Columbusritter

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Columbusritter (Knights of Columbus)

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)


amerikanische katholische Organisation, die ihrem Wesen nach gegen die Freimaurerei gerichtet ist, ohne im allgemeinen aggressiv aufzutreten. Der Gründer, Rev. M. J. M Givney in New Haven, Connecticut (1882), wollte der Freimaurerei hauptsächlich dadurch entgegenwirken, daß er Katholiken, namentlich auch die damals zahlreich an diese Anschluß suchenden jüngeren Elemente, durch Schaffung einer in den äußeren Formen ähnlichen Organisation vom Eintritt in Logen abhielt.

Die Anlehnung an das freimaurerische Vorbild ist sehr deutlich: die Columbusritter besitzen ein Gebrauchtum in vier Graden, Zeichen, Worte und Griffe usw. Sie trägen eine Uniform ähnlich der der Knights Templar (s.d.), der amerikanischen freimaurerischen Tempelritter, und veranstalten wie diese große Paraden.

Den Mitgliedern, namentlich den ehemaligen Kriegsteilnehmern, stehen zahlreiche Wohlfahrtsanstalten zur Verfügung. An der Katholischen Universität in Washington errichteten sie einen Lehrstuhl für amerikanische Geschichte. Die Zahl der Ordensmitglieder in den Vereinigten Staaten, Kanada, Mexiko, Kuba und Neufundland erreichte eine Million; die Bundeszeitschrift "Columbia" erscheint in einer Riesenauflage. In Vereine, unter 60 Staatsdirektionen. Während des [Ersten] Weltkrieges betrieben sie in Frankreich Fürsorgeanstalten für katholische amerikanische Soldaten mit einem Aufwand von 14,000.000 Dollar. Nach dem Krieg bestand die Absicht, auch in Europa Fuß zu fassen.

Zunächst wurde 1923 in Rom ein Wohlfahrtswerk errichtet. Als offizieller Zweck wird angegeben: Gegenseitiger Schutz und Förderung der katholischen Ideen. Lebhafte Tätigkeit wird zur Bekämpfung des Sozialismus als Exponent des "materialistisehen Radikalismus" entfaltet.

Die antifreimaurerische Tendenz kam anläßlich des Kulturkampfes in Mexiko dadurch zum Ausdruck, daß die Columbusritter in der ganzen Welt in verschiedenen Sprachen abgefaßte Pamphlete verteilten, die die Schuld an den Ereignissen der Freimaurerei in die Schuhe schieben sollten. Im übrigen aber bestehen vielfach (z. B. im Staate New York) freundschaftliche Beziehungen zwischen den beiden Bünden. Es ist vorgekommen, daß ein Großmeister der Großloge von New York am Nationalfeiertag bei den Columbusrittern die Festrede hielt, während in manchen Orten bei freimaurerischen Tempelweihen usw. die Columbusritter als Gratulanten sich einfinden. Solche Beziehungen werden in gewissen katholischen Kreisen sehr ungern gesehen, die an sich schon wegen des freimaurerähnlichen Charakters gegen diese Organisation ihrer Glaubensgenossen voreingenommen sind.

Ein Versuch von Columbusrittern, mit Führern der Knights Templar zur Bereinigung der Gegensätze zusammenzutreten (1924), wurde von Kardinal O'Connell aufs entschiedenste mißbilligt. 1925 erließ der leitende Ausschuß der Columbusritter von Quebec, Kanada, eine geharnischte Resolution, in der erklärt wurde, die Freimaurerei der Vereinigten Staaten sei trotz aller Beteuerungen der katholischen Kirche feindlich gesinnt, was aus Erörterungen über die Schuldfrage deutlich hervorgehe. Infolgedessen beteuere der "Executive Council" neuerdings seine unbedingte Unterwerfung unter die auf die "verbotenen Gesellschaften" bezüglichen Gebote der katholischen Kirche und verdamme aufs nachdrücklichste die Haltung der mit den Freimaurern paktierenden Columbusritter. Gleichzeitig wurde die höchste Behörde der Columbusritter (Suprême Board) aufgefordert, allen Unterabteilungen die kirchliehen Vorschriften in bezug auf die Freimaurerei in Erinnerung zu bringen.

Für Jugendliche wurde neuerdings eine eigene Organisation, die "Columbian Squires", geschaffen.

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