Friedrich zur Standhaftigkeit

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Friedrich zur Standhaftigkeit i.O. Halle / S.

Das Logenzeichen
Entwurf als Vectorgrafik

Die Freimaurerei hat in der Saalestadt Halle eine jahrhunderte alte Tradition. Bereits 1743 wurde die erste hallesche Freimaurerloge gegründet.

Vor der durch die Nationalsozialisten erzwungenen Auflösung gab es hier immerhin fünf Freimaurerlogen mit über 1000 Mitgliedern, die das Stadtgeschehen stark prägten. Denn viele bedeutende Persönlichkeiten gehörten dazu. Unsere Loge wurde 1902 gegründet und löste sich am 20.7.1935 unter dem Druck der Nationalsozialisten als letzte hallesche Loge auf.

Nach ihrer langen Verbotszeit in zwei Diktaturen konnte sie am 20.11.1992 reaktiviert und am 20.3.1993 wieder eingesetzt werden.

Unsere Loge kann heute zwar mit ihrer relativ geringen Mitgliederzahl nicht an die frühere Stärke von über 200 Mitgliedern anknüpfen, doch bietet dies andererseits die Möglichkeit, in kleinem Kreise engere brüderliche und freundschaftliche Bande zu knüpfen. Auch heute steht unsere Loge wiederum rechtschaffenen und gleichgesinnten Männern offen, die sich in dieser hektischen und komplizierten Zeit nach einer kameradschaftlichen Atmosphäre bei interessanten und offenen Gesprächen sehnen.

Geschichte

Vor über 100 Jahren, am 15.11.1908, weihte die hallesche Freimaurerloge „Friedrich zur Standhaftigkeit" ihr Logenhaus in der heutigen Heinrich-und-Thomas-Mann-Str. 26 ein. Am 1.4.1935 verkaufte sie ihr Grundstück wegen des bevorstehenden Verbotes der Freimaurerei in Deutschland durch die Nationalsozialisten für einen Bruchteil des Verkehrswertes an die hallesche Universität.

Ursprünglich hatte sich der Medizinprofessor und Stadtverordnete Ernst Kohlschütter 1876 die Villa nach den Entwürfen von Prof. Streitberg bauen lassen. Nachdem Ersterer 1905 gestorben war, erwarb am 6.5.1906 die Loge das Grundstück von den Erben für 99.000 Mark.

Anfang 1908 fand die feierliche Grundsteinlegung für einen notwendigen repräsentativen Anbau statt, der im Erdgeschoss einen Arbeitssaal und darüber einen Festsaal enthielt. 1912 folgte schließlich in deren Flucht ein weiterer Anbau für einen kleinen, ebenerdigen Saal.

LogenhausHalle.jpg

Die Universität hatte es wegen mangelnder Räumlichkeiten mit dem Umbau besonders eilig. Ein im Stadtarchiv befindliches Schreiben vom 15.4.1935 an die Baubehörde besagt, dass trotz Fehlens der Bauzeichnungen und der erforderlichen Genehmigung bereits vorher mit den Bauarbeiten begonnen wurde. Im Untergeschoss hielt damals die geografische Fakultät und im Obergeschoss die Musikwissenschaft Einzug. Heute noch befindet sich im Hörsaal das von 1935 stammende Orgelpositiv.

Während die Loge vor ihrer Auflösung über 200 Mitglieder besaß, umfasst der heutige Mitgliederbestand der 1993 reaktivierten Loge davon nur noch einen Bruchteil, für den - unabhängig von den heutigen finanziellen Möglichkeiten - das Logenhaus ohnehin zu groß wäre.


Matrikel-Nr.: 548

Heinrich-und-Thomas-Mann-str. 26

06108 Halle / S.

Friedrich zur Standhaftigkeit