Komponisten aus Dresden: 20 neue Gesänge, 1782: Unterschied zwischen den Versionen

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==Komponisten aus Dresden: 20 neue Gesänge, 1782==
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==Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782==
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Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
  
 
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Enthält 4 Lieder von Johann Gottlieb Naumann (II, III, XIV und XXIX)
 
Enthält 4 Lieder von Johann Gottlieb Naumann (II, III, XIV und XXIX)
 
siehe diese unter:
 
siehe diese unter:
15 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788
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8 Liedtexte von [[Naumann-Lieder|Kapellmeister Naumann]], 1775-1788
  
 
ferner.
 
ferner.
11 Kompositionen von Christian Ehregott Weinlig (1782: Dresden)
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11 Kompositionen von [[Christian Ehregott Weinlig]] (1782: Dresden)
7 Kompositionen von Gottfried Augustus Homilius (1782: Dresden)
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6 Kompositionen von Gottfried Augustus Homilius (1782: Dresden)
 
6 Kompositionen von Christian Gotthilf Tag (1749-55 in Dresden, seither: Hohenstein)
 
6 Kompositionen von Christian Gotthilf Tag (1749-55 in Dresden, seither: Hohenstein)
 
5 Kompositionen von Franz Seydelmann (1782: Dresden)
 
5 Kompositionen von Franz Seydelmann (1782: Dresden)
 
5 Kompositionen von Joseph Schuster (1782: Dresden)
 
5 Kompositionen von Joseph Schuster (1782: Dresden)
  
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Bereits 1781 erschien anonym, ohne Angabe von Ort und Drucker, eine Sammlung von 21 „Gesängen für Brüder“ [http://www.muellerscience.com/ESOTERIK/Freimaurerei_Lieder_Gebete/Gesaenge_1781.htm], worunter 11 neue (hier mit * markiert).
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Es handelt sich um die Nummern: II, IV, VIII. XIII-XVII, XXIII, XXVII, XXIX.
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Der „Vorbericht“ ist unterzeichnet mit der Zeile:
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„in der Loge z. g. A. in D.“
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[= in der Logen zum goldenen Apfel, Dresden]
  
  
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(Weinlig und Tag)
 
(Weinlig und Tag)
  
II. Weihgesang.
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* '''II. Weihgesang.'''
 
Ihr Brüder, auf! Das Fest beginnt.
 
Ihr Brüder, auf! Das Fest beginnt.
 
(siehe Johann Gottlieb Naumann, 1782)
 
(siehe Johann Gottlieb Naumann, 1782)
  
III: Bey einer Grundlegung
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'''III: Bey einer Grundlegung'''
 
Preis sey mein Lied, mein Wunsch Gebet!
 
Preis sey mein Lied, mein Wunsch Gebet!
(siehe Johann Gottlieb Naumann, 1782)
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(siehe: Bei der Grundlegung einer neuen Loge
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''Version II'' (1782)
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(Johann Gottlieb Naumann)
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=== * IV. Am Stiftungstage.===
===IV. Am Stiftungstage.===
 
 
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  (Schuster und Homilius)
 
  (Schuster und Homilius)
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Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 130-131,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 130-131,
 
unter dem  Titel: An einem Stiftungstage
 
unter dem  Titel: An einem Stiftungstage
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 287-288 (eine stark veränderte Version)
 
  
  
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1801, veränderte Version in:
+
''Eine veränderte Version in'':
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 287-288
+
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 288-290,
 +
unter dem Titel: Auf einen Stiftungstag
 +
Auswahl von Freymäurerliedern. Durch die E. Loge Muse Urania gesammlet. 1788, 235-236,
 +
unter dem Titel: Stiftungshymne
 +
Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Erster Theil. Berlin 1795, 26-27,
 +
unter dem Titel: Zur Feier des Stiftungsfest‘s
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 287-288, Nr. 442
 +
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 44
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 33-34
  
Wir singen heut im Hochgesang
+
 
dem Stiftungsfest geweiht!
+
Wer stimmt in meinen Hochgesang
Ertöne froher Saitenklang,
+
[1801, 1814, 1817: Wir singen heut im (1814: den) Hochgesang]
ertöne weit und breit.
+
Dem Stiftungsfest geweiht?
 +
Ertöne meyner [1795, 1801, 1814, 1817: froher] Saytenklang,
 +
[1788: O, tön’te meiner Saiten Klang]
 +
Doch fröhlich [1795, 1801, 1814, 1817: ertöne] weit und breit!
  
 
Chor.
 
Chor.
Wir singen heut im Hochgesang
+
Wir singen mit dem [1788: mit den; 1801, 1817: heut im; 1814: heut den] Hochgesang
 
dem Stiftungsfest geweiht.
 
dem Stiftungsfest geweiht.
  
Die Sonn' in Osten war noch nicht,
+
Die Sonn in Osten war noch nicht
das Weltall lag in Nacht,
+
Das Weltall lag in Nacht,
da rief der Schöpfer: werde Licht,
+
Da rief der Schöpfer: Werde Licht --
und Licht brach durch die Nacht.
+
Und Licht brach durch die Nacht.
  
 
Chor.
 
Chor.
O wohl uns, wohl uns.
+
O wohl uns wohl uns daß das Licht
daß das Licht durchbrach des Chaos Nacht.
+
Durchbrach die Chaosnacht [1801, 1817: des Chaos Nacht].
 +
[1814: O wohl uns, daß das Licht durchbrach
 +
Des Chaos graue Nacht.]
 +
 
  
Und auf des Schöpfers mächt'gen Ruf
+
Und auf des Schöpfers mächtgen Ruf
stand da die neue Welt,
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Stand da die schöne [1795, 1801, 1814, 1817: neue] Welt,
ein Ebenbild des, der sie schuf,
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Ein Ebenbild des, der sie schuf,
dem Licht und Recht gefällt.
+
Dem Licht und Recht gefällt.
  
 
Chor.
 
Chor.
Ein Ebenbild des, der sie schuf,
+
Ein Ebenbild des, der sie schuf
dem Licht und Recht gefällt.
+
Dem Licht und Recht gefällt.
  
 
Allein zur neuen Erde kam
 
Allein zur neuen Erde kam
die schwarze Bosheit bald,
+
Die schwarze Bosheit bald,
verhing ihr alles Licht,
+
Verhing ihr alles Licht und nahm
und nahm ihr ab die Urgestalt.
+
Ihr ab die Urgestalt.
  
 
Chor.
 
Chor.
Klagt, Brüder, schwarze Bosheit nahm
+
Klagt Brüder schwarze Bosheit nahm
ihr ab die Urgestalt.
+
Ihr ab die Urgestalt.
  
Da flehten wir hinauf zum Herrn,
+
Da flehten wir hinauf zum Herrn
der aller Vater ist, und fanden auch
+
Der aller Vater ist,
den Schutz nicht fern,
+
Und fanden auch den Schuz nicht fern,
den Unschuld stets genießt.
+
Den Unschuld stets genießt.
  
 
Chor.
 
Chor.
Da fanden wir den Schutz nicht fern,
+
Da fanden wir den Schuz nicht fern,
den Unschuld stets genießt.
+
Den Unschuld stets genießt.
  
 
Vom Urquell alles Lichts floß da
 
Vom Urquell alles Lichts floß da
ein neuer Strahl herab,
+
Ein neuer Strahl herab,
der jedem, der auf ihn nur sah,
+
Der jedem, der auf ihn nur sah
Kraft zur Erkennniß gab.
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Kraft zur Erkentniß gab.
  
 
Chor.
 
Chor.
Heil jedem, der den Lichtstrahl sah,
+
Heil jedem, der den Lichtstrahl sah
der ihm Erkenntnis gab!
+
Der ihm Erkentnis gab.
  
7. Auch über uns ergießt er sich
+
Auch über uns ergießt er sich
mit seinem hellen Schein,
+
Mit seinem hellen Schein
und Weisheit, die der Erd' entwich
+
Und Weisheit, die der Erd entwich
tritt in der Brüder Reih'n.
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Tritt in der Brüder Reih'n.
  
 
Chor.
 
Chor.
Die Weisheit, die der Erd' entwich,
+
Die Weisheit, die der Erd entwich
steh' stets in unsern Reih'n!
+
Steh stets in unsern Reih'n.
</poem>
 
  
  
 
+
V. Am Johannisfeste.
===V. Am Johannisfeste.===
 
<poem>
 
 
  (Weinlig)
 
  (Weinlig)
 
+
siehe:
Auch in:
+
Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 61,
+
''die stark veränderte Fassung, 1782''
unter dem Titel: Auf das Johannisfest (stark veränderte Version)
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 282-283
 
 
 
 
Willkommen Tag die Menschen zu beglücken!
 
Willkommen Tag die Menschen zu beglücken!
Du sollst uns heilig, dreymal heilig seyn!
 
Gebt Kränze her, um den Altar zu schmücken!
 
Gebt Blumen, sie im Tempel hinzustreun!
 
 
Einer.
 
Brüder singt im Hochgesang
 
Unserm großen Meister Dank!
 
Singt dem Quell des Lichts!
 
Aus des Chaos Nacht erschuf
 
Himmelslicht sein Allmachtsruf,
 
Eine Welt aus Nichts.
 
 
Chor.
 
Wir singen ihm im Hochgesang [1801: Lobgesang;].
 
Dir, Meister, tönet unser Dank,
 
Dir, ew'ger Quell des Lichts!
 
 
Wischt Thränen ab, die von den Wangen fließen!
 
Noch Brüder, schützt uns unerkannte Macht.
 
Sie decket unsern Pfad mit Finsternissen
 
Und hüllt des Maurers Werk in heilge Nacht.
 
 
Einer.
 
Brüder singt im etc.
 
 
Chor.
 
Wir singen ihm im etc.
 
 
Ihr Brüder auf! Zu wirken größre Thaten,
 
Ruft [1801: rief] euer Meister euch vom Nichts hervor.
 
Seyd [1801: sey] werth des Ziels! Dann sprossen edle Saaten
 
Aus der Verwesung Staub dereinst empor.
 
 
Einer.
 
Brüder singt etc.
 
 
Chor.
 
Wir singen ihm etc.
 
 
 
Erfüllt wird des Orakels Ausspruch wieder:
 
„Aus Blut — und grauser Dunkelheit kommt Licht.“
 
Wohin zu kühne Töne? — Solche Lieder
 
Geziemen jugendlichem Psalter nicht.
 
 
Einer.
 
Brüder singt etc.
 
 
Chor.
 
Wir singen ihm etc.
 
  
O brich gerüstet mit des Lichtes Pfeilen,
 
Tag unsrer Freuden, durch die Nacht hervor!
 
Komm, sammle uns aus den zerstreuten Theilen,
 
Und hebe dein geweihtes Volk empor.
 
 
Einer.
 
Brüder singt etc.
 
 
Chor.
 
