Rezension: Wolfgang Scherpe - Das Unbekannte im Ritual: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Buchcover Scherpe Kopie.png|350px|thumb|Der Autor Wolfgang Scherpe war viele Jahre Mitglied des Ritualkollegiums der Großloge AFuAM von Deutschland. Siebzig Jahre alt starb er 1985, acht Jahre nach der Erstauflage seines Buchs, mit dem er nachfolgenden Generationen von Freimaurern ein wertvolles Werkzeug für deren umfassende masonische Fortbildung hinterlassen hatte.]]
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[[Datei:Scherpe_Stromgebiet_7.Aufl-S5.jpg|350px|thumb|Das Buch enthält auch eine Reihe alter Stiche und Skizzen: Das ist zum Beispiel eine der gleich im ersten Kapitel erwähnten „Landkarte eines Stromes“ (es sind mehrere), mit denen die Entwicklung der abendländischen Geistesgeschichte bezogen auf die Freimaurerei dargestellt wird.]]
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Analog zum Untertitel des Buchs ist das folgende eigentlich nur der Versuch einer Rezension. Dies deshalb weil es fast unmöglich ist, ein so komplexes Werk zu rezensieren, jedenfalls wenn man nicht in allgemeinen Formeln des Gefallens oder auch Missfallens hängen bleiben will. Für letzteres besteht aber kein Anlass - ganz im Gegenteil.  
 
Analog zum Untertitel des Buchs ist das folgende eigentlich nur der Versuch einer Rezension. Dies deshalb weil es fast unmöglich ist, ein so komplexes Werk zu rezensieren, jedenfalls wenn man nicht in allgemeinen Formeln des Gefallens oder auch Missfallens hängen bleiben will. Für letzteres besteht aber kein Anlass - ganz im Gegenteil.  

Aktuelle Version vom 6. Juli 2022, 22:03 Uhr

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Rezension: Wolfgang Scherpe - Das Unbekannte im Ritual

Versuch einer Darstellung von Instruktionen für Ritual, Symbolik und Logenordnungen der Alten Freien und Angenommenen Maurer
Handschrift für Brüder Freimaurer-Meister

Rezension von Rudi Rabe

Der Autor Wolfgang Scherpe war viele Jahre Mitglied des Ritualkollegiums der Großloge AFuAM von Deutschland. Siebzig Jahre alt starb er 1985, acht Jahre nach der Erstauflage seines Buchs, mit dem er nachfolgenden Generationen von Freimaurern ein wertvolles Werkzeug für deren umfassende masonische Fortbildung hinterlassen hatte.
Das Buch enthält auch eine Reihe alter Stiche und Skizzen: Das ist zum Beispiel eine der gleich im ersten Kapitel erwähnten „Landkarte eines Stromes“ (es sind mehrere), mit denen die Entwicklung der abendländischen Geistesgeschichte bezogen auf die Freimaurerei dargestellt wird.

Analog zum Untertitel des Buchs ist das folgende eigentlich nur der Versuch einer Rezension. Dies deshalb weil es fast unmöglich ist, ein so komplexes Werk zu rezensieren, jedenfalls wenn man nicht in allgemeinen Formeln des Gefallens oder auch Missfallens hängen bleiben will. Für letzteres besteht aber kein Anlass - ganz im Gegenteil.

Ich schreibe die Rezension Anfang 2022, und das obwohl es DEN SCHERPE schon seit beinahe einem halben Jahrhundert gibt: seit 1977. Im Eigenverlag herausgegeben entwickelte sich das Werk schnell zu einem Klassiker der deutschsprachigen Freimaurer-Literatur. Generationen von Freimaurern haben damit gearbeitet, sich fortgebildet und sich in die Geheimnisse des Rituals und der Symbolik vertieft.

Seit einigen Jahren ist das Buch jedoch vergriffen. Doch die Nachfrage blieb. Und so hat nun der Salierverlag das Werk verdienstvollerweise neu herausgegeben: als 7. Auflage, behutsam redigiert, von manchen Druckfehlern befreit und mit einer neuen moderneren Typografie. 
Auch manche inhaltliche Überarbeitungen wurden notwendig. So ist zum Beispiel das Kapitel über die technischen Voraussetzungen von musikalischen Tonband-Einspielungen ersetzt worden.

Ich kannte das Buch nur vom Hörensagen. Und als ich es jetzt aufschlug und mir einen schnellen Überblick verschaffte, kam ich aus dem Staunen kaum heraus. Folgende drei Attribute flogen mir sofort zu:

Geballtes Wissen: Man könnte auch sagen, tiefes Wissen. Das Wissen eines erfüllten Freimaurerlebens wird in diesem Werk ausgebreitet, das Wissen eines Mannes, der die Freimaurerei auch spürbar lebte.
Breite Vielfalt: Die vielen Details reichen weit über das hinaus, was sich einem Freimaurer in den Jahren seines Dabeiseins üblicherweise erschließt.
Organische Struktur: An die 200 Begriffe und masonische Konstrukte bilden das inhaltliche Gerüst, da und dort ergänzt mit didaktischen Zeichnungen und historischen Illustrationen. All das aber nicht wie in Lexika üblich in alphabetischer Reihenfolge, sondern nach einer gewissen organischen Logik; dennoch ist das Buch auch als Lexikon nutzbar.

Wolfgang Scherpe nähert sich der Freimaurerei auf historischen, spirituellen und esoterischen Wegen, die man auch anders sehen kann. Und er selbst wies in Kommentaren gelegentlich darauf hin, dass es sich um gesammelte Schriften vieler Brüder handelt, und dass Erkenntnis und Wissen ständig im Fluss sind. Dennoch ist das Buch bis heute ein wichtiges und empfehlenswertes Werk, das bei sorgfältigem Studium jedem Bruder Meister wichtige Erkenntnisse und Einsichten bieten kann.

