Rektifizierter Schottischer Ritus: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Der Rektifizierte Schottische Ritus (RSR) ist von seiner Anlage her ein reguläres Freimaurersystem mit angeschlossenen Hochgraden in Form eines Ritterordens. Das System ging direkt aus der 1751 gegründeten [[Strikte Observanz|Strikten Observanz]] hervor, welche zuvor etliche freimaurerische Systeme in sich aufgenommen hatte. Auf den Konventen von Kohlo 1772, von Lyon 1778 und schließlich auf dem berühmten [[Wilhelmsbader Konvent]] 1782 überarbeiteten die Brüder das System und rektifizierten ''(reinigten)'' es, worauf der in Wilhelmsbad geänderte offizielle Name '''Orden der Ritter der Wohltätigkeit und der rektifizierten Maurerei''' hinweist. | ||
− | + | Das System hat Ordensstruktur. Weltweit gibt es 11 Großpriorate mit insgesamt 4.400 Brüdern (Stand 2019). | |
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+ | Das Lehrgebäude des RSR vermittelt diese 9 Stufen in 6 Graden. Heute werden hauptsächlich die Grade IV (Schottischer Andreasmeister - grüne Maurerei), V (Novize - rote Maurerei) und VI (Wohltätiger Ritter - weiße Maurerei) bearbeitet. | ||
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Régime Ecossais et rectifié. | Régime Ecossais et rectifié. | ||
− | Von allen Änderungen, die das System der | + | Von allen Änderungen, die das System der Strikten Observanz erfuhr, kommt der Rektifizierung auf dem Nationalkonvent der französischen Templer in Templar in Lyon (Convent des Gaules) im November-Dezember 1778 die größte Bedeutung zu. Sie stellte eine gründliche Abkehr von dem von [[Karl Gotthelf von Hund und Altengrotkau|Freiherrn von Hund]] aufgestellten System dar und setzte an dessen Stelle den Orden der "Chevaliers bienfaisants de la Cité Sainte", der die nicht aufrecht zu erhaltende Herleitung von den alten Tempelherren fallen ließ, als seine Aufgaben Wohlfahrtspflege, Vervollkommnung der Menschen durch das Christentum in seiner ursprünglichen Reinheit bezeichnete und wieder zu sechs Graden zurückkehrte. |
Diese waren: [[Lehrling]], [[Geselle]], [[Meister]], Schotte des heiligen Andreas (ebenfalls als symbolische Stufe bezeichnet) und zwei Grade des inneren Ordens (Ecuyer Novice und Chevalier bienfaisant de la Cité Sainte). Da der französischen Regierung die Bezeichnung "Tempelritter" aus historischen Gründen nicht angenehm war, wurde sie fallen gelassen. Die starke Betonung des karitativen Wollens verdient besondere Würdigung angesichts des schrecklichen Elends, das damals auf Frankreich lastete und durch keinerlei offizielle Wohlfahrtspflege gemildert wurde. | Diese waren: [[Lehrling]], [[Geselle]], [[Meister]], Schotte des heiligen Andreas (ebenfalls als symbolische Stufe bezeichnet) und zwei Grade des inneren Ordens (Ecuyer Novice und Chevalier bienfaisant de la Cité Sainte). Da der französischen Regierung die Bezeichnung "Tempelritter" aus historischen Gründen nicht angenehm war, wurde sie fallen gelassen. Die starke Betonung des karitativen Wollens verdient besondere Würdigung angesichts des schrecklichen Elends, das damals auf Frankreich lastete und durch keinerlei offizielle Wohlfahrtspflege gemildert wurde. | ||
− | Der Ordensplan von Lyon fand mit geringen Änderungen auch Annahme auf dem | + | Der Ordensplan von Lyon fand mit geringen Änderungen auch Annahme auf dem Wilhelmsbader Konvent 1782. |
