Diskussion:Traktat: Georg Wilhelm von Oberg

Hallo Herr von Oberg, Sie schreiben: "Sarry redete den Freunden zu, sie sollten gemeinsam eine Freimaurerloge gründen, und tatsächlich erfolgte dies in eben dieser Weinstube am 6. Dezember desselben Jahres. Die Loge wurde schlicht Loge d’Hambourg benannt, und das Gründungsprotokoll wurde in französischer Sprache abgefasst."

Das ist schlicht falsch. Lt. Gründungsprotokoll hatte die Loge ohne jeden Zweifel keinen besonderen Namen. Wenn überhaupt nannte sie sich per Gründungstag "Heilige Loge des heiligen St. Johannes"- siehe Gründungsprotokoll.

Ihr Beitrag erhärtet, leider, die Legende um die "sog. Loge d`Hambourg"- das ist letztlich Kneissner zu verdanken, von dem auch Appel abschrieb, ohne z.B. im Staatsarchiv zu recherchieren (dort u.A. die "Geschichte der Freymäurerei" von F.L. Schröder)

Ich möchte in Ihren Artikel nicht beckmesserisch eingreifen- erhoffe mir aber, dass Sie den umstrittenen Namen so zu erwähnen, dass Quellenredlichkeit gewährleistet ist. Meine Spekulation ist: Den Gründern gefiel schon nach kurzer Zeit der Name "Hl. Loge des hl. Johannes" nicht mehr. Da ihnen die Namenssystematik der GLvE (noch) nicht bekannt war, und weil der englandkundige Luttmann noch nicht wirkte, nannten sie sich in Arbeitsprotokollen ab 1738 "Loge d`Hambourg". Außerdem unterdrückten sie, vermutlich mit Wissen und Willen von Luttmann, den durch die GLvE im Jahr 1740 zugeteilten und eingetragenen Namen "Bunch of Grapes - Traubenbündel, Beckerstreet Hamburg". Loge d`Hambourg klingt natürlich bedeutender- ist aber nie "amtlicher" Logenname gewesen. Ich hoffe, dass Absalom anläßlich des bevorstehenden Jubiläums "Ordnung" in den Namens-Dschungel bringt. Freundliche Grüße Fritz Mauk