Aleister Crowley

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Aleister Crowley

Crowley masonwww.jpg
Bury me in a nameless grave!
I came from God the world to save.
I brought them wisdom from above:
Worship and liberty and love.
They slew me for I did disparage
Therfore Religion, Law and Marriage.
So be my grave without a name
That earth may swallow up my shame!

(Aleister Crowley)

Eines seiner Grundthesen lautet: "Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen."

Das Tier 666 oder "Laird of Boleskine", wie er sich selbst gern bezeichnete, wurde am 12. Oktober 1875 geboren. Früh beschäftigte er sich mit Buddhismus, Mystik und Magie. Er war ein begeisterter Alpinist und war deshalb oft im Himalaya, den Alpen und in Mexiko anzutreffen. Schach und Rudern waren zwei weitere Lieblingsbeschäftigungen von ihm, die er wie alles exzessiv betrieb.

Crowley interessierte sich auch für Geheimbünde und so war es klar, dass er 1898 Mitglied des Golden Dawn wurde. Hier waren bereits William Butler Yeats, Oscar Wildes Ehefrau, Bram Stoker und Sir Arthur Conan Doyle Mitglieder.

Um in andere Sphären einzutauchen, probierte er auch vielerlei Drogen um sein Bewusstsein zu manipulieren.

Er starb eines natürlichen Todes am 1. Dezember 1947 in Netherwood (Hastings).

Vorurteile gegen Aleister Crowley (Satanismus)

Bis zum heutigen Tag steht Aleister Crowley in dem Ruf, Wegbereiter des modernen Satanismus zu sein. Selbst das überarbeitete Internationale Freimaurerlexikon (Lennhoff, Posner, Binder) bemerkt hierzu: "Crowley, Aleister,*1875, † 1947, ging aus dem G.D. (Golden Dawn) hervor, gilt als Begründer des modernen Satanismus." Diese Behauptung ist nicht nur oberflächlich, sondern schlichtweg falsch und zwar aus zweierlei Gründen: Zum einen ist Crowleys Auffassung von "Magick" wesentlich komplexer und tiefgründiger als dass sie sich auf den Begriff "Satanismus" reduzieren liesse, zum anderen weisen es auch "Satanisten" von sich, A. Crowley als einen der ihren anzusehen.

Zutreffend ist sicher allerdings, dass Crowleys provokatives Werk und exzentrisches Leben in bestimmten "satanistischen" Kreisen bis heute rezipiert und (fehl)interpretiert wird. Von den "Falschen" geliebt und von den "Richtigen" verdammt zu werden ist ein Schicksal, dass Crowley mit Autoren, Philosophen und Künstlern, wie Oscar Wilde oder Friedrich Nitzsche teilt - wobei er (ebenso wie jene) auch zu großen Teilen selbst durch entsprechende Äußerungen dazu beigetragen hat.

Wesentlich interessanter als eine schlagwortartige Ab- und Verurteilung und vielleicht sogar der einzige angemessene Zugang zu Crowleys Werk wäre wohl ein wissenschaftlicher Vergleich seiner Begrifflichkeit mit z.B. der eines Nietzsche (Begriff des Willens) oder auch (tiefen)psychologischen Schriften dieser Zeit. (Satan als Symbol ungezügelter, unbewusster Triebe usw.)

Fakt ist, dass keinerlei Belege existieren, nach denen sich Crowley habe etwas zu schulden kommen lassen, wenn man von exzessivem Drogenkonsum absieht, was aber zur damaligen Zeit in bestimmten Kreisen geradezu üblich und nicht kriminell war.

Schließlich seien an dieser Stelle auch Crowleys Errungenschaften angemerkt: Ihm ist der Diskurs eines modernen Magie-Begriffes (Yoga des Westens) ebenso zu verdanken, wie das heute mit am häufigsten verwendete (Nach ihm benannte) Tarot-Deck. Last but not least sind Crowleys Ausführungen über Magie, Rituale und Freimaurerei nicht nur originell und kurzweilig zu lesen, sondern zeigen einen guten Kenner der Materie. Jeder ernsthafte Freimaurer sollte sich daher - bevor er unhinterfragt in den Tenor des Vorurteils einstimmt - die Originalschriften Crowleys zu Hand nehmen und sich sein eigenes Urteil bilden.

Crowley und der Golden Dawn

Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Aleister_Crowley#Crowley_und_der_Golden_Dawn

1898 hielt sich Aleister Crowley als Bergsteiger in der Schweiz auf. Dort lernte er Julian L. Baker kennen, welcher ihm wiederum George Cecil Jones vorstellte, der ihn in den Hermetic Order of the Golden Dawn einführte, einen rosenkreuzerisch-freimaurerischen Orden für magische Künste. Diesem trat er am 18. November bei und erhielt den programmatischen Namen Perdurabo („Ich werde ausharren bis zum Ende“). Von Dezember bis Februar durchlief er die nächsten drei Grade. Sein pornografischer Gedichtband „White Stains“ erschien.

