Bosnien und Herzegowina: Unterschied zwischen den Versionen

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'''An der Feier im Hotel Holiday in der Hauptstadt Sarajewo nahmen viele ausländischen Gäste teil: vor allem auch Delegationen aus Österreich und aus Slowenien in Erinnerung daran, dass die Freimaurer dieser beiden Länder bei der Gründung der 'Großloge von Bosnien und Herzegowina' Pate gestanden waren.'''
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'''In einer Festrede hielt der erste bosnische Großmeister einen ganz persönlichen Rückblick auf die zwanzig Jahre. Auszüge aus seiner Rede - ins Deutsche übersetzt:'''
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''Für mich persönlich begann die Freimaurerei in Bosnien und Herzegowina 1997 mit meiner Aufnahme in die slowenische Loge ‘Dialogus’ in Ljubljana/Laibach. Beeindruckt vom Aufnahmeritual, von der freimaurerischen Symbolik und von den Prinzipien der Freimaurer, vor allem ihrer Toleranz, nahm ich mir vor, die Freimaurerei auch nach Bosnien und Herzegowina zu bringen: in einen Staat, der gerade erst eine Krieg hinter sich hatte, und in einen Staat, in welchem das Misstrauen zwischen Menschen mit verschiedenem religiösen Hintergrund weiter schwelte.''
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''Die von den Freimaurern vertretene Idee der weltumspannenden Brüderlichkeit hatte mich genau so beeindruckt wie meine Familie fünfzig Jahre vorher die revolutionär-antifaschistische Idee, für die sie ihr Leben und ihre Gesundheit opferte. Als ldealist hegte und hege ich den Wunsch, dass dieses Denken alle Bürger in Bosnien und Herzegowina vereint.''
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''Die im Land vorherrschende Meinung war, dass die Wirtschaft die Menschen, die bis gestern wütende Feinde waren, zusammenbringen wird. Demgegenüber glaube ich, dass die Menschen vor allem durch ihre geistige Entwicklung vereint werden können, und nicht durch die Wirtschaft. Nur durch das Denken und durch die Toleranz der Bürger in Bosnien und Herzegowina kann das zwischennationale Misstrauen überwunden werden.''
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''Aufgrund all dessen und aufgrund meiner grenzenloser Liebe zu meinem Land, das immer ein Teil von mir war und sein wird, wusste ich, dass ich es gemeinsam mit meinen neuen Brüdern schaffen würde, das Licht der Freimaurerei in Bosnien-Herzegowina einzubringen.''
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''Ein altes Sprichwort sagt: „Jeder Tod macht ein neues Leben". Der Meister vom Stuhl, der mich in Slowenien aufgenommen hat, Bruder Boro, ist ein Jahr danach in den ewigen Osten eingegangen. Bei seinem Begräbnis waren Brüder aus verschiedenen Ländern anwesend. In Gesprächen schlug ich den Brüdern aus ltalien, Österreich und Slowenien vor, auch die Freimaurerei in Bosnien und Herzegowina wieder zu aktivieren. Alle waren überrascht, versprachen mir ihre Unterstützung, und stellten mir aber auch eine Frage, die mich bis zur Einbringung des Lichtes in die erste bosnische Loge begleitet hat: „lst die Zeit für die Lichteinbringung schon gekommen? Sind die Menschen in Bosnien-Herzegowina reif für die Freimaurerei?“ Meine Antwort war positiv und selbstbewußt, obwohl ich nicht sicher war.''
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''lch begann danach, mich intensiv mit meinem Anliegen zu beschäftigen. Viele Gespräche habe ich mit den Brüdern aus Slowenien geführt, die mit Hilfe der Österreicher selbst noch im Aufbau waren. Und zu vielen freimaurerischen Arbeiten bin ich nach Österreich und ltalien gefahren und habe dort für meine Idee geworben. In Abstimmung mit den österreichischen Brüdern unternahmen wir die ersten Schritte nicht in Österreich, sondern im slowenischen Dragomer nahe Ljubljana, wobei die Ritualarbeiten den Slowenen anvertraut wurden: dies wegen der sprachlichen sowie der geographischen Nähe zu meinem Land und wegen des strengen Visaregimes, das Österreich und die EU damals gegenüber Bosnien-Herzegowina hatten. So haben die slowenischen Logen, deren Mitglied ich selber war, die Aufgabe übernommen, den Beginn der Arbeit der bosnischen Freimaurerei in Slowenien zu fördern. Ungefähr eineinhalb Jahre habe ich intensiv an der Vorbereitung für die Gründung der ersten bosnischen Loge „Lux Bosniae“ gearbeitet.''
