Sexus, Sexualorgien, Sexualdeutung der Symbole: Unterschied zwischen den Versionen

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==Sexus, Sexualorgien, Sexualdeutung der Symbole==
 
==Sexus, Sexualorgien, Sexualdeutung der Symbole==

Version vom 1. April 2019, 21:13 Uhr

Datei:Säulen männlich weiblich.png
Generatio: Dualität und Polarität verbinden sich zur Trinität, der heiligen Familie, die da lautet Mann, Frau, Kind.
Datei:SäuleNachBiblischenMaßen 01.png
Säule konstruiert nach biblischen Maßen. 1. Könige - Kapitel 7: Und machte zwei eherne Säulen, eine jegliche achtzehn Ellen hoch, und ein Faden von zwölf Ellen war das Maß um jegliche Säule her. Und machte zwei Knäufe, von Erz gegossen, oben auf die Säulen zu setzen und ein jeglicher Knauf war fünf Ellen hoch.

Sexus, Sexualorgien, Sexualdeutung der Symbole

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Gegen massenseelische Entlastungsbilder hilft keine Aufklärung. (K. Baschwitz)

Zu den Wunschvorstellungen vom Gegner gehört auch die durch zahlreiche "beweiskräftige" Unterlagen immer wieder genährte Vorstellung von "schwarzen Messen" und Sexualorgien der Freimaurer, denen die gemischten Logen und die Adoptionsmaurerei Vorschub leisten sollen. Besonders Taxil konnte sich in Erzählungen dieser Art nicht genug tun. Vollkommen unbewußt ist Taxil hierbei (lange vor Freud) dem Ursprung des uralten Säulensymbols nahegekommen. In seinem Schlüssel zu den Geheimnissen der Freimaurerei bringt er die nachfolgende, im Urtext lateinische, Symboldeutung. (Bemerkenswert ist hierbei, daß auch Ludendorff in der Einweihung des Freimaurers an den Phallus denkt. "Künstliche Abstempelung zum Juden", "Beschneidung".) Taxil deutet wie folgt:

Die leuchtende Säule "J" bezeichnet das zeugende Prinzip, den Mann. Die dunkle Säule "B" das verderbliche Prinzip, das Weib. Dieses ist die Dunkelheit, der Mann aber das Licht. Jachin ist der Phallus, Boaz ist die Scheide. Der Same des Mannes wird in der Scheide durch den Samen des Weibes zerstört ( ? ?). Diese doppelten Prinzipien bezeichnen auch die weißen und schwarzen Felder des musivischen Pflasters. Der Zirkel ist das Zeichen des Mannes, der Winkel das des Weibes. Die Meisterweihe ist ein Begattungsakt. Die Adoptionsmaurerin lernt im Meistergrade den Baum der Erkenntnis kennen, der Meister die mittlere Kammer. Der Baum ist der Phallus, die Kammer die Scheide. Im dritten Grade treten die beiden Säulen zur Begattung zusammen. Bei der Begattung gehen beide Samen in Fäulnis über. Daraus entsteht das Kind!

Daher der bekannte Freimaurergegner Hermann Gruber (Staatslexikon der Görres Gesellschaft):
"Das letzte positive Geheimnis der Freimaurerei gipfelt im Kulte des Fleisches" (in der 1. Auflage! In der 2. kennzeichnet Grüber den Taxil als Betrüger und sich als dessen Entlarver!). Nicht unerwähnt bleibe, daß auch Blüher (s. d.) in der Freimaurerei erotische Kennzeichen fand, allerdings im homosexuellen Sinne.

Ergänzende Anmerkung

von Christopher Sicurella

Die Ablehnung sexueller Konnotationen (durch Lennhoff, Posner, Binder) erstaunt, da anerkannte Autoren diesbezüglich klar Stellung bezogen und beziehen:

"Perfectly to understand this symbol, I must refer, as a preliminary matter, to the worship of the Phallus, a peculiar modification of sun-worship, which prevailed to a great extent among the nations of antiquity.
The Phallus was a sculptured representation of the membrum virile, or male organ of generation, ...
The Phallus, therefore, as the symbol of the male generative principle, was very universally venerated among the ancients, and that too as a religious rite, without the slightest reference to any impure or lascivious application."
  • Alfried Lehner schreibt von der Konstellation von Winkel und Zirkel als vergeistigte Ausdrucksform des Hieros Gamos.

Keinesfalls deutet dies auf "unsittliche" Vorgänge innerhalb der Logen hin, sondern kennzeichnet vielmehr eine geistige Anerkennung der schöpferischen Prinzipien der Natur. Der Vorwurf der sittlich-moralischen Verkommenheit trifft die Freimaurerei somit nicht.

  • S. L. Waterman (G.L. of Saskatchewan – 1974) schreibt:
“The ancient peoples in giving great religious prominence to phallic emblems apprehend no wrong in so doing. L.M. Child has said: "Reverence for the mystery of organized life led to the recognition of a masculine and feminine principle in all things spiritual or material ... the active wind was masculine, the passive or inert atmosphere was feminine ... the sexual emblems conspicuous in the sculptures of ancient temples would seem impure in description, but no clean and thoughtful mind could so regard them ... the ancient worshipped the Supreme Being as the Father of men and saw no impurity in denoting with phallic emblems the kinship of mankind to the Creator.”

Die biblische Beschreibung des Tempelbaus weist (1. Könige - Kapitel 7) durchaus auf phallische Proportionen hin.

Samuel Prichard veröffentlichte in der Verräterschrift Masonry Dissected folgendes Fragestück (hier auszugsweise):

Q. When you came through the Porch, what did you see?
A. Two great Pillars.
Q. How high are they?
A. Eighteen Cubits.
Q. How much in Circumference?
A. Twelve Cubits.
Q. What were they adorn'd with?
A. Two Chapiters.
Q. How high were the Chapiters?
A. Five Cubits.
Q. What were they adorn'd with?
A. Net-Work and Pomegranates.

und später

By Sciences are brought to Light
Bodies of various Kinds,
Which do appear to perfect Sight;
But none but Males shall know my Mind

Welches sinngemäß (nicht wörtlich) übersetzt bedeutet:

Durch Wissenschaften werden ans Licht gebracht
(Geometrische) Körper verschiedener Art
Welche (dann) klar ersichtlich sind:
Jedoch wird keiner ausser den Männern verstehen was ich meine

Der Artikel Über die Bundeslade und ihren Inhalt bzw. die dort angeführten Quellen, die sich auf 'Kult-Kisten' und deren Inhalt beziehen, sind von sexueller (nicht sexualisierter) Eindeutigkeit. Weitere geometrische Indikatoren finden sich in den Artikeln Vesica piscis und En: The 47th Problem of Euclid.

Siehe auch