https://www.freimaurer-wiki.de/index.php?title=Spezial:Neue_Seiten&feed=atom&hideredirs=1&limit=500&offset=&namespace=0&username=&tagfilter=Freimaurer-Wiki - Neue Seiten [de]2024-03-29T16:02:45ZAus Freimaurer-WikiMediaWiki 1.34.2https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Aedes_(Berlin)Aedes (Berlin)2024-03-28T11:07:23Z<p>Steenklopper: Die Seite wurde neu angelegt: „{| style="background-color:#87CEEB;margin-left:15px;" cellpadding="10" cellspacing="0" align="right" border="1" |colspan="2" style="text-align:center"|Johanni…“</p>
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<div>{| style="background-color:#87CEEB;margin-left:15px;" cellpadding="10" cellspacing="0" align="right" border="1" <br />
|colspan="2" style="text-align:center"|Johannisloge: <br />
'''"AEDES"'''<br />
|-<br />
| Orient:<br />
| [[:Kategorie:Berlin|Berlin]]<br />
|-<br />
| Matr.-Nr.: <br />
| 28<br />
|-<br />
| Gründungsdatum:<br />
| 2020<br />
|-<br />
| Großloge:<br />
| [[Humanitas]]<br />
|}<br />
<br />
==Gründung der Loge AEDES i.O. Berlin==<br />
Es sollte etwas Neues entstehen. Also fanden sich Anfang 2020 Männer und Frauen aus verschiedenen, norddeutschen Bundesländern in [[Berlin]] zusammen, die aus der Tradition unterschiedlicher [[Großloge]]n kamen. <br />
<br />
[[Datei:Aedes-Logo-1920w.png|250px|mini|Bijou AEDES]]<br />
Neben der Selbstverpflichtung zu den Idealen des Humanismus legten sie nun auch Wert darauf, sich für den Erhalt allen Lebens einzusetzen. Daher ist die Bienenwabe, umschlossen von [[Winkel]] und [[Zirkel]], das [[Symbol]] dieser neuen Loge AEDES.<br />
<br />
Trotz aller Widrigkeiten aufgrund der Corona-Pandemie blieb der Schwung der neuen Loge ungebrochen, und 2021 wurde sie in die [[Humanitas - Freimaurergroßloge für Frauen und Männer in Deutschland|Großloge HUMANITAS]] aufgenommen. Die Freimaurergroßloge HUMANITAS für Frauen und Männer in Deutschland ist wiederum Mitglied der Internationalen Union Universaler Freimaurerlogen [[Catena|CATENA]] und der internationalen Vereinigung der liberalen Freimaurer-Großlogen CLIPSAS.<br />
<br />
Seitdem findet ein vitales Logenleben statt, mit vielen Kontakten innerhalb und außerhalb Berlins.<br />
<br />
==Philosophie==<br />
Die Wurzeln der Freimaurerei reichen weit in die Vergangenheit zurück, aber als Beginn der modernen Freimaurerei wird allgemein die Gründung der [[Zur Gans und zum Bratrost|ersten Großloge 1717]] in [[London]] angesehen. Mit den sog. [[Alte Pflichten|„Alten Pflichten“ von 1723]] entstand auch erstmals eine schriftliche Konstitution. Obwohl historische Quellen belegen, dass davor Frauen keineswegs grundsätzlich der Zugang zu den historischen [[Bauhütte]]n verwehrt war, blieb nun lange Zeit nur Männern der Zugang zur Freimaurerei vorbehalten, in vielen Großlogen bis heute.<br />
<br />
Doch längst üben sich auch Frauen in eigenen Logen in der [[Königliche Kunst|königlichen Kunst]], und auch die Zahl gemischter Logen nimmt allmählich zu, in denen Männer und Frauen gemeinsam nach Humanität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit streben. In der Loge AEDES arbeiten die Schwestern und Brüder darüber hinaus auch an der Versöhnung zwischen Mensch und Natur und dem Schutz und Erhalt allen Lebens. Am Anfang steht jedoch, ganz in der jahrhundertealten Tradition der Freimaurerei, die Suche nach Erkenntnis, zunächst von sich selbst, dann von der Welt als ganzheitlichem Ort allen Lebens.<br />
<br />
==Gemeinsames Arbeiten==<br />
Die Zusammenkünfte finden monatlich statt. Zusätzlich werden regelmäßig für interessierte Gäste Gesprächsrunden angeboten. Und AEDES nimmt auch mit gemeinnützigen Aktionen für Mensch und Umwelt am öffentlichen Leben teil. So wurde sich an Aktionen zu Aufforstungen oder dem Einsammeln von Müll beteiligt, es wurden Weihnachtspakete für Obdachlose gepackt, und auch ein Waisenhaus wurde regelmäßig mit Spenden für den Bau eines Fahrradhauses und die Gartenanlage bedacht.<br />
<br />
==Kontakt==<br />
E-Mail: sekretaer@aedes-loge.de<br><br />
Website: https://www.aedes-loge.de<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Logenseiten]]<br />
[[Kategorie:Berlin]]</div>Steenklopperhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Achim_BenningAchim Benning2024-03-11T18:46:15Z<p>Rudirabe37: </p>
<hr />
<div><imagemap><br />
Datei:ÖFlag.jpg|220px|rechts|<br />
default [[:Kategorie:Österreich|Go to Österreich]]<br />
desc none<br />
</imagemap><br />
==Achim Benning (1935 bis 2024)==<br />
'''Geboren am 20. Januar 1935 in Magdeburg und gestorben am 30. Januar 2024 in Wien: Der weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte und geschätzte Theatermann wurde also 89 Jahre alt.''' Von [[Rudi Rabe]].<br />
<br />
[[Datei:Achim Benning Portrait.PNG|350px|thumb]]<br />
[[Datei:Benning Abschied.png|350px|thumb|In einer repräsentativen Feier verabschiedete sich auch das Wiener Burgtheater von seinem großen Sohn. Die Stadt Wien hat dem vielfach Ausgezeichneten ein Ehrengrab zugesprochen.]]<br />
Von seinen 89 Jahren war Achim Benning zwei Drittel Freimaurer: genau 62 Jahre. Und zwar hintereinander in zwei Wiener Logen: Aufgenommen wurde er am 10. November 1962 in die Wiener Loge LIBERTAS, und 14 Jahre danach gründete er am 27. November 1976 gemeinsam mit anderen Brüdern die Loge BRUDERKETTE. In dieser blieb er auch als er in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre beruflich oft im Ausland war, zuerst vor allem in der Schweiz und danach im ganzen deutschen Sprachraum ständig auf der Achse von Theater zu Theater. Im Jahr 2.000 kehrte er endgültig nach Wien zurück. Anders als in seinen früheren Jahren, als das Theaterleben seine Planungen für Abendtermine zu unberechenbar gemacht hatte, übernahm er in seiner Loge nun ein Jahrzehnt lang immer wieder Leitungsfunktionen; er war aber nie Stuhlmeister. <br />
<br />
===Beruf und privat===<br />
<br />
Achim Benning wurde 1935 in Magdeburg (später DDR) geboren. Aufgewachsen aber in Westdeutschland landete er als junger Erwachsener durch Zufall in Österreich, konkret im Wiener Max Reinhardt Seminar. So wurde er Schauspieler (über 50 Rollen), bald auch Regisseur und 1975 im Alter von 40 schließlich Direktor des Wiener Burgtheaters; das blieb er zehn Jahre lang. In dieser Zeit des Kalten Krieges öffnete er den Spielplan für kritische oft wenig bekannte Dramatiker aus den kommunistischen Oststaaten wie Václav Havel und Pavel Kohout, deren in der damaligen Tschechoslowakei mit Aufführungsverbot belegte Stücke er inszenierte und inszenieren ließ. Von den historischen österreichischen Theaterautoren schätzte er ganz besonders Johann Nestroy (1801-1862), der - so Benning - ein Weltautor auf der Ebene der ganz Großen wäre, könnte man ihn adäquat übersetzen. Nach dem Burgtheater leitete er mehrere Jahre das Schauspielhaus Zürich und führte dann weiter Regie etwa am Thalia Theater Hamburg, dem Prinzregententheater München und immer immer wieder auch in Wien.<br />
<br />
Privat lebte Achim Benning in Wien und in Großgmain, einer kleinen Gemeinde im österreichischen Bundesland Salzburg gegenüber dem bayerischen Bad Reichenhall. Seit 1962 war er mit Osgith Benning verheiratet. Mit ihr hatte er drei Kinder.<br />
<br />
===Erinnerungen danach===<br />
<br />
Bei der gut besuchen freimaurerischen Abschiedsfeier im Wiener Logenhaus sprachen Redner Sätze wie: „Wir werden immer den Nachklang seiner Sprache hören. Sein Witz und seine Mahnungen werden in unseren Herzen lebendig bleiben und uns an seine letztlich unzerstörbare Heiterkeit erinnern.“ Oder: „Ein besonderes Anliegen war ihm unsere ukrainische Tochterloge SWITLO. Es gab kaum eine Logenreise nach Lemberg an der er nicht teilnahm, und er hielt auch laufend Kontakt zu ukrainischen Brüdern.“<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Österreich]]<br />
<br />
==Links==<br />
*“Die Presse“ mit einem Interview aus 2010 über Achim Bennings Theaterleben in Wien: <br> https://www.diepresse.com/533280/vom-brunzen-und-vom-schluerfen</div>Rudirabe37https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Schlossgarten_EutinSchlossgarten Eutin2024-02-28T12:12:34Z<p>Uwe Muchow: </p>
<hr />
<div>'''Der Eutiner Freimaurergarten -<br />
ein europäisches Kleinod der Gartenbaukunst.'''<br />
<br />
<br />
Als der Eutiner Fürst Peter Friedrich Ludwig den zum Schloss gehörigen Barockgarten in den Jahren ab 1786 zu einem Landschaftsgarten nach englischem Vorbild umbauen ließ, hatte er noch einen weiteren Gedanken. Die ausführlichen Studienreisen, auch nach England, hatten ihn motiviert, dabei ein freimaurerisches Konzept zu verfolgen. Bereits sein Amtsvorgänger Friedrich August war Bruder in der Loge "[[Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute|Zu den drei goldenen Schwertern]]“ im Orient Dresden.<br />
So entstand ein gartenbauliches Kleinod in dem Holsteinischen Fürstentum, das sich bereits zu seiner Zeit deutlich von den anderen Gärten und Parks mit freimaurerischem Hintergrund abhob.<br />
Das Konzept war, den freimaurerischen Werdegang durch die 3 Grade, von der Aufnahme über den Lebensweg bis zur Vervollkommnung in der Gartenanlage als Lehrweg umzusetzen.<br />
Der Schlossgarten war öffentlich zugänglich, seinerzeit für ein fürstliches Anwesen nicht selbstverständlich, damit auch die häufig des Lesens unkundigen Untertanen bei Wanderungen durch den Garten an einem Läuterungsprozess teilhaben konnten.<br />
<br />
Der Weg beginnt im Schlossinnenhof am Freimaurerportal.<br />
<br />
[[Datei:Schlossgarten Eutin Freimaurerportal.jpeg|mini]]<br />
<br />
Es stellt die Göttin Idun (Iduna), Hüterin der goldenen Apfel in der nordischen Sage dar. Umkränzt ist sie von drei Kugeln (Äpfeln) mit je einem Flammschwert. Friedrich August war Mitglied der Loge „Zu den drei goldenen Schwertern“ im Orient Dresden. Im Weiteren sind freimaurerische Werkzeuge zu sehen.<br />
<br />
Von hier ging es durch den ehemaligen Kräutergarten (heute Parkplatz) zum tiefsten Punkt der Wanderung, dem Seepavillon. Für ihn hat der Fürst eine Insel aus grobem Felsgestein am Seeufer aufschichten lassen. Aus ihr erhebt sich der Pavillon, dessen Feldsteinfundament in den aufsteigenden Lagen immer besser bearbeitet ist, aber trotzdem grob bleibt. Der Seepavillon steht für den Lehrlingsgrad. Der 6-seitige Grundriss hat auf den Ecken jeweils eine tragende Säule. Die Verbindung der Säulen miteinander ergibt im Grundriss ein Hexagramm. Die Säulenstellung ergibt zwei gleichseitige, ineinander gesteckte Dreiecke, eines mit der Spitze nach Osten, das andere nach Westen.<br />
<br />
Der Zugang erfolgt über 7 Trittstufen (davon noch 2 noch sichtbar) direkt aus dem Wasser auf den musivischen Boden, quadratische Bodenplatten hell und dunkel in gleichem Maß. In der Mitte des Pavillons stehend hört der Besucher sein eigenes Echo. Von diesem, im Garten tiefsten Punkt steigt der Weg an, bis zum höchsten Punkt, dem Monopteros.<br />
Der Weg zum Seepavillon wurde später erst aufgeschüttet, wie auch an manch anderer Stelle Veränderungen vorgenommen wurden, nachdem der Fürst seine schützende Hand über die Jahrhunderte nicht über sein Werk halten konnte.<br />
Das Wissen über die freimaurerischen Zusammenhänge ging verloren. Die jeweils verantwortlichen Gärtner pflegten die Bäume, Blumen und Wiesen nach botanischen Gesichtspunkten, verstanden einige Irrwege im Park nicht und „berichtigten“ sie.<br />
<br />
<br />
Erst die wissenschaftliche Erforschung des Eutiner Schlossgartens durch Frau Gisela Thietje (Der Eutiner Schlossgarten, Wachholtz Verlag Neumünster) und die Zusammenführung ihres Wissens mit dem des Logenmeisters der Loge „Zum goldenen Apfel“ in Eutin, Peter Pflug förderte diese Zusammenhänge wieder zu Tage.<br />
Vom Seepavillon gibt es eine mystische Verbindung zur Lindenallee. Sie bestand ursprünglich aus zwei Mal 60 Stammlinden mit einem Baumabstand von jeweils 6,20 m. Damit ergibt sich eine Länge von 365 Metern, mit 30 eingebundenen Quadraten. Sie endet vor der Statue der Flora. Da die Baumreihe nun nichtmehr den Weg vorgibt, muss selbst enzschieden werden, welchen Weg man einschlägt. <br />
<br />
In östliche Richtung befindet sich das Tuffsteinhaus. Ein quadratischer, nach Osten offener Bau. Er steht in einem Nymphengarten und beherbergte bis zur napoleonischen Besetzung Statuen von Seneca und Aratos als Wegbereiter des Humanismus. Nicht mehr vorhandene Gussplatten in den Kartuschen im Kapitel zeigten die Göttin Artemis.<br />
<br />
<br />
<br />
Durch den Küchengarten als Symbol des Gesellengrades führt der Weg weiter über den äußeren Circuit durch das elysische Gefilde bis zum Monopteros. In dem offenen Tempel mit 8 Säulen befindet sich auf dem Boden ein Sonnensymbol mit 24 Spitzsteinen um einen Mittelkreis, was ihn im Volksmund zum Sonnentempel machte. Tatsächlich zeigt er den Meistergrad mit Opferstierschädeln im Bukranionfries auf der Außenseite.<br />
<br />
[[Datei:Menopterus Eutin.jpg|mini]]<br />
<br />
Heute forschen Brüder der Loge weiter an den Geheimnissen des Schlossgartens und seinem freimaurerischen Bezug. Hieran können Sie teilhaben.<br />
<br />
Von April bis September bietet die Loge kostenlos öffentliche Führungen an. Sie beginnen am jeweils 3. Samstag um Monat um 10:00 Uhr am Freimaurerportal im Schlossinnenhof.<br />
Kommen Sie mit, und lassen Sie sich den Weg vom Seepavillon durch die Lindenallee zur Flora, vorbei am Tuffsteinhaus bis hinauf zum Monopteros zeigen.<br />
Für Gruppen nach Absprache auch zu anderen Zeiten. <br />
Kontakt: Freimaurerloge „[[Zum goldenen Apfel]]“ Nr. 70 im Orient Eutin orzelak@hotmail.com.</div>Uwe Muchowhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php/En:_The_journey_to_equal_Co-FreemasonryEn: The journey to equal Co-Freemasonry2024-02-15T09:15:50Z<p>Robert: /* The journey to equal Co-Freemasonry — from the Scottish late Renaissance to modern France */</p>
<hr />
<div>=== The journey to equal Co-Freemasonry — from the Scottish late Renaissance to modern France ===<br />
''First given in short form as a lecture in German by [[Robert Matthees]] on 1st April 2023 in [https://www.loge-albert-schweitzer.de lodge “Albert Schweitzer” No. 1812, Berlin], on the occasion of the 130th anniversary of the [[Droit Humain]]. Translation by the author, 14th February 2024. (In German: [[Traktat: Der Weg zur gleichberechtigt gemischten Freimaurerei]])''<br><br>Dear Brothers and Sisters, on the occasion of the 130th anniversary of mixed Freemasonry, I asked myself how the phenomenon of the ''Droit Humain (DH)''<ref>Short form for the first equal mixed Grand Lodge in the world: ''Grande Loge Symbolique Ecossaise de France “Le Droit Humain”'', later ''Ordre Maçonique Mixte International “Le Droit Humain”''.</ref> and with it the Co-Freemasonry came into being in the first place. In the following, therefore, I will not look at the 130 years of its existence, instead, I will focus on the prehistory to find out how and where the ''DH'' fits and began to fit into the big picture of Freemasonry. This is important for our self-image and will go hand in hand with an exploration of the symbol of the ''“Lodge”'', an insight that may also touch our hearts. Because we will be looking at the universal claim that has unfolded within the symbol of the ''“Lodge”''. - Where do we come from? Let us now enter the catacombs of our order, the early primary sources from the hours of Freemasonry's birth. At best, we will soon feel a little like Indiana Jones.<br />
<br />
=== Freemasonry in Scotland === <br />
The lodge, as it occurs in the early catechisms of Freemasonry, is by no means to be understood merely as a physical space. Rather, it appears to us as a temple of memory full of symbols through which we can move within ourselves. Depending on where we direct our gaze, different thoughts and teachings will appear to us symbolically.<ref>Cf. Stevenson, D.: The Origins of Freemasonry — Scotland's Century, 1590 to 1710. Revised Edition. Cambridge: Cambridge University Press, 1990, p. 49, p. 87-96.</ref> Even orators such as Cicero made use of this art of memory by moving through a building in their minds and linking various elements in it, rooms, figures, etc., with certain contents of their speeches. As they moved through this building in their minds, they remembered the corresponding passages.<ref>Cf. Yates, F. A.: The Art of Memory. London: Bodley Head, 2014, p. 17-41.</ref> The stories that the figures, towers, arches and walls of the old cathedrals still reveal to us today are impressive testimonies to the art of memory of their master builders. And William Schaw, a man of the late Renaissance and ''Master of Works'' of the building lodges in Scotland, also wrote in his second statutes in 1599 that the ''Apprentices'' and ''Fellow Crafts'' of a lodge must ''“tak tryall of ye airt of memorie”'', i.e. pass tests in the art of memory.<ref>Schaw, W.: Second Schaw Statute, 1599. URL: [http://www.themasonictrowel.com/Articles/Manuscripts/manuscripts/shaw_statutes/shaw_statutes.htm http://www.themasonictrowel.com/Articles/Manuscripts/manuscripts/shaw_statutes/shaw_statutes.htm] (accessed on 22nd March 2023).</ref><br><br><br />
[[Datei:William_Shaw.jpg|640px]]<br><br><br />
A look into the catechisms with their alternating dialogues of questions and answers gives us an idea of the content and the symbolic explanations they contain:<br><br />
''”Q[uestion]: Where wes [was] you entered? A[nswer]: At the honourable lodge.”''<ref>Edinburgh Register House Manuscript, 1696. In: Knoop, D., Carr, H., Jones, G. P., Hamer, D.: The Early Masonic Catechisms. London: Quatuor Coronati Lodge no. 2076, 1975, p. 31-34, here p. 33. Auch URL: [http://theoldcharges.com/chapter-21.html http://theoldcharges.com/chapter-21.html] (accessed on 29th March 2023).</ref><br><br />
This is what we read in the Edinburgh Register House Manuscript from 1696, for example, and it immediately evokes memories of the catechisms that we still use today when opening and closing our lodges. And it continues:<br><br />
''”Q: What is the name of your lodge | A: Kilwinning.''<br><br />
''Q: How stands your lodge | A: east and west as the temple of jerusalem.''<br><br />
''Q: Where wes [was] the first lodge. | A: in the porch of Solomon's temple”''<ref>Ib., p. 33.</ref><br><br />
We stand here, my dear brothers and sisters, a few years before the founding of the London Premier Grand Lodge, still deep in the religious tradition of building lodge philosophies. What do we learn? The Temple of Jerusalem extends from East to West. In this we already recognise a universal claim. And it is precisely there, in this imaginary, i.e. symbolically imagined place, that the candidate's lodge is located. According to the catechism, the first lodge stood in the forecourt of Solomon's Temple. It should seem clear that no real physical place is being described here.<br />
<br />
=== Freemasonry in England ===<br />
It is this tradition of speech and philosophy, this lodge culture and its ceremonies, which the gentlemen used in their pubs in London around 1700. Since the great fire that ravaged the city for four days in 1666, there has been an incredible concentration of lodge culture in London, as large parts of the city have to be rebuilt. It was not only from England that the master builders came. St Paul's Cathedral was opened in 1710. The building of Solomon's Temple, with its proportions and mythology, was an incredibly popular topic at this time, for which we simply have to look at Newton's work.<ref>Cf. Iliffe, R.: Newton — A Very Short Introduction, Oxford: Oxford Academic, 2007.</ref><br><br />