− | Der Todesstoß, den die Strikte Observanz hier erhielt, hemmte aber auch von vornherein die Entwicklung des rektifizierten Systems. Dieses beschränkte sich in der Hauptsache auf Frankreich, Norditalien und die Schweiz, wo sich 1779 unter [[Diethelm Lavater]] | + | Der Todesstoß, den die Strikte Observanz hier erhielt, hemmte aber auch von vornherein die Entwicklung des rektifizierten Systems. Dieses beschränkte sich in der Hauptsache auf Frankreich, Norditalien und die Schweiz, wo sich 1779 unter [[Diethelm Lavater]] das rektifizierte Grand Prieuré Indépendant d'Helvétie (Directoire Ecossais rectifié) bildete. General-Großmeister des rektifizierten Systems war bis zu seinem Tode (1797) [[Herzog Ferdinand von Braunschweig]], auf welchen Prinz und Landgraf [[Karl von Hessen]] (der es mit einigen Abänderungen in Dänemark einführte, wo es 1855 durch die [[Schwedische Lehrart|schwedische Lehrart]] ersetzt wurde) und der Landgraf Christian von Hessen folgten. Nach der französischen Revolution nahm das System in Frankreich als "Directoire de Neustrie" einen gewissen Aufschwung. |
1808 wurde Cambacéres (s. d.) National-Großmeister. Nach dem Sturz des Kaiserreiches kam es in verschiedenen Ländern zu neuer Blüte. Auf die Dauer hielt sich aber in der ursprünglichen Form nur das Schweizerische Großpriorat in Zürich. Bis zur Gründung der Großloge "[[Alpina]]" unterstanden diesem auch eine ganze Reihe symbolischer Logen, die aber von 1844 an in die neue Großkörperschaft übergingen und neue [[Ritual]]e annahmen. | 1808 wurde Cambacéres (s. d.) National-Großmeister. Nach dem Sturz des Kaiserreiches kam es in verschiedenen Ländern zu neuer Blüte. Auf die Dauer hielt sich aber in der ursprünglichen Form nur das Schweizerische Großpriorat in Zürich. Bis zur Gründung der Großloge "[[Alpina]]" unterstanden diesem auch eine ganze Reihe symbolischer Logen, die aber von 1844 an in die neue Großkörperschaft übergingen und neue [[Ritual]]e annahmen. | ||
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In einigen Ländern ist seit einigen Jahren eine Renaissance des RSR zu beobachten, so etwa in Österreich seit ca. 2010. Eine deutsche Andreasloge des RSR mit dem symbolträchtigen Namen »Wilhelmsbad«, die jedoch zum Unabhängigen Großpriorat von Helvetien, Präfektur Basel gehört, arbeitet seit 2013 in Offenbach am Main (siehe: [http://www.andreasloge-wilhelmsbad.de Andreasloge Wilhelmsbad]). | In einigen Ländern ist seit einigen Jahren eine Renaissance des RSR zu beobachten, so etwa in Österreich seit ca. 2010. Eine deutsche Andreasloge des RSR mit dem symbolträchtigen Namen »Wilhelmsbad«, die jedoch zum Unabhängigen Großpriorat von Helvetien, Präfektur Basel gehört, arbeitet seit 2013 in Offenbach am Main (siehe: [http://www.andreasloge-wilhelmsbad.de Andreasloge Wilhelmsbad]). | ||
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Der Zürcher [[Walter Hess]] (1918-2002) war ein bekannter Chirurg in Basel und Zürich. Den Freimaurern ist er unter anderem durch seine ausführliche und akribische „'''Geschichte des Rektifizierten Schottischen Ritus'''“ vertraut, die knapp vor seinem Tod erschien. Er hat auch die knapp 200seitige Studie von [[Rezension: Giuliano di Bernardo: Filosofia della Massoneria|Giuliano di Bernardo: "Filosofia della Massoneria"]], 1987, übersetzt. | Der Zürcher [[Walter Hess]] (1918-2002) war ein bekannter Chirurg in Basel und Zürich. Den Freimaurern ist er unter anderem durch seine ausführliche und akribische „'''Geschichte des Rektifizierten Schottischen Ritus'''“ vertraut, die knapp vor seinem Tod erschien. Er hat auch die knapp 200seitige Studie von [[Rezension: Giuliano di Bernardo: Filosofia della Massoneria|Giuliano di Bernardo: "Filosofia della Massoneria"]], 1987, übersetzt. | ||
