Sagen über Freimaurerei: Unterschied zwischen den Versionen

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Es haben sich Sagen erhalten, die aus einer Zeit stammen, in der man glaubte Freimaurer hätten etwas mit dem Teufel oder mit schwarzer Magie zu tun. Man schrieb ihnen übersinnliche und bösartige Dinge zu, die mit der Realität nicht das Geringste zu tun hatten. Auch für heutige Brüder ist es bestimmt interessant, diese alten Sagen zu lesen. Deshalb möchte [[:Benutzer:Goldapfel|Goldapfel]] einige davon, die Bruder Heinrich Pilgrim in der Freimauer-Zeitung vorstellte, übertragen.
 
Es haben sich Sagen erhalten, die aus einer Zeit stammen, in der man glaubte Freimaurer hätten etwas mit dem Teufel oder mit schwarzer Magie zu tun. Man schrieb ihnen übersinnliche und bösartige Dinge zu, die mit der Realität nicht das Geringste zu tun hatten. Auch für heutige Brüder ist es bestimmt interessant, diese alten Sagen zu lesen. Deshalb möchte [[:Benutzer:Goldapfel|Goldapfel]] einige davon, die Bruder Heinrich Pilgrim in der Freimauer-Zeitung vorstellte, übertragen.
  
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*[[Sagen über Freimaurerei Teil 2|Teil 2]] Sagen 5-7
 
*[[Sagen über Freimaurerei Teil 2|Teil 2]] Sagen 5-7

Version vom 27. Dezember 2011, 12:49 Uhr

Sagen über Freimaurerei

Es haben sich Sagen erhalten, die aus einer Zeit stammen, in der man glaubte Freimaurer hätten etwas mit dem Teufel oder mit schwarzer Magie zu tun. Man schrieb ihnen übersinnliche und bösartige Dinge zu, die mit der Realität nicht das Geringste zu tun hatten. Auch für heutige Brüder ist es bestimmt interessant, diese alten Sagen zu lesen. Deshalb möchte Goldapfel einige davon, die Bruder Heinrich Pilgrim in der Freimauer-Zeitung vorstellte, übertragen.


Einleitung

Quelle: Freimaurer-Zeitung: Manuscript für Brüder 1857 Juni Jg.11 Nr.25, S. 194 - 196

Es ist wiederholt mit vollem Recht behauptet worden, die freimaurerei könne und dürfe sich ihrem innern geistigen und sittlichen Gehalte, den wesentlichen Grundsätzen des Ordens nach nicht ändern, falls sie nicht aufhören wolle das zu sein, was sie sein soll und vom Anfange an bis jetzt gewesen ist; falls sie nicht durch leichtfertige Unterwühlung des bisher festen Grundes das ganze kunstreiche Gebäude erschüttern und niederstürzen, durch unbesonnene übereilte Einmischung von Dingen, welche zwar das Interssse jedes Menschen in Anspruch nehmen, aber jenseits der von weisen Meistern gesteckten Grenzen des Reinmenschlichen liegen; für den augenlich die Leidenschaft eines vielleicht rümlichen Kampfes gegen Unholde nähren und deshalb wandelbarer Natur sind, ihr Grab sich selbst eilig graben wolle. An der Wahrheit dieser Aussage wird ein Ordenskundiger schwerlich zweifeln.

Allein eben so gewiß und wahr ist es, daß die Schale, Umhüllung, welche nicht nur von Uneingeweihten, sondern leider! oft genug auch von Brüdern des Menschheitsbundes für den Kern der Sache ansehen wird, im Laufe der Zeit eine andere Gestaltung und Färbung angenommen hat, ähnlich der Kleidertracht europäischer Völker, die auch trotz alles Wechselns der Bekleidungsart dennoch das ihnen von der Natur einmal aufgedrückte Gepräge behalten, selbst dann, wenn sie es nicht bewahren mögen. Wir müssen bekannten Thatsachen gemäß einräumen, daß die Freimaurerei des achtzehnten Jahrhunderts der Umhüllung nach eine andere gewesen ist, als die des neunzehnten, die gegenwärtig arbeitende, ist; jene war dichterischer, schwärmerischer, phantastischer, gläubiger, edelmännischer, adliger; diese ist nüchterner, verständiger, wei mehr auf sichere Erkenntnis gerichtet, kritischer, praktischer, der bürgerlichen Anschauungsweise entsprechender, lauterer, hinsichtlich der Hauptbedingungen edler, obgleich des adligen Schimmers fast ganz entbehrend.

Dies gilt allerdings von den verschiedenen Abschatzungen, in denen die Freimaurerei nach Maßgabe des einen oder des anderen der sogenannten Systeme erscheint, in verschiedenem Maße; allein den Forderungen des Geistes der Zeit bequemt sich billigst jedes System. Wie der geistvollere und gründlicher gebildete Theil des deutschen Geburtsadels, dem sich von Alters her vermöge seiner Bevorrechtigungen der Gelertenstand anschließen und sogar gleichstellen durfte, während des siebzehnten Jahrhunderts mit dem väterlichen Schriftenthume sich mehr oder weniger ernsthaft beschäftigt, es gefördert, oder mit ihm wie mit einem Gegenstande der Liebhaberei in edelmännischer Weise nur gespielt hatte; ganz in demselben Sinne wandte er sich um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts einer von sehr lästig gewordenen Vorurtheilen freiern Anschauung des Lebens zu und förderte kräftigst und erfolgreich das, was man damals Humanität nannte, nämlich die Gesammtheit dessen, was dem Menschen als einem mit Vernunft begabten Wesen zu sinnen und zu thun geziemt. Er erwarb sich dadurch beim Volke nicht etwa blos edelmännisches Ansehen und wahrhafte Achtung, sondern vielmehr um die fortschreitende Bildung ein unermeßlich großes Verdienst, für welches ihm die späte Nachwelt zu unvergänglichem Danke verpflichtet bleibt.

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