br />
<br />
The people who then inhabited the north-western edge of the ancient world venerated the sun above all else and regarded its four rising and setting points on the solstices - and the cross they form on the ground - as sacred. Thus the cross of the sun was sacred for thousands of years before the arrival of Christianity, and it is the contention of the author that as Christianity arose the dispossessed Druids who upheld this knowledge were absorbed into the new faith - carrying their more ancient understanding of the cross with them.<br />
<br />
The version of Christianity developed by those Druids is known as The Celtic Church and existed as an autonomous part of Christianity quite separate from the influence of Rome until the 12th Century when the papacy finally moved to bring it into the fold. Evidence is presented that shows that though the Celtic Church faded from the pages of history it's esoteric teachings survived their overthrow and emerged as the Craft in the 17th Century.<br />
<br />
‘The Craft and the Cross’ traces the path of this secret knowledge right from its formulation in the distant past, through the arrival of Christianity and the merging of the old with the new, and uncovers it's continued existence today, in the largest and most enigmatic brotherhood in the world - Freemasonry!<br />
<br />
It also shows that whilst Freemasonry carries symbolism that can be regarded as having a pagan origin, many of the symbols of Christianity were derived from the very same source.<br />
<br />
Whilst the Craft is no longer aware of the immense history that lies in its own rituals, that history is still nevertheless there, and has been newly reconstructed by the author from the minute observation of the labours of the lodge room.<br />
<br />
<br />
<br />
The Craft and the Cross tells that story.<br />
<br />
== Weitere Bücher zum Thema ==<br />
Die vorgestellten Bücher stellen nicht in jedem Fall eine Referenz dar. <br />
<gallery><br />
Bild:08ac22d0.jpg|Bloodline of the Holy Grail - Laurence Gardner<br />
Bild:Gardner Gral.jpg|Als Taschenbuch in deutscher Übersetzung<br />
Bild:<br />
Bild:<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
== Links ==<br />
*[http://thecraftandthecross.com The Craft and the Cross]<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Bleiglasfenster]]<br />
<br />
<br />
{{Rezensionenliste}}<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Rezensionen|Mcclintock]]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39128Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T18:21:08Z<p>Anrothan: /* Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2000, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock, Freimaurer seit 1991, hat diese jahrhundertealte Tradition - man beachte: die der<br />
irischen Jurisdiktion - sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen. Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen, hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
<br />
Zitat: "Ich glaube der Grund, warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien geheim sind, liegt daran, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14)<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an historisch interessierte Freimaurer(innen), aber auch an jene Leserschaft, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland -die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch,<br />
wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord,<br />
genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der<br />
gesamten Theorie. Hier liegt Edinburgh und das Grab St. Colubas. Allein hier lassen die<br />
Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges<br />
Kreuz entstehen, wenn man die 4 Punkte über Kreuz verbindet. Es kann vermutet werden,<br />
das das Wissen über diesen besonderen Umstand angesichts der Inquisition stets geheim<br />
weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige<br />
Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Orden der Templer hatte später eines seiner<br />
Hauptquartiere in diesem Bereich, ein weiterer Gesichtspunkt, der im Verlauf noch an<br />
Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand<br />
einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige<br />
Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult<br />
einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu<br />
erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte nonoperative<br />
masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden. Später dann, einige Jahre nach<br />
der Gründung der englischen Großloge 1717, zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei<br />
dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein<br />
hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt<br />
erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als<br />
astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen<br />
Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um nun den Zirkelschlag zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Die Lichtsymbolik,<br />
der Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den A.: B.: A.: W.: zu ehren. Vieles, was so kurios bei freimaurerischen Ritualen und Symbolen anmutet, wurde als symbolische Darstellung der kosmischen Ordnung in den Logen bewahrt, oftmals ohne das viele Freimaurer ihren weit zurückreichenden Ursprung auch nur ahnten. Allerdings sei dies nicht als der Ursprung der Freimaurerei an sich zu verstehen, es gab jedoch sehr markante Meilensteine in ihrer Entwicklung wie diesen.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine große Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nicht im Mindesten einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
