Gebet und Gotteslob: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Freimaurer-Wiki
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== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
 
== 1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung==
  
''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet''
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'''''Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebe'''t''
  
  
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'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
'''Richter frey erschaffner Geister!'''
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
 
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1772
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siehe: Acht neue [[Hamburger Logenlieder]], 1772
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Mit dem selben Gebet - aber in der Version von [[Das  erste deutsche Logengebet|Theodor Gottlieb von Hippel]], 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
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Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.
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===Freymäurer-Lieder, 1780===
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1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
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'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut'''
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siehe: siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
 
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10 Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
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Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
 
'''Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht'''
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siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
 
siehe. [[Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge]], Gebet 1772
  
Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
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''Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von'':
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
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''Ebenfalls erschien es am Anfang von'':
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Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
 +
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
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Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
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Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
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(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
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Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.
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''Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.''
 
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siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1781 (von  Aloys Blumauer)
  
Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
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''Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in'':
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
 
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers
  
Es folgt unter dem Titel:
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''Es folgt unter dem Titel'':
 
Freymaurer-Gebet:
 
Freymaurer-Gebet:
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
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'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
 
'''Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh''' (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
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siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
  
'''Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut''' (Melodie von Hurka)
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], vor 1778
 
  
 
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Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
 
Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.
  
Einen noch ungeordneten Anfang machte:
+
===Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11===
  
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
 
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
 
 
<poem>
 
<poem>
 +
''Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern''
 +
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“
  
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
+
1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Vor der Tafelloge:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 
Nach der Tafelloge
 
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
 
  
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
+
2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9
  
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
+
3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut
  
 +
4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten
  
 +
5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
  
''Das Lied (172-173)''
+
6. Richter freygeschaff’ner Geister
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 9
 
  
 
+
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
''Das Lied (227)''
 
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
Nr. 96
 
  
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
===Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18===
 +
<poem>
  
  
===Neues Gesangbuch===
+
Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
+
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
<poem>
+
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a ''Johann Ludwig Voigt'', una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].
  
Aus dem:
+
Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 
1 und 2, 4, 7 und 12.
 
  
  
I. Abtheilung (No. 1-21)
+
Gebet.
Gott
+
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 +
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801
  
Gebete
+
I. Hymnen
1. Vor der Tafelloge
 
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 
2. Nach der Tafelloge
 
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
 
  
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
+
An Gott
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
+
 
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
+
1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht
  
5.
+
2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
neu:
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194
  
'''Der alte Gott lebt noch!'''
+
3. Grosser Meister und Erhalter
Der über Sternenhöhen
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
Der Welten Schicksal lenkt,
+
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit
Und auch hört unser Flehen;
 
Der uns durch Freud' und Lust,
 
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
 
Mit Vaterhand geführt:
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
Wer wollte drum verzagen,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Und nicht mit Muth und Kraft
+
unter dem Titel: Tischlied
Des Lebens Bürde tragen.
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Wie lastend es auch drückt
 
Der Prüfung schweres Joch;
 
Wir sinken dennoch nicht,
 
Der alte Gott lebt noch!
 
  
Der alte Gott lebt noch!
+
5. Gesund und frohes Muthes
Und ewig wird er leben,
+
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
+
unter dem Titel: Tischlied
Auch wieder Freude geben.
 
Drum sehn wir himmelwärts,
 
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 
Denn er, dem wir vertraun:
 
Der alte Gott lebt noch.
 
  
Kluge
+
6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
(''hier  ohne die 4. Strophe'')
  
 +
7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne
  
6.
+
8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Z. B. in:
+
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
+
unter dem Titel: Tischlied
unter dem Titel: Heiliges Lied
 
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
 
mit den zwei Eingangszeilen:
 
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 
  
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
+
9. Dank dem Vater, Dank!
unter dem Titel: Hymne, 1779
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
mit den zwei Eingangszeilen:
+
''Eine weiter abgewandelte Version''
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
 
  
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
+
Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.
  
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
 
  
 +
An die Sonne
  
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
+
Zuerst in:
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
+
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
Dich preist, Allgütiger,
+
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
Der Seraphim Gesang!
+
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
Die ganze Schöpfung schwebt
+
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
+
desgleichen in:
So weit sich Welten drehn,
+
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
+
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
 +
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
 +
später auch in:
 +
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
 +
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall
  
Dein Tempel, die Natur,
+
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
Wie deiner Herrlichkeit,
 
Wie deiner Milde voll!
 
Des Lenzes Blumenkleid,
 
Des Sommers Aehrenmeer,
 
Des Herbstes Traubenhügel,
 
Des Winters Silberhöh'n
 
Sind deiner Allmacht Spiegel.
 
  
Was bin ich, Herr! vor dir?
 
Seit gestern athm' ich kaum.
 
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
 
Mich nur ein Spannen-Raum.
 
Wohl dennoch mir!
 
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 
Es heißt: — Erbarmen.
 
  
Matthison [!]
+
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
 +
Du seiner Schöpfung Königinn!
 +
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 +
Erstaunen vor dir hin!
  
 +
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 +
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 +
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 +
Mit seiner Allmacht wacht.
  
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
+
Daß überall bis zur entferntsten Zone
mit der Angabe: Herder
+
Die staunend deine Grösse sieht,
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
+
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
mit der Angabe: Ridel
+
Die jetzt den Erdkreis flieht.
9. Gesund und frohen Muthes,
 
mit der Angabe: Voß
 
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 
mit der Angabe: v. Schiller
 
  
11. Maurergebet
+
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
(Bei Stiftungsfesten)
+
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Großer Meister, überschwänglich
+
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
 +
Dem Armen Trost und Glück! —
  
12. Psalm
+
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
+
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
 +
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
 +
Mir Kraft, daß ich's besteh.
  
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
+
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
mit der Angabe: Gerhard
+
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
 +
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
 +
Und mild, wie du, zu seyn.
  
14. (Forschen nach Gott)
+
</poem>
  
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
 
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
 
  
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
 
Der du im Dunkel wohnest,
 
Und über Geisterwelten thronest.
 
Unsichtbar streust du Segen aus;
 
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 
Unendlicher, wo find' ich dich?
 
  
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 
In unermess'nen Fernen;
 
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
 
  
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
+
Noch ungeordnet blieb:
Woher dann Sternenheere?
+
 
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
+
=== Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. ===
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
+
'''Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819'''
Es sind die Werke deiner Hand!
+
<poem>
Allschaffender, du bist kein Traum!
+
 
 +
Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
 +
Vor der Tafelloge:
 +
'''O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!'''
 +
Nach der Tafelloge
 +
'''Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;'''
 +
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1801
  
 +
Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):
  
15.
+
Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
 
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
 
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 
(die völlig andere Version von 1801)
 
  
  
16.
 
Mit tausendfacher Schöne
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
 
  
 +
''Das Lied (172-173)''
 +
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
 +
Nr. 9
  
  
17.
+
''Das Lied (227)''
Richter  freigeschaff’ner Geister
+
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
18.
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
+
Nr. 96
19.
 
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 
20.
 
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 
21.  
 
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
 
  
 
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
 
30.
 
Die Flamme lodert, milder Schein
 
79.
 
In dem Buche der Natur
 
108.
 
Steig‘ in dieser Feierstunde
 
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
+
===Neues Gesangbuch===
 +
'''für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20'''
 
<poem>
 
<poem>
eröffnen mit drei Gebeten:
 
  
1.  
+
Aus dem:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
 +
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
 +
1 und 2, 4, 7 und 12.
  
2.
 
2.
 
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 
  
3:
+
I. Abtheilung (No. 1-21)
Großer Meister und Erhalter
+
Gott
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
 
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
 
  
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
+
Gebete
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
+
1. Vor der Tafelloge
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 +
2. Nach der Tafelloge
 +
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;
  
 +
3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
 +
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
 +
mit der Angabe: A. H. Niemeyer
  
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
+
5.
5 „Gebeten“:
+
neu:
O Quell des reinsten Lichts
 
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 
* 1817: Des guten Urquell, der die
 
* 1817: Vater der Geister!
 
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 
1817; O du, dessen Weisheit
 
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
 
  
''und''
+
'''Der alte Gott lebt noch!'''
11 Gesängen „Gott“:
+
Der über Sternenhöhen
Der du mit Weisheit
+
Der Welten Schicksal lenkt,
Herr, erfülle uns mit Weish.
+
Und auch hört unser Flehen;
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
+
Der uns durch Freud' und Lust,
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
+
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
+
Mit Vaterhand geführt:
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
+
Der alte Gott lebt noch!
1817: Gesund und frohen Muthes
 
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 
1817: Des großen Baues
 
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 
1817: Das Licht der Gottheit, das
 
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
 
  
Das Lied:
+
Der alte Gott lebt noch!
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
Wer wollte drum verzagen,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
+
Und nicht mit Muth und Kraft
 +
Des Lebens Bürde tragen.
 +
Wie lastend es auch drückt
 +
Der Prüfung schweres Joch;
 +
Wir sinken dennoch nicht,
 +
Der alte Gott lebt noch!
  
 +
Der alte Gott lebt noch!
 +
Und ewig wird er leben,
 +
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
 +
Auch wieder Freude geben.
 +
Drum sehn wir himmelwärts,
 +
Wenn tief uns beugt sein Joch;
 +
Denn er, dem wir vertraun:
 +
Der alte Gott lebt noch.
  
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
+
Kluge
auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
 
  
Ferner in:
 
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
 
  
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
+
6.
Flieht an ihre Schutzaltäre,
+
Z. B. in:
Daß sie Tröstung euch gewähre!
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
Denn sie trocknet jede Zähre,
+
unter dem Titel: Heiliges Lied
Die das müde Auge näßt,
+
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
Wie des Abends Thau der West.
+
mit den zwei Eingangszeilen:
An der Hoffnung haltet fest!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
 +
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
  
Haltet an der Freundschaft fest!
+
Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
Ariadne's Faden leihend,
+
unter dem Titel: Hymne, 1779
Andren stets, sich nie verzeihend,
+
mit den zwei Eingangszeilen:
Opfernd sich dem Feinde weihend!
+
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Drang der Herz an Herzen preßt!
+
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang
Unausglühender Asbest!
 
An der Freundschaft haltet fest!
 
  
Haltet an der Liebe fest!
+
Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 
Progne's Brut in's Halmennest.
 
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 
An der Liebe haltet fest!
 
  
Haltet an dem Glauben fest:
+
''hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert''
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
 
Wachsend wir empor uns heben,
 
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
 
Glauben ist's der ahnen läßt
 
Was ihr nicht begreift noch meßt!
 
An dem Glauben haltet fest!
 
 
 
Haltet an Erinnrung fest!
 
Für die, ach! so fern Entwichnen,
 
Für die, ach! so früh Verblichnen,
 
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
 
Weiht getrennter Tage Rest
 
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
 
An Erinnrung haltet fest!
 
  
  
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
+
'''Dich preis’t Allmächtiger'''
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
+
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
+
Dich preist, Allgütiger,
''
+
Der Seraphim Gesang!
Auch in:
+
Die ganze Schöpfung schwebt
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
+
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
 +
So weit sich Welten drehn,
 +
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;
  
 +
Dein Tempel, die Natur,
 +
Wie deiner Herrlichkeit,
 +
Wie deiner Milde voll!
 +
Des Lenzes Blumenkleid,
 +
Des Sommers Aehrenmeer,
 +
Des Herbstes Traubenhügel,
 +
Des Winters Silberhöh'n
 +
Sind deiner Allmacht Spiegel.
  
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
+
Was bin ich, Herr! vor dir?
Sie gehen von Munde zu Munde,
+
Seit gestern athm' ich kaum.
Doch stammen sie nicht von außen her,
+
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Das Herz nur giebt davon Kunde.
+
Mich nur ein Spannen-Raum.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
+
Wohl dennoch mir!
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
+
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
 +
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
 +
Es heißt: — Erbarmen.
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
Matthison [!]
  
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
 
Und würd' er in Ketten geboren,
 
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
 
  
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
+
7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
 +
mit der Angabe: Herder
 +
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Ridel
 +
9. Gesund und frohen Muthes,
 +
mit der Angabe: Voß
 +
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
mit der Angabe: v. Schiller
  
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
+
11. Maurergebet
Der Mensch kann sie üben im Leben,
+
(Bei Stiftungsfesten)
Und sollt' er such straucheln überall,
+
Großer Meister, überschwänglich
Er kann nach der göttlichen streben,
 
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
 
  
Chor. Und was kein etc.
+
12. Psalm
 +
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,
  
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
+
13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
Wie auch der menschliche wanke,
+
mit der Angabe: Gerhard
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
 
Lebendig der höchste Gedanke,
 
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
 
  
Chor. Und ob Alles etc.
+
14. (Forschen nach Gott)
  
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
+
Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
+
er wurde vertont von Conradin Kreutzer
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
 
  
Chor. Dem Menschen ist etc.
+
'''Ich suche dich, o Unerforschlicher!'''
 +
Der du im Dunkel wohnest,
 +
Und über Geisterwelten thronest.
 +
Unsichtbar streust du Segen aus;
 +
Wo ist dein großes Vaterhaus?
 +
Unendlicher, wo find' ich dich?
  
Br. v. Schiller
+
Ich suche dich, o Unergründlicher!
 +
In unermess'nen Fernen;
 +
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
 +
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
 +
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
 +
Du Herrlichster, wo find' ich dich?
  
 +
Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
 +
Woher dann Sternenheere?
 +
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
 +
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
 +
Es sind die Werke deiner Hand!
 +
Allschaffender, du bist kein Traum!
  
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
 
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
 
  
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
+
15.
Des Herzens unendliches Sehnen?
+
Lobt den Herrn! die Abendsonne
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
+
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Zu irdischen Mühen und Thränen?
+
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
Wohl dem, der über das Leben hin
+
(die völlig andere Version von 1801)
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
 
  
Chor. Wohl dem, der etc.
 
  
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
+
16.
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
+
Mit tausendfacher Schöne
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
 
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
 
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
 
  
Chor. Der ist der etc.
 
  
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
 
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
 
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
 
Die Urform des Lebens gestaltet.
 
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
 
  
Chor. Was ewig sein etc.
+
17.
 +
Richter  freigeschaff’ner Geister
 +
18.
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
19.
 +
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
 +
20.
 +
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
 +
21.  
 +
Wie freundlich strahlt ihr Sterne
  
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
 
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
 
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
 
In uns zu ewiger Klarheit;
 
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 
  
Chor. Und an die etc.
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind'':
 
+
30.  
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
+
Die Flamme lodert, milder Schein
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
+
79.
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
+
In dem Buche der Natur
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
+
108.  
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
+
Steig‘ in dieser Feierstunde
Es ist die innere, göttliche Kraft.
 
 
 
Chor. Was frey sich etc.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
===Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6===
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
 
 
 
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
 
 
<poem>
 
<poem>
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
+
eröffnen mit drei Gebeten:
Erhebung zu Gott
 
  
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
+
1.  
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
 
  
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
+
2.
 +
2.
 +
Herr, erfülle uns mit Weisheit
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
+
3:
7. Wer stillt das Treiben der
+
Großer Meister und Erhalter
10. O Quell des reinsten Lichts
+
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
11. Gott! sey gelobt
+
unter dem Titel: Wohlthätigkeit
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 
121. Haltet an der Hoffnung fest!
 
  
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
+
Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
 +
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
 +
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266
  
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
 
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
 
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
 
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 
9. Großer Meister, überschwenglich
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 
47. Großer Meister, dessen Allmacht
 
  
 +
'''Das Sachregister eröffnet mit'''
 +
5 „Gebeten“:
 +
O Quell des reinsten Lichts
 +
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)
 +
* 1817: Des guten Urquell, der die
 +
* 1817: Vater der Geister!
 +
* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)
 +
1817; O du, dessen Weisheit
 +
(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)
  
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
+
''und''
 +
11 Gesängen „Gott“:
 +
Der du mit Weisheit
 +
Herr, erfülle uns mit Weish.
 +
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
 +
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
 +
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
 +
1817: Gesund und frohen Muthes
 +
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
 +
1817: Des großen Baues
 +
(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
 +
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
 +
1817: Das Licht der Gottheit, das
 +
(siehe [[Uz: Gedichte| Johann Peter Uz]]: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)
  
2.
+
Das Lied:
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.
  
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
 
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
 
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
 
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
 
  
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
+
Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
+
auch in:
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
 +
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.
 +
 
 +
Ferner in:
 +
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
 +
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
 +
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“
  
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
+
'''Haltet an der ''Hoffnung'' fest'''
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
+
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
+
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
+
Denn sie trocknet jede Zähre,
 +
Die das müde Auge näßt,
 +
Wie des Abends Thau der West.
 +
An der Hoffnung haltet fest!
  
Carl Strauß.
+
Haltet an der Freundschaft fest!
 +
Ariadne's Faden leihend,
 +
Andren stets, sich nie verzeihend,
 +
Opfernd sich dem Feinde weihend!
 +
Drang der Herz an Herzen preßt!
 +
Unausglühender Asbest!
 +
An der Freundschaft haltet fest!
  
3.
+
Haltet an der Liebe fest!
 +
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
 +
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
 +
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
 +
Progne's Brut in's Halmennest.
 +
Heil ihm, den sie nie verläßt!
 +
An der Liebe haltet fest!
  
'''Ueber den Raum zu Dir'''
+
Haltet an dem Glauben fest:
Der Du das All durchdringst,
+
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Der Du Sonnensysteme
+
Wachsend wir empor uns heben,
Mit Armen der Liebe umschlingst,
+
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
+
Glauben ist's der ahnen läßt
Wenn es so hoffet und fleht,
+
Was ihr nicht begreift noch meßt!
Wenn es so dankt und vertraut,
+
An dem Glauben haltet fest!
Wenn es so ganz sich verliert
 
In Dein allmächtiges Sein,
 
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 
Ist es in Liebe Dein!
 
  
Ueber die Zeit zu Dir,
+
Haltet an Erinnrung fest!
Der Du ewig ohn' Ende
+
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Wie ohne Anfang bist,  
+
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Heben wir betend die Hände,
+
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Daß Du uns nahe seist!
+
Weiht getrennter Tage Rest
Und Dein unendlicher Geist
+
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
Entrückt uns der irdischen Stunde,
+
An Erinnrung haltet fest!
Den beschränkten Minuten,
 
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 
Liebend wir untergehn,
 
Selig einst neu zu erstehn.
 
  
Und es schwindet die Form,
 
Die uns irdisch umschließt,
 
Wenn durch die Kraft des Gebets
 
Seele in Seele zerfließt,
 
Daß sie so Eins mit Dir. –
 
Vater, drum flehen wir,
 
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 
Laß sie ein geistiges nahen
 
Zu deinem Throne sein,
 
Wo über Raum und Zeit,
 
Allgegenwart, Ewigkeit!
 
  
Br. Winkler
+
Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
 +
''Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.
 +
''
 +
Auch in:
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72
  
6.
 
Zuerst in:
 
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 
mit der Angabe: Br. Mejer
 
  
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
+
'''Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,'''
Von der Erd' das Haupt empor!
+
Sie gehen von Munde zu Munde,
Nur das Ewige soll gelten
+
Doch stammen sie nicht von außen her,
in der Brüder ernstem Chor.
+
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Doch so lang am ird'schen Werke
+
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wir hienieden uns bemüh'n,
+
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 
Und die Kette, gleich der Mauer,
 
Fess‘le Bruderherz und Hand.
 
  
Mejer
+
Chor. Dem Menschen ist etc.
</poem>
 
  
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
+
Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
+
Und würd' er in Ketten geboren,
<poem>
+
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
 +
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
 +
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
 +
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
 +
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]
  
1.  
+
Chor. Vor dem Sklaven, etc.
An Gott
 
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
 
  
2.
+
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Der Mensch kann sie üben im Leben,
 +
Und sollt' er such straucheln überall,
 +
Er kann nach der göttlichen streben,
 +
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
 +
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
  
 +
Chor. Und was kein etc.
  
3.
+
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
+
Wie auch der menschliche wanke,
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790,
+
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Nr. 35
+
Lebendig der höchste Gedanke,
 +
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
 +
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
  
 +
Chor. Und ob Alles etc.
  
4.
+
Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
+
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
siehe: 50 frühe freimaurerische [[Gebete]], 1778
+
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
 +
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
 +
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
 +
So lang er noch an die drey Worte glaubt.
  
 +
Chor. Dem Menschen ist etc.
  
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
+
Br. v. Schiller
  
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
 
  
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
+
Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Aller Elementen Meister,
+
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Ueberm Sternenzelte thront
+
''Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.''
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 
Ewig war, und ewig ist.
 
  
Rüste uns mit Kraft und Muth,
+
'''Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,'''
Wahn und Irrthum zu vernichten,
+
Des Herzens unendliches Sehnen?
Und mit wahrer Herzens gluth
+
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
+
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Deren erste uns gebeut
+
Wohl dem, der über das Leben hin
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
+
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.
  
Brüder! wir sind heute hier
+
Chor. Wohl dem, der etc.
Unser großes Fest zu feyern,
 
Feyerlich geloben wir
 
Unser Bündniß zu erneuern,
 
Herzensgüte, biedrer Sinn
 
Führt zum Zweck der Maurer hin.
 
  
Ob gleich oft die Kette bricht
+
Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
+
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Stürzt er doch das Ganze nicht
+
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Neu belebt hebt es sich wieder,
+
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Die für Ewigkeiten bau'n,
+
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Werden nie Zernichtung schau'n.
+
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.
  
 +
Chor. Der ist der etc.
  
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
+
Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
+
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
mit der Angabe: Colberg
+
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
+
Die Urform des Lebens gestaltet.
 +
Was ewig seyn wird, was ist und war,
 +
Es wird dem stillen Gemüthe klar.
  
 +
Chor. Was ewig sein etc.
  
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
+
Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Der Brüder fromme Schaar;
+
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Des Bundes großer Tag ist da,
+
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
Geschmückt ist der Altar:
+
In uns zu ewiger Klarheit;
 +
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
 +
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.
 +
 
 +
Chor. Und an die etc.
  
Chor.
+
Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Geschmückt von eines Meisters Hand
+
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Mit hoher Kunst die Welt,
+
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Die Sonne strahlt ein Diamant
+
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Am blauen Himmelszelt.
+
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
 +
Es ist die innere, göttliche Kraft.
  
Und auf des Teppichs grünem Grund.
+
Chor. Was frey sich etc.
Stehn Zeichen wunderbar;
+
</poem>
Doch keinem Forscher ward es kund,
 
Wie groß der Meister war.
 
  
Chor.
 
Wie er den weiten Logenbau
 
So wunderbar vollzog,
 
Und über diese grüne Au
 
Die blaue Decke bog.
 
  
Und diesen Tag vor andern schön,
+
Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das
Vor andern groß gemacht,
+
 
Er läßt die Sonne höher gehn
+
=== Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15 ===
Und kürzt die dunkle Nacht.
+
<poem>
 +
mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
 +
Erhebung zu Gott
  
Chor.
+
Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
Hält eine große Loge heut,
+
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
Und giebt ein Freudenmahl,
+
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)
Hat reichen Segen ausgestreut
 
Auf Bergen und im Thal.
 
  
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
+
Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
 
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
 
In ihre Lieder ein!
 
  
Chor.
+
Aus dem Sachregister wurden übernommen:
In Tönen Woge das Gefühl,
+
7. Wer stillt das Treiben der
Wie dort, vom West belebt,
+
10. O Quell des reinsten Lichts
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
+
11. Gott! sey gelobt
Sich senkt und wieder hebt.
+
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
 +
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
 +
121. Haltet an der Hoffnung fest!
  
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
+
Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
 
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
 
Aufs Ziel der Reise hin.
 
  
Chor.
+
5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Wo uns die Sonne untergeht,
+
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
Da geht sie andern auf;
+
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Und wenn sie uns in Osten steht,
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Schliest andern sie den Lauf.
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
 +
9. Großer Meister, überschwenglich
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
 +
47. Großer Meister, dessen Allmacht
  
Es gränzt an Abend Morgenroth
 
So treu und nachbarlich;
 
Im Leben spiegelt sich der Tod,
 
Im Tod das Leben sich.
 
  
Chor.
+
Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
 
Und stoßt die Glaser an!
 
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 
Den lächeln beide an!
 
  
</poem>
+
2.
  
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
+
'''Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,'''
eröffnen mit
+
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
<poem>
+
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
 +
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.
  
I. Gebete
+
Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
 +
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
 +
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
 +
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.
  
1.
+
Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Das Vater Unser
+
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Um Erden wandeln Monde,
+
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
 
  
 +
Carl Strauß.
  
2.
+
3.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
 
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 
Friedrich von Hagedorn, 1742
 
  
 +
'''Ueber den Raum zu Dir'''
 +
Der Du das All durchdringst,
 +
Der Du Sonnensysteme
 +
Mit Armen der Liebe umschlingst,
 +
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
 +
Wenn es so hoffet und fleht,
 +
Wenn es so dankt und vertraut,
 +
Wenn es so ganz sich verliert
 +
In Dein allmächtiges Sein,
 +
Hat es Dich, Vater! geschaut,
 +
Ist es in Liebe Dein!
  
3.
+
Ueber die Zeit zu Dir,
Gebet
+
Der Du ewig ohn' Ende
Richter freygeschaffner Geister
+
Wie ohne Anfang bist,
 +
Heben wir betend die Hände,
 +
Daß Du uns nahe seist!
 +
Und Dein unendlicher Geist
 +
Entrückt uns der irdischen Stunde,
 +
Den beschränkten Minuten,
 +
Daß in der Ewigkeit Fluthen
 +
Liebend wir untergehn,
 +
Selig einst neu zu erstehn.
  
4.
+
Und es schwindet die Form,
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
+
Die uns irdisch umschließt,
 
+
Wenn durch die Kraft des Gebets
5.  
+
Seele in Seele zerfließt,
Gebet um maurerische Tugenden
+
Daß sie so Eins mit Dir.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
+
Vater, drum flehen wir,
 +
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
 +
Laß sie ein geistiges nahen
 +
Zu deinem Throne sein,
 +
Wo über Raum und Zeit,
 +
Allgegenwart, Ewigkeit!
  
(6. Um Weisheit)
+
Br. Winkler
(7. An die Weisheit)
 
  
 +
6.
 +
Zuerst in:
 +
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
 +
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
 +
mit der Angabe: Br. Mejer
  
II. Loblieder
+
'''Hebet zu dem Herrn der Welten'''
a) Zur Ehre Gottes
+
Von der Erd' das Haupt empor!
 +
Nur das Ewige soll gelten
 +
in der Brüder ernstem Chor.
 +
Doch so lang am ird'schen Werke
 +
Wir hienieden uns bemüh'n,
 +
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
 +
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
 +
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
 +
Seht, sie ist von Gott gesandt.
 +
Und die Kette, gleich der Mauer,
 +
Fess‘le Bruderherz und Hand.
  
8.
+
Mejer
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
+
</poem>
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
 
  
 +
=== Auswahl von Freimaurer Liedern ===
 +
'''für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6'''
 +
<poem>
  
9.  
+
1.  
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
+
An Gott
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht
  
 +
2.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
  
10.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
 
Nr. 87
 
  
 +
3.
 +
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
 +
Nr. 35
  
</poem>
 
  
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
+
4.
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
+
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
<poem>
+
siehe: [[Ein bekanntes Gebet]] oder Kettenlied von 1775
eröffnet mit einem langen Gebet:
 
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
 
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
 
  
 +
Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:
  
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
+
''Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.''
  
An Gott
+
'''Der im reinsten Aether wohnt,'''
 +
Aller Elementen Meister,
 +
Ueberm Sternenzelte thront
 +
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
 +
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
 +
Ewig war, und ewig ist.
  
1.
+
Rüste uns mit Kraft und Muth,
Herr! erfülle uns mit Weisheit
+
Wahn und Irrthum zu vernichten,
 +
Und mit wahrer Herzens gluth
 +
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
 +
Deren erste uns gebeut
 +
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.
  
 +
Brüder! wir sind heute hier
 +
Unser großes Fest zu feyern,
 +
Feyerlich geloben wir
 +
Unser Bündniß zu erneuern,
 +
Herzensgüte, biedrer Sinn
 +
Führt zum Zweck der Maurer hin.
  