Wir singen ihm etc.
 
 
 
1784: stark veränderte Version in:
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 61
 
 
Heil uns, die wir dich, schönster Tag, erblicken!]
 
du solst uns heilig, dreymal heilig seyn!
 
Gebt Kränze her, um den Altar zu schmücken!
 
gebt Blumen, sie im Tempel hinzustreun!
 
 
Noch hat uns nicht sein Donner ganz erschlagen!
 
sprach einst ein Held, als er dem Sturm entflog,
 
und wenig Edle, künftig bessern Tagen
 
der Zukunft weihend, der Gefahr entzog.
 
 
Faßt Brüder, faßt, wie wahre Helden pflegen,
 
im größern Unglück einen größern Muth!
 
Geht ihm mit kühner Zuversicht entgegen;
 
zeigt, daß auf euch der Geist der Helden ruht!
 
 
Die Thränen weg, die von den Wangen fließen!
 
noch schützt uns eine unerkannte Macht;
 
drum deckt sie unsern Pfad mit Finsternissen
 
und unser Thun mit heilger Mitternacht.
 
 
Die Vorsicht schützt die Unschuld, größre Thaten
 
zu wirken, zieht sie euch vom Nichts hervor.
 
Seyd ihrer würdig! Nur durch Thaten
 
hebt ihr auch einst mit Ruhm das Haupt empor.
 
 
Bald werden die Orakelsprüche wieder erfüllt:--
 
Aus Blut — und Dunkelheit kommt Licht. --
 
Wohin zu kühne Muse? — solche Lieder
 
gehören deiner schwachen Leyer nicht.
 
 
Dich, großer Tag, dich segnen unsre Brüder,
 
sey uns gesegnet heilge Dunkelheit!
 
nur unter deinem ruhigen Gefieder
 
steht unser Bau, ein Werk der Ewigkeit.
 
 
Brich bald, gerüstet mit des Lichtes Pfeilen,
 
Tag unsrer Freude, aus der Nacht hervor!
 
Komm, sammle uns aus den zerstreuten Theilen,
 
und hebe dein geweihtes Volk empor!
 
 
</poem>
 
</poem>
 
 
  
 
===VI. Am Johannisfeste.===
 
===VI. Am Johannisfeste.===
 
<poem>
 
<poem>
 
  (Homilius)
 
  (Homilius)
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 230-231
 
 
 
 
Singt, Maurer singt dem Tage Freudenlieder!
 
Singt, Maurer singt dem Tage Freudenlieder!
Wie Engel schön, im Lichtgewand
 
Senkt er zu euch aus Ostens Höhn [1801: Höh] sich nieder,
 
Der unsrer Eintracht Bund verband.
 
Eilt [1801: Auf!], Brüder, eilt ins Heiligthum,
 
Und singt des großen Meisters Ruhm!
 
 
Rauh ist die Bahn, die Viele wandeln müssen
 
Für uns sind Rosen hingestreut.
 
Hinweg mit Thrän und Kummer! Maurer wissen,
 
Daß Tugend froh zu seyn gebeut.
 
Freut, Brüder, euch im Heiligthum,
 
Und singt etc.
 
 
Laßt Gold und Rang [1801: Rang und Gold], die länger nicht verweilen,
 
Als es dem Eigensinn [1801: blinden Glück] gefallt,
 
Sie, die im Tod einst treulos von uns eilen,
 
Laßt ihrem Liebling sie, der Welt!
 
Freut [1801: Rühmt] edler euch im Heiligthum,
 
Und singt etc.
 
  
Denn [1801: Hier], Brüder, hier, an dieser heilgen Stätte
+
siehe: Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1775,
Hier athmen Aller Herzen frey;
+
mit der Eingangsstrophe: Er kommt, umtanzt von Freuden kommt er wieder
Nur [1801: die] Tugend schließt um uns die ewge Kette
+
''Stark verändert und mit neuer 1. und 5. Strophe''
Geheimnißvoller Maurerey.
 
Kommt, opfert ihr im Heiligthum,
 
Und singt etc.
 
  
Und [1801: O] du, wenn wir der Tugend Tempel bauen,
 
Hüll uns in deine Schatten, Nacht!
 
Verbreite rings um unsre Loge Grauen,
 
Wenn rege Neugier um uns wacht!
 
Gott selbst schützt unser Heiligthum:
 
Singt, singt des großen Meisters‘ Ruhm!
 
 
</poem>
 
</poem>
 
 
  
 
===VII. Bey dem Wechsel des Jahres.===
 
===VII. Bey dem Wechsel des Jahres.===
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===VIII. Bey der Aufnahme eines Bruders.===
+
=== * VIII. Bey der Aufnahme eines Bruders.===
 
<poem>
 
<poem>
 
  (Weinlig)
 
  (Weinlig)
Zeile 410: Zeile 287:
 
Auch in:
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 159-160
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 159-160
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 81-82,
 +
unter dem Titel: V. Abtheilung. – Bei Aufnahmen.
  
  
Zeile 464: Zeile 343:
  
  
===IX. Gesang eines jungen Bruders.===
+
IX. Gesang eines jungen Bruders.<br/>
<poem>
+
Woher kommt mir der feste Muth<br/>
(Weinlig)
+
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777<br/>
Auch in:
+
(Weinlig)
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 140,
 
unter dem Titel: Gesang eines jüngeren Maurers
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 290
 
 
 
 
 
Woher kommt mir der feste Muth,
 
So unerschüttert da zu stehn? —
 
Im Busen wallt mir Heldenglut
 
Und treibt mich standhaft [1784: feurig; 1801 ohne: standhaft oder feurig] fortzugehn.
 
 
 
Zu gehn in tiefer Mitternacht
 
Die lange steile Felsenbahn —
 
Wer hat mich bis hieher gebracht?
 
Wer bringt mich ach! [1801 ohne: mich ach!] zum Ziel hinan?
 
 
 
Dort [1801: Da] flammt der Stern! [1784: Dort glänzt das Licht!] Die Nacht zerreißt
 
Vor ihm ihr wölkigtes Gewand.
 
Ein Gott ists, der mich folgen heißt!
 
Ich reich ihm willig meine Hand.
 
[1801: vor ihm ist schwarz Gewand!
 
Ein Gott, der mich ihm folgen heißt,
 
reicht mir die Zuspruchshand.]
 
 
 
[1801 sind nun zwei Strophen eingefügt:
 
 
 
Ich geh', und unterlieg' ich ja,
 
wenn Kraft, nicht Muth gebricht,
 
so seys dem Heiligthume nah,
 
und nah dem vollen Licht.
 
 
 
So schreit ich fort, und zittert auch
 
der Boden unter mir,
 
wälzt sich aus Schlünden Glut und Rauch
 
und Donner über mir.]
 
 
 
Trag' ich ein unbeflecktes Herz,
 
Gehn gute Thaten mir voran [1801: mit],
 
Fliegt meine Seele Himmelwärts —
 
Wie leicht ist jeder Schritt gethan.
 
 
 
So sey mein Vorsatz immerdar:
 
Voll Muths, gerecht und gut zu seyn.
 
Das Laster nur, nicht die Gefahr;
 
Die Schande, nicht den Tod zu scheun!
 
[1801: gut und beherzt zu seyn;
 
Und für die Tugend nie Gefahr,
 
selbst nie den Tod zu scheun.]
 
</poem>
 
  
  
Zeile 552: Zeile 383:
 
Ein Denkmal für die Ewigkeit.
 
Ein Denkmal für die Ewigkeit.
 
</poem>
 
</poem>
 
 
  
 
===XI. Gesellenlied.===
 
===XI. Gesellenlied.===
Zeile 586: Zeile 415:
  
  
===XII. Der Meister an die Brüder.===
+
XII. Der Meister an die Brüder.<br/>
<poem>
+
Des großen Baues großer Meister,<br/>
(Schuster)
+
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777<br/>
Auch in:
+
(Schuster)
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 60-61
 
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 45-47
 
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin. 1832, 33-35; auch noch 1869, 72-74
 
 
 
 
 
Des großen Baues großer Meister,
 
Du ewig unerschöpfter [8132: unerforschter] Geist;
 
Aus dem herab auf alle Geister
 
Des heilgen Lichtes Strom sich geußt!
 
Beglück am wunderbaren Baue
 
Des schwachen Menschen armen Fleiß,
 
Daß im Erfolg der Zweifler schaue,
 
Des Maurers Werk sey dein Geheiß!
 
 
 
Fühlt, Brüder, eures Namens Würde
 
Und preist des großen Meisters Hand,
 
Der ohne fremder Satzung Bürde
 
Zu Glück und Weisheit euch verband!
 
Zu Nutz dem menschlichen Geschlechte
 
Steig' euer Bau vollbracht empor.
 
Und durch die Schatten eurer Nachte
 
Dring eurer Tugend Licht hervor!
 
 
 
Der Schönheit Kleinod laßt [1832,: mag] euch leiten
 
Der Weisheit hohen Pfad zu gehn,
 
Und Stärke wird den Mann begleiten,
 
Der Mann sich fühlt das Licht zu sehn.
 
Nur kleine Herzen, kleine Seelen
 
Sieht man sich kühner That entziehn:
 
Laßt uns von (1832: euch zu] großer That beseelen
 
Und bey dem hohen Werke glühn!
 
[1832: Um für das hohe Werk zu glüh’n.]
 
 
 
Selbst, wo oft Schwachheit triumphirte,
 
Siegt edler Tugenden Gefühl.
 
Die regelloseste Begierde
 
Lenkt Weisheit zu der Tugend Ziel.
 
So borgt vom wilden Sturm die Schwingen
 
Durch Klipp und Meer der Steuermann —
 
Durch klippenvolle [1832: prüfungsvolle] Pfade dringen
 
Auch wir zu höherm Licht hinan.
 
 
 
Der Meister, der in ferner Straße
 
Den Sphären Kreis und Lauf gebeut,
 
Sieht unsrer Winkel Ebenmaaße
 
Und unsrer Zirkel Richtigkeit.
 
Wer, Brüder, sagt mir, wer entglühet
 
Beym stolzesten [1832: heiligen] Gedanken nicht:
 
Der ewge Meister steht und siehet [1832: droben siehet]
 
Des Maurers Werk und seine Pflicht.
 
[1832: Des Maurers Wirken Nach der Pflicht.]
 
 
 
Ergießt euch, edlere [1832: würdige] Gefühle,
 
Zu nachruhmvoller [1832: segensvoller] Thätigkeit!
 
Dis Ringen nach dem hohen Ziele
 
Entflamm uns zur Vollkommenheit!
 
Daß oft der Abendstern verweile
 
Und unsers Eifers Zeuge sey,
 
Und Bruder mit dem Bruder theile
 
Die Freuden unsrer [1832: ächter] Maurerey.
 
