Templer

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Foto:Temple de Paris
Statue des Hugues von Payns (1070-1136), erster Großmeister des Templer-Ordens. Monument am Saint-Bernard de Clairvaux. Dijon.
Templer-Diorama in Minerve. Foto: Jens Rusch
Die "Charola" in Tomar ist wohl die bekannteste Templer-Kathedrale.

Tempelherrenorden, Templerorden

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Die Geschichte der Tempelherren, Templer (1118 bis 1314) spielte im 18. Jahrhundert in einer Reihe freimaurerischer Systeme eine ausschlaggebende Rolle und hat heute noch im Schwedischen System, im A. u. A. Schottischen Ritus, in der Lehrart der "Knights Templar" u. a ihren Platz.

Zur Zeit der Kreuzzüge leisteten 1118 neun französische Ritter dem Patriarchen von Jerusalem das Gelübde der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams und übernahmen die Verpflichtung, den Schutz der Wallfahrer auf dem Wege nach den heiligen Stätten zu besorgen. König Balduin II. von Jerusalem bot den "Rittermönchen" einen Teil seines an den Salomonischen Tempel grenzenden Palastes als Wohnsitz an, wobei sie sich die "armen Brüder Christi vom Tempel zu Jerusalem" nannten.

Papst Honorius II. bestätigte den Orden und seinen Führer Hugo von Payens als Großmeister auf dem Konzil von Troyes. 1128 erhielt er unter Mitwirkung des berühmten (heiligen) Bernhard von Clairvaux eine Ordensregel. Abzeichen waren ein weißleinener Mantel mit achteckigem, blutrotem Kreuz (Symbol des Märtyrertums) und ein weißleinener Gürtel (Symbol der Herzensreinheit). Der Orden wuchs bald bedeutend, viele hohe Adelige traten ihm bei. Er erhielt große Schenkungen und Vermächtnisse, so daß seine Einkünfte ungeheuer wuchsen. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts soll sich die Mitgliederzahl des Ordens auf 30.000, das Vermögen des Ordens auf 54 Millionen Franken belaufen haben.

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Der Orden wurde eine Art selbständiges Staatswesens mit eigenem Militär, eigenem Gericht, eigener Polizei, eigenen Finanzen. An der Spitze des streng hierarchisch gegliederten Ordens stand der Großmeister, sein Vertreter war der Seneschall, Ordensfeldherr war der Marschall, Schatzmeister der Großpräzeptor der Provinz Jerusalem. Der Orden zerfiel in Ordensprovinzen, über deren jede ein Komtur gesetzt war. Die höchste Gewalt des Ordens repräsentierte das Generalkapitel, dem die Provinzkapitel unterstanden. Die Ordensbrüder schieden sich in Ritter, Kaplane (Ordensgeistliche) und dienende Brr. Dazu kamen Affiliierte, die die Ordensgelübde leisteten, aber nicht in Ordenshäusern wohnten. Strengster Gehorsam gegen die Oberen war Selbstverständlichkeit. Nur unverheiratete Angehörige ritterbürtiger Geschlechter, die keinem geistlichen Orden angehörten, durften Aufnahme finden. Ein einjähriges Noviziat ging der Rezeption voraus.

Bald aber keimten Neid und Mißtrauen, genährt namentlich durch die eifersüchtigen Johanniter, empor. Im Juli 1187 wurden die Kreuzfahrer von den Sarazenen des Sultans Saladin bei Hittin entscheidend geschlagen. Die Blüte der Tempelritter fiel. Der Sieger hielt seinen Einzug in Jerusalem. Die Templer verlegten ihren Hauptsitz nach der Feste Accon, aber die Rivalität der Johanniter machte auch nach dieser Niederlage jede gemeinsame Aktion zunichte. 1191 wurde auch dieses letzte Bollwerk der Christen im Orient von den Sarazenen erobert. Die Templer zogen sich von Syrien nach Cypern zurück und beschlossen die Rückkehr nach Frankreich, dies um so mehr, als der Großmeister Jakob (Jacques) de Molay vom Papst Clemens V. an den päpstlichen Hof berufen wurde, angeblich um über einen neuen Kreuzzug zu beraten.

1306 schiffte er sich mit seinem Konvent und 60 Rittern nach Frankreich ein. Er führte den Ordensschatz — angeblich 150.000 Goldstücke und zehn Maultierladungen Silber — mit, deponierte ihn in der Templerischen Hauptbank, im Pariser Temple, und bezog die Ordensburg. Die gewaltigen Besitztürmer an Land und Geld, die Handelsunternehmungen des Ordens, ihr blühender Bank- und Wechselverkehr erregten immer mehr den Zorn und die Habsucht König Philipps des Schönen. Er verlangte, daß sie sich seinen Interessen dienstbar machen sollten. De Molay lehnte ab. Philipp setzte sich, um einen entscheidenden Schlag gegen die Templer führen zu können, mit Papst Clemens V. in Verbindung, der ihm seine Inthronisation verdankte, doch trug dieser Bedenken gegen eine gewalttätige Aktion.

