Henochische Magie: Unterschied zwischen den Versionen

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Crowleys Idee besagt, dass man sich von Glaube und Gesellschaft entfremden müsse, um ein Gefühl von Freiheit zu erleben. Hierbei ist Crowleys Kritik an der britischen Gesellschaft überdeutlich zu spüren. Diese Entfremdung von Glaube und Gesellschaft geschehe dadurch, dass im ersten Schritt jeder Mensch seine Individualität auslebt. Kurzum: '''Jeder tut was er will …'''. Hierbei ist allerdings keine Aufforderung zum Hedonismus zu verstehen, denn das im Gesetz heißt es weiter "Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen. Es geht also nicht um das Ausleben des Egos, sondern um die Verbindung mit dem göttlichen Willen und dessen Ausführung, frei von allen äußeren Einflüssen.
 
Crowleys Idee besagt, dass man sich von Glaube und Gesellschaft entfremden müsse, um ein Gefühl von Freiheit zu erleben. Hierbei ist Crowleys Kritik an der britischen Gesellschaft überdeutlich zu spüren. Diese Entfremdung von Glaube und Gesellschaft geschehe dadurch, dass im ersten Schritt jeder Mensch seine Individualität auslebt. Kurzum: '''Jeder tut was er will …'''. Hierbei ist allerdings keine Aufforderung zum Hedonismus zu verstehen, denn das im Gesetz heißt es weiter "Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen. Es geht also nicht um das Ausleben des Egos, sondern um die Verbindung mit dem göttlichen Willen und dessen Ausführung, frei von allen äußeren Einflüssen.
  
In der Von Crowley geforderten Befreiung von der Gesellschaft liegt natürlich eine große Gefahr, denn wenn der Suchende nicht reif genug ist, verfällt er schnell negativen geistigen Einflüssen oder seinem eigenen Ego. Der Grad zum Satanismus ist hier zugegeben schmal.
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In der von Crowley geforderten Befreiung von der Gesellschaft liegt natürlich eine große Gefahr, denn wenn der Suchende nicht reif genug ist, verfällt er schnell negativen geistigen Einflüssen oder seinem eigenen Ego. Der Grad zum Satanismus ist hier zugegeben schmal.
  
 
==Äon der Verwirrung ==
 
==Äon der Verwirrung ==

Version vom 22. Mai 2017, 12:31 Uhr

Das Henochische System

Das Henochische System wird oft als ein satanisches Instrument angesehen. Der Grund dafür liegt vielleicht darin, dass einigen Menschen seit seiner Offenbarung durch John Dee Schlechtes widerfahren ist.

Doch ist dem wirklich so?

Nehmen wir Edward Kelley und Aleister Crowley als Beispiele, so ist ihnen sicherlich viel Schlechtes widerfahren.

Edward Kelley war das Medium von John Dee. Über den Engländer John Dee wissen wir viel mehr als über andere Engelsmagier. Besonders über deren Praktiken, die nahezu unbekannt geblieben sind, berichtet uns John Dee Einzelheiten. Es haben seine Tagebücher, sowie zahlreiche seiner Briefe überlebt. Darüber hinaus haben viele Persönlichkeiten seiner Zeit Aufzeichnungen über ihre Kontakte mit ihm hinterlassen. John Dee unterschied sich völlig von Engelsmagiern vor ihm. Er war mutig genug, alle Welt wissen zu lassen, was er tat. Er wurde von vielen einflussreichen Persönlichkeiten gefördert, darunter Königin Elizabeth I., Graf Albert Laskyr von Polen, Graf Rosenberg von Trebon und Sir Walter Raleigh.

John Dee und Edward Kelley

Am 21. November 1582 erhielt John Dee am westlichen Fenster seines Studierzimmers von Uriel, einem der sieben Erzengel, einen Kristall. Er sollte ihm als Hilfsmittel für seine zukünftige Arbeit dienen. John Dee glaubte an Engel, Geister und an die menschliche Fähigkeit sich ihre Dienste nutzbar zu machen. Durch die Verbindung von emotionalen Visionen, Astrologie und Magie entstand das Henochische System.

Im gleichen Jahr machte er die Bekanntschaft des Apothekers Edward Kelley. In dem von Elias Ashmole aufgefundenen Manuskript des Buches Libri Quinque Mysteriorum fanden sich die Protokolle des 8. Aprils 1584 über ihre spiritistischen Sitzungen. Die alten Aufzeichnungen entstanden dadurch, dass Edward Kelley in einen Kristall schaute und in einen tranceartigen Zustand verfiel. Währendessen sah er Engel oder Geister in dem Kristall. Die 19 (18 + 1) Schlüssel wurden Edward Kelley in der Henochischen Sprache übermittelt.