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Bild:Schottischer Andreasmeister 4° (wird auch von BBr. des 5° und 6° in der Andreasloge getragen).jpg|Schottischer Andreasmeister mit Schurz und Halsband. Vierter und letzter Grad in der sog. Spekulativen Freimaurerei, der 5° und 6° gehört zum „Inneren Orden“ (im FO „Kapitel“). Am Halsband angehängt das Bijou der Andreasloge. Da die Andreasloge noch zur Spekulativen Freimaurerei gehört, tragen die BBr. des 5° und 6° in der Andreasloge ebenfalls die Regalien des Schottischen Andreasmeisters. | Bild:Schottischer Andreasmeister 4° (wird auch von BBr. des 5° und 6° in der Andreasloge getragen).jpg|Schottischer Andreasmeister mit Schurz und Halsband. Vierter und letzter Grad in der sog. Spekulativen Freimaurerei, der 5° und 6° gehört zum „Inneren Orden“ (im FO „Kapitel“). Am Halsband angehängt das Bijou der Andreasloge. Da die Andreasloge noch zur Spekulativen Freimaurerei gehört, tragen die BBr. des 5° und 6° in der Andreasloge ebenfalls die Regalien des Schottischen Andreasmeisters. | ||
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Bild:Band Schildträger-Novize 5°.jpg|Band Schildträger-Novize 5° | Bild:Band Schildträger-Novize 5°.jpg|Band Schildträger-Novize 5° | ||
Bild:Wohltätiger Ritter der Heiligen Stadt 6°.jpg|Wohltätiger Ritter der Heiligen Stadt 6°, ordensinterne Abkürzung CBCS. Auf Französisch Chevalier bienfaisant de la Cité sainte. | Bild:Wohltätiger Ritter der Heiligen Stadt 6°.jpg|Wohltätiger Ritter der Heiligen Stadt 6°, ordensinterne Abkürzung CBCS. Auf Französisch Chevalier bienfaisant de la Cité sainte. | ||
− | Bild:Band Wohltätiger Ritter der Heiligen Stadt 6°.jpg |Motiv Band 6° | + | Bild:Band Wohltätiger Ritter der Heiligen Stadt 6°.jpg |Motiv Band 6° M = Mors O = Omnia AE = Aequat V = steht für 5. Provinz Burgund des Rektifizierten Schottischen Ritus (Grosspriorat von Helvetien) Mors omnia aequat, lat.: Der Tod macht alles gleich |
− | M = Mors | + | Bild:Halsband Wohltätiger Ritter der Heiligen Stadt.jpg| Wohltätiger Ritter der Heiligen Stadt CBCS, Halsband mit Anhänger. |
− | O = Omnia | + | Bild:Kommandeur.jpg|Kommandeur (wichtigste Beamtung im Inneren Orden). In der Regel ist das auch der Deputierte Meister der Andreasloge. |
− | AE = Aequat | + | Bild:Halsband und Anhänger Kommandeur.jpg|Kommandeur, Halsband mit Anhänger.„Perit ut vivat“, lat.: Stirb und werde. (Der Spruch steht auch auf einem Wappen des Ordens.) |
− | V = steht für 5. Provinz Burgund des Rektifizierten Schottischen Ritus (Grosspriorat von Helvetien) | + | Bild:Präfekt.jpg|Präfekt, Vorsteher der Präfektur, zu der auch die Andreasloge gehört. |
− | + | Bild:Halsband und Anhänger Präfekt.jpg|Präfekt, Halsband mit Anhänger. „Perit ut vivat“, lat.: Stirb und werde. | |
− | Mors omnia aequat, lat.: Der Tod macht alles gleich | + | Bild:Halsband Grosskapitular.jpg|Halsband, Abzeichen eines Grosskapitulars, Legislative des Ordens. Mit rotweisser Kordel im Amt, mit weisser Kordel „Alt Grosskapitular“. |
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== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Aktuelle Version vom 28. April 2019, 13:24 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Rektifizierter Ritus
Der Rektifizierte Schottische Ritus (RSR) ist von seiner Anlage her ein reguläres Freimaurersystem mit angeschlossenen Hochgraden in Form eines Ritterordens. Das System ging direkt aus der 1751 gegründeten Strikten Observanz hervor, welche zuvor etliche freimaurerische Systeme in sich aufgenommen hatte. Auf den Konventen von Kohlo 1772, von Lyon 1778 und schließlich auf dem berühmten Wilhelmsbader Konvent 1782 überarbeiteten die Brüder das System und rektifizierten (reinigten) es, worauf der in Wilhelmsbad geänderte offizielle Name Orden der Ritter der Wohltätigkeit und der rektifizierten Maurerei hinweist.
Das System hat Ordensstruktur. Weltweit gibt es 11 Großpriorate mit insgesamt 4.400 Brüdern (Stand 2019).