Als aber von ausgestoßenen Mitgliedern des Ordens böse Mären über geheime ketzerische Mysterien (Verleugnung Christi, Lossagung vom Kirchenglauben, Schändung des Kreuzes, Anbetung eines Götzenbildes Baphomet, Päderastie usw.) ausgestreut wurden, ließ der König, obwohl er nicht an ketzerische Schuld glaubte, die Anklage gegen die Templer erheben. Am 13. Mai 1307 wurden de Molay und alle in Frankreich anwesenden Ordensbrüder verhaftet und ihr Vermögen beschlagnahmt. Die Inquisition trat in Aktion. Schreckliche Folterungen, denen eine ganze Anzahl der Gefangenen erlag, erpressten Geständnisse. Dem Papst, der lange zögerte, dem eigenmächtigen und gewalttätigen Vorgehen des Königs seine Zustimmung zu geben, erpresste dieser schließlich die Einwilligung.

Am 12. August 1308 erging die Bulle "Faciens misericordiam", die bei Bann und Kirchenstrafen ein allgemeines Einschreiten gegen die Tempelritter empfahl. Der Hauptprozeß gegen 540 Templer fand in Paris statt.

Monatelang gelangte der Prälatengerichtshof nicht zu einem Schuldspruch, zumal die meisten Angeklagten erklärten, daß sie ihre früheren Geständnisse nur unter den fürchterlichsten Folterqualen abgelegt hatten. Trotzdem wurden 1310 in mehreren Städten Templer verbrannt. Zur endgültigen Entscheidung berief der Papst für 1311 ein Konzil nach Vienne ein. Alle Vermittlungsvorschläge wurden vom König zurückgewiesen. Schließlich wurde 1312 der Beschluß auf Aufhebung des Ordens gefaßt. Großmeister de Molay und vier andere Großwürdenträger wurden nach siebenjähriger Haft zu lebenslänglichem Kerker verurteilt.

Bei der öffentlichen Verlesung vor der Pariser Notre Dame-Kirche erhoben sich de Molay und der Großpräzeptor Gottfried de Charmay zu lauter Anklage gegen König und Papst, indem sie vor allem Volk ihre Schuldlosigkeit beteuerten. Sofort wurden sie als "Rückfällige" zum Tode bestimmt. Schon am nächsten Morgen, dem 3. März 1314, wurden sie auf dem gleichen Platz bei langsamem Feuer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Auch in anderen Ländern brachen schwere Templerverfolgungen aus. In England, Portugal, Ravenna, Mainz und anderen Orten wurden sie dagegen freigesprochen. Viele flohen und irrten ruhelos durch Europa.

Die um die Mitte des 18. Jahrhunderts aufgetauchte falsche Anschauung, die Freimaurerei sei die legitime Fortsetzung des Tempelherrenordens, führte zur Bildung der templerischen Freimaurersysteme, deren ausgebreitetste die Strikte Observanz war.

Siegel der Templer

Quelle: Conciliengeschichte von Dr. Carl Joseph Hefele, Band 5 Herder´sche Verlagsbuchhandlung, Freiburg im Breisgau 1862

Eine interessante Deutung der beiden Ritter auf einem Pferd gibt Dr. Carl Joseph Hefele in seinem Buch Conciliengeschichte: "Auch waren diese Templer so arm, daß Hugo de Payens, den sie zum ersten Meister wählten, und Gottfried von St. Omer miteinander nur ein Streitroß besaßen, weshalb noch in spätern Zeiten das Ordenssigill die beiden Stifter auf einem Pferde reitend darstellte."


Das Jahr 1118

Im Jahr 1118 beschlossen sieben französisch-normannische Ritter, die als Kreuzfahrer ins Heilige Land gekommen waren, die christlichen Pilger dort zu beschützen.

Es waren:

  • Hugo de Payens
  • Gottfried von St. Amour
  • Gottfried Roval
  • Gottfried Bisol
  • Payens de Monte Desiderio
  • Arhimbald de St. Anion
  • Andreas Gandemar


Templer und Katharer

Die Begebenheiten um die Zerschlagung der Kataharer auf der Burg "Montsegur" scheint auf eigenartige, nie geklärte Weise mit der zeitgleichen Existenz der Templer zusammen zu hängen. In zahlreichen Punkten ist ein faktischer Gegensatz zwischen Orden und Katharern ablesbar. Allerdings ist nachgewiesen, daß die Templer sich bei den Katharerkreuzzügen auffällig zurückhielten. Ein Grund hierfür kann in den verwandtschaftlichen Bindungen des okzitanischen Adels zu Templern und Katharern gelegen haben. Sinn machen die Templer/Katharer-Theorien nur dann, wenn man als real vorausgesetzt wird, dass der Templerorden neben seiner offiziellen Funktion noch andere, geheime Zielsetzungen gehabt habe und es neben der christlichen noch eine gnostische Linie innerhalb des Ordens gab. Die Geschichtsschreibung der Sieger muß dann so konsequent überarbeitet worden sein, dass Quellen zum Nachweis des Zusammenhangs heute nicht mehr zugänglich sind. Templer und Katharer verfügten demnach über ein gegenseitig bekanntes geheimes Wissen, das man jahrhundertelang bewahrte. Konkrete Nachweise hierfür gibt es jedoch nicht.

Komptureien in Deutschland

Angaben bitte überprüfen. Quelle: Bernd Baumann

Videos

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→ Kapellen der Templer auf dem, Jacobsweg. El monasterio de San Juan de la Peña, en Aragón, y la iglesia de Santa María de Eunate y el pueblo de Puente la Reina en Navarra.


Links

Siehe auch