Carl von Ossietzky: Unterschied zwischen den Versionen

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In den Blickpunkt der internationalen Öffentlichkeit geriet Ossietzky schließlich durch seine Anklage im so genannten Weltbühne-Prozess. Der Artikel, der zu der Anklage geführt hatte, war bereits im März 1929 erschienen und hatte die verbotene Aufrüstung der Reichswehr aufgedeckt. Ende 1931 wurden Ossietzky und der Flugzeugexperte Walter Kreiser schließlich wegen Verrats militärischer Geheimnisse zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.
 
In den Blickpunkt der internationalen Öffentlichkeit geriet Ossietzky schließlich durch seine Anklage im so genannten Weltbühne-Prozess. Der Artikel, der zu der Anklage geführt hatte, war bereits im März 1929 erschienen und hatte die verbotene Aufrüstung der Reichswehr aufgedeckt. Ende 1931 wurden Ossietzky und der Flugzeugexperte Walter Kreiser schließlich wegen Verrats militärischer Geheimnisse zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.
  
 
...Ossietzky wurde im Frühjahr 1934 mit weiteren bekannten Häftlingen vom Konzentrationslager Sonnenburg bei Küstrin in das [[KZ Esterwegen]] im nördlichen Emsland verlegt. Dort mussten die Gefangenen unter unerträglichen Bedingungen die dortigen Moore umgraben. Ende 1934 wurde der völlig abgemagerte Ossietzky in das Krankenrevier verlegt. Dem Bericht eines Mithäftlings zufolge sollte Ossietzky im Krankenlager durch Spritzen getötet werden. Ob Ossietzky aber, wie der Häftling behauptet, tatsächlich Tuberkulose-Bazillen injiziert wurden, ist nicht zweifelsfrei erwiesen. Im Herbst 1935 besuchte der Schweizer Diplomat Carl Jacob Burckhardt das KZ Esterwegen. Dabei gelang es ihm, auch Ossietzky zu treffen, den er anschließend als ein „zitterndes, totenblasses Etwas, ein Wesen, das gefühllos zu sein schien, ein Auge verschwollen, die Zähne anscheinend eingeschlagen“ beschrieb. Ossietzky sagte zu Burckhardt:
 
...Ossietzky wurde im Frühjahr 1934 mit weiteren bekannten Häftlingen vom Konzentrationslager Sonnenburg bei Küstrin in das [[KZ Esterwegen]] im nördlichen Emsland verlegt. Dort mussten die Gefangenen unter unerträglichen Bedingungen die dortigen Moore umgraben. Ende 1934 wurde der völlig abgemagerte Ossietzky in das Krankenrevier verlegt. Dem Bericht eines Mithäftlings zufolge sollte Ossietzky im Krankenlager durch Spritzen getötet werden. Ob Ossietzky aber, wie der Häftling behauptet, tatsächlich Tuberkulose-Bazillen injiziert wurden, ist nicht zweifelsfrei erwiesen. Im Herbst 1935 besuchte der Schweizer Diplomat Carl Jacob Burckhardt das KZ Esterwegen. Dabei gelang es ihm, auch Ossietzky zu treffen, den er anschließend als ein „zitterndes, totenblasses Etwas, ein Wesen, das gefühllos zu sein schien, ein Auge verschwollen, die Zähne anscheinend eingeschlagen“ beschrieb. Ossietzky sagte zu Burckhardt:
    „Danke, sagen Sie den Freunden, ich sei am Ende, es ist bald vorüber, bald aus, das ist gut. […] Danke, ich habe einmal Nachricht erhalten, meine Frau war einmal hier; ich wollte den Frieden.“
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:„Danke, sagen Sie den Freunden, ich sei am Ende, es ist bald vorüber, bald aus, das ist gut. […] Danke, ich habe einmal Nachricht erhalten, meine Frau war einmal hier; ich wollte den Frieden.“
 
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:– Carl von Ossietzky
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Aufgrund der ... öffentlichen Aufrufe wurde Ossietzky schließlich im Mai 1936 in das Berliner Staatskrankenhaus der Polizei überführt, wo eine schwere offene Lungentuberkulose im fortgeschrittenen Zustand diagnostiziert wurde.
 
Aufgrund der ... öffentlichen Aufrufe wurde Ossietzky schließlich im Mai 1936 in das Berliner Staatskrankenhaus der Polizei überführt, wo eine schwere offene Lungentuberkulose im fortgeschrittenen Zustand diagnostiziert wurde.
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[[Datei:Esterwegen021.jpg|thumb|Mahnmal im ehem. KZ Esterwegen]]Am 4. Mai 1938 starb Ossietzky im Krankenhaus Nordend (Berlin-Niederschönhausen) an den Folgen der Tuberkulose. Er hinterließ seine Frau Maud und seine Tochter Rosalinde, die über England nach Schweden hatte emigrieren können.
 