Weblink: [http://www.thecraftandthecross.com thecraftandthecross]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39127Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T14:05:45Z<p>Anrothan: /* Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2000, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock hat diese jahrhundertealte Tradition, man beachte- die der<br />
irischen Jurisdiktion- sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen: Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
Zitat: "Ich glaube, der Grund warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien geheim sind, liegt daran, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14, aus dem Englischen übersetzt).<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an den historisch interessierten Freimaurer, aber auch an viele andere Menschen, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland -die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch,<br />
wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord,<br />
genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der<br />
gesamten Theorie. Hier liegt Edinburgh und das Grab St. Colubas. Allein hier lassen die<br />
Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges<br />
Kreuz entstehen, wenn man die 4 Punkte über Kreuz verbindet. Es kann vermutet werden,<br />
das das Wissen über diesen besonderen Umstand angesichts der Inquisition stets geheim<br />
weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige<br />
Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Orden der Templer hatte später eines seiner<br />
Hauptquartiere in diesem Bereich, ein weiterer Gesichtspunkt, der im Verlauf noch an<br />
Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand<br />
einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige<br />
Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult<br />
einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu<br />
erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte nonoperative<br />
masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden. Später dann, einige Jahre nach<br />
der Gründung der englischen Großloge 1717, zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei<br />
dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein<br />
hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt<br />
erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als<br />
astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen<br />
Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um nun den Zirkelschlag zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Die Lichtsymbolik,<br />
der Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den A.: B.: A.: W.: zu ehren. Vieles, was so kurios bei freimaurerischen Ritualen und Symbolen anmutet, wurde als symbolische Darstellung der kosmischen Ordnung in den Logen bewahrt, oftmals ohne das viele Freimaurer ihren weit zurückreichenden Ursprung auch nur ahnten. Allerdings sei dies nicht als der Ursprung der Freimaurerei an sich zu verstehen, es gab jedoch sehr markante Meilensteine in ihrer Entwicklung wie diesen.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine große Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nicht im Mindesten einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
Weblink: [http://www.thecraftandthecross.com thecraftandthecross]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39126Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T13:17:03Z<p>Anrothan: /* Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2000, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock hat diese jahrhundertealte Tradition, man beachte- die der<br />
irischen Jurisdiktion- sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen: Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
Zitat: "Ich glaube, der Grund warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien geheim sind, liegt daran, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14, aus dem Englischen übersetzt).<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an den historisch interessierten Freimaurer, aber auch an viele andere Menschen, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland -die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch,<br />
wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord,<br />
genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der<br />
gesamten Theorie. Hier liegt Edinburgh und das Grab St. Colubas. Allein hier lassen die<br />
Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges<br />
Kreuz entstehen, wenn man die 4 Punkte über Kreuz verbindet. Es kann vermutet werden,<br />
das das Wissen über diesen besonderen Umstand angesichts der Inquisition stets geheim<br />
weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige<br />
Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Orden der Templer hatte später eines seiner<br />
Hauptquartiere in diesem Bereich, ein weiterer Gesichtspunkt, der im Verlauf noch an<br />
Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand<br />
einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige<br />
Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult<br />
einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu<br />
erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte nonoperative<br />
masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden. Später dann, einige Jahre nach<br />
der Gründung der englischen Großloge 1717, zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei<br />
dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein<br />
hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt<br />
erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als<br />
astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen<br />
Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um schließlich den Kreis zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Lichtsymbolik,<br />
Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den g.B.a.W. zu ehren.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nämlich nicht im Mindesten etwa einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
Weblink: [http://www.thecraftandthecross.com thecraftandthecross]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39125Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T13:16:19Z<p>Anrothan: /* Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2000, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock hat diese jahrhundertealte Tradition, man beachte- die der<br />
irischen Jurisdiktion- sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen: Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
Zitat: "Ich glaube, der Grund warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien geheim sind, liegt daran, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14, aus dem Englischen übersetzt).<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an den historisch interessierten Freimaurer, aber auch an viele andere Menschen, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland -die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch,<br />
wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord,<br />
genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der<br />
gesamten Theorie. Hier liegt Edinburgh und das Grab St. Colubas. Allein hier lassen die<br />
Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges<br />
Kreuz entstehen, wenn man die 4 Punkte über Kreuz verbindet. Es kann vermutet werden,<br />
das das Wissen über diesen besonderen Umstand angesichts der Inquisition stets geheim<br />
weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige<br />
Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Orden der Templer hatte später eines seiner<br />
Hauptquartiere in diesem Bereich, ein weiterer Gesichtspunkt, der im Verlauf noch an<br />
Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand<br />
einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige<br />
Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult<br />
einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu<br />
erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte nonoperative<br />
masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden. Später dann, einige Jahre nach<br />
der Gründung der englischen Großloge 1717, zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei<br />
dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein<br />
hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt<br />
erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als<br />
astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen<br />
Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um schließlich den Kreis zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Lichtsymbolik,<br />
Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den g.B.a.W. zu ehren.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nämlich nicht im Mindesten etwa einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
Weblink: [http://www.thecraftandthecross.com Link-Text]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39124Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T13:14:22Z<p>Anrothan: /* Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2000, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock hat diese jahrhundertealte Tradition, man beachte- die der<br />
irischen Jurisdiktion- sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen: Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
Zitat: "Ich glaube, der Grund warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien geheim sind, liegt daran, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14, aus dem Englischen übersetzt).<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an den historisch interessierten Freimaurer, aber auch an viele andere Menschen, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland -die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch,<br />
wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord,<br />
genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der<br />
gesamten Theorie. Hier liegt Edinburgh und das Grab St. Colubas. Allein hier lassen die<br />
Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges<br />
Kreuz entstehen, wenn man die 4 Punkte über Kreuz verbindet. Es kann vermutet werden,<br />
das das Wissen über diesen besonderen Umstand angesichts der Inquisition stets geheim<br />
weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige<br />
Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Orden der Templer hatte später eines seiner<br />
Hauptquartiere in diesem Bereich, ein weiterer Gesichtspunkt, der im Verlauf noch an<br />
Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand<br />
einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige<br />
Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult<br />
einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu<br />
erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte nonoperative<br />
masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden. Später dann, einige Jahre nach<br />
der Gründung der englischen Großloge 1717, zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei<br />
dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein<br />
hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt<br />
erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als<br />
astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen<br />
Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um schließlich den Kreis zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Lichtsymbolik,<br />
Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den g.B.a.W. zu ehren.<br />
<br />
'''Fazit:''' Dieses Buch ist eine Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nämlich nicht im Mindesten etwa einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