</poem>
 
  
  
  
===XIII: Vaterlandsliebe.===
+
=== * XIII. Vaterlandsliebe.===
 
<poem>
 
<poem>
 
  (Weinlig)
 
  (Weinlig)
 
Auch in:
 
Auch in:
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 3,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 3,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 6 und 100
+
Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Berlin 1795, 79
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 6 (Seite 100 siehe weiter unten)
 +
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 129-130,
 +
unter dem Titel: Vaterland
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 13-14 (Seite 24 siehe weiter unten)
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 15,
 +
mit der Angabe: Arndt
 +
in der II. Abtheilung: Zu Ehren des Königs
 +
1857 und 1869, 20-21, mit der Angabe: Ged. v. Arndt. – Comp. v. Gürlich.
 +
 
  
 
Auch dir ertöne, Vaterland,
 
Auch dir ertöne, Vaterland,
 
Mein feyernder Gesang!
 
Mein feyernder Gesang!
[1801, 100: Es töne dir, o Vaterland,
 
jetzt unser Lobgtesang,]
 
 
Und deinem Vater, Vaterland,
 
Und deinem Vater, Vaterland,
 
Der Maurer frommer Dank.
 
Der Maurer frommer Dank.
Zeile 673: Zeile 448:
 
Nicht gern auf Händen trägtl
 
Nicht gern auf Händen trägtl
  
Auf Händen , die der Treue Schwur
+
Auf Händen , die der Treue [1813: treue] Schwur
[1784 und 1801, 6: Ihr, die der hohe, heilge Schwur]
+
[1784, 1795 und 1801, 6: Ihr, die der hohe, heilge Schwur]
[1801, 100: Ihr, die das Wort, ihr, die der Schwur]
 
 
Vor Gottes Augen band.
 
Vor Gottes Augen band.
 
Für Weisheit und für dich, Natur,
 
Für Weisheit und für dich, Natur,
 
Für Ihn und Vaterland!
 
Für Ihn und Vaterland!
  
So [1784 und 1801: Auf,] preist in edlen Werken Ihn,
+
So [1784, 1795 und 1801: Auf,] preist in edlen Werken Ihn,
 
Ihr Pflanzen unsrer Saat!
 
Ihr Pflanzen unsrer Saat!
 
Laßt Bürgertreu im Herzen glühn!
 
Laßt Bürgertreu im Herzen glühn!
Er will nicht Lob: nur That
+
Er will nicht Lob: nur That.
 +
 
 +
 
 +
''Abgewandelte Version in'':
 +
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 10
 +
Unter dem Titel: Vaterlandsliebe.
 +
 
 +
Auch die ertöne, Vaterland,
 +
Mein feyerliches Lied,
 +
Hinweg wem nicht fürs Vaterland
 +
Der Busen kindlich glüht!
 +
 
 +
Und ewig geh’s dem Manne wohl
 +
Der's weise hebt und pflegt,
 +
Der brüderlich des Volkes Wohl
 +
Auf Vaterhänden trägt.
 +
 
 +
Ihr, die ein hoher, heiliger Schwur
 +
Für Gott und Vaterland,
 +
Für Weisheit, Tugend und Natur,
 +
Für dich, o Menschheit, band,
 +
 
 +
Auf preißt den, der im Vaterland
 +
Aussät der Tugend Saat,
 +
Und helft sie aufziehn durch Verstand,
 +
Durch Treu und gute That.
 +
 
 +
 
 +
''Veränderte Version mit einer zusätzlichen Strophe in:''
 +
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. 1788, 49-51
 +
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder, 1790, 156-157
 +
unter dem Titel: Vaterlandsliebe
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100
 +
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 13
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817, 24
 +
 
 +
 
 +
Es töne dir, o Vaterland,
 +
Jetzt unser Lobgesang,
 +
Und deinem Vater, Vaterland,
 +
Der Maurer frommer Dank.
 +
 +
Wo ist der Mann, in dessen Brust
 +
Nicht Liebe für ihn schlägt?
 +
Hinweg! wer seines Volkes Lust
 +
Nicht gern auf Händen trägt!
 +
 +
Ihr, die das Wort, ihr, die der Schwur
 +
Vor Gottes Augen band,
 +
Für Weisheit, und für dich Natur,
 +
Für ihn und Vaterland!
 +
 +
Auf, preißt in edlen Werken ihn,
 +
Ihr Pflanzen seiner Saat!
 +
Laßt Bürgertreu im Herzen glühn.
 +
Er will nicht Lob, - nur That.
  
[1801, 100, ist eine Strophe angefügt:
 
 
Laßt Herrschsucht uns, und Schwärmerei,
 
Laßt Herrschsucht uns, und Schwärmerei,
 
und Aberglauben fliehn;
 
und Aberglauben fliehn;
 
so wird die reine Maurerei
 
so wird die reine Maurerei
im Vaterlande blühn.]
+
im Vaterlande blühn.
 +
 
 +
 
 +
''Nochmals veränderte Version in:''
 +
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 31-32,
 +
unter dem Titel: Vaterlands Liebe
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 24 (nochmals abgeändert)
 +
 
 +
Auch dir ertöne, Vaterland,
 +
Mein feiernder Gesang!
 +
Und deinen Vätern Vaterland,
 +
Der Maurer frommer Dank!
 +
 
 +
Chor.
 +
Und deinen Vätern, Vaterland,
 +
Der Maurer frommer Dank!
 +
 
 +
Wo ist der Mann, in dessen Brust
 +
Nicht Liebe für Sie schlägt?
 +
Wo ist der Mann, der nicht mit Lust
 +
Sie gern auf Händen trägt!
 +
 
 +
Chor.
 +
Wo ist der Mann, der nicht mit Lust
 +
Sie gern auf Händen trägt!
 +
 
 +
Ihr, die der hohe heil‘ge Schwur
 +
Vor Gottes Augen band.
 +
Für Weisheit und für dich, Natur!
 +
Für Sie und Vaterland.
 +
 
 +
Chor.
 +
Für Weisheit und für dich, Natur!
 +
Für Sie und Vaterland.
 +
 
 +
Auf, preißt in edlen Werken Ihn,
 +
Den weissen Magistrath!
 +
Laßt Bürgertreu im Herzen glühn,
 +
Er will nicht Lob, nur That.
 +
 
 +
Chor.
 +
Laßt Bürgertreu im Herzen glühn,
 +
Er will nicht Lob, nur That.
  
  
  
  
XIV. Forschen des Maurers.
+
* '''XIV. Forschen des Maurers.'''
 +
Der Thräne gleich, die in der Stille
 
siehe:
 
siehe:
15 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788
+
8 Liedtexte von [[Naumann-Lieder |Kapellmeister Naumann]], 1782
 +
 
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
===XV. Vorsatz des Maurers.===
+
=== * XV. Vorsatz des Maurers.===
 
<poem>
 
<poem>
 
  (Seydelmann)
 
  (Seydelmann)
Zeile 707: Zeile 579:
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 67,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 67,
 
unter dem Titel: Der Entschluß.
 
unter dem Titel: Der Entschluß.
 +
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 90-91
 +
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Herausgegeben von dem Br. F. W: von Schütz. Zwote vermehrte und verbesserte Auflage. Altona, bei Friedrich Bechtold 1800, 94-96
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 134-135
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 134-135
  
Zeile 742: Zeile 616:
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
=== * XVI. Bestimmung des Maurers.===
 
 
===XVI. Bestimmung des Maurers.===
 
 
<poem>
 
<poem>
 
  (Weinlig)
 
  (Weinlig)
Zeile 789: Zeile 661:
  
  
===XVII. Erinnerung des Todes.===
+
=== * XVII. Erinnerung des Todes.===
 
<poem>
 
<poem>
 
  (Weinlig)
 
  (Weinlig)
Zeile 860: Zeile 732:
 
<poem>
 
<poem>
 
  (Tag)
 
  (Tag)
 +
 
Auch in:
 
Auch in:
 +
Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Berlin 1795, III, 46-47
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 265
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 265
 +
Lieder für Freimaurer. Hannover 1809, 123-124
 +
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 97-98
 +
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 122-124,
 +
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 157
 +
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 201-202,
 +
1857 und 1869, 311-312,
 +
mit der Angabe: Comp. v. Conciolini.
 +
 +
''Vertont von Ernst Johann Christian Schick''
 +
  
 
Wenn einst vom Staube losgerissen
 
Wenn einst vom Staube losgerissen
Zeile 868: Zeile 752:
 
Wenn weiter als Gedanken dringen
 
Wenn weiter als Gedanken dringen
 
Auf Sphären, welche dich besingen,
 
Auf Sphären, welche dich besingen,
[1801: auf sphären, die dein Loblied singen,]
+
[ab 1795: auf Sphären, die dein Loblied singen,]
 
Ich glänzend, großer Meister, geh;
 
Ich glänzend, großer Meister, geh;
  
Zeile 874: Zeile 758:
 
Wo seit Aeonen Sonnen liefen
 
Wo seit Aeonen Sonnen liefen
 
In nie empfundner Melodie,
 
In nie empfundner Melodie,
[1801: Dann hör‘ ich in der Schöpfung Höhen,
+
[ab 1795: Dann hör‘ ich in der Schöpfung Höhen,
 
da, wo sich schön’re Sonnen drehen,
 
da, wo sich schön’re Sonnen drehen,
 
der Wahrheit holde Melodie;]
 
der Wahrheit holde Melodie;]
Zeile 902: Zeile 786:
 
Dem Guten stehst du segnend bey.
 
Dem Guten stehst du segnend bey.
  
[1801: eine ganz andere fünfte Strophe:
+
[ab 1795 ''eine ganz andere fünfte Strophe'':
 
Dann wird die Wahrheit dem Geweih’ten,
 
Dann wird die Wahrheit dem Geweih’ten,
 
die nie gelösten Räthsel deuten,
 
die nie gelösten Räthsel deuten,
dann ist unser Geist von Fesseln frei;
+
dann ist mein (1801: unser) Geist von Fesseln frei;
 
bis dahin, hier im Thal der Klage,
 
bis dahin, hier im Thal der Klage,
 
sey, Mutter! Freundinn meiner Tage!
 
sey, Mutter! Freundinn meiner Tage!
 
Sey mir gesegnet, Maurerei.]
 
Sey mir gesegnet, Maurerei.]
 +
 
</poem>
 
</poem>
 
 
  
 
===XIX. Wohlthätigkeit.===
 
===XIX. Wohlthätigkeit.===
Zeile 918: Zeile 801:
 
Auch in:
 
Auch in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
 +
Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 5.6
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
 +
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 9-10
 +
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41
  
 
Großer Meister und Erhalter
 
Großer Meister und Erhalter
Zeile 924: Zeile 811:
 
Deiner Milde sonder gleichen
 
Deiner Milde sonder gleichen
 
Mir zum Muster aufgestellt.
 