The same goes for the refinement of the world and humankind: it is not only the central theme in the alchemy of the late Renaissance<ref>Cf. Janacek, B.: Alchemical Belief — Occultism in the Religious Culture of Early Modern England. Pennsylvania: Pennsylvania State University Press, 2015, p. 1-15; cf. Hanegraaff, W. J., Faivre, A., van den Broek, R., Brach, J.-P.: Dictionary of Gnosis & Western Esotericism. Leiden: Brill, 2006, p. 12-23, p. 34-50.</ref>, it also remains so here in the natural philosophy, in the new form of science, in the English early Enlightenment.<ref>Cf. Carpenter, A. T.: John Theophilus Desaguliers — A Natural Philosopher, Engineer and Freemason in Newtonian England. London: Continuum, 2011.</ref> Strictly speaking, it still is today, but at that time it was experienced and understood entirely within the scope of Christian salvation history. Natural history and cultural history and an open horizon when looking to the future only emerged much later, partly due to the experience of acceleration and technological progress, but also due to the philosophy of history of Kant and Herder.<ref>Cf. Koselleck, R.: Zeitschichten — Studien zur Historik. Berlin: Suhrkamp, 2003, p. 20.</ref><br><br />
The idea of refinement is wonderfully expressed in building symbolism: rough stones are crafted, buildings and temples are created. And everyone can easily relate to it. After all, we all live in a building and the symbolism has been used since ancient times. Just think of the biblical saying that Jesus is the stone which was rejected by the builders, but became the cornerstone.<ref>Cf. Epheser 2:20.</ref><br><br />
Let us now move into the symbolic tradition of the early gentlemen masons in London, into the pubs where they celebrated their gatherings. And let's see how we encounter the symbol ''“Lodge”'' here, within the early Premier Grand Lodge in London.<br><br />
The Wilkinson Manuscript, dating from about 1727, states:<br><br />
''“Q: How is your Lodge Situated | A: Due East & West as all holy Places are or Ought to be”''<ref>Wilkinson Manuskript, ca. 1727. In: Knoop, D., Carr, H., Jones, G. P., Hamer, D.: The Early Masonic Catechisms. London: Quatuor Coronati Lodge no. 2076, 1975, p. 121-151, here p. 129. Auch URL: [http://theoldcharges.com/chapter-32.html http://theoldcharges.com/chapter-32.html] (accessed on 29th March 2023).</ref><br><br />
The lodge thus extends again from east to west, here with the addition: as all holy places do or should do, according to the manuscript.<br><br />
''“Q: Where does it Stand”'', it continues. ''“A: Upon holy Ground in the Vale of Iehosophat '''or Elsewhere'''.”''<ref>Ib., p. 130.</ref><br><br />
The lodge stands in the valley of Jehoshaphat '''or elsewhere'''. Jehoshaphat means ''“God has judged”'' in Hebrew which mythologically refers to the narrow furrow of land between the Temple Mount and the olive grove, where the events of the Last Judgement are said to take place.[14] Ok, now it's getting exciting:<br><br />
''“Q: How high is your Lodge | A: Feet & Inches Innumerable''<br><br />
''Q: What is the form of your Lodge | A: An Oblong Square''<br><br />
''Q: Why so | A: [...] [I omit this answer, because the rectangular shape is described with a grave that corresponds in detail to the contents of the third degree today.]''<br><br />
''Q: What is the Center of y[ou]r Lodge | A: the Letter G [...]''<br><br />
''Q: How is y[ou]r Lodge Supported? A: By three great Pillars”''<ref>Wilkinson Manuskript, ca. 1727. In: Knoop, D., Carr, H., Jones, G. P., Hamer, D.: The Early Masonic Catechisms. London: Quatuor Coronati Lodge no. 2076, 1975, p. 121-151, here p. 130, p. 133. Auch URL: [http://theoldcharges.com/chapter-32.html http://theoldcharges.com/chapter-32.html] (accessed on 29th March 2023).</ref><br><br />
This is the beautiful description of the symbol "Lodge" in the early Wilkinson Manuscript, c. 1727, my dear Brothers and Sisters. The Lodge is therefore also described within the Premier Grand Lodge as tending to be universal: it extends from east to west like all holy places, it stands in ''“Iehosophat or Elsewhere”''. Its height is not measurable (''”innumerable”''), presumably meaning: into the divine. The further embellishment of the symbolic space clearly shows us once again that no physical space is being described here: Thus, the centre of the lodge is the letter G, it is supported by three large pillars. There are phrases about geometry that remind me of the old charges from the 15th century.<ref>Cf. for example Cooke Manuskript, c. 1450. URL: [http://www.durandlodge.com/books/cooke.pdf http://www.durandlodge.com/books/cooke.pdf] (accessed on 22nd August 2022).</ref><br><br />
The Wilkinson Manuscript originates in a time when there was no established ritual tradition within the Premier Grand Lodge. Much was being tried out and there was a lot of movement. The institutionalisation of English Freemasonry was still in its infancy. In pubs and the halls of large taverns, gentlemen masons celebrated rituals that they borrowed from the building lodge tradition and in whose succession they felt themselves to be.<ref>Cf. Dachez, R., Bauer, A.: Freemasonry — A French View. Washington, D.C.: Westphalia Press, 2015, p. 11-12.</ref> The manuscript dates back to around 1727, as already mentioned. The Master's degree also emerged around this time.<ref>Cf. Powell, C.: The Hiramic Legend and the Creation of the Third Degree. In: Ars Quatuor Coronatorum, vol. 133, 2020. URL: [https://www.quatuorcoronati.com/wp-content/uploads/2021/01/AQC-134.02-Powell-1.pdf https://www.quatuorcoronati.com/wp-content/uploads/2021/01/AQC-134.02-Powell-1.pdf] (accessed on 22nd August 2022).</ref> The old lodges only knew ''Apprentices'' and ''Fellow Crafts''.<ref>Cf. Snoek, J. A. M.: The earliest development of masonic degrees and rituals — Hamill versus Stevenson. In: Formen und Inhalte freimaurerischer Rituale, 2017, p. 17-38.</ref><br><br />
The first printed version of the rituals of the early Premier Grand Lodge followed three years later. It is the exposure Masonry Dissected by Samuel Pritchard. It is most likely a pseudo-exposure, i.e. actually just a printed version of the rituals, because printing and writing them down was strictly forbidden due to the oath.<ref>Cf. Snoek, J. A. M.: Die Harodim — Vortrag auf der auf der Jahrestagung der Forschungsvereinigung Frederik zu Lübeck am 25. Oktober 2013. URL: [https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Frederik:_Die_Harodim https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Frederik:_Die_Harodim] (accessed on 22nd August 2022); cf. Snoek, J. A. M.: Introduction & Bibliography. In: British Freemasonry 1717-1813, Rituals I — English, Irish and Scottish Craft degrees, Vol. 2 (2016), p. ix-xviii.</ref> This in turn made it very difficult to establish new lodges and, above all, new rituals. We all know the game whisper down the lane?<br><br />
In any case, Pritchard states 1730:<br><br />
''“Q: What is the form of your Lodge | A: A long Square.''<br><br />
''[again a rectangle, as the ground plan of Solomon's Temple is also described]''<br><br />
''Q: How long? | A: From East to West.''<br><br />
''Q: How broad? | A: From North to South.''<br><br />
''Q: How high? | A: Inches, Feet and Yards innumberable, as high as '''the Heavens'''.''<br><br />
''[beautiful: as high as the heavens! even in the plural: does an image of the kingdom of heaven with several spheres from the late Renaissance still resonate here? Definitely.]''<br><br />
''Q: How deep? | A: To the Centre of the Earth.”''<ref>Pritchard, p.: Masonry Dissected. London: 1730, p. 8/9. URL: [https://archive.org/details/MasonryDissected https://archive.org/details/MasonryDissected] (accessed on 22nd August 2022).</ref><br><br />
We can see that a universal, symbolic space is clearly being outlined here. And it goes even further:<br><br />
''“Q: Where does the Lodge stand? | A: Upon Holy Ground, or the highest Hill or lowest Vale, or in the Vale of Jehosaphat, or any other '''secret Place'''.''<br><br />
''Q: How is it situated? | A: Due East and West.''<br><br />
''Q: Why so? | A: Because all Churches and Chappels are or ought to be so.”''<ref>Ib., p. 9.</ref><br><br />
The Lodge no longer only extends universally in height, but also in width and depth. The holy places that we know from the Wilkinson Manuscript are named as churches and chapels that extend from east to west. Their location is said to be a ''“secret place”''. So we can conclude: Even in the earliest records of Freemasonry, we find the lodge as a symbol with universal aspirations. Let's take the journey a little further.<br />
<br />
=== Continental Freemasonry and Moderns vs. Anctients ===<br />
These early rituals also reached France and the continent, where they were quickly enriched and further emphasised. From time to time, these were simply the result of mistranslations: for example, the ''“blazing star”'' became the starry sky in France. This in turn was so beautiful that it eventually found its way back to England. And if we look up today, even our temples here in Germany are now often decorated with beautiful starry skies. - How wonderful and enriching human ambiguity can sometimes be!<br><br />
The self-discovery phase of Freemasonry intensifies in the following years. Different ritual traditions developed, including high degrees or additional degrees alongside the master's degree, in which other legends and ideas were represented or certain topics were examined more closely. Rival grand lodges also emerge quite quickly. For example, the Premier Grand Lodge from the 1720s in London was joined in 1751 by The Grand Lodge of the Most Ancient and Honourable Fraternity of Free and Accepted Masons, the so-called Ancient Grand Lodge, which criticised the rituals of the Premier Grand Lodge as (supposedly) too modern and henceforth referred to them as Moderns.<ref>Cf. Prescott, A., Sommers, p. M.: Searching for the Apple Tree — Revisiting the Earliest Years of English Organized Freemasonry, in: Reflections on Three Hundred Years of Freemasonry. Saint Neots: Lewis Masonic, 2017, p. 681-704; cf. Clark, P.: British Clubs and Societies 1580-1800 — The Origins of an Associational World. Oxford: Oxford University Press, 2000, p. 309-349.<br />
</ref> A huge scandal, especially at a time when '''everything''' depended on a supposedly long history and continuity: in his 1723 Constitutions, Anderson traced the history of Freemasonry back to Adam.<ref>''“Adam, our first Parent, created after the Image of God, the great Architect of the Universe, must have had the Liberal Sciences, particularly Geometry, written on his Heart.”'' — Anderson, J.: The Constitutions of the Free-Masons. London: 1723, p. 1-2. URL: [https://archive.org/details/the-constitutions-of-the-free-masons-1723 https://archive.org/details/the-constitutions-of-the-free-masons-1723] (accessed on 22nd August 2022).</ref> Well, it doesn't go much further than the first man, does it?<br><br><br />
[[Datei:Anderson-Constitutions-1723.png|640px]]<br><br><br />
A major dispute broke out between Ancients and Moderns, probably the first major fighting terms within Freemasonry. This dispute was settled in 1813 when the two grand lodges merged. The result is the United Grand Lodge of England.<br><br />
By this time, however, we on the continent had long since been going our own way in the Masonic tradition. But all our paths today are still somehow based on variations of the ritual traditions of the old Moderns or Ancients. Which of these early branches we tend to follow is best recognised by the position of the Wardens: With the Moderns, both sit in the west - we think of the German A.F.A.M. ritual, for example - with the Ancients, the Senior Warden is in the west, the position of the Junior Warden is in the south column - as in the first Scottish rituals of the DH.<ref>Cf. Martin, G.: Rituels I-III. Grande Loge Symbolique Ecossaise de France “Le Droit Humain”, 1895.</ref><br />
<br />
=== Three Distinct Knocks ===<br />
The ritual of the Ancient Grand Lodge is therefore particularly important for us here. Let's take a quick look at how our ''“Lodge”'' symbol appears in Three Distinct Knocks (1760).<br><br><br />
[[Datei:Three-Distincts-Knocks-1760.png|400px]]<br><br><br />
The description begins with familiar information:<br><br />
''“Master. What form is your Lodge?''<br><br />
''Answer. An Oblong Square.''<br><br />
''Master. How long, Brother?''<br><br />
''Answer. From East to West.''<br><br />
''Master. How wide, Brother?''<br><br />
''Answer. Between North and South.''<br><br />
''Master. How high, Brother?''<br><br />
''Answer. From Earth to the Heavens.''<br><br />
''Master. How deep, Brother?''<br><br />
''Answer. From the surface of the Earth to the Center.”''<ref>Three Distinct Knocks, ca. 1760, p. 27. URL: [https://linfordresearch.info/fordownload/Other%20Books/TDK%20exposure%20Dublin%20edn.pdf https://linfordresearch.info/fordownload/Other%20Books/TDK%20exposure%20Dublin%20edn.pdf] (accessed on 22nd August 2022).</ref><br><br />
And in the explanation of this depth, my dear Brothers and Sisters, a marvellous innovation is hidden. Because it continues:<br><br />
''“Master. Why is your lodge said to be from the Surface to the Center of the Earth?''<br><br />
''[and now it comes - attention:]''<br><br />
''Answer. Because that Masonry '''is Universal'''.”''<ref>Ib., p. 27.</ref><br><br />
Masonry is universal, my dear Brothers and Sisters! What a symbol, and what a new self-awareness of our symbolic order has emerged here! A clear shift from the initially rather purely religious connotation, towards a special form of self-description, exaggeratedly speaking: self-empowerment, in my opinion. Of course, the usual religious connotations also follow as we know it:<br><br />
''“Master. Why is your Lodge situated East and West?''<br><br />
''Answer. Because all Churches or Chapels are or ought to be so.''<br><br />
''Master. Why so, Brother?''<br><br />
''Answer. Because the Gospel was first preached in the East, and extended itself to the West.”''<ref>Ib., p. 27.</ref><br><br />
Because the gospel was first preached in the East and spread from there to the West, so the answer. The symbolic space is further elaborated - as with Pritchard - and the lodge is supported by three pillars, ''“Wisdom, Strength and Beauty”''. The pillar of Wisdom represents the Master in the East, that of Strength the Senior Warden in the West, that of Beauty the Junior Warden in the South, etc..<ref>Ib., p. 28.</ref><br><br />
The symbolic tradition of Freemasonry has already taken on clear characteristics, and continental influences are also noticeable. Freemasonry has thus always been an international project, a beautiful patchwork carpet of western culture and esotericism.<br />
The customs of the building lodges institutionalised by William Shaw in late Renaissance Scotland encountered other institutions in England and, especially in London, gentlemen and an established club system, natural philosophy and early Enlightenment.<ref>Cf. Clark, P.: British Clubs and Societies 1580-1800 — The Origins of an Associational World. Oxford: Oxford University Press, 2000, p. vii-x, p. 8, p. 26-44.</ref><br><br />
On the continent, the early forms of Freemasonry were enriched by further aspects. France and Germany in particular were very creative when it came to designing high degrees. Perhaps this was due to the greater distance, also geographically, from the original building lodge culture, which the gentlemen masons in London still utilised.<ref>Cf. Lorente-Bull, D.: The Other Brotherhood — When Freemasonry Crossed the English Channel. Autores Contemporáneos. Band 2. Asturias: Entreacacias, 2019, p. 53.</ref> Ideas of chivalry intervened early on, as the old degree of the ''Scottish Master'' or ''Chevalier de St. André'' shows us, for example.<ref>Cf. Mollier, P.: Some news from the “Russian Archives” about the early history of the high degrees — the Scottish Order in Berlin from 1742 to 1752. In: Ritual, Secrecy and Civil Society, Volume 1, Number 1, Spring 2013, p. 22-26; cf. Ritual transcript Écossais de Prusse, ou Le Chevalier de St André, c. 1750 (GON 192.A.62: Sammlung Georg Kloss, XXV-26). In: Bettag, K., Snoek, J. A. M.: Quellen der Eckleff`schen Andreas-Akten. Flensburg: Forschungsvereinigung Frederik, 2012, p. 401-408.</ref> In France, from the 1760s, the ''Knight of the Rose Cross'', with teachings from a form of native Christianity à la Voltaire, became the most popular degree in Freemasonry<ref>Cf. Mollier, P.: The Masonic Degree of Rose-Croix and Christianity — The Complex Links between Religion and Freemasonry during the Enlightenment. In: Ritual, Secrecy and Civil Society, Volume 1, Number 2, Winter 2013/2014, p. 15-24, here p. 15. URL: [https://pierremollier.files.wordpress.com/2013/04/pm-127-rose-croix-and-christianity.pdf https://pierremollier.files.wordpress.com/2013/04/pm-127-rose-croix-and-christianity.pdf] (accessed on 22nd August 2022).</ref>, while in Germany the Brethren within the Strict Observance visualised their way into Templarism<ref>Cf. LeForestier, R.: Die templerische und okkultistische Freimaurerei im 18. und 19. Jahrhundert. Band 1. Heidelberg: Werner Kristkeitz Verlag, 1988, p. 189-221.</ref>, to outline just a few ideas of this immense diversity.<ref>Just Ray Denslow lists around 2000 different Masonic degrees and rites. — Cf. Denslow, R. V.: Masonic Rites and Degrees. Trenton, Missouri: Published by the Author, 1955.</ref><br><br />
The new form of the Freemasonry rituals, especially that of the new master's degree, in which the candidate experiences a legend first-hand - as it emerged in London in the 1720s - opens up an incredible scope for further expression. And human creativity has known how to fill this space colourfully and brightly<ref>For example the 97 degrees of the original Memphis rite. In: The Rite of Memphis, Collectana, vol. 3, pt. 1 & 2. Washington, D.C.: The Grand College or Rites of the United States of America, 1992.</ref>: Thus many more degrees emerged which, over time, formed into rites and systems.<ref>Cf. de Hoyos, A.: Scottish Rite Ritual Monitor & Guide. Washington, DC: The Supreme Council 33°, 2016, p. IX-XVII.</ref><br><br />
A completely new self-awareness quickly emerged, as we can see in Three Distinct Knocks of the Ancient Grand Lodge: It is no longer just the religious that is now characterised as universal - as in the Edinburgh Register House Manuscript from 1696, in which the Temple of Jerusalem extends from east to west - or the lodge, which Pritchard, for example, outlines in 1730 as universal and extending in all directions, no, Freemasonry itself appears here in 1760 with a universal claim. And: once something like this is part of the ritual, the idea quickly unfolds. This is because our symbolic teaching method not only allows a great deal of interpretation, but rather requires creativity and personal involvement when experiencing the degrees.<br><br />
Freemasonry stands before us in its basic outlines: we have the Moderns, we have the Ancients, we have traditions on the continent and we have a tradition that is perceived as universal in itself. The further journey it will take from this point, right up to the Droit Humain, is what we will now turn our attention to.<br />
<br />
=== Freemasonry in the Colonies & Scottish Rite ===<br />
The ritual of the Ancients, which we have in front of us in Three Distinct Knocks, is also celebrated in the colonies. As in France and Germany, there are also many competing and confusing systems of different further degrees. One of these systems is the Order of the Royal Secret. It consists of 25 degrees (4th-25th degrees to be precise), which Etienne Stephen Morin literally brought with him on his journey through the colonies in the 1760s. The origin of this system probably lies in the Baylot Manuscript, also a collection of popular degrees.<ref>Cf. The Baylot Manuscript in Translation. Massachusetts: Triad Press, 2020.</ref><br><br />