2.
+
Ob gleich oft die Kette bricht
Zuerst in:
+
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
+
Stürzt er doch das Ganze nicht
 
+
Neu belebt hebt es sich wieder,
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
+
Die für Ewigkeiten bau'n,
Im Unermesslichen Dich nennet,
+
Werden nie Zernichtung schau'n.
Auf Deines Weltalls Hochaltar
 
Der Sonnen Opferflamme brennet;
 
  
[1804 zusätzlich:
 
O! dem auch wir das leben weih’n,
 
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
 
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 
  
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
+
''Das anschliessende Lied erschien nachher in:''
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
Lass ernst und gross die Majestät
+
mit der Angabe: Colberg
Des heiligen Gesetzes thronen!
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59
  
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
 
Zu reinen Herzen niederwallen,
 
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
 
Uns treten aus des Bundes Hallen!
 
  
 +
'''Es sammelt sich von fern und nah'''
 +
Der Brüder fromme Schaar;
 +
Des Bundes großer Tag ist da,
 +
Geschmückt ist der Altar:
  
3.
+
Chor.
Zuerst in:
+
Geschmückt von eines Meisters Hand
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
+
Mit hoher Kunst die Welt,
 +
Die Sonne strahlt ein Diamant
 +
Am blauen Himmelszelt.
  
Auch in:
+
Und auf des Teppichs grünem Grund.
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
+
Stehn Zeichen wunderbar;
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
+
Doch keinem Forscher ward es kund,
 +
Wie groß der Meister war.
  
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
+
Chor.
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
+
Wie er den weiten Logenbau
 +
So wunderbar vollzog,
 +
Und über diese grüne Au
 +
Die blaue Decke bog.
  
'''Steig in dieser Feierstunde'''
+
Und diesen Tag vor andern schön,
Zu des Lichtes Thron ernpor,
+
Vor andern groß gemacht,
Von geweihter Brüder Munde,
+
Er läßt die Sonne höher gehn
Lautes feierliches Chor!
+
Und kürzt die dunkle Nacht.
Weltenmeister! segne, schütze
 
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 
Dem sich hier die Maurer weih'n.
 
  
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
+
Chor.
 +
Hält eine große Loge heut,
 +
Und giebt ein Freudenmahl,
 +
Hat reichen Segen ausgestreut
 +
Auf Bergen und im Thal.
  
Lass die Herzen gut und bieder
+
Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
+
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Hilf! und blicke sanft hernieder
+
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
+
In ihre Lieder ein!
Weisheit leite unsre Schritte,
 
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 
Und der Menschheit Tag bricht an!
 
  
Chor. Weisheit leite unsre etc.
+
Chor.
 +
In Tönen Woge das Gefühl,
 +
Wie dort, vom West belebt,
 +
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
 +
Sich senkt und wieder hebt.
  
 +
Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
 +
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
 +
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
 +
Aufs Ziel der Reise hin.
  
4.
+
Chor.
Auch in:
+
Wo uns die Sonne untergeht,
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
+
Da geht sie andern auf;
 +
Und wenn sie uns in Osten steht,
 +
Schliest andern sie den Lauf.
  
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
+
Es gränzt an Abend Morgenroth
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
+
So treu und nachbarlich;
Den niemand mißt, noch überzählt,
+
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Den du im Sternenglanz erhellet!
+
Im Tod das Leben sich.
  
Gieb diesem Heiligthume Licht;
+
Chor.
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
+
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
+
Und stoßt die Glaser an!
Und fordre unsrer Hände Werke;
+
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
 +
Den lächeln beide an!
  
Und schlinge unsern Bruderbund
+
</poem>
In deine große Maurerkette,
 
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
 
  
 +
===Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18===
 +
eröffnen mit
 +
<poem>
  
 +
I. Gebete
  
''Ein weiteres Lied (102-104):
+
1.
''
+
Das Vater Unser
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
+
Um Erden wandeln Monde,
Gelobt der Maurer-Bund!
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
+
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787
Belebe Geist und Mund!
 
  
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
 
Gott lebt in uns durch ihn.
 
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
 
Führt uns zum Bessern hin.
 
  
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
+
2.
Zu uns nach Westen drang,
+
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
+
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
Und Ehre im Gesang.
+
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
 +
Friedrich von Hagedorn, 1742
  
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
 
Bei solchem Meister glück'ts!
 
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
 
Und seine Schönheit schmückt's.
 
  
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
+
3.  
Greift durch mit Maurerkraft.
+
Gebet
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
+
Richter freygeschaffner Geister
That nur, ist Meisterschaft.
 
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 
Die alles trägt und hält;
 
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 
Die Menschheit wie die Welt.
 
  
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
+
4.
Bleib' unserm Bunde treu,
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
 
Und geistig sie erneu!
 
  
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
+
5.
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
+
Gebet um maurerische Tugenden
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht
Vom Seraph bis zum Wurm.
 
  
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
+
(6. Um Weisheit)
Die raget Himmelan.
+
(7. An die Weisheit)
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
 
Den nichts erschüttern kann.
 
  
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
 
Lasst uns erleuchten sie!
 
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
 
Dem fehlt es sicher nie.
 
  
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
+
II. Loblieder
Belebt und stärkt die Kraft.
+
a) Zur Ehre Gottes
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
 
Sie , die das Bessre schafft.
 
  
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
+
8.
Der Maurer sucht sie auf.
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
+
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott
Zum Licht auf geht sein Lauf.
+
 
 +
 
 +
9.
 +
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
 +
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
 
 +
 
 +
10.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 +
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
 +
Nr. 87
  
  
 
</poem>
 
</poem>
  
=== Gesänge für Freymaurer ===
+
===Auswahl maurerischer Gesänge.===
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
+
'''Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,'''
 
<poem>
 
<poem>
Im Kapitel Lobgesänge
+
 
 +
eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
 +
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
 +
 
 +
Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)
  
 
An Gott
 
An Gott
  
 
1.  
 
1.  
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit
  
2.
 
Herr erfülle uns mit Weisheit
 
  
 +
2.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)
  
3.
+
'''Gott, dem, so weit der Wesen Schaar'''
neu:
+
Im Unermesslichen Dich nennet,
 +
Auf Deines Weltalls Hochaltar
 +
Der Sonnen Opferflamme brennet;
  
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
+
[1804 zusätzlich:
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
+
O! dem auch wir das leben weih’n,
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
+
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
+
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
 +
Sind unsers Bundes neue Hallen.]
 +
 
 +
Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
 +
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
 +
Lass ernst und gross die Majestät
 +
Des heiligen Gesetzes thronen!
  
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
+
Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
+
Zu reinen Herzen niederwallen,
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
+
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Sind es, die den Himmel niederziehn.
+
Uns treten aus des Bundes Hallen!
  
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
 
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
 
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
 
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
 
  
[Heinrich August] Kerndörffer.
+
3.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221
  
4.
+
Auch in:
Du, dessen Allmacht Welten schuf
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
+
unter dem Titel: Zum Johannisfeste
  
5.  
+
Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Richter freygeschaffner Geister
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.
  
6.
+
'''Steig in dieser Feierstunde'''
Des  großen Baues großer Meister,
+
Zu des Lichtes Thron ernpor,
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
+
Von geweihter Brüder Munde,
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
+
Lautes feierliches Chor!
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
+
Weltenmeister! segne, schütze
 +
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
 +
Dass der Bau der Menschheit nütze,
 +
Dem sich hier die Maurer weih'n.
  
 +
Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.
  
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
+
Lass die Herzen gut und bieder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
+
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
 +
Hilf! und blicke sanft hernieder
 +
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
 +
Weisheit leite unsre Schritte,
 +
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
 +
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
 +
Und der Menschheit Tag bricht an!
  
 +
Chor. Weisheit leite unsre etc.
  
  
''Einige nachfolgende Lieder:''
+
4.
 +
Auch in:
 +
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3
  
An das Licht
+
'''Der  du den ganzen Bau der Welt'''
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
+
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Vorsehung
+
Den niemand mißt, noch überzählt,
9. Es waltet, ja es waltet
+
Den du im Sternenglanz erhellet!
An die Natur
 
10. Suchen will ich dich Natur!
 
  
An die Wahrheit
+
Gieb diesem Heiligthume Licht;
11.
+
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
+
Und fordre unsrer Hände Werke;
  
 +
Und schlinge unsern Bruderbund
 +
In deine große Maurerkette,
 +
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
 +
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.
  
  
12.
 
Auch in.
 
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
 
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
 
  
 +
''Ein weiteres Lied (102-104):
 +
''
 +
Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
 +
Gelobt der Maurer-Bund!
 +
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
 +
Belebe Geist und Mund!
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Göttliche Klarheit
+
Gott lebt in uns durch ihn.
Segne den Bau!
+
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Schütz' und erhalte,
+
Führt uns zum Bessern hin.
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
+
Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Schütz‘ und erhalte etc.  
+
Zu uns nach Westen drang,
 +
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
 +
Und Ehre im Gesang.
  
Feßle für immer
+
Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Trügenden Schimmer,
+
Bei solchem Meister glück'ts!
Dünkel und Wahn!
+
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Eintracht und Freude,
+
Und seine Schönheit schmückt's.
Laß sie im Kleide
 
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 
  
Chor.
+
An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Eintracht und Freude etc.
+
Greift durch mit Maurerkraft.
 +
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
 +
That nur, ist Meisterschaft.
 +
 +
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
 +
Die alles trägt und hält;
 +
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
 +
Die Menschheit wie die Welt.
  
Nebel zerstreue,
+
Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Kräfte verleihe,
+
Bleib' unserm Bunde treu,
Uns zu erspähn!
+
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Liebe laß walten,
+
Und geistig sie erneu!
Splitter und Falten
 
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 
  
Chor.
+
Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Liebe laß walten, etc.
+
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
 +
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
 +
Vom Seraph bis zum Wurm.
  
Höher und weiter,
+
Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Blicket zur Leiter
+
Die raget Himmelan.
Muthig hinauf!
+
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Fester zu wandeln,
+
Den nichts erschüttern kann.
Sich'rer zu handeln,
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
+
Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Fester zu wandeln, etc.  
+
Lasst uns erleuchten sie!
 +
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
 +
Dem fehlt es sicher nie.
  
Riedel
+
Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
 +
Belebt und stärkt die Kraft.
 +
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
 +
Sie , die das Bessre schafft.
  
 +
Für eine bessre Welt sind wir geboren,
 +
Der Maurer sucht sie auf.
 +
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
 +
Zum Licht auf geht sein Lauf.
  
  
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
+
</poem>
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
 
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
 
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
 
  
 +
=== Gesänge für Freymaurer ===
 +
'''im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9'''
 +
<poem>
 +
Im Kapitel Lobgesänge
  
</poem>
+
An Gott
  
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
+
1.  
 +
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
+
2.  
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
+
Herr erfülle uns mit Weisheit
<poem>
 
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
 
  
I. An Gott
 
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
 
  
2.  
+
3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
+
neu:
3.
+
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
'''Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,'''
4.  
+
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
5.  
+
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
+
 
 +
Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
 +
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
 +
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
 +
Sind es, die den Himmel niederziehn.
 +
 
 +
Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
 +
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
 +
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
 +
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.
  
 +
[Heinrich August] Kerndörffer.
  
6.
+
4.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
Du, dessen Allmacht Welten schuf
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
7. Richter freigeschaffner Geister
+
5.  
 +
Richter freygeschaffner Geister
  
 +
6.
 +
Des  großen Baues großer Meister,
 +
siehe: Sechs  neue [[Lieder aus Schlesien]], 1777
 +
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
 +
''stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt''
  
8.
 
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
 
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
 
  
 +
7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
 +
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800
  
9.
 
Herr, vor dessen Angesichte
 
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
 
XIX. (Schulz)
 
  
  
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
+
''Einige nachfolgende Lieder:''
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 
  
 +
An das Licht
 +
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
 +
Vorsehung
 +
9. Es waltet, ja es waltet
 +
An die Natur
 +
10. Suchen will ich dich Natur!
  
 +
An die Wahrheit
 
11.
 
11.
Zuerst in:
+
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
+
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
unter dem Titel: Opferlied
 
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
 
unter dem Titel: Opferlied
 
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
 
  
Auch in:
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
 
mit der Angabe: Mathison
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
 
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 
mit der Angabe: Matthison
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
 
  
  
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
+
12.
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
+
Auch in.
Und Weihrauchdüfte wallen.
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Du Höchster! wohlgefallen!
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
 +
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
 +
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller  -- Ridel.
  
[1823 und 1835:
 
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
 
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
 
Das Werk der Tempelhallen.
 
Allmeister, walte gnädig hier,
 
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 
Du Höchster! wohlgefallen!]
 
  
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
+
'''Ewige Wahrheit,'''
Dein Lebensgeist durchathme mild
+
Göttliche Klarheit
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
+
Segne den Bau!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
+
Schütz' und erhalte,
Mit väterlicher Huld, o Gott!
+
Fördr' ihn und walte
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
+
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 
Das Schöne zu dem Guten!
 
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 
Das Schöne zu dem Guten.]
 
  
 +
Chor.
 +
Schütz‘ und erhalte etc.
  
 +
Feßle für immer
 +
Trügenden Schimmer,
 +
Dünkel und Wahn!
 +
Eintracht und Freude,
 +
Laß sie im Kleide
 +
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
 +
 +
Chor.
 +
Eintracht und Freude etc.
 +
 +
Nebel zerstreue,
 +
Kräfte verleihe,
 +
Uns zu erspähn!
 +
Liebe laß walten,
 +
Splitter und Falten
 +
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
  
12.  
+
Chor.
Der Herr ist Gott und keiner mehr
+
Liebe laß walten, etc.
 
 
13.  
 
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
 
  
14.
+
Höher und weiter,
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
+
Blicket zur Leiter
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
+
Muthig hinauf!
 +
Fester zu wandeln,
 +
Sich'rer zu handeln,
 +
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
  
 +
Chor.
 +
Fester zu wandeln, etc.
  
15.
+
Riedel
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
 
unter dem Titel:
 
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
 
  
Auch in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
  
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
 
Denn seine Güte währet ewig.
 
Du bist allmächtig, Herr!
 
Du unsrer Väter Gott!
 
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 
Und Glück begleite seine Tage!
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 
Denn seine Güte währet ewig! --
 
  
 +
13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
 +
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
 +
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
 +
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
  
16.
 
Auch in:
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
 
  
 +
</poem>
  
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
+
== 3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland ==
Das All der Schöpfung preis‘t,
 
Dich flehn wir an im Festgesange!
 
Dir huld'gen wir im Geist!
 
  
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
+
=== Maurerische und gesellschaftliche Lieder ===
Die edler Zweck vereint,
+
'''zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817'''
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
+
<poem>
Allgüt'ger Menschenfreund!
+
Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“
  
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
+
I. An Gott
Der Tugend heil'ger Bund!
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,
Es knüpfe feste Brudertreue
 
Ihr Band ums Erdenrund!
 
  
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
+
2.
Sich uns vor Augen stellt,
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
+
3.
Ein Keim des Glücks der Welt!
+
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
4.
 +
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
 +
5.
 +
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
  
  
17.
+
6.
Zuerst in:
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
  
Ebenfalls in:
+
7. Richter freigeschaffner Geister
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 
Mel. Nun danket alle Gott etc.
 
11 Strophen;
 
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 
Desgleichen in:
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 
1857 und 1869, 1-2,
 
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
 
  
  
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
+
8.
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
+
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
 
  
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
 
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
 
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
 
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
 
  
[1775:
+
9.
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
+
Herr, vor dessen Angesichte
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
+
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
+
XIX. (Schulz)
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
 
  
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
 
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
 
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
 
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
 
  
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
+
10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
 
  
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
 
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
 
  
[1775:
+
11.
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
+
Zuerst in:
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
+
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
+
unter dem Titel: Opferlied
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
+
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
</poem>
+
unter dem Titel: Opferlied
 +
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
 +
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)
  
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
+
Auch in:
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
+
Auch in:
<poem>
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
+
mit der Angabe: Mathison
Lob- und Danklieder
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
+
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
 +
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
 +
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
 +
mit der Angabe: Matthison
 +
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
 +
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
  
1.
 
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
 
  
2.
+
'''Die Flamme lodert, milder Schein'''
Gesund und frohen Muthes (145)
+
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 31 neue Lieder, 1790
+
Und Weihrauchdüfte wallen.
 +
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
 +
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!
  
3.  
+
[1823 und 1835:
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
+
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
4.
+
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
+
Das Werk der Tempelhallen.
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
+
Allmeister, walte gnädig hier,
 +
Und laß der Brüder Opfer Dir,
 +
Du Höchster! wohlgefallen!]
  
 +
Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
 +
Dein Lebensgeist durchathme mild
 +
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
 +
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
 +
Mit väterlicher Huld, o Gott!
 +
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
 +
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
 +
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
 +
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
 +
Allmächtiger zu deinem Preis,]
 +
Das Schöne zu dem Guten!
 +
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
 +
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
 +
Das Schöne zu dem Guten.]
  
5.
 
Auch in:
 
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
 
  
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
 
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
 
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
 
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
 
  
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
+
12.
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
 
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
 
  
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
+
13.
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit,
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
 
  
 +
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
  
6.
 
neu:
 
  
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
+
15.
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
+
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
+
unter dem Titel:
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
+
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]
  
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
+
Auch in:
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
 
Bis einst die Reisen geendiget sind.
 
  
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
+
'''Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt''',
Welches Euch glänzet in reiner Natur,
+
Denn seine Güte währet ewig.
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
+
Du bist allmächtig, Herr!
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
+
Du unsrer Väter Gott!
 +
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
 +
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
 +
Du siehst die Erde an — sie bebt!
 +
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
 +
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
 +
Und Glück begleite seine Tage!
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
 +
Denn seine Güte währet ewig! --
  
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 
  
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
+
16.
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
+
Auch in:
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
+
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
+
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55
  
  
7.
+
'''Allmächtger, den im Sphärenklange'''
Dank, dem Geber Dank!
+
Das All der Schöpfung preis‘t,
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
+
Dich flehn wir an im Festgesange!
 +
Dir huld'gen wir im Geist!
  
 +
Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
 +
Die edler Zweck vereint,
 +
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
 +
Allgüt'ger Menschenfreund!
  
8.
+
Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
+
Der Tugend heil'ger Bund!
 +
Es knüpfe feste Brudertreue
 +
Ihr Band ums Erdenrund!
  
9.
+
Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
+
Sich uns vor Augen stellt,
 +
Sei dieses Bundes Jahresfeier
 +
Ein Keim des Glücks der Welt!
  
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
  
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
+
17.
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
+
Zuerst in:
''mit stark veränderter 1. Strophe''
+
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
 +
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
 +
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
 +
11 Strophen;
 +
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
  
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
+
Ebenfalls in:
 
+
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
 
+
Mel. Nun danket alle Gott etc.
13.
+
11 Strophen;
neu:
+
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
 +
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
 +
Desgleichen in:
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
 +
1857 und 1869, 1-2,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.
  
Vater unser, der Du bist im Himmel,
 
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
'''Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,'''
 +
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
 +
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
 +
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!
  
14.
+
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
+
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
+
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
''sehr stark abgewandelt:''
+
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.
  
 +
[1775:
 +
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
 +
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
 +
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
 +
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]
  
15.
+
Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
+
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
+
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
 
+
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]
</poem>
+
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
 +
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.
  
 +
Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
 +
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
 +
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
 +
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.
  
 +
Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
 +
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
 +
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!
  
14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
+
[1775:
 +
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
 +
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
 +
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
 +
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]
 +
</poem>
  
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
+
=== Sammlung Maurerischer Lieder ===
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
+
'''zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23'''
 
<poem>
 
<poem>
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
+
15 Lieder in der Anfangsrubrik:
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
+
Lob- und Danklieder
 +
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
 +
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13
 +
 
 +
1.
 +
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)
 +
 
 +
2.
 +
Gesund und frohen Muthes (145)
 +
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
 +
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)
  
I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes
 
  
1.
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
2.
 
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
 
 
3.  
 
3.  
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
 
4.  
 
4.  
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
+
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
 +
''Leicht verändert und ohne die 3. Strophe''
 +
 
  
 
5.
 
5.
neu:
+
Auch in:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8
  
'''Die Morgenröthe glühet'''
+
'''Feurig ertöne in heiligen Hallen,'''
Die Sonne ist erwacht,
+
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Mit leisem Fittig fliehet
+
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Der dunkle Flor der Nacht.
+
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!
  
Der du mit Wohlgefallen
+
Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Des Tages Licht gesandt,
+
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Laß mich auch heute wallen
+
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
An deiner Vaterhand!
+
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!
  
 +
Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
 +
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
 +
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
 +
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!
  
6.
 
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
 
  
 
+
6.
7.
 
 
neu:
 
neu:
  
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
+
'''Brüder! erhebet mit frohem Entzücken'''
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
+
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
+
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
+
Thränen des Dankes belohnet Er gern!
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
 
  
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
+
Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
+
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
+
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
+
Bis einst die Reisen geendiget sind.
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
+
 
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
+
Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
 +
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
 +
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
 +
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —
 +
 
 +
Senket die trüglichen Reize des Lebens
 +
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
 +
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
 +
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.
 +
 
 +
Uebet des Ordens erhabene Lehren;
 +
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
 +
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
 +
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.
  
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
 
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
 
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
 
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
 
  
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
+
7.
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
+
Dank, dem Geber Dank!
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
+
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
 
  
  
 
8.  
 
8.  
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)
+
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)
 +
 
 
9.  
 
9.  
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
+
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)
10.
+
 
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
+
10. Herr, vor dessen Angesichte (9)
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
 
11.  
 
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 
12.
 
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 
13.
 
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 
14.
 
Richter freigeschaffner Geister (7)
 
15.
 
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
 
  
 +
11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
 +
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
 +
''mit stark veränderter 1. Strophe''
  
16.
+
12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
Zuerst in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
 
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 
mit der Angabe: Klipfel
 
Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 
Küpfel.
 
  
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
 
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
 
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
 
Deiner Liebe ganz uns weihn!
 
  
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
+
13.
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
+
neu:
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
 
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
 
  
 +
'''Vater unser, der Du bist im Himmel''',
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
 
  
 +
14.
 +
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
 +
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
 +
''sehr stark abgewandelt:''
  
18.
 
Zuerst in:
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
 
  
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
+
15.
Durchs dunkle Blau der Nacht!
+
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
+
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV
Von eurer goldnen Pracht.
 
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
 
Auf unermeßnen Bahnen,
 
Durch schwarzer Nächte Flor,
 
Den Geist zu Gott empor.
 
  
Als eures Schöpfers Zeugen,
 
Als Leuchten bessrer Welt,
 
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 
Die Stolz für Weisheit hält.
 
Anbetend blickt vom Staube,
 
Zu euch empor, der Glaube.
 
Ihm strahlt aus jedem Stern
 
Die Macht und Huld des Herrn.
 
 
Vielleicht, daß Millionen
 
Von Wesen unsrer Art,
 
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 
Wird einst uns offenbart.
 
Dann tönt aus Weltenheeren
 
Die Harmonie der Sphären,
 
In seel'ger Wesen Dank:
 
Des Schöpfers Lobgesang.
 
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
In
+
14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:
  
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
+
=== Lieder-Buch für die Große Landes-Loge ===
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
+
'''von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14'''
 
<poem>
 
<poem>
sind die Lieder erneut umgestellt
+
weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:
+
neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18
 +
 
 +
I. Abtheilung.
 +
Zum Lobe Gottes
  
 
1.  
 
1.  
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
 
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
12.  
+
2.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
+
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
13.  
+
3.  
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
+
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
15.  
+
4.  
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
+
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)
 +
 
 +
5.
 +
Zuerst in:
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237
 +
 
 +
 
 +
'''Die Morgenröthe glühet'''
 +
Die Sonne ist erwacht,
 +
Mit leisem Fittig fliehet
 +
Der dunkle Flor der Nacht.
 +
 
 +
Der du mit Wohlgefallen
 +
Des Tages Licht gesandt,
 +
Laß mich auch heute wallen
 +
An deiner Vaterhand!
  
neu sind die Lieder 16-21
 
  
 +
6.
 +
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)
  
Die I. Abtheilung.
 
Zum Lobe Gottes,
 
enthält nun 21 Lieder.
 
  
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
+
7.
Comp. v. Schulz
+
neu:
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
 
Ged. v. Schiller
 
Comp. v. B. A. Weber
 
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
Ged. v. A. H. Niemeyer
 
Comp. v. Franz
 
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
 
Ged. v. Matthisson
 
Comp. v. Wessely
 
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
 
Ged. nach Kramer
 
Comp. v. Vogler
 
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
Comp. v. F. H. Himmel
 
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
 
Ged. v. Herklots
 
Comp. v. Gossee
 
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
 
Comp. v. E. Grell
 
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
 
Ged. v. Herder
 
Comp. v. Hurka
 
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 
Comp. v. C. D. Stegmann
 
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 
Ged. v. Bürger
 
Comp. v. Joh. Schmidt
 
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 
Ged. v. … 1778
 
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 
Comp. v. Wollank
 
  
15. Die Flamme lodert, milder Schein
+
'''Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,'''
Ged. v. Matthisson [1788]
+
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
siehe oben: Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817 (11)
+
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
 +
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
 +
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
 +
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.
  
16.
+
Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
neu:
+
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
+
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
'''
+
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
+
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Um Speise fleht dich Alles an.
+
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!
Du öffnest deine Hand,
 
Gesättigt werden sie.
 
  
Du wendest ab dein Angesicht,
+
Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Da bebet Alles und erstarrt.
+
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Du nimmst den Odem weg,
+
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
In Staub zerfallen sie.
+
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
 +
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
 +
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!
  
Den Odem hauchst du wieder aus,
+
Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Und neues Leben sproßt hervor;
+
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Verjüngt ist die Gestalt
+
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Der Erd' an Reiz und Kraft.
+
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
 +
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
 +
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.
  
  
17.
+
8.  
Zuerst von:
+
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
Johann Baptist Rousseau,
+
9.
vertont von Carl Friedrich Zöllner
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
erschienen in:
+
10.
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
+
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
Freitag, den 13. Oktober 1826,
+
''leicht verändert und ohne die 4. Strophe)''
unter dem Titel
+
11.
Gebet am Palm-Sonntage
+
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
 +
12.
 +
Herr, vor dessen Angesichte (9)
 +
13.
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
 +
14.
 +
Richter freigeschaffner Geister (7)
 +
15.  
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)
  
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
 
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 
  
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
+
16.
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
+
Zuerst in:
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
+
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
 +
mit der Angabe: Klipfel
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
 +
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
 +
Klipfel.
  
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
+
'''Vater! laß im Licht uns wandeln,'''
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
+
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
+
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
+
Deiner Liebe ganz uns weihn!
  
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
+
Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
+
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
+
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
+
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!
  
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
 
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
 
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
 
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
 
  
Comp.v. Gährich
+
17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)
  
  
 
18.
 
18.
 
Zuerst in:
 
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
+
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244
unter dem Titel: Mahnung
 
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 
Musik: Franz Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
 
  
'''Mahnung
+
'''Wie freundlich strahlt ihr Sterne'''
'''
+
Durchs dunkle Blau der Nacht!
'''Vergiß ihn nicht,'''
+
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
+
Von eurer goldnen Pracht.
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
+
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
+
Auf unermeßnen Bahnen,
Vergiß ihn nicht.
+
Durch schwarzer Nächte Flor,
 +
Den Geist zu Gott empor.
 +
 
 +
Als eures Schöpfers Zeugen,
 +
Als Leuchten bessrer Welt,
 +
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
 +
Die Stolz für Weisheit hält.
 +
Anbetend blickt vom Staube,
 +
Zu euch empor, der Glaube.
 +
Ihm strahlt aus jedem Stern
 +
Die Macht und Huld des Herrn.
 +
 
 +
Vielleicht, daß Millionen
 +
Von Wesen unsrer Art,
 +
Dies Sterngewühl' bewohnen,
 +
Wird einst uns offenbart.
 +
Dann tönt aus Weltenheeren
 +
Die Harmonie der Sphären,
 +
In seel'ger Wesen Dank:
 +
Des Schöpfers Lobgesang.
 +
</poem>
  
Vergiß dich nicht!
 
Hoch über jede Bürde
 
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
 
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 
Vergiß dich nicht!
 
  
Vergiß sie nicht,
 
Die liebend dich umfangen
 
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 
Vergiß sie nicht!
 
