Lieder aus Kopenhagen

Aus Freimaurer-Wiki


16 neue Freimaurerlieder aus Kopenhagen, 1785

Msgruenklein.gif

Ausgearbeitet von Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2015 / All rights reserved - ESOTERIK von Dr. phil. Roland Müller


Aus:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern.
Zweyter Band. Kopenhagen, Verlegts Christian Gottlob Proft, 1785

Dieser Band enthält in zwei Bücher insgesamt 91 Lieder, alle mit Noten, aber ohne Angabe von Dichter noch Komponist.
Zusammengestellt wurden die Gedichte von Werner Hans Friedrich Abrahamson, die Melodien von Johann Philipp Degen oder Niels Schiørring.


16 Lieder sind neu (XXV, XXXVI, LXV sind allerdings bereits im „Almanach oder Taschen-Buch für die Brüder Freymäurer“, 1777, erschienen).
Davon wurden sechs nicht in später Liedersammlungen für Freimaurer aufgenommen


V. Zur Erinnerung des Besuchs von dem D. H. Hrn. Gr. Mstr.

gekennzeichnet mit: M.

Angaben aus August Wolfstieg: Bibliographie der freimaurerischen Literatur. Band I, 1911, 759:
14914.
[Lied.] Seiner Durchlaucht dem Herzoge Ferdinand zu Braunschweig und Lüneburg, Grossmeister der vereinigten Freymaurer-Logen; als er die Loge Amalia zu Weimar mit seiner hohen Gegenwart beglückte. Den 4. März 1777. [Weimar 1777.] 4 BL 8° [Umschlagtit.]
Kl. 1735. Selten. Mit Chor ohne Noten:
„Singt Brüder, singt im Jubelton: . . .“.

Einer.
Singt, Brüder, singt im Jubelton,
Wir freun uns dein, o Tag!
Wir freun uns deiner, schönster Sohn
Des Himmels, heilger Tag!

Alle.
Wir freun uns dein, o schönster Sohn
Des Himmels, heilger Tag!

Einer.
Der hohe Gwelfe, dessen Arm
Wie Donner Feinde schlug,
Und doch von Menschenliebe warm
Ein Herz im Busen trug.

Alle.
Gesegnet sey dies Herz, das warm
Von Menschenliebe schlug.

Einer.
Er mit dem hellsten Licht vertraut,
Der Maurer Stolz und Ruhm,
Der Sonnenglanz wie Adler schaut,
Betrat das Heiligthum:

Alle.
Heil Ihm, der unsern Tempel baut!
In diesem Heiligthum.

Einer.
Sah wohlgefällig unser Werk,
Sah rein und treu uns stehn,
Sah uns durch Weisheit, Schönheit, Strak,
Den großen Bau erhöhn.

Alle.
Vor seinem Blick soll unser Werk
Wie Gold im Feuer stehn.

Einer.
Winke Beyfall uns! sagt Brüder, glühn
Euch nicht die Herzen all?
Auf, singt Ihm Dank und segnet Ihn
Durch die uns heilge Zahl.

Alle.
Mit glühndem Herzen segnen Ihn,
Wir durch die heilge Zahl.

Einer.
Singt Brüder, singt im Jubelton,
So oft zurück er kehrt
Den Tag; und nach Euch euer Sohn
Sing‘ Ihm und sey es werth.

Alle.
Du bist der schönste Himmelssohn!
O Tag, uns ewig werth!

X. ohne Titel

gekennzeichnet mit: F. (Basso hat: K.)

Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 108
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 99-100
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 136-137


Freundschaft und Liebe,
Göttliche Triebe,
Schwebten [1823: Kamen] vom Himmel zum Menschen herab,

[1801 und 1804: Chor.}
Tugend und Freude
Tanzten [1823: Schwebten] um beyde,
Als sie der segnende Himmel uns gab.
[1823: Als sie der Weltenbeglücker uns gab.]

Da lachte Segen
Menschen entgegen
Welche die Tugend und Freundschaft verband.

[1801 und 1804: Chor.]
Sich zu beglücken
Süßes [1823: Welches] Entzücken!
[1801 und 1804: Süßes Entzücken!
sich zu beglücken,]
Reichte der Bruder, dem Bruder die Hand.

Ruhig und stille
Kam nun die Fülle
Ernstlicher [1823: Göttlicher] Weisheit hernieder im Glanz;

[1801 und 1804: Chor.]
Weisheit [1823: Wahrheit] und Stärke
Bauten nun [1823: Bildeten] Werke
Wanden gesellig der Schönheit den Kranz.
[1801 und 1804: Schönheit wand ihnen gesellig den Kranz]

Gold nicht, noch Seide,
[1801 und 1804: Nicht Gold, nicht Seide]
Giebt wahre Freude;
(1823: Purpur und Seide
Schaffen nicht Freude;]
Sklaven beherrschen ist glänzender Schmerz

[1801 und 1804:Chor.]
Fasset die Lehre!
Wahrhafte Ehre
Ist [1801 und 1804: giebt] nur ein brüderlichs menschliches Herz.
[1823: Ruhm nicht, noch Ehre,
Glücklich nur macht uns ein fühlendes Herz.]

