Alchimie: Unterschied zwischen den Versionen

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Heute gilt Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (Alchemist, Physiker, Mathematiker, Erfinder, Philosoph) als Erfinder des Porzellans, er war aber schon sterbenskrank und übergab höchstwahrscheinlich seine Aufzeichnungen Böttger, der es nicht vermochte Gold herzustellen, und so vor Unbill bewahrt wurde.
 
Heute gilt Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (Alchemist, Physiker, Mathematiker, Erfinder, Philosoph) als Erfinder des Porzellans, er war aber schon sterbenskrank und übergab höchstwahrscheinlich seine Aufzeichnungen Böttger, der es nicht vermochte Gold herzustellen, und so vor Unbill bewahrt wurde.
  
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*[[Hermes Trismegistos]]
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*[[Tabula smaragdina]]
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*[[Traktat:Apologie der Alchemie]]
  
  
 
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Version vom 2. Juni 2015, 20:31 Uhr

In englischer Sprache. Erhältlich bei SCHOPF

Alchimie

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

(Alchemie, auch Alchymie), ursprünglich "die Chemie im allgemeinen", später Goldmacherkunst. In Ägypten war die Alchimie eine okkultistisch-mystische Lehre, die auf den Gott Hermes Trismegistos zurückführt und daher auch hermetische Kunst genannt wurde. Die Araber griffen vornehmlich die praktischen Ergebnisse der Alchimie auf. In der Folge nahm die Alchimie, vor allem unter dem Einfluß von Paracelsus, immer mehr einen spirituellen Charakter an und ist in dieser Form eine eigenartige Mischung von Wissen und Spekulation, Empirie und Phantasmagorie. So führten alchimistische Forschungen zur Entdeckung des Phosphors durch Brandt und des Porzellans durch Böttger. Die Alchimie war der Auffassung, daß sämtliche Metalle eine Seele haben, die "Prima Materia", und die Möglichkeit der Umwandlung der Metalle in Edelmetalle daher gegeben sei falls man sie unter Beimengung gewisser Substanzen entsprechend behandle.

Dieser Prozeß, der Transmutation geht unter dem Einfluß des Steines der Weisen (Magisterium Roter Löwe, Großes Elixier) vor sich, der seit Geber auch als Allheilmittel galt. Die A. trachtete, diesen Stein der Weisen zu finden. Anfangs kannte man zwei Prinzipien: Mercurius als Typus der Metalle und Sulfur als den des Brennbaren. Paracelsus führte als drittes das Salz, das Prinzip der Festigkeit, ein. Die Zeichen und Ausdrücke der A. sind für den Chemiker verworren, man kann sie nur auf dem Wege ethisch-religiöser Deutung richtig verstehen. "A. ist die eigentliche Trägerin des Verwandlungsgeheimnisses der Mysterienbünde" (Horneffer). Die "Prima Materia" ist das rohe Gewissen des Menschen, "Mercurius" ist das entwicklungsfähige, das einen Läuterungsprozeß (Schmelzofen) durchzumachen hat. Die drei Prinzipien der A., Mercurius, Sulfur und Salz", entsprechen dem Geist, der Seele und dem Leib. Die A. suchte das "Gold Gottes" nicht das Gold im bloßen materiellen Sinn. Die Metall-Transmutation wird symbolisch mit dem Erlösungswerk Christi verglichen. Man wollte die Wiedergeburt der Menschheit durch "chemische Umwandlung" erzielen. Auch der Weltschöpfungsakt wurde als alchimistischer Prozeß aufgefaßt. Im 17. Jahrhundert wollte man durch die A. den "wahren christlichen Glauben" erhalten. Jakob Böhmes Mystik war von spiritueller Alchimie durchsetzt, sie war eine Art irdischer Naturphilosophie und beeinflußte auch die Rosenkreuzer (s. d.).

Im Zeitalter der Entstehung der ersten englischen Großloge waren alchimistische Einflüsse noch stark wirksam. Es kann daher nicht wundernehmen, daß namentlich bei der Entstehung der verschiedenen Systeme alchimistische Elemente in die Freimaurerei Eingang fanden.

In den Schottengraden (s. d.) setzte sie als Gradgeheimnis mit der Begründung ein, daß unter den Kreuzfahrern 1090 vier Altmeister aus Schottland Kenntnis von einer Tradition besessen hätten, der zufolge Esdras in den Grundstein des Salomonischen Tempels ein Andenken, das Meisterwort selbst oder einen Einweis darauf, gelegt habe. Den Schotten sei es geglückt, in einem ausgehöhlten Quadratstein drei goldene Schalen mit den Buchstaben I. G. und 0. zu finden, den jüdischen Sinnbildern der Grundstoffe der ganzen Welt und jedes einzelnen Dings. Mit dieser Legende wurde eine entscheidende Wendung eines Teils der damaligen Freimaurerei in der Richtung zum Okkultismus, zum alchimistischen Mysterienbund angebahnt. Die Alchimie spielte u. a. auch im theosophischen Hochgradsystem der Coëns Elus (s. d.) eine große Rolle, dann bei den Gold- und Rosenkreuzern sowie auch in dem von Saint Martin ins Leben gerufenen "Rite rectifié" (s. d.).

Im freimaurerischen Ritual und in der Symbolik sind alchimistische Elemente auch heute nachweisbar. "Die Freimaurerei hat mit der Wiedergeburt, d. h. mit dem Absterben und Wiederaufbau des inneren Menschen und der Belebung und Starkung seiner unsichtbaren physischen Kräfte zu tun. Auch ist von der Alchimie her die Anschauung in die Freimaurerei Übergegangen, daß die Natur nichts ist als die Stoffwerdung der Gottheit" (Wolfstieg, "Philosophie der Freimaurerei", Band I).

Die großen Hochstapler des 18. Jahrhunderts, wie Gugomos, Rosa, Cagliostro, auch Casanova, der Graf von St. Germain, infizierten dort, wo sie mit der Freimaurerei als Hilfsmittel operierten, auch die Freimaurerei mit alchimistischen Vorstellungen.

Sehr bezeichnend ist, daß gerade zur Zeit der Aufklärung (Friedrich d. Gr. und Joseph II.) in Deutschland und Österreich große Freimaurergruppen sich ernsthaft mit praktischer Alchimie beschäftigten.

Ergänzungen

Heute gilt Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (Alchemist, Physiker, Mathematiker, Erfinder, Philosoph) als Erfinder des Porzellans, er war aber schon sterbenskrank und übergab höchstwahrscheinlich seine Aufzeichnungen Böttger, der es nicht vermochte Gold herzustellen, und so vor Unbill bewahrt wurde.

Siehe auch