Schottischer Ritus

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Inside the Temple of the Scottish Rite in Washington, DC. Source: Phoenixmasonry
Vitrine mit Regalia des Rektifizierten Schottischen Ritus im Freimaurermuseum St. Michaelisdonn
Vitrine mit Regalia des Rektifizierten Schottischen Ritus im Freimaurermuseum St. Michaelisdonn

Schottischer Ritus - QC-Wiki

Quelle: QC-Wiki

Der Alte und Angenommene Schottische Ritus ist das weltweit am meisten verbreitete System vertiefender und weiterführender Grade. Seine Mitglieder gewinnt er aus Brüdern, die aus regulären Freimaurerlogen kommen und den Meistergrad erreicht haben, in Deutschland insbesondere aus der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (nicht jedoch von Großlogen, die ein eigenes System weiterführender Grade oder Erkenntnisstufen besitzen). Die Mitglieder werden in den Schottischen Ritus berufen, d. h. sie können sich nicht bewerben.

Der Alte und Angenommene Schottische Ritus ist eine in mehr als zweihundert Jahren gewachsene internationale brüderliche Gemeinschaft und weltweite Bruderschaft. Der deutsche Zweig wird durch seinen Obersten Rat repräsentiert. Dieser ist eine unabhängige freimaurerische Obödienz und territorial souverän. Oberste Räte gibt es in mehr als sechzig Staaten. Der Oberste Rat für Deutschland unterhält zu den meisten von ihnen – ebenso wie zu den Freimaurerorden Skandinaviens – freundschaftliche Beziehungen. Mit der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" und der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland – Freimaurerorden – bestehen Besuchsregelungen hinsichtlich der weiterführenden Grade (Erkenntnisstufen).

Executive Chamber. Where the Supreme Council has met since 1915 for business and deliberations. Source: Phoenixmasonry

Schottischer Ritus bei Wikipedia

Schottischer Ritus (A.A.S.R.)

Albert Pike (1809–1891) als „Souveräner Großkommandeur“
Albert Pike Medaillon
Albert Pike Medaillon
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Das Hochgradsystem des Alten Angenommenen Schottischen Ritus (A.A.S.R.) beinhaltet folgende Grade (die Bezeichnungen folgen weltweit meist der Tradition der Südlichen Jurisdiktion der Vereinigten Staaten, von welcher die Bezeichnungen der Nördlichen Jurisdiktion der Vereinigten Staaten bisweilen abweichen)
(Johannisgrade: 1° „Lehrling“ – 2° „Geselle“ – 3° „Meister“):

Hochgrade:

  • Perfektionsgrade:
    4° „Geheimer Meister“ – 5° „Vollkommener Meister“ – 6° „Geheimer Sekretär“ – 7° „Vorgesetzter und Richter“ – 8° „Intendant der Gebäude – 9° „Auserwählter Meister der Neun“ – 10° „Auserwählter Meister der Fünfzehn“ – 11° „Erhabener Auserwählter Ritter“ – 12° „Großmeister-Architekt“ – 13° „Meister des Neunten Bogens“ – 14° „Großer Auserwählter und Vollkommener Maurer“
  • Kapitelgrade:
    15° „Ritter des Degens“ oder „…des Ostens“ – 16° „Prinz von Jerusalem“ – 17° „Ritter vom Osten und Westen“ – 18° „Ritter Rosenkreuzer“
  • Philosophische oder Areopag-Grade:
    19° „Groß-Pontifex“ – 20° „Großmeister aller Symbolischen Logen“ – 21° „Noachit“ oder „Preußischer Ritter“ – 22° „Ritter der Königlichen Axt“ oder „Prinz von Libanon“ – 23° „Oberster des Tabernakels“ – 24° „Prinz des Tabernakels“ – 25° „Ritter der ehernen Schlange“ – 26° „Schottischer Trinitarier“ oder „Prinz der Gnade“ – 27° „Ritter-Kommandeur des Tempels“ – 28° „Ritter der Sonne“ – 29° „Ritter des Heiligen Andreas von Schottland“ – 30° „Ritter Kadosh“ oder „… des Schwarzen und Weißen Adlers“
  • Konsistorialgrade:
    31° „Großinspekteur-Inquisitor“ oder „Inquisitor-Meister“ – 32° „Prinz des Königlichen Geheimnisses“
  • Grad des Obersten Rates:
    33° „Souveräner General-Großinspekteur“