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''Nachdem ich in Bosnien und Herzegowina mehrere „Männer von gutem Ruf“ gefunden und für die Freimaureridee gewonnen hatte, war es dann am 19. Juni 1999 so weit: Das Licht für die erste bosnische Loge wurde im slowenischen Dragomer eingebracht. Zwar gab es noch Stimmen, die meinten, es wäre zu früh, aber ich habe hartnäckig darauf bestanden, dass die Einbringung noch im Jahr 1999 stattfindet. lch wollte, dass Bosnien-Herzegowina die Loge noch im 20. Jahrhundert bekommt und nicht hinter seinen Nachbarn zurückbleibt.''
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''Mit Hilfe meiner Familie und weiterer Unterstützer hatte ich viele Vorarbeiten wie zum Beispiel die Übersetzung von Ritualen gemeistert. Und die Planungen für die rituelle Lichteinbringung hatten die Österreicher und die Slowenen übernommen.
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lm Tempel in Dragomer waren dann 40 Brüder anwesend, und der Großmeister der Großloge von Österreich, [[Michael Kraus]], brachte schließlich das Licht ein, wodurch die „Lux Bosniae“ in die freimaurerische Welt eingetreten war. Unmittelbar nach diesem rituellen Gründungsakt nahm die ‘Lux Bosniae’ in ihrer ersten eigenständigen Logenarbeit vier neue Brüder auf.''
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''Und so begann die Freimaurerei in Bosnien-Herzegowina Fuß zu fassen. Dabei war mir wichtig, bei den Mitgliedern einen „nationalen Schlüssel“  auf der Basis der Volkszählung vor dem Krieg zu respektieren, also 4 Bosniaken zu 3 Serben zu 2 Kroaten. Das sollte in der Loge stets erreicht werden.  Anfangs war das den Brüdern aus den anderen Ländern unverständlich, aber bald bekamen sie dadurch ein klareres Bild von Bosnien-Herzegowina.''
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''Die Anfänge waren sehr schwierig. Wir legten viele Kilometer zurück auf der Suche nach neuen Brüdern. Manche Menschen lehnten uns auch ab und nannten uns Sektierer, von anderen wurden wir beschimpft, doch die Anzahl der Brüder stieg langsam an. Damit unser Wirken auch gesetzeskonform ist, registrierten wir den Bürgerverein „Lux Bosniae" mit Sitz in Sarajevo.''
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''Nach drei Jahren Logenarbeit im slowenischen Dragomer begann wir 2003 mit der Einrichtung eines Tempels in Sarajevo. Möglich wurde das durch den persönlichen Arbeitseinsatz von Brüdern sowie durch Spenden aus Bosnien und aus Österreich. Im November war der Bau vollendet. Er wurde von Brüdern aus Österreich und aus Slowenien eingeweiht.''
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''Bald darauf gründeten wir die Logen „lvo Andric“ und „Veritas“ und schufen so die Grundlage für die Erfüllung unseres Traums: eine eigene Großloge von Bosnien und Herzegowina. Das war 2005 so weit. Bei der Lichteinbringung waren Delegationen aus elf Ländern anwesend. Ich wurde zum Großmeister gewählt.''
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''ln einer Rekordzeit von zwei Jahren erhielten wir die Anerkennung aller europäischen Logen und nach zweieinhalb Jahren auch die der Großloge von England. lch führte hunderte von Gesprächen auf vielen Reisen, um all diese Bestätigungen zu bekommen.''
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''Bevor wir von der Großloge von England anerkannt wurden, erhielten wir die Einladung des Duke of Kent, am ersten Treffen der Großlogen Europas nach 200 Jahren in London teilzunehmen. lm Tempel in London haben der stellvertretende Großmeister und ich als Großmeister unsere Großloge vertreten. Von 2005 bis 2011, also in meiner Zeit als Großmeister, besuchten uns 14 ausländische Großmeister; einige mehrmals. Ihnen allen gebührt unser herzlicher Dank.''
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''Heute feiern wir 20 Jahre Freimaurerei in Bosnien-Herzegowina und 20 Jahre Loge „Lux Bosniae“, die inzwischen 57 Brüder zählt. lch bedanke mich bei jedem meiner Brüder, der einen Stein beim Bau am Tempel der allgemeinen Menschenliebe in Bosnien-Herzegowina hinzugefügt hat.''
  
