Cafe zum Freimaurer: Unterschied zwischen den Versionen
K |
K |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
| − | [[Datei:Café-zum-Freimaurer-Quedlinburg.jpg|830px|thumb|'Café zum Freimaurer' in Quedlinburg (Sachsen-Anhalt): Der Stuhlmeister sitzt, und hinter ihm steht der Zeremonienmeister. Ganz rechts drei 'Kleine Lichter' aus Stein | + | [[Datei:Café-zum-Freimaurer-Quedlinburg.jpg|830px|thumb|'Café zum Freimaurer' in Quedlinburg (Sachsen-Anhalt): Der Stuhlmeister sitzt, und hinter ihm steht der Zeremonienmeister. <br/> Ganz rechts drei 'Kleine Lichter' aus Stein. Die Skulpturen sind ein Werk des Bildhauers Jochen Müller. Foto: Olaf Meister.]] |
| Zeile 5: | Zeile 5: | ||
'''In England nicht selten, im deutschen Sprachraum ungebräuchlich: ein 'Wirtshaus', das in seinem Namen einen Freimaurerbezug führt. Von [[Rudi Rabe]].''' | '''In England nicht selten, im deutschen Sprachraum ungebräuchlich: ein 'Wirtshaus', das in seinem Namen einen Freimaurerbezug führt. Von [[Rudi Rabe]].''' | ||
| − | Die vielleicht einzige Ausnahme ist in Deutschland das ‚Café zum Freimaurer’ in Quedlinburg (Heiliggeiststraße 10) am Rande des Harzes in Sachsen-Anhalt. Das Gebäude ist ein Altersheim mit einem angeschlossenen Café, das öffentlich zugänglich ist. Die Namenswahl hängt damit zusammen, dass hier früher das Haus der Loge ‚Zur goldenen Waage’ stand. In DDR-Zeiten war darin eine Bibliothek untergebracht. Nach der Wende wurde das Gebäude abgerissen und an dessen Stelle | + | Die vielleicht einzige Ausnahme ist in Deutschland das ‚Café zum Freimaurer’ in Quedlinburg (Heiliggeiststraße 10) am Rande des Harzes in Sachsen-Anhalt. Das Gebäude ist ein Altersheim mit einem angeschlossenen Café, das öffentlich zugänglich ist. Die Namenswahl hängt damit zusammen, dass hier früher das Haus der Loge ‚Zur goldenen Waage’ stand. In DDR-Zeiten war darin eine öffentliche Bibliothek untergebracht. Nach der politischen Wende 1989 wurde das Gebäude abgerissen und an dessen Stelle das Altersheim gebaut. Wo früher der Freimaurertempel war, da ist jetzt das Freimaurercafé. |
<gallery widths="380" heights="260" perrow="2"> | <gallery widths="380" heights="260" perrow="2"> | ||
| − | Datei:Eingang-FM-Cafe-Quedlinburg.jpg|Der Eingang | + | Datei:Eingang-FM-Cafe-Quedlinburg.jpg|Der Eingang, flankiert von zwei Säulen ... |
Datei:Innen-FM-Cafe-Quedlinburg.jpg|... und dann drinnen der "Platz des Meisters vom Stuhl". | Datei:Innen-FM-Cafe-Quedlinburg.jpg|... und dann drinnen der "Platz des Meisters vom Stuhl". | ||
</gallery> | </gallery> | ||
| − | [[Datei:WSSQuedlinburg.jpg|thumb|800px|center|Die drei 'Kleinen Lichter' neben den beiden Freimaurerskulpturen von drei Seiten fotografiert.]] | + | [[Datei:WSSQuedlinburg.jpg|thumb|800px|center|Die drei 'Kleinen Lichter' neben den beiden Freimaurerskulpturen: von drei Seiten fotografiert.]] |
| + | |||
| + | |||
| + | [[Datei:Logenhaus-Quedlinburg.jpg|600px|left|thumb|Mehr als tausend Fachwerkhäuser haben Quedlinburg zum UNESCO-Weltkulturerbes gemacht.]] | ||
| + | |||
| + | Die Loge ‚Zur goldenen Waage’ hatte das alte Haus bis 1912 genutzt; dann zog sie um. Es blieben ihr noch 23 Jahre bis sie 1935 von den Nazis zugesperrt wurde. Die kommunistische DDR übernahm das Verbot, und die Freimaurerei wurde allmählich vergessen. | ||
| + | |||
| + | Doch über sechs Jahrzehnte später war wieder alles anders: Die 1991 nach der Wende gegründete neue Quedlinburger Loge ‚Zur beständigen Freiheit’ (AFuAM) konnte und wollte hier nicht mehr einziehen. Ihr Domizil ist eines dieser wunderbaren Quedlinburger Fachwerkhäuser (links). | ||