Schuldlose Triebe
Eintracht und Liebe
Krönen das Leben und trotzen der Zeit.

[1801 und 1804: Chor.]
Auf denn [1801 und 1804: dann], Ihr Brüder,
Singt frohe Lieder;
Heil sey dem Orden, der Tugend geweiht

[1823:
Vestes Vertrauen,
Walte bei’m Bauen,
Kröne das leben, ertrage die Zeit!]
Würd‘ es auch trüber
Muthig hinüber!
Wirket für morgen! Und freuet euch heut!

XII. Dem Könige

gekennzeichnet mit: M.

Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 230 (ohne die 4. Strophe)

Singt, im Gesang des Jubeltons,
Dem besten Fürsten Heil!
Fried' ist die Stütze Seines Throns,
Und unsrer Fluren Theil.

Du schenkst uns jener goldnen Zeit
So sehr [1801: oft] gepriesnes Glück;
Es lacht des Friedens Süßigkeit
In deiner Völker Blick.

Wenn nach der Flucht der stillen Nacht,
Und süß empfundner Ruh,
Der fromme Landmann neu erwacht,
Sein erster Wunsch: bist Du!

Ihr die ihr auch beim üblen Licht
Der Maurerey geweiht,
Uebt die, nur euch bekannte Pflicht
Mit reger Fertigkeit.

Der ächte Maurer weyhet Dir,
O König, Herz und Hand.
Du unser König! Heil sey Dir!
Mit Dir dem Vaterland.


[1801:
Vor allen weiht der Maurer dir,
o Fürst, gern Herz und Hand!
dir, guter Fürst, Heil,
Heil sey dir! mit dir dem Vaterland!]


XV. ohne Titel

gekennzeichnet mit: F.

Heil Dir, o Fürst! Dir jauchzen frohe Brüder
Der edlen Kunst, den Segen zu!
Dein Lob im Kreis geweihter Glieder,
Verbreitet Freude, Lust und Ruh.
Der Dänen Lust, der Catten Ruhm,
Carl schützet unser Heiligthum.

Alle.
Der Dänen Lust, der Catten Ruhm,
Carl schützet unser Heiligthum.

Der Menschenfreud! So preist der ganze Norden;
Und kennt im großen Nahmen Dich,
Heil unserm treuvereinten Orden,
Der Fürst umfaßt uns brüderlich.
Der Dänen Lust, der Catten Ruhm,
Carl selbst ziert unser Heiligthum.

Alle.
Der Dänen Lust, der Catten Ruhm,
Carl selbst ziert unser Heiligthum

Auf, Brüder! auf, und laßt die Gläser klingen!
Es lebe Carl, der Maurer Lust.
O Fürst! Wenn wir dein Lob besingen,
So glühn die Herzen in der Brust.
Der Dänen Lust der Catten Ruhm
Carl schützet unser Heiligthum.

Alle.
Der Dänen Lust der Catten Ruhm,
Carl schützet unser Heiligthum.


XXI. ohne Titel

gekennzeichnet mit: F.

Als bloße Tugend noch beglückte,
Und man nur lauter Maurer fand;
Als schon der Menschennahm‘ entzückte,
Und reine Liebe sich verband;
Als Herz und Mund noch Eintracht pries:
Da lebte man im Paradies.

Alle.
Als Herz und Mund noch Eintracht pries:
Da lebte man im Paradies.

Jetzt herrscht das Laster ungestöret,
Das frech der niedern Wollust lacht;
Des Schöpfers Meisterstück entehret,
Und Schande aus der Tugend macht.
Sagt, ob, wo Haß und Neid regieret,
Man nicht der Hölle Leben führert.

Alle.
Sagt, ob, wo Haß und Neid regieret,
Man nicht der Hölle Leben führert.

In Pracht, die feile Augen blendet,
Thront Stolz und Ungerechtigkeit.
Verkauftes Recht, das Menschheit schändet,
Schützt frevelhafte Grausamkeit:
Die Ihr der Wahrheit Ehre gebt,
Sagt, ob sichs da nicht teuflisch lebt.

Alle.
Die Ihr der Wahrheit Ehre gebt,
Sagt, ob sichs da nicht teuflisch lebt.

Euch ruft die Tugend, Brüder! eilet!
Versagt ihr Herz und Tempel nicht,
Geweiht für sie, bleibt ungetheilet,
Erkennt und übt der Maurer Pflicht:
Wen sie zum höchsten Grad erhebt,
Sagt, ob der nicht recht himmlisch lebt.

Alle.
Wen sie zum höchsten Grad erhebt,
Sagt, ob der nicht recht himmlisch lebt.