Tatsächlich bearbeitet werden in Deutschland (wie auch in den meisten anderen Jurisdiktionen) die Grade 4° („Geheimer Meister“), 18° („Ritter vom Rosenkreuz“), 30° („Ritter Kadosch“), 32° („Prinz des Königlichen Geheimnisses“) und 33° („Souveräner General-Großinspekteur“), die anderen Grade werden nur durch „Mitteilung“ verliehen (z. B. der 5. bis 17. Grad anlässlich der Erteilung des 18. Grades). Insbesondere in den Vereinigten Staaten ist man bemüht, auch die Zwischengrade tatsächlich zu bearbeiten, wobei jene Brüder, welche den Grad schon früher durch „Mitteilung“ erteilt bekamen, eingeladen sind, der tatsächlichen Bearbeitung des Grades (welche in amerikanischen Ateliers geradezu den Charakter einer „Aufführung“ haben kann – man spricht auch davon „to stage a degree“) beizuwohnen. Der Oberste Rat, welchem nur einige Brüder des 33. Grades angehören, dient administrativen Zwecken. In vielen Ländern gibt es seit 1929 ein sogenanntes Konkordat mit der Großloge von England. Es gibt jedoch Staaten, in welchen der AASR auch die blauen Grade 1 bis 3 bearbeitet. Dies ist beispielsweise in ganz Südamerika der Fall.

Der A.A.S.R. ist angeblich das weltweit am weitesten verbreitete Hochgradsystem der Freimaurerei. Wer sich entschließt, im Schottischen Ritus zu arbeiten, muss für Studium und Ritualarbeiten viel Zeit einplanen. Es bestehen in Deutschland Besuchsabkommen mit den weiterführenden Graden der Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ und des Schwedischen Lehrsystems der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland.

Kadosch
Courtesy Lodge of Research Vermont

Inhalte

Die Inhalte der einzelnen Grade des A.A.S.R. lenken die Aufmerksamkeit auf gewisse Teilaspekte des freimaurerischen Gedankenguts, wie Demut, Pflichterfüllung und Nächstenliebe. Diese Werte werden durch die reiche Symbolsprache des Systems vermittelt, welche unterschiedlicher Herkunft ist, wie schon die Namen der Grade andeuten. Vor allem Ritterlichkeit spielt eine zentrale Rolle.

Wie auch in den blauen Graden wird Wert auf Zahlensymbolik gelegt. Etwa die sieben Kardinaltugenden oder die sieben Stufen des Lebens. Es soll vermittelt werden, dass man sich philosophischen Wahrheiten nur in Stufen nähern kann und, um sie erkennen zu können, alle unnützen Belastungen ablegen muss.

Der A.A.S.R. vermittelt ethische Werte, indem der Freimaurer lernt, seine Erkenntnisse aus der „profanen“ Welt mit den geistigen Inhalten des Ordens zu verbinden, um das Zusammenleben der Menschen zu verbessern und die Zukunft dahingehend zu gestalten.

Organisation

Für einzelne Länder existieren sog. Oberste Räte, welche die Ateliers in sich vereinigen. Letztere sind in 5 Abteilungen unterteilt:

  • Perfektionslogen (4. bis 14. Grad)
  • Kapitel (15. bis 18. Grad)
  • Areopage (19. bis 30. Grad)
  • Konsistorien (31. und 32. Grad, in manchen Staaten existiert für den 31. Grad auch eine eigene Abteilung, „Tribunal“ genannt)
  • Oberster Rat (33. Grad)

Geschichte

Der A.A.S.R. wurde 1801 in Charleston, West Virginia (USA), gegründet. Die Legende, er wäre von Friedrich dem Großen ins Leben gerufen worden, lässt sich nicht historisch belegen. 1804 wurde der erste europäische Oberste Rat durch Graf de Grasse-Tilly (Oberster Rat von Frankreich) eingesetzt. In Deutschland, bzw. der damaligen Weimarer Republik wurde der A.A.S.R. durch das Atelier „Labor“ des Obersten Rates von Österreich im Jahre 1930 gestiftet.

Schottischer Ritus - Internationales Freimaurer-Lexikon

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Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

(vom XXXIII. und letzten Grad), Alter und Angenommener, international verbreitetes Hochgradsystem, bearbeitet die Maurerei in 33 Graden. In seinem heutigen Aufbau stammt der Ritus aus Amerika, wo 1801 in Charleston (Süd-Carolina) von Oberst John Mitchell, Frederick Dalcho, einem Arzt preußischer Herkunft, Isaac da Costa und anderen der erste "Oberste Rat (frz. Conseil Supreme, engl. Supreme Council) des XXXIII. und letzten Grades" sich bildete, von dem heute alle regulären Obersten Räte der Welt sich herleiten.