Morin eventually hands over his rituals with authorisation to Henry Andrew Francken. Francken, very likely a Dutch-born man, became a British citizen in 1758 and lived in Jamaica. He translated the degrees he had received from Morin from French into English and brought them to the British colonies in North America in 1767. Today we know the English version of these 25 degrees as Francken Manuscript or Jamaica Manuscript.<ref>Cf. Francken, H. A., de Hoyos, A.: Freemasonry`s Royal Secret — The Francken Manuscript. Washington, DC: The Scottish Rite Research Society, 2014.</ref> Now, further movement happened in the colonies, also in masonic terms.<ref>Cf. Morris, B.: Henry Andrew Francken & His Masonic Manuscripts. In: Heredom — The Transactions of the Scottish Rite Research Society, vol. 23 (2015), p. 107-114. URL: [http://scottishriteresearch.com/wp-content/uploads/2017/06/Francken-MSS.pdf http://scottishriteresearch.com/wp-content/uploads/2017/06/Francken-MSS.pdf] (accessed on 22nd March 2023).</ref> And so it comes that the original 25 degrees were enriched, including a story about Frederick the Great, who was not even aware of his good fortune as the supposed founder of this new masonic system on the other side of the world.<ref>Cf. Jackson, A. F. C.: Rose Croix — The History of the Ancient and Accepted Rite for England and Wales. St Neots: Lewis Masonic, 1980, p. 31-74.</ref><br><br />
To cut a long story short: The 25 degrees of the Order of the Royal Secret were reorganised and expanded until 1800, when the first Supreme Council of the newly created Scottish Rite with its now 33 degrees was finally established in Charleston in 1801. Many of the degrees of the new Scottish Rite were still extremely rudimentary, some consisted merely of their name.<ref>Cf. Ordo ab Chao — The Original and Complete Rituals of the First Supreme Council, 33°, Volume 1 & 2. Boston & New York: Poemandres Press, 1995.</ref> The ''“Scottish”'' in the name of the Rite referred to the mythological country of origin of Freemasonry, not to the birthplace of the new system, which was actually in Charleston, South Carolina. Even in Europe, many higher degrees carried the term ''“Scottish”'' in their names.<br><br />
And as always in the history of mankind, there is further movement. We remember: Freemasonry finds its way from the British Isles to the continent, from there, enriched, partly back to England and through imperialism and colonialism even to the most remote regions of the world. - And it is precisely there where uprisings eventually occur. Many of the former masters lose their supposed possessions: fortunately, because human freedom cannot be kept in chains forever!<br />
<br />
=== Back to France ===<br />
Through remigrants such as de Grasse-Tilly, the new Scottish Rite aka. the enriched and restructured degrees of the former Order of the Royal Secret returned to France, now with 33 degrees, most of which originated there anyway.<ref>Cf. Francken, H. A., de Hoyos, A.: Freemasonry`s Royal Secret — The Francken Manuscript. Washington, DC: The Scottish Rite Research Society, 2014, p. vii-xx.</ref><br><br />
In the process, new versions of the degrees 1°-3° based on the Ancients rituals, which we already know from Three Distinct Knocks, were created too. Freemasons in Paris worked with these new rituals from around 1802 - and they quickly developed. As usual, some new topics were introduced, accents were shifted and set. The first printed version of these ''“Scottish Symbolic Degrees”'', i.e. the degrees 1-3 of the Scottish Rite, followed around 1820. As you can see, we are approaching the initial tradition of the ''DH'' more and more.<br><br />
At this point, however, I would like to make a side note: In my opinion, this early history of the Scottish Rite, especially in the USA, requires a critical historical review. Apologists in the USA explain and relativise<ref>Cf. bspw. de Hoyos, A.: Tyler's Place Podcast “Defending Albert Pike” (June 2017). URL: [https://www.spreaker.com/user/tylersplace/ttp-june-2017-mixdown-1 https://www.spreaker.com/user/tylersplace/ttp-june-2017-mixdown-1] (accessed on 21st March 2023).</ref>, but the image of man held by people like de Grasse-Tilly and also that of the often celebrated Albert Pike '''in no way''' corresponds to the image of humanity that we hold today - and this must be named. In short, it lacks sufficient universality as far as skin colour is concerned. Alexandre Françcois Auguste de Grasse-Tilly owned a plantation with 200 slaves.<ref>''“As to myself, after having lost a commodious dwelling & 200 Negroes [...]”'' — Brief von de Grasse-Tilly an G. Washington vom 25. August 1793. URL: [https://founders.archives.gov/documents/Washington/05-13-02-0356 https://founders.archives.gov/documents/Washington/05-13-02-0356] (accessed on 21st March 2023)</ref> Albert Pike, the later reformer of various Scottish Rite rituals and author of Morals and Dogma of the Ancient and Accepted Scottish Rite, was a Southern general and fanatical racist.<ref>''“I took my obligations to white men, not to Negroes. When I have to accept Negroes as brothers or leave Masonry, I shall leave it. [...] I am interested to keep the Ancient and Accepted Rite uncontaminated.”'' — Brief von Albert Pike an John D. Caldwell vom 13. September 1875. URL: [https://www.readex.com/blog/albert-pike-confederate-commissioner-masonic-demiurge-apologist-slavery-apostate-union https://www.readex.com/blog/albert-pike-confederate-commissioner-masonic-demiurge-apologist-slavery-apostate-union] (accessed on 22nd March 2023); cf. Portnoy, J.: A homeless Confederate? Albert Pike’s complicated legacy leaves statue in limbo. In: Washington Post (30. Oktober 2017). URL: [https://www.washingtonpost.com/local/dc-politics/a-homeless-confederate-albert-pikes-complicated-legacy-leaves-statue-in-limbo/2017/10/16/40fe05d6-aa10-11e7-92d1-58c702d2d975_story.html https://www.washingtonpost.com/local/dc-politics/a-homeless-confederate-albert-pikes-complicated-legacy-leaves-statue-in-limbo/2017/10/16/40fe05d6-aa10-11e7-92d1-58c702d2d975_story.html] (accessed on 22nd March 2023).</ref> His statue was torn down from its pedestal and set on fire during the Black Lives Matter protests in Washington in June 2020.<ref>Cf. Demonstranten stürzen Statue von Südstaaten-General in Washington. In: FAZ (20.06.2020). URL: [https://www.faz.net/aktuell/politik/von-trump-zu-biden/washington-demonstranten-stuerzen-suedstaatengeneral-denkmal-16824289.html https://www.faz.net/aktuell/politik/von-trump-zu-biden/washington-demonstranten-stuerzen-suedstaatengeneral-denkmal-16824289.html] (accessed on 22nd March 2023); ''“The D.C. Police are not doing their job as they watch a statue be ripped down & burn. These people should be immediately arrested. A disgrace to our Country!”'' — Tweet von Donald Trump am 20. Juni 2020. URL: [https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1274182502421315584 https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1274182502421315584] (accessed on 22nd March 2023).</ref> I will allow myself this side note. Because every history deserves to be considered even in its unpleasant parts.<br><br />
But back to the beautiful aspects, to the growing universality of our symbol ''“Lodge”'': its description in the French 1820s AASR rituals essentially corresponds to the description from Three Distinct Knocks as we already know it from the Ancients, in which we encounter Freemasonry itself as universal. The rituals take them very much as a model. However, there is a tiny bit of further universalisation. So it says in Three Distinct Knocks 1760 - we remember:<br><br />
''“Q: Why is your Lodge situated East and West?''<br><br />
''A: Because all Churches and Chapels are or ought to be so.”''<ref>Three Distinct Knocks, ca. 1760, p. 27. URL: [https://linfordresearch.info/fordownload/Other%20Books/TDK%20exposure%20Dublin%20edn.pdf https://linfordresearch.info/fordownload/Other%20Books/TDK%20exposure%20Dublin%20edn.pdf] (accessed on 22nd August 2022).</ref><br><br />
In the Guide des maçons Ecossais, the first printed version of the Scottish rituals 1°-3°, we read in 1820:<br><br />
''“D: Pourquoi votre loge est-elle située est et ouest?''<br><br />
''R. Parce que tous le temples le sont ainsi.''<br><br />
''[Q: Why is your lodge located in the east and west?''<br><br />
''A: Because that's how all temples are.]”''<ref>Guide des maçons Ecossais ou cahiers des trois grades symboliques du Rit Ancien et Accepté, 1820, p. 33 (translated by Robert Matthees).</ref><br><br />
Not only churches and chapels, but all temples now appear to us in the response as universal, my dear Brothers and Sisters. In this way, the spirit of mankind changes in the course of time and with it new and expanding Masonic systems emerge. From the British Isles to the continental mainland, from there with new ideas back to England, into the colonies and again enriched back to the once so-called Old World. And the universalisation of ideas and the conception of humanity always progressed.<br />
<br />
=== Grande Loge Symbolique Écossaise (GLSE) ===<br />
A change in Freemasonry can be recognised in Europe, particularly from the 1848 revolutions onwards. Larger groups of people seek and find their way into the order. Soon it was no longer just a project of the nobility or the upper and very upper middle classes on the continent. It is characteristic of this development that it was not until 1848 that the ideals of the French Revolution, ''“Liberté, Égalité, Fraternité”'', actually found their way into French Freemasonry, with secularism following soon after.<ref>Cf. Dachez, R., Bauer, A.: Freemasonry — A French View. Washington, D.C.: Westphalia Press, 2015, p. 28/29, p. 33-35, p. 41-42.</ref><br><br />
The ideas revolutionised. And so it was that in 1880, 14 lodges in France broke away from the Supreme Council and declared themselves as independent. They considered the pyramid-shaped hierarchy of the Scottish Rite to be a remnant of the nobility. From then on, they wanted to restrict themselves only to the first three symbolic degrees. Ideas of social justice were fiercely incorporated into the rituals. This gave birth to the ''Grande Loge Symbolique Écossaise de France (GLSE)''.<ref>Cf. Snoek, J. a. M.: Initiating Women in Freemasonry. Leiden: Brill, 2011, p. 176, p. 196–198; cf. Jupeau-Réquillard, F.: La Grande Loge symbolique écossaise, 1880-1911 ou Les Avant-gardes maçonniques. Paris: Du Rocher éditions, 1998.</ref> [[Georges Martin]], who I will come back to in a moment, was one of its founding members. He had only joined Freemasonry in the year before.<br><br><br />
[[Datei:Georges_MartinRahm.jpg|400px]]<br><br><br />
The history and motivation behind the foundation of the ''Grande Loge Symbolique Écossaise'' reminds me very much of the Hamburg theatre director [[Friedrich Ludwig Schröder]]. Between 1801 and 1816, in an exchange with philosophers such as [[Johann Gottfried Herder]], he also wrote a new Masonic system, which was limited to the first three symbolic degrees.[52] Schröder also orientated himself on the ritual of the Ancients.<ref>Cf. Schröder, F. L.: Aeltestes Ritual. In: Schröder’sche Ritualsammlung. Rudolstadt: ca. 1805/1806.</ref> In his catechism, he beautifully summarises all the details about the symbol of the lodge. He writes in 1801:<br><br />
''“F: Welche Gestalt hat die Loge? | A: Eines rechtwinklichten länglichten Vierecks,<br />
von Osten bis Westen, von Süden bis Norden, von der Erde bis zum Himmel,<br />
und von der Oberfläche des Erdbodens bis zum Mittelpunkt.''<br><br />
''F: Wie erklären Sie das? | A: Die Maurerey erstreckt sich über den ganzen Erdboden,<br />
und alle Brüder auf demselben machen nur eine Loge aus.''<br><br />
''[Q: What is the form of the lodge? A: A rectangular long square, from east to west, from south to north, from the Earth to the sky, and from the surface of the Earth to the centre.''<br><br />
''Q: How do you explain this? A: Freemasonry extends over the entire Earth, and all the Brothers on its surface make up only one Lodge.]”''<ref>Schröder, F. L.: Ritual des Lehrlingsgrades, 1801. In: Quatuor Coronati — Quellenkundliche Arbeit Nr. 33, 1994.</ref><br><br />
I think this sums up the universal idea of Freemasonry in a wonderful way. But when we read it today, we realise: Wait, there's something missing here! Isn't it? When we read it today, we realise: The female element is missing in these words.<br />
<br />
=== The birth of the Droit Humain ===<br />
The women's rights activist [[Maria Deraismes]] and the doctor and senator Georges Martin also felt this at the end of the 19th century in France. Only the idea of a mixed gender Freemasonry with equal rights fulfils the universal claim of the symbol ''“Lodge”'' as no longer only one half of humanity would be able to participate. It was a long way to get there.<br><br><br />
[[Datei:Marie_Deraimes_C.jpg|400px]]<br><br><br />
Maria Deraismes was finally admitted to the lodge ''Les Libres-Penseurs'' (''“The Free Thinkers”'') in the Orient of Le Pecq on 14th January 1882. In order for the initiation to take place, the lodge declared its independence from the ''GLSE'' five days earlier, on 9th January 1882. Maria gave a wonderful speech at her initiation.<ref>Cf. Deraismes, M. (14. Januar 1882). In: Bulletin Trimestriel, Grande Loge Symbolique Ecossaise de France “Le Droit Humain”, Jg. 1, Nr. 2, April 1895, p. 39-45.</ref> After that, however, nothing happened for a long time, apart from disputes about the regularity of what had happened. In the end, 15 Brethren even submitted an application to reintegrate the lodge into the ''Grande Loge Symbolique Écossaise''. The request was approved in 1884. From then on, Maria Deraismes was a Freemason without a lodge. She and Georges Martin worked on a solution. But this took while.<ref>Cf. Bulletin Trimestriel, Grande Loge Symbolique Ecossaise de France “Le Droit Humain”, Jg. 1, Nr. 1, Januar 1895, p. 12.</ref><br><br />
In January 1890, Georges Martin presented a project to found a mixed lodge under the name ''“Women's Rights”''. He described it as an experiment, and asked the GLSE for their opinion. Some lodges were in favour of the idea, but the grand lodge committee rejected it. Maria Deraismes and Georges Martin then began to work on plans for an independent structure to accept women into Freemasonry.<ref>Cf. Hivert-Messeca, G., Hivert-Messeca, Y.: Femmes et franc-maçonnerie: Trois siècles de franc-maçonnerie féminine et mixte en France (de 1740 à nos jours). Paris: Dervy, 2015, p. 312-373.</ref><br><br />
After several preparatory meetings, the time had finally come. On 14th March 1893, eleven years after Maria's initiation in Le Pec, further Sisters were initiated in Paris under the leadership of Maria Deraismes and Georges Martin. Three weeks later, on 4th April 1893, the first mixed-gender obedience with equal rights was founded, the ''Grande Loge Symbolique Ecossaise de France “Le Droit Humain”''. It is amazing that Maria lived to see this. Because she died the following year in Paris on 6th February 1894 at the age of 65.<br />
In the preface to the first rituals of this mixed obedience, Georges Martin wrote on the 23rd December 1895: ''“In writing this ritual of the first three degrees for our mixed obedience, I have endeavoured to preserve all the characteristics of the Ancient Accepted Scottish Rite to which Maria Deraismes was initiated by the lodge 'Les Libres-Penseurs' in Le Pecq and which she taught to the 17 Sisters with whom we then founded mixed Freemasonry [Co-Freemasonry] on the 4th April 1893 in the Orient of Paris.”''<ref>Martin, G.: Rituels I-III. Grande Loge Symbolique Ecossaise de France “Le Droit Humain”, 1895, p. 2. Translated by Robert Matthees.</ref><br><br />
The ''Ordre Maçonique Mixte International “Le Droit Humain”'' emerged from this obedience. Its first constitution was signed on the 11th of May 1901. In addition to the three symbolic degrees, the order adopted again all 33 degrees of the Scottish Rite, probably to be attractive to other Freemasons. Furthermore, the system enabled a rapid and stable international expansion, which would soon take place, particularly through the work of the British women's rights activist Annie Besant and her theosophical branch of Freemasonry.<ref>Cf. Snoek, J. A. M.: Researching Freemasonry — Where are we?. In: Formen und Inhalte freimaurerischer Rituale, 2017, p. 153-175, here p. 173; cf. Leadbeater, C. W.: The Hidden Life in Freemasonry. Adyar, Madras: The Theosophical Publishing House, 1926; cf. Steiner, R.: Die Tempellegende und die Goldene Legende (GA093). Dornach: Rudolf Steiner Verlag, 1991, p. 21.</ref> A new phase of self-discovery began, but this would go completely beyond the scope of our little journey. This was followed by many other local spin-offs, such as the [[Humanitas - Freimaurergroßloge für Frauen und Männer in Deutschland]]. There were also later spin-offs from traditional male-only Freemasonry towards gender equal Co-Freemasonry, for example the Grand Lodge of Modern Mixed Masons in Great Britain 2011 with lodges in many parts of the world today.<br />
<br />
=== Women in Freemasonry ===<br />
But one question remains - for our self-image: Was it all really so new? Women in Freemasonry? Well, let's put it this way: For the versions of Freemasonry that emerged in England in the early 18th century, i.e. for the ''Moderns'' and ''Ancients'', it was new. Because in their society women were not free and had no place. Also, the pubs where they held their meetings, particularly the Covent Garden area in London, were probably not places where women would comfortably spend more time than necessary.<ref>Cf. Prescott, A.: Youtube-Video “Searching for the Apple Tree: What Happened in 1716? — Sankey Lecture Series in Masonic Studies”. URL: [https://www.youtube.com/watch?v=I1cumvKlLcM https://www.youtube.com/watch?v=I1cumvKlLcM] (accessed on 22nd August 2022).</ref> In France, however, with its literary salons, things looked different.<ref>Cf. Lilti, A.: The World of the Salons: Sociability and Worldliness in Eighteenth-Century Paris. Oxford: Oxford University Press, 2000.</ref> So-called adoption lodges soon developed here. In my home town Hamburg, Germany, the first one opened 1759.<ref>Adoptionsloge ''“Concordia”'', founded 3rd July 1759 by Johann Gottfried Exter (1734-1799), W.M. lodge "Absalom", Provincial Grand Master of Hamburg and Lower Saxony. (Cf. Lenning, C.: Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Erster Band. Leipzig: Max Hesse's Verlag, 1900, p. 271/272.)</ref> In these lodges, men and women celebrated rituals which were specifically written for women and which differed significantly from the craft degrees. The lodges were also assigned to male Masonic lodges and the male Brethren, hence the name adoption lodge. The idea of equality didn’t exist in them. They were a reflection of society at the time.<br><br />
These facts tempt some researchers to say that, strictly speaking, adoption lodges were not Freemasonry at all, because the rituals were different and there was a lack of freedom. But that is too short-sighted. They were definitely a form of Freemasonry, and clearly so in terms of their self-image. This shows the oath, for example. The earliest ritual of an adoption lodge which is known to me comes from the year 1744. In it, the candidate declares that she will never reveal ''“Les secrets de La maçonnerie [the secrets of Freemasonry]”'' to anyone except to a Brother or Sister whom she has recognised as a Mason.<ref>Catechisme De L'adoption Pour Les franches Maconnes, 1744 (BN FM 151, ADO1744). In: Snoek, J. a. M.: Initiating Women in Freemasonry. Leiden: Brill, 2011, p. 418-424, here p. 419.</ref><br><br />