XXII: Lied der Gesellen

gekennzeichnet mit: G.

Auch in:
Freymaurer-Lieder, zum Gebrauch für die Mitglieder der gerechten und gesetzmäßigen Loge Charlotte zu den drey Sternen. 1786, 52-54 (ohne Chor),
unter dem Titel: Vorzüge des Ordens
Sammlung auserlesener Freimaurer-Lieder. 1790, 24-26 (ohne Chor),
unter dem Titel: Vorzüge des Ordens
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 272-273
Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. 1823, 247-249 (ohne die 2. Strophe)


Wer Unschuldvoll des Lebens Bahn
Mit Zuversicht will wandeln,
Muß fern von selbst geschaffnem Wahn,
Als freyer Maurer handeln;
In seinem Glauben standhaft seyn,
Und muthig [1801: mit Duldung] für ihn streiten;
Sein Herz dem Guten völlig weihn
Und andre dazu leiten:
Das ist der Maurer hohe Kunst
Sie freuet sich, Gott! deiner Gunst.

Chor.
Drum, edle Brüder!
Singt frohe Lieder,
Singt Dank und Lob!
Dem, der das Geschicke
Der Maurer, zum Glücke,
Zur Stärke, zur Weisheit, zur Schönheit erhob.
[1801: Dem, der die Geweihten
nach muth'gem Streiten
durch Weisheit und Schönheit zur Stärke erhob.]

Dem blinden Zufall blosgestellt,
Gieng ich auf dunklen Wegen
Von keinem Strahl des Lichts erhellt,
Kein Freund kam mir entgegen.
Kaum tret' ich voller Zuversicht
In unsern heil‘gen Tempel;
So strahlet mir ein göttlich Licht
Durch Lehren, durch [1886, 1890 und 1801: und] Exempel;
So floh [1886, 1890 und 1801: flieht] der Vorurtheile Dunst;
So triumphirt‘ in mir die Kunst.

Chor.
Drum, edle Brüder!
Singt frohe Lieder,
Singt Dank und Lob!
Dem, der das Geschicke
Der Maurer, zum Glücke,
Zur Stärke, zur Weisheit, zur Schönheit erhob.

Wie wenn die Sonne sich dem Meer,
Mit Majestät entschwinget,
Und dann, von Zeugungskräften schwer,
Ihr Strahl durch alles dringet;
So lehrt des Meisters Wissenschaft
Die treubefundnen Brüder:
Und stärkt durch die ihm eigne Kraft,
Des Ordens würd'ge Glieder;
Doch decke [1890: decket] tausendfache Nacht
Die Weisheit, die ihr Werk vollbracht.

Chor.
Drum, edle Brüder!
Singt frohe Lieder,
Singt Dank und Lob!
Dem, der das Geschicke
Der Maurer, zum Glücke,
Zur Stärke, zur Weisheit, zur Schönheit erhob.

Nicht ausgelaßner Thorheit Scherz
Verekelt unsre Feste;
Der Tugend Reiz umstrahlt das Herz
Der unbescholtnen [1801: maaßgewohnten] Gäste.
Der Freudenbecher ladet ein,
Ihn würdig zu genießen.
Und sich des Lebens zu erfreun,
Kann nur ein Maurer wissen:
Denn unsre königliche Kunst
Beschützet unsers Gottes Gunst.
[1823: Des Erdenlebens froh zu seyn,
Bis sich die Augen schließen,
Das ist des Maurers hohe Kunst,
Sie freuet, Gott, sich deiner Gunst.]

Chor.
Drum, edle Brüder!
Singt frohe Lieder,
Singt Dank und Lob!
Dem, der das Geschicke
Der Maurer, zum Glücke,
Zur Stärke, zur Weisheit, zur Schönheit erhob.


XXV. ohne Titel

gekennzeichnet mit: L.

bereits erschienen in:
Almanach oder Taschen-Buch für die Brüder Freymäurer. 1777,
unter dem Titel: An einen neuaufgenommenen Bruder
(Vom Br. S**, Mit Melodie versehen vom Hrn. Lampe.)


Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 221.
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 206

Sey uns willkommen in des Friedens Wohnung!
Du, den das [1777: der im] Licht mit uns vereint!
[1823: Du, der sich heut mit uns vereint;]
Nimm Theil an unsers Bundes edler [1823: edlen] Lohnung,
Nun unser Bruder, unser Freund.

Es klopft dir jedes Maurerherz entgegen,
In reiner Freundschaft dir geweiht:
Und schwöret dir, in stillen sanften Schlägen,
Daß es sich deines Bundes [1823: deiner Liebe] freut.
[1801: Treu, Duldung, Hülf und Zärtlichkeit.]

