Joseph zu den drei Helmen

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Matrikel-Nr. 51 in Wetzlar, Die Loge wurde im Jahr 1767 gegründet.

Bedeutende Brüder der Wetzlarer Loge Wilhelm zu den 3 Helmen

Friederich Jacob Dieterich von Bostel geboren 1744 als Sohn des aus Hamburg stammenden Procurators am Reichskammergericht Lucas Andreas von Bostel, der für seine Familie ein Haus in der Pariser Gasse baute. Studierte in Tübingen, Göttingen und Gießen. Wurde 1784 Illuminat (Ordensname Jacobus Molay). Seit 1791 als Nachfolger von Ditfurth Meister vom Stuhl der Wetzlarer Loge bis zu deren Auflösung um 1800. 1799 Mitglied der Wetzlarer gemeinnützigen Gesellschaft und beteiligt an der Übergabe des Logengebäudes an das Gymnasium. Von Bostel heiratete 17770 Franziska Margarete Dietz, die Schwester seines Logenbruders Christian Dietz. Er erwarb in Garbenheim den Koch’schen Landsitz, später Gastwirtschaft zum Goetheplatz (Hügel mit Werthergedenkstätte). Von Bostel starb am 25.5.1810 in Wetzlar.

Salentin Philipp Wilhelm von Bostel war der jüngere Bruder Friedrich von Bostels. Bei der Gründung der Loge „Wilhelm zu den drei Helmen" war er das einzige noch lebende Mitglied der Vorgängerloge „Joseph zu den drey Helmen". Bei der Auflösung dieser Loge hatte er einige Logenutensilien in Verwahrung genommen und bei der Neugründung der Loge im Jahre 1843 an diese übergeben. Er war Advokat am Reichskammergericht. Die Auflösung dieses Gerichts im Jahre 1806 brachte ihn in wirtschaftliche Schwierigkeiten wie die meisten der 42 Advokaten und Procuratoren, die im Gegensatz zu den Assessoren auf ihre privaten Einkünfte angewiesen waren. Durch Vermittlung des Freiherrn Franz Joseph von Albini erhielt er 1810 in der neu errichteten Polizeikommission den Vorsitz als Polizeycommisair. 1816 wurde von Bostel zum preußischen Polizeidirektor ernannt. Er starb ein Jahr nach der Neugründung der Loge.

Johann Christoph von Brandt der 1718 in Oldendorf an der Weser geboren wurde, war als Procurator am Reichskammergericht tätig. Er war Meister vom Stuhl der Loge „Drey Schlüssel zum Winckelmaaß, deren Existenz noch um 1761 nachgewiesen ist. Er trat später der Loge „Joseph zu den drey Helmen" bei.

Wolfgang Heribert von und zu Dalberg wurde 1750 in Worms geboren. Er war der Bruder von Karl Theodor von Dalberg, zu dessen Herrschaftsbereich Wetzlar 1806 noch gehörte. Er war Intendant des Mannheimer Nationaltheaters von 1778 bis 1803 und brachte die Uraufführung von Schillers „Räubern" (1782) und „Die Verschwörung des Fiesko zu Genua" /1784) heraus. Dalberg starb 1806 in Mannheim.

Franz Dietrich von Ditfurth war einer der bedeutendsten deutschen Freimaurer des 18. Jahrhunderts. Er wurde 1738 in Dankersen bei Rinteln an der Weser geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft wurde er 1762 Kanzleiassessor in Wolfenbüttel. 1773 legte er die Assessorenprüfung am Reichskammergericht ab. 1777 wurde er Meister vom Stuhl der Loge „Joseph zu den drey Helmen", die er zu großer Blüte brachte.

Er trat 1782 auf dem Wilhelmsbader Konvent als Gegner der Hochgradfreimaurerei des Templerordens auf, denn er wollte die Freimaurerei von überflüssigem Ballast und unnützen Hochgraden befreien.

Wegen seiner ketzerischen Äußerungen wurde er von Konvent relegiert. Darauf gründete er mit seinem Freund Johann Karl Brönner aus Frankfurt den Eklektischen Bund, womit die Freimaurerei entscheidend reformiert wurde. Ditfurth wurde 1783 Provinzialgroßmeister dieses Bundes, dem sich in den folgenden Jahren zahlreiche Logen anschlossen oder von Wetzlar aus gegründet wurden. Neben Weishaupt und dem Freiherrn von Knigge zählt Ditfurth auch zu den bedeutendsten Illuminaten. Er starb 1813.