Weblink: [http://www.thecraftandthecross.com]</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39123Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T13:05:47Z<p>Anrothan: /* Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension von Frank Rasper<br />
<br />
<br />
Chris Mc Clintock: "The Craft and The Cross", Aesun Publishing, 1. Veröffentlichung im Jahr 2000, United Kindom.<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock hat diese jahrhundertealte Tradition, man beachte- die der<br />
irischen Jurisdiktion- sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen: Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
Zitat: "Ich glaube, der Grund warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien geheim sind, liegt daran, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14, aus dem Englischen übersetzt).<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes) so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an den historisch interessierten Freimaurer, aber auch an viele andere Menschen, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland -die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch,<br />
wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord,<br />
genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der<br />
gesamten Theorie. Hier liegt Edinburgh und das Grab St. Colubas. Allein hier lassen die<br />
Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges<br />
Kreuz entstehen, wenn man die 4 Punkte über Kreuz verbindet. Es kann vermutet werden,<br />
das das Wissen über diesen besonderen Umstand angesichts der Inquisition stets geheim<br />
weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige<br />
Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Orden der Templer hatte später eines seiner<br />
Hauptquartiere in diesem Bereich, ein weiterer Gesichtspunkt, der im Verlauf noch an<br />
Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand<br />
einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige<br />
Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult<br />
einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu<br />
erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte nonoperative<br />
masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden. Später dann, einige Jahre nach<br />
der Gründung der englischen Großloge 1717, zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei<br />
dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein<br />
hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt<br />
erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als<br />
astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen<br />
Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um schließlich den Kreis zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Lichtsymbolik,<br />
Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den g.B.a.W. zu ehren.<br />
<br />
Fazit:<br />
Dieses Buch ist eine Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nämlich nicht im Mindesten etwa einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
Weblink: www.thecraftandthecross.com<br />
<br />
<br />
Frank Rasper</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39122Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T12:40:56Z<p>Anrothan: /* Das Unbekannte in der Freimaurerei */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock hat diese jahrhundertealte Tradition, man beachte- die der<br />
irischen Jurisdiktion- sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen: Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
Zitat: "Ich glaube, der Grund warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien geheim sind, liegt daran, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14, aus dem Englischen übersetzt).<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes)so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an den historisch interessierten Freimaurer, aber auch an viele andere Menschen, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland -die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch,<br />
wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord,<br />
genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der<br />
gesamten Theorie. Hier liegt Edinburgh und das Grab St. Colubas. Allein hier lassen die<br />
Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges<br />
Kreuz entstehen, wenn man die 4 Punkte über Kreuz verbindet. Es kann vermutet werden,<br />
das das Wissen über diesen besonderen Umstand angesichts der Inquisition stets geheim<br />
weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige<br />
Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Orden der Templer hatte später eines seiner<br />
Hauptquartiere in diesem Bereich, ein weiterer Gesichtspunkt, der im Verlauf noch an<br />
Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand<br />
einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige<br />
Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult<br />
einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu<br />
erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte nonoperative<br />
masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden. Später dann, einige Jahre nach<br />
der Gründung der englischen Großloge 1717, zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei<br />
dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein<br />
hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt<br />
erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als<br />
astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen<br />
Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
<br />
== Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion ==<br />
<br />