Nor can we speak of mere dependence. The importance of adoption lodges for the emancipation of women is not to be underestimated. They were not just completely dependent playmates of their husbands, as they are sometimes portrayed, but rather active, self-confident and educated women who knew how to lead their lodges and organise the gatherings. Letters and diaries bear witness to this.<ref>Cf. Moreillon, F.: Women and Freemasonry in the Eighteenth Century: Some New Documents — The Giroust Manuscripts. In: Ritual, Secrecy and Civil Society, Volume 1, Number 1, Spring 2013, p. 12-21.</ref> However, they still didn’t meet equally on the same level.<br><br />
But how did the whole thing actually look in the past, before the founding of the Premier Grand Lodge and London gentlemen masons who reshaped the building lodge culture for themselves with their way of thinking? The York No. 4 Manuscript is an exciting example. It dates back to 1693 and describes an initiation ceremony with an oath.<br><br />
We read: ''“The one of the elders takeing the Booke and that hee '''or shee''' that is to bee made mason shall lay their hands theron and the charge shall be given.”''<ref>York Roll No. 4, 1693. In: Bardwell, J. B.: Ancient York Masonic Rolls — Reprint of Ancient Masonic Rolls of Constitutions, 1895, p. 57-66, here p. 63.</ref><br><br />
He or she puts his or her hand on the book during the initiation? So was it previously possible for women to find their way into a building lodge? Unthinkable, isn't it? Some Masonic researchers also seem to have fainted at this point. They think the ''“shee”'' is a spelling mistake and say it should actually be ''“they”''. I literally heard this a few times during my time in London.<br><br />
Why I think they have fainted is quite simple. Because a few pages further on, York No. 4 describes how the apprentices have to behave in a particularly lawful manner and to whom they have to report any other incidents. The apprentice turns ''“during the said apprentisshipp either to his M[aste]r '''or dame''' or any other fre[e]mason.”''<ref>Ib., p. 66.</ref> Some researchers probably did not read that far, otherwise they would have discovered the ''“dame”'' at this point. Are there any other references?<br><br><br />
[[Datei:Peter-Drach-der-Aeltere-ca-1480.jpg|400px]]<br><br><br />
This woodcut comes from a book by Peter Drach the Elder, c. 1480, which I have enlarged here.<ref>Peter Drach der Ältere: Das ist der spiegel der menschen behaltnis mit den ewangelien vnd mit epistelen nach der zyt des iars, mit dt. Perikopen und Auszügen aus Der Heiligen Leben. Speyer, c. 1480, image 242 (optimised with Remini AI). URL: [https://daten.digitale-sammlungen.de/0003/bsb00031715/images/index.html?fip=193.174.98.30&id=00031715&seite=242 https://daten.digitale-sammlungen.de/0003/bsb00031715/images/index.html?fip=193.174.98.30&id=00031715&seite=242] (accessed on 1st February 2021).</ref> But what is this: it shows a woman building a church! Probably also a printing error, right?<br><br />
But what about this?<br><br><br />
[[Datei:Roman-de-Girart-de-Roussillon-1448.jpg|400px]]<br><br><br />
The two lads look just like real stonemasons, don't they? With their white bonnets and beautiful clothes. - No wait! Or are they women, too, who are depicted here in the ''Roman de Girart de Roussillon'', 1448?<ref>Roman de Girart de Roussillon, 1448, Cod. 2549, fol. 167v optimised with Remini AI). URL: [https://digital.onb.ac.at/rep/osd/?10FFC0F6 https://digital.onb.ac.at/rep/osd/?10FFC0F6] (accessed on 27th March 2023).</ref><br><br />
Hold on a minute: Was all this perhaps not so unimaginable as we think today: women working together with men to build cathedrals? Was such a strict separation between men and women during construction in the Middle Ages perhaps not practical or even thinkable, as some historians have explained to me? Is the common perception today perhaps only disturbed by a little patriarchally distorted view? Perhaps the word stonemason should be gendered from time to time and also used in a feminine form (''she, the stonemason'')?<ref>Cf. Criado Perez, C.: Invisible Women — Exposing Data Bias in a World Designed for Men. London: Chatto & Windus, 2019.</ref><br><br><br />
[[Datei:Moritz-von-Schwind-1844.jpg|400px]]<br><br><br />
This painting can be seen today in Berlin: ''Alte Nationalgalerie'' on Museum Island, currently in room 3.13. It shows Sabina von Steinbach working on a figure for the Strasbourg synagogue. On the right is her father Erwin, master of the Strasbourg building lodge, who is apparently discussing the construction plan for the cathedral with his client, Archbishop Konrad. The north tower is scaffolded. The working stonemason could be her brother Johannes. On the shelf is a bust of Sabina's father. Presumably to show that she is working in his spirit.<br><br />
However, unlike the other two images, the painting does not date from the 15th century, but from the late Romantic period. Moritz von Schwind painted it in 1844.<ref>Moritz von Schwind: Sabina von Steinbach, 1844 (optimised with Remini AI). URL: [https://smb.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=143881 https://smb.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=143881] (accessed on 1st February 2021).</ref> Sabina was highly idealised at the time. She crafted the figures in front of the Strasbourg synagogue, which were destroyed during the French Revolution. Some go so far as to say that she even led her father's lodge, but this is hardly true. Sabina is more of a legend and the painting dates from a different time than the two representations which we have just seen. However, it is very beautiful, isn't it? You should definitely go and see the painting on Museum Island! Because as a legend, Sabina von Steinbach is definitely a great woman in the prehistory of Freemasonry, some lodges even bear her name.<ref>For example AASR lodge of perfection Sabina von Steinbach, Frankfurt on the Main, Germany.</ref><br><br />
The Regius Poem / the Halliwell Manuscript, a very old craft manuscript, also speaks of Brothers and Sisters in a way as if it was a natural commonplace. It was once dated to the year 1390 (around 1425 seems more likely).<ref>Cf. Prescott, A.: Einige literaturwissenschaftliche Kontexte der Regius- und Cooke-Manuskripte. In: Wurzeln der Freimaurerei — Aktuelle Forschungsergebnisse über ihre Vor- und Frühgeschichte, Band 1, 2016, p. 87-131.</ref> In other words, it dates back to the same century as the first two images: <br><br />
''“He [Euclid] should have more worship than the less, [...]''<br><br />
''[All these old manuscripts are so wonderfully filled with marvellous mythology, with Pythagoras, with Noah, with Hermes Trismegistos, with King David, with Tubal Cain, etc., always considered in terms of their significance for geometry and craftsmanship, especially the Cooke Manuscript. When you read it, you get an idea where the inspiration for many topics of the higher degrees came from. -''<br><br />
''Sorry, I'll start again:]''<br><br />
''He [Euclid] should have more worship than the less, [...]''<br><br />
''His name it spread full wonder wide. [...]''<br><br />
''And so each one shall teach the other,''<br><br />
''And love together as '''sister''' and brother.”''<ref>Regius Poem / Halliwell Manuscript, ca. 1425. URL: [https://freemasonry.bcy.ca/texts/regius.html https://freemasonry.bcy.ca/texts/regius.html] (accessed on 22nd August 2022).</ref><br><br />
Around 1425 - what beautiful closing words!<br />
<br />
=== Summary ===<br />
To summarise, we can therefore say:<br />
*The path of the development of Freemasonry does not run in a straight line. There are forks, crossroads, one-way streets and - for some - perhaps even wrong turns.<br />
*Rather, Freemasonry is more like a colourful hand fan whose diversity began to open up enormously in the early 18th century.<br />
*From the very beginning, it attracts and combines different traditions of Western esotericism<ref>Cf. Snoek, J. A. M.: Einführung in die westliche Esoterik, für Freimaurer. Zürich: Modestia cum Libertate, 2011.</ref> such as neoplatonism, hermeticism, of course Christianity, but also astrology, alchemy, the Enlightenment, later scientificism, secularism and internationalism.<br />
*All of these ingredients are present to varying degrees in the different systems and rites.<br />
*Where one system ends and the next begins is often difficult to unravel historically.<br />
*One's own history must be analysed honestly and uprightly with regard to dark eras. The research lodge Quatuor Coronati has achieved this considerably for Germany before and during the Nazi era in 2022, among other things by distributing Manuel Pauli's dissertation as an annual giveaway.<ref>Cf. Pauli, M.: Die deutsche Freimaurerei in der langen Jahrhundertwende (1860 – 1935). Berlin: Peter Lang, 2022.</ref> However, I believe there are still some tasks for Scottish Rite research, especially in the USA.<br />
*It seems that there have always been women in building lodges and cathedral construction. Whether they were the norm is doubtful, but their examples are clearly documented.<br />
*Women in symbolic Masonic lodges, on the other hand, '''no longer''' existed among the gentlemen masons in England from the beginning of the 18th century. The majority of lodges still adhere to this dogma today.<br />
*So-called adoption lodges for women soon developed in France. They celebrated rituals designed for women that differed significantly from the symbolic craft degrees. The idea of equality did not exist in adoption lodges. However, it is by no means possible to speak of mere dependence. Their importance for the emancipation of women should not be underestimated. The oath of the adoption lodges testifies to the masonic self-image of their female members.<br />
*However, not until mixed lodges, in which women and men work together, do we fulfil the universal claim that Freemasonry has always had at its heart in the form of the symbol of the ''“Lodge”''. - At least that's my opinion.<br />
*The Droit Humain, or rather Maria Deraismes and Georges Martin still in the environment of the Grande Loge Symbolique Écossaise, provided the starting signal for this, or rather the reconnection to the actually old tradition of women working together with men in building lodges serving the temple of humanity.<br />
*There are a variety of Masonic systems and degrees. What may be a diversion for one or the other may be perceived by another as a necessity on the way to the destination.<br />
*The destination or goal of Freemasonry is and remains the development of humanity.<br />
*As we have seen, the idea of universality has been sprouting and growing within it from the very beginning.<br />
*And the more unjust walls we tear down that exist in the image of humanity and that try to deny other people their full humanity, the more of these unjust walls and barriers we tear down, the more universally we can work on building the temple. I hope you have your Masonic pick hammers ready.<br />
*It is now up to us to redefine this claim of universality in our time and situation - to realise it and its claim anew.<br />
<br />
That is the thought I would like to share with you with all these words.<br><br />
Thank you for your interest and your commitment!<br><br><br />
Robert Matthees<br><br />
Hamburg, 23rd March 2023<br><br />
Translated into English on 14th February 2024<br><br />
<br />
=== Footnotes & sources ===<br />
<br />
[[Kategorie:English|History]]</div>Roberthttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php/QuerdenkerQuerdenker2024-02-11T14:01:34Z<p>AzB-Jo: /* Traktat: Fake-News, Verschwörungstheorien, Querdenker und der mögliche Umgang damit - 2022 */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Header800.jpg]]<br />
<br />
==Traktat: Fake-News, Verschwörungstheorien, Querdenker und der mögliche Umgang damit - 2022==<br />
<br />
<br />
'''von [[Jörg_Schneider|Jörg Schneider]], Mitglied der Loge [[Anschar_zur_Brüderlichkeit|"Anschar zur Brüderlichkeit"]] im Orient Bremen.'''<br />
<br />
<br />
==Kleines Vorwort 2024==<br />
[[Datei:Winkel und Zirkel KI-Bild Hermann Anschar.jpg|mini|right]]<br />
<br />
Der folgende Text ist eine Bearbeitung meines Vortrags aus dem Jahr 2022, angeregt durch unseren Stuhlmeister Christian Kassens, der sich eine ausführliche Bearbeitung des Themas in unserer Loge wünschte.<br />
<br />
Der Text entstand im Corona-Jahr 2022 aus einer Zusammenfassung aktueller Quellen. Damals blühten eine unübersehbare Vielzahl von Fake-News und Verschwörungstheorien auf, noch über das Maß hinaus, an das wir uns inzwischen gewöhnen mussten. Auch die moderne Querdenkerei erlebt seitdem eine neue, schreckliche Blütezeit. <br />
Und ich fürchte, der Mangel an journalistisch geprüfter Information, Bildung, Ausbildung und Medienkompetenz wird in Zukunft noch deutlich zunehmen und der '''Glaube''' an "Informationen" wird in den entsprechenden "Filter-Blasen" zunehmend überprüfte und im Rahmen des Möglichen gesicherte Informationen verdrängen, gerade auch bei der jüngeren Generation.<br />
Daher halte ich eine fortlaufende Beschäftigung mit diesem zerstörerischen Thema, besonders in Zeiten eines Putin, der Troll-Armeen zur Zersetzung seiner "Gegner" durch Fehlinformationen beschäftigt, und in Zeiten von Donald Trumps Fake-News für so überaus angebracht und wichtig. <br />
Ich stelle dazu unter anderem das amerikanische Werk "The Debunking Handbook 2020" vor, welches zu der Zeit noch nicht auf Deutsch verfügbar war.<br />
<br />
Großer Dank geht an meine geduldigen Brüder der [[Anschar_zur_Brüderlichkeit|"Anschar zur Brüderlichkeit"]], die diesen Vortrag (mit alkoholischer Unterstützung) tapfer durchgestanden haben!<br />
<br />
<br />
==Fake-News, Verschwörungstheorien, Querdenker und der mögliche Umgang damit==<br />
<br />
<br />
<br />
Verschwörungstheorien sind allgegenwärtig, zum Thema Corona, wie auch über die Freimaurerei und etliche andere Themen.<br />
<br />
<br />
Beispiel: Bill Gates<br />
<br />
Die inhaltlichen Vorwürfe gegen Gates sind vielfältig:<br />
<br />
* Implantierung von Mikrochips in Menschen per Impfung<br />
<br />
* Impfstoff zur Bevölkerungsreduktion u.s.w.<br />
<br />
* Patentierung des Corona-Impfstoffs<br />
(Gates wird vorgeworfen, die Entwicklung des Coronavirus finanziert zu haben und sich dazu im Vorfeld bereits ein Patent gesichert zu haben. Dabei wird auf ein tatsächliches von der Gates-Stiftung unterstütztes Patent zu einem „Coronavirus“ verwiesen. Bei diesem Patent handelt es sich aber lediglich um einen Impfstoff gegen ein Geflügelvirus aus der Gruppe der Coronaviren.)<br />
<br />
Das Thema Verschwörungstheorien (und Querdenker…) wurde ja in Freimaurerkreisen bereits häufiger angesprochen, es war besonders in der Mitte der Corona-Zeit präsent – und ebenso verstörend wie beunruhigend.<br />
<br />
Weil ich mich, wie vermutlich viele andere auch, zunehmend hilflos beim Umgang mit Verschwörungstheoretikern sehe, und mir erstauntes Kopfschütteln und Entsetzen zu wenig ist, begab ich mich auf eine Recherche zu diesem Thema. <br />
<br />
Dabei fiel mir eine relativ neue Quelle zu dem Thema in die Hände:<br />
<br />
* The Debunking Handbook 2020 (Das Entlarvungs-Handbuch) (Boston University)<br />
Dort wird eine wissenschaftlich fundierte Anleitung zum Umgang mit Verschwörungstheorien und Verschwörungstheoretikern versprochen. Dazu später mehr.<br />
<br />
Eher pragmatisch nähert sich der „Bericht der Österreichischen Bundesstelle für Sektenfragen zum Thema Verschwörungstheorien 2021“ der Situation. Auch daraus stelle ich später einige Statements vor.<br />
<br />
<br />
===Zuerst aber zur Klärung einiger Begriffe:===<br />
<br />
<br />
'''Fehlinformationen:''' Falsche Informationen, die verbreitet werden, unabhängig von der Absicht der Irreführung.<br />
<br />
'''Desinformation:''' Fehlinformationen, die absichtlich verbreitet werden, um irrezuführen.<br />
<br />
'''Fake News:''' Falsche Informationen, oft sensationeller Natur, die aussehen, als würden sie von Nachrichtenmedien stammen.<br />
<br />
'''Anhaltender Einflusseffekt:''' Das fortgesetzte Vertrauen auf ungenaue Informationen im Gedächtnis und Denken der Menschen, obwohl eine glaubwürdige Korrektur vorgelegt wurde.<br />
<br />
'''Scheinwahrheitseffekt:''' Oft wiederholte Informationen werden eher als wahr beurteilt, als neue Informationen, weil sie durch die Wiederholungen vertrauter geworden sind.<br />
<br />
'''Verschwörungstheorien:''' Verschwörungstheorien beschreiben eine vereinfachte Welt, in der nichts zufällig passiert und kein Chaos für Vorgänge verantwortlich ist. Eine Welt, in der alles geplant und kontrolliert ist. <br />
Komplexe Zusammenhänge werden dabei ignoriert. Die Schuld für Ereignisse wird stattdessen bei Gruppen von Verschwörern gesucht, die entlarvt und vielleicht sogar gestoppt werden könnten.<br />
Vorgeblich soll die Wahrheit über eine Gruppe von „Bösen“, die Verbrechen begehen, aufgezeigt und die dahinter angeblich verborgenen Lügen aufgedeckt werden.<br />
<br />
Ob das Kennedy-Attentat, 9/11 oder das Coronavirus – Verschwörungstheorien haben Konjunktur, auch dank des Internets. Doch sie sind kein Phänomen der Moderne. Seit Jahrhunderten lassen sich Menschen von Verschwörungstheorien verführen.<br />
<br />
Die Inhalte der sich seit Jahrtausenden ständig verändernden Verschwörungstheorien passten, je nach Zeitalter, in ihre Zeit. <br />
<br />
===Im Jahr 1144 beginnt die Judenverfolgung aufgrund von Gerüchten===<br />
<br />
Gibt es heute Behauptungen, dass 5G-Handy-Sendemasten für Corona verantwortlich seien (es gab in der Folge in Europa sogar Brandanschläge auf Handy-Funkmasten), gab es im Jahr 1144 Gerüchte über den Tod eines 12-jährigen Jungen im englischen Norwich. Ein Priester aus der Familie des Jungen beschuldigte die jüdische Bevölkerung, den christlichen William aus rituellen Gründen ermordet zu haben. Der Sheriff von Norwich stellte die Ermittlungen zwar aus Mangel an stichhaltigen Beweisen ein, aber 6 Jahre später nimmt ein Mönch den Fall wieder auf, findet vorgeblich sogar Beweise für ein jüdisches Verbrechen und konstruiert daraus, unter Berufung auf eine alte Prophezeiung, nach der Juden jährlich die Kreuzigung Christis nachstellen müssten, eine passende Geschichte und stellt den getöteten Jungen als christlichen Märtyrer dar. Der entstehende Kult lockt in der Folge Pilger in die Kathedrale von Norwich. Diesem „Erfolg“ der Gemeinde eiferten verschiedene andere Gemeinden nach und erklärten ungelöste Morde ebenfalls zu jüdischen Ritualmorden. <br />
Später bildete sich sogar die Legende, Juden würden christliche Kinder ermorden, um ihr Blut aus medizinischen, kosmetischen oder zauberischen Zwecken (weil Juden mit dem Teufel im Bunde seien) zu trinken. (Die sogenannte „Blutlüge“).<br />
<br />
Aus dieser Wurzel, einer lokalen Legende, erwuchs ein antisemitischer Grundgedanke, der sich in ganz Europa verbreitet und zu Verfolgung und Pogromen in der ganzen Welt geführt hat. <br />
<br />
Schon in dieser Verschwörungstheorie aus dem Mittelalter finden sich die typischen Elemente:<br />
Eine bestimmte Gruppe von „Bösen“ wird benannt, denen ein Verbrechen vorgeworfen wird.<br />
<br />
1171 erreicht die „Blutlüge“ Frankreich und dort wurden Juden wegen angeblicher Ritualmorde umgebracht. Danach verbreitete sich diese Verschwörungstheorie in Europa. Beschleunigt wurden Verschwörungstheorien mit der zunehmenden Fähigkeit zum Lesen und dem Buchdruck.<br />