[[Datei:Esterwegen021.jpg|thumb|Mahnmal im ehem. KZ Esterwegen]]Am 4. Mai 1938 starb Ossietzky im Krankenhaus Nordend (Berlin-Niederschönhausen) an den Folgen der Tuberkulose. Er hinterließ seine Frau Maud und seine Tochter Rosalinde, die über England nach Schweden hatte emigrieren können.
  
== Übereinstimmungen mit Inhalten ==
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==Siehe auch==
* [[Berühmte Freimaurer]] Liste erarbeitet von [[Franz Bruhns]] für die [http://www.internetloge.de Internetloge]. Wir danke… *Alxinger, Johann Babtist von - Hofagent, österreichischer Dichter der Josphinischen Aufklärungszeit (
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*[[Liberté chérie]]
* [[Freimaurer-Zitate]] Zitate von Freimaurern oder über die Freimaurerei. nach Namen geordnet
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*[[Freimaurer-Zitate]]
* [[Leo Müffelmann]] …engagierter Freimaurer und wurde zum Großmeister der Provinzial-Großloge von Hamburg gewählt. Er nahm seinen Sohn persönlich 1913 in der Loge [[Human… …ie [[Hjalmar Schacht]] an. '''Die internationalen Ideale dieser Gruppe wurden von den Leitungen der Großlogen abgelehnt und bekämpft.'''
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* [[Traktate 4: Freimaurerei und Kirche, New Age und Frieden] …. Freemason symbols in St. Stevens Church in Nijmegen. Inschrift: [[Ludwig von Sachsen Hildeburghausen]] legte hier seine Werkzeuge nieder 1759. ]] Auch gemeinsames Essen und Trinken, Spiel und Tanz war den Christen von Anfang an ein Dorn im Auge. Es wurde als Teufelszeug betrachtet und Jahrhu…
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=== Weitere inhaltliche Bezüge ===
* [[Zur alten Linde]] …ftet. Hier finden wir bekannte Namen wie Carl Freiherr von Plettenberg gt. von Bodelschwingh (1765-1850), der schon 1785 Freimaurer wurde und seit 1791 M… …astwirt Gustav Middendorf als Vermieter auf der einen Seite, der Fabrikant Carl Kappert, der Kaufmann Valentin Seibert und der Inspektor August Bergerhoff…
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* [[Berühmte Freimaurer]] [[Carl von Ossietzky|Ossietzky, Carl von]] - Publizist, Friedens-Nobelpreis 1935 (1889 - 1938)
* [[Alfred zur Linde]] Von den Anfängen=== …hädlichem Unkraut.“ Um 796 gründete dann Luidger, der spätere Bischof von Münster, hier eine Abtei und legte den Grundstein zur Abteikirche in Werd…
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*[[Leo Müffelmann]]…iedern in 26 Logen. Bekannte Mitglieder der Symbolischen Großloge waren [[Carl von Ossietzky]], [[Kurt Tucholsky]] und [[Wilhelm Ostwald]].  
* [[Rezension: Susanne B. Keller: Königliche Kunst]] Rezension von [[Roland Müller]] …sichten oder Erkenntnisse. Dafür bietet der Text – bemerkenswerterweise von acht Frauen und zwei Männern - einige interessante historische Streiflich…
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* [[Traktate 4: Freimaurerei und Kirche, New Age und Frieden]] Der deutsche Schriftsteller [[Carl von Ossietzky]] wurde nach dem Ersten Weltkrieg Pazifist und bald Sekretär der Deutsche… …ch [[Eugen Lennhoff]] und [[Franz Carl Endress]], [[Kurt Tucholsky]] und [[Carl von Ossietzky]] sowie [[Henri Lafontaine]].  
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* [[Alfred zur Linde]] …zialwissenschaftler, Paul Cassirer, Schriftsteller, Siegfried Jacobsohn, [[Carl von Ossietzky]], Kurt Tucholsky, Publizisten.
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* [[Rezension: Susanne B. Keller: Königliche Kunst]] …folgung an Leib und Leben blieb allerdings die Ausnahme … Freimaurer wie [[Carl von Ossietzky]] oder Wilhelm Leuschner starben nicht, weil sie Freimauer waren, sondern we…
 
* [[Universelle Freimaurerliga]] ,[[Leo Müffelmann]], [[Oskar Posner]], [[Theodor Vogel]] und [[Carl von Ossietzky]] sowie [[Henri Lafontaine]]. … Gedanken der Freimaurerei aktiv pflegen wollen, ursprünglich Vereinigung von Freimaurern, die [[Esperanto]] sprachen. Diese gründeten auf dem ersten i…
 