Der Rektifizierte Schottische Ritus versteht Freimaurerei als eine Lehre der Tugenden, die in 9 Erkenntnisstufen bearbeitet werden:
- 1. Stufe – Justitia
- 2. Stufe – Modestia
- 3. Stufe – Sapientia
- 4. Stufe – Fortitudo
- 5. Stufe – Fides
- 6. Stufe – Spes
- 7. Stufe – Caritas
- 8. Stufe – Fortführung der theologischen Tugenden mit Vertiefung.
- 9. Stufe – Vollendung, Erlangung der Handlungsreife.
Das Lehrgebäude des RSR vermittelt diese 9 Stufen in 6 Graden. Heute werden hauptsächlich die Grade IV (Schottischer Andreasmeister - grüne Maurerei), V (Novize - rote Maurerei) und VI (Wohltätiger Ritter - weiße Maurerei) bearbeitet.
Lennhoff, Posner, Binder
Régime Ecossais et rectifié.
Von allen Änderungen, die das System der Strikten Observanz erfuhr, kommt der Rektifizierung auf dem Nationalkonvent der französischen Templer in Templar in Lyon (Convent des Gaules) im November-Dezember 1778 die größte Bedeutung zu. Sie stellte eine gründliche Abkehr von dem von Freiherrn von Hund aufgestellten System dar und setzte an dessen Stelle den Orden der "Chevaliers bienfaisants de la Cité Sainte", der die nicht aufrecht zu erhaltende Herleitung von den alten Tempelherren fallen ließ, als seine Aufgaben Wohlfahrtspflege, Vervollkommnung der Menschen durch das Christentum in seiner ursprünglichen Reinheit bezeichnete und wieder zu sechs Graden zurückkehrte.
Diese waren: Lehrling, Geselle, Meister, Schotte des heiligen Andreas (ebenfalls als symbolische Stufe bezeichnet) und zwei Grade des inneren Ordens (Ecuyer Novice und Chevalier bienfaisant de la Cité Sainte). Da der französischen Regierung die Bezeichnung "Tempelritter" aus historischen Gründen nicht angenehm war, wurde sie fallen gelassen. Die starke Betonung des karitativen Wollens verdient besondere Würdigung angesichts des schrecklichen Elends, das damals auf Frankreich lastete und durch keinerlei offizielle Wohlfahrtspflege gemildert wurde.
Der Ordensplan von Lyon fand mit geringen Änderungen auch Annahme auf dem Wilhelmsbader Konvent 1782.
Der Todesstoß, den die Strikte Observanz hier erhielt, hemmte aber auch von vornherein die Entwicklung des rektifizierten Systems. Dieses beschränkte sich in der Hauptsache auf Frankreich, Norditalien und die Schweiz, wo sich 1779 unter Diethelm Lavater das rektifizierte Grand Prieuré Indépendant d'Helvétie (Directoire Ecossais rectifié) bildete. General-Großmeister des rektifizierten Systems war bis zu seinem Tode (1797) Herzog Ferdinand von Braunschweig, auf welchen Prinz und Landgraf Karl von Hessen (der es mit einigen Abänderungen in Dänemark einführte, wo es 1855 durch die schwedische Lehrart ersetzt wurde) und der Landgraf Christian von Hessen folgten. Nach der französischen Revolution nahm das System in Frankreich als "Directoire de Neustrie" einen gewissen Aufschwung.
1808 wurde Cambacéres (s. d.) National-Großmeister. Nach dem Sturz des Kaiserreiches kam es in verschiedenen Ländern zu neuer Blüte. Auf die Dauer hielt sich aber in der ursprünglichen Form nur das Schweizerische Großpriorat in Zürich. Bis zur Gründung der Großloge "Alpina" unterstanden diesem auch eine ganze Reihe symbolischer Logen, die aber von 1844 an in die neue Großkörperschaft übergingen und neue Rituale annahmen.
Nur die 1768 gegründete Genfer Loge "Union des Coeurs" behielt auch unter der neuen Obedienz (bis auf den heutigen Tag) das rektifizierte System bei. Sie bearbeitet nach wie vor in einer symbolischen Andreasloge den "schottischen Andreasmeister". Der Verlust der blauen Logen schwächte naturgemäß das Priorat. Von den beiden Präfekturen Genf und Zürich schlief die letztere ein, so daß 1885 Genf das einzig noch bestehende Überbleibsel war und Sitz des Großpriorats wurde. 1896 wurde ein (1910 erneuerter 1930 gekündigter) Freundschaftsvertrag mit dem Obersten Rat des A. u. A. Schottischen Ritus für die Schweiz (Lausanne) abgeschlossen.