Um schließlich den Kreis zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Clintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Lichtsymbolik,<br />
Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den g.B.a.W. zu ehren.<br />
<br />
Fazit:<br />
Dieses Buch ist eine Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nämlich nicht im Mindesten etwa einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse sowohl der Himmelsmechanik als auch der sprituellen <br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, festgehalten in universellen Symbolen und Allegorien, die sich bis heute in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant. Man darf gespannt sein.<br />
<br />
Weblink: www.thecraftandthecross.com<br />
<br />
<br />
Frank Rasper</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39121Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T12:29:25Z<p>Anrothan: /* Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. <br />
<br />
Chris Mc Clintock hat diese jahrhundertealte Tradition, man beachte- die der<br />
irischen Jurisdiktion- sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen: Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
Zitat: "Ich glaube, der Grund warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien geheim sind, liegt daran, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14, aus dem Englischen übersetzt).<br />
<br />
"The True Story Of The Sun Of God" (die wahre Geschichte der Sonne Gottes)so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher insbesondere an den historisch interessierten Freimaurer, aber auch an viele andere Menschen, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland -die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch,<br />
wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord,<br />
genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der<br />
gesamten Theorie. Hier liegt Edinburgh und das Grab St. Colubas. Allein hier lassen die<br />
Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges<br />
Kreuz entstehen, wenn man die 4 Punkte über Kreuz verbindet. Es kann vermutet werden,<br />
das das Wissen über diesen besonderen Umstand angesichts der Inquisition stets geheim<br />
weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige<br />
Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Orden der Templer hatte später eines seiner<br />
Hauptquartiere in diesem Bereich, ein weiterer Gesichtspunkt, der im Verlauf noch an<br />
Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand<br />
einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige<br />
Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult<br />
einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu<br />
erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte nonoperative<br />
masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden. Später dann, einige Jahre nach<br />
der Gründung der englischen Großloge 1717, zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei<br />
dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein<br />
hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt<br />
erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als<br />
astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen<br />
Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion<br />
Um schließlich den Kreis zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Klintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Lichtsymbolik,<br />
Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den g.B.a.W. zu ehren.<br />
<br />
Fazit:<br />
Dieses Buch ist eine Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nämlich nicht im Mindesten etwa einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse und die<br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, die sich in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant.<br />
Weblink: www.thecraftandthecross.com<br />
<br />
<br />
Frank Rasper</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Rezension:_Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=39120Rezension: Chris McClintock - The Craft And The Cross2013-07-12T12:18:15Z<p>Anrothan: /* Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
== Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross" ==<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|350px]]<br />
<br />
Rezension: Chris Mc Clintock: "The Craft And The Cross"<br />
Nur ein weiterer Versuch um den Ursprung der Freimaurerei aufzuspüren? Nein, wohl aber<br />
eine durchaus überzeugende Theorie über die Herkunft freimaurerischer Symbole und<br />
Rituale. Chris Mc Clintock hat diese jahrhundertealte Tradition, man beachte- die der<br />
irischen Jurisdiktion- sehr sorgfältig analysiert und führt den Leser dabei mit historischem<br />
Sachverstand in weit zurückliegende Zeiten seiner Heimat. Aufgrund seiner zahlreichen<br />
Untersuchen megalithischer Stätten und Artefakte in Irland und Schottland, Kirchen und<br />
mittelalterlichen Dokumenten gelingt es ihm einen stabilen Bogen über zwei Säulen zu<br />
spannen: Und zwar von den bewahrten Symbolen und Ritualen hin zu deren uralter<br />
Herkunft und damit verborgener Bedeutung. Es zeichnet sich ein verblüffender<br />
Zusammenhang ab: christliche sowie freimaurerische Symbole haben gemeinsame Wurzeln<br />
im Sonnenkult der Bronzezeit.<br />
Zitat: "Ich glaube, der Grund warum Freimaurer an der Arkand Disziplin festhalten und die<br />
Illusion aufrecht erhalten das ihre Zeremonien geheim sind, liegt daran, das jene Rituale<br />
tiefe symbolisch sinnbildliche Bedeutung haben." (S. 14, aus dem Englischen übersetzt).<br />
"The True Cross Of The Sun" (das wahre Kreuz der Sonne) -so der Untertitel, ist in 5<br />
Abschnitte, bzw. 33 Kapitel unterteilt. Die 412 Seiten in englischer Sprache richten sich<br />
sicher an den historisch interessierten Freimaurer, aber auch an viele andere Menschen, die<br />