Horch‘ unsers Ordens weisen, hohen [1777: weise, hohe] Lehren,
[1801: Neig nur dein Ohr der Weisheit hohen Lehren,]
[1823: Hör‘ unsers Bundes weise, hohe Lehren,]
Sie bilden unser aller Glück.
Und lenken bey der Leidenschaft Empören
Zur heilgen Wahrheit deinen [1801: unsern] Blick.

Des Lebens Freuden weise zu genießen
Gebeut der Vater der Natur;
Und willig folgt beym ruhigen [1801: bei ruhigem] Gewissen
Der fromme [1801 und 1823: ächte] Maurer dieser Spur.

Es schwinge sich die brüderliche Rechte!
Dem jüngstgebohrnen blühe [1801: Glück und] Heil!
Das Glück des Bau’s, den keine Zwietracht schwächte,
[1801: Das Glück, das noch die Zwietracht immer schwächte,]
Sey Seines Fleißes sichres Theil.

[1823:
Auf, drücket dann die brüderliche Rechte,
Wünscht unserm neuen Bruder Heil!
Es werde einst dem kommenden Geschlechte,
Der Wahrheit Segen noch zu Theil.]


Eine stark abgewandelte Version in:
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 176

Sey uns willkommen in des Friedens Wohnung,
Du, den das Licht mit uns vereint;
[1823: Du, der sich heut mit uns vereint;]
Nimm Theil an unsers Bundes Lohn,
Nun unser Bruder, unser Freund!

Zum Thron der Gottheit steiget
Des Bundes heißes Flehen
Für dich zu jenen Höhen,
Wo Lieb‘ und Güte wohnt:

„Lehre der Weisheit!
Leucht‘ ihm auf dunkeln Pfaden,
Ihm, der, noch schwankend,
Des treuen Raths bedarf.
Dein wird er dankbar denken
Einst, wenn sein Auge bricht;
Dort, wo dem Geiste lieblich strahlet
Der Wahrheit heil’ges Licht.“

Zum Thron des Ew’gen steiget
Des Bundes heißes Flehen,
Zu jenen goldnen Höhen
Für unsers Bruders Glück.


XXVI. ohne Titel

gekennzeichnet mit: F.


Dreymal willkommen heut in unsern Orden!
O Bruder! wir umarmen dich.
Dies Glück, das heute dir geworden,
Wünscht mancher oft vergebens sich.
Drum preis‘ dein gutes Schicksal heut,
Es bringt dir die Glückseligkeit.

Alle.
Wir preisen unser Schicksal heut,
Es bringt uns die Glückseligkeit.

Und lerntest du nie treue Freunde kennen,
So sieh auf deine Brüder hier,
Die voller Freundschaft für die brennen,
Kein Bruder liebt dich mehr als wir:
Sey du auch unser wahrer Freund,
Ders treu und redlich mit uns meynt.

Alle.
Ein jeder ist dein wahrer Freund,
Ders treu und redlich mit dir meynt.

Still und rechtschaffen, wie ein Weiser wandeln,
Dies setzt uns nie dem Spötter blos.
Und edel, denken, reden, handeln,
Nur dieses machte den Bruder groß.
Und das ist deine Maurer Pflicht,
So findest du hier Glück und Licht.

Alle.
Ja, dieses ist der Maurer Pflicht,
So finden wir hier Glück und Licht.


XXXIV. ohne Titel

gekennzeichnet mit: F.
In Nachdrucken verschiedentlich abgewandelt.


Falscher Liebe
Reiz und Triebe
Kennt der Maurer nicht.
Schwestern mit Entzücken
Lieben und beglücken,
Ist der Maurer Pflicht.

Ruhmbegierde,
Eitle Zierde
Kennt der Maurer nicht.
Tugenden erheben,
Wie ein Plato leben:
Ist des Maurers Pflicht.

Gold ergeizen,
Habsucht reizen,
Kennt der Maurer nicht.
Noth des Armen lindern,
Seinen Kummer mindern:
Ist des Maurers Pflicht.

Tobend schwärmen,
Taumelnd lärmen,
Mag der Maurer nicht.
Der Natur ergeben,
Ihr zu folgen streben:
Ist der Maurer Pflicht.

Schmeichelnd trügen,
Tückisch lügen:
Kennt der Maurer nicht.
Treu die Menschen lieben,
Nie durch List betrüben:
Ist des Maurers Pflicht.

Ordnung stören,
Recht verkehren,
Kennt der Maurer nicht.
Obrer Weisheitslehren,
Folgen und verehren:
Ist des Maurers Pflicht.

Plaudereyen
Die entweihen
Kennt der Maurer nicht:
Nein ein standhaft Schweigen
Ist dem Orden eigen:
Ist des Maurers Pflicht.


Abgewandelt in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1788, 66-69,
unter dem Titel: XXI. Maurerpflichten
(Melodie von Johann Gottlieb Naumann)

Einer. Rascher Liebe
Falsche Triebe
Fühlt der Maurer nicht.
Zwey. Schwestern voll Entzücken
Lieben und beglücken,
Alle. Ist der Maurers Pflicht.