<br />
===Freimaurer Mozart===<br />
<br />
1791 war der berühmteste Einwohner Wiens wohl Wolfgang Amadeus Mozart (* 27. Januar 1756 in Salzburg; † 5. Dezember 1791 in Wien). <br />
Er starb mit nur 36 Jahren am „hitzigen Frieselfieber“, nach heutiger Kenntnis einem schweren, rheumatischen Fieber. Nach dem plötzlichen, frühzeitigen Tod dieses „Pop-Stars“ seiner Zeit gaben sich viele seiner Fans nicht mit der offiziellen, medizinischen Erklärung zufrieden und verschiedene Gerüchte breiteten sich aus. Angeblich sollte sein härtester Konkurrent, Antonio Salieri, ihn mit Gift ermordet haben. Aber auch andere Gerüchte machten die Runde. <br />
<br />
Interessant sind die Verschwörungstheorien, die sich auf die Beteiligung der Freimaurer an Mozarts Tod ranken. Dabei ist unbestritten, dass Mozart selber Freimaurer war, wie viele Intellektuelle dieser Zeit, weil auch er von den aufklärerischen Ideen der Freimaurer fasziniert war. Freimaurerlogen dieser Zeit ermöglichten Zusammenkünfte verschiedenster Klassen und sozialer Gruppen und förderten so die gesellschaftliche Entwicklung. Das war im Europa des 18 Jahrhunderts sonst kaum möglich. <br />
<br />
Ein Gerücht besagte sogar, dass Freimaurer Mozart umgebracht hätten, weil er „verbotene“ Informationen über die Freimaurerei in seinen Kompositionen versteckt hätte. So hätte er den Auftrag für sein Requiem nur von den Freimaurern erhalten, um seine Verschwiegenheit zu testen. Allerdings stellte sich Jahre später um 1800 heraus, dass wahrscheinlich ein adliger Amateurmusiker Mozart diesen Auftrag anonym erteilte, um das Stück als sein eigenes auszugeben. <br />
<br />
===Weltverschwörung===<br />
<br />
Die damals fortschrittlichen Ideen der Freimaurer führten allerdings zu Misstrauen vieler Herrscher. Adel und Kirchen sehen die Freimaurer oft als Gefahr, ihr Herrschaftssystem in Frage zu stellen. <br />
1785 verbot so Kaiser Joseph II <sup>1</sup> die meisten Freimaurer-Logen. 1793 wurden dann alle Österreichischen Freimaurerlogen aufgelöst. Viele europäische Länder folgten.<br />
<br />
Im Jahr 1786 beschuldigte Ernst August Anton von Göchhausen <sup>2</sup> Freimaurer, Illuminaten <sup>3</sup> und Jesuiten, eine Weltrevolution zu planen.<br />
Hier zeigte sich bereits ein Vorläufer der großen Verschwörungstheorien des 20. Jahrhunderts. <br />
In dieser Zeit der Aufklärung liegt die Wurzel der modernen Verschwörungstheorien mit einfachen Erklärungen für zunehmend komplizierte Zusammenhänge. Die Menschen verloren zunehmend den Glauben an einen allmächtigen Gott, der den Lauf der Dinge bestimmt. Alles unterliegt in ihrem Denken weiterhin einem Plan, aber eben keinem göttlichen Plan mehr, sondern einem geheimen Plan von Verschwörern.<br />
<br />
Drei Jahre nach der Veröffentlichung von Göchhausens Weltverschwörung kommt es 1789 zur Französischen Revolution. Unter den Revolutionären waren auch viele Freimaurer. <br />
Als Mozart 2 Jahre später starb, lag es daher für viele Menschen nicht fern, auch hier Freimaurer zu verdächtigen. <br />
<br />
'''Allgemein sind Anhänger von Verschwörungstheorien überzeugt, diejenigen zu sein, die die verborgene Wahrheit ans Licht bringen. Sie sehen sich nicht als diejenigen, die Falschinformationen und Lügen verbreiten, sondern sind überzeugt, Gutes zu tun, indem sie die Wahrheit aufdecken.'''<br />
<br />
Früher waren es dabei oft Menschen in Machtpositionen, die Verschwörungstheorien einsetzten, um Menschen in schwächeren Positionen anzugreifen und zum Schweigen zu bringen. <br />
<br />
'''Auch im 20. Jahrhundert werden Verschwörungstheorien bewusst als Machtinstrument zum Machterhalt der Herrschenden und der Unterdrückung von Minderheiten benutzt.'''<br />
<br />
1917 hat Russland nach 3 Jahren Krieg bereits über 1 Millionen Tote zu beklagen, die Russen richten ihre Wut gegen Zar Nikolaus II, sein Sturz und ein Ende des Krieges werden gefordert. Der Zar muss abdanken und wird unter Hausarrest gestellt. In der Nacht des 16. Juli 1918 wird der Zar mit seiner ganzen Familie von bolschewistischen Revolutionären umgebracht. In seinem Besitz werden damals drei Bücher gefunden, der Roman „Krieg und Frieden“, eine Bibel und „Die Protokolle der Weisen von Zion“. Dieses Buch wird bis heute von Antisemiten als Beleg angeführt, dass Juden nach der Weltherrschaft streben. Der Autor des Buches ist unbekannt. Es wird aber behauptet, es handele sich um Mitschriften geheimer Schriften jüdischer Verschwörer, in denen der Umsturz der Weltordung geplant würde, indem Regierungen, Finanzmärkte, die Presse und die Freimaurerlogen übernommen werden sollten. <br />
Obwohl diese „Protokolle“ schon lange auch in Russland im Umlauf waren, werden sie 1917 als Inhalt von Verschwörungstheorien schlagartig sehr bekannt. <br />
<br />
'''Es zeigt sich, dass die meisten Verschwörungstheorien eher konservativ sind und eine alte Ordnung erhalten oder wieder herstellen wollen.''' <br />
<br />
<br />
----<br />
<sup>1</sup> (Joseph II: * 13. März 1741 in Schloss Schönbrunn; † 20. Februar 1790 in Wien. Von 1765 bis 1790 als erster Angehöriger des Hauses Habsburg-Lothringen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. 1765 bis 1780 amtierte er als Mitregent seiner Mutter Maria Theresia in den Ländern der Habsburgermonarchie, ab 1780 übte er die Herrschaft als Erzherzog von Österreich allein aus. Gilt als Exponent des aufgeklärten Absolutismus und setzte ehrgeiziges Reformprogramm in Gang (Josephinismus, Toleranzpatent, Aufhebung der Leibeigenschaft), welches er später aber größtenteils wieder zurück nahm.<br />
<br />
<sup>2</sup>Ernst August Anton Göchhausen (* 12. Juni 1740 in Weimar; † 28. März 1824 in Eisenach) war ein deutscher gegenaufklärerischer Autor, herzoglich Sachsen-Weimarischer geheimer Kammerrat zu Eisenach und Kammerdirektor sowie Freimaurer. 1786 veröffentlichte er anonym seine Enthüllung des Systems der Weltbürger-Republik, eine Polemik gegen den im Jahr zuvor verbotenen Illuminatenorden, dem er unter dem Codenamen Nahor kurzzeitig angehört hatte. Darin stellte er die Verschwörungstheorie auf, das geheime Tun des Ordens sowie überhaupt sämtliche Bemühungen der Aufklärung, der Vernunft zum Durchbruch zu verhelfen, wären in Wahrheit Machinationen des 1773 verbotenen Jesuitenordens, dessen Ziel es sei, alle staatlichen und religiösen Sicherheiten ins Wanken zu bringen, um auf der Grundlage der so hergestellten Anomie die Weltherrschaft des Papstes zu errichten. Nach Ansicht des Germanisten Ralf Klausnitzer legte Göchhausen damit „in nahezu paradigmatischer Weise die Konstruktionsprinzipien eines überbordenden Verfolgungswahns offen“.[4] 1787 baute Göchhausen in Auseinandersetzung mit seinen Kritikern, darunter der ehemalige Illuminat Johann Joachim Christoph Bode, seine Argumentation noch aus und veröffentlichte sie in Buchform unter dem Titel Aufschluß und Vertheidigung der Enthüllung des Systems der Weltbürger-Republik.<br />
<br />
<sup>3</sup>Der Illuminatenorden (lateinisch illuminati ‚die Erleuchteten‘) war eine kurzlebige Geheimgesellschaft mit dem Ziel, durch Aufklärung und sittliche Verbesserung die Herrschaft von Menschen über Menschen überflüssig zu machen. Der Orden wurde am 1. Mai 1776 vom Philosophen und Kirchenrechtler Adam Weishaupt in Ingolstadt gegründet und existierte bis zu seinem Verbot 1784/85 vornehmlich im Kurfürstentum Bayern. Zahlreiche Mythen und Verschwörungstheorien ranken sich um das angebliche Fortbestehen dieser Gesellschaft und ihre angeblichen geheimen Tätigkeiten, darunter die Französische Revolution, der Kampf gegen die katholische Kirche und das Streben nach Weltherrschaft.<br />
<br />
<br />
===Zeit der Aufklärung===<br />
<br />
Mit der Aufklärung verlor die Religion als Erklärung an Bedeutung. An ihre Stelle traten Logik und Vernunft. Aber auch damit ließ sich der Verschwörungsglaube nicht aufhalten, ganz im Gegenteil: Erstmals traten globale Super-Verschwörungsmythen in Erscheinung. Einfache Erzählungen, die scheinbar allumfassende Erklärungen für komplexe Fragen des Weltgeschehens liefern.<br />
<br />
So liefern „Die Protokolle der Weisen von Zion“ den Verlierern der Revolution von 1917 einen passenden Sündenbock: Die Verschwörungstheoretiker verweisen auf die führenden Köpfe der Revolution, Leo Trotzki, Jakow Michailowitsch Swerdlow und Grigori Sinowjew, die Juden waren. Schnell machten Gerüchte die Runde, dass die Revolutionäre in Wahrheit einer jüdisch-kommunistischen Weltverschwörung angehören. <br />
Diese Verschwörungstheorie verbreitete sich in Europa und in der Welt.<br />
So fiel zum Beispiel der amerikanische Autokonstrukteur, Verleger und Autor Henry Ford mit anti-kommunistischer und antisemitischer Propaganda auf, in der er auf die "Die Protokolle der Weisen von Zion" Bezug nimmt und vor einer Weltverschwörung warnt. Fords Buch „Der internationale Jude“ gehört in Nazi-Deutschland zur Pflichtlektüre.<br />
In Deutschland nutzten die Nazis diese Legende, um Angst und Hass gegen die jüdische Gemeinschaft zu schüren.<br />
<br />
1921 werden "Die Protokolle der Weisen von Zion" dann von der LONDON TIMES als Fälschung entlarvt.<br />
In den „Protokollen“ werden ganze Abschnitte eines Satiretextes von 1864 „Dialog in der Hölle“ zwischen Macchiavelli und Montesquieu gefunden. Etwa ein Drittel der „Protokolle“ entstammen dem französischen Text, der sich in keiner Weise auf Juden bezieht. <br />
<br />
Allerdings beeinflusst diese Entlarvung erstaunlicherweise den Fortbestand der antisemitischen Verschwörungstheorie in keiner Weise.<br />
<br />
==Verschwörungstheoretiker==<br />
<br />
'''Auch hier zeigt sich, dass überzeugte Verschwörungsanhänger mit sachlichen Argumenten kaum erreichbar sind.'''<br />
Im Gegenteil zeigen Studien, dass die Anhänger von Verschwörungstheorien um so fester an ihre Be-hauptungen glauben, wenn sie mit Beweisen des Gegenteils konfrontiert werden. Wie bei einer Religion sind Verschwörungstheorien über Zweifel erhaben. Für Verschwörungstheoretiker ist es leichter zu akzeptieren, dass jemand im Hintergrund die Fäden zieht, als dass Dinge einfach geschehen, ohne dass sie jemand kontrolliert. <br />
<br />
Im 20. Jahrhundert wächst die Verbreitung von Verschwörungstheorien dann zusätzlich durch die Massenmedien. Jetzt dienen sie aber nicht mehr nur den herrschenden Klassen zum Machterhalt sondern sind zunehmend ein Mittel der Machtlosen. Sie dienen nun oft eher als Mittel zur Kritik an den Eliten und werden immer komplexer. Es geht immer weniger um die Erklärung einzelner Ereignisse, sondern mehr um die Welt als ganzes. <br />
<br />
Dies zeigt sich zum Beispiel bei den Verschwörungstheorien zum Attentat auf John F. Kennedy vom 22. November 1963 in Dallas. Die eingesetzte Kommission kommt nach einem Jahr in einem fast 900 Seiten starken Bericht zu dem Schluss, dass es keine Verschwörung gab und es sich um einen einzelnen Attentäter handelte. Trotzdem ranken sich bis heute etliche Verschwörungstheorien um den Mord. Sie stammen, im Gegensatz zu früheren Zeiten, nun aus dem Volk. Verschwörungstheorien sind nicht mehr die offizielle, sondern eher eine alternative Erklärung, und sie richten sich gegen die Regierung, die als Teil einer Verschwörung gesehen wird und der nun eher misstraut wird. <br />
Eine Umfrage vom Jahr 2013 unter US-Amerikanern zeigte, dass 61 Prozent der Befragten an eine Verschwörung im Fall Kennedy glauben. Die jahrzehntelangen Zweifel vernebeln dabei die Fakten.<br />
<br />
In dieser Zeit des kalten Krieges gab es insgesamt zunehmend Verschwörungstheorien.<br />
So wurde zum Beispiel auch behauptet, die US-Regierung würde Beweise für Aliens und Ufos in der Militärbasis Area 51 verstecken. Auch die Mondlandungen seit 1969 werden häufig als Fake bezeichnet. Einige Verschwörungstheoretiker behaupten, viele dieser Ereignisse stellten eine gemeinsame, große Verschwörung dar, eine sogenannte Super-Verschwörung, die verschiedene Ereignisse und Einzelverschwörungen in Zusammenhang bringt. <br />
<br />
Durch die aktuelle Entwicklung der Verschwörungstheorien und Fake-News eignen sie sich inzwischen auch zur Manipulation von Wahlen. <br />
<br />
==Trump und der Kinderporno-Ring==<br />
<br />
So halten sich seit Oktober 2016 im Internet hartnäckig die auch von Donald Trump und seinem Wahlkampfteam unterstützten Fake-News, Hillary Clinton würde mit den US-Demokraten in Washington DC im Keller einer Pizzaria („Comet Ping Pong“) einen Kinderporno-Ring unterhalten, die „Pizza-Gate-Verschwörung“. Hillary Clinton wird darin unterstellt, sie sei pädophil. Nachdem ein bewaffneter Verschwörungstheoretiker dorthin gefahren ist, um die vermeintlichen Opfer zu retten und dabei auch um sich schoss, stellte er mit den eintreffenden Sicherheitskräften fest, dass an diesen Fake-News nichts wahres dran war, das Lokal noch nicht einmal überhaupt einen Keller hat. Im Verhör sagte der Täter später, er schätze, die Informationen seien wohl nicht zu 100 Prozent richtig gewesen.<br />
Trump behauptete in seinem von Lügen und Verschwörungstheorien geprägten Wahlkampf bei einem Auftritt in Florida, Hillary Clinten würde gemeinsam mit internationalen Bänkern heimlich daran arbeiten, Amerika und seine weiße Arbeiterklasse zu zerstören. Trump gewann den Wahlkampf 2016 auch, indem er über die Verbreitung von Verschwörungstheorien Misstrauen zu den Medien und in die etablierte Politik schürte.<br />
<br />
'''Die Professorin Nancy Rosenblum berichtet in ihrer Analyse dazu, dass heutige, typische Verschwörungstheorien inzwischen auf jegliche Beweise und Erklärungen verzichten und nur noch aus Behauptungen und Aggressionen bestehen.''' <br />
Dabei bietet das Internet eine ideale Bühne, wobei die „Echokammern“ und „Filterblasen“ der sozialen Medien ein besonderes Problem darstellen. <br />
<br />
Misstrauen bildet eine perfekte Basis für Verschwörungstheorien. In den USA misstrauen inzwischen Millionen Menschen der Regierung. Nach einer Umfrage glauben über die Hälfte der US-Amerikaner mindestens an eine Verschwörungstheorie. <br />
<br />
==Q-Anon==<br />
<br />
Während Donald Trumps Amtszeit trat dann zum ersten Mal Q-Anon auf einer Internet-Plattform von Verschwörungstheoretikern auf und ist heute bereits im Mainstream angekommen. „Q“ behauptet, ein hochrangiger US-Regierungsbeamter zu sein, der anonym geheime Informationen an die Öffentlichkeit bringen wolle. Bei der Bewertung „Q“ handelt es sich in den USA um die höchste zivile Sicherheitsfreigabe, die auch Zugang zu den nuklearen Geheimnissen des Landes erlaubt. „Q“ behauptet, die USA würden in Wahrheit von einer geheimen Schattenregierung gelenkt, die er „Deep State“ (Staat im Staat) nennt. Auch hier seien mächtige Drahtzieher aus Politik, Industrie, Finanzwesen und Geheimdiensten verantwortlich und der einzige, der sie bekämpfen würde, wäre Donald Trump. <br />
Die Anhänger von „Q“ schließen sich über das Internet und soziale Medien zusammen und werden so zu einer Bewegung, QAnon, einem politischen Kollektiv. So entsteht eine regelrechte Gegen-Öffentlichkeit mit dem Slogan „We are Q“. Und Donald Trump nimmt die Rolle als vorgeblicher Retter gerne an. Auch die zuvor beschriebene „Pizza-Gate“ Affaire gehört zum Bereich von QAnon. Daraus folgt für die Anhänger dieser Bewegung, Trump bekämpfe die pädophile demokratische Partei den USA, die sich mit dem Blut der von ihnen gefangen gehaltenen Kinder finanzieren würde. Die Anhänger dieser Verschwörungstheorie behaupten, diese Kinder würden sogar getötet, um aus ihrem Blut das Wundermittel Adrenochrom herzustellen, welches angeblich von den Reichen und Mächtigen der Welt als Anti-Aging-Mittel genutzt wird. Das erinnert deutlich an die entsprechenden Ritual-Mord-Verschwörungstheorien aus dem Mittelalter. QAnon enthält und vertritt dabei ebenfalls einen ausgeprägten Antisemitismus.<br />
<br />
Nach dem Verlust der US-Wahl 2020 verbreitete Donald Trump dann die Legende, der Wahlsieg sei ihm gestohlen worden. In der Folge kommt es zum Sturm seiner aufgehetzten Anhänger auf das Capitol in Washington, wo die Wahl von Trumps legitimem Nachfolger, Joe Biden, parlamentarisch bestätigt werden sollte. Das zeigt, dass radikalisierte Verschwörungsanhänger nicht vor Gewalt zurückschrecken.<br />
Dadurch wurde also in diesem Fall sogar entscheidenden Institutionen der Demokratie die Legitimation abgesprochen und die Demokratie selbst von Verschwörungsanhängern angegriffen. Es ist weiterhin unklar, wie der daraus folgende Werte-Verlust dieser wichtigen Institutionen aufgefangen werden könnte.<br />
Auffällig ist, dass sich „Q“ nach Trumps Wahlniederlage nur noch sehr selten zu Wort meldet.<br />
<br />
'''Die US-Bundespolizei stufte die QAnon-Bewegung bereits 2019 als inländische Terrorismusgefahr ein.'''<br />
In Deutschland wurden die QAnon-Behauptungen anfangs vornehmlich von Rechtsradikalen und Protagonisten der Reichsbürgerszene geteilt. Im Zuge der Proteste gegen die Corona-Maßnahmen wurden sie auch in Teilen dieser neuen Bewegung populär.<br />
Experten in den USA und Deutschland schätzen QAnon inzwischen als schwere aktuelle Gefahr für die repräsentative Demokratie ein. <br />
<br />
Der Wikipedia-Artikel zu QAnon fasst zusammen:<br />
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Während der COVID-19-Pandemie in Deutschland 2020 entstanden zahlreiche deutschsprachige QAnongruppen im Netz. Die New York Times schätzte die deutsche Anhängerschaft auf mehr als 200.000. Laut britischen und US-amerikanischen Analysen befanden sich im Sommer 2020 drei der weltweit zehn aktivsten QAnon-Communities im deutschsprachigen Raum. Eine deutschsprachige Hauptplattform für sie ist ein Telegramkanal (Qlobal Change). Seine Abonnentenzahl wuchs von 21.000 am 17. März 2020 auf über 160.000 im Januar 2021. Ähnliche Entwicklungen gibt es im gesamten deutschsprachigen Raum.<br />
<br />
Der frühere Journalist Oliver Janich verbreitet QAnon-Thesen in Artikeln für rechtsextreme Zeitschriften, auf seinem YouTubekanal und seinem Telegramkanal. Ein weiterer einflussreicher Verbreiter von QAnon-Thesen war der Sänger Xavier Naidoo. In einem emotionalen Video vom April 2020 gab er Adrenochrom als aus Kinderblut gewonnenes Verjüngungsmittel aus und behauptete, derzeit würden „in verschiedenen Ländern der Erde Kinder aus den Händen pädophiler Netzwerke befreit“.<br />
<br />
Die deutsche QAnonbewegung knüpft an ältere rechtsextreme Esoterik an. So griff der antisemitische Verschwörungsideologe Jan Udo Holey („Jan van Helsing“) schon 2018 Q-Erzählungen auf, ebenso der Rechtsesoteriker Jo Conrad. Laut dem Religionswissenschaftler Matthias Pöhlmann vernetzen sich deutsche QAnonanhänger auf gefährliche Weise mit Rechtsextremen, Reichsbürgern und rechten Esoterikern und umfassen teils dieselben Gruppen.<br />
<br />
Der rechtsextreme Attentäter Tobias R., der beim Anschlag in Hanau 2020 (19. Februar) neun Menschen ermordete, hatte in seinem Bekennervideo von geheimen US-Militärbasen gesprochen, in denen Kinder misshandelt würden. In seinem Pamphlet hatte er Webinhalte von US-Verschwörungstheoretikern verlinkt. Laut einer Analyse der Journalisten Patricia Zhubi und Alexander Reid Ross hatte Tobias R. QAnon und andere rechtsradikale Onlinenetzwerke intensiv besucht, diese hatten ihn in seinen Obsessionen bestärkt.<br />
<br />