in der ältesten und am meissten missverstandenen Bruderschaft der Welt mehr vermuten<br />
als eine relikthafte Bauhüttentradition mit humanistischem Anstrich.<br />
<br />
== Irland -die Kulturkapsel ==<br />
<br />
Der erste und längste Teil "Veiled in allegory" behandelt ausführlich die Sonderstellung der<br />
irischen Kirche im 8. bis 12. Jhd. abseits von Rom. Diese nordeuropäische Kultur-Kapsel<br />
ermöglichte eine Vermischung paganer und christlicher Mystik und Symbolik. Der Autor<br />
nimmt uns mit zu den Steinsetzungen, die der Sonnenbeobachtung dienten, einige sind in<br />
Fotos festgehalten. Bestimmung der Tag- und Nachtgleichen und die Sonnenwenden<br />
spielten dort, wie in vielen Kulturen, eine entscheidende Rolle. Dann kam das Christentum.<br />
Es besiegte jedoch nicht die antike Kultur, sondern beide gingen ineinander über. Die letzten<br />
Druiden wurden zu Mönchen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, und ihr Wissen über<br />
kosmische Zusammenhänge floß im Mantel des neuen Glaubens über Schottland und<br />
Deutschland bis nach Österreich. Jedoch bildete die von Rom ausgehende Kirchenreform im<br />
12. Jahrhundert eine straffere Organisation, und die keltische Kirche verschwand damit von<br />
der Bildfläche.<br />
<br />
<br />
Anhand der unterschiedlichen Fußstellungen der 3 Grade, Positionen der Aufseher im<br />
Tempel in Bezug auf die Himmelsrichtungen ist bis heute die entsprechende Richtung auf<br />
symbolische Sonnenstände ersichtlich. Im Ritual irischer Logen steht in der Mitte des<br />
Tempels ein quadratischer Altar, der gemäß dem Lauf der Sonne und im rechten Winkel<br />
umgangen wird. Erwähnt werden in diesem Zusammenhang Funde vorchristlicher<br />
Kreuzdarstellungen, z.B. 4 gegenständige rechte Winkel. Das Winkelmaß taucht häufiger<br />
auf, ebenso der Zirkel, der allein in irischen Logen mit 60 Grad Öffnung dargestellt wird.<br />
<br />
== Schottland und das wahre Kreuz ==<br />
<br />
Die Missionierung Schottlands im 6. Jahrhundert durch St. Coumba, einem irischen Mönch,<br />
wird als weiterer wichtiger Punkt betrachtet. Der Bereich des 56ten Breitengrades Nord,<br />
genauer: 55°55", und das rechtwinklige Kreuz der Sonne bilden ein Schlüsselelement der<br />
gesamten Theorie. Hier liegt Edinburgh und das Grab St. Colubas. Allein hier lassen die<br />
Sonnenauf- und Untergangspunkte des Sommers und des Winters exakt ein rechtwinkliges<br />
Kreuz entstehen, wenn man die 4 Punkte über Kreuz verbindet. Es kann vermutet werden,<br />
das das Wissen über diesen besonderen Umstand angesichts der Inquisition stets geheim<br />
weitergegeben wurde. Der Bereich des mittleren Schottlands musste also für das damalige<br />
Verständnis als etwas besonderes gelten. Der Orden der Templer hatte später eines seiner<br />
Hauptquartiere in diesem Bereich, ein weiterer Gesichtspunkt, der im Verlauf noch an<br />
Bedeutung gewinnt.<br />
<br />
== Gekreuzte Knochen, Hiram und Orion ==<br />
<br />
Das Ritual des 3. Grades wird angeführt, die spezielle Körperhaltung mit gekreuzten Beinen<br />
ist der Hiramslegende geschuldet. Das Wiederaufrichten des Kandidaten am Ende sei dem<br />
bildgleichen Sternbild Orions entnommen, das sich im Winterhalbjahr über dem Äquator<br />
zeigt. Dabei richtet sich Orion im Verlauf der Monate immer weiter am Sternhimmel auf.<br />
Das sich überkreuzte Beine auch auf den Reliefs der Grabplatten der Tempelritter finden,<br />
führen den Autor zu der zwar spekulativen aber nicht unmöglichen Schlussfolgerung, das<br />
auch sie in die alten Geheimnisse eingeweiht waren. Der daraufhin folgende Ausflug in die<br />
Geschichte der Tempelritter, insbesondere Ausführungen über deren Kontakte mit<br />
orientalischen Mysterienschulen untermauert diese These.<br />
<br />
== Das Unbekannte in der Freimaurerei ==<br />
<br />
Im vorletzten Teil bekräftigt der Autor noch einmal seine Überzeugung eindrucksvoll anhand<br />
einiger Steinskulpturen, das der Sonnenkult unterschwellig seinen Platz in der neuen Religion Schottlands eingenommen hatte. Im 12. Jahrhundert gelangten zumindest einige<br />
Templer in die Logen der Steinmetze, womit das esoterische Wissen um den Sonnenkult<br />
einen geschützten Raum hatte um weiter zu existieren. Als plausibel ließe sich so auch zu<br />
erklären, warum in der Phase des Niedergangs der schottischen Bauhütten sogenannte nonoperative<br />
masons, also Zunftfremde aufgenommen wurden. Später dann, einige Jahre nach<br />
der Gründung der englischen Großloge 1717, zogen Irland und Schottland nach. Jedoch sei<br />
dies nicht als Schisma zu sehen, es gab ja keine Abspaltung, sondern bedeutete ein<br />
hartnäckiges Bestehen auf den alten Ritualen, die von iroschottischer Warte als unbedingt<br />
erhaltenswert erachtet wurden. Der komplexe Symbolgehalt des Sonnenkults ist mehr als<br />
astronomische Beobachtung. Es spiegelt das Erkennen und die Achtung vor der kosmischen<br />
Ordnung wieder, stellt den ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt dar.<br />
Zu Ehren Gottes, doch ohne Religion<br />
Um schließlich den Kreis zu schließen und zurück zur modernen Freimaurerei zu gelangen,<br />
interpretiert Chris Mc Klintock das Bild auf der Anderson Konstitution von 1723 -besser<br />
bekannt als "Die alten Pflichten", auf dem die Übergabe der Konstitution vom Duke of<br />
Montagu an seinen Nachfolger den Duke of Wharton dargestellt ist. Lichtsymbolik,<br />
Sonnenverlauf, Hell und Dunkel sowie etliche andere Details werden noch einmal auf ihre<br />
alte Herkunft abgeklopft. Der Autor wird auch hier reichlich fündig.<br />
Letztlich stellt er jedoch klar, das Freimaurerei nicht den christlichen Gott in Sonnengestalt<br />
propagiere. Die Sonnen- und damit die Lichtsymbolik sei für Menschen jeder<br />
Glaubensrichtung ein Weg, um gemeinsam mit anderen im Tempel den g.B.a.W. zu ehren.<br />