Vergöttlichung eines jeden

Tue was du willst, sei das ganze Gesetz ... Dieser Satz ist so oft missbraucht und fehlinterpretiert worden. In nicht eingeweihten Kreisen wird er als Beweis verstanden, dass Aleister Crowley ein Satanist, ein Schwarzmagier und ein Anarchist gewesen ist. Folgt man aber den Ausführungen Crowleys gelangt man zu zwei Erkenntnissen, die ihn als Verkünder des neuen Zeitalters (Äon), sowie als Verkünder des Antitheismus hervorheben.

Der oben zitierte Satz, sagt im Allgemeinen aus, dass unsere Individualität wieder befreit werden müsse. Das Resultat dieser Befreiung ist eine Form der Eigenliebe und damit der Weg zur Vergottung eines jeden einzelnen Menschen. Dies ist also kein Satanismus, sondern eher als Antitheismus zu verstehen. Was aber zu seinen Zeiten in der britischen Gesellschaft gleichgesetzt wurde.

Crowleys Idee besagt, dass man sich von Glaube und Gesellschaft entfremden müsse, um ein Gefühl von Freiheit zu erleben. Hierbei ist Crowleys Kritik an der britischen Gesellschaft überdeutlich zu spüren. Diese Entfremdung von Glaube und Gesellschaft geschehe dadurch, dass im ersten Schritt jeder Mensch seine Individualität auslebt. Kurzum: Jeder tut was er will …. Hierbei ist allerdings keine Aufforderung zum Hedonismus zu verstehen, denn das im Gesetz heißt es weiter "Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen. Es geht also nicht um das Ausleben des Egos, sondern um die Verbindung mit dem göttlichen Willen und dessen Ausführung, frei von allen äußeren Einflüssen.

In der von Crowley geforderten Befreiung von der Gesellschaft liegt natürlich eine große Gefahr, denn wenn der Suchende nicht reif genug ist, verfällt er schnell negativen geistigen Einflüssen oder seinem eigenen Ego. Der Grad zum Satanismus ist hier zugegeben schmal.

Äon der Verwirrung

Was John Dee, Edward Kelley und Aleister Crowley vorbereitet haben, ist heute schon spürbar, aber erst in 145 Jahren für alle Menschen erkennbar. Wir befinden uns am Ende eines Zeitalters (Äon) der Verwirrung und noch einige Jahre werden vergehen, bis das nächste Zeitalter die Menschheit neu auf die Probe stellen wird. In den Henochischen Tafeln wird für dieses Zeitalter ein Aufkommen des Antitheismus aufgezeigt.

Im 22. Jahrhundert wird das Wassermannzeitalter nahen, das laut den vorliegenden Interpretationen der Henochischen Tafeln, um 2154 beginnen wird. Die Überlieferungen berichten, dass dieses Zeitalter gekennzeichnet sein wird vom Ende der Religiosität und dem Beginn echter Spiritualität.

Die Henochische Matrix

Das Henochische System ist so universell, dass es als Schlüssel (Matrix) zwischen den unterschiedlichsten Systemen fungieren kann. Das Henochische System ist ein christliches System. Es basiert zwar auf weitaus älteren Wurzeln, aber durch die Übermittlung durch John Dee und Edward Kelley sind die christlichen Bezüge nicht zu leugnen. Insbesondere sind die Hinweise auf die biblische Offenbarung unübersehbar.

Quellen

  • "Die Henochische Magie nach Dr. John Dee: Band 1: Das ursprüngliche System des Dr. John Dee", Michael D. Eschner, Kersken-Canbaz, Holdenstedt, September 2006, 1. Auflage, ISBN 978-3-89423-130-9
  • "Die Henochische Magie nach Dr. John Dee - Band 2 - System und Anwendung im Hermetischen Orden des Golden Dawn", Michael D. Eschner, Kersken-Canbaz, Holdenstedt, Oktober 2006, 1. Auflage, ISBN 978-3-89423-131-6
  • "Henoch, Iadnah Mad von Rolf Löffler", Kersken-Canbaz-Verlag, Holdenstedt 1993, ISBN 978-3-89423-081-4
  • "Das Buch der Egel - Das Henoch'sche System", Giovanni Grippo, Frank Jaspers Verlag, Bawinkel 2004, ISBN 978-3-938090-12-1
  • "Henoch. Die Macht des John Dee", Ralf Löffler, Phänomen-Verlag, Hamburg 2002, ISBN 978-3-93332-121-3
  • "Henoch - Die Magie des Dr. John Dee, Anrufungen in der Engelssprache", Ralf Löffler, Phänomen-Verlag, Hamburg 2006, ISBN 978-3-93332-194-7
  • "Einweihung in die Henochische Magie: Die Henochiche Matrix", Adeleir Steward Kelcrow, Giovanni Grippo Verlag, 1. Auflage, Steinbach (Taunus) 2010, ISBN 978-3-942187-01-5
  • "Einweihung in die Henochische Magie: Rituale der Macht", Adeleir Steward Kelcrow, Giovanni Grippo Verlag, 1. Auflage, Oberursel (Taunus) 2011, ISBN ISBN 978-3-942187-09-1

Siehe auch

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