An den Berliner Protesten gegen Coronamaßnahmen vom 1. und 29. August 2020 nahmen auch QAnonanhänger teil. Der „Querdenken“-Initiator Michael Ballweg zitierte dort den QAnonslogan „Where We Go One, We Go All.“ Das rechtspopulistische Magazin Compact hatte mit einem Q auf dem Cover zur Kundgebung aufgerufen. Viele Demonstranten trugen den Buchstaben Q, das Kürzel WWG1WGA oder das Motiv der Gadsden-Flagge aus dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg auf Fahnen und Schildern sowie T-Shirts mit der Aufschrift „Rettet die Kinder“. Ein Träger sagte auf Nachfrage, welche Kinder gemeint seien: „In Deutschland verschwinden jedes Jahr Hunderttausende Kinder, das wissen Sie ja, oder?“ Zu den deutschen Q-Anhängern gehört die Heilpraktikerin Tamara Kirschbaum. Sie war 2019 als Anmelderin der von Rechtsextremen durchsetzten Gelbwesten in Aachen aktiv, arbeitet am Webportal Qlobal Change mit und verbreitet als „die Stimme“ des „X22 Report“ täglich auch ins Deutsche übersetzte QAnonthemen über ihren Blog, einen YouTube- und einen Telegramkanal. Gegen 19:00 Uhr am 29. August 2020 rief sie zum Sturm auf das Reichstagsgebäude auf. Dabei trug sie ein T-Shirt mit QAnonsymbolen. Sie behauptete, Trump sei in Berlin als Befreier und die Polizei werde keinen Widerstand mehr leisten. Daraufhin durchbrachen bis zu 400 Personen die Absperrungen, besetzten die Treppe und versuchten ins Gebäude einzudringen, darunter Reichsbürger mit Schwarz-Weiß-Rot-Flaggen. Auch Kirschbaum gehört laut dem Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen zur Reichsbürgerszene. Die Gebäudebesetzung war zuvor in Chatgruppen und auf der Demonstration selbst gefordert worden.<br />
<br />
QAnonanhänger waren auch unter den rund 30.000 Teilnehmern der „Querdenker“-Demonstration vom 9. November 2020 in Leipzig.<br />
<br />
Innerhalb der verschwörungsideologischen Szene gibt es in den sozialen Medien auch skeptische Stimmen, die ihrerseits „nicht mit Sicherheit ausschließen“ wollen, „dass die Q-Bewegung nicht auch von der satanischen Fraktion kontrolliert und gesteuert wird [und im] schlimmsten Fall […] in Wirklichkeit die allerletzte große Lüge“ ist, die „in die Neue Weltordnung und somit in das dunkelste Kapitel der Weltgeschichte führt“.<br />
<br />
Nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine Anfang 2022 verbreiteten QAnon-Anhänger die Behauptung, Putin wolle mit diesem Angriffskrieg unter der Führung von Ex-US-Präsident Trump einen Kinderhandel-Ring sprengen .<br />
<br />
'''Die QAnon-Erzählung bedient alle wichtigen Faktoren eines Verschwörungsmythos, hat aber auch viele Merkmale einer Sekte: Sie liefert klare, einfache Feindbilder, universelle Erklärungsmodelle für alle Vorgänge und apokalyptische Visionen. Sie negiert die Existenz von Zufällen und komplexen Zusammenhängen. Gegenbeweise sind in ihrem Denken nicht möglich. Ihren Anhängern gibt sie das Gefühl, Teil einer Elite zu sein, die im Besitz eines Geheimwissens ist und für das Gute kämpft. Wer widerspricht oder auch nur Zweifel äußert, wird dem Feindeslager zugeordnet. Experten sehen daher in der QAnon-Bewegung sektenähnliche Strukturen.''' <br />
(Aus: Bericht der Österreichischen Bundesstelle für Sektenfragen zum Thema Verschwörungstheorien 2021)<br />
<br />
Die QAnon-Legenden zeigen Bezüge zu apokalyptischen, religiösen Motiven wie einem prophezeiten Endkampf zwischen Gut und Böse. QAnon knüpft an bestehende Ressentiments an - beispielsweise gegen Medien („Lügenpresse“) und sogenannte Eliten. Auch antisemitische Muster sind in den Verschwörungs-legenden oft deutlich zu erkennen.<br />
<br />
<br />
==Das Entlarvungs-Handbuch==<br />
<br />
Das eigentliche Problem, wenn einem voller Überzeugung von einer Verschwörungstheorie erzählt wird, ist aber, geht man darauf ein – und wie ist eine Argumentation überhaupt sinnvoll und erfolgversprechend? <br />
<br />
Hierzu liefert das „Debunking Handbook“ (Entlarvungs-Handbuch) aus amerikanischen Forschungsergebnissen einige Erkenntnisse, Tipps und Vorschläge.<br />
<br />
Ein paar der Kernaussagen des Buches und Gedanken dazu:<br />
<br />
Objektive Wahrheit ist weniger wichtig als Vertrautheit: Wir alle neigen tendenziell dazu, Unwahrheiten<br />
zu glauben, wenn sie ausreichend oft wiederholt werden.<br />
Je mehr Menschen also auf eine Fehlinformation stoßen, die sie nicht in Frage stellen, desto mehr scheint die Fehlinformation wahr zu sein und desto mehr bleibt sie in der Erinnerung hängen. Selbst wenn eine Quelle als unzuverlässig identifiziert wird oder offensichtlich falsch ist und nicht mit der Ideologie der Informationsempfänger übereinstimmt, führt die Wiederholung der falschen Information immer noch dazu, dass die Menschen den Behauptungen Glauben schenken.<br />
<br />
Fehlinformationen sind oft auch von emotionaler Sprache durchdrungen und darauf ausgelegt, Aufmerksamkeit zu erregen und überzeugend zu wirken.<br />
Dies erleichtert ihre Verbreitung und kann die Wirkung steigern, insbesondere in der aktuellen Online-Wirtschaft, in der die Aufmerksamkeit der Nutzer zu einer Ware geworden ist.<br />
<br />
Fehlinformationen können auch absichtlich suggeriert werden, indem „nur Fragen gestellt“ werden. Eine Technik, die es Provokateuren ermöglicht, auf Unwahrheiten oder Verschwörungen hinzuweisen, während sie gleichzeitig eine Fassade der Seriosität aufrechterhalten. In einer Studie dazu führte zum Beispiel das bloße Stellen von Fragen, die auf eine Verschwörung im Zusammenhang mit dem Zika-Virus hindeuteten, zu einem erheblichen Glauben an die Verschwörung. („Irgendwas wird schon dran sein, wenn darüber berichtet wird“).<br />
Alleine schon eine Überschrift wie „Sind Aliens unter uns?“ kann, wenn man einen nachfolgenden Text nicht liest, den Gedanken regelrecht einpflanzen, dass eben die Außerirdischen unter uns sind.<br />
(Denken wir zum Beispiel an die BILD Zeitungsüberschriften).<br />
<br />
<br />
===Woher kommen Fehlinformationen?===<br />
<br />
Fehlinformationen reichen von veralteten Nachrichten, die ursprünglich für wahr gehalten wurden und in gutem Glauben verbreitet werden, über technisch wahre, aber irreführende Halbwahrheiten bis hin zu vollständig fabrizierten Desinformationen, die absichtlich verbreitet werden, um die Öffentlichkeit irrezuführen oder zu verwirren. Menschen können sich sogar falsche Vorstellungen von offensichtlich fiktiven Informationen aneignen. (Das Hörspiel "Der Krieg der Welten" von Orson Welles löste schon 1938 Panik unter den Zuhörern aus. Bis heute ein Beispiel für die Leichtgläubigkeit der Menschen.)<br />
<br />
Überparteiliche Nachrichtenquellen produzieren häufig Fehlinformationen, die dann von parteiischen Netzwerken verbreitet werden. <br />
<br />
<br />
===Ein Beispiel:===<br />
<br />
Um die Funktionsweise solcher Desinformationen aufzuzeigen, wurde schon 2015 ein Experiment durchgeführt: Die Schokoladen-Diät.<br />
<br />
Eine Diät, die dauerhaften Gewichtsverlust verspricht und gleichzeitig vorschreibt, täglich Schokolade zu essen! Das „Institute of Diet and Health“ in Mainz hat dabei durch die passende, selektive Auswahl von tatsächlichen Untersuchungsergebnissen auf dem Papier „bewiesen“, dass entsprechende Probandengruppen erfolgreich durch täglichen Schokoladenkonsum Gewicht reduziert hätten.<br />
<br />
Die Studienergebnisse, publiziert im Londoner Wissenschaftsmagazin "International Archives of Medicine", waren eindeutig: Die "Schokoladengruppe" verlor zehn Prozent mehr Gewicht als die Vergleichsgruppe.<br />
<br />
Ein gefundenes Fressen für Journalisten: Eine Schokoladen-Diät! Die Meldung verbreitete sich nach einiger Zeit weltweit: TV, Zeitschriften, Onlinemedien in Australien, den USA, Indien, Russland und Nigeria griffen die Meldung auf, "Focus Online" kreierte eigens ein Video , und die "Bild"-Zeitung hievte die Nachricht später sogar auf die Titelseite.<br />
<br />
Hinter diesem Versuch steckten zwei freie Fernsehjournalisten (Peter Onneken und Diana Löbl).<br />
Titel der Doku: "Schlank durch Schokolade - eine Wissenschaftslüge geht um die Welt".<br />
<br />
Die Veröffentlichung in einer wissenschaftlichen Zeitschrift ist einfacher als erwartet. Nur 100 Dollar mussten die Autoren investieren, dann erschien die - auf Englisch verfasste - Studie amtlich im "International Archives of Medicine". Es folgt eine Vermarktungskampagne, mit Pressemitteilungen in Deutsch und Englisch und eine Facebook-Präsenz ("The Chocolate Transformation" ). <br />
<br />
Es zeigt sich, wie leicht es also ist, Fake-News in einem großen Kreis zu verbreiten.<br />
<br />
<br />
Das Debunking Handbook listet weiter auf:<br />
<br />
===Das zusätzliche Problem: Fehlinformationen können "klebrig" sein===<br />
<br />
Ein grundlegendes Rätsel bei Fehlinformationen besteht darin, dass, obwohl Korrekturen den Glauben der Menschen an falsche Informationen zu verringern scheinen, die Fehlinformationen oft weiterhin das Denken der Menschen beeinflussen – dies ist als „Effekt der anhaltenden Beeinflussung“ bekannt. <br />
Der Effekt wurde viele Male wiederholt. Beispielsweise könnte jemand erfahren, dass ein Verwandter an einer Lebensmittelvergiftung erkrankt ist. Selbst wenn er später erfährt, dass die Informationen falsch waren – und selbst wenn die Person diese Korrektur akzeptiert und sich daran erinnert –, können sie in verschiedenen Kontexten immer noch ein anhaltendes Vertrauen in die anfängliche Fehlinformation zeigen (z. B. könnten sie das angeblich betroffene Restaurant meiden). Ein Teil der Information bleibt kleben.<br />
<br />
Faktenchecks und Korrekturen scheinen zu „funktionieren“, wenn Sie Menschen direkt nach ihren Überzeugungen fragen. Beispielsweise können Personen die Berichtigung einer Fehlinformation korrekt melden und erklären, dass sie der ursprünglichen Fehlinformation nicht mehr glauben. Aber das garantiert nicht, dass die Fehlinformationen nicht an anderer Stelle auftauchen, zum Beispiel bei der Beantwortung von Fragen oder indirekt damit zusammenhängenden Entscheidungen.<br />
<br />
Auch wenn Fehlinformationen klebrig sind, haben wir Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Wir können verhindern, dass Fehlinformationen überhaupt erst Fuß fassen. Oder wir können Verfahren anwenden, um Fehlinformationen erfolgreich zu entlarven.<br />
<br />
Es gibt etliche Beweise dafür, dass Aktualisierungen faktischer Überzeugungen, selbst wenn sie erfolgreich sind, möglicherweise nicht zu einer Änderung der Einstellung oder des Verhaltens führen. <br />
<br />
Beispielsweise geben Menschen in polarisierten Gesellschaften (z. B. den USA) an, dass sie weiterhin für ihren bevorzugten Politiker stimmen werden, selbst wenn sie feststellen, dass die Mehrheit der Aussagen des Politikers falsch ist. <br />
Glücklicherweise muss das aber nicht so sein. In weniger polarisierten Gesellschaften (z. B. Australien) hängt laut Untersuchungen die Wahlabsicht der Menschen eher von der Wahrhaftigkeit der Politiker ab.<br />
<br />
Die Macher des Debunking Handbook rufen nach ihren Studien dazu auf, trotzdem nicht untätig zu bleiben:<br />
Erfolgreiche Entlarvung kann das Verhalten beeinflussen – zum Beispiel kann es die Bereitschaft der Menschen verringern, Geld für fragwürdige Gesundheitsprodukte auszugeben oder irreführende Inhalte online zu teilen.<br />
<br />
<br />
===Verhindern, dass Fehlinformationen haften bleiben===<br />
<br />
Da Fehlinformationen schwer zu beseitigen sind, ist es eine fruchtbare Strategie, zu verhindern, dass sie überhaupt Wurzeln schlagen.<br />
<br />
Mehrere Präventionsstrategien haben sich als wirksam erwiesen.<br />
<br />
Menschen einfach davor zu warnen, dass sie möglicherweise falsch informiert sind, kann die spätere Abhängigkeit von Fehlinformationen verringern. Selbst allgemeine Warnungen („die Medien überprüfen manchmal nicht die Fakten, bevor sie Informationen veröffentlichen, die sich als ungenau herausstellen“) können die Menschen empfänglicher für spätere Korrekturen machen. Es hat sich gezeigt, dass spezifische Warnungen, dass Inhalte falsch sein könnten, die Wahrscheinlichkeit verringern, dass Personen die Informationen online weitergeben.<br />
<br />
Der Prozess der geistigen „Impfung“ beinhaltet eine Vorwarnung sowie eine präventive Widerlegung und folgt der medizinischen Analogie. Indem Menschen einer stark abgeschwächten Dosis der Techniken ausgesetzt werden, die zur Fehlinformation verwendet werden (und indem die Fehlinformationen präventiv widerlegt werden), werden sozusagen „kognitive Antikörper“ verabreicht.<br />
Wenn man den Menschen beispielsweise erklärt, wie die Tabakindustrie in den 1960er Jahren „falsche Experten“ einsetzte, um eine pseudowissenschaftliche „Debatte“ über die Schäden des Rauchens zu führen, werden die Menschen widerstandsfähiger gegen nachfolgende Überzeugungsversuche, die dieselbe irreführende Argumentation im Kontext verwenden. <br />
<br />
<br />
===Stichwort Medienkompetenz===<br />
<br />
Alleine Menschen einfach zu ermutigen, Informationen kritisch zu bewerten, während sie sie lesen, kann die Wahrscheinlichkeit verringern, ungenaue Informationen aufzunehmen oder kann Menschen helfen, kritischer in ihrem Kommunikationsverhalten zu werden.<br />
Die Aufklärung der Menschen über spezifische Strategien zur Unterstützung des kritischen Umgangs mit Informationen kann Menschen dabei helfen, entsprechende Gewohnheiten zu entwickeln. Zu diesen Strategien gehören: <br />
<br />
* Eine vorsichtige Haltung gegenüber allen Informationen in sozialen Medien einnehmen. <br />
<br />
* Nachdenken über die bereitgestellten Informationen, Bewertung ihrer Plausibilität im Hinblick auf Alternativen unter Berücksichtigung der Qualität der Informationsquellen und ihrer möglichen Motive. <br />
<br />
* Überprüfen von Behauptungen, besonders bevor sie geteilt werden. <br />
<br />
* Überprüfen weiterer Quellen (Laterales Lesen), um die Glaubwürdigkeit zum Beispiel einer Website zu bewerten, anstatt zu versuchen, die Website selbst zu analysieren.<br />
<br />
Man kann, laut der Studienmacher, allerdings nicht davon ausgehen, dass Menschen sich spontan auf solche Verhaltensweisen einlassen.<br />
<br />
<br />
===Wann lohnt der Aufwand des Entlarvens von Fehlinformationen:===<br />
<br />
Wenn Sie nicht verhindern können, dass Fehlinformationen haften bleiben, dann haben Sie einen weiteren Pfeil im Köcher:<br />
Entlarvung! Allerdings sollten Sie sich zunächst ein paar Gedanken machen, bevor Sie damit beginnen.<br />
<br />
Jeder hat begrenzte Zeit und Ressourcen. Wenn sich ein Mythos nicht weit verbreitet oder<br />
nicht das Potenzial hat, jetzt oder in Zukunft Schaden anzurichten, macht es vielleicht keinen Sinn, ihn zu entlarven. Die Bemühungen könnten woanders besser investiert sein, und je weniger über einen unbekannten Mythos gesagt wird, desto besser.<br />
<br />
Korrekturen nehmen die Fehlinformationen allerdings zwangsläufig nochmal auf und erhöhen dadurch unter Umständen deren Bekanntheit. Das Hören von Fehlinformationen in so einer Korrektur schadet jedoch laut entsprechender Untersuchungen eher wenig, selbst wenn die Korrektur einen Mythos einführt, von dem die Menschen vorher noch nichts gehört haben. Trotzdem sollte man darauf achten, durch eine gutgemeinte Korrektur nicht zusätzliche, unangemessene Randmeinungen und Verschwörungstheorien unter die Leute zu bringen. Wenn niemand zuvor von dem Mythos gehört hat, warum sollte man ihn dann öffentlich korrigieren?<br />
<br />
Es ist zu bedenken, dass man einen von anderen in die Welt gesetzten Mythos nicht korrigieren kann,<br />
ohne darüber zu sprechen. In diesem Sinne kann jede Korrektur, selbst wenn sie erfolgreich ist, unbeabsichtigte Folgen haben. Einige Gedanken zur passenden Vorgehensweise lohnen sich.<br />
Beispielsweise könnte die Hervorhebung des Erfolgs und der Sicherheit eines Impfstoffs positivere Gesprächsthemen schaffen als die Entlarvung eines impfstoffbezogenen Mythos‘. Und es sind dann die eigenen Gesprächsthemen, nicht die von jemand anderem.<br />
<br />
<br />
===Wer sollte Fehlinformationen entlarven?===<br />
<br />
Erfolgreiche Kommunikation beruht hier besonders auf der Glaubwürdigkeit der entlarvenden Person.<br />
Informationen aus Quellen, die als glaubwürdig empfunden werden, erzeugen typischerweise stärkere Überzeugungen und sind allgemein stärker. Im Großen und Ganzen gilt dies auch für Fehlinformationen. So wird die Glaubwürdigkeit eher klein sein, wenn Menschen der Nachrichtenquelle wenig Aufmerksamkeit schenken oder wenn die Informationsquelle unbekannte Leute sind, und nicht zum Beispiel eine renommierte Nachrichtenagentur.<br />
<br />
Die Glaubwürdigkeit der Quelle spielt auch bei der Korrektur von Fehlinformationen eine Rolle, wenn auch vielleicht in etwas geringerem Maße. Bei der Aufschlüsselung von Glaubwürdigkeit in Vertrauenswürdigkeit und Fachwissen kann die wahrgenommene Vertrauenswürdigkeit einer entlarvenden Quelle wichtiger sein als ihre wahrgenommene Expertise.<br />
Quellen mit hoher Glaubwürdigkeit für beide Bereiche, Vertrauenswürdigkeit und Fachwissen, (z. B. Angehörige der Gesundheitsberufe oder vertrauenswürdige Gesundheitsorganisationen) können da die ideale Wahl sein.<br />
<br />
Wichtig ist auch, dass die Glaubwürdigkeit einer Quelle je nach Inhalt und Kontext für einige Gruppen wichtiger ist als für andere. Beispielsweise misstrauen Menschen mit einer negativen Einstellung gegenüber Impfstoffen formellen Quellen von impfstoffbezogenen Informationen (einschließlich allgemeiner, öffentlicher Informationen von Gesundheitsorganisationen…).<br />
<br />
Passen Sie die Botschaft also an das Publikum an und nutzen Sie einen Boten, dem die Zielgruppe vertraut. Weisen Sie auch auf Eigeninteressen von Desinformationsquellen hin.<br />
<br />
<br />
===Empfehlung, wie Fehlinformationen am erfolgreichsten entlarvt werden:===<br />
<br />
Es ist unwahrscheinlich, dass eine einfache Richtigstellung einer Fehlinformation allein die Fehlinformation vollständig auslöscht. Eine Information nur als fragwürdig oder aus einer nicht vertrauenswürdigen Quelle stammend zu bezeichnen, reicht in der Regel nicht aus, gerade, wenn die Fehlinformation sich schon mehrfach eingeprägt hat.<br />
<br />
Es ist oft erfolgreicher, nach diesem Ablauf vorzugehen:<br />
<br />
* Beginnen Sie mit der wahren Tatsache, klar, prägnant, einfach und verständlich.<br />
<br />
Wenn es mit ein paar klaren Worten möglich ist, sagen Sie zuerst, was wahr ist. Auf diese Weise können Sie die Botschaft selbst gestalten.<br />
Die besten Richtigstellungen sind so markant wie die Fehlinformationen (in Schlagzeilen, nicht in Fragen versteckt).<br />
Verlassen Sie sich nicht auf eine einfache Richtigstellung (wie „diese Behauptung ist nicht wahr“).<br />
Eine auf den wahren Fakten basierende, kausale, alternative Erklärung, was wirklich passiert ist, anzubieten, bietet eine gute Möglichkeit zur Aufdeckung von Fehlinformationen. Eine kausale, wahre Alternative zu haben, erleichtert das „Ausschalten“ der ungenauen Fehlinformationen im anfänglichen Verständnis einer Person und ersetzt sie durch eine neue Version dessen, was passiert ist.<br />
Diese Alternative sollte möglichst nicht komplexer sein und dieselbe Erklärungsrelevanz haben wie die ursprüngliche Fehlinformation.<br />
Es kann allerdings Umstände geben, in denen die Tatsachen so nuanciert sind, dass sie sich einer prägnanten Zusammenfassung entziehen. In solchen Fällen kann es besser sein, mit einer Erklärung zu beginnen, warum der Mythos falsch ist, bevor dann die Fakten erklärt werden.<br />
<br />
* Warnen Sie vor, dass Sie nun von der Fehlinformation, dem Mythos, berichten. Erzählen Sie dann '''nur ein Mal''' davon (damit sich die Fehlinformation nicht noch mehr einprägt).<br />
<br />
Korrekturen sind am erfolgreichsten, wenn Menschen hinsichtlich der Quelle oder Absicht der Fehlinformationen sowieso schon misstrauisch sind.<br />
<br />
* Erklären Sie, in welcher Weise dieser Mythos in die Irre führt.<br />
<br />
