Otto Rahn: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 18. November 2020, 22:54 Uhr

Otto Wilhelm Rahn

Quelle: Wikipedia, Artikel dort: „Otto Rahn“

* 18. Februar 1904 in Michelstadt im Odenwald; † 13./14. März 1939 bei Söll (Tirol), Österreich) war ein deutscher Schriftsteller, Mediävist und Ariosoph,der sich mit dem Gralsmythos beschäftigte.

Gralssuche mit Antonin Gadal

Antonin Gadal (1877–1962) war Rahns Fremdenführer und Mentor im Languedoc.

Ab 1929 unternahm Rahn im Rahmen seiner Studien Reisen in die Provence, in das südfranzösische Languedoc, wo er Höhlenforschungen unternahm und unter anderem zur Burgruine Montségur. 1930 unternahm er eine Reise ins Tal der Ariège. In Frankreich galt sein Interesse der mittelalterlichen Ketzerbewegung, insbesondere den Katharern und Albigensern. Rahns Mäzenin, die Gräfin Pujol-Murat, stellte ihm für seine Nachforschungen und Exkursionen in den Midi-Pyrenäen eine Limousine und ihren deutschen Chauffeur und Diener Joseph Widegger zur Verfügung, was ihm Reisen auf den Spuren der Gnostiker im Languedoc nach Pamiers, Foix, Carcassonne, Montségur und Mirepoix ermöglichte.

Auf seinen ersten Erkundungen lernte er Déodat Roché, einen Anhänger Rudolf Steiners, und den Heimatforscher Antonin Gadal kennen. Zu Gadal, den er als seinen Lehrmeister und Gönner bezeichnete und mit dem er in den folgenden zirka drei Jahren intensiv zusammen arbeitete entwickelte Rahn eine intensive Freundschaft. Ab Spätherbst 1931 ließ sich Rahn in dem kleinen Kurort Ornolac-Ussat-les-Bains nieder, in dem auch sein Mentor Antonin Gadal wohnte, mit dem er auch in den kommenden wirren und schwierigen Jahren bis zu seinem frühen Tod befreundet blieb.

1930 bis 1932 erkundete Rahn ausgehend von seinem Wohnort in Ornolac-Ussat-les-Bains das Languedoc. Bei seinen Ausflügen in den südfranzösischen Pyrenäen und bei seinen Höhlenforschungen im Ariètal wurde er von seinem Freund, dem Leiter des Fremdenverkehrsamtes von Ornolac-Ussat-les-Bains, dem Lehrer Antonin Gadal begleitet.

Identifizierung der Gralsburg

Rahns Studien und seine umfangreichen Recherchen in den französischen Archiven von Montségur (Ostpyrenäen), ließen ihn schließlich glauben, dass er die geheimnisvolle Gralsburg gefunden habe, die erstmalig von dem provenzalischen Dichter des 12. Jahrhunderts Guyot, dem Erfinder der Gralssage, erwähnt wird, der diese Geschichte wiederum aus einem Buch des arabischen Astrologen Flegitanis entnommen haben will. So proklamierte Rahn, dass die in der Geschichte der Katharer so bedeutungsvolle Burg Montségur mit der Gralsburg Montsalvatge (Montsalvatsch) aus Wolfram von Eschenbachs Epos Parzival identisch sei.

Otto Rahn stellte die These auf, dass die Katharer die Hüter des Grals waren, den er als Stein des Lichtes beschrieb, und dass die von Papst Innozenz III. initiierten Albigenserkriege eigentlich ein Kreuzzug gegen den Gral gewesen seien. Die von Otto Rahn aufgestellten Thesen stammen im Wesentlichen von Antonin Gadal, dem Leiter des Fremdenverkehrsamtes von Ornolac-Ussat-les-Bains im Tal der Ariège in den französischen Pyrenäen. Der Lehrer Antonin Gadal forschte nach seiner Pensionierung nach dem historischen Erbe der Katharer und erwarb sich so den Ruf eines Neukatharer-Fachmanns. Er interessierte sich für die französische Historie und die katharische Häresie und betätigte sich als Höhlenforscher.