August Siegfried von Goué Er wurde 1742 in Hildesheim geboren, studierte die Rechtswissenschaft in Halle und weilte von 1767 bis 1772 als braunschweigischer Legationssekretär in Wetzlar. Er gründete die Rittertafel (Orden Vom Übergang), Goethe, der als junger Praktikant 1771 in Wetzlar weilte, war unter dem Ritternamen Götz von Berlichingen Mitglied dieses Ordens und beschreibt Goué in Dichtung und Wahrheit" wie folgt:

Von Goué, ein schwer zu entziffernder und zu beschreibender Mann, eine derbe, breite hannövrische Figur, still in sich gekehrt. Es fehlte ihm nicht an Talenten mancher Art.. Man hegte von ihm die Vermutung, daß er ein natürlicher Sohn sei; auch liebte er ein gewisses geheimnisvolles Wesen, und verbarg seine eigensten Wünsche und Vorsätze unter mancherlei Seltsamkeiten, wie er denn die eigentliche Seele des wunderlichen Ritterbundes war, ohne daß er nach der Stelle des Heermeisters gestrebt hätte. Vielmehr ließ er, da gerade zu der Zeit das Haupt der Ritterschaft abging, einen anderen Wählen und übte durch diesen seinen Einfluß. So wußte er auch manche kleine Zufälligkeiten dahin zu lenken, daß sie bedeutend erschienen und in fabelhaften Formen durchgeführt werden konnten. Bei diesem allen aber konnte man keinen ernsten Zweck bemerken; es war ihm bloß zu tun, die Langeweile, die er und seine Kollegen bei dem verzögerten Geschäft empfinden mußten, zu erheitern, und den leeren Raum, wäre es auch nur Spinnegewebe, auszufüllen....

Nach einem Zerwürfnis mit seinem Vorgesetztes wurde er 1771 seines Amtes enthoben. Sein Nachfolger wurde übrigens Joh. Friedrich Wilhelm Jerusalem, das Vorbild des Werther. Goué führt in der Folge ein unstetes Leben und bereist zwei Jahre lang ganz Europa. Nach dem Tod seines Vaters verlegte er seinen Wohnsitz nach Salzgitter.

Er verfaßt das Drama Masuren oder der junge Werther. Er war Stifter der Loge „Ludwig zum flammenden Stern" in Bentheim Steinfurt, die am 22.11.1785 von Wetzlar konstituiert wurde. Goué war zuletzt Kommandant der Steinfurter Grenadierwache und starb 1789.

Johann Chrisostomus von Keller war der erste Meister vom Stuhl der Loge Joseph zu den drei Helmen. Er führte 1771 die Untersuchung gegen Nathan Aaron Wetzlar und die von ihm bestochenen Reichskammergerichtsassessoren v. Nettelbla, v. Papius und v. Reuss.

Friederich Graf von Spaur der als kurfürstlicher Mainzer Kammerherr 1776 der Loge beitrat, ergriff die geistliche Laufbahn und wurde Domherr in Salzburg. Sein Onkel Ignaz Joseph, der einer der Förderer des jungen Mozart war (Spaur Messe), hatte auf das Salzburgische Kanonikat zu Friederichs Gunsten verzichtet. Er gründete, wahrscheinlich unter Mitwirkung des freisinnigen Erzbischofs Colloredo 1783 die Salzburger Loge Zur Fürsicht.

Anton Matthias Sprickmann aus Münster schrieb Dramen und Erzählungen im Geiste des Sturm und Drang. Er war Mitglied des Göttinger Dichterbundes. 1779 wurde er Professor für Reichsgeschichte und Staatsrecht in Münster. Seit 1812 förderte er die erst 15jährige Dichterin Annette von Droste-Hülshoff.

Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein wurde am 25.10.1757 in Nassau geboren. Er kam bereits während seiner Göttinger Studienzeit mit der Freimaurerei in Berührung. Als Praktikant am Reichskammergericht wurde er am 5.7.1777 Mitglied der Loge. Er war, zusammen mit Hardenberg der große Reformator in Preußen. Hardenberg, der bereits 1772 am Reichskammergericht praktiziert hatte, wurde erst später in Hannover Freimaurer. Freiherr von und zum Stein starb am 29.6.1831 auf Schloß Cappenberg in Westfalen.

Carl Eberhard von Waechter Der aus Stuttgart stammende Sachsen-Meiningische Hofrat war eines der bedeutendsten Mitglieder des Ordens der Strikten Observanz. Während der französischen Revolution war er Gesandter in Paris und bis 1805 offizieller Vertreter der Reichsritterschaft am Hofe Napoleons. 1810 wurde er wegen seiner wieder angeknüpften Beziehungen zu den Bourbonen aus Deutschland verbannt und ging nach London, wo er den Rest seines einst beträchtlichen Vermögens verlor. Er kehrte 1816 aus der Verbannung zurück und erhielt von den Bourbonen eine Leibrente.

Christian Jakob von Zwierlein wurde 1737 in Wetzlar geboren. Nach dem Studium in Gießen und Göttingen war er seit 1758 Advokat am Reichskammergericht. Im Alter von 30 Jahren wurde er Mitglied der Loge. Er war mit Christiane Friederike v. Hopfer verheiratet, die das Weingut Geisenheimer Hof mit in die Ehe brachte, das noch heute Zwierleins Namen trägt. Er widmete sich fast ausschließlich der Führung der Prozesse des Für-sterzbischofs von Lüttich. Er war eines der vermögendsten Mitglieder der Loge. Seine jährlichen Einkünfte wurden auf 12.000 Gulden geschätzt. In seiner Freizeit beschäftigte er sich mit Geschützwesen, Festungsbau und Bauwesen, worüber ein handschriftliches Werk hinterlassen hat. 1790 wurde er in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Er starb 1793 auf seinem Gut Langsdorf in der hessischen Wetterau.

Bekannte Brüder

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