Raoul Koner

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Raoul Koner

[Recherchiert von Br. KOE (Alt-P, UFL-D)]

geb. am 2. Mai 1887 in Darmstadt, gestorben im März 1977 in Bielefeld
Dr.-Ing., Flugzeugkonstrukteur

Freimaurerischer Werdegang

22.03.1924     Aufnahme in die St. Johannisloge "Zum Spiegel der Wahrheit", Berlin, unter der Oboedienz der Großen Loge von Hamburg
1928 Gründung und Präsident der Deutschen Landesgruppe der Universellen Freimaurer Liga in Berlin
1928 Ehrenmitglied der Loge Goethe in Paris (Grande Loge de France)
1930 Gründungsmitglied der Symbolischen Großloge von Deutschland
1930-1933 Großkanzler der Symbolischen Großloge von Deutschland
1930 Gründungsmitglied des Obersten Rates des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus von Deutschland (AASR)
1930 Groß-Sekretär des Obersten Rates des AASR von Deutschland
1930-1933 Delegierter der Symbolischen Großloge von Deutschland bei der Association Maçonnique Internationale (AMI), Genf
1931-1933 Leiter der Perfektionsloge "Fortschritt" in Berlin als 3XMM
1945-1947 Wiederaufbau des Obersten Rates des AASR von Braunau (Österreich) und Simbach aus
1946 Reaktivierung der Berliner St. Johannisloge „Zum Spiegel der Wahrheit“, später Überstellung nach Bielefeld.
1951 Freundschaftsbürge der Grande Loge de France bei der Vereinigten Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland
1961 Ehrenmitglied der Grande Loge de France, Paris
1961 Ehrenmitglied des Grand Orient de France, Paris
1962 Ehrenmitglied im Verwaltungsrat der Universellen Freimaurer Liga
1963 Ehrenmitglied des Supreme Conseil de France, Paris
1965 Ehrenmitglied des Grand Colleges des Rites, Paris

Für seine Leistung für den Aufbau des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus wurde Raoul Koner zum Alt- und Ehrengroßkommandeur des Deutschen Obersten Rates ernannt.


1933

Quelle: Leo Müffelmann von Karsten Oelckers im Verlag Bastian Salier


Am 27.08.1933 klingelt es vormittags an der Wohnungstür Raoul Koners, des ehemaligen Großsekretärs der Symbolischen Großloge von Deutschland, in Berlin. Ein schmächtiger, junger Mann stellt sich als „Kriminalbeamter“ vor. Koner lässt ihn eintreten. Es kommt zu einer ersten Vernehmung in der Wohnung. Koner wird nach persönlichen Daten und seiner privaten und freimaurerischen Tätigkeit befragt. Der Kripobeamte inspiziert das Bücherregal und beanstandet Bücher von Heinrich Heine und Max Buber als Judenschriften. Schließlich wird Koner für den nächsten Morgen um 10 Uhr in das Hauptquartier der GESTAPO in der Prinz-Albrecht-Straße in Berlin bestellt. Koner unterrichtet sofort die Brüder Bensch und Rauschenbusch. Die Brüder meinen, dass es schon nicht so schlimm werden würde.537 28.08.1933: Koner wird von der GESTAPO verhaftet. Sein Stiefsohn soll ihn denunziert haben, worüber von Koner selbst allerdings keine Aussagen vorliegen. Wir müssen diese Aussage zunächst als Spekulation einstufen. Auf jeden Fall geht es um die umfangreichen freimaurerischen Schriften, die sich in seinem Besitz befinden. Bei der Wohnungsdurchsuchung findet die GESTAPO in seinem Schreibtisch den Aufbewahrungsschein zu zwei bei einer Berliner Spedition eingelagerten großen Aktenkoffern.

Siehe auch