Nachfolgeorganisationen des Templerordens

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Nachfolgeorganisationen des Templerordens

ab dem 18. Jahrhundert

Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Templerorden

Im 18. Jahrhundert begann die Gründung neuer Organisationen, die den Namen des Templerordens, teils in Abwandlungen, trugen oder einen Bezug zum früheren Orden behaupten. Im Jahr 1705 wurde ein Ordre du Temple in Versailles als Laienritterorden rekonstituiert. Napoleon I. folgte dem Zeitgeist, als er eine Kommission einsetzte, die den Ordre du Temple 1805 rehabilitierte. König Ludwig XVIII. von Frankreich übernahm 1814 das Protektorat über den Orden, und Kaiser Napoleon III. bestätigte 1853 den Status des Ordens als Ordo Supremus Militaris Hierosolymitani.

Auch der 1900 gegründete Neutempler-Orden knüpfte an den historischen Templerorden an. Aufgrund seiner rassistischen Ideologie zählt er zu den vielen Vorläuferorganisationen der NSDAP. Der Neutempler-Orden wurde Ende der 1930er Jahre aufgelöst.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Regentschaft 1942 ins neutrale Portugal verlegt. 1957 erfolgte die Gründung eines deutschen Priorats unter dem Namen Deutscher Tempelherren-OrdenOrdo Militiae Crucis Templi (OMCT). 1959 schloss sich der OMCT dem Ordo Supremus Militaris Hierosolymitani in Porto an.


Von 1980 bis 1991 war der ehemalige nationalsozialistische Funktionär Hugo Wellems Prior des OMCT. 1997 kam es zur Gründung des Ordo Militiae Templi (OMT) als Dachorganisation der europäischen Ordensprovinzen christlich ökumenischer Templer.


Bis heute ist nahezu weltweit eine Vielzahl dieser Gemeinschaften tätig. Die religiöse Ausrichtung innerhalb dieser Orden variiert stark. Von katholisch über ökumenisch bis konfessionsfrei ist alles zu finden. Auch esoterisch geprägte Orden gehören zu diesen Gruppierungen. Teils haben sie einen unterhaltsamen Hintergrund, wie die Veranstaltung ritterlicher Turniere, teils stecken Geheimbünde wie Freimaurer oder Rosenkreuzer dahinter, die sich auf den Templerorden beziehen.

Die heute existierenden Nachfolgeorganisationen des Templerordens zählen nicht zu den von der katholischen Kirche anerkannten Orden. Dies geht beispielsweise aus einer Mitteilung des Staatssekretariats des Vatikans vom 16. Oktober 2012 hervor, in der vor „nicht anerkannten Ritterorden“ gewarnt wird.

Forschung

Die historische Forschung zum Templerorden begann im 17. Jahrhundert. Die Forschung konnte beispielsweise die sogenannte Larmenius-Charta, die die Reihe der Großmeister um viele illustre Persönlichkeiten in der Nachfolge von Jacques de Molay erweitert, als gefälschtes Dokument aus dem 18. Jahrhundert entlarven.

Rezeption in der Populärkultur

Die Templer regen die Phantasie der Menschen in besonderem Maße an und werden kulturell umfangreicher rezipiert, als dies beispielsweise bei den heute noch bestehenden Johanniter-/Malteserorden, dem Deutschen Orden oder den Grabesrittern der Fall ist. Die Formen der kulturellen Rezeption sind beachtlich: Die Tempelritter begegnen uns heute in Spielzeug- und/oder Sammelfiguren, in Computerspielen, in Spielfilmen, in Dokumentationen, in Romanen, Hörbüchern und Bildern. Man kann Schwerter und Schilde mit Emblemen kaufen, die an die Tempelritter angelehnt sind. Das Kreuz der Tempelritter gibt es auf Schmuck ebenso wie auf Kapuzenpullovern. Auch ganze Gewandungen im Stil der Tempelritter sind erhältlich.

Siehe auch

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