  

Version vom 9. August 2019, 11:02 Uhr

Bosnien und Herzegowina

UNESCO-Weltkulturerbe: Die Brücke von Mostar. Sie ist im Süden des Landes (Herzegowina) ein altes Symbol der Zusammengehörigkeit von Ost und West. Links der eher bosniakisch-muslimisch geprägte Stadtteil und rechts die überwiegend kroatisch-christliche Seite. Die Brücke wurde 1993 im Bürgerkrieg zerstört und nach dem Krieg wieder aufgebaut.
Foto: Ramirez; Wikimedia Commons.
GL-BiH-Logo.jpg

Strikte ethnische, religiöse und politische Neutralität

Das ist ein Grundsatz, der in der Freimaurerei zwar selbstverständlich sein sollte. Dennoch wird er von der ‚Großloge von Bosnien und Herzegowina’ besonders betont: Wohl aus gutem Grund. Von Rudi Rabe.

Die vier Millionen Einwohner von ‚Bosnien und Herzegowina’ sind eine komplexe Mischung: muslimische Bosniaken, christlich-orthodoxe Serben und katholische Kroaten. Bis 1878 gehörte die Region zum Osmanischen Reich. Dann wurde sie als Folge eines Krieges zwischen diesem Reich und Russland von Österreich-Ungarn übernommen und nach dessen Zerfall 1918 ein Teil des neu gebildeten Jugoslawiens. Abgesehen vom Zweiten Weltkrieg blieb das so bis zur Erklärung der bosnisch-herzegowinischen Unabhängig 1992. Es folgte ein dreijähriger Bürgerkrieg zwischen serbischen, kroatischen und bosniakischen Einheiten, der schließlich 1995 durch internationalen Druck beendet wurde. Seitdem besteht der nach außen souveräne Staat ‚Bosnien und Herzegowina’, der etwas größer als die Schweiz ist, innenpolitisch aus zwei getrennten Entitäten: der ‚Föderation Bosnien und Herzegowina’ (knapp zwei Drittel der Einwohner; vorwiegend Bosniaken und Kroaten) und der Republik Srpska (etwas mehr als ein Drittel; vorwiegend Serben): ein fragiles Gleichgewicht, das unter Aufsicht der UNO steht. Die Konstruktion hat zwar den Bürgerkrieg beendet, politisch funktioniert sie jedoch nicht: Ständige innere Blockaden prägen das Bild. (2016). Hauptstadt des Gesamtstaates ist Sarajevo.


Hauswand in Sarajevo aus der Zeit um 1900.
Velika Loža = Großloge ...
Straße in Sarajevo

Aus der masonischen Geschichte

Ab 1878 bildeten sich einige freimaurerische Kränzchen. Zu einem wirklichen Durchbruch kam es aber erst nach 1918, als die Großloge des neuen Staates Jugoslawien zuständig wurde.

In der ottomanischen Epoche hatte es am Westbalkan, zu dem auch Bosnien und Herzegowina gehören, einige Logen gegeben; genaue Aufzeichnungen fehlen aber. Ein Freimaurer, dessen Name bis heute bekannt ist, war Sima Milutinović-Sarajlija von der Loge ‚Ali Koč’, ein Geschäftsmann und Intellektueller im 19 Jahrhundert.

Nachdem das Gebiet 1878 an Österreich-Ungarn ging, entstanden einige freimaurerische Kränzchen, und dann unter der ‚Symbolischen Großloge von Ungarn’ auch Logen. Freimaurerzeichen auf Gebäuden in Sarajewo dokumentieren das.

Zu einem wirklichen Durchbruch kam es aber erst in den Jahren nach 1918, als die Großloge des neuen Staates Jugoslawien zuständig wurde. 1930 wurde in Sarajewo die Loge ‚Sima Milutinović-Sarajlija’ gegründet, knapp vor Beginn des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) aber wieder eingeschläfert.

1940 bis 1945: Jugoslawien wird in mehrere Teilstaaten und besetzte Zonen aufgeteilt. Bosnien und Herzegowina werden zum faschistischen Ustascha-Kroatien geschlagen: masonische Dunkelheit.

1945 bis zum Zerfall Jugoslawiens: Weiter Verbot des Freimaurerei, jetzt durch die Kommunisten.

