Israel
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Israel
Am 25. Januar 2011 wurde Nadim Mansour als Großmeister der israelischen Großloge installiert.
In Haifa gibt es noch eine deutschsprachige Loge:
Levanon Lodge No. 28 (siehe ZEIT&MASS-Artikel unten)
"Memories in Israel"
Seit acht Jahrzehnten leben in Israel Brüder, die in deutscher Sprache arbeiten. Wie lange noch?
Ein Text aus ZEIT&MASS, dem Mitgliedermagazin der Großloge von Österreich, über einen Besuch in der Loge LEVANON in Haifa (2010): Zeit & Maß. Von Rudi Rabe
„Wir waren überwältigt von der Zuwendung, die man uns entgegenbrachte“, erzählt (der österreichische) Alt- und Ehrengroßmeister Michael Kraus nach der Rückkehr von einer Israelreise, die er für ein Dutzend seiner Brüder aus der Loge Prometheus organisiert hatte: „An die fünfzig Brüder aus ganz Israel kamen nach Haifa, darunter der designierte neue Großmeister, übrigens zum zweiten Mal ein arabischer Israeli. Außerdem an die zehn Großbeamte und natürlich mein Freund, der Altgroßmeister Chaim Henry Gehl, mit dem ich diese Idee entwickelt hatte.“
Immer weniger Deutsch
Die Idee: Als Gäste der (noch) deutsch arbeitenden ehemaligen Emigrantenloge ‚Libanon‘ (‚Levanon‘) in Haifa sollten die Österreicher den Israelis „in einer Vorführarbeit unser Ritual zeigen.“ Höchste Zeit: Die Nachkommen der Emigranten sprechen immer weniger Deutsch, die Erinnerungen verblassen, und so wird das bald Geschichte sein. Vielleicht gerade deswegen das große Interesse.
Alles war mit Johan Hartog, Stuhlmeister der Libanon, durchgeplant. Aber wie das so ist mit dem Planen: Zuerst ein Megastau, der die Ankunft der Österreicher in Haifa verzögerte. In den Stau ein Anruf von Rob Heiden Heimer, Stellvertreter Johans, dass dieser ins Spital eingeliefert werden musste. Und schließlich dann im Tempel der brüderliche Hinweis auf das Territorialprinzip: Die Arbeit müsse von der Libanon nach ihrem (Schröder-)Ritual eröffnet werden; dann die Übergabe. Dadurch mußten die Österreicher ihre Planungen ändern. Letztlich Kleinigkeiten: Es ging alles sehr gut.
Das österreichische Ritual: ein Exportschlager?
Danach eine ‚Weiße Tafel‘, eigentlich ein Abendessen mit Frauen: Viele Emotionen, viele Toasts und viele spontane Wortmeldungen. Alte Brüder bedauerten, dass sie nicht mehr die Kraft haben, nach Österreich oder Deutschland zu reisen: „in unsere (masonische) Heimat“. Natürlich ist allen klar, dass das deutschsprachige Ritual in Israel aussterben wird. Aber wenn schon nicht die Sprache, so kann man wenigstens die in Israel übliche rituelle Vielfalt bewahren, daher übersetzte Rob das österreichische Ritual nach dem Besuch Wort für Wort ins Englische. Michael Kraus: „Unser Ritual hat den Vorteil, überkonfessionell zu sein, dadurch ist es überall einsetzbar.“
Wiener Geburtshilfe
Am Beginn der deutsch-jüdischen Emigrantenlogen im heutigen Israel standen nicht nur die Flucht von Juden vor den Nazis nach Palästina, damals britisches Mandatsgebiet, sondern schon zuvor auch innermasonische Irrwege in Deutschland. Das Gefühl der nationalen Demütigung nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg hatte dazu geführt, dass die deutsche Freimaurerei mehrheitlich nationalistisch wurde: Franzosenhass und wachsender Antisemitismus.
Das bewog Ende der zwanziger Jahre eine Gruppe um Leo Müffelmann, eine Neugründung zu wagen. Dabei spielte auch Österreich eine Rolle: Um ihre Regularität zu bewahren, affilierten Müffelmann und seine Brüder nach Wien. Anschließend gründeten sie 1930 in Deutschland die ‚Symbolische Großloge von Deutschland‘, eine international offene, humanitäre und reguläre Großloge.
1933: Reichskanzler Hitler. Viele deutsche Logen krochen zu Hackenkreuz bis sie 1935 zugesperrt wurden. Müffelmann, kein Jude, hatte schon vor 1933 in Palästina die Loge Libanon gegründet, jetzt verlegte er auch seine Großloge ins Exil. Trotz vieler Warnungen reiste der „Kämpfer gegen Nazismus und Kommunismus und für Demokratie“ (Rob) nach Deutschland zurück. Die Nazis verhafteten ihn. An den Folgen starb Leo Müffelmann im August 1934.