Im Jahr 1899 lernte Aleister Crowley Allan Bennett (Ordensname Iehi Aour) kennen. Beide praktizierten gemeinsame ritualmagische Übungen des Ordens. Als Crowley sah, wie Bennett in einer verkommenen Wohnung lebte, lud Crowley ihn ein, bei ihm zu wohnen. Allan Bennett nahm das Angebot an, unter der Bedingung, dass Bennett Perdurabos persönlicher Meister werde und ihm alle seine Kenntnisse übermittele. Da Allan Bennett Drogen konsumierte und zu Crowley meinte, es gäbe eine Droge, welche den Schleier hinter der Welt der Dinge zeige, war Crowley fest entschlossen, diese Droge zu finden. Er experimentierte mit Opium, Kokain, Morphin, Ether und Chloroform. 1900 zog Bennett aus Gesundheitsgründen nach Ceylon (heute Sri Lanka), Crowley siedelte in das Boleskine House am Strand von Loch Ness nach Schottland über. Er nannte sich fortan Laird of Boleskine und kleidete sich wie ein schottischer Edelmann.

Doré, Gustave: Illustration zu Rabelais' »Gargantua und Pantagruel«, Buch V, Kapitel 3
Doré, Gustave: Illustration zu Rabelais' »Gargantua und Pantagruel«, Buch I, Kapitel 48

Da ihm die Londoner Mitglieder des Golden Dawn den Aufstieg zum fünften Grad, dem Adeptus Minor, wegen homosexueller Liebschaften verweigerten, besuchte Crowley im Januar 1900 Samuel Liddell MacGregor Mathers, den Gründer des Golden Dawn in Paris. Dieser nahm, gegen einen Eid der Loyalität, die entsprechende Zeremonie vor und Crowley stieg zum fünften Grad auf. Die Bruderschaft in London erkannte diese Weihe nicht an und revoltierte gegen Mathers, der aus dem Golden Dawn ausgeschlossen wurde – allerdings nicht nur deswegen. Crowley versuchte im Namen Mathers’ entweder die Kontrolle über den Golden Dawn oder über Eigentum des Golden Dawn zu erringen. So unterbrach er ein Ritual, gekleidet in vollen Highlander-Regalia und eine Kapuze tragend. Angeblich kam es während dieser Auseinandersetzung auch zu magischen Attacken. Crowley berichtete, die Rebellen hätten feindliche Magie gegen ihn gerichtet; sein Regenmantel habe spontan in Flammen gestanden, und er sei grundlos in Zorn geraten, dass selbst Pferde vor Schreck davonrannten. Am Ende zerfiel der Golden Dawn, woran neben feindlicher Magie (nach Meinung der Mitglieder) auch Presse und Polizei ihren Anteil gehabt hätten.

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Im Mai 1900 brach Crowley nach Mexiko auf, einerseits nach Mexiko-Stadt, um dort seinen okkulten Neigungen nachzugehen, andererseits zum Bergsteigen. 1901/1902 reiste er nach Indien und ins Himalaya-Gebirge. Er nahm an einer britisch-österreichischen Expedition unter der Leitung von Oscar Eckenstein zur Erstbesteigung des K2 im Karakorum teil. Crowley wollte über den Südostgrat aufsteigen, die übrigen aber über den Nordostgrat. Da die Mehrheit über den Nordostgrat aufsteigen wollte, wurde dies durchgeführt und eine Höhe von ca. 6600 m erreicht. Aus Wut über die offensichtlich falsche Wahl zog Crowley einen Revolver und richtete ihn auf einen anderen Bergsteiger. Nach kurzem Handgemenge wurde er aber entwaffnet. Bei einem weiteren Aufstiegsversuch war es Crowley, der bei dem erkrankten Heinrich Pfannl ein Lungenödem diagnostizieren konnte und daraufhin auf einen schnellen Abstieg drängte. Pfannl überlebte; die Expedition scheiterte.

Freimaurerei und der Astrum Argenteum

Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Aleister_Crowley#Freimaurerei_und_der_Astrum_Argenteumm

Im Jahr 1900 war Crowley bereits von Don Jesus Medina in den 33. Grad nach „Schottischem Ritus“ aufgenommen worden. Am 8. Oktober 1904 wurde Crowley in die Freimaurerloge Anglo-Saxon Lodge No. 343 der Grand Loge de France in London angenommen, die sich zu diesem Zeitpunkt nicht unter der Anerkennung der Vereinigten Großloge von England befand. Einen Monat später wurde er zum Freimaurergesellen befördert und am 17. Dezember 1904 zum Meister erhoben.