Mir zum Muster aufgestellt.
 +
[1823: Zahllos im Naturgebiete
 +
Sind die Zeichen Deiner Güte
 +
Uns zum Muster aufgestellt.]
  
 
Menschen! Brüder! Ahmt die Milde
 
Menschen! Brüder! Ahmt die Milde
Zeile 930: Zeile 820:
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Balsam in des Dulders Wunden!
 
Tröstet ihn im Ungemach!
 
Tröstet ihn im Ungemach!
 +
[1823: Trocknet Thränen, lindert Schmerzen;
 +
Heget Leid im eignen Herzen
 +
Bey des Bruders Ungemach.]
  
 
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
 
Eures Reichthums freut euch, Reiche!
Zeile 942: Zeile 835:
 
Deine Pflichten zu erfüllen,
 
Deine Pflichten zu erfüllen,
 
Aus des Segens Quell herab.
 
Aus des Segens Quell herab.
 +
 +
[1806:
 +
Du auch, mit des Lebens Gütern
 +
Nicht Beglückter, klage nicht!
 +
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
 +
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
 +
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]
  
 
Wars auch nur der Wittbe Gabe,
 
Wars auch nur der Wittbe Gabe,
Zeile 949: Zeile 849:
 
Geben will, nicht geben kann.
 
Geben will, nicht geben kann.
  
 +
1806:
 +
Wars auch nur die kleinste Gabe,
 +
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
 +
Segnend blickt er auf den Armen,
 +
Der von Herzen, voll Erbarmen,
 +
Geben will, nicht geben kann.]
 +
 +
[1823:
 +
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
 +
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
 +
Prüfend unser inn'res Streben,
 +
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
 +
Für die Gabe selber an.]
  
  
Zeile 956: Zeile 869:
 
Wie selig lebt, wer innern Frieden
 
Wie selig lebt, wer innern Frieden
 
siehe:
 
siehe:
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 13 neue Lieder, 1771
+
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 8 neue Lieder, 1771
 
8. Das Glück des Weisen
 
8. Das Glück des Weisen
  
Zeile 964: Zeile 877:
 
(Weinlig)
 
(Weinlig)
 
Die Ihr mit Stärk' und Licht vertraut,
 
Die Ihr mit Stärk' und Licht vertraut,
siehe:
+
siehe: Weitere Hamburger Logenlieder, 1774
Heinrich August Ottokar Reichard: Freymäurer-Lieder. 1776,
 
unter dem Titel: Glück der Maurer.
 
  
  
Zeile 974: Zeile 885:
 
Die ihr der Tugend Tempel baut,
 
Die ihr der Tugend Tempel baut,
 
siehe:
 
siehe:
Theodor Gottlieb von Hippel: 23 neue Lieder, 1772
+
Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770
Ohne Titel
+
 
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
===XXIII. Hymne an die Weisheit.===
+
=== * XXIII. Hymne an die Weisheit.===
 
<poem>
 
<poem>
 
  (Tag)
 
  (Tag)
Zeile 986: Zeile 897:
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 49 (nur die ersten vier Strophen),
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 49 (nur die ersten vier Strophen),
 
unter dem Titel: An die Weisheit.
 
unter dem Titel: An die Weisheit.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83-84
+
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83-84 (eine stark veränderte Version 269-270)
 +
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 72-74
 +
 
  
  
 
Du, die mit Hoheit in den Blicken,
 
Du, die mit Hoheit in den Blicken,
In ihrer starken Rechten [1801: Rechte] Sieg,
+
In ihrer starken Rechten [1801, 1812: Rechte] Sieg,
 
Uns Erdgebohrne zu beglücken,
 
Uns Erdgebohrne zu beglücken,
Von ihrem Göttersitze stieg.
+
Von ihrem Göttersitze [182: Flammenthorne] stieg.
  
 
Die jeden Kummer dieser Erde
 
Die jeden Kummer dieser Erde
Zeile 1.033: Zeile 946:
 
Der Geist sieht Licht, kehrt freudig wieder.
 
Der Geist sieht Licht, kehrt freudig wieder.
 
Und nimmt erwählt am Lichte Theil.
 
Und nimmt erwählt am Lichte Theil.
</poem>
 
  
  
 +
 +
''Eine stark veränderte Version in'':
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 269-270 (die andere Version 83-84)
 +
 +
Wer ist‘s, der Weisheit recht verehret, —
 +
mit ungetheiltem Herzen liebt? —
 +
nur der, der, was die Wahrheit lehret,
 +
an sich und andern thätig übt.
 +
 +
2. Erkannter Wahrheit nachzuleben,
 +
der Täuschung niemals Weihrauch streun:
 +
dies ist das selige Bestreben.
 +
dem sich die ächten Maurer weihn.
 +
 +
3. Das Ziel, nach dem die Thoren streben,
 +
ist ihrer Tugend Klippe nicht;
 +
aus Nächten, die sie hier umgeben,
 +
errettet sie der Wahrheit Licht!
 +
 +
4. Dies strahlet gleich der Morgensonne
 +
auf ihre dunkle Erdenbahn,
 +
und kündigt, als der Quell der Wonne,
 +
den Tag, dem keine Nacht folgt, an.
 +
 +
5. Mag denn die Thorheit sich erfrechen,
 +
voll Eigensucht auf sie zu schmähn;
 +
die Wahrheit wird die Unschuld rächen,
 +
und zu Triumphen sie erhöh'n.
 +
 +
6. Bei ihr ist ächtes Oel zu finden,
 +
das ihre Flamme ewig nährt;
 +
bei ihr die Fackel anzuzünden,
 +
die sichern Tritt und Ruh' gewährt.
 +
 +
7. Schon flammt es, gleich dem Morgensterne,
 +
auch uns in dunkler Mitternacht;
 +
und, Brüder, in der goldnen Ferne,
 +
da glänzt der Tag uns ohne Nacht!
 +
 +
8. Empor auf rüstigem Gefieder,
 +
schöpft aus dem Quell, genießt das Heil!
 +
kehrt froh zu eurem Ursprung wieder,
 +
und nehmt erwählt am Lichte Theil.
 +
</poem>
  
 
===XXIV. An die Unbekannten.===
 
===XXIV. An die Unbekannten.===
Zeile 1.107: Zeile 1.063:
  
  
[1784 und 1801 statt der Strophen 5-7:
+
[''1784 und 1801 statt der Strophen 5-7'':
  
 
5.
 
5.
Zeile 1.134: Zeile 1.090:
 
Zum Tempel, wo der Friede thront,
 
Zum Tempel, wo der Friede thront,
 
siehe:
 
siehe:
Theodor Gottlieb von Hippel: 23 neue Lieder, 1772,
+
Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1772 und 1775,
 
unter dem Titel: Der Hierophant
 
unter dem Titel: Der Hierophant
 
</poem>
 
</poem>
Zeile 1.143: Zeile 1.099:
 
<poem>
 
<poem>
 
  (Seydelmann)
 
  (Seydelmann)
 +
 
Auch in:
 
Auch in:
 +
Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Berlin 1795, III, 4-6
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 133-134 (ohne die fünfte Strophe)
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 133-134 (ohne die fünfte Strophe)
  
  
Hoch über dir, du kleiner [1801: stiller] Tempel, schwebet,
+
Hoch über dir, du kleiner [ab 1795: stiller] Tempel, schwebet,
 
Des ewgen Meisters Flammenblick.
 
Des ewgen Meisters Flammenblick.
 
Der Frevler schäumt, und der Verfolger bebet
 
Der Frevler schäumt, und der Verfolger bebet
Zeile 1.153: Zeile 1.111:
  
 
Wo ist die Schmach, mit der ein Volk uns schmähte,
 
Wo ist die Schmach, mit der ein Volk uns schmähte,
Das innern Adel nie [1801: nicht] gekannt?
+
Das innern Adel nie [ab 17: nicht] gekannt?
 
Nicht unser Werk! Gott wars, der uns erhöhte.
 
Nicht unser Werk! Gott wars, der uns erhöhte.
 
Gott hieß sie schwinden — und sie schwand.
 
Gott hieß sie schwinden — und sie schwand.
Zeile 1.171: Zeile 1.129:
 
Er wacht! Triumph! und die Verleumdung lieget
 
Er wacht! Triumph! und die Verleumdung lieget
 
Vor unserm Heiligthum bezähmt.
 
Vor unserm Heiligthum bezähmt.
 +
 
</poem>
 
</poem>
  
 
+
=== * XXVII. Ermunterung.===
 
 
===XXVII. Ermunterung.===
 
 
<poem>
 
<poem>
 
  (Schuster)
 
  (Schuster)
Zeile 1.239: Zeile 1.196:
 
(Seydelmann)
 
(Seydelmann)
 
Den Pfad des Lichts getrost zu wandeln,
 
Den Pfad des Lichts getrost zu wandeln,
siehe:
+
siehe: „Den Weg des Lichts getrost zu wandeln“, 1776
Johann Adolf Scheibe: 15 neue Lieder, 1776
+
Eine veränderte Form, 1782
LXXI. ohne Titel
 
2. Version
 
 
 
  
  
XXIX: Tafelgesang.
+
''' * XXIX: Tafelgesang'''.
 
Des Guten Quelle! Gott des Lebens!
 
Des Guten Quelle! Gott des Lebens!
 
siehe:
 
siehe:
50 frühe  freimaurerische Gebete
+
50 frühe  freimaurerische [[Gebete]]
 
Johann Gottlieb Naumann, 1782
 
Johann Gottlieb Naumann, 1782
</poem>
 
  
  
  
===XXX. Tafelgesang.===
+
XXX. Tafelgesang.
<poem>
 
(Homilius)
 
Die Vorlage ist eine sog. Skolie („Tischlied bey den Alten“) von
 
August Hermann Niemeyer
 
In: Gedichte. Leipzig, 1778, 198
 
 
 
Leicht abgewandelt auch in:
 
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 156-157,
 
mit dem Titel: Danklid bei frölicher Malzeit.
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 23,
 
unter dem Titel: Tischlied.
 
Valentin Karl Veillodter: Lieder, Erzählungen und Fabeln für Kinder. Dritte Aufl. 1814, 52,
 
mit dem Titel: Tischgebet
 
 
 
 
 
Dank dem Geber? Dank!
 
Daß der Gaben Fülle
 
Uns erquickt.
 
Daß der Freundschaft Wonne
 
Uns entzückt.
 
Hat  des Fürsten Marmorsaal
 
Freuden mehr als unser Mahl?
 
Töne dem Geber Gesang!
 
 
 
Dank dem Schöpfer! Dank!
 
Daß die Silberquelle
 
Für uns floß,
 
Daß sein milder Regen
 
Sich ergoß!
 
Floß im Sommerregen
 
Nicht für uns der Segen?
 
Fließ auch dem Schöpfer, Gesang!
 
 
 
Singt ein festlich Lied,
 
Daß das Blut der Trauben
 
Süßer quoll;
 
Fülle den weisen Becher!
 