Gadals paläontologische Untersuchungen der Höhlen im Tal der Ariège und seine umfangreichen Recherchen im südfranzösischen Languedoc ließen ihn schließlich glauben, dass er dem geheimnisvollen Katharerschatz auf die Spur gekommen sei, den er als den Gral identifizierte, der erstmalig von dem provenzalischen Dichter des 12. Jahrhunderts Guyot, dem Erfinder der Gralssage, erwähnt wurde. Gadal infizierte Otto Rahn mit seiner Vermutung, dass der Katharerschatz in den Höhlen des Sabarthes verborgen liegt und ermutigte zeitlebends auch andere Forscher zur romantisch motivierten Gralssuche und Recherchen über die Geschichte der für die Katharer des Mittelalters so bedeutungsvollen Burg Montségur, die er für die Gralsburg Montsalvatge (Montsalvatsch) aus Wolfram von Eschenbachs Epos Parzival hielt.

Ist der Gral bei den Katharern nachweisbar?

Obwohl die Katharer des Mittelalters jeden Reliquienkult ablehnten, und obschon der Begriff Gral im Okzitanischen ein Synonym für ein mörserförmiges Trinkgefäss war und der Heilige Gral die Reliquie des Abendmahlkelches Christi ist, behauptete Otto Rahn, der Gral sei, nach dem Beispiel der indischen Mani, ein Symbol für einen vom Himmel gefallenen Stein, den er lapis ex coelis nannte. (Bei Wolfram von Eschenbach irrtümlich, da in dieser Fassung sinnlos: Lapsit exillis.). Es gibt jedoch weder in den Vernehmungsprotokollen der Katharerprozesse noch in den überlieferten Schriften der Katharer den geringsten Hinweis darauf, dass bei den Katharern eine Legende von einem (symbolischen) Stein, der ihnen als Gral galt und der von einer weißen Taube in den Himalaya gebracht worden sein soll, was Rahn mit einer Kohärenz zum Mani-Stein der Chakravartin aus dem Shambala-Mythos beweisen zu können glaubte, gibt. Auch neueste Forschungen, die sich auch auf Recherchen der Inquisitionsakten (Collection Doat, Bibliothèque National Paris) und Studien im vatikanischen Geheimarchiv stützen, haben keinen Beweis dafür erbringen können, dass die Katharer in irgendeiner Beziehung zum Gral standen.

Wissenschaftliche Kritik

In Rahns Vorstellung wird die in der Legende als versteckt und nahe einem Fluss oder See gelegene Gralsburg Montsalvaesche aus Eschenbachs Epos „Parzival“ in die auf einem spitzen Bergkegel weithin sichtbare Burg Montségur verwandelt. Dort wurde nach seiner Auffassung der Gral, den er als wertvollen Stein und als Symbol für eine dualistische Tradition ansah, deren Wurzeln älter als das Christentums seien, aufbewahrt. Aus diesem Grund vertrat er die Auffassung, dass die fundamentalen Ideen der katharischen Religion bereits seit der Epoche der Kelten und Iberer im Languedoc vertreten wurden, die er als Erben der Perser bezeichnete. Der Albigenserkreuzzug hatte für Rahn deshalb das Ziel, diese (wesentlich ältere) Zivilisation, die er für edler hielt, zu zerstören. Renommierte Historiker seiner Zeit und der Gegenwart lehnen Rahns Ansichten ab. Katharerforscher sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die dualistische Lehre der Katharer durch bogomilische Missionare im Westen verbreitet wurde.

Werke

  • Kreuzzug gegen den Gral, die Geschichte der Albigenser. Verlag Zeitenwende, Dresden 2006, ISBN 3-934291-27-9
  • Luzifers Hofgesind, eine Reise zu den guten Geistern Europas. Verlag Zeitenwende, Dresden 2004, ISBN 3-934291-19-8

Sekundärliteratur