Einer. Ruhmbegierden
Flitterzierden
Kennt der Maurer nicht.
Zwey. Weisheit zu erstreben
Fromm und froh zu leben
Alle. Ist des Maurers Pflicht.

Einer. Gold ergeizen,
Neider reizen
Mag der Maurer nicht.
Zwey. Armer Elend mindern,
Die Cabalen hindern,
Alle. Ist des Maurers Pflicht.

Einer. Plaudereyen
Spöttereyen
Liebt der Maurer nicht.
Zwey. Ewig standhaft schweigen
Spöttern auszuweichen,
Alle. Ist des Maurers Pflicht.

Einer. Nächtlich schwärmen
Taumelnd lermen
Darf der Maurer nicht.
Zwey. Sich mit Anstand freuen
Lasterfeste scheuen
Alle. Ist des Maurers Pflicht.

Einer. Heuchler Frechheit
Schlauer Falschheit
Traut der Maurer nicht:
Zwey. Treu die Menschen lieben,
Nie durch Zorn betrüben,
Alle. Ist des Maurers Pflicht.

Einer. Ordnung stöhren,
Recht verkehren,
Kann der Maurer nicht.
Zwey. Obrer Weisheit lehren,
Die Gesetze ehren
Alle. Ist des Maurers Pflicht.

Einer. Einst zu scheiden,
Kampf und Leiden
Scheut der Maurer nicht.
Zwey. Durch die Nebel dringen
Sich zur Gottheit schwingen
Alle. Bleibt des Maurers Pflicht.


Abgewandelt in:
Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder, 1790, 166-167,
unter dem Titel: Maurerpflichten

Rascher Liebe
Falsche Triebe
Fühlt der Maurer nicht.
Schwestern voll Entzücken
Lieben und beglücken,
Ist der Maurer Pflicht.

Ruhmbegierden
Flitterzierden
Kennt der Maurer nicht.
Weisheit zu erstreben,
Fromm und froh zu leben --
Ist des Maurers Pflicht.

Gold ergeizen,
Neider reizen,
Mag der Maurer nicht.
Armer Elend lindern,
Die Kabalen hindern,
Ist des Maurers Pflicht.

Plaudereyen,
Spöttereyen
Liebt der Maurer nicht:
Ewig standhaft schweigen,
Spöttern auszuweichen,
Ist des Maurers Pflicht.

Nächtlich schwärmen,
Taumelnd lärmen,
Darf der Maurer nicht.
Sich mit Anstand freuen,
Lasterfeste scheuen,
Ist des Maurers Pflicht.

Heuchler Frechheit
Schlauer Falschheit
Traut der Maurer nicht:
Treu die Menschen lieben,
Nie durch Zorn betrüben
Ist des Maurers Pflicht!

Ordnung stören,
Recht verkehren
Kann der Maurer nicht.
Obrer Weisheit lehren,
Folgen und verehren:
Die Gesetze ehren
Ist des Maurers Pflicht.

Einst zu scheiden,
Kampf und Leiden
Scheut der Maurer nicht.
Durch die Nebel dringen,
Sich zur Gottheit schwingen,
Ist des Maurers Pflicht.


Weiter abgewandelte Mischformen in.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 102.
Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 61-63
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zum Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin.1817, 88-89


XXXVI. ohne Titel

gekennzeichnet mit: L.

bereits erschienen in:
Almanach oder Taschen-Buch für die Brüder Freymäurer. 1777,
unter dem Titel: Vorzüge
(Mit Melodie vom Hrn. Lampe.)

Auch in:
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurer-Lieder. 1790, 221-222
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 20-21

Baut, Thoren, eure Kartenhäuser,
Durch [1801: in] eures Lebens Kinderzeit:
Wir bauen männlicher und weiser
Den Bau [1801: ein Werk] der Unvergänglichkeit.
Weisheit lehret,
Was des Baues Schönheit frommt [1801: hebt]:
Stärke wehret,
Den der ihm zu schaden kommt.
[1777 und 1790: Wer ihn anzufeinden kommt.
1801: dem, der ihm zu schaden strebt.]

Wir lachen finstrer Moralisten,
Die todte Glockenspiele sind,
[1801: die tönend Erz und Schellen sind;]
Wir Brüder, die wir nie uns brüsten,
[1801: wir, Brüder, ohne uns zu brüsten,]
Wir streben dass der Mensch gewinnt.
Weisheit lehret,
Was des Baues Schönheit frommt:
Stärke wehret,
Den der ihm zu schaden kommt.

Seht, wie sie an den Markt sich stellen,
Um ihres Zehnten los zu seyn;
Die wir [1801: hier] im Stillen uns gesellen,
Wir wissen [1801: verstehen] edler auszustreun.
Weisheit lehret,
Was des Baues Schönheit frommt:
Stärke wehret,
Den der ihm zu schaden kommt.