Wieder voll!
 
Gäbe goldner Pokal
 
Freuden mehr al unser Mahl?
 
Singet ein festliches Lied!
 
 
 
 
 
Eine abgewandelte Fassung in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 41
 
Maurerische und gesellschaftliche Lieder: zum Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin.  1817, 176-177.
 
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 180
 
 
 
 
 
Dank dem Geber? Dank!
 
Daß der Gaben Fülle
 
Uns erquickt.
 
Daß uns Bruderliebe
 
Still entzückt.
 
Hat  der Fürsten Marmorsaal
 
Freuden mehr als unser Mahl?
 
Töne dem Geber Gesang.
 
 
 
Dank dem Schöpfer! Dank!
 
Daß die Silberquelle
 
Für uns floß,
 
Sonn in Strahlenregen
 
Sich ergoß!
 
West in Mittagsglut uns kühlt!
 
Alles Gottes Segen fühlt! —
 
Ström auch [1835: Ströme] dem Schöpfer, Gesang.
 
 
 
Singt ein festlich Lied,
 
Daß das Blut [1835: Daß der Saft] der Trauben
 
Süßer quillt.
 
Unser Herz vor Freuden [1835: voll Dankes]
 
Höher schwillt!
 
Mäßigkeit füllt den Pokal,
 
Frölichkeit krönt unser Mahl —
 
[1835: Bruderliebe krönt das Mahl.]
 
Singet ein festliches Lied!
 
 
 
 
 
Eine vermischte Fassung in:
 
Lieder-Buch für die Grosse Landes-Loge von Deutschland zu Berlin. 1832,  280-281
 
 
 
Dank dem Geber, Dank!
 
Daß der Gaben Fülle
 
Uns erquickt,
 
Daß der Freundschaft Wonne
 
Uns entzückt.
 
Hat der Großen Marmorsaal
 
Freuden mehr, als unser Mahl?
 
Töne dem Geber, Gesang!
 
 
 
Dank dem Schöpfer, Dank!
 
Daß die Silberquelle
 
Für uns floß,
 
Daß sein milder Regen
 
Sich ergoß.
 
Strömt' auf Saatfeld, Wies‘ und Hain
 
Er nicht Wachsthum und Gedeihn?
 
Strom' auch dem Schöpfer, Gesang!
 
 
 
Singt ein festlich Lied!
 
Daß das Blut der Trauben
 
Süßer quoll;
 
Füllt den weisen Becher
 
Wieder voll!
 
Liebend ergreift den Pokal!
 
Fröhlichkeit kröne das Mahl!
 
Brüder die Rose verblüht!
 
 
 
 
 
Eine Fassung für die Schule in:
 
Friedrich Eberhard von Rochow: Der Kinderfreund. Zweite Aufl. 1805, Erster Anhang von Gebeten und Liedern, 19-20,
 
mit dem Titel: Gesang beim Abendessen
 
F. Vertraugott Klitscher: Liedersammlung für Schulen. Dritte Auflage 1815, 294
 
Friedrich Wilhelm Lindner: Musikalischer Jugendfreund. Erstes Heft, vierte Aufl. 1817, 53,
 
mit dem Titel: Rundgesang beim Abendessen.
 
Ludwig Erk: Sammlung ein-, zwei-, drei- und vierstimmiger Schul-Lieder. Drittes Heft, 1835, 4-5,
 
mit dem Titel: Gesang bei oder nach dem Essen.
 
Gedicht von August Herm. Niemeyer. Musik von Kunze.
 
 
 
 
 
Dank dem Geber, Dank!
 
Daß der Gaben Fülle
 
Uns erquickt;
 
Daß des Friedens [1814 und 1835: der Freundschaft] Wonne
 
Uns entzückt;
 
Dank dem Geber, Dank!
 
Hat des Reichen Speisesaal [später: Marmorsaal]
 
Freuden mehr, als unser Mahl?
 
Tön [1835: Töne] dem Geber, Gesang!
 
 
 
Dank dem Schöpfer, Dank!
 
Daß die Wasserquelle [später: Silberquelle]
 
Für uns floß;
 
Daß sein milder Segen [später: Regen]
 
Sich ergoß;
 
Dank dem Schöpfer [1815: Geber], Dank!
 
Floß in Gottes Regen
 
nicht für uns der Segen?
 
Tön dem Schöpfer, Gesang!
 
[1835: Töne dem Geber Gesang!]
 
 
 
Dank dem Schöpfer, Dank!
 
Daß das Werk der Hände
 
Wohl gerieth;
 
Daß so manche Freude
 
Für uns blüht [1835: uns erblüht.];
 
Dank dem Schöpfer, Dank! [diese Zeile 1817 vor die letzte verschoben]
 
[1817 und 1835 zusätzlich:
 
Giebt [1817: Gab] uns Gott nicht sein Gedeih’n,
 
unser Leben ihm zu weihn?]
 
Tön dem Schöpfer, Gesang!
 
[1835: Töne dem Geber Gesang!]
 
 
 
[1805 angefügt:
 
Wir loben dich! Wir danken dir! Amen. Amen.]
 
  
 +
(Homilius)
 +
Dank, dem Geber Dank!
 +
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778
  
  
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Auf! die im Kreis gewählter Freunde.
 
Auf! die im Kreis gewählter Freunde.
 
(Seydelmann und Tag)
 
(Seydelmann und Tag)
siehe:
+
siehe: Ermahnungen an die Brüder, 1774
Heinrich August Ottokar Reichard: 12 neue Lieder, 1776
+
Version IV
  
  
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(Weinlig)
 
(Weinlig)
 
siehe:
 
siehe:
Heinrich August Ottokar Reichard: 7 neue Lieder, 1780
+
Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
  
  
Zeile 1.444: Zeile 1.245:
 
Auf, Brüder, faßt der Freundschaft Band,
 
Auf, Brüder, faßt der Freundschaft Band,
 
(Weinlig)
 
(Weinlig)
siehe:
+
siehe: Kettenlied, 1771
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 14 neue Lieder, 1771
+
Zwei abgewandelte Fassungen, 1801; Version I
21. Die Kette, abgewandelte Fassungen, Version I
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Aktuelle Version vom 16. August 2015, 09:37 Uhr

Gesänge 1782 Titelbild.jpg

Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782

Ausarbeitung von Roland Müller

Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782


Enthält 4 Lieder von Johann Gottlieb Naumann (II, III, XIV und XXIX)
siehe diese unter:
8 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788

ferner.
11 Kompositionen von Christian Ehregott Weinlig (1782: Dresden)
6 Kompositionen von Gottfried Augustus Homilius (1782: Dresden)
6 Kompositionen von Christian Gotthilf Tag (1749-55 in Dresden, seither: Hohenstein)
5 Kompositionen von Franz Seydelmann (1782: Dresden)
5 Kompositionen von Joseph Schuster (1782: Dresden)

Bereits 1781 erschien anonym, ohne Angabe von Ort und Drucker, eine Sammlung von 21 „Gesängen für Brüder“ [1], worunter 11 neue (hier mit * markiert).
Es handelt sich um die Nummern: II, IV, VIII. XIII-XVII, XXIII, XXVII, XXIX.

Der „Vorbericht“ ist unterzeichnet mit der Zeile:
„in der Loge z. g. A. in D.“
[= in der Logen zum goldenen Apfel, Dresden]


I. Gebet.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
(siehe Ludwig Friedrich Lenz: Gebet, 1772;
Die Strophen 3 und 4 stark verändert)
(Weinlig und Tag)

 * II. Weihgesang.
Ihr Brüder, auf! Das Fest beginnt.
(siehe Johann Gottlieb Naumann, 1782)

III: Bey einer Grundlegung
Preis sey mein Lied, mein Wunsch Gebet!
(siehe: Bei der Grundlegung einer neuen Loge
Version II (1782)
(Johann Gottlieb Naumann)


* IV. Am Stiftungstage.

 (Schuster und Homilius)

Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 130-131,
unter dem Titel: An einem Stiftungstage


Wer singt mit mir im Hochgesang?
In meinen Päan, wer?
Ertöne, froher Saitenklang!
Ertöne weit umher!

Chor.
Wir singen froh im Hochgesang
Und feyern rund umher.

Die Sonn in Osten glänzte nicht,
Das Weltall lag in Nacht.
Der Schöpfer rief: Es werde Licht! –
Und Licht zerriß die Nacht!

Chor.
Der Schöpfer rief: Es werde Licht! –
Und Licht zerriß die Nacht.

Er, der dem Tage rief aus Nacht,
Aus Chaos einer Welt,
Er ists, der Licht und Ordnung macht,
Und Licht und Ordnung hält.

Chor.
Singt dem, der Licht und Ordnung macht,
Und Licht und Ordnung hält.

Allein zur neuen Erde kam
Die schwarze Bosheit bald;
Da schwand das Licht! den Scepter nahm
Verwirrung und Gewalt!

Chor.
Klagt Brüder! schwarze Bosheit kam,
Verwirrung und Gewalt.

Da lagen wir in Staub gebeugt,
Und flehten, Gott, zu dir,
"Du, der sein Ohr der Unschuld neigt,
Hilf Herr! dein Volk sind wir."

Chor.
Er, der sein Ohr Verlaßnen neigt,
Er sprach: "Ich helfe dir."

Es goß vom Urquell ewgen Lichts
Ein neuer Strom herab.
Heil, dem der Schöpfer aus dem Nichts
Die neue Schöpfung gab.

Chor.
Heil dem, der Schöpfer aus dem Nichts
Die neue Schöpfung gab!

Der neuen Schöpfung Bürger stehn
Im jungen Morgenglanz,
Vor sich ihr Tagewerk, und sehn
Zum Ziel den Sternenkranz.

Chor.
Auf, Brüder, auf zum Werk! Wir sehn
Am Ziel den Sternenkranz.

Heut, Brüder, stieg der Tag herab;
Wer singt ihn mit mir? Wer?
Preis dem, der diesen Tag uns gab!
Ertön' o Lied, umher l

Chor.
Dem, welcher diesen Tag uns gab,
Dank schalle froh umher.


Eine veränderte Version in:
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 288-290,
unter dem Titel: Auf einen Stiftungstag
Auswahl von Freymäurerliedern. Durch die E. Loge Muse Urania gesammlet. 1788, 235-236,
unter dem Titel: Stiftungshymne
Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Erster Theil. Berlin 1795, 26-27,
unter dem Titel: Zur Feier des Stiftungsfest‘s
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 287-288, Nr. 442
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 44
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 33-34


Wer stimmt in meinen Hochgesang
[1801, 1814, 1817: Wir singen heut im (1814: den) Hochgesang]
Dem Stiftungsfest geweiht?
Ertöne meyner [1795, 1801, 1814, 1817: froher] Saytenklang,
[1788: O, tön’te meiner Saiten Klang]
Doch fröhlich [1795, 1801, 1814, 1817: ertöne] weit und breit!

