Sohn der Witwe: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. Mai 2017, 19:22 Uhr

Sohn der Witwe

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Hiram, der Baumeister, wird in 1. Kön. 7, 13—15, als einer Witwe Sohn aus dem Stamme Naphtali bezeichnet, und sein Vater ist ein Tyrer gewesen" In der Hiram-Legende selbst wird auf diese Herkunft nicht verwiesen, dagegen kommt die Bezeichnung Sohn der Witwe zur Bezeichnung der Freimaurer wiederholt, unter anderem auch in besonderer Verbindung im akustischen Teile des Not- und Hilfszeichen vor.

Für die Entstehung dieses für die Freimaurerei wichtigen Ausdrucks werden verschiedene Quellen angegeben. Für die Anhänger der sogenannten stuartistischen (jakobitischen) Auffassung vom Ursprung des Meistergrades war die "Witwe" Henriette von Frankreich, die Gattin des 1649 hingerichteten Königs Karl I., der "Sohn" der Prätendent und spätere König Karl II., auf den sich damals alle Hoffnungen der Anhänger des Hauses Stuart richteten. Im A. u. A Schottischen Ritus wird erklärt, der Ausdruck sei Gemeingut aller Mysterien des Altertums gewesen und von Ägypten über die keltischen Druiden in die Freimaurerei gelangt. Auch Horus, der Sohn des von seinem Bruder Seth getöteten Osiris und der Isis, wird als "Sohn der Witwe" bezeichnet. In verschiedenen Systemen der Schottischen Maurerei gilt der Templerorden als "Witwe", Hiram als der hingerichtete letzte Templer-Großmeister Jacques de Molay, und die Freimaurer sind die "Söhne der Witwe".

Unter den Anhängern der Stuarts in England und Frankreich war ein Trinkspruch üblich, der "to the Fatherless and widow", dem Vaterlosen und der Witwe galt. So zitiert in einem Schauspiel "A Gotham Election 1715" von Centlivre, wo der jakobitische Bürgermeister von Gotham und ein stuartistischer Emissär diesen Trinkspruch ausbringen. Es lag nahe, hier eine Verbindung zwischen dem freimaurerischen Terminus und der Stuart-Legende in der Freimaurerei herzustellen.