  
Vergiß es nicht!
+
In
Geweiht zu Gottes Bilde,
 
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
 
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
 
Vergiß es nicht!
 
  
Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner
+
=== Liederbuch für die Große Landes-Loge ===
 +
'''der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869'''
 +
<poem>
 +
sind die Lieder erneut umgestellt
 +
4 Öieder wurden nicht übernommen:
  
19.
+
1.  
Früher z. B. in:
+
Allmächtger, den im Sphärenklange
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
+
12.  
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
+
Herr, vor dessen Angesichte
 +
13.  
 +
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
 +
15.  
 +
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt
  
Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe
+
neu sind die Lieder 16-21
  
'''Ergebung'''
 
  
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
+
Die I. Abtheilung.
Es sei ihm Alles heimgestellt,
+
Zum Lobe Gottes,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
+
enthält nun 21 Lieder.
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 
Nach diesem geh' ich aus und ein.
 
  
Ich kenne meines Gottes Willen,
+
1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Daß er nichts Böses wollen kann,
+
Comp. v. Schulz
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Und führt mich eine rauhe Bahn.
+
Ged. v. Schiller
Doch macht er Alles wieder gut,
+
Comp. v. B. A. Weber
Wenn man nur seinen Willen thut.
+
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
 
+
Ged. v. A. H. Niemeyer
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
+
Comp. v. Franz
Du Vater in der Ewigkeit,
+
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Und mache mich vor allen Dingen
+
Ged. v. Matthisson
Durch deinen guten Geist bereit,
+
Comp. v. Wessely
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
+
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Was mir dein Wille vorgestellt.
+
Ged. nach Kramer
 
+
Comp. v. Vogler
Comp. v. Ed. Tauwitz
+
6. Die Morgenröthe glühet (5)
 
+
Comp. v. F. H. Himmel
 
+
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
20.
+
Ged. v. Herklots
Zuerst in:
+
Comp. v. Gossee
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Comp. v. E. Grell
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
+
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
Ged. v. Herder
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
+
Comp. v. Hurka
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
+
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
 +
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
 +
Comp. v. C. D. Stegmann
 +
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
 +
Ged. v. Bürger
 +
Comp. v. Joh. Schmidt
 +
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
 +
Ged. v. … 1778
 +
Comp. v. C. F. Rungenhagen
 +
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
 +
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
 +
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
 +
Comp. v. Wollank
  
 +
15. Die Flamme lodert, milder Schein
 +
Ged. v. Matthisson [1788]
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
16.
 +
neu:
 +
Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.
 +
'''
 +
Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,'''
 +
Um Speise fleht dich Alles an.
 +
Du öffnest deine Hand,
 +
Gesättigt werden sie.
  
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
+
Du wendest ab dein Angesicht,
Sie läßt in des Himmels Höhen
+
Da bebet Alles und erstarrt.
Sonnen auf- und untergehen,
+
Du nimmst den Odem weg,
Sie umfaßt den Erdenball!
+
In Staub zerfallen sie.
Gottes Lieb' ist überall!
 
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
 
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
 
Weckt das Lied der Nachtigall!
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
  
Gottes Lieb' ist überall!
+
Den Odem hauchst du wieder aus,
In der Welten Sphärenklänge
+
Und neues Leben sproßt hervor;
Stimmt mit seinem Lobgesange
+
Verjüngt ist die Gestalt
Auch des Donners Wiederhall!
+
Der Erd' an Reiz und Kraft.
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 
Und des Donners Wiederhall,]
 
Gottes Lieb' ist überall!
 
Weht um uns in milden Düften,
 
Trägt den Adler in den Lüften,
 
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 
Gottes Lieb ist überall!
 
  
Comp, v. Lindpaintner.
 
  
 +
17.
 +
Zuerst von:
 +
Johann Baptist Rousseau,
 +
vertont von Carl Friedrich Zöllner
 +
erschienen in:
 +
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
 +
Freitag, den 13. Oktober 1826,
 +
unter dem Titel
 +
Gebet am Palm-Sonntage
  
21.
+
'''Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!'''
neu:
+
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
 +
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
 +
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —
 +
 
 +
Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
 +
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt.
 +
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
 +
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —
  
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
+
Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Der du in ewiger
+
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Klarheit die Welten regierest!
+
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Gieb unsrer Brüderschaft,
+
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —
Würdig zu handeln, Kraft,
 
Wenn du im Dunkeln sie führest!
 
  
Du, den das Weltall preist,
+
Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Send' uns, Gott, deinen Geist,
+
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
+
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Daß wir mit frohem Muth,
+
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.
Streben zum höchsten Gut,
 
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
 
  
Auf zu den Sternen blickt;
+
Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Wen banger Kummer drückt,
+
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Trost kann bei dir ihm nur werden!
+
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
+
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.
Doch trägt er frei sein Herz,
 
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
 
  
Vater der Menschen schau',
+
Comp.v. Gährich
Gnädig auf unsern Bau,
 
Den wir heut wieder beginnen!
 
Ewig steht ja dein Wort!
 
Wahrheit und Licht ist dort!
 
Irdische Güter zerrinnen.
 
</poem>
 
  
  
== 4. Teil: Andere Logen ==
+
18.
 +
Zuerst in:
 +
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
 +
unter dem Titel: Mahnung
 +
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
 +
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]
  
Die
+
'''Mahnung
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
+
'''
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
+
'''Vergiß ihn nicht,'''
<poem>
+
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
+
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
 +
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
 +
Vergiß ihn nicht.
  
1.
+
Vergiß dich nicht!
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)
+
Hoch über jede Bürde
2.  
+
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
+
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
 +
Vergiß dich nicht!
  
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
+
Vergiß sie nicht,
mit der Angabe: Uvermann
+
Die liebend dich umfangen
 +
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
 +
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
 +
Vergiß sie nicht!
  
'''Dir, aller Welten Meister,'''
+
Vergiß es nicht!
Ertöne Preisgesang!
+
Geweiht zu Gottes Bilde,
Du Vater aller Geister
+
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Vernimm der Maurer Dank!
+
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
+
Vergiß es nicht!
Für deine Huld, die mit uns war.
 
  
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
+
Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner
Zur Arbeit freud’ge Lust!
 
Der Menschheit uns zu weihen
 
Erwecke stets die Brust!
 
Ein immer warmes, reges Herz,
 
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
 
  
Stets segne unser Streben
+
19.
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
+
Früher z. B. in:
Und laß uns nicht erheben
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Auf rauher Bahn der Pflicht!
+
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Führ uns an deiner Vaterhand
+
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
 
  
Und in der letzen Stunde
+
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Send‘ einen Genius
 
Der uns mit holdem Munde
 
Entbeut den Friedensgruß,
 
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
 
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
 
  
 +
Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe
  
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
+
'''Ergebung'''
mit der Angabe: Flemming:
 
  
'''Festlich duften uns Blumengehänge!'''
+
'''Ich gebe mich in Gottes Willen,'''
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
+
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
+
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
+
Was seiner Schickung wohlgefällt.
 +
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
 +
Nach diesem geh' ich aus und ein.
  
Töne denn, froher Chor!
+
Ich kenne meines Gottes Willen,
Tön‘ durch die Hallen!
+
Daß er nichts Böses wollen kann,
Zu dir, o Herr! empor
+
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Steig‘ unser Lallen!
+
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Denn daß das Werk bestand,
+
Doch macht er Alles wieder gut,
Danken wir Deiner Hand.
+
Wenn man nur seinen Willen thut.
Schirme auch ferner das heilige Band!
+
 
</poem>
+
Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
 +
Du Vater in der Ewigkeit,
 +
Und mache mich vor allen Dingen
 +
Durch deinen guten Geist bereit,
 +
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
 +
Was mir dein Wille vorgestellt.
  
 +
Comp. v. Ed. Tauwitz
  
  
In
+
20.
 +
Zuerst in:
 +
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
 +
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
 +
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
 +
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
  
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
 
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
 
<poem>
 
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
 
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
'''Gebet.'''
 
  
Choralgesang.
+
'''Gottes Lieb' ist überall!'''
'''Allvater sende uns dein Licht'''
+
Sie läßt in des Himmels Höhen
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
+
Sonnen auf- und untergehen,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
+
Sie umfaßt den Erdenball!
So wird uns fühlbar deine Nähe;
+
Gottes Lieb' ist überall!
Dass, wie vor deinem Angesicht,
+
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
+
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
+
Weckt das Lied der Nachtigall!
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.  
+
Gottes Lieb' ist überall!
 +
 
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
In der Welten Sphärenklänge
 +
Stimmt mit seinem Lobgesange
 +
Auch des Donners Wiederhall!
 +
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
 +
Stimmen Erde, Luft und Meere,
 +
Und des Donners Wiederhall,]
 +
Gottes Lieb' ist überall!
 +
Weht um uns in milden Düften,
 +
Trägt den Adler in den Lüften,
 +
Sie bewacht des Sperlings Fall!
 +
Gottes Lieb ist überall!
 +
 
 +
Comp, v. Lindpaintner.
  
Chor.
 
Preis dem allwaltenden,
 
Leben gestaltenden
 
Urquell des Lichts.
 
Heil, seinem Strahle Heil!
 
Dem hell entzündeten
 
Froh uns verkündeten,
 
Festlich begründeten'
 
Lichte sey Heil!
 
Dreyfaches Heil!
 
  
Rezitativ.
+
21.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
+
neu:
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
 
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
 
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
 
  
Noch wankend war der Säule Schaft,
+
'''Preis, dir, Unendlicher,'''
Gelähmt der Kette starke Kraft,
+
Der du in ewiger
Und innre Bangigkeit verhüllte
+
Klarheit die Welten regierest!
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
+
Gieb unsrer Brüderschaft,
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
+
Würdig zu handeln, Kraft,
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
+
Wenn du im Dunkeln sie führest!
  
Fünfstimmiger Gesang.
+
Du, den das Weltall preist,
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
+
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
+
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
+
Daß wir mit frohem Muth,
Was treue Eintracht hier begründet
+
Streben zum höchsten Gut,
Wird heute froh der Welt verkündet,
+
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
 
  
1ter Chor.
+
Auf zu den Sternen blickt;
Dank't dem Herrn der Erden,
+
Wen banger Kummer drückt,
Der den rohen Stein,
+
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Dass wir uns erfreu'n,
+
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Liess zum Tempel werden,
+
Doch trägt er frei sein Herz,
Und der aus der Geister Land
+
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!
Liebend uns sein Licht gesandt.
 
  
2ter Chor.
+
Vater der Menschen schau',
Dankt ihm, er gab Stärke,
+
Gnädig auf unsern Bau,
Gab der Weisheit Muth,
+
Den wir heut wieder beginnen!
Und das höchste Gut,
+
Ewig steht ja dein Wort!
Schönheit unserm Werke;
+
Wahrheit und Licht ist dort!
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
+
Irdische Güter zerrinnen.
Glänze dieses Heiligthum
+
</poem>
  
Allgemeiner Chorgesang.
+
== 4. Teil: Andere Logen ==
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
 
Glänze dieses Heiligthum.
 
  
Wechselgesang.
+
Die
 +
=== Auswahl von Freimaurer-Liedern: ===
 +
'''mit Melodien. Stralsund 1818'''
 +
<poem>
 +
beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:
  
1te Stimme.
+
1.  
So trete an der Weisheit Hand
+
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
+
2.  
Denn sie allein macht stark und .weise
+
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)
Sie ist der Geister Zauberband.
 
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 
Und unser Werk mit Palmen krönen.
 
  
2te Stimme.
+
später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
Sie wirket in des Maurers Brust
+
mit der Angabe: Uvermann
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
 
Und seines Ziels in Gottes Bilde
 
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
 
  
3te Stimme.
+
'''Dir, aller Welten Meister,'''
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
+
Ertöne Preisgesang!
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
+
Du Vater aller Geister
Dir folgt das Himmelskind die Freude
+
Vernimm der Maurer Dank!
Und ruft die Genien herbey,
+
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Die in das Heiligthum uns führen
+
Für deine Huld, die mit uns war.
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
 
  
Schlussgebeth.
+
Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
 +
Zur Arbeit freud’ge Lust!
 +
Der Menschheit uns zu weihen
 +
Erwecke stets die Brust!
 +
Ein immer warmes, reges Herz,
 +
Erhalte uns für Brüder Schmerz!
  
Drey Stimmen.
+
Stets segne unser Streben
Beschirme stets durch Deine Macht
+
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Allvater, diese heil'gen Hallen,
+
Und laß uns nicht erheben
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
+
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
+
Führ uns an deiner Vaterhand
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
+
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
 
  
Allgemeiner Schlusschor.
+
Und in der letzen Stunde
Danket dem Meister der Erden
+
Send‘ einen Genius
Danket dem Schöpfer der Macht,
+
Der uns mit holdem Munde
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
+
Entbeut den Friedensgruß,
Er diesen Tempel liess werden
+
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Weihet zum Danke und Ruhm
+
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.
Dem Höchsten dies Heiligthum.
 
  
  
 +
In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
 +
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:
  
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
+
Auch in:
'''Beym Schluss der Loge'''
+
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
+
mit der Angabe: Eck,
 +
1857 und 1869, 191-192,
 +
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.
  
'''O Seligkeit!'''
 
Der ganze Himmel schaut
 
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
 
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
 
Wie einst am Thron
 
In deiner Herrlichkeit.
 
  
Chor.
+
'''Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!'''
Lob, Ehr und Preis,
+
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Dem Vater in der Zeit,
+
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Wie einst am Thron
+
Zeugen des seltenen Festes zu sein.
In seiner Herrlichkeit.
 
  
 +
Töne denn, froher Chor!
 +
Tön‘ durch die Hallen!
 +
Zu dir, o Herr! empor
 +
Steig‘ unser Lallen!
 +
Denn daß das Werk bestand,
 +
Danken wir Deiner Hand.
 +
Schirme auch ferner das heilige Band!
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
 
'''1. Das Gebet'''
 
  
:'''In Einem Glauben,'''
+
''1832 mit drei zusätzlichen Strophen:
:Einer Liebe kühnem Wagen,
+
''
:Kann nur der Menschheit
+
* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.
:Reichster Segensmorgen tagen!'
 
  
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
 
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
 
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
 
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
 
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
 
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
 
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
 
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
 
  
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
+
Wie strahlt voll Huld dein Blick,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
+
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
+
Seliger Meister!
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
+
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
+
Im Reich' der Geister!
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
+
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
+
Auch dir, Verklärter! heut'
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
+
(Werde auch ihnen heut')
 +
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!
  
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
+
Trennt gleich das Land der Ruh.
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
+
Dich (Sie) von dem Bunde,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
+
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
+
In dieser Stunde:
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
+
„Wo freier Sinn sich regt,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
+
Das Herz für Tugend schlägt,
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
+
Da werden göttliche Keime gepflegt."
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 
  
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
+
„Nähret auch ferner treu
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
+
Heilige Triebe!
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
+
Und eure Stärke sei
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
+
Eintracht und Liebe!
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
+
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
+
Tod euch von hinnen drängt,
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
+
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
 
  
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
+
</poem>
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
 
  
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
+
In
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
 
von Reinig [= Reuning]
 
  
Bereits in:
+
=== Maurerischer Blüthenkranz ===
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
+
'''aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.'''
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagner
+
<poem>
 +
finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen
  
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
+
'''Gebet.'''
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 
Daß ich begreife Dich?
 
  
Daß ich erblicke Dich,
+
Choralgesang.
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
+
'''Allvater sende uns dein Licht'''
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
+
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
+
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
Daß ich auch finde Dich?
+
So wird uns fühlbar deine Nähe;
 +
Dass, wie vor deinem Angesicht,
 +
Dein Wille nur auch hier geschehe,
 +
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
 +
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.
  
Daß ich auch finde Dich,
+
Chor.
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
+
Preis dem allwaltenden,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
+
Leben gestaltenden
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
+
Urquell des Lichts.
Gott! und verehre Dich?
+
Heil, seinem Strahle Heil!
 +
Dem hell entzündeten
 +
Froh uns verkündeten,
 +
Festlich begründeten'
 +
Lichte sey Heil!
 +
Dreyfaches Heil!
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Rezitativ.
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
+
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
+
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Überall bist Du so nah' um mich,
+
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Gott, ja, ich fühle Dich!
+
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
 +
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
 +
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.
  
Gott, ja, ich fühle Dich
+
Noch wankend war der Säule Schaft,
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
+
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
+
Und innre Bangigkeit verhüllte
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
+
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Vater, und preise Dich!
+
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
 +
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.
  
Vater, so nenn' ich Dich,
+
Fünfstimmiger Gesang.
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
+
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
+
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
+
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Gott, nur in Dir bin ich!
+
Was treue Eintracht hier begründet
 +
Wird heute froh der Welt verkündet,
 +
Und froh versammelt' sich zum Feste,
 +
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
 +
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n
  
Gott, nur in Dir bin ich;
+
1ter Chor.
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
+
Dank't dem Herrn der Erden,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
+
Der den rohen Stein,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
+
Dass wir uns erfreu'n,
In Dir und nur durch Dich.
+
Liess zum Tempel werden,
 +
Und der aus der Geister Land
 +
Liebend uns sein Licht gesandt.
  
Weisheit, erleuchte mich,
+
2ter Chor.
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
+
Dankt ihm, er gab Stärke,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
+
Gab der Weisheit Muth,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
+
Und das höchste Gut,
Daß ich begreife Dich!
+
Schönheit unserm Werke;
 +
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
 +
Glänze dieses Heiligthum
  
Liebe, erwärme mich,
+
Allgemeiner Chorgesang.
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
+
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
+
Glänze dieses Heiligthum.
Ewige Liebe, erwärme mich,
 
Daß ich umfasse Dich!
 
  
Liebend umfasse Dich,
+
Wechselgesang.
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
 
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
 
Alles in Allem, ich liebe Dich
 
Innig, und ehre Dich.
 
  
Wahrheit, durchglühe mich,
+
1te Stimme.
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
+
So trete an der Weisheit Hand
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
+
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
+
Denn sie allein macht stark und .weise
Und so entwürd'gen mich?
+
Sie ist der Geister Zauberband.
 +
Nur sie soll unsern Bau verschönen
 +
Und unser Werk mit Palmen krönen.
  
Hoffnung belebe mich,
+
2te Stimme.
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
+
Sie wirket in des Maurers Brust
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
+
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
+
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Gott, und Natur auch Dich!
+
Wird er sich nur durch sie bewusst.
 +
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
 +
Durch sie hält er die Welt umschlungen.
  
 +
3te Stimme.
 +
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
 +
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
 +
Dir folgt das Himmelskind die Freude
 +
Und ruft die Genien herbey,
 +
Die in das Heiligthum uns führen
 +
Wo Gottes Allmacht wir berühren.
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
+
Schlussgebeth.
'''Güte und Weisheit Gottes'''
 
5815
 
  
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
+
Drey Stimmen.
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
+
Beschirme stets durch Deine Macht
Wie gegen seine. Führung klagen,
+
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
+
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
+
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
So war's der Pfad zu meinem Glück!
+
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
 +
Den Ruhm von deinem Tempel trage.
  
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
+
Allgemeiner Schlusschor.
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
+
Danket dem Meister der Erden
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
+
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
+
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
+
Er diesen Tempel liess werden
Und gut ist meines Gottes Plan!
+
Weihet zum Danke und Ruhm
 +
Dem Höchsten dies Heiligthum.
  
  
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
+
Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
'''Maurergebet in der freien Natur'''
+
'''Beym Schluss der Loge'''
5817
+
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit
  
'''Du großes Wesen, Gott!'''
+
'''O Seligkeit!'''
Den Alles laut erhebet,
+
Der ganze Himmel schaut
Was durch Dein Allmachtswort
+
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Auf dieser Erde lebet;
+
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Dich preis't, was durch Dich ist,
+
Wie einst am Thron
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
+
In deiner Herrlichkeit.
Der Mensch, so wie der Wurm,
 
Der tief im Staube wühlt!
 
  
Erhebe Dich, mein Geist,
+
Chor.
Damit ich Dank Dem lalle,
+
Lob, Ehr und Preis,
Durch dessen Ruf ich ward,
+
Dem Vater in der Zeit,
Und noch hienieden walle;
+
Wie einst am Thron
O, allvollkommner Gott,
+
In seiner Herrlichkeit.
O Gott voll Majestät,
 
Erhöre Du mein Lied,
 
Mein schwaches Dankgebet!
 
  
Du bist und warst schon längst
 
Vor Millionen Jahren,
 
Du warst, eh Etwas war,
 
Eh Deine Welten waren,
 
Eh Sonnen noch geglänzt
 
Mit mildem Strahlenschein,
 
Und Du, o Ewger, hörst
 
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
  
Jahrhunderte vergehn
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
Gleich Wogen, die zerrinnen,
+
'''1. Das Gebet'''
Jahrtausende entfliehn
 
Und andere beginnen;
 
Du bleibest, wie Du bist,
 
O Gott von Ewigkeit!
 
Vernimm den Preis, den Dir
 
Mein Herz voll Andacht weiht!
 
  
Es drehen Welten sich,
+
:'''In Einem Glauben,'''
Es flammen Sternenheere,
+
:Einer Liebe kühnem Wagen,
Es grünet Wald und Flur
+
:Kann nur der Menschheit
Allein zu Deiner Ehre!
+
:Reichster Segensmorgen tagen!'
Erhebt und preiset Ihn,
 
Ihn, dessen Allmachtsruf
 
Euch einst ins Leben rief;
 
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
 
  
Dir danken, daß sie sind,
+
Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
All' jene Millionen,
+
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Die hier noch sind und dort
+
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
In jenen Höhen wohnen;
+
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Es preiset Dich, was lebt,
+
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Es danket Dir, was ist,
+
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Daß Du, Allmächtiger,
+
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Der große Schöpfer bist.
+
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!
  
Du willst, es tobt ein Sturm;
+
Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Du willst, und Weste wehen;
+
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
O, Deine weise Macht
+
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Kann nie der Mensch erspähen.
+
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Du sprichst, und Tausende
+
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Beginnen ihren Lauf;
+
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Du sprichst, schon hören sie
+
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Zu leben wieder auf!
+
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.
  
Irr' ich auf Dein Gebot
+
Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
In düstern Labyrinthen,
+
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
So lehrest Du mich bald
+
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Den schönsten Ausweg finden.
+
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Allvater, blick' ich hin
+
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Auf Deinen großen Plan,
+
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
So staun' ich Dich, o Gott,
+
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Du Gott der Weisheit, an!
+
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;
 +
 
 +
Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
 +
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
 +
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
 +
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
 +
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
 +
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
 +
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
 +
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!
  
Du bist mir Schutz und Trost,
+
Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
Bist mir ein guter Vater,
+
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!
Bist meine Zuflucht stets,
 
Und stets mein weiser Rather;
 
Mich führet Deine Hand
 
So väterlich allhier,
 
Vernimm aus meinem Mund
 
Den lauten Dank dafür!
 
  
Wie oft verzeihest Du,
 
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
 
Nicht immer Dein Gebot
 
Zu meiner Richtschnur wähle!
 
Du leitest mich im Glück,
 
Du tröstest mich im Schmerz,
 
Wie danket Dir genug
 
Mein Dir ergebnes Herz?
 
  
Du schirmtest mich bisher
 
Mit Vaterhuld hienieden,
 
Du gabst mir wahre Ruh
 
Und wahren Seelenfrieden.
 
O, wende nie von mir
 
Dein wachend Antlitz ab,
 
Mich schütze Deine Hand
 
Bis an mein kühles Grab!
 
  
So oft ich auf der Bahn
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Der heilgen Tugend wanke,
+
'''Die Gottesverehrung des Freimaurers'''
So halte mich zurück
+
von Reinig [= Reuning]
Vom Laster der Gedanke,
 
Daß, was der Frevler auch
 
Zu bergen sich bemüht,
 
Daß dieß, Allwissender,
 
Dein forschend Auge sieht
 
 
Gib mir ein reines Herz,
 
Entfernt von niedern Ränken,
 
Und lehre Du mich stets,
 
So lang ich bin, bedenken,
 
Daß Dir, gerechter Gott,
 
Nur Tugend wohlgefällt,
 
Daß Du das Laster strafst
 
Dereinst in jener Welt.
 
  
Ja, leite Du mich hin
+
Bereits in:
Durch dieses Erdenleben,
+
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
Dem schwarzen Laster feind,
+
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Der Tugend stets ergeben;
+
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
Dann blick' ich ohne Furcht
+
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes
Dem Tod ins Angesicht,
 
Wann einst am Ziel der Bahn
 
Mein sterbend Auge bricht!
 
  
  
 +
'''Wesen, wie nenn' ich Dich,'''
 +
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
 +
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
 +
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
 +
Daß ich begreife Dich?
  
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
+
Daß ich erblicke Dich,
'''Gebet'''
+
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
 +
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
 +
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
 +
Daß ich auch finde Dich?
  
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
+
Daß ich auch finde Dich,
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
+
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
+
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
+
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Deiner Verehrung bewahren.
+
Gott! und verehre Dich?
  
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
+
Gott, ja, ich fühle Dich
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
+
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
+
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
+
Überall bist Du so nah' um mich,
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
+
Gott, ja, ich fühle Dich!
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
 
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
 
und dadurch der sichtbare Tempelbau
 
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 
Amen!"
 
</poem>
 
  
 +
Gott, ja, ich fühle Dich
 +
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
 +
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
 +
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
 +
Vater, und preise Dich!
  
 +
Vater, so nenn' ich Dich,
 +
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
 +
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
 +
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
 +
Gott, nur in Dir bin ich!
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Gott, nur in Dir bin ich;
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
+
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
<poem>
+
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
eröffnet mit einem langen Gebet, das zuerst erschien in:
+
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Zweiter Band, 1821, 50-53
+
In Dir und nur durch Dich.
  
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
+
Weisheit, erleuchte mich,
siehe: [[Alexander Pope: Gebet |Alexander Pope]]: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers,
+
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Auswahl maurerischer Gesänge, 1812
+
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
 +
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
 +
Daß ich begreife Dich!
  
 +
Liebe, erwärme mich,
 +
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
 +
Innig im Menschen den Bruder verehren;
 +
Ewige Liebe, erwärme mich,
 +
Daß ich umfasse Dich!
  
Es folgen:
+
Liebend umfasse Dich,
9 Lob- und Danklieder: An Gott
+
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
+
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit
+
Alles in Allem, ich liebe Dich
 +
Innig, und ehre Dich.
  
 +
Wahrheit, durchglühe mich,
 +
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
 +
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
 +
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
 +
Und so entwürd'gen mich?
  
1.
+
Hoffnung belebe mich,
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
 +
Gott, und Natur auch Dich!
  
2.
 
Großer Meister und Erhalter
 
  
3.
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Zuerst in:
+
'''Güte und Weisheit Gottes'''
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 165
+
5815
  
'''Laßt laut des Meisters Lob erschallen,'''
+
'''Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?'''
Der diese schöne Welt gebaut,
+
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Und jetzt mit heiligem Gefallen
+
Wie gegen seine. Führung klagen,
Herab auf unsre Arbeit schaut.
+
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Laßt uns die Liebe nicht vergessen,
+
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
Mit der Er Jeglichem sein Theil
+
So war's der Pfad zu meinem Glück!
Von Lebensfreuden zugemessen,
 
Still wirkend für sein wahres Heil.
 
  
Zwar wechselt Freude mit Beschwerde,
+
Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
Und Fröhlichkeit mit Kummer ab;
+
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Dies ist das Schicksal dieser Erde,
+
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Doch seine Macht begrenzt das Grab.
+
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Wir hoffen auf beglückte Stätte,
+
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Wo keine Sorge uns beschleicht,
+
Und gut ist meines Gottes Plan!
Und hoher Freuden Blumenkette
 
Durch alle Ewigkeiten reicht.
 
  
Laßt uns mit dankerfüllten Blicken,
 
Als Gaben, welche Gott verliehn,
 
Die Blumen des Vergnügens pflücken,
 
Die hier auf unserm Pfade blühn.
 
Den Weisen labt das Blut der Reben,
 
Der Freundschaft Scherz, der Liebe Kuß,
 
Doch ehret er, was Gott gegeben,
 
Durch dankbar mäßigen Genuß!
 