Stellen Sie die Wahrheit den falschen Informationen gegenüber. Anstatt nur zu behaupten, dass die Fehlinformationen falsch sind, ist es besser, Einzelheiten darüber anzugeben, warum sie falsch sind. Erklären Sie, warum die fehlerhafte Information ursprünglich für richtig gehalten wurde und warum jetzt klar ist, dass sie falsch ist, und warum die von Ihnen gelieferte Alternative richtig ist.<br />
Erklären Sie nach Möglichkeit, warum die Fehlinformation falsch ist, indem Sie nicht nur eine sachliche Alternative anbieten, sondern auch auf logische oder argumentative Irrtümer hinweisen, die der Fehlinformation zugrunde liegen.<br />
Ein zusätzlicher Vorteil der Aufdeckung von Fehlschlüssen besteht darin, dass sie nicht von bestimmten Sachgebieten abhängen und Menschen daher davon profitieren können, entsprechende Entlarvungen von Fehlinformationen auch in anderen Sachbereichen entdecken zu können. <br />
<br />
* Schließen Sie ab, indem Sie die wahre Tatsache bekräftigen, wenn möglich, mehrfach, in verschiedenen Formulierungen. Verstärken Sie dadurch die wahren, „richtigen“ Fakten und stellen Sie sicher, dass Sie damit auch eine sinnvolle, kausale Erklärung im Gegensatz zur Fehlinformation liefern.<br />
<br />
Wiederholen Sie die wahre Tatsache noch einmal, damit diese das letzte ist, was die Leute im Kopf behalten.<br />
Leider stellte sich bei Untersuchungen heraus, dass selbst bei detaillierten Widerlegungen die Wirkung der Argumente mit der Zeit nachlässt, seien Sie also darauf vorbereitet, das Thema eventuell wiederholt anzusprechen!<br />
<br />
<br />
===Generell gilt:===<br />
<br />
* Vermeiden Sie wissenschaftlichen Jargon oder komplexe Fachsprache.<br />
<br />
* Gut und verständlich gestaltete Grafiken, Videos, Fotos und andere Hilfsmittel können hilfreich sein, um Korrekturen mit komplexen oder statistischen Informationen klar und prägnant zu vermitteln.<br />
<br />
* Die Wahrheit ist oft komplizierter als eine virale, falsche Behauptung. Sie sollten also versuchen, komplizierte Ideen zu übersetzen und verständlich zu präsentieren, damit die Ideen für das Zielpublikum leicht nachvollziehbar sind – damit sie leicht lesbar, leicht vorstellbar und leicht abrufbar sind.<br />
<br />
<br />
==Aufdeckung von Fehlinformationen in den sozialen Medien: Gemeinsam agieren==<br />
<br />
Schon der Hinweis, dass die meisten Menschen exakte Informationen bevorzugen, bringt Leute dazu, mehr auf die Qualität ihrer Postings in sozialen Netzwerken zu achten.<br />
<br />
Mobilisieren Sie die Nutzer sozialer Medien dazu, schnell auf Fehlinformationen zu reagieren, indem Sie Fakten teilen. Die Bemühungen einer Plattform bzw. von deren Betreibern selber sind möglicherweise nicht ausreichend. Eine Korrektur durch die anderen Nutzer der Plattform kann besser funktionieren, wenn sich die Nutzer entsprechend engagieren.<br />
<br />
Einzelpersonen haben durchaus die Möglichkeit, online etwas zu bewegen: Richtigstellungen von Benutzern, Experten und manchmal sogar Algorithmen (z. B. das automatisierte Empfehlen verwandter Artikel, die eine Korrektur enthalten) können wirksam sein, um falsche Wahrnehmungen der Community zu reduzieren.<br />
<br />
Alleine schon zu sehen, wie Fehlinformationen in den sozialen Medien korrigiert werden, kann zu akkuraterem Umgang mit entsprechenden Themen führen.<br />
<br />
Umgekehrt kann das Schweigen zu Fehlinformationen zu einer „Spirale des Schweigens“ sowohl für die zu korrigierende Person als auch für den Beobachter führen, bei der eine schweigende Mehrheit einer lautstarken, aber falsch informierten Minderheit die „Lufthoheit“ zu einem Thema überlässt.<br />
<br />
<br />
==Bericht der Österreichischen Bundesstelle für Sektenfragen zum Thema Verschwörungstheorien 2021==<br />
<br />
<br />
Bei den weiteren Recherchen bin ich über einen „Bericht der Österreichischen Bundesstelle für Sektenfragen zum Thema Verschwörungstheorien 2021“ gestoßen, zusammengefasst heißt es dort zum Beispiel:<br />
<br />
Bei einer Demonstration in Wien fiel im August 2020 eine Teilnehmerin auf, die lautstark<br />
skandierte, … „Antifa muss weg“, „Rothschild muss weg“, „Rockefeller muss weg“, „Illuminati müssen weg“, „Freimaurer müssen weg“.<br />
<br />
„Das Thema Verschwörungstheorien wird in den Medien und in zahlreichen Buchveröffentlichungen kritisch beleuchtet. Dies bietet die Chance auf eine „Entlarvung“ der Inhalte von Verschwörungstheorien, denn<br />
dadurch können diese aufgedeckt bzw. entlarvt werden. Damit wird detailliertes Informationsmaterial zur Verfügung gestellt, das insbesondere Personen helfen kann, die sich noch nicht vollinhaltlich Verschwörungstheorien zugewandt haben. Personen, die von Verschwörungstheorien überzeugt sind, können jedoch damit kaum erreicht werden. Sie lehnen die Inhalte renommierter, klassischer Medien in der Regel ab, und sehen jeden, auch noch so ausgewogenen Beitrag zum Thema als Beleg und Bestätigung für die Richtigkeit der Verschwörungstheorien, mit denen sie sich beschäftigen.<br />
Auch kann beobachtet werden, dass Soziale Medien – vor allem Facebook, YouTube und der Messenger Telegram – eine Art „Brandbeschleuniger“ für die Verbreitung von Verschwörungstheorien darstellen können.<br />
<br />
Generell kann festgestellt werden, dass sich Verschwörungstheorien in Richtung Mitte der Gesellschaft<br />
zu bewegen scheinen, die Inhalte zum Teil extremer und aus einer neutralen Außensicht bizarrer werden.“<br />
<br />
Denkt man an die Verschwörungstheorien von QAnon, wird klar, was mit „bizarr“ gemeint ist:<br />
<br />
Zentraler Inhalt ist bei QAnon die erfundene Behauptung, eine einflussreiche, weltweit agierende, satanistische Elite entführe Kinder, halte sie gefangen, foltere und ermorde sie, um aus ihrem ausgepressten Blut ein Verjüngungsserum zu gewinnen. US-Präsident Donald Trump bekämpfe diese Elite und einen vorgeblichen „Deep State“.<br />
<br />
Man kann angesichts solcher Behauptungen nur staunen, was für Verschwörungstheorien sich massenhaft verbreiten.<br />
<br />
Die Österreichische Bundesstelle für Sektenfragen sagt zum Thema Verschwörungstheorien weiter:<br />
<br />
„Verschwörungstheorien ohne Bezug zur Coronavirus-Krise haben seit dem Frühjahr 2020 eine geringere Chance auf massenwirksame Verbreitung und Aufmerksamkeit. Die Energie der Akteurinnen und Akteure scheint von der Kontextualisierung der Inhalte mit den Maßnahmen gegen das Coronavirus und der Deutung derselben beansprucht zu werden.<br />
Verschwörungstheorien, die in ihrem Ursprung mit der Coronavirus-Krise keinerlei Zusammenhang hatten, werden jedoch in der Regel umgehend in die aktuellen Deutungen einbezogen.<br />
Ein Beispiel dazu ist die QAnon-Bewegung, die ihren Ursprung in den USA hat. Die Influencerinnen und Influencer dieser Bewegung haben es offensichtlich verstanden, ihr Narrativ in die Agenda der Querdenker einzubringen. Erkennbare Aktivistinnen und Aktivisten der QAnon-Bewegung sind ein fixer Bestandteil der Querdenker-Szene.<br />
Der Fantasie der Verschwörungstheoretikerinnen und Verschwörungstheoretiker sind dabei keine Grenzen gesetzt. Als Beispiel können die mit vielerlei Verschwörungstheorien argumentierenden Gegnerinnen bzw. Gegner des 5G-Mobilfunkstandards genannt werden, die eine Verbreitung des Coronavirus mit der 5G-Technologie in Zusammenhang bringen.<br />
<br />
===Querdenker-Szene===<br />
<br />
Aktivistinnen und Aktivisten nutzen besonders auch die Querdenker-Szene, um ihre Agenda zu verbreiten und verbreitern. Die Querdenker selbst scheinen gleichzeitig offen für jede weitere Erzählung, die dazu geeignet ist, das imaginäre Netz einer facettenreichen Verschwörung darzustellen.<br />
<br />
Eine inhaltliche Betrachtung des Geschehens sowie die Medienberichte legen den Schluss nahe, dass rechte und rechtsextreme Gruppen in der Querdenker-Szene dominieren. Das scheint sowohl für Österreich als auch für Deutschland zu gelten.<br />
<br />
Die Manifestationen der Querdenker lassen sich auch in Form einer aufsteigenden Eskalation<br />
darstellen.<br />
<br />
1. Ziviler Widerstand aus praktischen Gründen<br />
Der Unmut der Akteurinnen und Akteure richtet sich gegen die politisch getroffenen Verordnungen wie Lockdown, Maskenpflicht oder Hygienemaßnahmen, die als Einschränkung und Belastung empfunden werden. Ein verschwörungstheoretisch tieferer Sinn hinter den Maßnahmen wird von diesen Personen nicht oder nicht vorrangig vermutet.<br />
<br />
2. Intellektuelle Infragestellung der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen Im Wesentlichen wird argumentiert, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mehr Schaden anrichten als ein etwaiger Ausbruch der Krankheit anrichten würde.<br />
<br />
3. Einbettung von Verschwörungstheorien<br />
Die Pandemie an sich und die Maßnahmen gegen die Pandemie werden in die Narrative von einer oder mehreren Verschwörungstheorien eingebunden.<br />
<br />
Mitwirkende bei Querdenker-Protesten zum Corona-Thema:<br />
Im Laufe des Jahres 2020 bis zum Frühjahr 2021 ließ sich bei den Querdenker-Protesten das Auftreten unter anderem von folgenden Gruppen beobachten:<br />
<br />
* Verschwörungstheoretikerinnen und Verschwörungstheoretiker<br />
* Anhängerinnen und Anhänger pseudomedizinischer Vorstellungen, vor allem Impfgegnerinnen und Impfgegner<br />
* Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten<br />
* Staatsverweigerer und Reichsbürger<br />
<br />
Darüber hinaus haben im Rahmen von Demonstrationen und Veranstaltungen im öffentlichen Raum auch viele Personen teilgenommen, die weiter nicht zuordenbar waren. Hinzu kamen vereinzelte „Trittbrettfahrerinnen“ und „Trittbrettfahrer“, die die Querdenkerveranstaltungen als Gelegenheit zu einem publikums- oder medienwirksamen Auftritt ihres eigenen Anliegens nutzten. Dazu zählen etwa selbsternannte „Schamanen“ oder Personen, die die Coronavirus-Krise mit „Satanisten“, „dunklen Herrschern“ oder dem „Moloch-Kult“ in Verbindung brachten.<br />
<br />
===Gemeinsamkeiten in der Persönlichkeit und den Lebensumständen von Betroffenen ===<br />
<br />
Im Bericht der Österreichischen Bundesstelle für Sektenfragen können aus Sicht der Angehörigen folgende Gemeinsamkeiten in der Persönlichkeit und den Lebensumständen von Betroffenen beobachtet und festgehalten werden:<br />
<br />
* Fast immer werden Verschwörungstheorien intensiv weiterverbreitet. Es besteht ein großes Bedürfnis, andere zu informieren und einen Prozess des „Erwachens“ auszulösen.<br />
Es wird ein Schwarz-Weiß-Schema aufgebaut zwischen jenen, die Verschwörungstheorien für Tatsachen halten und jenen, die diese kritisieren und die in der Folge als „Schlafschafe“ (die deutsche Übertragung des englischen „sheeple“ – einer Wortkombination aus „sheep“ und „people“) oder „Systemlinge“ bezeichnet werden.<br />
<br />
* Durchgehend besteht eine skeptische Haltung gegenüber klassischen Medien wie Print, Radio oder Fernsehen, die sehr häufig bis zur totalen Ablehnung reichen kann. Besondere Ablehnung gilt staatlich geförderten Medien, aber auch allen Informationsplattformen von Regierung und staatlichen Einrichtungen.<br />
<br />
* Demgegenüber steht bei den meisten eine sehr unkritische Haltung und Zustimmung zu individuell bevorzugten Online-Informationskanälen und Social-Media-Plattformen.<br />
Einzige Voraussetzung für grundlegende Glaubwürdigkeit ist die inhaltliche Übereinstimmung mit der Meinung der bzw. des Verschwörungsgläubigen. <br />
Der psychologische Effekt „Confirmation Bias“ ist deutlich sichtbar. Es werden nur Informationen aufgesucht, die die bestehende Meinung bestätigen. Die Expertise einer Person in diesen „Echokammern“ scheint zweitrangig, sobald sie aber einen Hintergrund in Medizin, Biologie, etc. aufweisen kann, wird dieser besonders betont und gegenüber allen anderen Expertinnen- und Expertenmeinungen bevorzugt.<br />
<br />
* Durchgehend wird von den meisten Betroffenen spätestens seit der Zulassung der ersten Impfstoffe vor diesen gewarnt und der Kampf gegen Impfungen und häufig auch gegen COVID-19-Testungen steht im Mittelpunkt des Engagements. Als Grund wird häufig die Überzeugung genannt, dass die Impfstoffe entweder das Virus erst verbreiten würden oder eine andere Substanz enthalten würden, die zu Tod oder Unfruchtbarkeit führen soll, oder es würde mit Chemikalien oder Mikrochips im Impfserum Einfluss auf den Willen und die Selbstbestimmung von Menschen ausgeübt. <br />
Befürchtungen persönlicher Nachteile bei Verweigerung der Impfung nehmen ebenso großen Raum ein. Mitunter wird auch Angehörigen mit Kontaktabbruch gedroht, wenn diese sich für eine Impfung entscheiden sollten. In einigen Fällen wird der Schulbesuch von Minderjährigen verweigert, weil die dort verpflichtende Testung und Maskenpflicht abgelehnt wird.<br />
<br />
* Kritik an den Behauptungen, Konfrontation mit Fakten und Diskussionen über Inhalte der Verschwörungs-theorien werden fast immer als erfolglos bezeichnet. Der Versuch des Umfelds, möglichst wenig über diese Inhalte zu sprechen und auf entsprechende Nachrichten nicht zu reagieren, wird ebenfalls selten als dauerhaft geglückt erlebt.<br />
<br />
* Häufig bestand bei den Betroffenen bereits zuvor ein Interesse an Esoterik oder am Ausüben von esoterischen Praktiken. Manche sind gerade über das Umfeld der Esoterik mit Verschwörungstheorien in Kontakt gekommen. Es scheint große Überschneidungen dieser beiden Felder zu geben.<br />
<br />
* Ein Teil der Betroffenen stammte aus einem christlich konservativen bzw. fundamentalistischen Umfeld. Die Coronavirus-Krise wurde etwa als Zeichen einer nahenden Apokalypse, als Strafe Gottes oder als Kampf zwischen Gott und Satan interpretiert.<br />
Manchmal wurde davon ausgegangen, dass vor allem der Glaube vor einer Ansteckung oder einem schweren Verlauf der Erkrankung ausreichend schützen würde, weitere Vorsichtsmaßnahmen wurden zum Teil vernachlässigt.<br />
<br />
* Manche Menschen sind unmittelbar von den Coronavirus-Maßnahmen in ihrer Existenz gefährdet wie beispielsweise Ein-Personen-Unternehmen.<br />
<br />
* Über einen Großteil wird berichtet, dass sie aktuell über „viel Zeit“ verfügen würden.<br />
<br />
* Fast alle konsumieren in exzessiver Menge Berichte und Produkte aus dem Dunstkreis der Verschwörungstheorien im Internet. Die Angehörigen beschrieben ein suchtähnliches Verhalten in Bezug auf diesen Internetkonsum.<br />
<br />
* Viele der Betroffenen hätten sich laut Einschätzung der Familie zuvor wenig mit Politik befasst oder man hätte sie bisher einem anderen politischen Spektrum zugeordnet.<br />
Die aktuellen Aussagen scheinen dieser Einstellung zu widersprechen und werden als „Rechtsruck“ beschrieben. Manchmal zeigen sich die Angehörigen bestürzt, dass die Aussagen im Bereich extrem rechter Ideologie lägen und bis zu Antisemitismus und Holocaust-Leugnung reichen würden.<br />
<br />
* Manche nehmen aktiv an den sogenannten „Corona-Demos“ teil und vernetzen sich zumindest online intensiv mit Gleichgesinnten auf Social-Media-Plattformen, die meisten konsumieren nur passiv Material aus dem Internet und werden selbst nur aktiv, indem sie diese Inhalte teilen.<br />
<br />
* Die Erwartung einer „Krise“ oder eines „Aufstandes“ führt manchmal dazu, dass sich die Person entsprechend vorbereitet, Lebensmittel einlagert, Geld von der Bank abhebt und in Gold wechselt und Survival-Trainings absolviert, in wenigen Fällen wird auch von Waffenkäufen und Kampfübungen berichtet. Von der Familie wird von den Betroffenen erwartet, sich in ähnlicher Weise vorzubereiten.<br />
<br />
<br />
===Verschwörungstheorien scheinen sich bei Betroffenen grob in zwei Ausdrucksformen zu manifestieren:===<br />
<br />
1. Die Person wirkt angsterfüllt und gestresst oder wütend-aggressiv. Das Mitgefühl mit vermeintlich entführten Kindern oder mit Menschen, die durch Impfungen scheinbar gefährdet sind bzw. werden, steht im Vordergrund. Man will warnen und aufrütteln, Zukunftsängste sind sehr präsent. Manche scheinen vor Angst wie gelähmt, lesen aber weiterhin stundenlang Horrorerzählungen über angeblich bevorstehende Katastrophen.<br />
<br />
2. Die Person wirkt nicht zusätzlich belastet, sondern ganz im Gegenteil ruhiger und gelassener als vor der Beschäftigung mit Verschwörungstheorien. Diese scheinen den Selbstwert der Person zu steigern, ihr Auftrag und Sinn zu geben. Sie sieht sich als Teil einer Elite von Wissenden im Kampf für Gerechtigkeit und Wahrheit. Da die Pandemie nicht als reale Gefahr eingestuft wird, besteht auch kaum Angst, sich oder andere zu infizieren. Fokus ist die Auflehnung gegen als unnötig empfundene Einschränkungen.<br />
Die Umgebung erlebt sie im Auftreten eher als „besserwisserisch“ und arrogant. Katastrophenszenarien scheinen eher mit einer gewissen Vorfreude erwartet zu werden, da sie eine neue, bessere Ordnung bringen und dem Umfeld die eigene Blindheit vor Augen führen würden. Sätze wie: „Ihr werdet es noch sehen!“ sind in diesem Zusammenhang häufig.<br />
<br />
Beide Personengruppen verbringen viel Zeit im Internet, stundenlang werden Videos angesehen und Forenmitteilungen gelesen. Manche bleiben dabei reine Konsumentinnen bzw. Konsumenten, die die Inhalte aber durchaus im Familienkreis teilen, andere beteiligen sich aktiv an den Diskussionen. Die Gemeinschaft der Anhängerinnen und Anhänger von Verschwörungstheorien wird die soziale Hauptbezugsgruppe. Der Freundinnen- und Freundeskreis verschiebt sich in diesen Bereich. Die „Corona-Demos“ sind für manche Höhe- und Treffpunkt, viele besuchen aber gar keine Veranstaltungen im realen Raum. Das Online-Verhalten wird bei beiden Gruppen vom Umfeld als „suchtähnlich“ beschrieben. Die auf diese Art geteilten und konsumierten Inhalte werden von einer kleinen Anzahl an Influencerinnen und Influencern erstellt. <br />
Bei dieser Gruppe können auch finanzielle und politische Motive vorliegen.<br />
<br />
Im Verhalten gegenüber Vertreterinnen und Vertretern von Behörden und staatlichen Einrichtungen zeigen sich Parallelen zu Staatsverweigerern. Man sieht den Staat als Instrument der Unterdrückung und Handlanger einer böswillig agierenden Macht. Die demokratische Legitimation wird abgesprochen, Fakten ignoriert, jede Stellungnahme und Information wird angezweifelt.<br />
Man ist überzeugt, einer höheren Wahrheit zu dienen, sieht sich im Freiheitskampf für wahre Demokratie und damit legitimiert, Gesetze und Vorgaben ignorieren zu können. Mit großer Empfindlichkeit wird häufig jede Einschränkung als Verletzung von Meinungsfreiheit und der Menschenrechte interpretiert. Dass die eigene Position nicht großflächig über alle Medien verbreitet und von einer Mehrheit geteilt wird, wird meist als Beweis einer Meinungsunterdrückung bewertet.“<br />
<br />
Die Österreichische Bundesstelle für Sektenfragen gibt auch einen Leitfaden für Angehörige für den Umgang mit Menschen, die Verschwörungstheorien anhängen oder sie vertreten, heraus:<br />
<br />
<br />
===Grundsätzliche Haltung im Gespräch sollte sein:===<br />
<br />
* Behandeln Sie die Person mit Respekt, auch wenn Ihnen die Verschwörungstheorie<br />
absurd erscheint. Fordern Sie aber auch vom Gegenüber Respekt und einen höflichen<br />
Umgang ein. Setzen Sie Grenzen, wenn dieses nicht eingehalten wird.<br />
<br />
* Versuchen Sie als Gesprächspartnerin bzw. Gesprächspartner sympathisch zu bleiben.<br />
Sie wirken als Person durch Ihr Auftreten und Ihre Umgangsformen mindestens<br />
ebenso stark wie Ihre Argumente.<br />
<br />
* Bleiben Sie freundlich und sachlich.<br />
<br />
* Rechnen Sie nicht damit, durch ein Gespräch das Weltbild Ihres Gegenübers auf den<br />
Kopf zu stellen. Es genügt oft schon, einen kleinen Zweifel zu säen oder zu zeigen,<br />
dass nicht jeder diese Ansicht teilt. Ziel kann zumindest sein, gegen Schwarz-Weiß-<br />
Schablonen aufzutreten und sich nicht in ein Freund-Feind-Schema pressen zu lassen.<br />
<br />