Nach seiner Niederschrift des Buchs des Gesetzes vom 8. bis zum 10. April 1904 widmete sich Crowley einige Zeit nicht mehr primär der Magie. 1905 nahm er an einer Bergsteigerexpedition in den Himalaya teil, bei der etliche Teilnehmer starben. Er reiste, teils mit Frau und Kind, teils ohne, durch das Kaiserreich China, Kanada und die USA. Erst nach seiner Rückkehr aus den USA erfuhr er vom Tod seiner Tochter.

Im Jahr 1907 arbeitete er erneut magisch – er gründete den Astrum Argenteum, den „Orden des silbernen Sterns“. 1909 erschien auch die erste Ausgabe des Equinox, der offiziellen Publikation des Astrum Argenteum, welche jeweils zur Sommersonnenwende und zur Wintersonnenwende erschien. Ebenfalls in diesem Jahr ließ er sich von seiner Frau Rose scheiden. 1910 entstanden Kontakte zum Ordo Templi Orientis oder OTO, einer auch damals schon irregulären Form der Freimaurerei der Lehrart Memphis-Misraim, dem Crowley bald darauf beitrat. In kürzester Zeit veränderte er die vormals noch mit Alchemie und ägyptischer Mythologie überladene, mehr oder weniger freimaurerische Lehrart in einen für alle verbindlichen initiatischen Bund mit seinem Buch des Gesetzes. Crowley wurde 1912 zum Leiter des englischsprachigen Zweigs des Ordens.

Das Ende von Thelema

Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Thelema

Anders als in Religionen, die auf dem ewigen Fortbestand ihrer spirituellen Wahrheit beruhen, kündigt das Liber AL vel Legis auch einen Äonenwechsel an: “another king shall reign; and blessing no longer be poured to the Hawk-headed mystical Lord!”, ‚ein anderer König wird herrschen; und dem Falkenköpfigen Mystischen Herrn wird nicht länger Segen zufließen!‘ (AL III:34). Crowley nimmt an, dass das nächste Äon das der Maat sei, der Göttin der Gerechtigkeit. Aus diesem Grund war er auch der Meinung, dass man schon jetzt nach der Gerechtigkeit als Ideal streben solle [8].

Bedeutsame thelemische Orte

Cefalù: 1920 gründet Aleister Crowley in Cefalù auf Sizilien eine magische Kommune, die Abtei von Thelema. In dieser Kommune spielt auch sein Buch Diary of a Drug Fiend (auf deutsch etwa ‚Tagebuch eines Drogennarren‘). Seine Tochter Anna Leah starb dort im Säuglingsalter an Typhus. Nachdem in der Abtei auch Raoul Loveday, ein Schüler Crowleys, an einer Infektion verstarb, wandte sich dessen Frau Betty May mit erfundenen Geschichten an die britische Presse. Diese stürzte sich auf die Skandalgeschichten (Betty May sollte jedoch später in ihrer Autobiographie "Tiger Woman" einen Bericht der Ereignisse geben, der sich weitestgehend mit dem Crowleys deckt), und die Regierung Mussolinis wies Crowley 1923 aus Italien aus. Die Ruinen der Abtei sind heutzutage Ziel kleinerer Touristengruppen. Die von Crowley an die Wände der Abtei gemalten Bilder sind kaum noch erhalten.

Boleskine: Oktober 1899 kaufte Crowley in Schottland das Gut Boleskine House bei Inverness am Strand von Loch Ness, um dort die magische Operation des Abramelin vorzubereiten, die anderthalb Jahre dauerte. Boleskine gilt als der „Osten“ (Mekka) der Thelemiten und Würdigung in Richtung von Boleskine House wird etwa bei der Ausführung des LIBER XV „Die Gnostische Messe“ vorgeschrieben. Das Haus wechselte seine Besitzer häufiger, für ein paar Jahre war es im Besitz von Jimmy Page, dem Gitarristen von Led Zeppelin. Page gilt als größter Privatsammler von Crowleyana.

Magische Mottos

Selbstgewähltes Motto je Grad

  • Perdurabo ("I will endure til the end") als Neophyte
  • Parzival als Adeptus Minor
  • Ol Sonuf Vaoresaji ("I reign over ye") als Adeptus Major
  • Ou Mh (O.M.—" No, definitely no! or Not Yet!") als Adeptus Exemptus
  • Vi Veri Vniversum Vivus Vici (V.V.V.V.V.—"By the force of truth, I, while living, have conquered the Universe")als Magister Templi
  • To Mega Therion ("The Great Beast")als Magus
  • Baphomet als X° in O.T.O.

Der kryptische Vers "Five footprints of a Camel! V.V.V.V.V." ist ein Hinweis auf das Motto "Vi Veri Vniversum Vivus Vici", "Durch die Macht der Wahrheit habe ich als Lebender das Universum erobert".

Zusammenarbeit

  • Aleister Crowley schrieb das Vorwort zu Levis's "The key of the mysteries", New York, Rider 1969.

Siehe auch

Links