Prag: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Alte Jüdische Friedhof in Prag ist einer der bekanntesten jüdischen Friedhöfe in Europa. Er liegt im ehemals jüdischen Viertel Josefov der Prager Altstadt und geht auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück. Trotz seiner kleinen Fläche (ca. 1 ha) enthält er über 12.000 Grabsteine und vermutlich die Gebeine von 100.000 Menschen.  Quelle: [https://de.wikipedia.org/wiki/Alter_J%C3%BCdischer_Friedhof_(Prag) Wikipedia]
 
Der Alte Jüdische Friedhof in Prag ist einer der bekanntesten jüdischen Friedhöfe in Europa. Er liegt im ehemals jüdischen Viertel Josefov der Prager Altstadt und geht auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück. Trotz seiner kleinen Fläche (ca. 1 ha) enthält er über 12.000 Grabsteine und vermutlich die Gebeine von 100.000 Menschen.  Quelle: [https://de.wikipedia.org/wiki/Alter_J%C3%BCdischer_Friedhof_(Prag) Wikipedia]
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[[Datei:Posner Oskar 1932-11-15 PT.jpg|450px|right|Mit freundlicher Erlaubnis von [[Leibl Rosenberg]]]]
  
 
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Version vom 29. August 2019, 06:49 Uhr

Prag, St. Vitus-Kathedrale. Foto mit freundlicher Genehmigung von Pedro Szekely
Ein sehr empfehlenswerter Reiseführer von Jiri Kuchar, deutsche Übersetzung von Walbert Schmirler.
Deckblatt Rituale von 1794
Comenius

Prag - 1768 bis 1932

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Prag, Hauptstadt der Tschechoslowakischen Republik, Landeshauptstadt von Böhmen (s.d.), eines der ältesten Freimaurerzentren Mitteleuropas.

Nach einer hauptsächlich von Abafi gestützten Überlieferung soll in Prag 1726 durch den Grafen Franz Anton von Sporck eine Loge unter dem Namen "Zu den dei Sternen" gegründet worden sein, auf die sogar eine Erinnerungstafel am Prager Hauptpostgebäude in der Heinrichsgasse verweist. Diese Loge soll sich zur Zeit des Österreichischen Erbfolgekrieges in drei Parteien, eine österreichische, eine bayrische und eine neutrale, geteilt haben. Irgendwelche Belege sind bisher nicht erbracht worden. Posner, der diese Gründungsgeschichte ablehnt, hat die Vermutung geäußert, daß die Prager Freimaurerei wahrscheinlich überhaupt erst zur Zeit des Erbfolgekrieges entstanden ist.

Diese Vermutung, bei der besonders an den Logengründer Marschall Rutowski gedacht war, hat 1931 durch einen Archivfund von Dr. Josef Volf eine Bestätigung erfahren. In einem Briefe der Prager Loge "Zu den drei gekrönten Sternen und Redlichkeit" an die Loge "Zu den drei Schlüsseln" in Regensburg vom 24. Juni 1795 erwähnt diese Loge ihr fünfzigjähriges Jubiläum im Jahre 1791 und bezeichnet sich selbst als die älteste Loge Böhmens. Es heißt dort: "Vor 50 Jahren traten einige hier anwesende Brr. öfter zu den geheiligten Arbeiten zusammen, ohne unter einem besonderen Logennamen verbunden zu sein. In weiterer Zeitfolge ward die Loge unter dem Namen "Zu den drei Kronen" nach englischem System förmlich bestellet, nahm in weiterer Zeit den Namen "Zu den drei Sternen" an, den sie sodann im Jahre 1763 in jenen, den sie jetzt führt, verwandelte."

Von einer englischen Konstitution an eine Prager Loge "Zu den drei Kronen" war bisher nichts bekannt. Vielleicht erklärt aber diese englische Konstitution die falsche Überlieferung, daß bei der angeblich im Jahre 1726 von Sporck gegründeten Loge "Zu den drei Sternen" der gewesene englische Großmeister Sayer anwesend gewesen sein soll. (Vergl. Josef Volf, Prager Presse", 24. Juni 1931.)

Die weitere wichtigen Daten der Prager Freimaurereigeschichte sind in chronologischer Reihenfolge:

