Leuchte im Norden

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Einladung der Loge "Leuchte im Norden"


Leuchte im Norden

Leuchte im Norden

Die Leuchte im Norden blickt inzwischen auf eine mehr als 90–jährige Geschichte zurück.

Als offizielles Gründungsdatum gilt der 24. Juni 1930. Das ist der Tag, an dem die Logen- Vorväter die sogenannte „Regularität“, das heißt die Anerkennung durch die englische Großloge, erlangten. Denn der 1927 zunächst unter dem Dach des "Freimaurerbundes zur aufgehenden Sonne“ gegründete Loge „Zur Freiheit und Bruderliebe“, konnte diese Anerkennung aus verschiedenen Gründen nicht erreichen.

Die Loge gehörte zur Reformfreimaurerei (Traktat: "Das Erbe des FzaS und der Reformfreimaurerei" von Gert Kotter) und stellte sich dem staatstragend-nationalistischen (z.T. auch völkischen) Geist entgegen. Das war ein großes Wagnis, denn damit befand man sich in vollkommenem Widerspruch zur damaligen Ideenwelt der Freimaurerei in Deutschland

Die Idee völliger Gleichwertigkeit brachte die Freimaurerväter der Loge in ernste Schwierigkeiten. Brüder mit einer Geisteshaltung, die neben der Gleichwertigkeit von Individuen auch für die Parität von Völker und Religionen einstanden, lebten zu dieser Zeit gefährlich. Zudem traten sie - vor und nach dem 1. Weltkrieg sowie am Vorabend des 2. Weltkrieges - für konsequente Aussöhnung und Verständigung unter den Menschen ein.


Zusätzlich zum damaligen Vorwurf, keine „richtigen Freimaurer“ zu sein, brachte es ihnen seitens der überwiegenden Mehrheit der deutschen Freimaurerei auch noch den des Vaterlandsverrates ein. Die Brüder handelten im Jahr 1933 konsequent und stellten unmittelbar nach Machtergreifung der Nationalsozialisten ihre Tätigkeit ein.

Alle Unterlagen und fast das ganze Inventar wurden vernichtet. Nur wenige Gegenstände überlebten diese dunkle Zeit.

Das war ein ausgesprochen mutiger und zugleich konsequenter Schritt in einer Zeit, in der andere Großlogen ihre Umwandlung in völkisch-christliche Orden betrieben. Sie versuchten teilweise bis in das Jahr 1935 hinein sich mit den damaligen Machthabern zu arrangieren.

Bis heute hat man sich, wie Hans Herman Höhmann [Herman Höhmann] zu Recht wiederholt kritisch anmerkte, der Aufarbeitung dieses Kapitels nicht ernsthaft bzw. nicht ohne primären Rechtfertigungsimpuls gewidmet. Noch heute wird vielfach in euphemistischer Umschreibung von den Jahren 1935 – 45 als einer „dunklen Zeit“ gesprochen. Dabei wird gerne übersehen, dass die „Dunkelheit“ schon viel früher und in den eigenen Herzen ihren Ausgang genommen hatte. Beispielsweise im Ausschluss jüdischer Brüder oder in der vorauseilender Anpassung der Rituale an völkisches Gedankengut.

Geschichte

Bemühungen, auch in Flensburg eine humanitäre Freimaurerloge ins Leben zu rufen, führten im Jahre 1923 zur Gründung des freimaurerischen Kränzchens "Zur Freiheit und Bruderliebe".

Betreut wurde es von der Kieler Freimaurerloge Freie Nordmark. Diese Loge gehörte dem Freimaurerbund "Zur Aufgehenden Sonne" an.

Aus diesem Kränzchen ging 1927 die Loge "Zur Freiheit und Bruderliebe" hervor. Die Loge arbeitete in den Räumen des Guttemplerordens in der Schlossstraße. Am 24. Juni 1930 schloss sich diese Loge der neu gegründeten Symbolischen Großloge von Deutschland als Johannisloge "Leuchte im Norden" im Orient Flensburg an.

Br. Drews, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Flensburg, ermahnte zu jener Zeit die Brüder immer unbeirrt und treu zusammenzuhalten.

Bereits im Frühjahr 1933 setzte die massive Verfolgung der Freimaurer im ganzen damaligen "Deutschen Reich" ein. Unsere Brüder in Flensburg haben vorausschauend selbst das Licht gelöscht. Im Februar 1933 wurde die Arbeit eingestellt. Sie vernichteten alle Bücher, Listen und Schriftstücke.

Schon bald nach Kriegsende 1945 begannen die deutschen Freimaurer, sich zu sammeln und zunächst in kleinen Zirkeln über einen Neuanfang zu sprechen. Für die Entwicklung der Freimaurerei in Flensburg war es entscheidend, dass sich zu den wenigen übrig gebliebenen Brüdern aus der alten Loge "Leuchte im Norden" bald neue Brüder fanden, die auch schon vor 1933 in anderen Logen gearbeitet hatten.

Sie bewirkten am 5. Februar 1950 mit der Wiederlichteinbringung einen neuen Anfang. Es wurde erfolgreich aufgebaut und gearbeitet. Schon bald zählte die Loge wieder 45 Brüder.

Es waren dann die Brüder dänischer Logen, die über die Grenze den Flensburger Brüdern bald nach dem Neubeginn die brüderliche Hand reichten. Daraus entstand ein jährliches Logentreffen mit den dänischen Logen an jährlich wechselnden Logenorten. Das "6 Logentreffen" jährt sich 2009 zum 40. Mal.

Heute haben wir in Flensburg mehr als 55 Mitglieder und sind auf einem soliden und guten Weg und ein weiteres gesundes Wachstum ist in Aussicht.

Credo

Wir sehen der Zukunft mit positiver Erwartung entgegen und legen weiterhin den Schwerpunkt unserer inneren Arbeit auf das Ritual und damit auf die ethische Charakterarbeit eines jeden Bruders an sich selbst.

Siehe auch

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