  
''Eine stark abweichende Version bereits in:''
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 45-46,
 
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen.1800, 45-46,
 
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 77-79
 
  
'''Laßt dem Herrn ein Lied erschallen,'''
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Der die schöne Welt gebaut,
+
'''Maurergebet in der freien Natur'''
Und mit heiligem Gefallen
+
5817
letzt herab auf Brüder schaut.
 
Lasst uns Arme nicht vergessen,
 
Lasst durch Hülfe sie erfreun,
 
Nicht verzagt im Unglück sein,
 
Und im Glücke nicht vermessen.
 
  
Zwar es wechselt mit Beschwerde
+
'''Du großes Wesen, Gott!'''
Nur zu oft die Freude ab,
+
Den Alles laut erhebet,
Doch ist's gut auf dieser Erde,
+
Was durch Dein Allmachtswort
Eben ist der Weg zum Grab.
+
Auf dieser Erde lebet;
Dieses fühlt an dieser Stätte,
+
Dich preis't, was durch Dich ist,
Wo kein Frevler uns beschleicht,
+
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Was ins bessre Leben reicht,
+
Der Mensch, so wie der Wurm,
Ieder Bruder unsrer Kette.
+
Der tief im Staube wühlt!
  
Menschheit immer zu begliicken
+
Erhebe Dich, mein Geist,
Sei uns heiliges Bemiihn,
+
Damit ich Dank Dem lalle,
Im Vorbeigehn lasst uns pflücken
+
Durch dessen Ruf ich ward,
Blumen, die dem Weisen bliihn,
+
Und noch hienieden walle;
Sie erquickt der Saft der Reben,
+
O, allvollkommner Gott,
Scherz und auch der Freundschaft Kuß;
+
O Gott voll Majestät,
Ehrt mit mäsigen Genuß,
+
Erhöre Du mein Lied,
Was euch euer Herr gegeben.
+
Mein schwaches Dankgebet!
  
Drum so trinkt nach Maurerweise
+
Du bist und warst schon längst
Das Gefäß gefüllt mit Wein,
+
Vor Millionen Jahren,
Geht ihr in der Tugend Gleise,
+
Du warst, eh Etwas war,
So wird Unschuld euch erfreun,
+
Eh Deine Welten waren,
Damit auch die Welt erfahre
+
Eh Sonnen noch geglänzt
Maurerei sei Glück der Welt,
+
Mit mildem Strahlenschein,
Was der Brüder Band erhalt
+
Und Du, o Ewger, hörst
Dauert bis ans späte Jahre.
+
Auch nimmer auf, zu seyn.
 
 
 
 
 
 
4.
 
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
 
  
5.
+
Jahrhunderte vergehn
Gesund und frohes Muthes
+
Gleich Wogen, die zerrinnen,
siehe: Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 2
+
Jahrtausende entfliehn
 +
Und andere beginnen;
 +
Du bleibest, wie Du bist,
 +
O Gott von Ewigkeit!
 +
Vernimm den Preis, den Dir
 +
Mein Herz voll Andacht weiht!
  
6.
+
Es drehen Welten sich,
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
+
Es flammen Sternenheere,
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Es grünet Wald und Flur
 +
Allein zu Deiner Ehre!
 +
Erhebt und preiset Ihn,
 +
Ihn, dessen Allmachtsruf
 +
Euch einst ins Leben rief;
 +
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!
  
7.
+
Dir danken, daß sie sind,
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
+
All' jene Millionen,
 +
Die hier noch sind und dort
 +
In jenen Höhen wohnen;
 +
Es preiset Dich, was lebt,
 +
Es danket Dir, was ist,
 +
Daß Du, Allmächtiger,
 +
Der große Schöpfer bist.
  
8.  
+
Du willst, es tobt ein Sturm;
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
+
Du willst, und Weste wehen;
 +
O, Deine weise Macht
 +
Kann nie der Mensch erspähen.
 +
Du sprichst, und Tausende
 +
Beginnen ihren Lauf;
 +
Du sprichst, schon hören sie
 +
Zu leben wieder auf!
  
9.
+
Irr' ich auf Dein Gebot
Zuerst in:
+
In düstern Labyrinthen,
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
+
So lehrest Du mich bald
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
+
Den schönsten Ausweg finden.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
+
Allvater, blick' ich hin
 +
Auf Deinen großen Plan,
 +
So staun' ich Dich, o Gott,
 +
Du Gott der Weisheit, an!
  
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
+
Du bist mir Schutz und Trost,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
+
Bist mir ein guter Vater,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
+
Bist meine Zuflucht stets,
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
+
Und stets mein weiser Rather;
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
+
Mich führet Deine Hand
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
+
So väterlich allhier,
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
+
Vernimm aus meinem Mund
 +
Den lauten Dank dafür!
  
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
+
Wie oft verzeihest Du,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
+
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
+
Nicht immer Dein Gebot
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
+
Zu meiner Richtschnur wähle!
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
+
Du leitest mich im Glück,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
+
Du tröstest mich im Schmerz,
 +
Wie danket Dir genug
 +
Mein Dir ergebnes Herz?
  
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
+
Du schirmtest mich bisher
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
+
Mit Vaterhuld hienieden,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
+
Du gabst mir wahre Ruh
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
+
Und wahren Seelenfrieden.
Die Natur, doch Deine Menschen finden
+
O, wende nie von mir
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
+
Dein wachend Antlitz ab,
 +
Mich schütze Deine Hand
 +
Bis an mein kühles Grab!
  
 +
So oft ich auf der Bahn
 +
Der heilgen Tugend wanke,
 +
So halte mich zurück
 +
Vom Laster der Gedanke,
 +
Daß, was der Frevler auch
 +
Zu bergen sich bemüht,
 +
Daß dieß, Allwissender,
 +
Dein forschend Auge sieht
 +
 +
Gib mir ein reines Herz,
 +
Entfernt von niedern Ränken,
 +
Und lehre Du mich stets,
 +
So lang ich bin, bedenken,
 +
Daß Dir, gerechter Gott,
 +
Nur Tugend wohlgefällt,
 +
Daß Du das Laster strafst
 +
Dereinst in jener Welt.
  
10.
+
Ja, leite Du mich hin
An die Sonne
+
Durch dieses Erdenleben,
Zuerst in:
+
Dem schwarzen Laster feind,
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
+
Der Tugend stets ergeben;
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
+
Dann blick' ich ohne Furcht
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163 [1779]
+
Dem Tod ins Angesicht,
desgleichen in:
+
Wann einst am Ziel der Bahn
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6
+
Mein sterbend Auge bricht!
Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)
 
  
'''Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,'''
 
Du seiner Schöpfung Königinn!
 
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
 
Erstaunen vor dir hin!
 
  
Daß alle Welt anbetend niederfalle
 
Vor dem, der dich so schön gemacht;
 
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
 
Mit seiner Allmacht wacht.
 
  
Daß überall bis zur entferntsten Zone
+
Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Die staunend deine Größe sieht,
+
'''Gebet'''
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
 
Die jetzt den Erdkreis flieht.
 
  
Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
+
'''„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;'''
Dem Erdenvolke Gottesblick!
+
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
+
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
Dem Armen Trost und Glück! —
+
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
 +
Deiner Verehrung bewahren.
  
Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
+
Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
+
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
Gieb [1782: Geuß] Heiterkeit in's kranke Herz, und schicke
+
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
Mir Kraft, daß ich's besteh'.
+
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
 
+
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
+
daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
+
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
+
und dadurch der sichtbare Tempelbau
Und mild, wie du, zu seyn.
+
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
 +
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
 +
Amen!"
 
</poem>
 
</poem>
  
 +
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21'''
 +
<poem>
 +
lehnt sich stark an die Sammlung an:
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.
  
 +
Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
 +
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten
  
Über 30 Jahre später enthält in
 
  
=== Lieder zum Gebrauch ===
+
Es folgen:
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
+
9 Lob- und Danklieder: An Gott
<poem>
+
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
+
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
 
  
dazu aus anderen Liedersammlungen:
 
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
 
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
 
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
 
  
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
+
1.  
 
+
Vater unser, der Du bist im Himmel
1.
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
Zuerst in;
+
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
 
Die Vertonung stammt von Carl Philipp Emanuel Bach, 1758
 
  
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
+
2.
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
+
Großer Meister und Erhalter
Der mit verhärtetem Gemüthe
 
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen
 
Sei ewig meine größte Pflicht;
 
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
+
3.
Und seine Güte nicht versteh'n?
+
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
Er sollte rufen, ich nicht hören,
+
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
unter dem Titel: Tischlied
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
+
''Eine weitere stark abweichende Version''
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
 
Gott soll ich über Alles lieben
 
Und meinen Nächsten gleich als mich.
 
  
  
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:''
+
4.
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
+
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
 +
''sehr stark abgewandelt, wie in:''
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14
 +
 
 +
5.
 +
Gesund und frohes Muthes
  
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
+
6.
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
+
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Der mit verhärtetem Gemüthe
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
 
  
Wer hat mich wundervoll bereitet?
+
7.  
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
+
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
 
  
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
+
8.  
Für welches du erschaffen bist,
+
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 
Durch Gottes Güte sind sie dein:
 
Auch, darum musste Christus leiden,
 
Damit du könntest selig seyn.
 
  
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
+
9.
Und seine Güte nicht verstehn?
+
Zuerst in:
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
+
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
+
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
+
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Vernunft und Schrift belehren mich:
+
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.
Gott sollst du über alles lieben,
 
Und deinen Nächsten, so wie dich.
 
  
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
 
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
 
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
 
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
 
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
 
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
 
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
 
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
 
  
O Gott, lass deine Vaterliebe
+
'''Urquell aller Formen, aller Kräfte,'''
Mir immerdar vor Augen seyn!
+
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Sie stärk' in mir die guten Triebe,
+
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
+
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
+
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
+
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
Und sie besieg' im bangen Herzen
+
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]
Die Furcht des letzten Augenblicks!
 
  
2.
+
Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
+
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
O du Heiliger, Allbarmherziger
+
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
 +
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
 +
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
 +
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.
  
'''O, Du Heiliger,'''
+
Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Großer und mächtiger
+
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Herr und Schöpfer der Welten!
+
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Laß uns Dir nahen,
+
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Segen empfahen,
+
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
+
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.
  
O allliebender
 
Weiser und gütiger
 
Herr und Schöpfer der Welten!
 
Send' Deine Klarheit,
 
Führ' uns zur Wahrheit,
 
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
 
  
 +
10.
 +
An die Sonne
 +
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre
  
6.
+
</poem>
Zuerst in:
 
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
 
  
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
 
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
 
  
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
 
Die die Natur Dir aufgestellt!
 
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
 
  
 +
Über 30 Jahre später enthält in
  
7.
+
=== Lieder zum Gebrauch ===
 +
'''der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8'''
 +
<poem>
 +
die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
 +
wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
 +
auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;
  
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
+
dazu aus anderen Liedersammlungen:
Hebt zu Dir sich unser Blick;
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
Sende von des Himmels Auen
+
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
+
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen
Segne was wir hier vollbringen,
 
Alles Gute laß gelingen,
 
Was wir geistig hier erbau'n
 
Laß uns einst vollendet schau'n!
 
  
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
+
neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7
Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;
 
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
 
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 
Nicht allein in diesen Hallen,
 
Nein, im ganzen Erdenwallen
 
Laß, was geistig wir erbau'n,
 
Schöner sich vollendet schau'n!
 
</poem>
 
  
===Auswahl von Liedern===
+
1.
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
+
Zuerst in;
<poem>
+
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
 +
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
 +
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)
  
1. Kapitel
+
''Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)''
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
 
  
1. (v. Nostiz u. J.)
 
Auch In.
 
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15
 
  
 +
'''Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!'''
 +
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
 +
Der mit verhärtetem Gemüthe
 +
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen
 +
Sei ewig meine größte Pflicht;
 +
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
 +
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.
  
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
+
Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Mächtig ist dein Reich;
+
Und seine Güte nicht versteh'n?
Laß die Baue unvergänglich
+
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Seyn, dir gleich!
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
 
+
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Was dein Reich vermehrt hienieden,
+
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Bleib uns Ziel hinfort;
+
Gott soll ich über Alles lieben
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
+
Und meinen Nächsten gleich als mich.
Hier und dort!
 
  
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
+
''Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:''
Einzig von dir ab,
+
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
 
Maurern gab.
 
  
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
+
Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Unsre Zuversicht;
+
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Denn in deinem Lichte schauen
+
Der mit verhärtetem Gemüthe
Wir das Licht!
+
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
 +
Nein, seine Liebe zu ermessen,
 +
Sey ewig meine grösste Pflicht!
 +
Der Herr hat meiner nie vergessen,
 +
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.
  
 +
Wer hat mich wundervoll bereitet?
 +
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
 +
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
 +
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
 +
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
 +
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
 +
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
 +
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht
+
Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
 +
Für welches du erschaffen bist,
 +
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
 +
Erkennen wirst, wie gut er ist.
 +
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
 +
Durch Gottes Güte sind sie dein;
 +
Auch, darum musste Christus leiden,
 +
Damit du könntest selig seyn.
  
3. (Fink)
+
Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Zuerst in:
+
Und seine Güte nicht verstehn?
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, November 1811
+
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Die melodie stammt von Gottfried Wilhelm Fink.
+
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Später in:
+
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
+
Vernunft und Schrift belehren mich:
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
+
Gott sollst du über alles lieben,
 +
Und deinen Nächsten, so wie dich.
  
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
+
Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Was auch das Herz bewegt,
+
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
+
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Dem, der die Welten trägt!
+
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Er läßt wohl Blätter sterben
+
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
Und Sonnen sich verglühn;
+
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Doch keins läßt er verderben,
+
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Neu soll es auferblühn.
+
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.
  
Wenn Winterstürme schrecken,
+
O Gott, lass deine Vaterliebe
Und starrer Frost gebeut,
+
Mir immerdar vor Augen seyn!
Läßt er die Erde decken
+
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mit einem weißen Kleid.
+
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Und unter warmer Hülle,
+
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Gleichwie im Mutterschooß,
+
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Da schläft in tiefer Stille
+
Und sie besieg' im bangen Herzen
Sich Gras und Blüthe groß.
+
Die Furcht des letzten Augenblicks!
  
Und ist der Mai erschienen,
 
Dann bricht so frisch hervor,
 
Mit jungen Unschuldsmienen,
 
Ein zahllos Lebenschor;
 
Das ruft in tausend Freuden
 
Uns tief zum Herzen ein:
 
„Was zagst du doch im Leiden?
 
Gott muß die Liebe seyn!“
 
  
 +
2.
 +
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
 +
O du Heiliger, Allbarmherziger
  
4.
+
''Vertont von Konrad Kocher''
Richter freigeschaffner Geister
 
  
5.
+
'''O, Du Heiliger,'''
 +
Großer und mächtiger
 +
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Laß uns Dir nahen,
 +
Segen empfahen,
 +
Hilf uns, hilf uns, o Vater!
  
Vater unser, der du bist im Himmel,
+
O allliebender
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
+
Weiser und gütiger
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
+
Herr und Schöpfer der Welten!
 +
Send' Deine Klarheit,
 +
Führ' uns zur Wahrheit,
 +
Hilf uns, leit' uns, o Vater!
  
  
6. (Blumauer)
+
6.
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
+
Zuerst in:
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
+
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
 +
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
 +
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)
  
Auch in:
+
'''Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,'''
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
+
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
 +
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
 +
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
 +
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
 +
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
 +
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
 +
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!
  
Alle 34 Strophen mit zwei zusätzlichen (10. und 11.) sind abgedruckt in:
+
Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1806, 214-223
+
Die die Natur Dir aufgestellt!
O du, dessen Weisheit diesen weiten
+
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
 +
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
 +
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
 +
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
 +
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
 +
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!
  
  
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
+
7.
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
+
neu:
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
 
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
 
  
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
+
'''Herr der Welten, mit Vertrauen'''
Den nur Eigennutz zusammenhält;
+
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
+
Sende von des Himmels Auen
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
+
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
 +
Segne was wir hier vollbringen,
 +
Alles Gute laß gelingen,
 +
Was wir geistig hier erbau'n
 +
Laß uns einst vollendet schau'n!
  
O dann hemme unsern Bau, verbreite
+
Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
+
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
+
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
+
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
 +
Nicht allein in diesen Hallen,
 +
Nein, im ganzen Erdenwallen
 +
Laß, was geistig wir erbau'n,
 +
Schöner sich vollendet schau'n!
 +
</poem>
  
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
+
===Auswahl von Liedern===
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
+
'''für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19'''
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
+
<poem>
Und der Tugend eine Freistatt baun:
 
  
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
+
1. Kapitel
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
+
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!
 
  
7.
+
1. (v. Nostiz u. J.)
 +
Auch In.
 +
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
 +
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15
  
Auszug (4 von 19 Strophen) aus einem Gedicht von Aloys Blumauer (1786),
 
unter dem Titel: An die Weisheit
 
  
'''Hör' uns, Wahrheit [1786: Göttinn], wenn wir hier auf Erden'''
+
'''Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]'''
Auf zu Dir um Selbsterkenntniß fleh'n!
+
Mächtig ist dein Reich;
Laß es Tag in unserm Innern werden,
+
Laß die Baue unvergänglich
Daß wir alle unsre Flecken seh'n!
+
Seyn, dir gleich!
  
Laß der Menschen Herz sich uns entfalten,
+
Was dein Reich vermehrt hienieden,
Wie Du es geschaffen, gut und frei,
+
Bleib uns Ziel hinfort;
[1786: Schütz‘ es vor Betrug und Heucheley,]
+
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Daß der Mensch in allen den Gestalten,
+
Hier und dort!
Die Natur ihm gab, uns heilig sei!
 
  
Laß uns hier, in einen Bund vereinet,
+
Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Helfen, wo der Mensch den Menschen plagt,
+
Einzig von dir ab,
Schaffen Trost, wo bange Unschuld weinet,
+
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
[1786: Laß uns hören, wo die Unschuld weinet,]
+
Maurern gab.
Und die Schwäche über Stärke klagt!
 
  
Laß uns, einer Menschheit Wohl zu gründen,
+
Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Sie verehren in dem kleinsten Glied',
+
Unsre Zuversicht;
Und um's Haupt den Friedenszweig ihr winden,
+
Denn in deinem Lichte schauen
Der, wo Tugend wohnet, nie verblüht!
+
Wir das Licht!  
  
[1786:
 
Laß, o laß der Menschheit Wohl uns gründen,
 
Sie verehren in dem kleinsten Glied,
 
Und den Friedenszweig um‘ Haupt ihr winden,
 
Der in deinen Händen nie verblüht!]
 
  
 +
2. Großer Meister, dessen Allmacht
  
8. (Ridel)
+
3. (Fink)
Das Gebet kommt mit vier Strophen bereits vor in:
+
Zuerst in:
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 13-14
+
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
 +
''Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.''
  
 
Später in:
 
Später in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
+
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
+
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
+
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
 +
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen
  
'''Ewige Wahrheit,'''
+
''Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)''
Göttliche Klarheit
 
Segne den Bau!
 
Schütz' und erhalte,
 
Fördr' ihn und walte
 
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!
 
  
Chor.
 
Schütz‘ und erhalte etc.
 
  
Feßle für immer
+
'''Dem Ew’gen unsre Lieder!'''
Trügenden Schimmer,
+
Was auch das Herz bewegt,
Dünkel und Wahn!
+
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Eintracht und Freude,
+
Dem, der die Welten trägt!
Laß sie im Kleide
+
Er läßt wohl Blätter sterben
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!
+
Und Sonnen sich verglühn;
 +
Doch keins läßt er verderben,
 +
Neu soll es auferblühn.
  
Chor.
+
Wenn Winterstürme schrecken,
Eintracht und Freude etc.
+
Und starrer Frost gebeut,
 +
Läßt er die Erde decken
 +
Mit einem weißen Kleid.
 +
Und unter warmer Hülle,
 +
Gleichwie im Mutterschooß,
 +
Da schläft in tiefer Stille
 +
Sich Gras und Blüthe groß.
 +
 
 +
Und ist der Mai erschienen,
 +
Dann bricht so frisch hervor,
 +
Mit jungen Unschuldsmienen,
 +
Ein zahllos Lebenschor;
 +
Das ruft in tausend Freuden
 +
Uns tief zum Herzen ein:
 +
„Was zagst du doch im Leiden?
 +
Gott muß die Liebe seyn!“
  
Nebel zerstreue,
 
Kräfte verleihe,
 
Uns zu erspähn!
 
Liebe laß walten,
 
Splitter und Falten
 
Andrer im milderen Lichte zu sehn.
 
  
Chor.
+
4.  
Liebe laß walten, etc.
+
Richter freigeschaffner Geister
  
Höher und weiter,
+
5.
Blicket zur Leiter
 
Muthig hinauf!
 
Fester zu wandeln,
 
Sich'rer zu handeln,
 
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!
 
  
Chor.
+
Vater unser, der du bist im Himmel,
Fester zu wandeln, etc.
+
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
 
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
 
  
 +
6. (Blumauer)
 +
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
 +
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:
  
11. (Hohlfeldt)
 
 
Auch in:
 
Auch in:
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
+
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72
 +
 
  
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
+
'''Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel'''
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
+
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
+
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Sind sie gewoben!
+
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
 
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 
Droben ist Klarheit.
 
  
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
+
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Himmlische Liebe!“
+
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:
  
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
+
O dann hemme unsern Bau, verbreite
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
+
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Droben zum Frieden.
+
Weg vom segenlosen Werke ziehn!
  
 +
Aber wenn wir nur auf deine Güte,
 +
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
 +
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
 +
Und der Tugend eine Freistatt baun:
  
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
+
O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
 +
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
 +
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
 +
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!  
  
  
13. (Gerhard)
+
''Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:''
Zuerst in:
+
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
 
[Wilhelm Gerhard, 1816]
 
  
Auch in:
+
Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
+
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
+
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
 +
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;
  
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
+
Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
+
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
+
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Dem Herrn der Welt gesungen!
+
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;
Er thronet hoch im Himmelsblau
+
 
Und lächelt Segen auf den Bau;
+
Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Gebt unserm Gott die Ehre!
+
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
 +
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
 +
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!
  
Wir messen, machen Riß und Plan,
+
Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Ziehn Linien und Kreise
+
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Und brüsten uns im eiteln Wahn
+
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und halten uns für Weise;
+
Und der Tugend eine Freistatt baun;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 
Vor einem Strahle eines Lichts;
 
Gott ist die ew'ge Weisheit.
 
  
Und legen wir den Gründungsstein,
+
Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Von Meisterhand behauen,
+
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Fest in der Erde Schooß hinein
+
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und fangen an zu bauen,
+
Und der schroffen Steine weniger;
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 
Gott ist allein die Stärke.
 
  
Und endlich tünchen wir das Haus
+
Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Und schmücken Saal und Zimmer
+
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
+
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
In bunter Farben Schimmer;
+
Daß wir Gutes in der Welt gethan;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 
In welchem sich die Farbe bricht;
 
Gott ist der Schönheit Quelle.
 
  
So laßt uns denn den großen Gott,
+
O, so gieb Allvater unserm Bunde
Den gütigen, den weisen,
+
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Den mächtigen und starken Gott,
+
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Mit frommen Herzen preisen!
+
Freude, Glück und Seegen streun.
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 
Dem Herrn allein die Ehre!
 
  
  
14.
 
  
Etwas anders bereits in:
+
7.
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
+
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
mit der Angabe: Overbeck
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
+
unter dem Titel: An die Weisheit
mit der Angabe: Overbek.
+
(''hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert'')
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
 
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
 
  
1787 erschien in Leipzig
 
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
 
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
 
  
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
+
8. Ewige Wahrheit
Hat Dunkelheit und Licht;
+
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Geht auch die Sonne nieder,
+
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Auf immer geht sie nicht.
 
Nur kurze Frist der Mühe,
 
Nur eine kurze Nacht,
 
Dann ist in stiller Frühe
 
Der neue Strahl erwacht.
 
  
Mit kindlichem Gemüthe
 
Giebt sich der Pilger hin
 
Und harrt auf dessen Güte,
 
Der sorgt vom Anbeginn,
 
Der diese Zeiten wendet
 
Und auf das Beßre lenkt
 
Und Menschenleiden endet
 
Und Engelfreuden schenkt.
 
  
O selig, wer die Quelle
 
Der süßen Hoffnung fand;
 
Ihm wird die Seele helle,
 
Und jeder Trost verwandt!
 
Das ist des Pilgers Segen:
 
Ein Herz voll Zuversicht
 
Auf allen seinen Wegen,
 
Gestärkt von Gottes Licht.
 
  
 +
11. (Hohlfeldt)
 +
Auch in:
 +
Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266
  
15. (Mahlmann)
+
'''Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,'''
Zuerst:
+
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
+
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
Sind sie gewoben!
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
+
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
+
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
 +
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
 +
Droben ist Klarheit.
 +
 
 +
Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
 +
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
 +
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
 +
Himmlische Liebe!“
 +
 
 +
Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
 +
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
 +
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
 +
Droben zum Frieden.
  
bereits in:
 
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
 
unter dem Titel: Lied
 
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
 
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
 
unter dem Titel: Nachtlied
 
  
 +
12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
  
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
 
Sind die Sterne aufgezogen;
 
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
 
Ist in Sternen aufgezogen!]
 
Welch ein heilig stilles Chor!
 
Daß das Herz dir größer werde,
 
Blicke von der kleinen Erde
 
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
 
  
Kannst du noch dein Auge senken,
+
13. (Gerhard)
Deines armen Lebens denken,
+
Zuerst in:
Und was irdisch dich betrübt?
+
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
Der den Flammenkranz gewunden,
+
[Wilhelm Gerhard, 1816]
Hat dich seiner werth gefunden,
 
Ist ein Vater, der dich liebt.
 
  
Aus der Sterne Millionen,
+
Auch in:
Aus den glanzerfüllten Zonen
+
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Hat er seinen Thron erbaut.
+
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69
Seiner Welten lichte Heere,
 
Seiner Sonnen Flammenmeere
 
Wandeln, wo sein Auge schaut.
 
  
Seine Liebe spricht den Segen,
+
'''Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis'''
Daß auf ihren ew'gen Wegen
+
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Nie sein Auge sie vergißt!
+
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Allem Daseyn, allem Leben
+
Dem Herrn der Welt gesungen!
Hat er diesen Trost gegeben;
+
Er thronet hoch im Himmelsblau
Halleluja, daß du bist!
+
Und lächelt Segen auf den Bau;
 +
Gebt unserm Gott die Ehre!
  
 +
Wir messen, machen Riß und Plan,
 +
Ziehn Linien und Kreise
 +
Und brüsten uns im eiteln Wahn
 +
Und halten uns für Weise;
 +
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
 +
Vor einem Strahle eines Lichts;
 +
Gott ist die ew'ge Weisheit.
  
 +
Und legen wir den Gründungsstein,
 +
Von Meisterhand behauen,
 +
Fest in der Erde Schooß hinein
 +
Und fangen an zu bauen,
 +
So saget, was ein Pfeiler nützt,
 +
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
 +
Gott ist allein die Stärke.
 +
 +
Und endlich tünchen wir das Haus
 +
Und schmücken Saal und Zimmer
 +
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
 +
In bunter Farben Schimmer;
 +
Doch nur von oben strahlt das Licht,
 +
In welchem sich die Farbe bricht;
 +
Gott ist der Schönheit Quelle.
 +
 +
So laßt uns denn den großen Gott,
 +
Den gütigen, den weisen,
 +
Den mächtigen und starken Gott,
 +
Mit frommen Herzen preisen!
 +
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
 +
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
 +
Dem Herrn allein die Ehre!
  
16.
 
Zuerst:
 
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
 
unter dem Titel: Nacht-Feier
 
bereits in:
 
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
 
 
Auch in:
 
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
 
  
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
+
14.
Langsam steigt die Nacht empor,
 
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
 
Langsam steigt der Mond empor,]
 
Und es kommt der Sterne Chor
 
Ruhig, feierlich gezogen.
 
Einer Festversammlung gleich,
 
Glanzumflossen, auserwählet,
 
Lagern Schaaren, ungezählt,
 
Rings sich um das dunkle Reich.
 