Chor.
Wir singen mit dem [1788: mit den; 1801, 1817: heut im; 1814: heut den] Hochgesang
dem Stiftungsfest geweiht.

Die Sonn in Osten war noch nicht
Das Weltall lag in Nacht,
Da rief der Schöpfer: Werde Licht --
Und Licht brach durch die Nacht.

Chor.
O wohl uns wohl uns daß das Licht
Durchbrach die Chaosnacht [1801, 1817: des Chaos Nacht].
[1814: O wohl uns, daß das Licht durchbrach
Des Chaos graue Nacht.]


Und auf des Schöpfers mächtgen Ruf
Stand da die schöne [1795, 1801, 1814, 1817: neue] Welt,
Ein Ebenbild des, der sie schuf,
Dem Licht und Recht gefällt.

Chor.
Ein Ebenbild des, der sie schuf
Dem Licht und Recht gefällt.

Allein zur neuen Erde kam
Die schwarze Bosheit bald,
Verhing ihr alles Licht und nahm
Ihr ab die Urgestalt.

Chor.
Klagt Brüder schwarze Bosheit nahm
Ihr ab die Urgestalt.

Da flehten wir hinauf zum Herrn
Der aller Vater ist,
Und fanden auch den Schuz nicht fern,
Den Unschuld stets genießt.

Chor.
Da fanden wir den Schuz nicht fern,
Den Unschuld stets genießt.

Vom Urquell alles Lichts floß da
Ein neuer Strahl herab,
Der jedem, der auf ihn nur sah
Kraft zur Erkentniß gab.

Chor.
Heil jedem, der den Lichtstrahl sah
Der ihm Erkentnis gab.

Auch über uns ergießt er sich
Mit seinem hellen Schein
Und Weisheit, die der Erd entwich
Tritt in der Brüder Reih'n.

Chor.
Die Weisheit, die der Erd entwich
Steh stets in unsern Reih'n.


V. Am Johannisfeste.
 (Weinlig)
siehe:
Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770
die stark veränderte Fassung, 1782
Willkommen Tag die Menschen zu beglücken!

VI. Am Johannisfeste.

 (Homilius)
Singt, Maurer singt dem Tage Freudenlieder!

siehe: Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1775,
mit der Eingangsstrophe: Er kommt, umtanzt von Freuden kommt er wieder
Stark verändert und mit neuer 1. und 5. Strophe

VII. Bey dem Wechsel des Jahres.

 (Homilius)

Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148


Ihm, dem Herrn der Ewigkeit,
Ihm, der uns das Jahr erneut,
Singet, weise Brüder,
Dankbar laute Jubellieder!

Unser heilger Orden steht
Noch in seiner Majestät
Durch die Dunkelheiten
Hellern Schimmer zu verbreiten.

Rollt auch mancher Sturm herauf
Rieb [1801: hebt] er unsern Bau nicht auf.
Was der Feind erfindet,
Er bleibt ewig fest gegründet.

Denn der Unermeßliche
Schaut herab von seiner Höh,
Schaffet unserm Werke
Gnädig Weisheit, Schönheit, Stärke.

Stimmt den frohsten Päan an!
Was uns ward, hat Er gethan,
Der die Welten baute.
Und sich näher uns vertraute.

Er war im verfloßnen Jahr
Was Er unsern Vätern war,
Fleiß, Kraft und Gedeyen
Schaff Er gütig auch im Neuen!

Daß wir, wie Er uns gebot,
Weise handeln bis zum Tod,
Und, wenn heim wir gehen,
Ihn in hellerm [1801: im hellern] Lichte sehen.

Brüder, schwöret Hand in Hand
Heut aufs neu bey unserm Band,
Nach der Maurer Weise,
Treu auf unsrer Pilgerreise!


* VIII. Bey der Aufnahme eines Bruders.

 (Weinlig)

Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 159-160
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 81-82,
unter dem Titel: V. Abtheilung. – Bei Aufnahmen.


Jüngster Bruder uns so theuer!
Dem gemach des Irrthums Schleyer
Von dem Auge sinkt,
Dem vom flammenvollen Sterne
Hohe Weisheit, zwar von ferne,
Doch schon göttlich winkt!

Sey gegrüßt beym stillen Mahle,
Wo die Weisheit selbst die Schale
Unsrer Freundschaft beut!
Sey gegrüßt im kleinen Kreise,
Wo der Bieder, wo der Weise,
Steines Zwecks sich erfreut!

Einst vielleicht im Heiligthume
Wird des Sieges schönste Blume
Deiner Schläfe Kranz;
Einst, ein hochbeglückter Späher,
Einst vielleicht erblickst du näher
Gottes ganzen Glanz.

Diese Zeichen, diese Zelle,
Diese Kleidung, diese Kelle,
Sind das ganze nicht;
Eingehüllt in dichter Wolke
Gieng Jehovah vor dem Volke --
War nur Mosen Licht.

Auf und wandle! auf und suche!
Löse von der Blindheit Fluche,
Lieber Forscher, dich!
Nur zerreiße nicht die Binde!
Rasche Neugier wird zur Sünde
Und verspätet sich.

Zage nicht, wenn selbst die Wahrheit
Lang' mit ihrer Götter [1801: hohen] Klarheit
Deinem Blick entflieht!
Härtre Prüfung harrt noch deiner:
Doch ein ächtes Gold wird reiner,
Wenn es ausgeglüht.

Fest im Anfall, fest im Streite,
Bruder, wird zu Deiner Seite
Maurer Treue stehn.
Bis wir, im Triumph gerufen,
Einst empor zu höhern Stufen,
Zur Vollendung gehn.


IX. Gesang eines jungen Bruders.
Woher kommt mir der feste Muth
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
(Weinlig)


X. An einen jüngern Bruder.

 (Homilius)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 73


Die mit der Liebe Mutterblicken
[1801: Die mit der Mutterliebe Blicken]
Gern ihrer Söhne Flehn gewährt,
Hör, Bruder, mit des Danks Entzücken,
Was dich die hohe Weisheit lehrt!

Von ihrem Flammenblick geleitet
Durchforschet sie, o Maurer, dich.
Prüft dich durch Thaten, und bereitet
Dein Herz zu ihrem Tempel sich.

Dann fühlst du erst das Nichts der Ehre,
Wornach der Thor der Welt sich reißt,
Und schwingst durch ihre Himmelslehre
Zu edlern Schätzen auf den Geist.

Dann fühlst du, daß an jenem Tage
Die Erndte beßre Früchte trägt;
Fühlst, daß des ernsten Richters Wage
Kein Eigensinn des Glücks bewegt.

Die Weisheit knüpft der Völker Bande,
Sie steht und wägt das Gold der Zeit,
Und baut hier in des Staubes Lande,
Ein Denkmal für die Ewigkeit.

XI. Gesellenlied.

 (Schuster)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 182-183
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 155

Mit Freuden, ihr Brüder, betretet die Gleise
Zum Wege des Lebens, zur friedlichen Reise!
Es leiten euch Brüder die stralende Bahn,
Es schwinden die Nebel, der Morgen bricht an.
Und gleiten die Schritte — verzaget noch nicht!
Der erste der Sterne bleibt Führer zum Licht.

Mit Freuden, ihr Brüder, betretet die Gleise
Zum Wege des Lebens, zur friedlichen Reise!
Vom Throne der Allmacht, vom Tempel der Ruh
Schaut segnend Allvater den Wallenden zu.
Ihm gnügt schon der Wille; mehr gnügt ihm die That,
Und reichliche Erndte lohnt hoffender Saat.

Mit Freuden, ihr Brüder, betretet die Gleise
Zum Wege des Lebens, zur friedlichen Reise,
Die Pfade des Pilgers — die Spanne von Zeit,
Wofern ihr sie nimmer mit Trägheit entweiht.
Sie führen den Edlen, der kühn sie durchstieg,
Nach Glauben zum Schauen, nach Kampfe zum Sieg.


XII. Der Meister an die Brüder.
Des großen Baues großer Meister,
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777
(Schuster)


* XIII. Vaterlandsliebe.

 (Weinlig)
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 3,
Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Berlin 1795, 79
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 6 (Seite 100 siehe weiter unten)
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 129-130,
unter dem Titel: Vaterland
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 13-14 (Seite 24 siehe weiter unten)
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 15,
mit der Angabe: Arndt
in der II. Abtheilung: Zu Ehren des Königs
1857 und 1869, 20-21, mit der Angabe: Ged. v. Arndt. – Comp. v. Gürlich.


Auch dir ertöne, Vaterland,
Mein feyernder Gesang!
Und deinem Vater, Vaterland,
Der Maurer frommer Dank.

Wo ist der Mann, in dessen Brust
Nicht Liebe für ihn schlägt?
Hinweg, wer seines Volkes Lust
Nicht gern auf Händen trägtl

Auf Händen , die der Treue [1813: treue] Schwur
[1784, 1795 und 1801, 6: Ihr, die der hohe, heilge Schwur]
Vor Gottes Augen band.
Für Weisheit und für dich, Natur,
Für Ihn und Vaterland!

So [1784, 1795 und 1801: Auf,] preist in edlen Werken Ihn,
Ihr Pflanzen unsrer Saat!
Laßt Bürgertreu im Herzen glühn!
Er will nicht Lob: nur That.


Abgewandelte Version in:
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 10
Unter dem Titel: Vaterlandsliebe.

Auch die ertöne, Vaterland,
Mein feyerliches Lied,
Hinweg wem nicht fürs Vaterland
Der Busen kindlich glüht!

Und ewig geh’s dem Manne wohl
Der's weise hebt und pflegt,
Der brüderlich des Volkes Wohl
Auf Vaterhänden trägt.

Ihr, die ein hoher, heiliger Schwur
Für Gott und Vaterland,
Für Weisheit, Tugend und Natur,
Für dich, o Menschheit, band,

Auf preißt den, der im Vaterland
Aussät der Tugend Saat,
Und helft sie aufziehn durch Verstand,
Durch Treu und gute That.


Veränderte Version mit einer zusätzlichen Strophe in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. 1788, 49-51
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder, 1790, 156-157
unter dem Titel: Vaterlandsliebe
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 13
Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817, 24


Es töne dir, o Vaterland,
Jetzt unser Lobgesang,
Und deinem Vater, Vaterland,
Der Maurer frommer Dank.
 
Wo ist der Mann, in dessen Brust
Nicht Liebe für ihn schlägt?
Hinweg! wer seines Volkes Lust
Nicht gern auf Händen trägt!
 
Ihr, die das Wort, ihr, die der Schwur
Vor Gottes Augen band,
Für Weisheit, und für dich Natur,
Für ihn und Vaterland!
 
Auf, preißt in edlen Werken ihn,
Ihr Pflanzen seiner Saat!
Laßt Bürgertreu im Herzen glühn.
Er will nicht Lob, - nur That.