Das umfangreiche Inhaltsverzeichnis widerspiegelt diese Struktur konzentriert über vier Seiten und sieben Spalten mit mehr als 200 Kapiteln, Unterkapiteln und Unterunterkapiteln. Reduziert auf etwa die Hälfte gebe ich das nun im folgenden wieder, weil die Substanz und der Wert des Buches durch diesen Blick ins Inhaltsverzeichnis am besten vermittelt werden kann.

Vor dem eigentlichen Inhalt beginnt das Buch mit einer „Editorischen Notiz“ des Verlegers Bastian Salier zur vorliegenden 7. Auflage, gefolgt von mehreren Vorworten entlang früherer Auflagen, eines davon von Wolfgang Scherpe selbst. Es folgen die Seiten 1 bis 546:

➤ Die Entwicklung des freimaurerischen Gedankengutes anhand der Landkarte eines Stromes

Seiten 1 bis 60: Einführende Worte zu den Geistesströmen - Landkarte eines Stromgebietes - Naturphilosophie und Vorsokratiker - Das christliche Weltbild - Der Mithras-Kult - Bahnbrechende Theologen des Mittelalters - Arabische Einflüsse - Dom-Bauhütten um 1459 - Geistige Ernte des Mittelalters - Humanismus - Die Kabbala - Ein neues Weltbild - Das Rosenkreuzertum - Utopische Idealstaaten - Die Gründung der Großloge in London 1717 - Die Entwicklung der Freimaurerei im 18. Jahrhundert - Die französische Aufklärung - Vom Völkerrecht zum Menschenrecht - Entwicklung in Nordamerika - Fehlentwicklungen in der Freimaurerei - Die deutsche Aufklärung - Die deutsche Klassik - Romantisches Gedankengut - Vom 19. zum 20. Jahrhundert - Die Psychologie des Unbewussten - Freimaurerische Gedanken in der Dichtung des 19. und 20. Jahrhunderts

➤ Das Ritual als Bauplan unseres Lebens

Seiten 61 bis 80: Die Namensgebung und der Ort, an dem Loge abgehalten wird - Wie groß soll eine Loge sein? - Das Ritual - Die Soziologie der Gruppe und ihre Führung

➤ Die Loge als Weltenschöpfung aus dem Licht

Seiten 81 bis 272: 
Beamtenrat einer Loge - Der Meister - Der Zeremonienmeister - Der Sekretär - Der Schatzmeister - Der Archivar und Bibliothekar - Der Musikmeister - Eintritt der Bruderschaft - Einführung der Gäste - Der Großmeister besucht eine Loge - Eröffnung der Loge - Das Entzünden der Lichter - Die drei großen Lichter - Die Arbeit - Die Prüfung des Suchenden - Der Bürge - Die drei Reisen - Das Gelöbnis - Die Symbolworte im Ritual - Der Schurz - Das Bijou oder Kleinod - Die Steine - Die Zeichnung - Das Schließen der Loge - Das Brudermahl - Die Beförderung zum Gesellen - Die Erhebung zum Meister - Zusammenfassende Betrachtung - Die Akazie - Instruktion im Meistergrad - Der Bruder wird in den Ewigen Osten abgerufen - Die Frau in der Freimaurerei - Die Brüder Freimaurer und ihre „Schwestern“ 


➤ Kleine Symbolkunde

Seiten 273 bis 446: 
Mythos und Mythologie - Das Dreieck - Der Hammer - Das Passwort - Die Freimaurerischen Schritte - Das Zeichen - Der Große Baumeister der Welten - Das Buch des Heiligen Gesetzes - Das alte Testament - Die Schriften der Juden im Altertum und Mittelalter - Die Bibel - Der Teppich - Die Säulen - Das Senkblei - Die Bleiwaage - Der Winkel oder das Winkelmaß - Der Zirkel - Der Buchstabe ‚G‘ und die Geometrie - Der Kreis - Die Kette - Musik in der Loge - Die Farbensymbolik - Die große Werklehre

➤ Literaturhinweise und Ergänzungen

Seiten 447 bis 546: 
Der Ägyptische Tempel - Das Brauchtum der operativen Maurer - Das Steinmetzen - Hinweis des Herausgebers - Literatur und Quellen - Im freimaurerischen Brauchtum gebräuchliche Abkürzungen - Register




Wolfgang Scherpe: Das Unbekannte im Ritual
Originalausgabe 1977 - sechs Auflagen im Eigenverlag Dr. W. Scherpe, Braunschweig - vergriffen.
Die Rezension bezieht sich auf die 7. Auflage - herausgegeben vom Salier-Verlag in Leipzig: www.salierverlag.de
Das Buch hat an die 550 Seiten. Es kostet in Deutschland 56 Euro (Hardcover).

➤ ➤ ➤ BEZUGSQUELLE:
Achtung - der „Scherpe“ ist im herkömmlichen Buchhandel nicht erhältlich.
Interessierte Freimaurer aus Deutschland und aus anderen Ländern können das Buch nur direkt beim Verlag bestellen:
➤ ➤ ➤ info@salierverlag.de

Davon gibt es zwei Ausnahmen: in Österreich die masonische Vereinsbuchhandlung
„Buchdepot zum Rauhen Stein“, Rauhensteingasse 4, 1010 Wien - https://www.buchdepot.net
Und in der Schweiz das „fm-shop“ Urs Zimmerli, 9304 Bernhardzell - https://www.fm-shop.com

Siehe auch

Links