1999 wird ein neuer Grundstein gelegt

Nach Ende des dreijährigen Bürgerkriegs knüpften österreichische Freimaurer erste Kontakte. Und 1999 errichtete die ‚Großloge von Österreich’ unterstützt von der ebenfalls mit österreichischer Hilfe kurz zuvor gegründeten ’Großloge von Slowenien’ in der Hauptstadt Sarajevo die Deputationsloge ‚Lux Bosniae’.

2004/2005: Die beiden Großlogen halfen bei der Gründung weiterer Deputationslogen. Es entstehen die ‚Ivo Andric’ und die ‚Veritas’. Und so können die Österreicher und die Slowenen im April 2005 das Licht in die ‚Großloge von Bosnien und Herzegowina’ (Velika Loža Bosne i Hercegovine) einbringen.

Die Freimaurer aus der Hauptstadt Sarajewo legen Wert auf die Feststellung, dass an dieser Entwicklung auch Brüder aus Banja Luka, Tuzla, Bihac und Mostar beteiligt waren. Trotz der langen Fahrzeiten kamen sie regelmäßig nach Sarajewo.

2014: 15 Jahre werden gefeiert

Das Fest wurde international zur Kenntnis genommen: Anwesend waren Delegationen aus der Türkei, aus Österreich, Bulgarien, Montenegro, Serbien, Kroatien, Slowenien, Belgien und zwei Brüder aus Deutschland. Eindruck: Die Großloge entwickelt sich gut. Es gibt jetzt fünf Logen, die Mitgliederzahl nimmt zu; viele junge engagierte Brüder. Die Festarbeit konnte in einem neuen Logenhaus stattfinden, das mit Hilfe dreier Brüder und besonders unterstützt von der türkischen Großloge oberhalb von Sarajewo errichtet worden war.

2016 gab es in Bosnien und Herzegowina in fünf Logen ungefähr 150 Freimaurer.



The Bridge Builders

BiH-Seite1.jpg

Unter diesem Titel brachte das englische Freimaurer-Magazin The Square im Juni 2016 einen zweiseitigen Artikel über Geschichte und Gegenwart der Freimaurerei in Bosnien und Herzegowina. Darin wurde auch die österreichische Hilfe beim Aufbau ab den 1990iger Jahren gewürdigt. Mit Erlaubnis von ‘The Square’ geben wir den Artikel hier wieder.

The Bridge Builders

Notes on the history of Freemasonry in Bosnia and Herzegovina (BiH)
Brother Nazif H. and Brother Vahidin P.

The beginnings of Freemasonry in Bosnia and Herzegovina date back to the 19th century, maybe even back to the Ottoman Empire. In the area of the Western Balkan which was at the time under the Ottoman rule, there were several Lodges; amongst them was the Ali Koč Lodge. Sima Milutinović–Sarajlija was one of its members and the first Freemason in Bosnia and Herzegovina whose name is known to us.

Sima Milutinović-Sarajlija is one of the most interesting characters of Balkan culture and 19th century intellectual history. He was born in Sarajevo in 1791 in a family of tradesmen, however very soon he left his home town due to a plague outbreak. He was initiated in one of the lodges in Bessarabia which was under the Ottoman rule at the time. He had an exceptional inclination towards enlightenment; his philosophy was explained in the work of Petar Petrović Njegoš (entitled Ray of the Microcosm).

The first clues of BiH Freemasonry can be traced from the time of the Austro-Hungarian rule (1878-1918.). Some sources state that the prominent politicians at that time, namely Šerif Arnautović, Danilo Dimović and Fehim Čurčić were members of the fraternity, relating to the fact that in 1910, a lodge or a chain under the protection of The Symbolic Grand Lodge of Hungary was active in Sarajevo.

One of the sources states that the BiH was the area where the Croatian and Hungarian Freemasonry spread: However, the Freemasons in Croatia faced some difficulties amongst the Freemasonic orders. Hungarian Freemasonry claimed right over the provinces.

Masonic symbols, located on numerous Sarajevo buildings dating from 1890 undoubtedly speak of the Hungarian presence in these areas, even though its form still needs to be researched.

Freemasonry in BiH has been documented since 1930, when under the protection offered by the Great Lodge of Yugoslavia, the Sima Milutinović Sarajlija Lodge was formed. Due to the political situation in Europe, the Lodge went dormant right before the Second World War; During the Socialist Yugoslavia (1945-1990) any reawakening of Masonry in the country was not allowed.