Laßt Herrschsucht uns, und Schwärmerei,
und Aberglauben fliehn;
so wird die reine Maurerei
im Vaterlande blühn.


Nochmals veränderte Version in:
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 31-32,
unter dem Titel: Vaterlands Liebe
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 24 (nochmals abgeändert)

Auch dir ertöne, Vaterland,
Mein feiernder Gesang!
Und deinen Vätern Vaterland,
Der Maurer frommer Dank!

Chor.
Und deinen Vätern, Vaterland,
Der Maurer frommer Dank!

Wo ist der Mann, in dessen Brust
Nicht Liebe für Sie schlägt?
Wo ist der Mann, der nicht mit Lust
Sie gern auf Händen trägt!

Chor.
Wo ist der Mann, der nicht mit Lust
Sie gern auf Händen trägt!

Ihr, die der hohe heil‘ge Schwur
Vor Gottes Augen band.
Für Weisheit und für dich, Natur!
Für Sie und Vaterland.

Chor.
Für Weisheit und für dich, Natur!
Für Sie und Vaterland.

Auf, preißt in edlen Werken Ihn,
Den weissen Magistrath!
Laßt Bürgertreu im Herzen glühn,
Er will nicht Lob, nur That.

Chor.
Laßt Bürgertreu im Herzen glühn,
Er will nicht Lob, nur That.




 * XIV. Forschen des Maurers.
Der Thräne gleich, die in der Stille
siehe:
8 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1782


* XV. Vorsatz des Maurers.

 (Seydelmann)
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 67,
unter dem Titel: Der Entschluß.
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 90-91
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Herausgegeben von dem Br. F. W: von Schütz. Zwote vermehrte und verbesserte Auflage. Altona, bei Friedrich Bechtold 1800, 94-96
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 134-135

Höher klimmen wollen wir
Unsern Pfad, ihr Brüder!
Losung sey uns: Wißbegier,
Unser Wandel bieder!
Unser Blick sey Heiterkeit!
Unser Zweck Vollkommenheit

Oben überm Sternenheer
Herrschet unser Meister,
Um Ihn rollen Welten her,
Und Ihm dienen Geister.
Zürnen Seines Angesichts
Wandelt beyde in ihr Nichts.

Drüben, drüben überm Grab
Leuchtet er uns näher;
Frölich werft die Hüllen ab,
Dann [1784 und 1801: einst] beglücktre Späher!
Jauchzt! Die Gruft beschließt uns nicht,
Heller sehn wir dann das Licht.

Höher klimmen wollen wir
Weise, treu und bieder,
[1784 und 1801: weise seyn und bieder]
Angestammt von Dankbegier
[1784 und 1801: glüh’n von heißer Dankbegier]
Gegen Ihn, ihr Brüder!
Der uns drüben überm Grab
Noch die hellste Aussicht gab,
[1801: der uns diesseits schon dem Grab
Segen, Glück und Wohlfahrt gab.]

* XVI. Bestimmung des Maurers.

 (Weinlig)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 188-189

Nicht für diese Spanne Zeit
Schuf uns unser Meister;
Pilger hier auf diesem Ballen
Sollen wir hinüber wallen
In die Welt der Geister.

Unsichtbar begleiten uns
Auf des Lebens Wegen
Seiner Diener hehr und viele,
Stimmen unserer Gefühle,
Unstern oder Segen.

Wenn im Busen Leidenschaft
Unerlöschbar lodert:
Führen sie uns aus dem Netze
Zu dem ewigen Gesetze,
Das der Meister fodert.

Wenden sorgsam von uns ab
Jedes Tags Gefahren;
Machen uns zum Tod entschlossen,
Führen, wenn die Zeit verflossen,
Uns zu unsern Bahren.

Noch im Tod erblicken wir
Jenen Glanz in Osten,
Tröstlich in den Ungewittern
Allen Maurern, die den bittern
Wermuthsbecher kosten.

Glänzend stralet Licht vom Licht
Dort in Ewigkeiten
Uns des großen Meisters Kindern,
Uns des Feindes Ueberwindern!
Selig, die so scheiden!


* XVII. Erinnerung des Todes.

 (Weinlig)
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 118-119,
unter dem Titel: Tod und Leben.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 233

Stimme dich herab zur Klage,
Ach! zur tiefen Todes Klage
Stimme dich, mein Lied, herab!
Wo wir Glanz und Freuden sehen,
Lenze Lebensathem wehen —
[1784 und 1801: Ueberall, wo Leben wehet,
wo ihr Glanz und Freuden sehet,]
Ueberall Vergänglichkeit und Grab!

Trotze, stolzer Herr der Erde!
Ist nicht Schwachheit dein Gefährte?
Grab das Ziel von deinem Lauf?
Gehe, Sterblicher, verschwende
Alle Künste deiner Hände! —
Todten-Monumente baun sie auf.

Ueber bangen Finsternissen
Von des Zweifels Blitz zerrissen,
Hängt des Grabes Nacht herab.
Stimme dich herab zur Klage,
Lied! zur tiefen Todes Klage
Ueberall Vergänglichkeit und Grab!

Aber sieh! durch Grabes Stille
In der ernsten Nächte Hülle
Geht der Morgenstern [1801: Flammenstern] uns auf.
Wie des Grabes Nacht verschwindet!
Welchen Tag er uns verkündet!
Ewigkeit vollendet seinen Lauf.

Freudentöne, kehret wieder!
Schallet, schallet Jubellieder!
Leben ward der Sterblichkeit.
Er, der Schöpfer unsrer Geister,
Unsres Baues großer Meister
Schuf und baute für die Ewigkeit.

Laßt mit allen ihren Schrecken
Nacht des Todes euch bedecken!
Maurer, ihr erzittert nicht.
Ueber Orionen glänzet Tag,
Den keine Nacht begrenzet;
Heil! uns stralt des Morgenthores [1801: der Morgensonne] Licht.

Ewig stehen unsre Werke!
Ewig Weisheit, Schönheit, Stärke,
Reifet [1784 und 1801: reifen] zur Vollkommenheit!
Freudentöne, kehret wieder!
Schallet, schallet Jubellieder!
Heil! [1784. denn] Wir bauen für die Ewigkeit.
[1801: Freudenchöre singt, ihr Brüder!
alles kehrt zum Leben wieder;
auch wir bauen für die Ewigkeit.]


Anmerk. Der 2. und 3. Vers wird nach der Melodie des ersten Verses, der 5. 6. und 7. aber nach der Melodie des vierten gesungen


XVIII. Trost der Zukunft.

 (Tag)

Auch in:
Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Berlin 1795, III, 46-47
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 265
Lieder für Freimaurer. Hannover 1809, 123-124
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 97-98
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 122-124,
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 157
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 201-202,
1857 und 1869, 311-312,
mit der Angabe: Comp. v. Conciolini.

Vertont von Ernst Johann Christian Schick


Wenn einst vom Staube losgerissen
Ich, Erde, dich zu meinen Füssen,
Gleich einem Sterne schimmern seh;
Wenn weiter als Gedanken dringen
Auf Sphären, welche dich besingen,
[ab 1795: auf Sphären, die dein Loblied singen,]
Ich glänzend, großer Meister, geh;

Versenkt in jenen großen Tiefen,
Wo seit Aeonen Sonnen liefen
In nie empfundner Melodie,
[ab 1795: Dann hör‘ ich in der Schöpfung Höhen,
da, wo sich schön’re Sonnen drehen,
der Wahrheit holde Melodie;]
Erhöht dann über Grab und Zeiten
Seh ich in Lichtbesäten Weiten
Vollkommenheit und Harmonie.

Dann werden dieser Erden Freuden,
Dann werden alle meine Leiden,
Mir dämmernde Begriffe seyn;
Doch du, o Leuchte meines Lebens!
Stern unsers Heils! Ziel unsers Strebens!
Du wandelst dich in Sonnenschein.

Dann quält mit grüblenden Gedanken,
Die gleich des Meeres Wogen wanken,
Kein Zweifler meine Ruhe mehr;
Kein Irrender mit wundem Herzen,
Entreißt mir brüderliche Schmerzen,
Denn Freud und Licht herrscht um mich her.

O du, durch dieses Thal der Klage
Mir Mutter! Freundin meiner Tage!
Sey mir gesegnet, Maurerey!
Du rufst: Gern hör ich deine Stimme.
Nur Frevler strafest du im Grimme,
Dem Guten stehst du segnend bey.

[ab 1795 eine ganz andere fünfte Strophe:
Dann wird die Wahrheit dem Geweih’ten,
die nie gelösten Räthsel deuten,
dann ist mein (1801: unser) Geist von Fesseln frei;
bis dahin, hier im Thal der Klage,
sey, Mutter! Freundinn meiner Tage!
Sey mir gesegnet, Maurerei.]

XIX. Wohlthätigkeit.

 (Homilius)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118
Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 5.6
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 9-10
Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41

Großer Meister und Erhalter
Deiner Werke, deiner Welt,
Wo ich blicke sind die Zeichen
Deiner Milde sonder gleichen
Mir zum Muster aufgestellt.
[1823: Zahllos im Naturgebiete
Sind die Zeichen Deiner Güte
Uns zum Muster aufgestellt.]

Menschen! Brüder! Ahmt die Milde
Eures guten Vaters nach!
Gießt in banger Schwermuth Stunden
Balsam in des Dulders Wunden!
Tröstet ihn im Ungemach!
[1823: Trocknet Thränen, lindert Schmerzen;
Heget Leid im eignen Herzen
Bey des Bruders Ungemach.]

Eures Reichthums freut euch, Reiche!
Gottes Güte gab ihn euch.
Daß nach Seiner ewgen Milde
Dankbar euer Herz sich bilde,
Werdet eurem Geber gleich!

Freu auch du dich, dem der Geber
Nicht der Erde Schätze gab!
Segen strömt schon auf den Willen
Deine Pflichten zu erfüllen,
Aus des Segens Quell herab.

[1806:
Du auch, mit des Lebens Gütern
Nicht Beglückter, klage nicht!
Gott wägt deines Wohlthuns Werke
Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,
Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]

Wars auch nur der Wittbe Gabe,
Gieb sie! Gott hat Lust daran.
Er erbarmet Sich des Armen
Der mit Herzen voll Erbarmen
Geben will, nicht geben kann.

1806:
Wars auch nur die kleinste Gabe,
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
Segnend blickt er auf den Armen,
Der von Herzen, voll Erbarmen,
Geben will, nicht geben kann.]

[1823:
Wär's auch nur die kleinste Gabe,
Gieb sie, Gott hat Lust daran!
Prüfend unser inn'res Streben,
Nimmt er schon den Wunsch zu geben
Für die Gabe selber an.]