  
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
+
Etwas anders bereits in:
In des großen Domes Pracht
+
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
+
mit der Angabe: Overbeck
Laßt auch uns die Hände falten!
+
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
+
mit der Angabe: Overbek.
Einen Gott der Mensch im Staube;
+
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Andachttrunken tritt der Glaube
+
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.
Vor des Weltalls Hochaltar.
 
  
Vater, laß in diesem Laute
+
1787 erschien in Leipzig
Muth mich finden, wenn ich stumm
+
Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
Stehe in dem Heiligthum,
+
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider
Das der Allmacht Hand erbaute!
 
Zagend fall ich an dein Herz,
 
Denkend mit betrübter Seele
 
Meiner Mängel, meiner Fehle,
 
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
 
  
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
+
'''Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,'''
Vater, deinem Kinde an!
+
Hat Dunkelheit und Licht;
Ferne von der dunkeln Bahn
+
Geht auch die Sonne nieder,
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
+
Auf immer geht sie nicht.
Weithin reicht des Wahnes Macht,
+
Nur kurze Frist der Mühe,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
+
Nur eine kurze Nacht,
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
+
Dann ist in stiller Frühe
Was ich nicht mit dir bedacht!
+
Der neue Strahl erwacht.
  
Laß mich, in der Liebe bleiben,
+
Mit kindlichem Gemüthe
Daß du ewig mit mir seyst!
+
Giebt sich der Pilger hin
Gieb mir deinen reinen Geist!
+
Und harrt auf dessen Güte,
Laß mich gute Früchte treiben!
+
Der sorgt vom Anbeginn,
Wahre, daß durch meine Schuld
+
Der diese Zeiten wendet
Keines Bruders Thräne fließe;
+
Und auf das Beßre lenkt
Daß ich eher alles misse,
+
Und Menschenleiden endet
Als Erbarmen und Geduld!
+
Und Engelfreuden schenkt.
  
Dunkle Klippen hat das Leben,
+
O selig, wer die Quelle
Viele Pilger ziehn hinaus;
+
Der süßen Hoffnung fand;
Laß sie nach dem Vaterhaus
+
Ihm wird die Seele helle,
Sicher und beharrlich streben!
+
Und jeder Trost verwandt!
Und wo Einer, fortgerafft
+
Das ist des Pilgers Segen:
Von der Macht empörter Wogen,
+
Ein Herz voll Zuversicht
Hin zur Tiefe wird gezogen,
+
Auf allen seinen Wegen,
Halte ihn mit deiner Kraft!
+
Gestärkt von Gottes Licht.
  
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
 
Send‘ ihm deinen Engel zu,
 
Denn zum Leben hast ja du
 
Alle liebend auserkohren.
 
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
 
Wenn er weinend nach dir langet;
 
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 
Deinen Odem ihn umwehn!
 
  
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
15. (Mahlmann)
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
+
Zuerst:
Gieb Gewährung, Vater, mir,
+
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
Daß sich unsers Herzens Triebe
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Freudig richten auf zu dir!
+
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
Und wenn einst mein Auge bricht,
+
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Laß mich einen Engel werden,
+
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890
Der Verirrte von der Erden
 
Rettend führe hin zum Licht!
 
  
[1826:
+
bereits in:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
+
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
Allen, Allen Licht und Liebe!
+
unter dem Titel: Lied
Lenke ihres Herzens Triebe
+
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
+
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
+
unter dem Titel: Nachtlied
Mit den Deinen mich verbinden,
 
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
 
 
 
''1824 und 1841 neue Strophe:''
 
Großer Vater, laß die Kette,
 
Die wir schlingen, reißen nie!
 
Schütze, Heiliger, errette
 
In des Lebens Stürmen siel
 
Laß in Bruderlieb und Treu
 
Fest uns bei einander stehen,
 
Laß auf dich allein uns sehen,
 
Stehe du uns mächtig bei!
 
  
  
17.
+
'''Hoch empor am Himmelsbogen'''
Zuerst:
+
Sind die Sterne aufgezogen;
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
+
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
+
Ist in Sternen aufgezogen!]
mit der Angabe: Cramer
+
Welch ein heilig stilles Chor!
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
+
Daß das Herz dir größer werde,
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
+
Blicke von der kleinen Erde
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
+
Zu dem ew‘gen Glanz empor!
  
'''Gott grenzenlos,'''
+
Kannst du noch dein Auge senken,
Undenkbar groß,
+
Deines armen Lebens denken,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
+
Und was irdisch dich betrübt?
Schon sehn wir hier
+
Der den Flammenkranz gewunden,
So viel von ihr,
+
Hat dich seiner werth gefunden,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
+
Ist ein Vater, der dich liebt.
  
Durchflög ich gleich
+
Aus der Sterne Millionen,
Ihr [1804: dein] weites Reich
+
Aus den glanzerfüllten Zonen
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
+
Hat er seinen Thron erbaut.
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
+
Seiner Welten lichte Heere,
Doch nicht den Ort,
+
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
+
Wandeln, wo sein Auge schaut.
  
Was du erschufst,
+
Seine Liebe spricht den Segen,
Was du jetzt ruft
+
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
+
Nie sein Auge sie vergißt!
Herr, du bist groß,
+
Allem Daseyn, allem Leben
Und grenzenlos
+
Hat er diesen Trost gegeben;
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
+
Halleluja, daß du bist!
  
[1769 und 1804:
 
Was du erschufst,
 
was du jetzt ruft
 
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 
Doch wolltest du
 
noch mehr dazu
 
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
 
  
  
 
+
16.
18.
 
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
+
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Nacht-Feier
Die Stufenleiter in der Schöpfung
+
bereits in:
Psalm 104, 1-35
+
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
 +
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)
  
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
+
'''Nächtlich grauts am Himmelsbogen,'''
Als für den Staub;
+
Langsam steigt die Nacht empor,
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
+
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Nie Todes-Raub!
+
Langsam steigt der Mond empor,]
 
+
Und es kommt der Sterne Chor
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
+
Ruhig, feierlich gezogen.
Die Ewigkeit;
+
Einer Festversammlung gleich,
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
+
Glanzumflossen, auserwählet,
Strahlt Göttlichkeit.
+
Lagern Schaaren, ungezählt,
 +
Rings sich um das dunkle Reich.
  
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
+
Hört ihrs flüstern? – Welten halten
Aus dunkler Nacht
+
In des großen Domes Pracht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
+
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
In Gottes Pracht.
+
Laßt auch uns die Hände falten!
 +
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
 +
Einen Gott der Mensch im Staube;
 +
Andachttrunken tritt der Glaube
 +
Vor des Weltalls Hochaltar.
  
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
+
Vater, laß in diesem Laute
Der Halm der Flur
+
Muth mich finden, wenn ich stumm
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
+
Stehe in dem Heiligthum,
Sind Stufen nur.
+
Das der Allmacht Hand erbaute!
+
Zagend fall ich an dein Herz,
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
+
Denkend mit betrübter Seele
In Hoheit schon
+
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
+
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].
Zu Gottes Thron! –
 
  
+
Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
19.
+
Vater, deinem Kinde an!
Zuerst:
+
Ferne von der dunkeln Bahn
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
+
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
 +
Weithin reicht des Wahnes Macht,
 +
Leicht bethört sind unsere Sinne;
 +
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
 +
Was ich nicht mit dir bedacht!
  
später in:
+
Laß mich, in der Liebe bleiben,
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
+
Daß du ewig mit mir seyst!
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
+
Gieb mir deinen reinen Geist!
1. Petrt 4, 10
+
Laß mich gute Früchte treiben!
 +
Wahre, daß durch meine Schuld
 +
Keines Bruders Thräne fließe;
 +
Daß ich eher alles misse,
 +
Als Erbarmen und Geduld!
  
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
+
Dunkle Klippen hat das Leben,
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
+
Viele Pilger ziehn hinaus;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
+
Laß sie nach dem Vaterhaus
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
+
Sicher und beharrlich streben!
 +
Und wo Einer, fortgerafft
 +
Von der Macht empörter Wogen,
 +
Hin zur Tiefe wird gezogen,
 +
Halte ihn mit deiner Kraft!
  
Weisheit nur, dich zu erkennen,
+
Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Gieb mir und ein frommes Herz,
+
Send‘ ihm deinen Engel zu,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
+
Denn zum Leben hast ja du
Das dich kindlich Vater nennen
+
Alle liebend auserkohren.
Darf in Freuden und im Schmerz!
+
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
+
Wenn er weinend nach dir langet;
 +
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
 +
Deinen Odem ihn umwehn!
 +
 
 +
Allen, Allen Licht und Liebe!
 +
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
 +
Gieb Gewährung, Vater, mir,
 +
Daß sich unsers Herzens Triebe
 +
Freudig richten auf zu dir!
 +
Und wenn einst mein Auge bricht,
 +
Laß mich einen Engel werden,
 +
Der Verirrte von der Erden
 +
Rettend führe hin zum Licht!
  
Kraft und Muth in bangen Stunden,
+
[1826:
Demuth in des Glückes Schooß,
+
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Mitgefühl bei Freundes-Wunden,
+
Allen, Allen Licht und Liebe!
Wer dies hat, ist reich und groß!
+
Lenke ihres Herzens Triebe
 +
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
 +
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
 +
Mit den Deinen mich verbinden,
 +
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]
  
[1804:
+
''1824 und 1841 neue Strophe:''
Kraft und Muth und Herzensfreude,
+
Großer Vater, laß die Kette,
andern Menschen wohlzuthun;
+
Die wir schlingen, reißen nie!
Trost und Stärke, wann ich leide,
+
Schütze, Heiliger, errette
Vater, still in dir zu ruhn;]
+
In des Lebens Stürmen siel
 +
Laß in Bruderlieb und Treu
 +
Fest uns bei einander stehen,
 +
Laß auf dich allein uns sehen,
 +
Stehe du uns mächtig bei!
  
  
20.
+
17.
 
Zuerst:
 
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
+
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel:
+
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
+
mit der Angabe: Cramer
Sirach 11, 20-23.
+
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
 +
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)
  
später in:
+
'''Gott grenzenlos,'''
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
+
Undenkbar groß,
unter dem selben Titel
+
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
 +
Schon sehn wir hier
 +
So viel von ihr,
 +
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.
  
 +
Durchflög ich gleich
 +
Ihr [1804: dein] weites Reich
 +
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
 +
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
 +
Doch nicht den Ort,
 +
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.
  
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
+
Was du erschufst,
Nie ist seine Gnade fern,
+
Was du jetzt ruft
In der freudenreichen Zeit
+
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Wie in Widerwärtigkeit!
+
Herr, du bist groß,
 +
Und grenzenlos
 +
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!
  
Geh, erfülle deine Pflicht,
+
[1769 und 1804:
Kümmre dich um Andres nicht;
+
Was du erschufst,
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
+
was du jetzt ruft
Gott hat seines auch gethan.
+
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
 +
Doch wolltest du
 +
noch mehr dazu
 +
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]
  
Im Berufe fromm und treu,
 
Frage nicht, was besser sey;
 
Gieb du dem Berufe Werth,
 
Dann wirst du durch ihn geehrt!
 
  
Geht es auch nicht, wie es soll,
 
Aermlich oft und sorgenvoll:
 
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 
Gottes Leitung ist dabei.
 
  
Blick auf Gott und handle recht,
+
18.
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
+
Zuerst:
Reines Herz und froher Muth
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
Geht wohl über Gold und Gut.
+
unter  dem Titel:
</poem>
+
Die Stufenleiter in der Schöpfung
 +
Psalm 104, 1-35
  
===Liederbuch des Logenbundes===
+
Auch in:
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
+
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17
<poem>
 
enthält im Kapitel
 
I. Andacht
 
  
4 Gebete und
 
4 „Preis und Dank“
 
  
1. Gebet
+
'''Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,'''
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
+
Als für den Staub;
 +
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
 +
Nie Todes-Raub!
  
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
+
Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
 +
Die Ewigkeit;
 +
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
 +
Strahlt Göttlichkeit.
  
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
+
Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
 +
Aus dunkler Nacht
 +
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
 +
In Gottes Pracht.
  
4.
+
Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
+
Der Halm der Flur
siehe oben:
+
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824 (Nr. 7); die Eingangszeile lautete: Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
+
Sind Stufen nur.
 +
 +
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
 +
In Hoheit schon
 +
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
 +
Zu Gottes Thron! –
  
Hier nun eine zusätzliche 3. Strophe
+
 +
19.
 +
Zuerst:
 +
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)
  
Laß uns nie der Dummheit Tempel bauen,
+
später in:
Lehre der Gewalt uns widersteh'n,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
Laß das Herz des Heuchlers uns durchschauen,
+
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
[1786: Laß den Heuchler durch und durch uns schauen,]
+
1. Petrt 4, 10
Und der Bosheit Schlangengang uns seh'n!
 
  
 +
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18
  
  
2. Preis und Dank
+
'''Nicht um Reichthum, nicht um Ehre'''
 +
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
 +
Wenn ich Weltbesitzer wäre
 +
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!
  
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
+
Weisheit nur, dich zu erkennen,
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
+
Gieb mir und ein frommes Herz,
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
+
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
+
Das dich kindlich Vater nennen
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
+
Darf in Freuden und im Schmerz!
</poem>
+
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]
  
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
+
Kraft und Muth in bangen Stunden,
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
+
Demuth in des Glückes Schooß,
<poem>
+
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
 +
Wer dies hat, ist reich und groß!
  
I. Eröffnung der Arbeitsloge
+
[1804:
 +
Kraft und Muth und Herzensfreude,
 +
andern Menschen wohlzuthun;
 +
Trost und Stärke, wann ich leide,
 +
Vater, still in dir zu ruhn;]
  
1.
 
neu:
 
  
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
+
20.
Dessen Größe uns die Sterne
+
Zuerst:
Laut verkünden aus der Ferne,
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
+
unter dem Titel:
 +
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
 +
Sirach 11, 20-23.
  
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
+
später in:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
+
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
Laß den Tempel, den wir bauen,
+
unter dem selben Titel
Uns ein Bau der Tugend sein!
 
  
Müller
+
Auch in:
 +
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19
  
2.
 
neu:
 
  
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
+
'''Ueberall vertrau dem Herrn;'''
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
+
Nie ist seine Gnade fern,
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
+
In der freudenreichen Zeit
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
+
Wie in Widerwärtigkeit!
  
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
+
Geh, erfülle deine Pflicht,
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
+
Kümmre dich um Andres nicht;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
+
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
+
Gott hat seines auch gethan.
  
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
+
Im Berufe fromm und treu,
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
+
Frage nicht, was besser sey;
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
+
Gieb du dem Berufe Werth,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
+
Dann wirst du durch ihn geehrt!
  
Müller
+
Geht es auch nicht, wie es soll,
 +
Aermlich oft und sorgenvoll:
 +
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
 +
Gottes Leitung ist dabei.
  
II. Schluß der Arbeitsloge
+
Blick auf Gott und handle recht,
 +
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
 +
Reines Herz und froher Muth
 +
Geht wohl über Gold und Gut.
 +
</poem>
  
3.  
+
===Liederbuch des Logenbundes===
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
+
'''im Königreiche Hannover. 1835, 1-10'''
 +
<poem>
 +
enthält im Kapitel
 +
I. Andacht
  
4.
+
4 Gebete und
neu:
+
4 „Preis und Dank“
 +
 
 +
1. Gebet
 +
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
+
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
 
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 
Den über Wolken hoch erhoben
 
Die wandelnden Gestirne loben
 
Und feiern Deiner Liebe Fest!
 
  
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
+
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
O, nicht der bloße Dank des Mundes
 
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 
Die Liebe durch die That zu geben,
 
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
 
  
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
+
4.
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
+
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
+
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
Stets heilig sei uns diese Lehre;
+
unter dem Titel: An die Weisheit
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
+
mit variierenden Eingangszeilen
So zollt der Maurer seinen Dank.
+
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
 +
(Strophen 15-19)
  
Singt in dem Vaterland' der Palmen
 
Dir heut' kein König seine Psalmen
 
In der Begeist‘rung Adlerftug,
 
So tönt sie unser Herz noch wieder
 
Die Melodie der heilgen Lieder,
 
Zu welchen er die Harfe schlug.
 
  
Dein Name klang im Heiligthume,
 
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
 
Auf Libanon die Ceder fiel.
 
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
 
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
 
  
Sein Grund umringt die ganze Erde,
+
2. Preis und Dank
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
 
Zum ersten Tempel Dir erstand;
 
Und eine dichtre Kette schlingen
 
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 
Als guter Menschen Herz und Hand.
 
  
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
+
5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
Daß würdig dieser Kette Glieder
+
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
Des Platzes, den sie füllen, sein;
+
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
+
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
+
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben
Doch nie durch Laster es entweihn.
+
</poem>
  
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
+
=== Gesänge für Brüder Freimaurer. ===
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
+
'''Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7'''
Im Tempel Säul' an Säule stand:
+
<poem>
So wollen wir in diesem Leben
 
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
 
  
Geitel
+
I. Eröffnung der Arbeitsloge
  
5.  
+
1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
+
neu:
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
 
  
 +
'''Meister, der das Weltall schuf,'''
 +
Dessen Größe uns die Sterne
 +
Laut verkünden aus der Ferne,
 +
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!
  
III. Eröffnung der Tafelloge
+
Schenke unserm Werk' Gedeihn:
 +
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
 +
Laß den Tempel, den wir bauen,
 +
Uns ein Bau der Tugend sein!
  
7.
+
Müller
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
 
  
 +
2.
 +
neu:
  
IV. Schluß der Tafelloge
+
'''Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!'''
 +
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
 +
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
 +
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.
 +
 
 +
Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
 +
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
 +
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
 +
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.
  
8.
+
Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
+
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
 +
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
 +
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.
  
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
+
Müller
39.
 
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
 
53.
 
Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
 
</poem>
 
  
===Gesangbuch für Freimaurer.===
+
II. Schluß der Arbeitsloge
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
 
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
 
<poem>
 
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
 
  
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
+
3.  
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
und drei Lieder hinzugefügt:
 
Kerzenlied (3)
 
Meisterloge (15)
 
Bei Eröffnung der Loge (19)
 
  
 +
4.
 +
neu:
  
Kapitel:
+
'''Du, dessen Arm durch blaue Lüfte'''
Z. V. D. H. B. A. W.
+
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
+
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
 +
Den über Wolken hoch erhoben
 +
Die wandelnden Gestirne loben
 +
Und feiern Deiner Liebe Fest!
  
 +
Erhab'ner Meister unsers Bundes!
 +
O, nicht der bloße Dank des Mundes
 +
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
 +
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
 +
Die Liebe durch die That zu geben,
 +
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.
  
'''1. Gebet'''
+
Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
+
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
 +
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
 +
Stets heilig sei uns diese Lehre;
 +
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
 +
So zollt der Maurer seinen Dank.
  
'''Vater, wir rufen dich,'''
+
Singt in dem Vaterland' der Palmen
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
+
Dir heut' kein König seine Psalmen
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
+
In der Begeist‘rung Adlerftug,
Vater der Liebe, wir rufen dich!
+
So tönt sie unser Herz noch wieder
laß uns verehren dich!
+
Die Melodie der heilgen Lieder,
 +
Zu welchen er die Harfe schlug.
  
Laß uns verehren dich,
+
Dein Name klang im Heiligthume,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
+
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
+
Auf Libanon die Ceder fiel.
Quelle der Weisheit, verehren dich!
+
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Gottheit, wir ahnen dich!
+
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
 +
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.
  
Gottheit, wir ahnen dich,
+
Sein Grund umringt die ganze Erde,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
+
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
+
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
+
Und eine dichtre Kette schlingen
Vater, und lieben dich!
+
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
 +
Als guter Menschen Herz und Hand.
  
 +
Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
 +
Daß würdig dieser Kette Glieder
 +
Des Platzes, den sie füllen, sein;
 +
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
 +
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
 +
Doch nie durch Laster es entweihn.
  
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
+
Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
+
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
 +
Im Tempel Säul' an Säule stand:
 +
So wollen wir in diesem Leben
 +
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
 +
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!
  
Reinling [1909: Reuning]
+
Geitel
 +
 
 +
5.
 +
Vater unser, der Du bist im Himmel
 +
siehe: Das [[Vaterunser für Freimaurer]]
 +
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816
  
  
''erst nach 1853:''
+
III. Eröffnung der Tafelloge
'''Kerzenlied'''
 
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
 
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
 
 
 
M. v. St.:
 
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
 
  
Chor:
+
7.
Meister, Urewiger!
+
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Führ‘ uns mit Weisheit
 
auf all‘ unsern Wegen,
 
Zum Bau des Tempels –
 
Der Menschheit zum Segen!
 
Meister Urewiger,
 
vom Himmel schau,
 
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
 
  
I. Aufs.
 
„Schönheit ziere ihn.“
 
  
Chor.
+
IV. Schluß der Tafelloge
Meister, Allgütiger!
 
Öffne die Herzen
 
Laß Schönheit uns blicken.
 
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 
Meister, Allgütiger,
 
hier stehen wir,
 
Gib ihm der Schönheit Zier.
 
  
II. Aufs.
+
8.  
„Stärke führe ihn aus.“
+
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht
  
Chor.
+
''An anderen Stellen nachgedruckt sind:''
Meister, Allmächtiger!
+
39.  
Gib uns zum Bau
+
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
Deines Tempels die Stärke;
+
53.
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
+
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)
Meister, Allmächt’ger,
+
</poem>
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
 
  
 +
===Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5===
 +
<poem>
 +
Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
 +
in der Eingangsrubrik:
 +
Dank und Demuth vor Gott
  
'''3. Gebet'''
+
1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
+
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
Richter freigeschaffner Geister,
+
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)
  
'''4. Gebet'''
 
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
 
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
 
  
'''5. Gebet'''
+
''An späteren Stellen:''
Mus. v. C. M. von Weber
+
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
+
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
 +
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
 +
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
 +
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
 +
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
 +
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)
 +
</poem>
  
Auch in:
 
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
 
unter dem Titel: Maurergebet
 
  
'''Meister, Unendlicher!'''
 
Meister Allgütiger!
 
Lenke zu dir unsere Schritte!
 
Herr, laß auf unserm Tun
 
Stets deine Gnade ruhn!
 
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
 
  
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
+
===Gesangbuch für Freimaurer.===
Laß uns dein göttlich Wort
+
'''Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.
segnend auf Erden verbreiten!
+
Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15'''
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
+
<poem>
laß uns für Menschenwohl,
+
12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17
laß für die Wahrheit uns streiten!
 
  
O laß uns streiten, Gott!
+
Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
wie auch die Nacht uns droht;
+
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
+
und drei Lieder hinzugefügt:
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
+
Kerzenlied (3)
einst unser Auge bricht,
+
Meisterloge (15)
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
+
Bei Eröffnung der Loge (19)
  
  
 +
Kapitel:
 +
Z. V. D. H. B. A. W.
 +
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)
  
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
 
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
 
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
 
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
 
  
 +
'''1. Gebet'''
 +
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813
  
'''7. Gebet'''
+
'''Vater, wir rufen dich,'''
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
+
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
Text: Ridel [1909: Riedel]
+
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
+
Vater der Liebe, wir rufen dich!
(nur die ersten zwei Strophen)
+
laß uns verehren dich!
  
 +
Laß uns verehren dich,
 +
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
 +
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
 +
Quelle der Weisheit, verehren dich!
 +
Gottheit, wir ahnen dich!
  
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
+
Gottheit, wir ahnen dich,
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
+
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
+
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
+
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Steig in dieser Feierstunde
+
Vater, und lieben dich!
  
  
'''9. Gebet'''
+
'''2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)'''
(nach voriger Melodie)
+
Wesen, wie nenn‘ ich dich,
Vater! laß im Licht uns wandeln,
+
 
 +
Reinling [1909: Reuning]
  
  
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
+
''erst nach 1853:''
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
+
'''Kerzenlied'''
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
+
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
 +
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)
  
 +
M. v. St.:
 +
'''„Weisheit leite unsern Bau.“'''
  
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
+
Chor:
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
+
Meister, Urewiger!
Br. Bechstein [1836]
+
Führ‘ uns mit Weisheit
 +
auf all‘ unsern Wegen,
 +
Zum Bau des Tempels –
 +
Der Menschheit zum Segen!
 +
Meister Urewiger,
 +
vom Himmel schau,
 +
Weisheit schenk‘ unserm Bau.
  
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
+
I. Aufs.
wo die erste Flamme glüht;
+
„Schönheit ziere ihn.“
wo der Morgenstern im Aether,
 
eine Blume Gottes, blüht!
 
  
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
+
Chor.
wo die erste Röte scheint;
+
Meister, Allgütiger!
wo der Himmel Perlenthränen
+
Öffne die Herzen
auf die Erde niederweint!
+
Laß Schönheit uns blicken.
 +
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
 +
Meister, Allgütiger,
 +
hier stehen wir,
 +
Gib ihm der Schönheit Zier.
  
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
+
II. Aufs.
wo die Sonne stolz sich hebt,
+
„Stärke führe ihn aus.“
und ein Stern nun über'm Sterne
 
dieser kleinen Erde schwebt!
 
  
Tag und Flamme, Stern und Röte,
+
Chor.
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
+
Meister, Allmächtiger!
mit dem Gruß des großen Bundes,
+
Gib uns zum Bau
der im Lichte strebt und sprießt!
+
Deines Tempels die Stärke;
 +
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
 +
Meister, Allmächt’ger,
 +
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.
  
  
'''12. Loblied'''
+
'''3. Gebet'''
Mel von Carl Gläser.
+
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
 +
Richter freigeschaffner Geister,
  
Zuerst in:
+
'''4. Gebet'''
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
+
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
+
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
 +
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
 +
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht
  
 +
'''5. Gebet'''
 +
Mus. v. C. M. von Weber
 +
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]
 +
 +
Auch in:
 +
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
 +
unter dem Titel: Maurergebet
  
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
+
'''Meister, Unendlicher!'''
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
+
Meister Allgütiger!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
+
Lenke zu dir unsere Schritte!
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
+
Herr, laß auf unserm Tun
 +
Stets deine Gnade ruhn!
 +
Vater, erhör‘ unsre Bitte!
  
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
+
Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
+
Laß uns dein göttlich Wort
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
+
segnend auf Erden verbreiten!
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
+
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
 +
laß uns für Menschenwohl,
 +
laß für die Wahrheit uns streiten!
  
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
+
O laß uns streiten, Gott!
seine Geschöpfe verlässet er nie!
+
wie auch die Nacht uns droht;
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
+
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
+
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
 +
einst unser Auge bricht,
 +
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.
  
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
 
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
 
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
 
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
 
  
  
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
+
'''6. Schlußgebet (in der Kette)'''
''
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
'''1909: Lobgesang'''
+
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Mus
+
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
L. Erk. †1883.
 
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [1665]
 
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
 
  
siehe z. B.
 
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,
 
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
 
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
 
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
 
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
 
  
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
+
'''7. Gebet'''
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
+
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
 +
Text: Ridel [1909: Riedel]
 +
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
 +
(nur die ersten zwei Strophen)
  
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
 
Ich will ihn loben bis in den Tod;
 
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
 
will ich lobsingen meinem Gott.
 
Der Leib und Seel gegeben hat,
 
werde gepriesen früh und spat!
 
werde gepriesen früh und spat!
 
  
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
+
'''8. Bei Eröffnung der Loge.'''
und was darinnen ist, gemacht.
+
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Alles muß treulich erfüllet werden,
+
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
was er uns einmal zugedacht.
+
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Er ist der Herrscher aller Welt,
+
Steig in dieser Feierstunde
welcher uns ewig Glauben hält.
 
welcher uns ewig Glauben hält.
 
  
  
 +
'''9. Gebet'''
 +
(nach voriger Melodie)
 +
Vater! laß im Licht uns wandeln,
  
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
 
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
 
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
 
 
'''O Allmächtiger!'''
 
O Allgütiger!
 
reinste Quelle des Lichtes!
 
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 
Herr, dein Geist erfülle uns!
 
  
O Allmächtiger!
+
'''10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)'''
O Allgütiger!
+
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
ew’ges Urbild des Edlen!
+
Großer Meister, überschwenglich mächtig,
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 
Zu dir lenke Geist und Herz!
 
  
O Allmächtiger!
 
O Allgütiger!
 
Send‘ uns Stärke der Seele!
 
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
 
rüste uns mit deiner Kraft!
 
