Alfred Rosenberg

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Rosenberg, Alfred

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Chefredakteur des von Adolf Hitler herausgegebenen nationalsozialistischen Hauptorgans "Der Völkische Beobachter", früher Diplomarchitekt, baltischer Herkunft, Leiter des "Nationalsozialistischen Kampfbundes für deutsche Kultur", einer der prominentesten geistigen Führer der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands Spezialist für die Freimaurerfrage, bekämpft die Freimaurerei leidenschaftlich in den Nationalsozialistischen Schriftenreihen (s. Nationalsozialisten). Rosenberg verficht nachdrücklichst die Authentizität der apokryphen "Protokolle der Weisen von Zion". Er schrieb u. a. "Freimaurerische Weltpolitik im Lichte der kritischen Forschung" (1929), "Das Verbrechen der Freimaurerei" u. a.



Alfred Ernst Rosenberg

Quelle: Wikipedia

(russisch Альфред Вольдемарович Розенберг, Alfred Woldemarowitsch Rosenberg; * 31. Dezember 1892jul./ 12. Januar 1893greg. in Reval; † 16. Oktober 1946 in Nürnberg) war zur Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus Politiker und führender Ideologe der NSDAP. Als Student war er 1917 Zeuge der Revolution in Moskau. Wie die russischen Rechtsextremisten interpretierte er diese als Folge einer jüdisch-freimaurerischen Weltverschwörung.

Mit dieser Vorstellung prägte er später maßgeblich die Ideologie der NSDAP. Ab 1920 trug Rosenberg mit zahlreichen rassenideologischen Schriften erheblich zur Verschärfung des Antisemitismus in Deutschland bei. Im Zweiten Weltkrieg unternahm er mit seinem Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR) Beutezüge in ganz Europa, insbesondere zum Raub von Kulturgütern. Als Leiter des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete (RMfdbO) verfolgte er im Rahmen seiner Ostpolitik das Projekt der Germanisierung der besetzten Ostgebiete bei gleichzeitiger systematischer Vernichtung der Juden. Rosenberg wurde im Nürnberger Hauptprozess als Hauptschuldiger der NS-Kriegsverbrechen angeklagt, in allen vier Anklagepunkten für schuldig befunden, zum Tode verurteilt und hingerichtet.


Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg

Quelle: Wikipedia


In der Weimarer Republik waren auch die Freimaurer bevorzugte Objekte rechtsextremer Agitation. Der Baltendeutsche Alfred Rosenberg veröffentlichte Schriften wie Das Verbrechen der Freimaurerei. Judentum, Jesuitismus, Deutsches Christentum, um die Theorie einer „jüdisch-freimaurerischen Weltverschwörung“ zu verbreiten, die es darauf abgesehen habe, „die Existenz anderer Völker zu unterminieren“. Zu diesem Zweck hätten die Freimaurer den Ersten Weltkrieg herbeigeführt.

Der damalige Chef der Obersten Heeresleitung, General Erich Ludendorff, betätigte sich als scharfer Kritiker der Freimaurer. Er veröffentlichte 1927 die Schrift „Vernichtung der Freimaurerei durch Enthüllung ihrer Geheimnisse“. Ludendorff betrieb zusammen mit seiner Frau Mathilde Ludendorff einen Propagandafeldzug gegen die „überstaatlichen Mächte“, die aus „Juden, Jesuiten und Freimaurern“ bestünden und ein „internationales Netzwerk“ zwecks Machterlangung und Machterhaltung bildeten. Schon in den Anfängen der nationalsozialistischen Bewegung übernahmen Hitler und seine Anhänger vieles aus Ludendorffs antifreimaurerischen Verschwörungstheorien.


1933–1935 Schikanen und endgültiges Verbot

Durch Alfred Rosenbergs gezielte Propaganda wurden die deutschen Logen 1933 und in einer zweiten Welle 1934 Opfer gezielter Übergriffe der SA.

„Hier sehen wir nun das internationale Judentum aus Instinkt und zugleich aus bewusster Überlegung sich in die Organisation der Freimaurerei einnisten. […] Ihre ‘Weltanschauung’ unterhölte Jahr für Jahr die Grundlagen alles germanischen Wesens. Heute sehen wir die geschäftigen Vertreter der internationalen Börse und des Welthandels fast überall führend die Gegen’kirche’ leiten.‘

– Alfred Rosenberg: Der Mythus des 20. Jahrhunderts. Eine Wertung der seelisch-geistigen Gestaltenkämpfe unserer Zeit. 66. Auflage, München 1935 (S. 202f.)

„Über Rasse und Nationalität hinweg strebt man zum internationalen Menschenbund. Stolz ist man, daß in dieser die Welt umspannenden Bruderkette Neger, Gelbe und Juden gleichberechtigt neben den Weißen stehen. […] Hemmungsloser Individualismus […] ist eine der Konsequenzen aus der Freimaurer-Ideologie. Im Ritual für den 30. Grad wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Ziele der ‚Diktatoren‘, die ja die Rechte des einzelnen und seine Selbstbestimmung beschränken würden, bekämpft werden müßten. Von einer Unterordnung […] zum Wohl der Volksgemeinschaft ist keine Rede. Das Recht des einzelnen geht allen anderen vor. […] Die der Freimaurerei entsprechende Staatsform ist die demokratische Republik.‘“

– Dieter Schwarz: Die Freimaurerei – Weltanschauung, Organisation und Politik , mit einem Vorwort von Reinhard Heydrich im Zentralverlag der NSDAP, München 1938

Um dem sofortigen Verbot nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 zu entgehen, gingen die damaligen Freimaurer auf eine Bestimmung der Staatsführung ein: Wenn die Freimaurerei nicht das Fallbeil des Verbotes ereilen sollte, dann seien die Rituale von alttestamentlichen Inhalten zu bereinigen. Die preußische Großloge, die nationalste der deutschen Großlogen, bestimmte, dass sich keine Loge mehr Loge, kein Freimaurer mehr Freimaurer und die Freimaurerei nicht mehr Freimaurerei nennen dürfte. Die Logen wurden umbenannt zu deutscher oder christlich-deutscher Orden. In Würzburg wurde das Haus der dortigen Freimaurerloge in Alfred-Rosenberg-Haus umbenannt.

Diejenigen Logen, welche sich vor 1933 von den Großlogen getrennt hatten, um der inakzeptablen Nationalisierung zu entgehen, hatten mit diesen Entscheidungen und Bestimmungen nicht mehr zu kämpfen. Die Symbolische Großloge von Deutschland löste sich umgehend nach der Machtergreifung der Nazis auf. Ihr Großmeister Leo Müffelmann gründete 1934 die Symbolische Großloge von Deutschland im Exil mit Sitz in Jerusalem.

Siehe auch