However, during the Assembly of the Grand Lodge of Yugoslavia held on 25 March 1928, the Worshipful Master Adolf Mihalić of the GL of Yugoslavia passed a motion which would allow them to establish a right and full Sima Milutinović Sarajlija Lodge in the respective Orient.

The Lodge preformed its activates as the Deputat Lodge for a while, until in 1930 it was awarded with the position of right and full Lodge, while in the same year, Mihalić consecrated a Masonic Temple . It is still unclear where in Sarajevo this temple was located. In The Compass No. 9/10 (1930), 204-205., we come across the following record entitled “Freemasonry Temple in Sarajevo“

Our Lodge in Sarajevo “Sima Milutinović Sarajlija“ has been through difficult times for not having adequate space to hold the meetings and perform its work. Now finally, even this issue has been resolved satisfactorily. Led by our relentless Brother Deputy Grandmaster D. d. Mihalić, the temple was ceremoniously enlightened on the 8 November of the current year. Many brothers from the neighbouring Orient gathered to witness this act, especially the brothers from Belgrade, so that the work was performed beautifully and in harmony. The brothers from Sarajevo witnessed that their work is observed with great sympathy from the entire brotherhood in Yugoslavia. Let this be the incentive for their further work, and let that make their newly obtained and furnished home even more lively and successful. If anywhere we need mild influence of the Lodge, it is in Bosnia, and where due to the religious alienation the necessary cooperation of everyone based on tolerance is mostly needed.

A very important role in this Lodge was assigned to Uroš Dučić, who was the Lodge Secretary. He received his education in America and upon his return he obtained a position of American – Serbian Bank Director. The first Lodge Warden was Dr. Bogdan Vidović, born in Bosanska Gradiška, a well-respected lawyer from Sarajevo, who graduated Law in Prague. After 1945, Vidović was the first President of the Bar of the Republic of BiH.

Outside the lines of organised Freemasonry, attention should be devoted to Dimitrij Mitrinović-Gačanin, who was very close to the circles of Young Bosnian’s. But he left and travelled the world right before the Sarajevo Assassination took place. He received his education during his travels and became a highly distinguished philosopher and an expert in esotericism. He wrote a number of works on Freemasonry. Robert Lomas mentions him in his book Second Messiah as:

“Dimitrije Mitrinović, a Balkan scientist from Bosnia and Herzegovina, who lived in London at the time of the First World War. Soon he became the leading individual in the Bloomsbury Group, gathering only English intellectuals. The name of the group was chosen as such, because most of the members lived in the area of the same name in the centre of London, near the British Museum. Its members were well-respected thinkers of the age in the field of art and social sciences. Amongst its members were Virginia Woolf and her husband Leonard, economist John Maynard Keynes, and a writer and an essayist E. M. Forster. “

According to Lomas, this scientist from Bosnia and Herzegovina was one of the significant Masonic thinkers. His records written in our language still exist, but most of his work was written in English. That is the heritage which has yet to be discovered.

Nearly seventy years after WWII, Freemasonry in BiH began its revival. Under the patronage of the Great Lodge of Austria and Slovenia, considerable efforts were put forth in re-establishing Freemasonry in BiH. Freemasonry in BiH is greatly indebted to this support. Without their help, the spreading of light of the fraternity and humanity would not be possible in Bosnia and Herzegovina. Special appreciation was expressed to honourable brother Günther Hödl, who was at the time a Grand Master Assistant and a Representative of the Grand Lodge of Austria.

Bijou der Loge Günther Hödl in Sarajewo:
Diese Loge wurde 2013 gegründet. Wie im Text der beiden bosnischen Freimaurer bestätigt wird, war der Kärntner Freimaurer Günther Hödl ein entscheidender Koordinator und Motivator für die Gründung einer neuen bosnisch-herzegowinischen Freimaurerei.
Bruder Hödl war Historiker und mehrmals Rektor der Universität Klagenfurt. In der Zeit der von ihm im April 2005 in Sarajewo geleiteten Freimaurerarbeit wurde bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert. Im darauffolgenden August starb er im Alter von 64.
Das Bijou ist ein Werk des Kärntner Künstlers Karl Brandstätter. Auf der Rückseite steht 2011: Die Gründung scheint sich also etwas gezogen zu haben.
Angesichts der multireligiösen Tradition in diesem Land werden bei den freimaurerischen Arbeiten meist die Bücher aller drei Buchreligionen aufgelegt: als eines der sogenannten "Großen Lichter".
Die Aufnahme entstand bei der 20-Jahr-Feier 2019 - siehe Foto unten.

