Gottlob Friedrich Heinrich Küchenmeister

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Gottlob Friedrich Heinrich Küchenmeister

Quelle: Freimaurerzeitung Nr. 31, 2. August 1890, S. 241-242

Kindheit

ward am 2. Januar 1821 in Buchheim bei Lausigk geboren, woselbst sein Vater Pfarrer war. Mit dem Vater siedelte er bei dessen Versetzung 1829 nach Reichenbrand über, verlor aber denselben schon zwei Jahre später, so dass er seiner kräftigsten Stütze beraubt war.

Schulzeit und Studium

Trotzdem bezog er, 14 Jahre alt, die Kreuzschule in Dresden, die er 1840 nach wohlbestandener Maturitätsprüfung mit der Universität in Leipzig vertauschte.


Arzt in Zittau und Dresden

Mit eisernem Fleiß widmete er sich dem medizinischen Studium und trat nach Promovierung zum Dr. med. bei einem Leipziger Arzt als Famulus ein, unter dessen trefflicher Leitung bis 1846 er die erfolgreichste Behandlung der verschiedensten Krankheiten kennen lernte. Jetzt hielt er es an der Zeit, sich selbstständig zu machen; er liess sich als Arzt in Zittau nieder, vertauschte aber 1859 dieses Feld der Tätigkeit mit Dresden, wohin ihm bereits der Ruhm seiner Erfolge, besonders auf wissenschaftlichem Gebiete, vorausgeeilt war, denn bereits, in Zittau hatte er den dunklen Ursachen gewisser Krankheiten nachgeforscht und Mittel zu deren Heilung ausfindig zu machen gesucht.


Wissenschaftliche Arbeiten

So lieferte er zunächst eine Untersuchung über Kaninchentyphus" bei welcher er zum ersten Male die Netz- und Bauchfinnen der Leporinen. Dieser Untersuchung folgten in Kürze bald andere, welche nicht bloß die Aufmerksamkeit des Publikums, sondern auch ganz besonders die der medizinischen Welt auf ihn hinlenkte und die ihm viele Anerkennung, besonders auch die Ernennung zum Herzogl. Meining. Medizinalrath einbrachten.

Seine wissenschaftliche Tätigkeit beschränkte sich aber nicht bloss auf die Herausgabe zahlreicher Schriften, sondern auch auf andere Gegenstände, die, wie z. B. die Feuerbestattung, sein lebhaftes Interesse erregten; er wurde einer der Hauptbegründer des sogenannten Crematoriums in Gotha und zugleich des Vereins "Urne" in Dresden. -


Maurerisches Leben

Er erhielt am 29. Sept. 1845 in der Loge "Apollo" in Leipzig die maurerische Weihe. In Zittau belebte er die 30 Jahre lang ruhende Loge "Zu den drei Zirkeln" wieder, 1847 beförderte man ihn in den 2. und 3. Grad. Gleich darauf wurde er 1. Aufs., 1849 deputirter Mstr. und 1855 Mstr. v. St.und als er 1859 nach Dresden übersiedelte, ernannte ihn die Loge zu ihrem Alt- und Ehrenmstr. Sein Ruf als gediegener Meister in der königlichen Kunst war ihm nach Dresden gefolgt und die Mitglieder der Loge "Zu den drei Schwertern" in Dresden boten ihm den 1. Hammer an, den er auch 1861 annahm und bis 1863 mit gewohnter Umsicht zu handhaben wusste. Als aber in diesem Jahre 29 rechts von der Elbe wohnende Brr. eine Loge in Dresden-Neustadt zu errichten gedachten, wusste man Br. Küchenmeister für dieses Unternehmen zu gewinnen, und seinem Eifer, seiner Opferfreudigkeit ist es zu verdanken, dass schon nach 3 Monaten, am 13. Juli 1863, die Loge "Zu den ehernen Säulen" ins Leben gerufen wurde. Was er hier als Stuhlmeister geleistet, wird in der Geschichte dieser Loge unvergesslich verzeichnet bleiben. Die Wiederlichteinbringung der Loge "Zu den Ehernen Säulen" am 6. Dezember 2014 steht für die Fortsetzung der Traditon der Loge und ihres ersten Gründungsstuhlmeisters. "www.eherne Saulen.de"

2 Ehen und Tod

Bereits in Zittau verheiratete er sich mit Frl. Klara Kämmel. Aus dieser Ehe stammen 3 Kinder, von denen eine Tochter bereits verwitwet, eine andere mit einem Geistlichen verheiratet ist, während ein Sohn sich dem Schauspielerstande gewidmet hat. Nach dem im Jahre 1873 erfolgten Tode seiner teuren Gattin blieb er eine zeitlang Witwer, entbehrte aber dabei der häußlichen Ordnung, weshalb er eine zweite Ehe mit Fr. Hedwig Rebsch-Schöppenthau einging, welche ihm eine treue Lebensgefährtin wurde und ihm die mannigfachen Familiensorgen, die auch ihm nicht Erspart blieben und die oft schwer auf ihn lasteten, nach Möglichkeit mit tragen half.

Um etwas ruhiger leben zu können, zog er nach Blasewitz. Aber auch hier ward er nicht bloß als ein tüchtiger Arzt beliebt und gesucht, sondern auch als ein gemeinnütziger Mann erkannt, dem man angesehene Ehrenämter anvertraute, die er denn auch mit voller Hingabe und Gewissenhaftigkeit bis zu seinem am 13. April 1890 erfolgten Tode bekleidete. Seine irdische Hülle wurde nach Gotha überführt und dort seinem ausdrücklichen Wusche gemäss verbrannt.

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