Des Bruststerns blendendes Gefunkel
[1801: Den Glanz des Sterns, der Krone Schimmer]
Staunt weit entfernt die Menge an;
Hier kennt im heilighellen Dunkel
[1801: hier kennt im Prunk entblößten Zimmer]
Der Fürst den Bruderunterthan [1777, 1790 und 1801: Bruder Unterthan].
Weisheit lehret,
Was des Baues Schönheit frommt:
Stärke wehret,
Den der ihm zu schaden kommt.

So lasst uns denn die Wonne schmecken,
Den Schein zu meiden durch die [1777 und 1790: mit der] That,
Zu jedem [1777 und 1790: Und ieden] Fortgang uns erwecken,
[1801: zu schimmern nur durch edle That;
zu neuem Muth uns oft erwecken,]
Hinan zu klimmen unsern Pfad.
Weisheit lehret,
Was des Baues Schönheit frommt:
Stärke wehret,
Den der ihm zu schaden kommt.


LIX: Freude

gekennzeichnet mit: K.

Freye Brüder!
Da die Stund uns Frist gebeut,
Setzt zum Mahl der Mäßigkeit
Froh euch nieder.
Und ein fröhlicher Gesang
Sing es unserm Geber Dank.

Herzerweitrer,
Freund der Wahrheit, holder Wein,
Wenn wir dich der Freundschaft weyhn,
Mach uns heitrer!
Gieb uns, edler Rebensaft,
Selbst zu Tugend Muth und Kraft.

Sey willkommen
Freyheitsbecher, der uns ward,
Und nach alter Maurerart,
Aufgenommen!
Glück und Freude, fern und nah,
Jedem der dich würken sah!

Allen Biedern
Müß‘ ihr freundlich Mahl gedeihn,
Die, der Schöpfung sich zu freun,
Sich verbrüdern!
Unter jedem Himmelsstrich
Segne der Gerechte sich!

Auch die Schönen,
Denen Brauch die Loge wehrt,
Soll dies Glas, für sie geleert,
Uns versöhnen;
Zu des Lebens Harmonie
Bild‘ ihr guter Schutzgeist sie!

Und den Armen,
Brüder, übergeht ihn nicht;
Laßt uns sein, so wills die Pflicht,
Uns erbarmen,
Dreymal milder schmeckt der Trank,
Segnet ihn des Dürftgen Dank.

Wunsch des Weisen,
Freude sonder Reu und Zwang,
Laß dich im Gedrittelklang
Von uns preisen,
Nicht den Fürsten trinkt euch gleich,
Brüder, trinkt zu Menschen euch.


LXI. ohne Titel

gekennzeichnet mit: F.

vgl. dazu die Inspirationsquelle:
Theodor Gottlieb von Hippel: 23 neue Lieder, 1772,
ohne Titel, mit der Eingangszeile
Genießt der Freuden dieses Lebens!


Sucht die Freuden dieses Lebens,
Nutzt den frohen Trieb zur Lust,
Den die Gottheit nicht vergebens
Schuf in unsrer schwachen Brust.
Eh‘ uns Trübsal niederdrückt,
Eh‘ das Alter näher rückt!
Sucht die Freuden dieses Lebens,
Nutzt den frohen Trieb zur Lust.

Hier, wo Recht und Frieder thront,
Ist der Gram verbannet;
Er, der in Pallästen wohnt,
Fürsten übermannet.
Weisheit hat er nie versehrt,
Hier, wo Recht und Frieder thront,
Ist der Gram verbannet.

Kann der Thoren Argwohn kränken,
Nein – wir kennen unsern Werth.
Gleichviel, was sie von uns denken;
Gnug, wenn uns der Weise ehrt.
Wenn der Lästrer trüglich schließt,
Wissen wir, was Wahrheit ist.
Kann der Thoren Argwohn kränken;
Nein – wir kennen unsern Werth.

Nur ein Nichts – was ist wohl mehr,
Reichthum, Glanz und Ehre?
Eitle Lust ein Ohngefehr:
O bemerkt die Lehre!
Wahre Bruderliebe schliest
Uns ein Band das fester ist ---
Nur ein Nichts – was ist wohl mehr,
Reichthum, Glanz und Ehre?

Freudenvolle Lieder singen
Brüder bey dem Maurermahl,
Und der Freundschaft Gläser klingen:
Weiht sie durch die heilge Zahl!
Freundschaft wohn in unserm Hayn!
Treue soll die Losung seyn!
Freudenvolle Lieder singen
Wir bey dem Maurermahl,

Wo mein Wunsch noch was vermißt,
So seyd Ihrs Ihr Schönen,
Weil Ihr nicht das Glück genießt
Das nur Thoren höhnen:
Bald leg ich die Kelle hin,
Zeig wie treu ich Maurer bin.
Wo mein Glück noch was vermißt,
So seyd Ihrs Ihr Schönen.