Günther Hödl coordinated the activities related to restoring Freemasonry in Bosnia and Herzegovina. For this reason Bosnian-Herzegovinian Masons share a special connection with the Austrian and Slovenian brothers.

The first reception was held in Sarajevo in 2001. At the same time, the oldest of the brethren invested their best efforts to ensure that Bosnian-Herzegovinian Masonry is provided with “ a roof over their heads“, i.e. permanent temple. This task was accomplished in November in 2004, and the dedicated temple was opened in Sarajevo. This improved the conditions to performing undisturbed work on the rough and unpolished stone. Special efforts were undertaken by our brothers from Banja Luka, Tuzla, Bihac and Mostar who in spite of the distance regularly come to Sarajevo. Ever more likely, we ought to respect the efforts of our elder brothers who have travelled to Slovenia in order to revive and maintain Freemasonry, until the conditions in Sarajevo temple and other temples in Bosnia and Herzegovina were made acceptable for the performance of regular rituals.

The setting up of three lodges operated under the Great Lodge of Austria, met the conditions to form a Grand Lodge of Bosnia and Herzegovina. The most complex and glorious ritual in Sarajevo in April 2005, was led by H. Brother Günther Hödl, and attended by a great number of Bosnian-Herzegovinian, Austrian and Slovenian Freemasons, as well as the representatives of all great European Lodges, thus the light was brought to the GL BiH, formally declaring BiH as independent. The first Grand Master of GL BiH was appointed, the most Honourable Brother E. D.

E. D., born in Brčko, a well-respected doctor and an expert in sport medicine, the first Master of the Grand Lodge in BiH (2005-2010.), contributed greatly in restoring Freemasonry in Bosnia and Herzegovina. He led intensive negotiations with the Austrian and Slovenian brothers and found the first four Bosnian brothers from different parts of the world. Investing a great energy in setting the foundations, promoting and empowering Freemasonry in BiH, he fought for its world recognition. He set the foundations for what is the current structure of Bosnian-Herzegovinian Masonry, including the establishment of the Side Orders. He is still very active, constantly contributing to the growth of the brotherhood.

Freemasonry in Bosnia and Herzegovina currently (September 2014.) accounts for 200 members. GL BiH has been recognised by all the relevant Free Masonry institutions in regular Masonry, amongst them the UGLE, England Mother Lodge.

Currently it holds the status of one of the full members of the global fraternal chain. In this context, our Grand Master of Grand Lodge of BiH, I. R., gives special attention and dedication in nurturing the fraternal relations with the Lodges in Austria, Slovenia, Croatia, Serbia, Montenegro, Italy and many other countries. Fraternal relations have been established with the Turkish, Croatia and Serbia Grand Lodges, while planning to establish closer connections with the German, Slovenia and Austria lodges, which accepted our brothers from Bosnia and Herzegovina back in the 1920’s.

For sure, one of the peaks of Freemasonry in BiH was the foundation of Research Lodge Quatuor Coronati No.7, Orient Sarajevo, where after long preparation light was brought on 3 October 6015. The first elected Worshipful Master was Brother N. H. from BiH while other equal members and Officers were Brethren from eight different countries, giving this Lodge significant international dimension. RL QC No.7 will in forthcoming period dedicate its efforts to research and study freemason history in BiH and Europe, as well as its ritualistic and intercultural role. The goal of RL QC No.7 will be to raise the freemason awareness, thus generating new discourse on freemasonry within the brotherhood as well as in the outer world. Preparations are underway to prepare for the publishing of the RL QC No.7 annual magazine followed by other editions as well.

The history of Freemasonry in Bosnia and Herzegovina has been characterised by good and bad times, transitions from one political system or a civilisation to another. What can be concluded from these notes is that there are some unbreakable bonds between the history of Freemasonry in BiH and the course of Freemasonry in Balkan and Central Europe. In a certain way it speaks of the unbreakable connection of our three countries, despite the political and other separations. Our task can be described by the quote of Mehmed Paša-Sokolović from Ivo Andrić’s book “The Bridge on the Drina river” - build bridges which would connect coasts, cities, cultures and peoples. These bridges will last longer than any borders which can be found within and around us.