Grundlage des ganzen Systems in Aufbau und Organisation bilden die sogenannten "Großen Konstitutionen" von 1786, deren Ursprung strittig ist. Die lange Zeit üblich gewesene und auch heute immer wieder auftauchende Ableitung von Friedrich dem Großen, ließ sich auf die Dauer nicht aufrechterhalten*). Der Inhalt des Systems aber stellt, von unzeitgemäß Gewordenem und daher zumeist nicht mehr Bearbeitetem abgesehen, ein großartiges Ritualgebäude dar.

Die drei symbolischen Grade des Schottischen Ritus unterscheiden sich nur in ritualistischen Einzelheiten von der englischen Lehrart. Sie werden heute nicht mehr von Obersten Räten verwaltet, sondern ausschließlich von Großlogen, so daß die Obersten Räte in der Regel fast durchwegs nur noch die Hochgrade IV bis XXXIII dirigieren. Auf dem Pariser Kongreß der Obersten Räte von 1929 wurde mit aller Entschiedenheit die Auffassung ausgesprochen, daß die symbolischen (blauen) Grade überhaupt nur von Großlogen zu bearbeiten seien. Ein Gegensatz der "blauen" zur "roten" Maurerei besteht keineswegs. Die höheren Grade bilden insofern eine Fortsetzung der Johannisgrade, als das esoterische Moment stark betont, die Lehren weiter ausgearbeitet werden. Sie wenden sich an jene Brr., die ein inneres Bedürfnis nach mehr selbst zu erarbeitendem Licht haben. Neue oder "letzte" freimaurerische Grundwahrheiten werden weder versprochen noch enthüllt; was an solchen existiert, ist in den drei Johannisgraden enthalten. Aber die höheren Stufen haben dennoch ihre nicht zu unterschätzende Bedeutung.

Der überhebliche vielfach sich in Äußerlichkeiten erschöpfende "aristokratische" Charakter, der den Hochgraden im 18. Jahrhundert eignete, ist im Laufe der Zeit im A. u. A. S. R. vollständig verlorengegangen. Die Vertiefung, die der Ritus im Laufe der Zeit in jeder Hinsicht erfuhr, z. B. durch Pike in Amerika und namentlich auch durch den Belgier Goblet d'Alviella (s. beide), haben das Bild wesentlich verschoben. Die Grade, die sich als überflüssig und leer erwiesen, werden meist nur noch rein historisch erläutert. Von der überwiegenden Mehrzahl der Obersten Räte werden sie nicht mehr ritualistisch gepflegt, sondern der nicht unwichtigen Tradition halber nur noch mitgeteilt.

Die Werkstätten der Obersten Räte: Perfektionslogen, Kapitel, Areopage und Consistorien sind nach Lehre und Aufbau auch heute wichtige Stufen freimaurerischer Fortbildung, Ritual und Symbolik sind reich an Schönheit und Gedankentiefe.

Die Lehren: Pflicht zur Arbeit, Kampf für Gewissensfreiheit und Aufrechterhaltung der Menschenrechte, Betätigung der Menschenliebe im Sinne Jesu, Völkerversöhnung, Sorge für Erhaltung des Friedens auf Erden, Streben nach Wahrheit sind Grundsätze, die von Grad zu Grad ihre Vertiefung finden; Goblet d'Alviella hat die Lehre der bedeutsamsten Stufen vereinheitlicht, sie organisatorisch aufgebaut und Brücken geschlagen, die gestatten, von einem wirklichen System zu sprechen, in dem nicht etwa willkürlich aneinandergereihte Grade den Eindruck hilfloser Zusammenhanglosigkeit erwecken. Der belgische Großkommandeur setzte die Grade in Beziehung zu den hauptsächlichsten Religionen, mystischen Kulten, philosophischen Systemen, zog aus ihren verschiedenen Grundlehren eine Nutzanwendung auf die Freimaurerei und vermittelte so Kenntnisse, die, zusammengefaßt, schließlich die "vollkommene Einweihung" erzielen.

Videos

  • Die philosophische und esoterische Seite. Einführung: Ernest Borgnine in englischer Sprache.

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Courtesy of Arturo de Hoyos

Siehe auch

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