| + | |||
| + | |||
| + | '''Siehe auch:''' | ||
| + | *[[Goldene Waage|Über die historische Loge 'Zur goldenen Waage']] | ||
| + | |||
| + | |||
| + | |||
| + | |||
| − | |||
| − | |||
==Beispiele aus dem Ausland:== | ==Beispiele aus dem Ausland:== | ||
| − | '''England:''' [[Freemasons Hall London#Für Besucher ganz in der Nähe: Das ‚Freemasons Arms‘]] (Foto) | + | '''In England viel häufiger:''' [[Freemasons Hall London#Für Besucher ganz in der Nähe: Das ‚Freemasons Arms‘]] (Foto) |
| − | '''Tschechien:''' Ein Restaurant ‚Zu den Freimaurern’ (Restaurace ‚U svobodných zednářů’) gibt es auch in Prag: <br/> [[Tschechien#1989 bis 2013: Der schnelle Wiederaufbau nach der Wende und das Ringen um Stabilität]] (Foto) | + | '''Einmalig in Tschechien:''' Ein Restaurant ‚Zu den Freimaurern’ (Restaurace ‚U svobodných zednářů’) gibt es auch in Prag: <br/> [[Tschechien#1989 bis 2013: Der schnelle Wiederaufbau nach der Wende und das Ringen um Stabilität]] (Foto) |
| − | '''Lemberg:''' Schließlich begegnet einem so etwas ähnliches auch in der westukrainischen Hauptstadt Lemberg; allerdings von außen nicht erkennbar, vielmehr eine | + | '''Kurioses in Lemberg:''' Schließlich begegnet einem so etwas ähnliches auch in der westukrainischen Hauptstadt Lemberg; allerdings von außen nicht erkennbar, vielmehr eine pfiffige Marketingidee für Touristen: <br/> [[Ukrainische Großloge#Lichter in Lemberg]] (Foto) |
| − | |||
| − | |||
'''Links:''' | '''Links:''' | ||
Version vom 28. Juli 2014, 09:38 Uhr
Gasthausname 'Zum Freimaurer'
In England nicht selten, im deutschen Sprachraum ungebräuchlich: ein 'Wirtshaus', das in seinem Namen einen Freimaurerbezug führt. Von Rudi Rabe.
Die vielleicht einzige Ausnahme ist in Deutschland das ‚Café zum Freimaurer’ in Quedlinburg (Heiliggeiststraße 10) am Rande des Harzes in Sachsen-Anhalt. Das Gebäude ist ein Altersheim mit einem angeschlossenen Café, das öffentlich zugänglich ist. Die Namenswahl hängt damit zusammen, dass hier früher das Haus der Loge ‚Zur goldenen Waage’ stand. In DDR-Zeiten war darin eine öffentliche Bibliothek untergebracht. Nach der politischen Wende 1989 wurde das Gebäude abgerissen und an dessen Stelle das Altersheim gebaut. Wo früher der Freimaurertempel war, da ist jetzt das Freimaurercafé.
Der Eingang, flankiert von zwei Säulen ...
... und dann drinnen der "Platz des Meisters vom Stuhl".
Die Loge ‚Zur goldenen Waage’ hatte das alte Haus bis 1912 genutzt; dann zog sie um. Es blieben ihr noch 23 Jahre bis sie 1935 von den Nazis zugesperrt wurde. Die kommunistische DDR übernahm das Verbot, und die Freimaurerei wurde allmählich vergessen.
Doch über sechs Jahrzehnte später war wieder alles anders: Die 1991 nach der Wende gegründete neue Quedlinburger Loge ‚Zur beständigen Freiheit’ (AFuAM) konnte und wollte hier nicht mehr einziehen. Ihr Domizil ist eines dieser wunderbaren Quedlinburger Fachwerkhäuser (links).
Siehe auch:
Beispiele aus dem Ausland:
In England viel häufiger: Freemasons Hall London#Für Besucher ganz in der Nähe: Das ‚Freemasons Arms‘ (Foto)
Einmalig in Tschechien: Ein Restaurant ‚Zu den Freimaurern’ (Restaurace ‚U svobodných zednářů’) gibt es auch in Prag:
Tschechien#1989 bis 2013: Der schnelle Wiederaufbau nach der Wende und das Ringen um Stabilität (Foto)
Kurioses in Lemberg: Schließlich begegnet einem so etwas ähnliches auch in der westukrainischen Hauptstadt Lemberg; allerdings von außen nicht erkennbar, vielmehr eine pfiffige Marketingidee für Touristen:
Ukrainische Großloge#Lichter in Lemberg (Foto)
Links:
