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Doktor der Theologie
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protestantischer Theologe und Freigeist, 1741 bis 1792, Professor in [[Leipzig]], Erfurt, Gießen, begründete in Heidesheim bei Worms eine Erziehungsanstalt. Durch seine aufklärerischen Schriften geriet er in Zwiespalt mit seinen geistlichen Oberbehörden und wurde seines geistlichen Amtes entkleidet. Seine theologischen Anschauungen ließen vom Christentum nicht viel mehr übrig als nackten [[Deismus]].
  
geb. 1741, † 1792
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1777 trat er dem Freimaurerbunde bei und übertrug dessen innere Einrichtungen auf das Christentum in einem verworrenen Plan, in dem Jesus als Stifter einer geheimen Ordensgesellschaft mit 33 Graden eine Rolle spielt. Auf einem Weinberge bei Halle a.d. S. richtete er ein Wirtshaus ein, wo er eine [[Winkelloge]] unterhielt. Der Versuch, eine Aufklärervereinigung, die "[[Deutsche Union]] der XXII" (s. d.), im Zusammenhänge mit der Freimaurerei zu errichten, brachte ihn in gerichtliche Untersuchung, die schließlich zu seiner Verurteilung führte. Da er zu dem noch den allmächtigen preußischen Minister [[Johann Christoph von Wöllner|Wöllner]] in einem Lustspiel, "Das Religionsedikt", angegriffen hatte, wurde er zu zweijährigem Festungsarrest verurteilt. [[August Friedrich Ferdinand von Kotzebue|Kotzebue]] hat ihm den Namen "Dr. Bahrdt mit der eisernen Stirn" aufgebracht, mit dem er in die Literaturgeschichte eingegangen ist.
  
Verfasser einer Menge Schriften über Philosophie, Theologie, Dogmatik usw.
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Bahrdt war nach mancherlei Schicksalen zuletzt Gastwirt auf einem Weinberg bei Halle.
 
  
 
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Wurde im Jahr 1789 nach Magdeburg ins Gefängnis gebracht, wo er ein Jahr inhaftiert war, weil er eine Schmähschrift (Das Religions-edikt ...) gegen [[Johann Christoph von Wöllner]]´s Religionsedikt verfasst hatte.
  
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*"Philanthropinischer Erziehungsplan: oder vollständige Nachricht von dem ersten wirklichen Philanthropin zu Marschlins",Frankfurt a. M., 1776
 
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[[Kategorie:Persönlichkeiten|Bahrdt]]

Version vom 29. Juli 2012, 23:17 Uhr

Karl Friedrich Bahrdt

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

protestantischer Theologe und Freigeist, 1741 bis 1792, Professor in Leipzig, Erfurt, Gießen, begründete in Heidesheim bei Worms eine Erziehungsanstalt. Durch seine aufklärerischen Schriften geriet er in Zwiespalt mit seinen geistlichen Oberbehörden und wurde seines geistlichen Amtes entkleidet. Seine theologischen Anschauungen ließen vom Christentum nicht viel mehr übrig als nackten Deismus.

1777 trat er dem Freimaurerbunde bei und übertrug dessen innere Einrichtungen auf das Christentum in einem verworrenen Plan, in dem Jesus als Stifter einer geheimen Ordensgesellschaft mit 33 Graden eine Rolle spielt. Auf einem Weinberge bei Halle a.d. S. richtete er ein Wirtshaus ein, wo er eine Winkelloge unterhielt. Der Versuch, eine Aufklärervereinigung, die "Deutsche Union der XXII" (s. d.), im Zusammenhänge mit der Freimaurerei zu errichten, brachte ihn in gerichtliche Untersuchung, die schließlich zu seiner Verurteilung führte. Da er zu dem noch den allmächtigen preußischen Minister Wöllner in einem Lustspiel, "Das Religionsedikt", angegriffen hatte, wurde er zu zweijährigem Festungsarrest verurteilt. Kotzebue hat ihm den Namen "Dr. Bahrdt mit der eisernen Stirn" aufgebracht, mit dem er in die Literaturgeschichte eingegangen ist.

Ergänzungen

Quelle: ?

Gründete im Jahre 1787 die "Deutsche Union"

Wurde im Jahr 1789 nach Magdeburg ins Gefängnis gebracht, wo er ein Jahr inhaftiert war, weil er eine Schmähschrift (Das Religions-edikt ...) gegen Johann Christoph von Wöllner´s Religionsedikt verfasst hatte.

Schriften

  • "Philanthropinischer Erziehungsplan: oder vollständige Nachricht von dem ersten wirklichen Philanthropin zu Marschlins",Frankfurt a. M., 1776
  • "Dr. Carl Friedrich Bahrdts Glaubensbekenntniß: veranlaßt durch ein Kaiserl. Reichshofrathsconclusum", 1779
  • "Moral für Alle Stände", Berlin, 1779, 2 Bd.
  • "Kirchen- und Ketzer-Almanach: Aufs Jahr 1781", Lauge [i.e. Vieweg], 1781
  • "Versuch eines biblischen Systems der Dogmatik", Wittekind, Eisenach und Leipzig, 1785
  • "Griechisch-deutsches Lexicon über das neue Testament, nebst einem Register über Luthers deutsche Bibel (etc.)", 1786
  • "Das Religions-edikt: ein Lustspiel in fünf Aufzügen, eine Skizze", von "Nicolai dem Jüngeren" gedruckt durch J. M. Bengel, 1789
  • "Briefe angesehener Gelehrten, Staatsmänner, und anderer, an den berühmten Märtyrer Dr. Karl Friedrich Bahrdt: seit seinem Hinweggange von Leipzig 1769 bis zu seiner Gefangenschaft 1789", Weygand, 1789
  • "Geschichte und Tagebuch meines Gefängnisses, nebst geheimen Urkunden und Aufschlüsse über Deutsche Union", Frankfurt a. M., 1790
  • "Dr. С. F. Bahrdt´s Geschichte seines Lebens, seiner Meinungen und Schicksale, von ihm selbst geschrieben", Berlin 1790 u. 1791 4. Bd.
  • "Handbuch der Moral für den Bürgerstand", Frankfurt und Leipzig, 1792