XX. Das Glück des Weisen.
(Tag)
Wie selig lebt, wer innern Frieden
siehe:
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 8 neue Lieder, 1771
8. Das Glück des Weisen



XXI. Preis der Maurerei.
(Weinlig)
Die Ihr mit Stärk' und Licht vertraut,
siehe: Weitere Hamburger Logenlieder, 1774



XXII. Stilles Streben nach Tugend.
(Schuster]
Die ihr der Tugend Tempel baut,
siehe:
Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770


* XXIII. Hymne an die Weisheit.

 (Tag)
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 49 (nur die ersten vier Strophen),
unter dem Titel: An die Weisheit.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83-84 (eine stark veränderte Version 269-270)
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 72-74



Du, die mit Hoheit in den Blicken,
In ihrer starken Rechten [1801, 1812: Rechte] Sieg,
Uns Erdgebohrne zu beglücken,
Von ihrem Göttersitze [182: Flammenthorne] stieg.

Die jeden Kummer dieser Erde
Und jede Wonne mit uns trägt,
Und neben Unmuth und Beschwerde
Lust in des Lebens Wagschaal [1784 und 1801: Wage] legt.

Geleite mich die Bahn des Lebens,
Du hohe Freudengeberinn,
Und gieb, daß ich durch Licht vergebens
Zu Licht nicht auserkohren bin!

Stets sey in meinem Busen Friede,
Mein Tagewerk mir Freudenspiel;
Ich nie zum Bau des Tempels müde,
Vollendung meiner Schritte Ziel!

Das Ziel, nach dem die Thoren streben,
Sey meiner Tugend Klippe nicht!
Aus Nächten, die mich oft umgeben,
Errette mich der Weisheit Licht!

Unwandelbar wall ich die Pfade,
Der großen Meisterinn, Natur,
So sproßt am rauhesten Gestade,
Mir Palmenschatten einer Flur.

Mag dann die Thorheit sich erfrechen,
Auf uns voll Eifersucht zu schmähn.
Die Wahrheit wird die Unschuld rächen,
Und zu Triumphen uns erhöhn.

Seht, schon flammt uns im Morgensterne
Des Lichtes Bild aus Mitternacht.
Auf! Brüder, in die goldne Ferne!
Dort glänzt ein Tag uns ohne Nacht.

Empor auf rüstigem Gefieder!
Dort ist der Quell, dort ist das Heil.
Der Geist sieht Licht, kehrt freudig wieder.
Und nimmt erwählt am Lichte Theil.



Eine stark veränderte Version in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 269-270 (die andere Version 83-84)

Wer ist‘s, der Weisheit recht verehret, —
mit ungetheiltem Herzen liebt? —
nur der, der, was die Wahrheit lehret,
an sich und andern thätig übt.

2. Erkannter Wahrheit nachzuleben,
der Täuschung niemals Weihrauch streun:
dies ist das selige Bestreben.
dem sich die ächten Maurer weihn.

3. Das Ziel, nach dem die Thoren streben,
ist ihrer Tugend Klippe nicht;
aus Nächten, die sie hier umgeben,
errettet sie der Wahrheit Licht!

4. Dies strahlet gleich der Morgensonne
auf ihre dunkle Erdenbahn,
und kündigt, als der Quell der Wonne,
den Tag, dem keine Nacht folgt, an.

5. Mag denn die Thorheit sich erfrechen,
voll Eigensucht auf sie zu schmähn;
die Wahrheit wird die Unschuld rächen,
und zu Triumphen sie erhöh'n.

6. Bei ihr ist ächtes Oel zu finden,
das ihre Flamme ewig nährt;
bei ihr die Fackel anzuzünden,
die sichern Tritt und Ruh' gewährt.

7. Schon flammt es, gleich dem Morgensterne,
auch uns in dunkler Mitternacht;
und, Brüder, in der goldnen Ferne,
da glänzt der Tag uns ohne Nacht!

8. Empor auf rüstigem Gefieder,
schöpft aus dem Quell, genießt das Heil!
kehrt froh zu eurem Ursprung wieder,
und nehmt erwählt am Lichte Theil.

XXIV. An die Unbekannten.

 (Weinlig)
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 119-120,
unter dem Titel: Die Tugend.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 244-245

1
Unbekannte Weisen!
Euch besingt mein Lied.
Würdig [1784 und 1801: der nur] kann euch preisen,
Der im Licht euch sieht.

2.
Laßt den Blinden schmähen
Auf der Sonne Licht!
Engel, die euch sehen,
Spotten eurer nicht.

3.
Feyerliches Schweigen
Schirmt der Weisheit Thron.
Keine Welt voll Zeugen
Sucht der Tugend Sohn.

4.
Eure Thaten zielen
Auf der Menschheit Glück;
[1784 und 1804: zu der Menschen Glück]
Eure Herzen fühlen
Tief ihr Mißgeschick.

5.
Fühlten es und riefen
Mächtig Edens Zeit
Aus den öden Tiefen
Der Vergangenheit. —

6.
Weisheit lehrt ihr finden,
Irrthum lehrt ihr fliehn,
Die Natur ergründen.
Weg den Schleyer ziehn.

7.
Jedes Tages weiter
Dringt des Forschers Sinn
Auf der Wesen Leiter
Zu dem Schöpfer hin.

8.
In der Sonne Schöne,
Stralet euch sein Bild,
In des Schreckens Scene
Glänzet euch sein Schild.

9.
Euer Tempel reichet
Hoch bis an sein Kleid,
Eure Arbeit weichet
Nur der Ewigkeit.

10.
Nur dem Erdensohne
Seyd ihr unbekannt,
Einst vor Gottes Throne,
Werdet ihr genannt.


[1784 und 1801 statt der Strophen 5-7:

5.
Wütriche verscheuchen
jeden Scherz der Flur;
doch vor euch entweichen
Noth und Schwermuth nur.

6.
Die Natur ergründen,
ihr den Flor entziehn;
wahre Weisheit finden:
das ist eu'r Bemühn.

7.
Den Erschaffer ehren,
sein verborgnes Reich
jeden Tag vermehren --
Welche Wollust euch! —




XXV. Der Hierophant.
(Seydelmann)
Zum Tempel, wo der Friede thront,
siehe:
Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1772 und 1775,
unter dem Titel: Der Hierophant


XXVI. Göttlicher Schutz.

 (Seydelmann)

Auch in:
Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Berlin 1795, III, 4-6
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 133-134 (ohne die fünfte Strophe)


Hoch über dir, du kleiner [ab 1795: stiller] Tempel, schwebet,
Des ewgen Meisters Flammenblick.
Der Frevler schäumt, und der Verfolger bebet
Vor seinem heilgen Schaun zurück.

Wo ist die Schmach, mit der ein Volk uns schmähte,
Das innern Adel nie [ab 17: nicht] gekannt?
Nicht unser Werk! Gott wars, der uns erhöhte.
Gott hieß sie schwinden — und sie schwand.

Durch Seine Huld stand Wahrheit uns zur Seiten
In ihrer vollen Majestät.
Wie da vor ihr die Lästrer sich zerstreuten,
Als wären sie vom Sturm verweht!

Der Fürsten Herz schätzt nun des Maurers Werke,
Er ehret [1801: wir ehren] ihrer Thronen Macht.
Doch! was ist Thron Dir, Ew'ger? Was ist Stärke?
Wenn, Herr, Dein Schutz nicht für uns wacht?

Heil, Brüder, uns! Erwacht — und Unschuld sieget!
Die Spottsucht siehts und steht beschämt.
Er wacht! Triumph! und die Verleumdung lieget
Vor unserm Heiligthum bezähmt.

* XXVII. Ermunterung.

 (Schuster)
Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 256-257


Von Lauschern fern und fern vom Neide
Versammlet uns die stille Freude,
Der Menschheit Glück, der Gottheit Kind.
Auf! Auserwählte! Theure Brüder!
Auf! und bezeugt durch höhre Lieder,
Daß wir des Glückes würdig sind!

Zwar jeden Bürger dieser Erde
Schuf unsers Meisters mächtig [1801: mächt’ges]: Werde!
Zu höherm Endzweck, höherm Licht;
Doch ach! der Urquell alles Lebens —
Für tausende glänzt er vergebens:
Ihr mattes Auge sieht ihn nicht.

So steigt aus trüber Nächte Schleyer
Der Sonne schöpferisches Feuer
Von Ostens goldnem Thor herauf;
Und weckt in weichlichen Pallästen
Den von der Wollust trunknen Festen
Entnervten Schwelger doch nicht auf. --

Doch ganz des Schöpfers [1801: Meisters] Plan verrücken
Vermag, trotz seinen tausend Tücken,
Des Guten Gegner nimmermehr;
Laßt [1801: Muß] längst gereifet zum Verderben
Die ganze Welt in Fluten sterben!
Nur [1801: seht,} Noah schifft erhalten her.

Drum ihr, die in geweihter Stunde
Zum schaudervollsten heilgen Bunde
[1801: zum untrennbaren heilgen Bunde]
Der Unerschaffne sich erkohr,
Ragt durch geprüfter Tugend Werke,
[1801: hebt euch durch ächter Tugend Werke]
Durch Weisheit, Schönheit und durch Stärke
Aus der gemeinen Schaar empor.

Durchforscht mit nimmer müdem Blicke
Den Weg zur Ruh, den Weg zum Glücke,
Den Weg zum Thale Josaphat!
Laßt nie den Fuß vor Dornen beben!
Wißt: Unsichtbare Führer schweben
Um den, der Muth zum Forschen hat!

Dann sinkt der Schleyer höhrer Wahrheit;
Dann leuchtet euch mit Götter [1801: Gottes] Klarheit
Der Stern im innern Heiligthum.
Dann wandeln Führer sich in Brüder,
Und der Erkenntnis Jubellieder
Verherrlichen des Meisters Ruhm.




XXVIII: Bemühungen des Maurers.
(Seydelmann)
Den Pfad des Lichts getrost zu wandeln,
siehe: „Den Weg des Lichts getrost zu wandeln“, 1776
Eine veränderte Form, 1782


* XXIX: Tafelgesang.
Des Guten Quelle! Gott des Lebens!
siehe:
50 frühe freimaurerische Gebete
Johann Gottlieb Naumann, 1782



XXX. Tafelgesang.

(Homilius)
Dank, dem Geber Dank!
siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778



XXXI. Freuden des Maurers.
Auf! die im Kreis gewählter Freunde.
(Seydelmann und Tag)
siehe: Ermahnungen an die Brüder, 1774
Version IV



XXXII. Frauenlob
Preisen soll mein Lied die Schöne,
(Tag)
siehe:
An die Schwestern
Sieben verschiedene Versionen 1776-1832
Version II



XXXIII. Zeitgesang.
Tage schwinden, Jahre fliehen,
(Weinlig)
siehe:
Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777



XXXIV. Die Kette.
Auf, Brüder, faßt der Freundschaft Band,
(Weinlig)
siehe: Kettenlied, 1771
Zwei abgewandelte Fassungen, 1801; Version I


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