2019: 20 Jahre werden gefeiert

Hotel Holiday in Sarajewo - 15. Juni 2019


An der Feier im Hotel Holiday in der Hauptstadt Sarajewo nahmen viele ausländischen Gäste teil: vor allem auch Delegationen aus Österreich und aus Slowenien in Erinnerung daran, dass die Freimaurer dieser beiden Länder bei der Gründung der 'Großloge von Bosnien und Herzegowina' Pate gestanden waren.

In einer Festrede hielt der erste bosnische Großmeister einen ganz persönlichen Rückblick auf die zwanzig Jahre. Auszüge aus seiner Rede - ins Deutsche übersetzt:

Für mich persönlich begann die Freimaurerei in Bosnien und Herzegowina 1997 mit meiner Aufnahme in die slowenische Loge ‘Dialogus’ in Ljubljana/Laibach. Beeindruckt vom Aufnahmeritual, von der freimaurerischen Symbolik und von den Prinzipien der Freimaurer, vor allem ihrer Toleranz, nahm ich mir vor, die Freimaurerei auch nach Bosnien und Herzegowina zu bringen: in einen Staat, der gerade erst eine Krieg hinter sich hatte, und in einen Staat, in welchem das Misstrauen zwischen Menschen mit verschiedenem religiösen Hintergrund weiter schwelte.

Die von den Freimaurern vertretene Idee der weltumspannenden Brüderlichkeit hatte mich genau so beeindruckt wie meine Familie fünfzig Jahre vorher die revolutionär-antifaschistische Idee, für die sie ihr Leben und ihre Gesundheit opferte. Als ldealist hegte und hege ich den Wunsch, dass dieses Denken alle Bürger in Bosnien und Herzegowina vereint.

Die im Land vorherrschende Meinung war, dass die Wirtschaft die Menschen, die bis gestern wütende Feinde waren, zusammenbringen wird. Demgegenüber glaube ich, dass die Menschen vor allem durch ihre geistige Entwicklung vereint werden können, und nicht durch die Wirtschaft. Nur durch das Denken und durch die Toleranz der Bürger in Bosnien und Herzegowina kann das zwischennationale Misstrauen überwunden werden.

Aufgrund all dessen und aufgrund meiner grenzenloser Liebe zu meinem Land, das immer ein Teil von mir war und sein wird, wusste ich, dass ich es gemeinsam mit meinen neuen Brüdern schaffen würde, das Licht der Freimaurerei in Bosnien-Herzegowina einzubringen.

Ein altes Sprichwort sagt: „Jeder Tod macht ein neues Leben". Der Meister vom Stuhl, der mich in Slowenien aufgenommen hat, Bruder Boro, ist ein Jahr danach in den ewigen Osten eingegangen. Bei seinem Begräbnis waren Brüder aus verschiedenen Ländern anwesend. In Gesprächen schlug ich den Brüdern aus ltalien, Österreich und Slowenien vor, auch die Freimaurerei in Bosnien und Herzegowina wieder zu aktivieren. Alle waren überrascht, versprachen mir ihre Unterstützung, und stellten mir aber auch eine Frage, die mich bis zur Einbringung des Lichtes in die erste bosnische Loge begleitet hat: „lst die Zeit für die Lichteinbringung schon gekommen? Sind die Menschen in Bosnien-Herzegowina reif für die Freimaurerei?“ Meine Antwort war positiv und selbstbewußt, obwohl ich nicht sicher war.

lch begann danach, mich intensiv mit meinem Anliegen zu beschäftigen. Viele Gespräche habe ich mit den Brüdern aus Slowenien geführt, die mit Hilfe der Österreicher selbst noch im Aufbau waren. Und zu vielen freimaurerischen Arbeiten bin ich nach Österreich und ltalien gefahren und habe dort für meine Idee geworben. In Abstimmung mit den österreichischen Brüdern unternahmen wir die ersten Schritte nicht in Österreich, sondern im slowenischen Dragomer nahe Ljubljana, wobei die Ritualarbeiten den Slowenen anvertraut wurden: dies wegen der sprachlichen sowie der geographischen Nähe zu meinem Land und wegen des strengen Visaregimes, das Österreich und die EU damals gegenüber Bosnien-Herzegowina hatten. So haben die slowenischen Logen, deren Mitglied ich selber war, die Aufgabe übernommen, den Beginn der Arbeit der bosnischen Freimaurerei in Slowenien zu fördern. Ungefähr eineinhalb Jahre habe ich intensiv an der Vorbereitung für die Gründung der ersten bosnischen Loge „Lux Bosniae“ gearbeitet.