Französische Maurer, die in der Schweiz in den Ritus aufgenommen wurden, erweckten 1910 die alte Pariser Loge "Le Centre des Amis" (bis 1797 "Guillaume Tell"), die nach anfänglichem Zögern vom Grand Orient de France angenommen wurde, sich aber ein Jahr später selbständig erklärte und eine der beiden Mutterlogen der 1913 gegründeten "Grande Loge Nationale Régulaire Indépendante de France" (s. Frankreich) wurde, in der nun das Rektifizierte System in einigen Bauhütten gepflegt wird.
1911 trat das Großprioritat mit dem Grand Orient in freundschaftliche Beziehungen, im gleichen Jahre wurden offizielle Beziehungen zu den britischen Tempelrittern angeknüpft. 1913 wurde das System auch in Belgien eingeführt, wo Dr. Gustave Smets-Mondez die Leitung übernahm. Das Genfer Großpriorat unterhält auch freundschaftliche Beziehungen zu den nordischen Großlogen. Die Chevaliers führen lateinische Ritternamen, das Wappen zeigt Phönix und Kreuz und die Ordensdevise "Perit ut vivat". Großprior ist seit 2016 Br. Dr. Hans Fischer aus Schaffhausen.
Die Grade des R. S. R. sind, da sie teilweise den Inhalt mehrerer der ursprünglichen Stufen in sich aufgenommen haben, sehr umfangreich. Der IV. Grad (Ecossais de Saint-André, dt.: Andreasmeister) entspricht in der Einordnung ungefähr dem Andreasmeister der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland sowie dem XVIII. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus. Von dem in zwei Klassen geteilten Inneren Orden entspricht der »Ecuyer-Novice« dem XXX. Grad und der »Chevaliers Bienfaisants de la Cité Sainte« der Spitze des Lehrgebäudes des AASR. Aktuell bestehen Besuchsvereinbarungen des RSR mit der GLLvD und mit dem AASR.
In einigen Ländern ist seit einigen Jahren eine Renaissance des RSR zu beobachten, so etwa in Österreich seit ca. 2010. Eine deutsche Andreasloge des RSR mit dem symbolträchtigen Namen »Wilhelmsbad«, die jedoch zum Unabhängigen Großpriorat von Helvetien, Präfektur Basel gehört, arbeitet seit 2013 in Offenbach am Main (siehe: Andreasloge Wilhelmsbad).
Walter Hess
Der Zürcher Walter Hess (1918-2002) war ein bekannter Chirurg in Basel und Zürich. Den Freimaurern ist er unter anderem durch seine ausführliche und akribische „Geschichte des Rektifizierten Schottischen Ritus“ vertraut, die knapp vor seinem Tod erschien. Er hat auch die knapp 200seitige Studie von Giuliano di Bernardo: "Filosofia della Massoneria", 1987, übersetzt.
Regalia
Schottischer Andreasmeister mit Schurz und Halsband. Vierter und letzter Grad in der sog. Spekulativen Freimaurerei, der 5° und 6° gehört zum „Inneren Orden“ (im FO „Kapitel“). Am Halsband angehängt das Bijou der Andreasloge. Da die Andreasloge noch zur Spekulativen Freimaurerei gehört, tragen die BBr. des 5° und 6° in der Andreasloge ebenfalls die Regalien des Schottischen Andreasmeisters.
Siehe auch
- Präfektur Zürich
- Jean-Baptiste Willermoz
- Louis Claude de Saint-Martin
- Wilhelmsbader Konvent
- Strikte Observanz
- Hochgrade in Österreich
- Johann Wilhelm Kellner Graf Zinnendorf
- Der RSR und die christliche Freimaurerei in Deutschland und Schweden
- Die Ursprünge des RSR
Links
- In Mitteleuropa ist der RSR am stärksten in der Schweiz: http://www.gpih.org/index.html Großpriorat von Helvetien
- Die Präfektur Zürich hat einen Blog: http://rsrzh.wordpress.com/
- Eine gute RSR-Webseite aus Deutschland: http://schottischer-ritus.de
- Ein guter französischer Text bietet umfassende und aktuelle Angaben auf: http://fr.wikipedia.org/wiki/Rite_%C3%A9cossais_rectifi%C3%A9 fr.wikipedia.org