* [[Universelle Freimaurerliga]] ,[[Leo Müffelmann]], [[Oskar Posner]], [[Theodor Vogel]] und [[Carl von Ossietzky]] sowie [[Henri Lafontaine]]. … Gedanken der Freimaurerei aktiv pflegen wollen, ursprünglich Vereinigung von Freimaurern, die [[Esperanto]] sprachen. Diese gründeten auf dem ersten i…
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*[[Freimaurer als Nobelpreisträger]]:[[Carl von Ossietzky]] (1889-1938). Herausgeber der Weltbühne, Sekretär der deutschen Frieden…
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[[Kategorie:Persönlichkeiten|Ossietzky]]

Version vom 16. Dezember 2010, 12:19 Uhr

Carl von Ossietzky

(Publizist; aus einer seiner Logenreden)

"Wir wollen alle Vorurteile, allen Hass, Hader und Habgier, alle kriegerischen Instinkte, alle törichten Rassen – und Nationaldünkel aus unseren Herzen und Hirnen reißen, denn sie sind Reste vergangener Kulturstufen und für die Gegenwart und Zukunft schädlich. Wir wollen die Gemeinschaft der Menschen freudig als die Grundlage unserer Sittlichkeit anerkennen, denn wir sind alle Menschen, gleicher Art und gleichen Wesens. Wir wissen, woher wir kamen; wir ahnen, wohin wir gehen und wir sind Mittler zum Leben, meine Brüder. Wir wollen Mitkämpfer, Förderer und Führer all’ jener Bewegungen sein, in denen ein freies Menschentum nach sinnvoller Gestaltung des Daseins strebt, sei es in bewährten alten, sei es in unseren neuen Formen. Werden Menschen neuer Lebensanschauung ihrer Überzeugung Willen verfolgt, so muss der Bund seine Streiter auf den Plan senden, um zu schützen oder nach Kräften zu stützen" (S. 77).


Verurteilung und KZ-Haft

Quelle: Wikipedia, Artikel dort: „Carl von Ossietzky“

In den Blickpunkt der internationalen Öffentlichkeit geriet Ossietzky schließlich durch seine Anklage im so genannten Weltbühne-Prozess. Der Artikel, der zu der Anklage geführt hatte, war bereits im März 1929 erschienen und hatte die verbotene Aufrüstung der Reichswehr aufgedeckt. Ende 1931 wurden Ossietzky und der Flugzeugexperte Walter Kreiser schließlich wegen Verrats militärischer Geheimnisse zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.

...Ossietzky wurde im Frühjahr 1934 mit weiteren bekannten Häftlingen vom Konzentrationslager Sonnenburg bei Küstrin in das KZ Esterwegen im nördlichen Emsland verlegt. Dort mussten die Gefangenen unter unerträglichen Bedingungen die dortigen Moore umgraben. Ende 1934 wurde der völlig abgemagerte Ossietzky in das Krankenrevier verlegt. Dem Bericht eines Mithäftlings zufolge sollte Ossietzky im Krankenlager durch Spritzen getötet werden. Ob Ossietzky aber, wie der Häftling behauptet, tatsächlich Tuberkulose-Bazillen injiziert wurden, ist nicht zweifelsfrei erwiesen. Im Herbst 1935 besuchte der Schweizer Diplomat Carl Jacob Burckhardt das KZ Esterwegen. Dabei gelang es ihm, auch Ossietzky zu treffen, den er anschließend als ein „zitterndes, totenblasses Etwas, ein Wesen, das gefühllos zu sein schien, ein Auge verschwollen, die Zähne anscheinend eingeschlagen“ beschrieb. Ossietzky sagte zu Burckhardt:

„Danke, sagen Sie den Freunden, ich sei am Ende, es ist bald vorüber, bald aus, das ist gut. […] Danke, ich habe einmal Nachricht erhalten, meine Frau war einmal hier; ich wollte den Frieden.“
– Carl von Ossietzky

Aufgrund der ... öffentlichen Aufrufe wurde Ossietzky schließlich im Mai 1936 in das Berliner Staatskrankenhaus der Polizei überführt, wo eine schwere offene Lungentuberkulose im fortgeschrittenen Zustand diagnostiziert wurde.

Mahnmal im ehem. KZ Esterwegen

Am 4. Mai 1938 starb Ossietzky im Krankenhaus Nordend (Berlin-Niederschönhausen) an den Folgen der Tuberkulose. Er hinterließ seine Frau Maud und seine Tochter Rosalinde, die über England nach Schweden hatte emigrieren können.

Siehe auch

Weitere inhaltliche Bezüge