<br />
Fazit:<br />
Dieses Buch ist eine Bereicherung. Aufgrund der detaillierten Kenntnisse des Autors macht<br />
es nämlich nicht im Mindesten etwa einen unschönen Spagat zwischen sensationeller<br />
Aufdeckungsliteratur und trockener Geschichtsansammlung. Vielmehr ist es ein absolut<br />
beeindruckender und unerwarteter Einblick in die präzisen Kenntnisse und die<br />
Vorstellungskraft unserer Vorfahren, die sich in der königlichen Kunst manifestieren.<br />
Darüberhinaus wird ein durchgehend roter Faden gesponnen, gespickt mit kurzweiligen<br />
Reiseanekdoten.<br />
<br />
Laut Autor sind 2 weitere Bücher zu diesem Thema geplant.<br />
Weblink: www.thecraftandthecross.com<br />
<br />
<br />
Frank Rasper</div>Anrothanhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Chris_McClintock_-_The_Craft_And_The_Cross&diff=32288Chris McClintock - The Craft And The Cross2012-08-15T14:32:42Z<p>Anrothan: /* Verlagsankündigung */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Rezensionen.jpg]]<br />
<br />
<br />
[[Datei:Craft anthe cross.jpg|thumb|250px]]<br />
<br />
==The Craft and the Cross==<br />
<br />
=== Der Autor ===<br />
Chris McClintock ist seit 1991 Freimaurer und Mitglied der Irischen Forschungsloge. Seit 2005 ist er der Meister vom Stuhl der irischen Lodge No 754 Coleraine. Sein Hauptberuf ist die Restauration von Bleiglas-Fenstern an Sakralbauten in Irland. Dokumentationen über diese Arbeit wurden von RTE in Dublin und von BBC Radio Ulster veröffentlicht. Sein Hauptinteresse gilt der historischen Forschung, insbesondere der astronomischen Ausrichtungen der alten Megalith-Kulturen in Irland und Schottland sowie der keltischen Folklore, die um sie herum entstanden ist. Ausführlich Forschungsreisen führten ihn in Irland und Schottland auf der Suche nach Megalith-Kulturen, deren Ausrichtungen und zusehr alten Kirchen. Er schätzt die Arbeit von Prof. Alexander Thom und dessen bahnbrechende Arbeiten in der Wissenschaft der [[Archäo-Astronomie]].<br />
<br />
<br />
=== Neuland ===<br />
Mit dieser Seite betritt das Freimaurer-Wiki abermals Neuland. Viele Publikationen über Freimaurerei werden über mitgelieferte Zitations-Angebote der Verlage perpetuierend aus einem vorgegebenen Blickwinkel rezensiert. Man kann das gut bei den Amazon-Buchbesprechungen beobachten. Jede nachfolgende Bewertung reflektiert die zuvor veröffentlichte Meinung. Selbstverständlich gibt es Bücher, die polarisieren. Divergierende Positionen können durchaus auch im Sinne des Verlages sein. Darin ist also per se nichts Negatives auszumachen.<br />
<br />
Um das Freimaurer-Wiki aber nicht zu einem Forum zu machen, weisen wir noch einmal ausdrücklich auf die Möglichkeit hin, den Bereich [http://freimaurer-wiki.de/index.php?title=Diskussion:Rezension:_The_Craft_and_the_Cross&action=edit&redlink=1 Diskussion] zu jedem einzelnen Thema in diesem Freimaurer-Wiki zu nutzen.<br />
<br />
Aus diesem Meinungs-Schema wählen wir dann repräsentative Darstellungen aus und stellen sie in die Rezensions-Bereiche.<br />
<br />
=== "The Craft and the Cross" ===<br />
[[Datei:SymbolKreuzsonne.jpg|links]]<br />
Zum Auftakt haben wir ein besonders interessantes Buch des irischen Verlages AESUNPUBLISHING ausgewählt. Schon der Titel "The Craft and the Cross" von Chris McClintock ist schwierig zu übersetzen. Das Wort "Craft" bezeichnet einerseits das Kunsthandwerk allgemein, bekommt aber im freimaurerischen Kontext eine erweiterte Bedeutung, steht für Dombaukunst und letztlich für die Freimaurerei selbst. Wilhelm Begemann übersetzt es mit "Zunft" ein anderes Mal mit "Kunst", es ist also auch durchaus als "Königliche Kunst" zu interpretieren. Roland Müller schlägt treffende Titelübersetzungen wie "Das Symbol des Kreuzes und die Freimaurer" oder "Freimaurerei und das Symbol des Kreuzes". Er merkt jedoch auch an, daß diese Lösung zwar nahe am Inhalt sei, aber vermutlich zu schwerfällig klingt. Wir arbeiten also noch an einer griffigen Titel-Übersetzung.<br />
<br />
Der Untertitel verspricht die wahre Geschichte der "Gottessonne" in einem wunderbaren Wortspiel, das sich im Ursprung phonetisch als "Gottessohn" interpretieren lässt und weist damit auf eine überaus interessante Sichtweise hin, wie sie bereits im Buch "Bloodline of the holy grail" von Laurence Gardner auftaucht. Dort wurde sie möglicherweise willentlich falsch interpretiert.<br />
<br />
Ein besonderer Schwerpunkt des Buches ist jedoch der Sonnenkult der keltischen Druiden, deren Ausformung am Rande des europäischen Kontinents zu einer eigenständigen Symbolik führte. Präzise astronomische kenntnisse führten zu einer Ikonographie, die zum Teil zwar von der römisch katholischen Kirche adaptiert , deren Ursprünge aber in einen eigenen Deutungskontext überführt wurden.<br />
<br />
Auf den Arbeitstafeln der Freimaurer sind die Ursprünge erhalten, ihre Bedeutung ist jedoch nur wenigen Freimaurern bewusst. Chris MacClintock hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Ursprung freimaurerischer Symbolik zu erläutern.<br />
<br />
== Rezensionen ==<br />
Text folgt / site under construction<br />
<br />
<br />
== Verlagsankündigung ==<br />
<br />
<br />
'''The Craft and The Cross''' behandelt die Ursprünge heiliger Symbole aus vorchristlicher Zeit und verfolgt deren Entwicklung sowie ihr Überleben bis in die Moderne.<br />
<br />
Diese Studie stellt das Resultat dar, die Symbole der Freimaurerei zu verstehen und eröffnet zum ersten Mal was die obskuren Allegorien aktuell bedeuten. Das Erkennen der wahren Bedeutung freimaurerischer Symbole und Rituale erschafft ein Bild, das zugleich kontrovers und unerwartet erscheint. Denn es zeigt den gemeinsamen Ursprung der Symbole der königlichen Kunst (craft) als auch der des Christums. Und dieser gemeinsame Ursprung ist der Sonnenkult.<br />
<br />