Kommt des Todes dunkle Stunde,
So eil ich ihm freudig zu,
Rufe dann mit frohem Munde:
Brüder! segnet meine Ruh!
Selbst in jener grausen Nacht
Führet uns der Tugend Macht.
Kommt des Todes dunkle Stunde,
So eil ich der Freude zu.

Dort wird jenes Heiligthum
Maurer-Freude mehren,
Trauren sollt ich! sagt, warum
Hier den Vorschmack stöhren?
Weisheit, Unschuld in der Brust
Sieht die Welt, das Grab, mit Lust.
Dann wird jenes Heligthum
Dort die Freude mehren.


LXV. ohne Titel

gekennzeichnet mit: L.

bereits erschienen in:
Almanach oder Taschen-Buch für die Brüder Freymäurer. 1777,
ohne Titel, mit der Angabe:
(Vom Br. S**. Mit Melodie versehen vom Hrn. Lampe.)

Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 97-98
Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 78-79 (ohne die 2. und 4. Strophe)
Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 102-104
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 46-47
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 46-47 (ohne die 2. und 4. Strophe)


Erschall‘ in jubelvollen Liedern
Und werde freudiger Gesang,
Gefühl, mit dem wir uns verbrüdern;
Gefühl, wodurch es uns gelang,
Des Bundes Ehre zu erringen,
Des Bundes Ehre werth zu seyn,
Zum Lichte näher hinzudringen,
[1777: Zum Lichte sich hinan zudringen,]
Und seines Glanzes uns [1777: sich] zu freun.

Entfernt von Höfen und Pallästen,
Wo sich der Trug als Wahrheit schminkt [1801 und 1813: schmückt],
Versammelt sich bey unsern Festen,
Der Brüder Chor, und heiter blinkt [1801 und 1813: blickt]
Aus jedem Aug Gefühl der Freuden.
Wir sehn in heilgen Sympathien
Gefühl des Glücks, Gefühl der Leiden
Auf guter Maurer Wangen glühn.

Hier quillt [1777: quill‘; 1812: quell‘] aus den bescheidnen Bechern
Entflammung, edel, gut [1801 und 1813: gut und brav] zu seyn;
Mit Bruderliebe jedem Schwächern
Und Irrenden gern zu verzeihn; [1777: nicht bloß verzeihn,]
Dann [1801 und 1813: Doch; 1812 und 1823: Und] ihm durch bessrer Weisheit Lehren
[1777: Durch unsrer Weisheit ew’ge Lehren,]
Des Irrthums Nebel zu [1777: ihm] zerstreun,
Sein Glück mit Eyfer zu vermehren,
Ihm Retter, wenn er fällt, zu seyn.
[1777: Ihm, wenn er fällt, die Rechte seyn.
1823: Ihm Retter in der Noth zu seyn.]

Der Wittwen und der Waysen Zähre,
Ihr Seufzer und verdienter Fluch
Sey Gift dem Mahle, und beschwere [1777: erschwere]
Das Mahl, den Wein, erhascht durch Trug;
Uns würzt den unbescholtnen Bissen,
Nach unsrer [1801 und 1813: edler] Arbeit sanfte Ruh.
Und leise lispelt das Gewissen
Den [1801 und 1813: dem] frommen Maurer Beifall zu.

Stark hebe sich in jeder Seele
[1777, 1812 und 1823: Stark, fest entwinde sich der Seele]
Der Muth, der Triebe Herr zu seyn,
Flieht, Brüder, bey dem eignen [1801 und 1813: bei begang'nem] Fehle
[1812 und 1823: Flieht, im Bewußtseyn eigner Fehle,]
Der Eigenliebe Schmeicheleyn.
Gros ist es, an der Wahrheit Arme
Für ihre Rechte Krieger [1812 und 1823: Streiter] seyn.
Das Laster von der Bosheit Schwarme
Geschützt, nicht anzugreifen scheun.
[1801 und 1813: geschützt, zu stürzen sich nicht scheun.]
[1777, 1812 und 1823: Geschützt – zu hassen, nicht zu scheun.]

Die Freude des geschloßnen Bundes,
Ihr Brüder, strahl‘ in unserm [1777: unsern] Blick,
Und fröhlicher [1777, 1812 und 1823: heiterer] Gesang des Mundes
Sing‘ [1777 und 1812: Preiß‘] das von uns empfundne Glück.
[1823: Preis‘ unser frohempfund’nes Glück;]
Fest steh er da, nicht zu erschüttern,
Der Bau, der durch die Väter ward,
Und der Trotz allen [1777: bey grausen; 1812 und 1823: nach manchen] Ungewittern
Der sicheren [1812: endlichen; 1823: fröhlichen] Vollendung harrt.


LXIX. ohne Titel

gekennzeichnet mit: Bork.

Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 297-298
Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 275-276
Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin. 1832, 210-211

Einer.
Zur Freude sprossen junge Reben
Aus unsrer aller Mutter Schoos [1804: Mutterschooß];
Zur Freude rief uns Gott ins Leben,
Nur Freude ist der Menschheit Loos.
Doch Brüder! wollt Ihr sie genießen:
So ordne Weisheit euer Mahl,
Laßt nie den Wein in Strömen fließen
Und mischt [1823: füll‘t] sokratisch den Pokal.

Chor.
Wir folgen Weisheit deinen Lehren,
Komm heilige du unser Mahl.
Nie soll uns falscher Wahn bethören,
Nie soll [1823: Und nie] der Becher große Zahl
Die Quelle unsrer Freude seyn,
Und uns zu Sybariten weihn.
(1823: Von Ueppigkeit und Schwelgerey
Sey stets das Mahl der Maurer frey!]
Wir folgen Weisheit, deinen Lehren,
Komm heilige du unser Mahl.

Einer.
Hinweg, wer noch dem Laster [1801 und 1804: den Lastern] fröhnet,
Wem Rangsucht [ab 1801: Rachsucht] noch die Seele bläht;
Wer Wissenschaft und Tugend höhnet
Und nach des Bruders Fehlern späht.
[1823: Des Bruders Fehler gern enthüllt.]
Ein Zweck macht uns zu gleichen Brüdern
Und Schonung führt den Frieden ein,
Die Weisheit lehret uns in Liedern,
Die rechte Kunst sich zu erfreun.

Chor.
Komm Weisheit, lehre uns in Liedern
Die rechte Kunst uns zu erfreun;
Entflamme du in allen Brüdern
Den edlen Stolz, sich dir zu weihn.
Verscheuche was den Frieden stört
Und treuer Brüder Bund entehrt.
Komm Weisheit, lehre uns in Liedern
Die rechte Kunst uns zu erfreun.


LXXII. ohne Titel

gekennzeichnet mit: M.

Auch:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 243

[1801: Alle.]
Trinkt, trinkt, trinkt!
Brüder trinkt!

[1801: Zwei.]
Weil uns noch zum Leben
Heitre Zukunft winkt,
Weil der Saft der Reben
Noch uns Freude blinkt.

[1801: Alle.]
Trinkt, trinkt, trinkt!
Brüder, trinkt!

[1801: Einer.
Der den Weinstock uns bethaute,
Segnete was jeder baute.
Trinkt, trinkt, trinkt!
Brüder, trinkt!

[1801: Alle.]
Singt, singt, singt!
Brüder, singt!

[1801: Zwei.]
Singt dem Meister Ehre,
Daß es uns gelingt,
Was uns seiner Spähre [1801: Sphäre9
Täglich näher bringt.

[1801: Alle.]
Singt, singt, singt!
Brüder, singt!

[1801: Einer.]
Singt dem Grabe Noah [1801: Noahs] Segen,
Uns einander Muth entgegen!
[1801: und euch Muth auf euren Wegen.]
Singt, singt, singt!
Brüder, singt!

[1801: Alle.]
Trinkt, trinkt, trinkt!
Brüder, trinkt!

[1801: Zwei.
Trinkt das Heil der Sendung
Das uns [1801: die uns,] Maurern, winkt,
Bis uns der Vollendung
Nacht [1810: Tag] hernieder sinkt.

[1801: Alle.]
Trinkt, trinkt, trinkt!
Brüder, trinkt!

[1801: Einer.]
Trinkt euch, brüderliche Gäste,
Jeden Arbeitstag zum Feste!
Trinkt, trinkt, trinkt!
Brüder, trinkt!


stark verändert ab der 2. Strophe in:
Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 34-35

Singt einander Muth und Segen,
Brüdereinigkeit entgegen,
Trinkt, trinkt etc.

Trinkt, trinkt, trinkt, Brüder trinkt;
Denkt der großen Sendung,
Die Euch Maurern ward;
Denkt, daß einst Vollendung
Eurer lohnend harrt!
Trinkt, trinkt etc.
Trinkt euch, brüderliche Gäste!
Jeden Arbeitstag zum Feste,
Trinkt, trinkt etc.

Trinkt, trinkt, trinkt, Brüder trinkt!
Trinkt im Saft der Reben,
Der im Glase blinkt,
Unsers * * Leben,
Das uns Freude bringt,
Trinkt, trinkt etc.
Trinkt ihm, brüderliche Gäste!
Jeden Tag zum frohen Feste,
Trinkt, trinkt etc.


LXXXIX. ohne Titel

gekennzeichnet mit: D.

Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 193

O! dreymal glücklich ist das Band
Getreu vereinter Herzen,
Dem Gram des Lebens unbekannt,
Und unbekannt den Schmerzen.
Die Sorge flieht, denn ihnen ist
Ihr Feind, der Scherz gegeben.
Der Tag der ihre Freude schließt,
Der Tag schließt auch ihr [1801: das] Leben.