Max Schenkendorf

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Max Schenkendorf

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

deutscher Freiheitsdichter, * 1783, † 1817.

Mystiker, nahm, obwohl in einem Duell der rechten Hand beraubt, am Befreiungskrieg gegen Napoleon teil und schrieb in dieser Zeit patriotische Gedichte.

Schenkendorf war Freimaurer, er wurde dem Bund mutmaßlich durch Jung-Stilling zugeführt, gehörte zu den Gründern der Loge "Friedrich zur Vaterlandsliebe" in Koblenz, die aus einer Feldloge entstand.

Vorher hatte er in der Loge "Carl" in Karlsruhe gewirkt. Manche seiner Gedichte enthalten freimaurerische Anklänge ("Maurer", "Briefe an die Heimat" u. a.). Die Koblenzer Loge betreut neuerdinge das Grab des Dichters.

Königsberg‘sche Wehrlieder - 1. Lied der Maurer

Mit drei gewaltigen Schlägen
Rief uns der Meister auf:
Herbei von allen Wegen,
Gesellen kommt zu Hauf!

Was hilft uns alles bauen?
Wir bau'n am Sitz der Noth.
Was Steine zu behauen
Nach Winkelmaß und Loth?

Vom Roste wird gefressen
Die Mauer wie der Muth,
Von Räubern wird besessen
Der Bürger Haus und Gut.

Wie prangt im Königsgarten
Der Bau von Meisterhand!
Man konnte kaum erwarten,
Bis er vollendet stand.

Nun magst du einsam stehen,
O schönes Schauspielhaus –
Das Schauspiel, das wir sehen,
Treibt alle Lust hinaus.

Nun aus den Aschenhaufen
Die Vorstadt schnell erstand.
Spricht man von Feuertaufen,
Von Moskau's Wunderbrand.

Es stehn mit leeren Räumen
Die Speicher unbesucht,
Die freien Schiffer säumen,
Der Feind verdarb die Frucht.

Als an des Schlosses Thoren
Wir jüngst den Bau gefügt,
Da klang in unsern Ohren
Ein Ton, der schwerlich trügt.

Er sprach von ew'gen Rechten,
Vom höchsten Eigenthum,
Und wie man soll verfechten
Der Väter Schatz und Ruhm.

Die Rittergeister haben
Dich herrlich eingeweiht
Mit wunderbaren Gaben,
Haus der Gerechtigkeit.

Da sahen wir dich stehen,
Du starker kluger Rath,
Man konnte deutlich sehen,
Du sannst auf kühne That.

Herr Friccius willkommen,
Willkommen Rath und Held,
Die Waffen sind genommen,
Zeuch' mit ins blut'ge Feld.

Zeuch' mit zum deutschen Rheine,
Komm nach Westphalens Gau'n,
Da sind viel rauhe Steine,
Viel glatte zu behau'n.

Da wird aus Blut und Schmerzen
Das rechte Heil erst kund;
Gefall'ner Helden Herzen
Sind wol ein fester Grund.

Da wollen wir begründen
Das deutsche Freiheitshaus,
Ein Mörtel soll es binden,
Der tausend Jahr' hält aus.

Der Mörtel heißet Wille,
Heißt Treu und heißet Muth,
Gereift in heil'ger Stille,
Benetzt mit Heldenblut.

Der Mörtel sind wir Alle,
Uns wählte Gottes Gunst;
So grüßt im heil'gen Schalle
Der Maurer freie Kunst!

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