Das Buch beginnt mit einer Untersuchung freimaurerischer Symbole und Rituale heutiger Zeit, bei denen eine radikal neue Interpretation des Symbolismus viele allegorische Zusammenhänge zur Sonne und dem Rhythmus der Jahreszeiten aufdeckt, die darin verborgen liegen. Dieser Symbolismus, der hier als wahrhaftig antiken Ursprungs erkannt wird, entstand etwa in der Bronzezeit vor über 4.000 Jahren auf den britischen Inseln.<br />
<br />
Die Menschen in der nordwestlichen Hemisphäre der alten Welt erhoben die Sonne über alles und erachteten ihre vier Auf- und Untergangspunkte der jeweiligen Sonnenwenden und das Kreuz, welches dabei auf dem Boden geformt wird, als heilig. Das Kreuz der Sonne galt schon jahrtausendelang vor dem Christentum als heilig, und der Autor behauptet, das mit den verschwundenen Druiden, die dieses Wissen noch hochhielten als die Christianisierung eintrat, dennoch das alte Wissen in den neuen Glauben mit einfloss, um das ältere Wissen weiterzutransportieren.<br />
<br />
Diese christliche Version, mit entwickelt von den Druiden, ist als keltische Kirche bekannt und existierte als autonomer Teil des Christentums relativ getrennt vom Einfluss Roms bis in das 12. Jahrhundert, bis sich das Papstum dazu bewegt auch sie in seine Familie aufzunehmen. Ein gegebener Hinweis darauf, das ihre esoterische Lehre diese Vereinahme überlebte, obgleich sie letztlich aus den Geschichtsbüchern verschwand, ist das sie im 17. Jahrhundert in der königlichen Kunst wieder auftaucht.<br />
<br />
'''The Craft and The Cross''' verfolgt den Pfad dieses geheimen Wissens unmittelbar von seiner frühen Fassung in weiter Vergangenheit, bis zur Ankunft des Christentums - der Mischung von „Alt“ und „Neu“ - und deckt ihre andauernde Existenz bis auf den heutigen Tag auf, nämlich der größten und geheimnisumwitterten Bruderschaft der Welt – der Freimaurerei!<br />
<br />
Es zeigt sich das sowohl die freimaurerischen Symbole, die man als paganen Ursprungs ansehen kann, als auch viele Symbole des Christentums aus derselben Quelle entstammen.<br />
<br />
Obwohl sich die Zunft ihrer immensen Geschichte nicht mehr bewusst ist, die in ihren eigenen Ritualen liegt, und nichtsdestotrotz das diese Geschichte heute noch existiert, wurde sie von dem Autor vor kurzem frisch rekonstruiert - durch die Beobachtung der Arbeit im Logenraum.<br />
<br />
'''The Craft and The Cross''' erzählt diese Geschichte.<br />
<br />
<br />
(Original auf englsich)<br />
<br />
The Craft and the Cross examines the birth of sacred symbolism in pre-Christian times and traces its development and survival into the modern world.<br />
<br />
This study is the result of a quest to understand the symbols of Freemasonry, and reveals for the first time ever what the obscure allegories actually mean. In coming to understand the true meaning of the rituals and symbols of Freemasonry a picture emerges that is both controversial and unexpected, for it shows a common origin of both the symbols of the Craft and those of Christianity. And that common origin is the ancient veneration of the sun.<br />
<br />
The book takes as a starting point an examination of the present day rituals and symbols of Freemasonry, where a radical new interpretation of that symbolism uncovers many allegorical references to the sun and the rhythm of the seasons lying forgotten within. That symbolism is discovered to be truly ancient, originating over four thousand years ago among the Bronze Age peoples of the British Isles.<br />
<br />
The people who then inhabited the north-western edge of the ancient world venerated the sun above all else and regarded its four rising and setting points on the solstices - and the cross they form on the ground - as sacred. Thus the cross of the sun was sacred for thousands of years before the arrival of Christianity, and it is the contention of the author that as Christianity arose the dispossessed Druids who upheld this knowledge were absorbed into the new faith - carrying their more ancient understanding of the cross with them.<br />
<br />
The version of Christianity developed by those Druids is known as The Celtic Church and existed as an autonomous part of Christianity quite separate from the influence of Rome until the 12th Century when the papacy finally moved to bring it into the fold. Evidence is presented that shows that though the Celtic Church faded from the pages of history it's esoteric teachings survived their overthrow and emerged as the Craft in the 17th Century.<br />
<br />
‘The Craft and the Cross’ traces the path of this secret knowledge right from its formulation in the distant past, through the arrival of Christianity and the merging of the old with the new, and uncovers it's continued existence today, in the largest and most enigmatic brotherhood in the world - Freemasonry!<br />
<br />
It also shows that whilst Freemasonry carries symbolism that can be regarded as having a pagan origin, many of the symbols of Christianity were derived from the very same source.<br />
<br />
Whilst the Craft is no longer aware of the immense history that lies in its own rituals, that history is still nevertheless there, and has been newly reconstructed by the author from the minute observation of the labours of the lodge room.<br />
<br />
<br />
<br />
The Craft and the Cross tells that story.<br />
<br />
== Weitere Bücher zum Thema ==<br />
Die vorgestellten Bücher stellen nicht in jedem Fall eine Referenz dar. <br />
<gallery><br />
Bild:08ac22d0.jpg|Bloodline of the Holy Grail - Laurence Gardner<br />
Bild:Gardner Gral.jpg|Als Taschenbuch in deutscher Übersetzung<br />
Bild:<br />
Bild:<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
== Links ==<br />
*[http://thecraftandthecross.com The Craft and the Cross]<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Bleiglasfenster]]<br />
<br />
<br />
{{Rezensionenliste}}<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Rezensionen|Mcclintock]]</div>Anrothan