  
 +
'''11. Bei Eröffnung der Loge'''
 +
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
 +
Br. Bechstein [1836]
  
'''14. Danklied'''
+
'''Heil dem Osten, wo es taget,'''
Nach Herm. Gottfr. Demme
+
wo die erste Flamme glüht;
 +
wo der Morgenstern im Aether,
 +
eine Blume Gottes, blüht!
  
Zuerst in:
+
Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
+
wo die erste Röte scheint;
unter dem Titel: Danklied
+
wo der Himmel Perlenthränen
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
+
auf die Erde niederweint!
  
 +
Heil dem Osten, wo es leuchtet,
 +
wo die Sonne stolz sich hebt,
 +
und ein Stern nun über'm Sterne
 +
dieser kleinen Erde schwebt!
  
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
+
Tag und Flamme, Stern und Röte,
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
+
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
+
mit dem Gruß des großen Bundes,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
+
der im Lichte strebt und sprießt!
 
 
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
 
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
 
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
 
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
 
  
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
 
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
 
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
 
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
 
  
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
+
'''12. Loblied'''
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
+
Mel von Carl Gläser.
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
 
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
 
  
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
+
Zuerst in:
preiset den Vater; er segnet so gern!
+
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
+
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
 
  
  
''erst nach 1853:''
+
'''Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,'''
'''1909: Meisterloge'''
+
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Mel. von H. L. Haßler. 1601
+
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
Vierstimmig von L. Erk.
+
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!
  
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
+
Jubel ertönet von lachenden Fluren,
(leicht verändert)
+
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
 +
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
 +
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!
  
 +
Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
 +
seine Geschöpfe verlässet er nie!
 +
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
 +
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.
  
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
+
Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
Mel. von Ambrosch II.
+
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!
Gerhard [1909: W. Gerhard]
+
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
+
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
von Bruderlieb‘ umschlungen
 
  
  
'''16. Lobgesang'''
+
''Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
+
''
Fulda
+
'''1909: Lobgesang'''
 +
Mus
 +
L. Erk. †1883.
 +
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
 +
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
 +
]
 +
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].
  
Bereits in:
+
siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
+
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
+
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Auch in:
+
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
+
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
+
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490
  
 +
Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
 +
(''Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:'')
  
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
+
'''Lobe den Herren, o meine Seele!'''
waltet ewig nah‘ und fern.
+
Ich will ihn loben bis in den Tod;
Singet ihm! dem Geist der Geister
+
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
+
will ich lobsingen meinem Gott.
 +
Der Leib und Seel gegeben hat,
 +
werde gepriesen früh und spat!
 +
werde gepriesen früh und spat!
  
Lobt den Herrn! vereinigt loben
+
Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
+
und was darinnen ist, gemacht.
Singet ihm! er werd' erhoben
+
Alles muß treulich erfüllet werden,
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
+
was er uns einmal zugedacht.
 +
Er ist der Herrscher aller Welt,
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
 +
welcher uns ewig Glauben hält.
  
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
 
hört der gute Vater gern.
 
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 
gönnet uns der Vater gern,
 
Singet ihm! er führt durch Leiden
 
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 
  
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
+
'''13. Bei Eröffnung der Loge.'''
strahlen seht den Abendstern!
+
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
Singet ihm, wenn früh die Sonne
+
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 
  
 +
'''O Allmächtiger!'''
 +
O Allgütiger!
 +
reinste Quelle des Lichtes!
 +
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
 +
Herr, dein Geist erfülle uns!
  
 +
O Allmächtiger!
 +
O Allgütiger!
 +
ew’ges Urbild des Edlen!
 +
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
 +
Zu dir lenke Geist und Herz!
  
'''17. Danklied'''
+
O Allmächtiger!
Carl Schulz. 1810.
+
O Allgütiger!
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
+
Send‘ uns Stärke der Seele!
 
+
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
siehe z. B.:
+
rüste uns mit deiner Kraft!
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 
  
  
'''Danket dem Herrn!'''
+
'''14. Danklied'''
Wir danken dem Herrn,
+
Nach Herm. Gottfr. Demme
denn er ist freundlich,
 
und seine Güte währet ewiglich.
 
  
Lobet den Herrn!
+
Zuerst in:
Ja, lobe den Herrn
+
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
auch meine Seele;
+
unter dem Titel: Danklied
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
+
''Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert''
  
Sein ist die Macht!
 
Allmächtig ist Gott;
 
sein Thun ist weise,
 
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 
  
Groß ist der Herr!
+
'''Preiset mit feurigem Danke den Herrn!'''
Ja groß ist der Herr;
+
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
sein Nam‘ ist heilig,
+
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
+
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.
  
Anbetung ihm!
+
Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
Anbetung dem Herrn;
+
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
mit hoher Ehrfurcht
+
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
+
Töne der Lust und des Jubels erklangen.
  
Lobsinget ihm!
+
Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Wir lobsingen ihm
+
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
in frohen Chören,
+
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
+
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.
  
 +
Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,
 +
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
 +
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
 +
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.
  
''erst nach 1853'':
+
Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
+
preiset den Vater; er segnet so gern!
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
+
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
 +
Segen und Freude verbreitet auf Erden!
  
Bereits in:
 
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 
mit einer 4. Strophe
 
  
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
+
''erst nach 1853:''
Dass sich voll Herzlichkeit
+
'''1909: Meisterloge'''
Brüder uns nah'n!
+
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Und als der Treue Pfand
+
Vierstimmig von L. Erk.
Bietet die Bruderhand
 
Zu heil'ger Kette Band
 
Den Freunden an!
 
  
Auf, tritt in Festverein
+
Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
Dreimal willkommen ein,
+
(leicht verändert)
Du theure Schaar!
+
 
 +
 
 +
'''15. Zum Lobe Gottes.'''
 +
Mel. von Ambrosch II.
 +
Gerhard [1909: W. Gerhard]
 +
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
 +
von Bruderlieb‘ umschlungen
 +
 
 +
 
 +
'''16. Lobgesang'''
 +
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
 +
Fulda
 +
 
 +
Bereits in:
 +
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
 +
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
 +
Auch in:
 +
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
 +
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
 +
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
 +
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
 +
unter dem Titel: Lob Gottes
 +
 
 +
 
 +
'''Lobt den Herrn! der Welten Meister'''
 +
waltet ewig nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! dem Geist der Geister
 +
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]
 +
 
 +
 
 +
Lobt den Herrn! vereinigt loben
 +
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
 +
Singet ihm! er werd' erhoben
 +
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!
 +
 
 +
Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
 +
hört der gute Vater gern.
 +
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
 +
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
 +
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
 +
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]
 +
 
 +
Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
 +
gönnet uns der Vater gern,
 +
Singet ihm! er führt durch Leiden
 +
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
 +
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
 +
führert durch des Lebens Leiden
 +
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]
 +
 
 +
Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
 +
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
 +
Singet ihm, wenn früh die Sonne
 +
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
 +
[1840: und wann früh die Morgensonne
 +
Euch erwecket, lobt den Herrn!]
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''17. Danklied'''
 +
Carl Schulz. 1810.
 +
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810
 +
 
 +
siehe z. B.:
 +
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
 +
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
 +
unter dem Titel: Danklied
 +
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
 +
unter  dem Titel: Danklied
 +
 
 +
 
 +
'''Danket dem Herrn!'''
 +
Wir danken dem Herrn,
 +
denn er ist freundlich,
 +
und seine Güte währet ewiglich.
 +
 
 +
Lobet den Herrn!
 +
Ja, lobe den Herrn
 +
auch meine Seele;
 +
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!
 +
 
 +
Sein ist die Macht!
 +
Allmächtig ist Gott;
 +
sein Thun ist weise,
 +
und seine Huld wird jeden Morgen neu.
 +
 
 +
Groß ist der Herr!
 +
Ja groß ist der Herr;
 +
sein Nam‘ ist heilig,
 +
und alle Welt ist seiner Ehre voll.
 +
 
 +
Anbetung ihm!
 +
Anbetung dem Herrn;
 +
mit hoher Ehrfurcht
 +
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!
 +
 
 +
Lobsinget ihm!
 +
Wir lobsingen ihm
 +
in frohen Chören,
 +
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.
 +
 
 +
 
 +
''erst nach 1853'':
 +
'''1909: Bei Eröffnung der Loge'''
 +
Mel. Nr. 8. „God save the King“.
 +
 
 +
Bereits in:
 +
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
 +
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
 +
mit einer 4. Strophe
 +
 
 +
'''Oeffnet die Pforten weit,'''
 +
Dass sich voll Herzlichkeit
 +
Brüder uns nah'n!
 +
Und als der Treue Pfand
 +
Bietet die Bruderhand
 +
Zu heil'ger Kette Band
 +
Den Freunden an!
 +
 
 +
Auf, tritt in Festverein
 +
Dreimal willkommen ein,
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Du theure Schaar!
 
Wer auf dem Erdenrund'
 
Wer auf dem Erdenrund'
 
Treu blieb dem Maurerbund',
 
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
+
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.
+
Brudergruss dar.
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 +
Ehre dem Heimathsland,
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Wo jeder Eintritt fand,
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Die Bind' ihm fiel!
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Heut' ist die :Heimath hier:
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Als unsers Festes Zier
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Grüssen Gefährten wir
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Am Weg zum Ziel.
 +
 
 +
Strahlt nicht Minerven’s Bild
 +
Segnend, verklärt und mild
 +
Des Orden Ruhm?
 +
Wo die drei Palmen weh’n,
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Die hundert Jahre steh’n,
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Lasst uns den Tag begeh’n,
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Im Heiligthum!
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</poem>
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<nowiki>***</nowiki>
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== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
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In:
 +
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 +
eröffnet das Kapitel
 +
I. Dem Allmächtigen
 +
 
 +
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
 +
Großer Gott, wir loben dich
 +
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 +
Nun danket alle Gott
 +
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 +
 
 +
''Es folgen:''
 +
Vater, freigeschaff’ner Geister
 +
 
 +
''und zwei neue Lieder:''
 +
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
 +
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)
  
Ehre dem Heimathsland,
 
Wo jeder Eintritt fand,
 
Die Bind' ihm fiel!
 
Heut' ist die :Heimath hier:
 
Als unsers Festes Zier
 
Grüssen Gefährten wir
 
Am Weg zum Ziel.
 
 
Strahlt nicht Minerven’s Bild
 
Segnend, verklärt und mild
 
Des Orden Ruhm?
 
Wo die drei Palmen weh’n,
 
Die hundert Jahre steh’n,
 
Lasst uns den Tag begeh’n,
 
Im Heiligthum!
 
</poem>
 
 
 
<nowiki>***</nowiki>
 
 
== Liederbuch für Freimaurer“, nach  1952 ==
 
<poem>
 
 
In:
 
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
 
eröffnet das Kapitel
 
I. Dem Allmächtigen
 
 
''mit vier klassischen Kirchenliedern:''
 
Großer Gott, wir loben dich
 
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
 
Nun danket alle Gott
 
Ein‘ feste Burg ist unser Gott
 
 
''Es folgen:''
 
Vater, freigeschaff’ner Geister
 
 
''und zwei neue Lieder:''
 
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor)
 
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
 
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)
Zeile 4.022: Zeile 4.134:
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
==Siehe auch==
 +
*[[Alexander Pope: Gebet]]
 +
*[[ Freimaurer - Vaterunser]]
 +
*[[Vaterunser_f%C3%BCr_Freimaurer]]
  
 
{{RolandMueller}}
 
{{RolandMueller}}

Version vom 28. Juli 2015, 17:57 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Freimaurerische Gebete und Gotteslob

100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet


Oden und Lieder, 1772

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,
eröffnete mit dem Gebet:
Richter frey erschaffner Geister!
unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

Freymäurer-Lieder, 1780

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut
siehe: siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

Gesänge für Maurer, 1782


Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht
und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;
siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7
Ebenfalls erschien es am Anfang von:
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782
(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)
Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784
(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790.
Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800
Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

“Betbuch für Freymaurer“, 1784


Bereits 1784 erschien - in alter deutscher Handschrift - ein ganzes
„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.
Es enthält 42 Gebete. Die ersten sind:

Um Vergebung der Sünden
Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott
Fürbitte
Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige
Danksagung
O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!
Morgengebet
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

Tafelgebete:
Vor dem Essen
Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!
Nach dem Essen
Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!
Dankpsalm
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich
(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

Abendgebet
Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte
usw.


Aloys Blumauer: Freymaurergedichte, 1786


1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet
O du, dessen Weisheit diesen weiten
Weltenkreis aus nichts hervorgebracht
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von Aloys Blumauer)

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,
Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,
unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

Es folgt unter dem Titel:
Freymaurer-Gebet:
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,
mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer
dazu folgt:
An die Weisheit:
Holde Himmelstochter, deren Klarheit
auch mit der Angabe: Blumauer

Joseph Michael Böheim: erste Liedersammlung, 1795


Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:
Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern
„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 I

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

6. Richter freygeschaff’ner Geister

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18



Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.
Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:
Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)


Gebet.
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

I. Hymnen

An Gott

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

3. Grosser Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782
unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version

5. Gesund und frohes Muthes
siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg
unter dem Titel: Tischlied

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
(hier ohne die 4. Strophe)

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782
unter dem Titel: Tischlied

9. Dank dem Vater, Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
Eine weiter abgewandelte Version

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.


An die Sonne

Zuerst in:
Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,
unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange
mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163
[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]
desgleichen in:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,
unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange
Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,
später auch in:
Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,
unter dem Titel: Die Sonne, und mit der Angabe: Schall

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)


Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,
Du seiner Schöpfung Königinn!
Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere
Erstaunen vor dir hin!

Daß alle Welt anbetend niederfalle
Vor dem, der dich so schön gemacht;
Der Menschen schuf, und väterlich für alle
Mit seiner Allmacht wacht.

Daß überall bis zur entferntsten Zone
Die staunend deine Grösse sieht,
Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,
Die jetzt den Erdkreis flieht.

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,
Dem Erdenvolke Gottesblick!
Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,
Dem Armen Trost und Glück! —

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,
Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,
Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke
Mir Kraft, daß ich's besteh.

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden
Mich jeder schönen Tugend weih'n!
Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,
Und mild, wie du, zu seyn.



Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819


Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:
Vor der Tafelloge:
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.



Das Lied (172-173)
Lobet dem Herrn! der sprach: es werde!
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 9


Das Lied (227)
Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
Nr. 96

Neues Gesangbuch

für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20


Aus dem:
Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801
wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):
1 und 2, 4, 7 und 12.


I. Abtheilung (No. 1-21)
Gott

Gebete
1. Vor der Tafelloge
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!
2. Nach der Tafelloge
Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange
4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,
mit der Angabe: A. H. Niemeyer

5.
neu:

Der alte Gott lebt noch!
Der über Sternenhöhen
Der Welten Schicksal lenkt,
Und auch hört unser Flehen;
Der uns durch Freud' und Lust,
Oft auch durch Prüfungs-Joch,
Mit Vaterhand geführt:
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Wer wollte drum verzagen,
Und nicht mit Muth und Kraft
Des Lebens Bürde tragen.
Wie lastend es auch drückt
Der Prüfung schweres Joch;
Wir sinken dennoch nicht,
Der alte Gott lebt noch!

Der alte Gott lebt noch!
Und ewig wird er leben,
Uns Trübsal und, wenn's frommt,
Auch wieder Freude geben.
Drum sehn wir himmelwärts,
Wenn tief uns beugt sein Joch;
Denn er, dem wir vertraun:
Der alte Gott lebt noch.

Kluge


6.
Z. B. in:
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Heiliges Lied
(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337
unter dem Titel: Hymne, 1779
mit den zwei Eingangszeilen:
Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,
Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert


Dich preis’t Allmächtiger
Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!
Dich preist, Allgütiger,
Der Seraphim Gesang!
Die ganze Schöpfung schwebt
In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,
So weit sich Welten drehn,
Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

Dein Tempel, die Natur,
Wie deiner Herrlichkeit,
Wie deiner Milde voll!
Des Lenzes Blumenkleid,
Des Sommers Aehrenmeer,
Des Herbstes Traubenhügel,
Des Winters Silberhöh'n
Sind deiner Allmacht Spiegel.

Was bin ich, Herr! vor dir?
Seit gestern athm' ich kaum.
Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]
Mich nur ein Spannen-Raum.
Wohl dennoch mir!
Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],
Darf dem Erweckungswort vertrau'n;
Es heißt: — Erbarmen.

Matthison [!]


7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,
mit der Angabe: Herder
8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),
mit der Angabe: Ridel
9. Gesund und frohen Muthes,
mit der Angabe: Voß
10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
mit der Angabe: v. Schiller

11. Maurergebet
(Bei Stiftungsfesten)
Großer Meister, überschwänglich

12. Psalm
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,
mit der Angabe: Gerhard

14. (Forschen nach Gott)

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,
er wurde vertont von Conradin Kreutzer

Ich suche dich, o Unerforschlicher!
Der du im Dunkel wohnest,
Und über Geisterwelten thronest.
Unsichtbar streust du Segen aus;
Wo ist dein großes Vaterhaus?
Unendlicher, wo find' ich dich?

Ich suche dich, o Unergründlicher!
In unermess'nen Fernen;
Strahlet dein Thron von jenen Sternen?
Umwehst du mich im Frühlingshauch,
Und duftest mir vom Blüthenstrauch?
Du Herrlichster, wo find' ich dich?

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?
Woher dann Sternenheere?
Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?
Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —
Es sind die Werke deiner Hand!
Allschaffender, du bist kein Traum!


15.
Lobt den Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790
mit der Eingangszeile: Dankt dem Herrn! die Abendsonne
(die völlig andere Version von 1801)


16.
Mit tausendfacher Schöne
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804



17.
Richter freigeschaff’ner Geister
18.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
19.
Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!
20.
Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,
21.
Wie freundlich strahlt ihr Sterne


An anderen Stellen nachgedruckt sind:
30.
Die Flamme lodert, milder Schein
79.
In dem Buche der Natur
108.
Steig‘ in dieser Feierstunde

Die Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
2.
Herr, erfülle uns mit Weisheit
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

3:
Großer Meister und Erhalter
siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,
unter dem Titel: Wohlthätigkeit

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:
Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,
Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266


Das Sachregister eröffnet mit
5 „Gebeten“:
O Quell des reinsten Lichts
(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

  • 1817: Des guten Urquell, der die
  • 1817: Vater der Geister!
  • 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817; O du, dessen Weisheit
(* von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

und
11 Gesängen „Gott“:
Der du mit Weisheit
Herr, erfülle uns mit Weish.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)
1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß
(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)
1817: Gesund und frohen Muthes
(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)
1817: Des großen Baues
(siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)
1817: Dankt dem Herr! Mit frohen
1817: Das Licht der Gottheit, das
(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

Das Lied:
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.


Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)
auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137,
mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

Ferner in:
Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,
unter dem Titel: Die Lebensgefährten
Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

Haltet an der Hoffnung fest
Flieht an ihre Schutzaltäre,
Daß sie Tröstung euch gewähre!
Denn sie trocknet jede Zähre,
Die das müde Auge näßt,
Wie des Abends Thau der West.
An der Hoffnung haltet fest!

Haltet an der Freundschaft fest!
Ariadne's Faden leihend,
Andren stets, sich nie verzeihend,
Opfernd sich dem Feinde weihend!
Drang der Herz an Herzen preßt!
Unausglühender Asbest!
An der Freundschaft haltet fest!

Haltet an der Liebe fest!
Sie umschwebt des Morgens Pfühle,
Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],
Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]
Progne's Brut in's Halmennest.
Heil ihm, den sie nie verläßt!
An der Liebe haltet fest!

Haltet an dem Glauben fest:
Daß, in Kraft vereint zum Streben,
Wachsend wir empor uns heben,
Cedern gleich, nicht schwachen Reben!
Glauben ist's der ahnen läßt
Was ihr nicht begreift noch meßt!
An dem Glauben haltet fest!

Haltet an Erinnrung fest!
Für die, ach! so fern Entwichnen,
Für die, ach! so früh Verblichnen,
Mit dem Leben Ausgeglichnen!
Weiht getrennter Tage Rest
Ihnen, die ihr nie vergeßt!
An Erinnrung haltet fest!


Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67
Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797.

Auch in:
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72


Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd' er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,
Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.
[1804 und 1812: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt' er such straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Chor. Und was kein etc.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt [1812: schwebt]
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804 und 1812: kreist],
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Chor. Und ob Alles etc.

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Inn'res giebt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,
So lang er noch an die drey Worte glaubt.

Chor. Dem Menschen ist etc.

Br. v. Schiller


Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 12-13
Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,
Des Herzens unendliches Sehnen?
Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,
Zu irdischen Mühen und Thränen?
Wohl dem, der über das Leben hin
Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

Chor. Wohl dem, der etc.

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,
Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;
Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,
Daß Licht er und Wahrheit gewinne.
Der ist der menschlichen Würde nicht werth,
Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

Chor. Der ist der etc.

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,
Wie vor Gottes Augen entfaltet.
Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,
Die Urform des Lebens gestaltet.
Was ewig seyn wird, was ist und war,
Es wird dem stillen Gemüthe klar.

Chor. Was ewig sein etc.

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,
Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;
Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,
In uns zu ewiger Klarheit;
Und an die Trümmer der irdischen Zeit
Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

Chor. Und an die etc.

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,
Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!
Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,
Was nimmer ein Wechsel vernichtet,
Was frey sich aller Zerstörung entrafft:
Es ist die innere, göttliche Kraft.

Chor. Was frey sich etc.


Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:
Erhebung zu Gott

Darin sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:
1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)
4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

Aus dem Sachregister wurden übernommen:
7. Wer stillt das Treiben der
10. O Quell des reinsten Lichts
11. Gott! sey gelobt
28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir
mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier
121. Haltet an der Hoffnung fest!

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

5. Hier in der Männer ernstem Kreis
Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824
8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857
9. Großer Meister, überschwenglich
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,
47. Großer Meister, dessen Allmacht


Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

2.

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,
Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,
Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,
Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen
Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;
Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,
So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;
Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;
Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,
Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

Carl Strauß.

3.

Ueber den Raum zu Dir
Der Du das All durchdringst,
Der Du Sonnensysteme
Mit Armen der Liebe umschlingst,
Hebt sich das Herz zum Gebet! –
Wenn es so hoffet und fleht,
Wenn es so dankt und vertraut,
Wenn es so ganz sich verliert
In Dein allmächtiges Sein,
Hat es Dich, Vater! geschaut,
Ist es in Liebe Dein!

Ueber die Zeit zu Dir,
Der Du ewig ohn' Ende
Wie ohne Anfang bist,
Heben wir betend die Hände,
Daß Du uns nahe seist!
Und Dein unendlicher Geist
Entrückt uns der irdischen Stunde,
Den beschränkten Minuten,
Daß in der Ewigkeit Fluthen
Liebend wir untergehn,
Selig einst neu zu erstehn.

Und es schwindet die Form,
Die uns irdisch umschließt,
Wenn durch die Kraft des Gebets
Seele in Seele zerfließt,
Daß sie so Eins mit Dir. –
Vater, drum flehen wir,
Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!
Laß sie ein geistiges nahen
Zu deinem Throne sein,
Wo über Raum und Zeit,
Allgegenwart, Ewigkeit!

Br. Winkler

6.
Zuerst in:
Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,
unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,
mit der Angabe: Br. Mejer

Hebet zu dem Herrn der Welten
Von der Erd' das Haupt empor!
Nur das Ewige soll gelten
in der Brüder ernstem Chor.
Doch so lang am ird'schen Werke
Wir hienieden uns bemüh'n,
Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke
Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.
Gebt der Liebe Kraft und Dauer;
Seht, sie ist von Gott gesandt.
Und die Kette, gleich der Mauer,
Fess‘le Bruderherz und Hand.

Mejer

Auswahl von Freimaurer Liedern

für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6


1.
An Gott
Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

2.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


3.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,
Nr. 35


4.
Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,
siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775


Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied:

Es stammt von Johann Nepomuk Schelble.

Der im reinsten Aether wohnt,
Aller Elementen Meister,
Ueberm Sternenzelte thront
Schöpfer, Herrlicher aller Geister,
Der das Alldurchschaut [!] und mißt
Ewig war, und ewig ist.

Rüste uns mit Kraft und Muth,
Wahn und Irrthum zu vernichten,
Und mit wahrer Herzens gluth
Treu zu seyn den Bundes pflichten,
Deren erste uns gebeut
Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

Brüder! wir sind heute hier
Unser großes Fest zu feyern,
Feyerlich geloben wir
Unser Bündniß zu erneuern,
Herzensgüte, biedrer Sinn
Führt zum Zweck der Maurer hin.

Ob gleich oft die Kette bricht
Raubt der Todt auch ihre Glieder,
Stürzt er doch das Ganze nicht
Neu belebt hebt es sich wieder,
Die für Ewigkeiten bau'n,
Werden nie Zernichtung schau'n.


Das anschliessende Lied erschien nachher in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),
mit der Angabe: Colberg
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59


Es sammelt sich von fern und nah
Der Brüder fromme Schaar;
Des Bundes großer Tag ist da,
Geschmückt ist der Altar:

Chor.
Geschmückt von eines Meisters Hand
Mit hoher Kunst die Welt,
Die Sonne strahlt ein Diamant
Am blauen Himmelszelt.

Und auf des Teppichs grünem Grund.
Stehn Zeichen wunderbar;
Doch keinem Forscher ward es kund,
Wie groß der Meister war.

Chor.
Wie er den weiten Logenbau
So wunderbar vollzog,
Und über diese grüne Au
Die blaue Decke bog.

Und diesen Tag vor andern schön,
Vor andern groß gemacht,
Er läßt die Sonne höher gehn
Und kürzt die dunkle Nacht.

Chor.
Hält eine große Loge heut,
Und giebt ein Freudenmahl,
Hat reichen Segen ausgestreut
Auf Bergen und im Thal.

Hört ihr der Vöglein Lobgesang
Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?
Mischt lieblich Lied und Saitenklang
In ihre Lieder ein!

Chor.
In Tönen Woge das Gefühl,
Wie dort, vom West belebt,
Das Halmenfeld in leichtem Spiel
Sich senkt und wieder hebt.

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!
Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn
Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut
Aufs Ziel der Reise hin.

Chor.
Wo uns die Sonne untergeht,
Da geht sie andern auf;
Und wenn sie uns in Osten steht,
Schliest andern sie den Lauf.

Es gränzt an Abend Morgenroth
So treu und nachbarlich;
Im Leben spiegelt sich der Tod,
Im Tod das Leben sich.

Chor.
Drum grüßt den Tod im Leben heut,
Und stoßt die Glaser an!
Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,
Den lächeln beide an!

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit


I. Gebete

1.
Das Vater Unser
Um Erden wandeln Monde,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787


2.
Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,
siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers
Friedrich von Hagedorn, 1742


3.
Gebet
Richter freygeschaffner Geister

4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

5.
Gebet um maurerische Tugenden
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(6. Um Weisheit)
(7. An die Weisheit)


II. Loblieder
a) Zur Ehre Gottes

8.
Der Herr ist Gott und keiner mehr:
siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen), unter dem Titel: An Gott


9.
Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde
siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!


10.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,
Nr. 87

Auswahl maurerischer Gesänge.

Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,


eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope:
Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

An Gott

1.
Herr! erfülle uns mit Weisheit


2.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar
Im Unermesslichen Dich nennet,
Auf Deines Weltalls Hochaltar
Der Sonnen Opferflamme brennet;

[1804 zusätzlich:
O! dem auch wir das leben weih’n,
Zu dem des Festes Hymnen wallen,
Dein, Vater, Weltenmeister, dein
Sind unsers Bundes neue Hallen.]

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,
Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;
Lass ernst und gross die Majestät
Des heiligen Gesetzes thronen!

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht
Zu reinen Herzen niederwallen,
Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,
Uns treten aus des Bundes Hallen!


3.
Zuerst in:
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,
unter dem Titel: Zum Johannisfeste

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

Steig in dieser Feierstunde
Zu des Lichtes Thron ernpor,
Von geweihter Brüder Munde,
Lautes feierliches Chor!
Weltenmeister! segne, schütze
Unsre Werke, gib Gedeih'n,
Dass der Bau der Menschheit nütze,
Dem sich hier die Maurer weih'n.

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

Lass die Herzen gut und bieder
Glüh‘n für Tugend warm und heiß;
Hilf! und blicke sanft hernieder
Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;
Weisheit leite unsre Schritte,
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
Stärke wohn' in unsrer Mitte,
Und der Menschheit Tag bricht an!