Nachdem ich in Bosnien und Herzegowina mehrere „Männer von gutem Ruf“ gefunden und für die Freimaureridee gewonnen hatte, war es dann am 19. Juni 1999 so weit: Das Licht für die erste bosnische Loge wurde im slowenischen Dragomer eingebracht. Zwar gab es noch Stimmen, die meinten, es wäre zu früh, aber ich habe hartnäckig darauf bestanden, dass die Einbringung noch im Jahr 1999 stattfindet. lch wollte, dass Bosnien-Herzegowina die Loge noch im 20. Jahrhundert bekommt und nicht hinter seinen Nachbarn zurückbleibt.

Mit Hilfe meiner Familie und weiterer Unterstützer hatte ich viele Vorarbeiten wie zum Beispiel die Übersetzung von Ritualen gemeistert. Und die Planungen für die rituelle Lichteinbringung hatten die Österreicher und die Slowenen übernommen. lm Tempel in Dragomer waren dann 40 Brüder anwesend, und der Großmeister der Großloge von Österreich, Michael Kraus, brachte schließlich das Licht ein, wodurch die „Lux Bosniae“ in die freimaurerische Welt eingetreten war. Unmittelbar nach diesem rituellen Gründungsakt nahm die ‘Lux Bosniae’ in ihrer ersten eigenständigen Logenarbeit vier neue Brüder auf.

Und so begann die Freimaurerei in Bosnien-Herzegowina Fuß zu fassen. Dabei war mir wichtig, bei den Mitgliedern einen „nationalen Schlüssel“ auf der Basis der Volkszählung vor dem Krieg zu respektieren, also 4 Bosniaken zu 3 Serben zu 2 Kroaten. Das sollte in der Loge stets erreicht werden. Anfangs war das den Brüdern aus den anderen Ländern unverständlich, aber bald bekamen sie dadurch ein klareres Bild von Bosnien-Herzegowina.

Die Anfänge waren sehr schwierig. Wir legten viele Kilometer zurück auf der Suche nach neuen Brüdern. Manche Menschen lehnten uns auch ab und nannten uns Sektierer, von anderen wurden wir beschimpft, doch die Anzahl der Brüder stieg langsam an. Damit unser Wirken auch gesetzeskonform ist, registrierten wir den Bürgerverein „Lux Bosniae" mit Sitz in Sarajevo.

Nach drei Jahren Logenarbeit im slowenischen Dragomer begann wir 2003 mit der Einrichtung eines Tempels in Sarajevo. Möglich wurde das durch den persönlichen Arbeitseinsatz von Brüdern sowie durch Spenden aus Bosnien und aus Österreich. Im November war der Bau vollendet. Er wurde von Brüdern aus Österreich und aus Slowenien eingeweiht.

Bald darauf gründeten wir die Logen „lvo Andric“ und „Veritas“ und schufen so die Grundlage für die Erfüllung unseres Traums: eine eigene Großloge von Bosnien und Herzegowina. Das war 2005 so weit. Bei der Lichteinbringung waren Delegationen aus elf Ländern anwesend. Ich wurde zum Großmeister gewählt.

ln einer Rekordzeit von zwei Jahren erhielten wir die Anerkennung aller europäischen Logen und nach zweieinhalb Jahren auch die der Großloge von England. lch führte hunderte von Gesprächen auf vielen Reisen, um all diese Bestätigungen zu bekommen.

Bevor wir von der Großloge von England anerkannt wurden, erhielten wir die Einladung des Duke of Kent, am ersten Treffen der Großlogen Europas nach 200 Jahren in London teilzunehmen. lm Tempel in London haben der stellvertretende Großmeister und ich als Großmeister unsere Großloge vertreten. Von 2005 bis 2011, also in meiner Zeit als Großmeister, besuchten uns 14 ausländische Großmeister; einige mehrmals. Ihnen allen gebührt unser herzlicher Dank.

Heute feiern wir 20 Jahre Freimaurerei in Bosnien-Herzegowina und 20 Jahre Loge „Lux Bosniae“, die inzwischen 57 Brüder zählt. lch bedanke mich bei jedem meiner Brüder, der einen Stein beim Bau am Tempel der allgemeinen Menschenliebe in Bosnien-Herzegowina hinzugefügt hat.


Siehe auch

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