Hans Georg Bötticher: Unterschied zwischen den Versionen

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Er wurde in Jena, als Sohn eines Pastors, am 20. Mai 1849 geboren, † 15. Januar 1918 in Leipzig. Vater von Joachim Ringelnatz (Hans Gustav Bötticher). Schüler im [[Freimaurerinstitut]] der Loge "[[Zum Goldenen Apfel (Dresden)|Zum Goldenen Apfel]]" in Dresden.
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Er wurde in Jena, als Sohn eines Pastors, am 20. Mai 1849 geboren, † 15. Januar 1918 in Leipzig. Vater von [[Joachim Ringelnatz]] (Hans Gustav Bötticher). Schüler im [[Freimaurerinstitut]] der Loge "[[Zum Goldenen Apfel (Dresden)|Zum Goldenen Apfel]]" in Dresden.
  
 
Bereits als Siebenjähriger siedelte er mit seinen Eltern nach Dresden über.
 
Bereits als Siebenjähriger siedelte er mit seinen Eltern nach Dresden über.
  
===Der Überhund===
 
  
:Pitscherl galt in Hundekreisen
 
:Allgemein für einen Weisen.
 
:Als ein solcher, der modern,
 
:Lag ihm jeder Skrupel fern.
 
:Ohne Nietzsche je zu lesen,
 
:Stand er jenseits Gut- und Bösen,
 
:Sein Gewissen war sehr weit
 
:Und sein Wahlspruch allezeit:
 
:Seine Eigenart bethät'gen –
 
:Respektive: Fleischer schäd'gen.
 
:Einz'ge Pflicht auf dieser Erden
 
:Schien ihm: möglichst satt zu werden. –
 
:Schlimm nur, daß der Metzger Schar
 
:Hierin andrer Ansicht war.
 
:Einst, da er im Schlächterladen
 
:An ein Schinkenbein geraten,
 
:Da vernahm er, schnaufend, plötzlich
 
:Eine Stimme ganz entsetzlich:
 
:»Beinah vierdreiviertel Pfund –
 
:Warte, Himmelhöllenhund!«
 
:Und im Nu war er gepackt
 
:Und – der Schwanz ihm abgehackt!
 
:O mein Gott, wie Pitscherl schrie!
 
:Und verwunden – hat er's nie. –
 
:Als der erste Schmerz vorbei,
 
:Zog er mit Kollegen drei
 
:Hin zu einer feuchten Ecke,
 
:Setzte sich am besten Flecke
 
:Auf die Hinterbeine sachte
 
:(Was sich jetzt so anders machte!),
 
:Strich nach Philosophenart
 
:Mehrmals Schnauz- und Knebelbart
 
:Und begann nach diesem so:
 
:»Ach, was sind die Menschen roh
 
:Und voll Ungerechtigkeit
 
:Und vom Ideal noch weit!
 
:Also um ein Schinkenbein,
 
:Um ein lump'ges Häppchen Schwein
 
:Rauben sie uns unsern Sterz!
 
:Klingt's nicht wie ein schlechter Scherz?
 
:Dort: erbärmliche fünf Pfunde,
 
:Hier: das Edelste vom Hunde!
 
:Dort: ein jämmerlicher Knochen,
 
:Hier: worauf wir Hunde pochen,
 
:Unser Schmuck und unsre Zier!
 
:Dort: ein Stückchen totes Tier,
 
:Hier: ein höchst lebend'ges Glied!
 
:Freunde, welch ein Unterschied!
 
:Wahrlich, teuere Gefährten,
 
:Diese Werte umzuwerten
 
:Ist es Zeit, ist's hohe Zeit!
 
:Und – ich bin dazu bereit.« –
 
:Pitscherl sprach's. Und es geschah
 
:Und der » Überhund« war da!
 
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==

Version vom 12. November 2010, 12:34 Uhr

Er wurde in Jena, als Sohn eines Pastors, am 20. Mai 1849 geboren, † 15. Januar 1918 in Leipzig. Vater von Joachim Ringelnatz (Hans Gustav Bötticher). Schüler im Freimaurerinstitut der Loge "Zum Goldenen Apfel" in Dresden.

Bereits als Siebenjähriger siedelte er mit seinen Eltern nach Dresden über.


Siehe auch