Chor. Weisheit leite unsre etc.


4.
Auch in:
Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

Der du den ganzen Bau der Welt
Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,
Den niemand mißt, noch überzählt,
Den du im Sternenglanz erhellet!

Gieb diesem Heiligthume Licht;
Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,
Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,
Und fordre unsrer Hände Werke;

Und schlinge unsern Bruderbund
In deine große Maurerkette,
Die aus der Weisheit tiefstem Grund,
Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.



Ein weiteres Lied (102-104):

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,
Gelobt der Maurer-Bund!
Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,
Belebe Geist und Mund!

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;
Gott lebt in uns durch ihn.
Er macht uns stark und gross und gut und weise,
Führt uns zum Bessern hin.

Er ist das Licht, das aus dem Oriente
Zu uns nach Westen drang,
Damit es Raum in unserm Kreise finde,
Und Ehre im Gesang.

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,
Bei solchem Meister glück'ts!
Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,
Und seine Schönheit schmückt's.

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,
Greift durch mit Maurerkraft.
Von edler That hall' unser Tempel wieder:
That nur, ist Meisterschaft.
 
Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,
Die alles trägt und hält;
Sie führe stets des Daseyns große Räder,
Die Menschheit wie die Welt.

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,
Bleib' unserm Bunde treu,
Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,
Und geistig sie erneu!

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;
Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.
Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung
Vom Seraph bis zum Wurm.

Der Maurerbund ist eine Pyramide,
Die raget Himmelan.
Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,
Den nichts erschüttern kann.

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,
Lasst uns erleuchten sie!
Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,
Dem fehlt es sicher nie.

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen,
Belebt und stärkt die Kraft.
Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,
Sie , die das Bessre schafft.

Für eine bessre Welt sind wir geboren,
Der Maurer sucht sie auf.
Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren,
Zum Licht auf geht sein Lauf.

Gesänge für Freymaurer

im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

An Gott

1.
Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2.
Herr erfülle uns mit Weisheit


3.
neu:

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,
Unserm Flehn Erhörung mild herab!
Laß uns stets in hohem Frieden wallen,
Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!
Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!
Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten
Sind es, die den Himmel niederziehn.

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,
Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!
Laß uns stets den Himmel in uns tragen,
Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

[Heinrich August] Kerndörffer.

4.
Du, dessen Allmacht Welten schuf
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

5.
Richter freygeschaffner Geister

6.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt


7.Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen
siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800



Einige nachfolgende Lieder:

An das Licht
8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen
Vorsehung
9. Es waltet, ja es waltet
An die Natur
10. Suchen will ich dich Natur!

An die Wahrheit
11.
Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)



12.
Auch in.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)
Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,
unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.


Ewige Wahrheit,
Göttliche Klarheit
Segne den Bau!
Schütz' und erhalte,
Fördr' ihn und walte
Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

Chor.
Schütz‘ und erhalte etc.

Feßle für immer
Trügenden Schimmer,
Dünkel und Wahn!
Eintracht und Freude,
Laß sie im Kleide
Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

Chor.
Eintracht und Freude etc.

Nebel zerstreue,
Kräfte verleihe,
Uns zu erspähn!
Liebe laß walten,
Splitter und Falten
Andrer im milderen Lichte zu sehn.

Chor.
Liebe laß walten, etc.

Höher und weiter,
Blicket zur Leiter
Muthig hinauf!
Fester zu wandeln,
Sich'rer zu handeln,
Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

Chor.
Fester zu wandeln, etc.

Riedel



13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder
14. Der Thräne gleich, die in der Stille
15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder

zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

I. An Gott
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

2.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne,
3.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
4.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,
5.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben


6.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

7. Richter freigeschaffner Geister


8.
Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III


9.
Herr, vor dessen Angesichte
siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788
XIX. (Schulz)


10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


11.
Zuerst in:
Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)
unter dem Titel: Opferlied
Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,
unter dem Titel: Opferlied
(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)
mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

Auch in:
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,
mit der Angabe: Mathison
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,
unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),
mit der Angabe: Matthison
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,
mit der Angabe: Ged. v. Matthisson
rengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 17


Die Flamme lodert, milder Schein
Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811, 1824: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,
Und Weihrauchdüfte wallen.
O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,
Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,
Du Höchster! wohlgefallen!

[1823 und 1835:
Schon glänzt des hohen Mittags Schein,
Schon ruft zu [1835: zum] heiligem Verein
Das Werk der Tempelhallen.
Allmeister, walte gnädig hier,
Und laß der Brüder Opfer Dir,
Du Höchster! wohlgefallen!]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,
Dein Lebensgeist durchathme mild
Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!
Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.
Mit väterlicher Huld, o Gott!
[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,
Am väterlichen Heerd', o Zeus,]
[1823, 1835: O Du, der unser Bestes weiß,]
[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,
Allmächtiger zu deinem Preis,]
Das Schöne zu dem Guten!
[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,
Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis
Das Schöne zu dem Guten.]



12.
Der Herr ist Gott und keiner mehr

13.
Herr! erfülle uns mit Weisheit,

14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II


15.
Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812
unter dem Titel:
Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig.
Du bist allmächtig, Herr!
Du unsrer Väter Gott!
Du gründetest den Erdball auf sich selber,
Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:
Du siehst die Erde an — sie bebt!
Du rührst die Berge an — sie rauchen,
Den König, den Gesalbten, schütze Herr!
Und Glück begleite seine Tage!
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,
Denn seine Güte währet ewig! --


16.
Auch in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55


Allmächtger, den im Sphärenklange
Das All der Schöpfung preis‘t,
Dich flehn wir an im Festgesange!
Dir huld'gen wir im Geist!

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,
Die edler Zweck vereint,
Sieh segnend auf die Menschheit nieder,
Allgüt'ger Menschenfreund!

Bestätigt sey er heut' aufs neue,
Der Tugend heil'ger Bund!
Es knüpfe feste Brudertreue
Ihr Band ums Erdenrund!

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier
Sich uns vor Augen stellt,
Sei dieses Bundes Jahresfeier
Ein Keim des Glücks der Welt!


17.
Zuerst in:
Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,
in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,
unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Ebenfalls in:
Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;
Mel. Nun danket alle Gott etc.
11 Strophen;
1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;
dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt
Desgleichen in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11
1857 und 1869, 1-2,
mit der Angabe: Comp. v. Schulz.


Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,
Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;
Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,
Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!
Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.
Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

[1775:
Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!
Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.
Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thron
Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen
Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.
[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,
Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob gesungen.]
Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?
Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen
Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,
Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor
Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,
Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!
Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

[1775:
Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!
Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre
Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!
Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

Sammlung Maurerischer Lieder

zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik:
Lob- und Danklieder
9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),
3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

1.
Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

2.
Gesund und frohen Muthes (145)
siehe: Christian Gottfried Telonius: 10 neue Lieder aus Hamburg, 1784
Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)


3.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)
4.
Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);
Leicht verändert und ohne die 3. Strophe


5.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

Feurig ertöne in heiligen Hallen,
Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!
Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen
Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,
Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;
Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,
Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich
Harren, im Thale des Todes, auf Dich!
Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,
Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!


6.
neu:

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken
Heilige Herzen und Hände zum Herrn!
Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,
Thränen des Dankes belohnet Er gern!

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue
Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —
Forschet die Wege des Ordens mit Treue,
Bis einst die Reisen geendiget sind.

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,
Welches Euch glänzet in reiner Natur, —
Suchet im Herzen den Führer zu schauen,
Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

Senket die trüglichen Reize des Lebens
Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --
Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,
Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

Uebet des Ordens erhabene Lehren;
Klimmet die Stufen des Tempels hinan!
Höher, dort oben in himmlischen Chören,
Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.


7.
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778


8.
Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9.
Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);
siehe: Die Flamme lodert, milder Schein
mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)


13.
neu:

Vater unser, der Du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


14.
Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II
sehr stark abgewandelt:


15.
Opfert Dank, verbund'ne Brüder!
siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV


14 Lieder davon finden sich später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge

von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11
neu sind die Lieder 5, 7, 16 und 18

I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange (16)
2.
Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)
3.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)
4.
Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

5.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 236-237


Die Morgenröthe glühet
Die Sonne ist erwacht,
Mit leisem Fittig fliehet
Der dunkle Flor der Nacht.

Der du mit Wohlgefallen
Des Tages Licht gesandt,
Laß mich auch heute wallen
An deiner Vaterhand!


6.
Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)


7.
neu:

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,
Der über Sternen seinen Thron erhoben,
Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.
Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,
Der du so oft uns schon zu unserm Werke
Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,
Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,
Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!
Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,
Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,
Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier
Johannes Jünger, wenn in stiller Feier
Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!
Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,
Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!
Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,
Bis deine Huld den Friedensboten sendet,
Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft
Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:
„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"
Begleite unsern Staub zur öden Gruft.


8.
Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herder)
9.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)
10.
Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)
11.
Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)
12.
Herr, vor dessen Angesichte (9)
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)
14.
Richter freigeschaffner Geister (7)
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)


16.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,
Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,
mit der Angabe: Klipfel
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:
Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89
Klipfel.

Vater! laß im Licht uns wandeln,
Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!
Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,
Deiner Liebe ganz uns weihn!

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,
Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;
Seg'n uns hier mit deinem Frieden,
Bis uns glänzt dein höh'res Licht!


17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)


18.
Zuerst in:
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

Wie freundlich strahlt ihr Sterne
Durchs dunkle Blau der Nacht!
Wie blinkt des Himmels Ferne,
Von eurer goldnen Pracht.
Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,
Auf unermeßnen Bahnen,
Durch schwarzer Nächte Flor,
Den Geist zu Gott empor.

Als eures Schöpfers Zeugen,
Als Leuchten bessrer Welt,
Heißt ihr die Zweifel schweigen,
Die Stolz für Weisheit hält.
Anbetend blickt vom Staube,
Zu euch empor, der Glaube.
Ihm strahlt aus jedem Stern
Die Macht und Huld des Herrn.

Vielleicht, daß Millionen
Von Wesen unsrer Art,
Dies Sterngewühl' bewohnen,
Wird einst uns offenbart.
Dann tönt aus Weltenheeren
Die Harmonie der Sphären,
In seel'ger Wesen Dank:
Des Schöpfers Lobgesang.


In

Liederbuch für die Große Landes-Loge

der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt
4 Öieder wurden nicht übernommen:

1.
Allmächtger, den im Sphärenklange
12.
Herr, vor dessen Angesichte
13.
Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
15.
Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt

neu sind die Lieder 16-21


Die I. Abtheilung.
Zum Lobe Gottes,
enthält nun 21 Lieder.

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);
Comp. v. Schulz
2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)
Ged. v. Schiller
Comp. v. B. A. Weber
3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)
Ged. v. A. H. Niemeyer
Comp. v. Franz
4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)
Ged. v. Matthisson
Comp. v. Wessely
5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)
Ged. nach Kramer
Comp. v. Vogler
6. Die Morgenröthe glühet (5)
Comp. v. F. H. Himmel
7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)
Ged. v. Herklots
Comp. v. Gossee
8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)
Comp. v. E. Grell
9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)
Ged. v. Herder
Comp. v. Hurka
10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)
Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf
Comp. v. C. D. Stegmann
11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)
Ged. v. Bürger
Comp. v. Joh. Schmidt
12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)
Ged. v. … 1778
Comp. v. C. F. Rungenhagen
13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)
Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn
14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)
Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein
Ged. v. Matthisson [1788]

16.
neu:
Aus der Schöpfung [1798] v. J. Haydn.

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,
Um Speise fleht dich Alles an.
Du öffnest deine Hand,
Gesättigt werden sie.

Du wendest ab dein Angesicht,
Da bebet Alles und erstarrt.
Du nimmst den Odem weg,
In Staub zerfallen sie.

Den Odem hauchst du wieder aus,
Und neues Leben sproßt hervor;
Verjüngt ist die Gestalt
Der Erd' an Reiz und Kraft.


17.
Zuerst von:
Johann Baptist Rousseau,
vertont von Carl Friedrich Zöllner
erschienen in:
Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,
Freitag, den 13. Oktober 1826,
unter dem Titel
Gebet am Palm-Sonntage

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!
Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;
Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,
Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;
Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —
Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,
Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:
Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;
Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;
Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt
Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,
Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,
Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!
Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;
Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,
Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

Comp.v. Gährich


18.
Zuerst in:
Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;
unter dem Titel: Mahnung
Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)
Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er lebte von 1819-1885]

Mahnung

Vergiß ihn nicht,
Dess‘ Wort die Welt bereitet,
Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;
Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.
Vergiß ihn nicht.

Vergiß dich nicht!
Hoch über jede Bürde
Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,
D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.
Vergiß dich nicht!

Vergiß sie nicht,
Die liebend dich umfangen
Und dir voran zur Heimath eingegangen;
Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.
Vergiß sie nicht!

Vergiß es nicht!
Geweiht zu Gottes Bilde,
Erzieht er dich für himmlische Gefilde;
Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.
Vergiß es nicht!

Comp. v. [Peter Joseph von] Lindpaintner

19.
Früher z. B. in:
Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113
Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)
Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Hier wiedergegeben sind nur die 1., 2. und 5. Strophe

Ergebung

Ich gebe mich in Gottes Willen,
Es sei ihm Alles heimgestellt,
Und so erwart' ich nur im Stillen,
Was seiner Schickung wohlgefällt.
Sein Wille soll mein Leitstern sein,
Nach diesem geh' ich aus und ein.

Ich kenne meines Gottes Willen,
Daß er nichts Böses wollen kann,
Will er sein Antlitz leicht verhüllen,
Und führt mich eine rauhe Bahn.
Doch macht er Alles wieder gut,
Wenn man nur seinen Willen thut.

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,
Du Vater in der Ewigkeit,
Und mache mich vor allen Dingen
Durch deinen guten Geist bereit,
Daß meinem Herzen wohlgefällt,
Was mir dein Wille vorgestellt.

Comp. v. Ed. Tauwitz


20.
Zuerst in:
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt
Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe
Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),
unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe


Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
Sie läßt in des Himmels Höhen
Sonnen auf- und untergehen,
Sie umfaßt den Erdenball!
Gottes Lieb' ist überall!
Sie erglänzt im Morgenstrahle,
Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,
Weckt das Lied der Nachtigall!
Gottes Lieb' ist überall!

Gottes Lieb' ist überall!
In der Welten Sphärenklänge
Stimmt mit seinem Lobgesange
Auch des Donners Wiederhall!
[1826: In den Preisgesang der Sphäre
Stimmen Erde, Luft und Meere,
Und des Donners Wiederhall,]
Gottes Lieb' ist überall!
Weht um uns in milden Düften,
Trägt den Adler in den Lüften,
Sie bewacht des Sperlings Fall!
Gottes Lieb ist überall!

Comp, v. Lindpaintner.


21.
neu:

Preis, dir, Unendlicher,
Der du in ewiger
Klarheit die Welten regierest!
Gieb unsrer Brüderschaft,
Würdig zu handeln, Kraft,
Wenn du im Dunkeln sie führest!

Du, den das Weltall preist,
Send' uns, Gott, deinen Geist,
Daß wir das Rechte nicht lassen,
Daß wir mit frohem Muth,
Streben zum höchsten Gut,
Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

Auf zu den Sternen blickt;
Wen banger Kummer drückt,
Trost kann bei dir ihm nur werden!
Faßt ihn auch wilder Schmerz,
Doch trägt er frei sein Herz,
Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

Vater der Menschen schau',
Gnädig auf unsern Bau,
Den wir heut wieder beginnen!
Ewig steht ja dein Wort!
Wahrheit und Licht ist dort!
Irdische Güter zerrinnen.

4. Teil: Andere Logen

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern:

mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

1.
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson -- Wessely)
2.
Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,
mit der Angabe: Uvermann

Dir, aller Welten Meister,
Ertöne Preisgesang!
Du Vater aller Geister
Vernimm der Maurer Dank!
Vernimm ihn gern vom Fest-Altar
Für deine Huld, die mit uns war.

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,
Zur Arbeit freud’ge Lust!
Der Menschheit uns zu weihen
Erwecke stets die Brust!
Ein immer warmes, reges Herz,
Erhalte uns für Brüder Schmerz!

Stets segne unser Streben
Nach ew’ger Wahrheit Licht,
Und laß uns nicht erheben
Auf rauher Bahn der Pflicht!
Führ uns an deiner Vaterhand
Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

Und in der letzen Stunde
Send‘ einen Genius
Der uns mit holdem Munde
Entbeut den Friedensgruß,
Uns freundlich führt durch Nacht und Tod
Zu Lebens ew’gem Morgenroth.


In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),
mit der Angabedes Komponisten: Flemming:

Auch in:
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,
mit der Angabe: Eck,
1857 und 1869, 191-192,
mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.


Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!
Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!
Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,
Zeugen des seltenen Festes zu sein.

Töne denn, froher Chor!
Tön‘ durch die Hallen!
Zu dir, o Herr! empor
Steig‘ unser Lallen!
Denn daß das Werk bestand,
Danken wir Deiner Hand.
Schirme auch ferner das heilige Band!


1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

  • Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.



Wie strahlt voll Huld dein Blick,
(Seht! wie voll Huld der Blick)
Seliger Meister!
Du segnest (Sie segnen) unser Glück
Im Reich' der Geister!
Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit
Auch dir, Verklärter! heut'
(Werde auch ihnen heut')
Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

Trennt gleich das Land der Ruh.
Dich (Sie) von dem Bunde,
Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu
In dieser Stunde:
„Wo freier Sinn sich regt,
Das Herz für Tugend schlägt,
Da werden göttliche Keime gepflegt."

„Nähret auch ferner treu
Heilige Triebe!
Und eure Stärke sei
Eintracht und Liebe!
Daß, wenn euch Nacht umfängt,
Tod euch von hinnen drängt,
Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"


In

Maurerischer Blüthenkranz

aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57
Gebet.

Choralgesang.
Allvater sende uns dein Licht
Das strahlend glänzt in jener Höhe,
Und wenn dein Mund sein Werde! spricht
So wird uns fühlbar deine Nähe;
Dass, wie vor deinem Angesicht,
Dein Wille nur auch hier geschehe,
Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht
Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

Chor.
Preis dem allwaltenden,
Leben gestaltenden
Urquell des Lichts.
Heil, seinem Strahle Heil!
Dem hell entzündeten
Froh uns verkündeten,
Festlich begründeten'
Lichte sey Heil!
Dreyfaches Heil!

Rezitativ.
Gegründet war ein freundlicher Altar,
Geweih't dem Licht durch treue Meister.
Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,
Doch wankte noch der schöne Bund der Geister
Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;
Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

Noch wankend war der Säule Schaft,
Gelähmt der Kette starke Kraft,
Und innre Bangigkeit verhüllte
Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;
Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte
Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

Fünfstimmiger Gesang.
Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,
Die Stärke strahlt im Siegerkranze
Und führt die Weisheit jubelnd ein.
Was treue Eintracht hier begründet
Wird heute froh der Welt verkündet,
Und froh versammelt' sich zum Feste,
Die Schaar der uns so lieben Gäste,
Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

1ter Chor.
Dank't dem Herrn der Erden,
Der den rohen Stein,
Dass wir uns erfreu'n,
Liess zum Tempel werden,
Und der aus der Geister Land
Liebend uns sein Licht gesandt.

2ter Chor.
Dankt ihm, er gab Stärke,
Gab der Weisheit Muth,
Und das höchste Gut,
Schönheit unserm Werke;
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm
Glänze dieses Heiligthum

Allgemeiner Chorgesang.
Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,
Glänze dieses Heiligthum.

Wechselgesang.

1te Stimme.
So trete an der Weisheit Hand
Die Liebe ein, in unserm Kreise,
Denn sie allein macht stark und .weise
Sie ist der Geister Zauberband.
Nur sie soll unsern Bau verschönen
Und unser Werk mit Palmen krönen.

2te Stimme.
Sie wirket in des Maurers Brust
Wohlthätigkeit und Dank und Milde,
Und seines Ziels in Gottes Bilde
Wird er sich nur durch sie bewusst.
Durch sie ist er zum Licht gedrungen,
Durch sie hält er die Welt umschlungen.

3te Stimme.
Der Liebe Schwester, Eintracht, sey
Des Tempels köstlichstes Geschmeide.
Dir folgt das Himmelskind die Freude
Und ruft die Genien herbey,
Die in das Heiligthum uns führen
Wo Gottes Allmacht wir berühren.

Schlussgebeth.

Drey Stimmen.
Beschirme stets durch Deine Macht
Allvater, diese heil'gen Hallen,
Lass nimmer unsern Bau zerfallen
Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.
Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage
Den Ruhm von deinem Tempel trage.

Allgemeiner Schlusschor.
Danket dem Meister der Erden
Danket dem Schöpfer der Macht,
Dass, aus dem Dunkel der Nacht,
Er diesen Tempel liess werden
Weihet zum Danke und Ruhm
Dem Höchsten dies Heiligthum.



Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254
Beym Schluss der Loge
Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

O Seligkeit!
Der ganze Himmel schaut
Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,
Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In deiner Herrlichkeit.

Chor.
Lob, Ehr und Preis,
Dem Vater in der Zeit,
Wie einst am Thron
In seiner Herrlichkeit.


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8
1. Das Gebet

In Einem Glauben,
Einer Liebe kühnem Wagen,
Kann nur der Menschheit
Reichster Segensmorgen tagen!'

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne
Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;
Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,
Und finstrer Aberglaube floh zurück.
Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden
Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;
Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,
Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,
Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,
Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet
Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.
Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,
Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;
Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge
Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen
Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,
Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,
Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!
Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,
Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;
Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze
Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne
Und Licht verbreite in dem Pilgerland;
Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,
Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.
Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder
Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;
Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;
Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,
In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32
Die Gottesverehrung des Freimaurers
von Reinig [= Reuning]

Bereits in:
Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264
dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener
Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),
unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes


Wesen, wie nenn' ich Dich,
Dem ich so ganz und so innig gehöre,
Das ich in Liebe und Demuth verehre,
Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,
Daß ich begreife Dich?

Daß ich erblicke Dich,
Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,
Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;
Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,
Daß ich auch finde Dich?

Daß ich auch finde Dich,
Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,
Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,
Daß ich auch nahe empfinde Dich,
Gott! und verehre Dich?

Gott, ja, ich fühle Dich
Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,
Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;
Überall bist Du so nah' um mich,
Gott, ja, ich fühle Dich!

Gott, ja, ich fühle Dich
Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,
Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;
Überall ahnd' und verehr' ich Dich,
Vater, und preise Dich!

Vater, so nenn' ich Dich,
Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:
Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.
Mächtig erhebt der Gedanke mich:
Gott, nur in Dir bin ich!

Gott, nur in Dir bin ich;
In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,
Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,
Glied einer Körperwelt selbst bin ich
In Dir und nur durch Dich.

Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,
Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,
Ewige Weisheit, erleuchte mich,
Daß ich begreife Dich!

Liebe, erwärme mich,
Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,
Innig im Menschen den Bruder verehren;
Ewige Liebe, erwärme mich,
Daß ich umfasse Dich!

Liebend umfasse Dich,
Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.
Bist Du nicht selber das All und das Ganze?
Alles in Allem, ich liebe Dich
Innig, und ehre Dich.

Wahrheit, durchglühe mich,
Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,
Schätze und Würden als Tand nur verachte,
Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,
Und so entwürd'gen mich?

Hoffnung belebe mich,
Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,
Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,
Wenn ich in Liebe verehrte Dich,
Gott, und Natur auch Dich!


Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138
Güte und Weisheit Gottes
5815

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?
Wie könnt' ich murren gegen ihn?
Wie gegen seine. Führung klagen,
Wenn sie mir rauh und dornicht schien?
Seh' ich am Ziel dereinst zurück,
So war's der Pfad zu meinem Glück!

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,
O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.
Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,
Dann, guter Vater, murr' ich nicht;
Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,
Und gut ist meines Gottes Plan!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156
Maurergebet in der freien Natur
5817

Du großes Wesen, Gott!
Den Alles laut erhebet,
Was durch Dein Allmachtswort
Auf dieser Erde lebet;
Dich preis't, was durch Dich ist,
Durch Dich sein Daseyn fühlt,
Der Mensch, so wie der Wurm,
Der tief im Staube wühlt!

Erhebe Dich, mein Geist,
Damit ich Dank Dem lalle,
Durch dessen Ruf ich ward,
Und noch hienieden walle;
O, allvollkommner Gott,
O Gott voll Majestät,
Erhöre Du mein Lied,
Mein schwaches Dankgebet!

Du bist und warst schon längst
Vor Millionen Jahren,
Du warst, eh Etwas war,
Eh Deine Welten waren,
Eh Sonnen noch geglänzt
Mit mildem Strahlenschein,
Und Du, o Ewger, hörst
Auch nimmer auf, zu seyn.

Jahrhunderte vergehn
Gleich Wogen, die zerrinnen,
Jahrtausende entfliehn
Und andere beginnen;
Du bleibest, wie Du bist,
O Gott von Ewigkeit!
Vernimm den Preis, den Dir
Mein Herz voll Andacht weiht!

Es drehen Welten sich,
Es flammen Sternenheere,
Es grünet Wald und Flur
Allein zu Deiner Ehre!
Erhebt und preiset Ihn,
Ihn, dessen Allmachtsruf
Euch einst ins Leben rief;
Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

Dir danken, daß sie sind,
All' jene Millionen,
Die hier noch sind und dort
In jenen Höhen wohnen;
Es preiset Dich, was lebt,
Es danket Dir, was ist,
Daß Du, Allmächtiger,
Der große Schöpfer bist.

Du willst, es tobt ein Sturm;
Du willst, und Weste wehen;
O, Deine weise Macht
Kann nie der Mensch erspähen.
Du sprichst, und Tausende
Beginnen ihren Lauf;
Du sprichst, schon hören sie
Zu leben wieder auf!

Irr' ich auf Dein Gebot
In düstern Labyrinthen,
So lehrest Du mich bald
Den schönsten Ausweg finden.
Allvater, blick' ich hin
Auf Deinen großen Plan,
So staun' ich Dich, o Gott,
Du Gott der Weisheit, an!

Du bist mir Schutz und Trost,
Bist mir ein guter Vater,
Bist meine Zuflucht stets,
Und stets mein weiser Rather;
Mich führet Deine Hand
So väterlich allhier,
Vernimm aus meinem Mund
Den lauten Dank dafür!

Wie oft verzeihest Du,
Wenn ich ans Schwachheit fehle,
Nicht immer Dein Gebot
Zu meiner Richtschnur wähle!
Du leitest mich im Glück,
Du tröstest mich im Schmerz,
Wie danket Dir genug
Mein Dir ergebnes Herz?

Du schirmtest mich bisher
Mit Vaterhuld hienieden,
Du gabst mir wahre Ruh
Und wahren Seelenfrieden.
O, wende nie von mir
Dein wachend Antlitz ab,
Mich schütze Deine Hand
Bis an mein kühles Grab!

So oft ich auf der Bahn
Der heilgen Tugend wanke,
So halte mich zurück
Vom Laster der Gedanke,
Daß, was der Frevler auch
Zu bergen sich bemüht,
Daß dieß, Allwissender,
Dein forschend Auge sieht
 
Gib mir ein reines Herz,
Entfernt von niedern Ränken,
Und lehre Du mich stets,
So lang ich bin, bedenken,
Daß Dir, gerechter Gott,
Nur Tugend wohlgefällt,
Daß Du das Laster strafst
Dereinst in jener Welt.

Ja, leite Du mich hin
Durch dieses Erdenleben,
Dem schwarzen Laster feind,
Der Tugend stets ergeben;
Dann blick' ich ohne Furcht
Dem Tod ins Angesicht,
Wann einst am Ziel der Bahn
Mein sterbend Auge bricht!



Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179
Gebet

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;
prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,
zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,
wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte
Deiner Verehrung bewahren.

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,
so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle
das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,
daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung
uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen
 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;
daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,
und dadurch der sichtbare Tempelbau
im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.
Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.
Amen!"

Lieder zum Gebrauch

der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope
Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten


Es folgen:
9 Lob- und Danklieder: An Gott
1 Lob- und Danklied: An die Sonne
1 Lob- und Danklied: An die Schönheit (hier weggelassen)


1.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816

2.
Großer Meister und Erhalter

3.
Laßt laut des Meisters Lob erschallen,
siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784
unter dem Titel: Tischlied
Eine weitere stark abweichende Version


4.
Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!
sehr stark abgewandelt, wie in:
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

5.
Gesund und frohes Muthes

6.
Lobt den Herrn, deß heilig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

7.
Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

8.
Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

9.
Zuerst in:
Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60
Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40
Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.
Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.


