Salzburg

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Die Stadt Salzburg mit ihren 150.000 Einwohnern ist die Hauptstadt des gleichnamigen österreichischen Bundeslandes. Bis 1803 war Salzburg ein reichsunmittelbares Fürsterzbistum; durch den Wiener Kongress kam es dann ab 1816 zum Habsburgerstaat. In den Jahrzehnten davor hatten die Erzbischöfe die Stadt zu einem Barockjuwel ausgebaut: heute ein UNESCO-Weltkulturerbe. Der historisch bekannteste Salzburger ist der hier geborene Komponist, Musiker und Freimaurer Wolfgang Amadeus Mozart.
Der Zirkelwirt in Salzburg. Im Salzburg-Wiki heißt es dazu: "Das prachtvolle schmiedeeiserne Steckschild Pfeifergasse 14 'beym Wirthshauß zum goldenen Cirkel' von 1647 hat den vergoldeten Zirkel, als Symbol der Baumeister, im Steckschild. Nach der Überlieferung wird berichtet, dass die Freimaurer und die Geheimgesellschaft der Illuminaten ihren Logensitz im Zirkelwirt hatten. Zu Mozarts Zeiten ist die Freimaurerloge 'Zur Fürsicht' im Zirkelwirt nachweisbar." Auch wenn letzteres manche Freimaurerforscher in Frage stellen: Die Gegner wollten daran glauben. Und so verlangte ein Salzburger Gemeinderat 1907 von der Stadt die Entfernung des herausfordernden Freimaurer-Zeichens und den Ankauf des Hauses mit nachfolgendem Abriss.
24. Juni 1967: Nach 175 Jahren Pause wurde in Salzburg erstmals wieder eine Loge gegründet. Die Öffentlichkeit nahm kaum Notiz davon, aber der 'Salzburger Volkszeitung' (SVZ) war das Ereignis immerhin einen Einspalter wert: kurz und bündig in freundlich-neutraler Diktion. Das zeigt, wie sehr sich die Zeiten geändert hatten: Die 'Salzburger Volkszeitung' war das Salzburger Parteiorgan der konservativen Österreichischen Volkspartei; das Blatt existierte bis 2014.
15. September 2017: 50 Jahre Loge Tamino - Probe vor dem Fest im prächtigen Barocksaal des Salzburger Stifts St. Peter.

Salzburg

Die bekannte Festspielstadt war lange Zeit kein günstiger Boden für die Freimaurerei. Dies nicht nur wegen der Verbote in Zeiten der Habsburger und dann der Nazis, auch in den Jahrzehnten der Republik war das katholische und zugleich nationale gesellschaftliche Klima Logengründungen lange Zeit nicht förderlich. Irgendwann in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts begann sich das langsam zu ändern. Von Rudi Rabe.

Stand 2015

In Salzburg gibt es drei Logen der ‚Großloge von Österreich’ und eine des ‚Droit Humain’.

1783: In diesem Jahr wurde in Salzburg zum ersten Mal eine Freimaurerloge gegründet. Ihr Name: ‚Zur Fürsicht’, ein Wort, das man heute nur noch missverstehen kann. Es heißt nicht etwa Vorsicht sondern so etwas wie fürsorgliche Voraussicht. Initiiert wurde die Logengründung von München aus.

Rückblende: Vier Jahrzehnte vorher hatte es in Salzburg rund um das Freimaurerthema eine Art Verwechslungsposse gegeben. 1740 verlangten Studenten von der Universität Reformen nach dem Vorbild des gelehrten italienischen Geistlichen Lodovico Muratori. Das passte den Professoren gar nicht, also beschuldigten sie die jungen Leute der Freimaurerei. Offenbar meinten sie, wer für Muratori schwärme sei auch ein „franchi muratori“, wie damals Freimaurer im Italienischen genannt wurden. Und der päpstliche Bannfluch gegen die Logen, deren Ausbreitung im deutschen Sprachraum gerade begonnen hatte, war ja auch erst zwei Jahre alt.

1783: Bei der Gründung der ‚Zur Fürsicht’ mehr als vierzig Jahre später waren die Zeiten aufgeschlossener. Der Salzburger Erzbischof und Regent Hieronymus Graf Colloredo war reformfreudig. Die päpstlichen Antifreimaurerbullen beeindruckten ihn offenbar nicht. Initiator war der Illuminat und Domherr: Friedrich Graf Spaur. Die Loge schließt sich dem neue gegründeten Eklektischen Bund in Wetzlar an. Neben der 'Zur Fürsicht' gab es auch zwei Illuminatenlogen und eine Adoptionsloge für Frauen. Aber das alles dauerte nicht lange. Indem sie über Frankreich hinaus Angst und Schrecken verbreitete, zerstörte die Französische Revolution auch in Salzburg jeden Reformgeist, und so ist die Loge spätestens 1792 wieder erloschen.

175 Jahre Pause

Es folge eine lange Zeit ohne eine Freimaurerloge: vor allem wegen des Verbots durch die Habsburger bis zur Gründung der Republik 1918 und dann noch einmal in der Nazizeit 1938 bis 1945.

175 Jahre dauerte es schließlich, bis in Salzburg wieder eine Loge gegründet werden konnte: Am 24. Juni 1967 wurde das Licht in die Loge ‚Tamino’ gebracht, benannt nach dem Prinzen Tamino, dem Suchenden in Mozarts Zauberflöte. Das Datum war mit Bedacht gewählt: Es war der 250ste Jahrestag der Gründung der Großloge von London am 24. Juni 1717. Geburtshelfer war der renommierte Freimaurer Kurt Baresch von der Linzer Loge ‚Zu den Sieben Weisen’, stellvertretender Großmeister der ‚Großloge von Österreich‘. Die Gründungsmitglieder kamen aus Linz und von der Loge ‚Zu den drei Bergen’ in Innsbruck. Zur Vorbereitung hatten sie schon seit 1963 immer wieder gemeinsame Arbeiten in Salzburg abgehalten. Auch wenn sich die neue Loge anders nannte: In ihrem Traditionsverständnis knüpft die Loge Tamino ausdrücklich an die Loge 'Zur Fürsicht' an.

Die kleine Loge wuchs rasch. Und sie musste dasselbe durchmachen wie alle Neugründungen im vorher masonischen Niemandsland: mehrmals übersiedeln bis endlich eine nachhaltige Bleibe gefunden werden konnte.

Es blieb nicht bei der einen Loge: 1996 folgte die ‚Ignis Veritatis’ (Wahres Licht) und 2008 die ‚Archimedes’.

Außerdem gibt es in Salzburg die Loge 'Paracelsus' vom österreichischen Droit Humain.

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