  • 1763 ein Kapitel "Zu den vier Evangelisten".
  • 1765 Prag unterstellt sich als Priorat von Droysig der Strikten Observanz.
  • 1766 Auftauchen der Rosenkreuzer.
  • 1766 Verbot der Freimaurer- und Rosenkreuzerlogen.
  • 1770 Gründung der Loge "Zu den drei gekrönten Säulen" mit Londoner Patent.
  • 1771/72 Eröffnung des Waisenhauses "Zu St. Johann dem Täufer".
  • 1773 Auch die Säulenloge erklärt sich jetzt für die Strikte Observanz, daher bildet sich eine Schottenloge "Zu den drei gekrönten Sternen und den drei gekrönten Säulen", die sich den Namen Kasimir usw. nach dem Prinzen Albert Kasimir von Sachsen-Teschen beilegt.
  • 1775 Präfekturkapitel "Kasimir zu den neun Sternen".
  • 1780 Graf Barbo gründet die Loge "Zum grünen Löwen", die sich aber bereits 1781 wieder auflöst.
  • 1782 Die Prager Logen unterstellen sich als Provinzial-Großloge von Böhmen der Großen Landesloge von Österreich.
  • 1783 Gründung der Logen "Zur Wahrheit", "Einigkeit" und "Union".
  • 1785 Freimaurerpatent Josephs II. Danach dürfen in Prag nur drei Logen bestehen. Die Loge "Sincérité" in Klattau wird von der Loge "Zu den drei Sternen" übernommen, die sich, "Zu den drei gekrönten Sternen und Redichkeit" nennt. Die anderen Logen vereinigen sich als "Wahrheit und Einigkeit zu den drei gekrönten Säulen".
  • 1787 wird die Schottenloge unter dem Namen "Zu neun Sternen" wieder belebt.
  • 1792 bezeichnet der Wiener Denunziant Aloys Hoffmann Prag als ein besonders gefährliches Freimaurer- und Verschwörerzentrum, der Kaiser Franz II. besucht noch das Waisenhaus und die Taubstummenanstalt, veranlaßt aber zugleich die freiwillige Schließung der Logen.
  • 1794 1. Mai. Die Prager Logen lösen sich auf, behalten aber das Recht, ihre Wohlfahrtsanstalten als Profanvereine weiterzuführen.
  • 1811 Josef Graf Auersperg versucht die Wiedererrichtung einer Loge, wird aber daraufhin nach Brünn strafversetzt. Die Loge bestand trotzdem mit Patent der Großloge von Preußen, wurde jedoch 1818 polizeilich gesperrt.
  • 1848 Zwei verschiedene Freimaurergruppen versuchen die Wiederbelebung der Freimaurerei. Die behördliche Genehmigung wird jedoch verweigert.
  • 1870 Ch. Fr. Jahn versucht die Errichtung einer Loge in Prag, die jedoch von der Behörde nicht bewilligt wird. Gründung des unpolitischen Vereins "Harmonie".
  • 1872 Gründung eines zweiten Freimaurervereins unter dem Namen "Amicitia".
  • 1909 Prager Brüder gründen in Preßburg die Loge "Hiram zu den drei Sternen" unter der Symbolischen Großloge von Ungarn, der in Prag der Verein "Charitas" entspricht.
  • 1918 Freimaurer tschechischer Nation gründen am 26. Oktober eine Loge "Jan Amos Komensky". Der Prager Verein "Harmonie" bildet sich zu einer Loge um.
  • 1920 Die neugegründete Großloge "Lessing zu den drei Ringen" verlegt ihren Sitz nach Prag. Von italienischen Freimaurern werden in Prag tschechische Logen gegründet.
  • 1923 Gründung der Narodni Velika Loze Ceskoslovenska in Prag.

Prag ist heute Sitz zweier Großlogen: der deutschen G.-L. "Lessing zu den drei Ringen" in der Tschechoslowakischen Republik, die fünf, und der Narodni Velika Loze Ceskoslovenska (Tschechoslowakische National-Großloge), die gleichfalls fünf Logen in Prag vereinigt. Die Tschechoslowakische National-Großloge gehört dem Schottischen Ritus an und hat auch, ebenfalls mit Sitz in Prag, einen Obersten Rat des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus, der 1922 begründet wurde.

Prager Freimaurer-Pfade

Die Prager Freimaurer-Geschichte war sehr lange und intensiv mit der deutschen Freimaurergeschichte verknüpft. Weltkriege und kommunistische Herrschaft haben viele Spuren verwischt. Man muß gründlich suchen und forschen, wenn man noch Spuren dieser Epoche vorfinden möchte. Gut sichtbar sind jedoch die Attribute überzeugter und bekennender Freimaurer, die ihre Häuser mit dekorativen Giebeln versahen. Unschwer sind darin maurerische Symbole zu finden.

Der jüdische Friedhof

Vor einem Besuch unbedingt lesen: Rezension:_Umberto_Eco_-_Der_Friedhof_in_Prag

Eines der bekanntesten antisemitischen Verschwörungspamphlete, die „Protokolle der Weisen von Zion“, hat als zentralen Bezugspunkt den alten jüdischen Friedhof von Prag. Unter Bezugnahme darauf veröffentlichte Umberto Eco 2010 den Roman Der Friedhof in Prag. Er hatte sich bereits 1988 in seinem Roman Das Foucaultsche Pendel mit den „Protokollen“ beschäftigt.

Der Alte Jüdische Friedhof in Prag ist einer der bekanntesten jüdischen Friedhöfe in Europa. Er liegt im ehemals jüdischen Viertel Josefov der Prager Altstadt und geht auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück. Trotz seiner kleinen Fläche (ca. 1 ha) enthält er über 12.000 Grabsteine und vermutlich die Gebeine von 100.000 Menschen. Quelle: Wikipedia

Mit freundlicher Erlaubnis von Leibl Rosenberg

Galerie

Der Friedhof entspricht bis heute nahezu seinen mittelalterlichen Ausmaßen, da es im Ghetto keine Erweiterungsmöglichkeiten gegeben hatte. Aus Platzmangel begrub man die Verstorbenen in bis zu zwölf Schichten, was mit den Jahrhunderten ein für heutige Begriffe fast malerisches Auf und Ab des Erdbodens zur Folge hatte. 1891 wurde der Neue Jüdische Friedhof im Stadtteil Žižkov erbaut, um den Platzmangel zu beheben.

Das mit einer hohen Mauer umfriedete, verwinkelte Grundstück liegt zwischen der Pinkas- und der Klaus-Synagoge, doch sind auch die Altneu- und die Maisel-Synagoge ganz in der Nähe. In die Umfriedung hat man 1866 einige gotische Grabsteine eingemauert, die von einem aufgelassenen älteren Friedhof in der Prager Neustadt stammen, dem sogenannten Judengarten.

Geschenk für die Großloge "Lessing zu den drei Ringen" bei einem Logenbesuch.

Galerie Bijoux

Galerie Stuck

Siehe auch

Comenius

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