Urquell aller Formen, aller Kräfte,
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.
Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,
Blühen, wo man dir Altäre weihet,
Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.
[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,
Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,
Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,
Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].
Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden
Die Natur, doch Deine Menschen finden
Nur in Freiheit ihre Seligkeit.


10.
An die Sonne
Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre


Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch

der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,
wobei nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;
auch das Loblied an die Sonne ist entfallen;

dazu aus anderen Liedersammlungen:
3. Herr, erfülle uns mit Weisheit
5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde
8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

1.
Zuerst in;
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,
unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)
Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (, 1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)


Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
Sei ewig meine größte Pflicht;
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht versteh'n?
Er sollte rufen, ich nicht hören,
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,
Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:
Gott soll ich über Alles lieben
Und meinen Nächsten gleich als mich.

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, bereits in:
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?
Der mit verhärtetem Gemüthe
Den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
Sey ewig meine grösste Pflicht!
Der Herr hat meiner nie vergessen,
Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

Wer hat mich wundervoll bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmuth mich geleitet?
Er, dessen Rath ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer giebt dem Geiste neue Kraft?
Wer lasst mich so viel Glück geniessen?
Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,
Für welches du erschaffen bist,
Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Erkennen wirst, wie gut er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden:
Durch Gottes Güte sind sie dein;
Auch, darum musste Christus leiden,
Damit du könntest selig seyn.

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,
Und seine Güte nicht verstehn?
Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?
Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;
Vernunft und Schrift belehren mich:
Gott sollst du über alles lieben,
Und deinen Nächsten, so wie dich.

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:
Ich soll vollkommen seyn, wie er;
Und wenn ich dies Gebot erfülle,
Stell' ich sein Bildniss in mir her.
Lebt seine Lieb' in meiner Seele,
So treibt sie mich zu jeder Pflicht;
Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

O Gott, lass deine Vaterliebe
Mir immerdar vor Augen seyn!
Sie stärk‘ in mir die guten Triebe,
Mein ganzes Leben dir zu weih'n;
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:
Sie leite mich zur Zeit des Glücks,
Und sie besieg' im bangen Herzen
Die Furcht des letzten Augenblicks!


2.
Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):
O du Heiliger, Allbarmherziger

Vertont von Konrad Kocher

O, Du Heiliger,
Großer und mächtiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Laß uns Dir nahen,
Segen empfahen,
Hilf uns, hilf uns, o Vater!

O allliebender
Weiser und gütiger
Herr und Schöpfer der Welten!
Send' Deine Klarheit,
Führ' uns zur Wahrheit,
Hilf uns, leit' uns, o Vater!


6.
Zuerst in:
Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,
unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37
Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!
Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
Die die Natur Dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?
Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?
Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!


7.
neu:

Herr der Welten, mit Vertrauen
Hebt zu Dir sich unser Blick;
Sende von des Himmels Auen
Unserm Werk Gedeihn und Glück.
Segne was wir hier vollbringen,
Alles Gute laß gelingen,
Was wir geistig hier erbau'n
Laß uns einst vollendet schau'n!

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen
Send' uns Licht aus Himmels-Höh'n;
Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen
Laß uns Deinen Geist durchweh'n:
Nicht allein in diesen Hallen,
Nein, im ganzen Erdenwallen
Laß, was geistig wir erbau'n,
Schöner sich vollendet schau'n!

Auswahl von Liedern

für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19


1. Kapitel
Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

1. (v. Nostiz u. J.)
Auch In.
Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)
Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 14-15


Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]
Mächtig ist dein Reich;
Laß die Baue unvergänglich
Seyn, dir gleich!

Was dein Reich vermehrt hienieden,
Bleib uns Ziel hinfort;
Gieb uns, Vater, deinen Frieden
Hier und dort!

Sittlichkeit und Wahrheit stammen
Einzig von dir ab,
Welcher Lichter, Sterne, Flammen
Maurern gab.

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,
Unsre Zuversicht;
Denn in deinem Lichte schauen
Wir das Licht!


2. Großer Meister, dessen Allmacht

3. (Fink)
Zuerst in:
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 7151-753
Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

Später in:
Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz
Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629
unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)


Dem Ew’gen unsre Lieder!
Was auch das Herz bewegt,
Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,
Dem, der die Welten trägt!
Er läßt wohl Blätter sterben
Und Sonnen sich verglühn;
Doch keins läßt er verderben,
Neu soll es auferblühn.

Wenn Winterstürme schrecken,
Und starrer Frost gebeut,
Läßt er die Erde decken
Mit einem weißen Kleid.
Und unter warmer Hülle,
Gleichwie im Mutterschooß,
Da schläft in tiefer Stille
Sich Gras und Blüthe groß.

Und ist der Mai erschienen,
Dann bricht so frisch hervor,
Mit jungen Unschuldsmienen,
Ein zahllos Lebenschor;
Das ruft in tausend Freuden
Uns tief zum Herzen ein:
„Was zagst du doch im Leiden?
Gott muß die Liebe seyn!“


4.
Richter freigeschaffner Geister

5.

Vater unser, der du bist im Himmel,
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


6. (Blumauer)
Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

Auch in:
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72


Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel
Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;
Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,
Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,
Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

O dann hemme unsern Bau, verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn;
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute
Weg vom segenlosen Werke ziehn!

Aber wenn wir nur auf deine Güte,
Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;
Wenn wir jedem Müden eine Hütte
Und der Tugend eine Freistatt baun:

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde
Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde
Schon die Engel deiner Menschheit seyn!


Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:
Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel
Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;
Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel
Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

Wenn wir jemals einen Stein behauen,
Den nur Eigennutz zusammenhält;
Und auf das Gebäude, was wir bauen
Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite
Schnell Verwirrung über unsern Sinn,
Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,
Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

Aber wenn wir nur auf deiner Güte
Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,
Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,
Und der Tugend eine Freistatt baun;

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,
Daß der Weg durchs Leben ebener,
Minder mühsam seine Pfade werden,
Und der schroffen Steine weniger;

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,
Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,
Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,
Daß wir Gutes in der Welt gethan;

O, so gieb Allvater unserm Bunde
Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.
Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,
Freude, Glück und Seegen streun.



7.
Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783
unter dem Titel: An die Weisheit
(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)


8. Ewige Wahrheit
9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen



11. (Hohlfeldt)
Auch in:
Liederbuch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,
Willst du die Fäden des Geschickes sehen!
Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,
Sind sie gewoben!
 
Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;
Ach, sie erschließen keine Zauberworte!
Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;
Droben ist Klarheit.

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;
Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!
Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe
Himmlische Liebe!“

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen
Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.
Muthige Streiter führt der Kampf hienieden
Droben zum Frieden.


12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen


13. (Gerhard)
Zuerst in:
W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20
[Wilhelm Gerhard, 1816]

Auch in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12
Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis
Von Bruderlieb‘ umschlungen,
Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis
Dem Herrn der Welt gesungen!
Er thronet hoch im Himmelsblau
Und lächelt Segen auf den Bau;
Gebt unserm Gott die Ehre!

Wir messen, machen Riß und Plan,
Ziehn Linien und Kreise
Und brüsten uns im eiteln Wahn
Und halten uns für Weise;
Doch unsere Weisheit wird zu Nichts
Vor einem Strahle eines Lichts;
Gott ist die ew'ge Weisheit.

Und legen wir den Gründungsstein,
Von Meisterhand behauen,
Fest in der Erde Schooß hinein
Und fangen an zu bauen,
So saget, was ein Pfeiler nützt,
Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?
Gott ist allein die Stärke.

Und endlich tünchen wir das Haus
Und schmücken Saal und Zimmer
Mit Säulenwerk und Bildern aus,
In bunter Farben Schimmer;
Doch nur von oben strahlt das Licht,
In welchem sich die Farbe bricht;
Gott ist der Schönheit Quelle.

So laßt uns denn den großen Gott,
Den gütigen, den weisen,
Den mächtigen und starken Gott,
Mit frommen Herzen preisen!
Der fähret wohl, der ihm vertraut.
Ihm, der die ganze Welt gebaut,
Dem Herrn allein die Ehre!


14.

Etwas anders bereits in:
Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,
mit der Angabe: Overbeck
Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168
mit der Angabe: Overbek.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177
Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

1787 erschien in Leipzig
 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.
1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,
Hat Dunkelheit und Licht;
Geht auch die Sonne nieder,
Auf immer geht sie nicht.
Nur kurze Frist der Mühe,
Nur eine kurze Nacht,
Dann ist in stiller Frühe
Der neue Strahl erwacht.

Mit kindlichem Gemüthe
Giebt sich der Pilger hin
Und harrt auf dessen Güte,
Der sorgt vom Anbeginn,
Der diese Zeiten wendet
Und auf das Beßre lenkt
Und Menschenleiden endet
Und Engelfreuden schenkt.

O selig, wer die Quelle
Der süßen Hoffnung fand;
Ihm wird die Seele helle,
Und jeder Trost verwandt!
Das ist des Pilgers Segen:
Ein Herz voll Zuversicht
Auf allen seinen Wegen,
Gestärkt von Gottes Licht.


15. (Mahlmann)
Zuerst:
Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,
unter dem Titel: Sternhelle Nacht
Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

bereits in:
Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,
unter dem Titel: Lied
Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140
Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,
unter dem Titel: Nachtlied


Hoch empor am Himmelsbogen
Sind die Sterne aufgezogen;
[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen
Ist in Sternen aufgezogen!]
Welch ein heilig stilles Chor!
Daß das Herz dir größer werde,
Blicke von der kleinen Erde
Zu dem ew‘gen Glanz empor!

Kannst du noch dein Auge senken,
Deines armen Lebens denken,
Und was irdisch dich betrübt?
Der den Flammenkranz gewunden,
Hat dich seiner werth gefunden,
Ist ein Vater, der dich liebt.

Aus der Sterne Millionen,
Aus den glanzerfüllten Zonen
Hat er seinen Thron erbaut.
Seiner Welten lichte Heere,
Seiner Sonnen Flammenmeere
Wandeln, wo sein Auge schaut.

Seine Liebe spricht den Segen,
Daß auf ihren ew'gen Wegen
Nie sein Auge sie vergißt!
Allem Daseyn, allem Leben
Hat er diesen Trost gegeben;
Halleluja, daß du bist!



16.
Zuerst:
Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,
unter dem Titel: Nacht-Feier
bereits in:
Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,
Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,
Langsam steigt die Nacht empor,
[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,
Langsam steigt der Mond empor,]
Und es kommt der Sterne Chor
Ruhig, feierlich gezogen.
Einer Festversammlung gleich,
Glanzumflossen, auserwählet,
Lagern Schaaren, ungezählt,
Rings sich um das dunkle Reich.

Hört ihrs flüstern? – Welten halten
In des großen Domes Pracht
Jetzt den Gottesdienst der Nacht;
Laßt auch uns die Hände falten!
Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,
Einen Gott der Mensch im Staube;
Andachttrunken tritt der Glaube
Vor des Weltalls Hochaltar.

Vater, laß in diesem Laute
Muth mich finden, wenn ich stumm
Stehe in dem Heiligthum,
Das der Allmacht Hand erbaute!
Zagend fall ich an dein Herz,
Denkend mit betrübter Seele
Meiner Mängel, meiner Fehle,
Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,
Vater, deinem Kinde an!
Ferne von der dunkeln Bahn
Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!
Weithin reicht des Wahnes Macht,
Leicht bethört sind unsere Sinne;
Gieb mir, daß ich nichts beginne,
Was ich nicht mit dir bedacht!

Laß mich, in der Liebe bleiben,
Daß du ewig mit mir seyst!
Gieb mir deinen reinen Geist!
Laß mich gute Früchte treiben!
Wahre, daß durch meine Schuld
Keines Bruders Thräne fließe;
Daß ich eher alles misse,
Als Erbarmen und Geduld!

Dunkle Klippen hat das Leben,
Viele Pilger ziehn hinaus;
Laß sie nach dem Vaterhaus
Sicher und beharrlich streben!
Und wo Einer, fortgerafft
Von der Macht empörter Wogen,
Hin zur Tiefe wird gezogen,
Halte ihn mit deiner Kraft!

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,
Send‘ ihm deinen Engel zu,
Denn zum Leben hast ja du
Alle liebend auserkohren.
Laß ihn mild dein Antlitz sehn,
Wenn er weinend nach dir langet;
Laß, wenn er im Kampf erbanget,
Deinen Odem ihn umwehn!

Allen, Allen Licht und Liebe!
[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]
Gieb Gewährung, Vater, mir,
Daß sich unsers Herzens Triebe
Freudig richten auf zu dir!
Und wenn einst mein Auge bricht,
Laß mich einen Engel werden,
Der Verirrte von der Erden
Rettend führe hin zum Licht!

[1826:
Gieb Gewährung, Vater, mir!
Allen, Allen Licht und Liebe!
Lenke ihres Herzens Triebe
Durch des Sohnes Kraft zu Dir!
Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!
Mit den Deinen mich verbinden,
Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

1824 und 1841 neue Strophe:
Großer Vater, laß die Kette,
Die wir schlingen, reißen nie!
Schütze, Heiliger, errette
In des Lebens Stürmen siel
Laß in Bruderlieb und Treu
Fest uns bei einander stehen,
Laß auf dich allein uns sehen,
Stehe du uns mächtig bei!


17.
Zuerst:
Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),
unter dem Titel: Die Allmacht Gottes
mit der Angabe: Cramer
Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46
Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

Gott grenzenlos,
Undenkbar groß,
Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!
Schon sehn wir hier
So viel von ihr,
Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

Durchflög ich gleich
Ihr [1804: dein] weites Reich
Und sähe deine letzte Sonne glänzen;
Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]
Doch nicht den Ort,
Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

Was du erschufst,
Was du jetzt ruft
Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?
Herr, du bist groß,
Und grenzenlos
Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

[1769 und 1804:
Was du erschufst,
was du jetzt ruft
und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?
Doch wolltest du
noch mehr dazu
erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]



18.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,
unter dem Titel:
Die Stufenleiter in der Schöpfung
Psalm 104, 1-35

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17


Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,
Als für den Staub;
Du warst, wirst sein, bist nie verloren,
Nie Todes-Raub!

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen
Die Ewigkeit;
Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,
Strahlt Göttlichkeit.

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;
Aus dunkler Nacht
Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,
In Gottes Pracht.

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;
Der Halm der Flur
Und dort, wo sich die Sternenheere regen,
Sind Stufen nur.
 
Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen
In Hoheit schon
Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,
Zu Gottes Thron! –

 
19.
Zuerst:
Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,
unter dem Titel: Die Gaben des Glücks
1. Petrt 4, 10

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18


Nicht um Reichthum, nicht um Ehre
Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;
Wenn ich Weltbesitzer wäre
Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

Weisheit nur, dich zu erkennen,
Gieb mir und ein frommes Herz,
[1804: nur ein redlich stilles Herz,]
Das dich kindlich Vater nennen
Darf in Freuden und im Schmerz!
1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

Kraft und Muth in bangen Stunden,
Demuth in des Glückes Schooß,
Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –
Wer dies hat, ist reich und groß!

[1804:
Kraft und Muth und Herzensfreude,
andern Menschen wohlzuthun;
Trost und Stärke, wann ich leide,
Vater, still in dir zu ruhn;]


20.
Zuerst:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,
unter dem Titel:
XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.
Sirach 11, 20-23.

später in:
Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,
unter dem selben Titel

Auch in:
Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19


Ueberall vertrau dem Herrn;
Nie ist seine Gnade fern,
In der freudenreichen Zeit
Wie in Widerwärtigkeit!

Geh, erfülle deine Pflicht,
Kümmre dich um Andres nicht;
Ist dein Werk vollbracht, wohlan!
Gott hat seines auch gethan.

Im Berufe fromm und treu,
Frage nicht, was besser sey;
Gieb du dem Berufe Werth,
Dann wirst du durch ihn geehrt!

Geht es auch nicht, wie es soll,
Aermlich oft und sorgenvoll:
Nun, wohlan! so schlimm es sey,
Gottes Leitung ist dabei.

Blick auf Gott und handle recht,
O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.
Reines Herz und froher Muth
Geht wohl über Gold und Gut.

Liederbuch des Logenbundes

im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel
I. Andacht

4 Gebete und
4 „Preis und Dank“

1. Gebet
1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

4.
Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden
siehe: Freymaurerlieder von Blumauer,
unter dem Titel: An die Weisheit
mit variierenden Eingangszeilen
Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)
(Strophen 15-19)



2. Preis und Dank

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen
6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!
7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde
siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!
8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

Gesänge für Brüder Freimaurer.

Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7


I. Eröffnung der Arbeitsloge

1.
neu:

Meister, der das Weltall schuf,
Dessen Größe uns die Sterne
Laut verkünden aus der Ferne,
Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

Schenke unserm Werk' Gedeihn:
Laß der Wahrheit Licht uns schauen;
Laß den Tempel, den wir bauen,
Uns ein Bau der Tugend sein!

Müller

2.
neu:

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!
Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!
Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke
Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen
Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;
Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:
Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:
Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,
Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,
Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

Müller

II. Schluß der Arbeitsloge

3.
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

4.
neu:

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte
Wie durch die Nacht der Todtengrüfte
Den Strahl des Lebens blitzen läßt;
Den über Wolken hoch erhoben
Die wandelnden Gestirne loben
Und feiern Deiner Liebe Fest!

Erhab'ner Meister unsers Bundes!
O, nicht der bloße Dank des Mundes
Sei, Vater, Dir von uns gebracht;
Aus Liebe gabst Du uns das Leben,
Die Liebe durch die That zu geben,
Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,
Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,
Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.
Stets heilig sei uns diese Lehre;
So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,
So zollt der Maurer seinen Dank.

Singt in dem Vaterland' der Palmen
Dir heut' kein König seine Psalmen
In der Begeist‘rung Adlerftug,
So tönt sie unser Herz noch wieder
Die Melodie der heilgen Lieder,
Zu welchen er die Harfe schlug.

Dein Name klang im Heiligthume,
Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,
Auf Libanon die Ceder fiel.
Der Tempel liegt nun in Ruinen;
Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,
Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

Sein Grund umringt die ganze Erde,
Die durch Dein schöpferisches »Werde!«
Zum ersten Tempel Dir erstand;
Und eine dichtre Kette schlingen
Dort oben nicht der Cherubschwingen,
Als guter Menschen Herz und Hand.

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!
Daß würdig dieser Kette Glieder
Des Platzes, den sie füllen, sein;
Laß sie das Hochgefühl belohnen,
Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,
Doch nie durch Laster es entweihn.

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet
Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,
Im Tempel Säul' an Säule stand:
So wollen wir in diesem Leben
Vereint zum Licht der Wahrheit streben;
Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

Geitel

5.
Vater unser, der Du bist im Himmel
siehe: Das Vaterunser für Freimaurer
Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das Gebet des Herrn, vor 1816


III. Eröffnung der Tafelloge

7.
O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!


IV. Schluß der Tafelloge

8.
Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

An anderen Stellen nachgedruckt sind:
39.
Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden
53.
Hier, in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden
in der Eingangsrubrik:
Dank und Demuth vor Gott

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben
2. Opfert Dank, verbundne Brüder
3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)


An späteren Stellen:
11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)
28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)
33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)
34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)
65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)
97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)
99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)


Gesangbuch für Freimaurer.

Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk. Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:
12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)
und drei Lieder hinzugefügt:
Kerzenlied (3)
Meisterloge (15)
Bei Eröffnung der Loge (19)


Kapitel:
Z. V. D. H. B. A. W.
(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)


1. Gebet
Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

Vater, wir rufen dich,
die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,
liebend den Tempel der Menschheit erbauen;
Vater der Liebe, wir rufen dich!
laß uns verehren dich!

Laß uns verehren dich,
Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!
Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,
Quelle der Weisheit, verehren dich!
Gottheit, wir ahnen dich!

Gottheit, wir ahnen dich,
segnend im kindlichen frommen Gedanken,
leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!
Richter der Thaten, wir ahnen dich,
Vater, und lieben dich!


2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)
Wesen, wie nenn‘ ich dich,

Reinling [1909: Reuning]


erst nach 1853:
Kerzenlied
Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!
(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

M. v. St.:
„Weisheit leite unsern Bau.“

Chor:
Meister, Urewiger!
Führ‘ uns mit Weisheit
auf all‘ unsern Wegen,
Zum Bau des Tempels –
Der Menschheit zum Segen!
Meister Urewiger,
vom Himmel schau,
Weisheit schenk‘ unserm Bau.

I. Aufs.
„Schönheit ziere ihn.“

Chor.
Meister, Allgütiger!
Öffne die Herzen
Laß Schönheit uns blicken.
Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.
Meister, Allgütiger,
hier stehen wir,
Gib ihm der Schönheit Zier.

II. Aufs.
„Stärke führe ihn aus.“

Chor.
Meister, Allmächtiger!
Gib uns zum Bau
Deines Tempels die Stärke;
Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!
Meister, Allmächt’ger,
wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.


3. Gebet
Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.
Richter freigeschaffner Geister,

4. Gebet
[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:
Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864
Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]
Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

5. Gebet
Mus. v. C. M. von Weber
[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

Auch in:
Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,
unter dem Titel: Maurergebet

Meister, Unendlicher!
Meister Allgütiger!
Lenke zu dir unsere Schritte!
Herr, laß auf unserm Tun
Stets deine Gnade ruhn!
Vater, erhör‘ unsre Bitte!

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!
Laß uns dein göttlich Wort
segnend auf Erden verbreiten!
Stärk‘ uns von Pol zu Pol,
laß uns für Menschenwohl,
laß für die Wahrheit uns streiten!

O laß uns streiten, Gott!
wie auch die Nacht uns droht;
höhnt selbst die Welt unsern Namen!
wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht
einst unser Auge bricht,
leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.



6. Schlußgebet (in der Kette)
[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]
Mel von Br. Friedr. Erk. 1851
Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut


7. Gebet
Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)
Text: Ridel [1909: Riedel]
Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,
(nur die ersten zwei Strophen)


8. Bei Eröffnung der Loge.
[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]
Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]
[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]
Steig in dieser Feierstunde


9. Gebet
(nach voriger Melodie)
Vater! laß im Licht uns wandeln,


10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)
Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]
Großer Meister, überschwenglich mächtig,


11. Bei Eröffnung der Loge
Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]
Br. Bechstein [1836]

Heil dem Osten, wo es taget,
wo die erste Flamme glüht;
wo der Morgenstern im Aether,
eine Blume Gottes, blüht!

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,
wo die erste Röte scheint;
wo der Himmel Perlenthränen
auf die Erde niederweint!

Heil dem Osten, wo es leuchtet,
wo die Sonne stolz sich hebt,
und ein Stern nun über'm Sterne
dieser kleinen Erde schwebt!

Tag und Flamme, Stern und Röte,
Glanz und Sonne, seid gegrüßt
mit dem Gruß des großen Bundes,
der im Lichte strebt und sprießt!


12. Loblied
Mel von Carl Gläser.

Zuerst in:
Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310
(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)


Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,
bringet ihm freudig Anbetung und Dank!
Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,
singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

Jubel ertönet von lachenden Fluren,
lobend ihn, steigen die Sänger empor.
Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,
stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,
seine Geschöpfe verlässet er nie!
Alles fühlt Wohlsein in Lüften,
im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,
preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet] ihm gern!
Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!


Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

1909: Lobgesang
Mus
L. Erk. †1883.
Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied:
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665
]
Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

siehe z. B. für den untenstehenden Text:
Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074 (mit 8 Strophen),
unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.
Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310
Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663
Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491
(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in den Tod;
weil ich noch Stunden auf Erden zähle,
will ich lobsingen meinem Gott.
Der Leib und Seel gegeben hat,
werde gepriesen früh und spat!
werde gepriesen früh und spat!

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,
und was darinnen ist, gemacht.
Alles muß treulich erfüllet werden,
was er uns einmal zugedacht.
Er ist der Herrscher aller Welt,
welcher uns ewig Glauben hält.
welcher uns ewig Glauben hält.



13. Bei Eröffnung der Loge.
Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]
[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
reinste Quelle des Lichtes!
Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!
Herr, dein Geist erfülle uns!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
ew’ges Urbild des Edlen!
Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!
Zu dir lenke Geist und Herz!

O Allmächtiger!
O Allgütiger!
Send‘ uns Stärke der Seele!
Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,
rüste uns mit deiner Kraft!


14. Danklied
Nach Herm. Gottfr. Demme

Zuerst in:
Neue christliche Lieder von H. G. Demme. Gotha 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)
unter dem Titel: Danklied
Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert


Preiset mit feurigem Danke den Herrn!
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Danket dem Vater; er hat uns das Leben,
Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,
schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!
Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,
Töne der Lust und des Jubels erklangen.

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;
Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;
Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,
strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

Menschen! euch gab er den denkenden Geist,
leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,
Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe
Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!
preiset den Vater; er segnet so gern!
Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,
Segen und Freude verbreitet auf Erden!


erst nach 1853:
1909: Meisterloge
Mel. von H. L. Haßler. 1601
Vierstimmig von L. Erk.

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,
 (leicht verändert)


15. Zum Lobe Gottes.
Mel. von Ambrosch II.
Gerhard [1909: W. Gerhard]
Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,
von Bruderlieb‘ umschlungen


16. Lobgesang
Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]
Fulda

Bereits in:
Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142
Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827
Auch in:
Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262
Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190
Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)
Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),
unter dem Titel: Lob Gottes


Lobt den Herrn! der Welten Meister
waltet ewig nah‘ und fern.
Singet ihm! dem Geist der Geister
weihet Lieder! Lobt den Herrn!
[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]


Lobt den Herrn! vereinigt loben
Land und Meer ihn nah‘ und fern.
Singet ihm! er werd' erhoben
hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder
hört der gute Vater gern.
Singet ihm! empor, ihr Brüder,
Herz und Stimme! Lobt den Herrn!
[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,
Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden
gönnet uns der Vater gern,
Singet ihm! er führt durch Leiden
hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!
[1840: gönnt uns unser Vater gern,
führert durch des Lebens Leiden
uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne
strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!
Singet ihm, wenn früh die Sonne
euch ermuntert! Lobt den Herrn!
[1840: und wann früh die Morgensonne
Euch erwecket, lobt den Herrn!]



17. Danklied
Carl Schulz. 1810.
Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

siehe z. B.:
Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65
Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,
unter dem Titel: Danklied
Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,
unter dem Titel: Danklied


Danket dem Herrn!
Wir danken dem Herrn,
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.

Lobet den Herrn!
Ja, lobe den Herrn
auch meine Seele;
vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

Sein ist die Macht!
Allmächtig ist Gott;
sein Thun ist weise,
und seine Huld wird jeden Morgen neu.

Groß ist der Herr!
Ja groß ist der Herr;
sein Nam‘ ist heilig,
und alle Welt ist seiner Ehre voll.

Anbetung ihm!
Anbetung dem Herrn;
mit hoher Ehrfurcht
werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

Lobsinget ihm!
Wir lobsingen ihm
in frohen Chören,
und er vernimmt auch unsern Lobgesang.


erst nach 1853:
1909: Bei Eröffnung der Loge
Mel. Nr. 8. „God save the King“.

Bereits in:
Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,
unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.
mit einer 4. Strophe

Oeffnet die Pforten weit,
Dass sich voll Herzlichkeit
Brüder uns nah'n!
Und als der Treue Pfand
Bietet die Bruderhand
Zu heil'ger Kette Band
Den Freunden an!

Auf, tritt in Festverein
Dreimal willkommen ein,
Du theure Schaar!
Wer auf dem Erdenrund'
Treu blieb dem Maurerbund',
Dem bringt jetzt Herz und Mund
Brudergruss dar.

Ehre dem Heimathsland,
Wo jeder Eintritt fand,
Die Bind' ihm fiel!
Heut' ist die :Heimath hier:
Als unsers Festes Zier
Grüssen Gefährten wir
Am Weg zum Ziel.

Strahlt nicht Minerven’s Bild
Segnend, verklärt und mild
Des Orden Ruhm?
Wo die drei Palmen weh’n,
Die hundert Jahre steh’n,
Lasst uns den Tag begeh’n,
Im Heiligthum!


***

Liederbuch für Freimaurer“, nach 1952


In:
W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13
eröffnet das Kapitel
I. Dem Allmächtigen

mit vier klassischen Kirchenliedern:
Großer Gott, wir loben dich
Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren
Nun danket alle Gott
Ein‘ feste Burg ist unser Gott

Es folgen:
Vater, freigeschaff’ner Geister

und zwei neue Lieder:
Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;
es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten
(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

Siehe auch

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