* Leben Sie selbst vor, was Sie sich in einem Gespräch von anderen erwarten: <br />
Wertschätzenden Umgang, Diskussionskultur, Akzeptanz anderer Meinungen, aufmerksames<br />
Zuhören und die Achtung des anderen als Menschen, auch bei unterschiedlichen<br />
Positionen. Machen Sie Ihr Gegenüber darauf aufmerksam, wenn es selbst gegen<br />
diese Gebote verstößt. Machen Sie dann die Form des Umgangs miteinander zum<br />
Thema.<br />
<br />
<br />
===Das Vorgehen bei der Auseinandersetzung:===<br />
<br />
Verschwörungstheorien beim Namen nennen und Position beziehen<br />
<br />
Verschwörungstheorien werden nicht nur aus Mangel an Information verbreitet, sondern auch, weil die Senderin bzw. der Sender sie als Ausdruck der eigenen Weltanschauung selektiv aufnimmt und weitergibt. Verschwörungstheorien sind Teil einer Selbstoffenbarung und Einladung, dieses Weltbild zu teilen. Sie versuchen, die Gesellschaft zu spalten, Feindbilder zu erzeugen und gegen Personengruppen zu hetzen.<br />
Ob Sie nun in einer Diskussion zu einzelnen Behauptungen Stellung beziehen oder nicht ist weniger relevant, als diese grundsätzlichen Wirkmechanismen zu benennen. Sprechen Sie es entweder direkt an, dass Sie eine Behauptung für eine Verschwörungstheorie halten, oder beziehen Sie sich in erster Linie auf den Hintergrund der Kommunikation, nämlich dass diese z.B. antidemokratisch, unsozial oder antisemitisch ist bzw. rechts- oder linksextremes Gedankengut transportiert oder beinhaltet. Auch wenn eine Behauptung menschenverachtend, entehrend, gehässig oder boshaft ist, sollte das beim Namen genannt werden. Wenn Fakten simplifiziert und falsch dargestellt, wenn Feindbilder erzeugt werden, dann soll darauf auch hingewiesen werden.<br />
Unabhängig vom Wahrheitsgehalt ist es sinnvoll und wichtig, die Haltung und das Weltbild, die mittransportiert werden, anzusprechen und dagegen Stellung zu beziehen. Schweigen vermittelt sonst zu leicht Zustimmung.<br />
<br />
Grundsätzlich wird im Beratungskontext das Aufrechterhalten von Kontakten empfohlen. Es kann aber auch in manchen Situationen nötig sein, dass Sie sich abgrenzen. Wenn eine Diskussion ergebnislos bleibt, ist es manchmal sinnvoller, das Thema generell zu meiden. Manche Verbreiterinnen bzw. Verbreiter von Verschwörungstheorien bemerken aufgrund ihres Enthusiasmus nicht, dass sie grenzüberschreitend agieren und die Beziehungen in ihrem Umfeld stark belasten. Eine Rückmeldung, dass die eigene Grenze erreicht wurde, das Blockieren von Nachrichten und die Einschränkung von Kontakten sind manchmal in ihrer „Schockwirkung“ hilfreich.<br />
Achten Sie auch darauf, dass das Thema nicht ständig im Mittelpunkt aller Interaktionen steht. Verschwörungstheorien leben davon, einer kleinen Minderheit übermäßig viel Aufmerksamkeit zu verschaffen.<br />
<br />
===Unterscheidung zwischen Interessierten und Gläubigen===<br />
<br />
Stellen Sie fest, ob Ihr Gegenüber für Argumente zugänglich und an Informationen und einer Diskussion interessiert ist. Vielleicht wurden zweifelhafte Inhalte aus Unwissenheit geteilt und es besteht noch keine Identifikation mit den Inhalten. Ist die Person noch auf der Suche nach Informationen, testet sie die Reaktionen in ihrem Umfeld? Hat sie sich schon eine feste Meinung gebildet oder befindet sie sich noch in der Phase der Meinungsbildung? Wenn sich jemand noch nicht sicher ist, können eine inhaltliche Diskussion und eine Richtigstellung von falschen Behauptungen sinnvoll sein. Dazu ist es jedoch erforderlich, sich gut mit den Argumenten und Gegenargumenten der jeweiligen Verschwörungstheorie vertraut zu machen, vor allem, wenn sie auf Fehlinformationen oder einseitiger Interpretation von Daten beruhen.<br />
<br />
In der Auseinandersetzung mit Verschwörungstheorien ist die Analyse und Bewertung der Informationsquellen, die Ihr Gegenüber benutzt, besonders wichtig. Häufig findet die Verbreitung von Verschwörungstheorien über unseriöse Internetplattformen statt. Wenn eine Verschwörungstheorie bereits zur „Glaubensfrage“ und somit zum integralen Bestandteil des Weltbildes der Person wurde, ist die Diskussion über Inhalte meist nicht mehr möglich. Konzentrieren Sie sich dann in erster Linie darauf, die verwendeten Quellen zu hinterfragen. Woher kommt die Behauptung? Wie erkennt man eine seriöse Quelle? Warum vertraut die Person gerade dieser Quelle? Womit wäre sie davon zu überzeugen, einer Verschwörungstheorie aufgesessen zu sein?<br />
<br />
===Was sind mögliche Motive und Ängste, was ist der Gewinn?===<br />
<br />
Verschwörungstheorien nehmen für viele Betroffene fast schon eine pseudoreligiöse Funktion ein. Sie erklären die Welt und führen Ordnung und Sinn ein, Komplexität wird reduziert und durch Schwarz-Weiß-Bilder ersetzt. Demnach wird alles Leid von einer kleinen Gruppe übelwollender, übermächtiger Menschen verursacht. Ein düsteres Weltbild wird gezeichnet, aber eines, das Opfer und Schuldige benennt und den Zufall durch Ursache-Wirkungs-Beziehungen ersetzt. Die vielschichtige postmoderne Landkarte mit ihrem Übermaß an Informationen und ihren komplexen, undurchschaubaren Verflechtungen wird dabei auf eine „simple U-Bahn-Karte“ reduziert. Die „Gläubigen“ erhalten eine besondere Aufwertung durch die „Kenntnis“ des scheinbar Geheimen und Auftrag sowie Bedeutung durch die „Mission“, andere ebenso zu überzeugen.<br />
<br />
Da Verschwörungstheorien auch Glaubenskonstrukte sind, wird eine sachliche Diskussion wenig an den Standpunkten ändern. Der Umdenkprozess kann nur eigenmotiviert, von der Person selbst initiiert und oft über einen längeren Zeitraum hinweg stattfinden. Inputs aus dem Umfeld entwickeln durchaus Wirkkraft, aber nur in kleinen Schritten und nicht direkt steuer- und planbar.<br />
Statt einzelne Verschwörungstheorien zu besprechen, ist es daher zielführender, die grundsätzliche Weltanschauung der Person in den Fokus zu stellen. Welches Bild unserer Gesellschaft und welches Menschenbild werden durch die Verschwörungstheorie generell transportiert?<br />
'''Meist ist es eine dystopische, düstere Welt in simplen Schwarz-Weiß-Mustern. Menschen sind darin entweder verschlagene Despotinnen und Despoten oder naive „Schlafschafe“.'''<br />
<br />
Wie sieht Ihr Gegenüber das? Teilt Ihr Gegenüber die Ansicht, dass unsere Welt zu einem großen Teil von Lüge und Unterdrückung getragen sei? Dass Hunderttausende Menschen düstere Geheimnisse hüten, dass es keine Demokratie, keine freien Medien und keine Sicherheit gebe?<br />
Gibt es persönliche Erfahrungen, die zu dieser Weltsicht geführt haben und sie bestätigen?<br />
<br />
Gehen Sie mit Interesse für den konkreten Menschen in das Gespräch. Wie kommt er dazu, diese Dinge zu glauben? Welche Lebenserfahrungen haben ihn geprägt? Und legen Sie zudem auch Ihre eigenen persönlichen Haltungen und Weltanschauungen dar. Wodurch wurde Ihr eigenes Weltbild geprägt?<br />
<br />
* Um zu verstehen, warum jemand in den Sog von Verschwörungstheorien geraten ist, muss man sich mit den aktuellen Lebensumständen der Person befassen: Wie geht es der Person derzeit in allen Aspekten des Lebens? Gibt es soziale, finanzielle oder gesundheitliche Ängste? Gibt es Erfahrungen von Kontrollverlust, Benachteiligung und Ungerechtigkeit? In welcher Weise greift die Verschwörungstheorie diese Erfahrung auf und verbildlicht sie? Welche entlastende Funktion könnte die Verschwörungstheorie für die Person haben?<br />
<br />
* Eine Grundlage für das Engagement kann ein nachvollziehbarer ethischer Wert sein: Welche positiven Motive könnten Antrieb sein? Dazu zählt beispielsweise, dass der Person Freiheit, Gerechtigkeit und Kontrolle von Macht wichtig sind, dass sie grundsätzlich eine kritische Haltung einnehmen will. Auch der Wunsch, „gute Eltern“ zu sein, andere Menschen zu schützen oder soziale Gerechtigkeit herzustellen, können entsprechende Beweggründe darstellen.<br />
<br />
* Suchen Sie nach dem „Common Ground“: Welche Gemeinsamkeiten können trotz aller Differenzen gefunden werden? Wo stimmen Ihre eigenen Werte mit denen Ihrer Gesprächspartnerin bzw. Ihres Gesprächspartners überein?<br />
<br />
* Es kann sein, dass Verschwörungstheorien ein Sinnvakuum auffüllen: Was macht die spezifische Verschwörungstheorie für diese Person so relevant? Welches Bedürfnis erfüllt das Engagement dafür? Worauf müsste die Person verzichten, wenn sie den Glauben daran aufgeben würde? Gibt ihr das Engagement auch mehr Selbstwert und eine Aufgabe im Leben? Erfährt sie dadurch Lebenssinn und Wertschätzung aus den Kreisen Verbündeter?<br />
<br />
* Manchmal dient die intensive Beschäftigung mit Verschwörungstheorien der Vermeidung einer Konfron-tation mit unmittelbaren persönlichen Problemen: Wovon könnte das Engagement für die Verschwörungs-theorie ablenken? Was sind die eigentlich dringenden Fragen, mit denen sich die Person auseinandersetzen müsste?<br />
<br />
* Verschwörungstheorien stellen die Welt als Schlachtfeld im Kampf Gut gegen Böse dar, wobei das Böse als Siegerin bzw. Sieger praktisch von Anfang an feststeht. Dieser düstere Blick auf die Welt beeinflusst Menschen. Bei manchen erzeugt er Stress und Angst: Wie lebt die Person mit diesem negativen Weltbild, der Angst und Hilflosigkeit, dem Ärger darüber, dass niemand zuhört, wenn sie versucht zu warnen, oder der Erfahrung, dass Freundinnen und Freunde, das soziale Umfeld, sich abwenden?<br />
<br />
* Welche Auswirkungen haben Verschwörungstheorien auf das Leben der Person? Ziehen sich Freundinnen und Freunde zurück? Entstehen berufliche oder private Nachteile daraus? Hat sich ein suchtähnlicher Medienkonsum entwickelt? Sprechen Sie es an, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Person ängstlicher, gestresster, pessimistischer geworden ist, seit sie sich mit Verschwörungstheorien befasst.<br />
<br />
* Verschwörungstheorien sind auch Geschäftsmodelle. Es gibt Personen, die sehr gut davon leben, Verschwörungstheorien zu verbreiten. Darauf hinzuweisen kann sinnvoll sein: Wem nützt die Verschwörungstheorie? Wer profitiert von der damit erzeugten Angst? Wer verdient möglicherweise Geld mit dem Schüren von Ängsten und Ressentiments?<br />
<br />
* Verschwörungstheorien initiieren keine konstruktiven politischen Bewegungen, erzeugen kein Empowerment. Meistens stellen sie nicht einmal konkrete Forderungen auf. Fragen Sie die Person nach Lösungsvorschlägen: Was ist aus deren Sicht die gesellschaftliche Lösung für das Problem? Was unternimmt die Person selbst konkret, um sich und andere zu schützen? Und welche Handlung wird eigentlich von Ihnen erwartet?<br />
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<br />
===Das Ziel der Auseinandersetzung===<br />
<br />
Das Ziel dieser Gespräche ist, die Weltsicht der Angehörigen zu verstehen sowie deren Motivation und die zugrunde liegende positive Absicht. Durch das Feststellen der Gemeinsamkeiten und Übereinstimmungen in den Haltungen wirken Sie Schwarz-Weiß-Bildern und spaltenden Tendenzen von Verschwörungstheorien entgegen. Sie regen einen Perspektivenwechsel an und laden dazu ein, die Welt wieder in ihrer Komplexität wahrzunehmen. Sie wirken selbst als Modell, wie eine respektvolle Begegnung und konstruktive Kommunikation gelingen kann, auch wenn Sie unterschiedliche Ansichten vertreten.<br />
<br />
Doch selbst wenn Ihnen das alles gut gelingt, bleibt Ihr Einfluss darauf beschränkt, Impulse und Denkanstöße zu geben. Sie können Umdenkprozesse zwar fördern, aber nicht erzwingen.<br />
Effekte zeigen sich, wenn überhaupt, oft erst über einen längeren Zeitraum hinweg. Wir empfehlen Ihnen, die Erwartungen nicht zu hoch zu setzen und mit Ihren eigenen Kräften sorgsam umzugehen.<br />
<br />
<br />
==Merkmale von Verschwörungsanhängern :==<br />
<br />
Auch die Fachzeitschrift SPEKTRUM machte sich in einem Artikel (Spektrum Ausgabe vom 21.02.2017) auf die interessante Suche nach den Merkmalen von Verschwörungsanhängern :<br />
<br />
'''Wer das Gefühl hat, nicht dazuzugehören, sucht stärker nach dem Sinn des Lebens – und verfällt dank einer fehlgeleiteten Sinnsuche Verschwörungstheorien eher.'''<br />
<br />
Und zwar haben Damaris Gräupner und Alin Coman von der Princeton University ein weiteres Puzzleteil gefunden, das die so genannte »Verschwörungsmentalität« besser zu erklären vermag: '''Wer sich vom Sozialleben ausgeschlossen fühlt, will eher einen Sinn im Leben finden, und diese Sinnsuche verstärkt den Glauben an Verschwörungstheorien.'''<br />
<br />
<br />
==Verschwörungsmentalität==<br />
<br />
In Gehirn&Geist 09/2016 wurde diese Verschwörungsmentalität ausführlich beschrieben und welche Persönlichkeitsmerkmale die »Geheimniswitterer« auszeichnen. So hegen abergläubische Menschen meist Vorurteile gegen Personen mit hohem gesellschaftlichem Status wie Banker oder Politiker und finden in zufälligen Anordnungen häufiger Muster beziehungsweise unterstellen Zusammenhänge, wo keine sind (zum Beispiel »Das große rote Dreieck versucht, dem kleinen blauen Angst einzujagen«).<br />
Wie Kolumnist Adrian Lobe schreibt, haben Menschen ein gewisses Bedürfnis nach Fake News – und wohl auch nach Verschwörungstheorien. Dass dieses Bedürfnis davon herrühren könnte, dass Menschen vermehrt nach der Bedeutung hinter ihrer gefühlten Außenseiterposition suchen, konnten Gräupner und Coman nun in einer Korrelations- und einer experimentellen Studie zeigen.<br />
<br />
===Außenseiter wollen Sinn finden===<br />
<br />
Am ersten Teil der Studie nahmen 119 Personen teil. Sie mussten zu Beginn eine für sie unangenehme Begebenheit beschreiben, an der ein oder mehrere enge Freunde beteiligt waren. Danach gaben sie an, wie sie sich gerade fühlten. Dabei wurde auch das Gefühl der Ausgeschlossenheit abgefragt. Außerdem gaben sie an, wie stark sie sich in ihrem Leben nach Bedeutung sehnten (sie mussten beispielsweise bewerten, wie sehr sie der Aussage »Ich suche nach einem Lebensziel oder Lebenszweck« zustimmten). Zuletzt fragten die Forscher, wie sehr sie an drei Verschwörungstheorien glaubten, wie etwa, dass die Regierung versucht, Bürger durch Botschaften unterhalb der bewussten Wahrnehmungsschwelle zu beeinflussen.<br />
Laut der Datenanalyse der Forscher suchten Versuchspersonen, die sich nach der unangenehmen Erinnerung ausgeschlossen fühlten, stärker nach dem Sinn des Lebens – und das führte in der Folge auch dazu, dass sie dem Sog der Verschwörungstheorien stärker anheimfielen.<br />
Um die Ergebnisse zu überprüfen, führten Gräupner und Coman einweiteres Experiment mit 102 Probanden durch und konnten denselben Effekt feststellen. Die Studienteilnehmer wurden in Dreiergruppen ins Labor gebeten. Alle mussten sich zuerst selbst beschreiben, dann wurde ihnen vorgegaukelt, diese Beschreibungen würden von den anderen beiden Versuchspersonen bewertet und auf dieser Basis würde ein Team gebildet. In Wahrheit legten aber die Forscher fest, wer ins Team kam und wer nicht. Die Kontrollperson erhielt keine Informationen über die Gruppenzusammensetzung.<br />
<br />
Tatsächlich fühlten sich jene Personen, die nicht ins Team gewählt wurden, stärker ausgeschlossen – und suchten vermehrt nach Bedeutung in ihrem Leben. Sodann sollten die Probanden drei Szenarien bewerten, in denen eine mehrdeutige Situation beschrieben wurde, und angeben, ob das Glück oder Unglück des Protagonisten durch eine Verschwörung hinter seinem Rücken zu Stande gekommen war. Daran glaubten die Ausgeschlossenen auch diesmal eher als diejenigen, die ins Team gewählt worden waren.<br />
<br />
Die Forscher warnen, es könne zu einem Teufelskreis führen, wenn sich Personen ausgegrenzt und vernachlässigt fühlen: Wenn diese dann verrückten Verschwörungstheorien verfallen, werden sie noch stärker an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Bei der Suche nach Gleichgesinnten mit ebenso stark ausgeprägtem Aberglauben werden ihre Überzeugungen in Bezug auf Echsenmenschen, Terroranschläge oder Chemtrails zunehmend zementiert. »Der Versuch, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, wäre die beste Idee, um<br />
Verschwörungstheorien in der Gesellschaft auszumerzen«, meint Coman. Das könnte zum Beispiel dadurch geschehen, dass diese Personen gezielt wieder ins gesellschaftliche Leben eingebunden werden. »Sonst könnten diese Gemeinschaften noch anfälliger dafür werden, falsche und verschwörerische Überzeugungen zu teilen.« Ob Inklusionsbemühungen auch gegen die Bekämpfung von Fake-News helfen könnten, bleibt derweil abzuwarten.<br />
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<br />
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==Die Freimaurerei, Desinformationen und das digitale Zeitalter:==<br />
<br />
Die Freimaurerei wird auch immer wieder im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien genannt.<br />
<br />
Durch das Internet sind die Informationen über die Freimaurerei ins völlig Unüberschaubare angewachsen, durch Texte von Institutionen und Personen, von „regulären“ und „irregulären“ Freimaurern, von Nichtfreimaurern und auch von ehemaligen Freimaurern.<br />
<br />
Freimaurer-wiki.de sagt in einem Traktat von Prof. Dr. Hans-Hermann Höhmann (Redner der Großloge AFuAM von Deutschland, Beitrag zum Großlogentreffen in Osnabrück, 15. Mai 2015) – „Freimaurerei im digitalen Zeitalter“:<br />
<br />
Die Internet-Darstellungen zur Freimaurerei beinhalten seriöse Informationen, sie geben Resultate der Freimaurerforschung wieder, und sie machen seltene Quellen zugänglich. <br />
Die Internetdarstellungen transportieren aber auch freimaurerisches Halbwissen sowie alte und neue Fantasie- und Verschwörungswelten, auf die die Freimaurer und ihre Institutionen angemessen zu reagieren haben.<br />
Eine Fülle von Texten und Filmen im Youtube-Format – versammelt in der Regel um die alten Stichworte: „antichristlich“, „okkult“ (zuweilen bis hin zum Vorwurf des Satanismus) und „politisch-verschwörerisch“ – propagieren pausenlos die Gefährlichkeit der Freimaurerei.<br />
<br />
Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass die Freimaurerei durch das Internet auf noch nie da gewesene Weise der Macht der bunten und bewegten Bilder ausgesetzt ist. Freimaurerfilme im You-Tube-Format – oft solche antimasonischen Inhalts – geistern durch das Netz und ziehen Betrachter an. Die Titel und Bezeichnungen dieser Filme sprechen für sich selber.<br />
<br />
“Wer regiert die Welt? – Juden? Zionisten? Illuminaten? Freimaurer?;<br />
“Welterobenrungspläne der Aufklärer: Freimaurer und Illuminaten“;<br />
„Wer die Welt wirklich regiert: Über Illuminati, Freimaurer, Bilderberger <sup>4</sup> “. <br />
<br />
Ist das schon problematisch genug, so wird es nur selten besser, wenn Freimaurer mit eigenen Filmen oder mit einem allzu unbedachten „Sich-Filmen-Lassen“ darauf zu reagieren versuchen. Film ist ein „ritualsüchtiges“ Medium, das mit großer Vorsicht gehandhabt werden muss. Wenn Freimaurer sich in rituellen Kontexten in Logenräumen und maurerisch bekleidet filmen lassen, zur Aufklärung der Öffentlichkeit wie sie meinen, in bester Absicht also, dann müssen sie dennoch immer damit rechnen – dies ist durch viele Beispiele belegt –, dass die Produzenten der Filme die Beiträge der Freimaurer in düstere Kontexte rücken und dass die so entstehenden Mixturen höchst widersprüchlich angekündigt und kommentiert werden.<br />
<br />
So heißt es etwa in der Einleitung des von Arte im Rahmen der dreiteiligen Serie „Geheimbünde“ aus dem im Januar 2014 gesendeten, vom ZDF bei terraX wiederholten und noch über Youtube verfügbaren Freimaurerfilms „Die Erben der Templer“:<br />
<br />
„Rund vier Millionen Freimaurer gibt es auf der Welt, wohl kein anderer Geheimbund hat mehr Mitglieder. Und doch weiß niemand genau, was in den Tempeln der Freimaurer geschieht. Bei ihrem bizarren Aufnahmeritual müssen die Logenbrüder ein Schweigegelübde ablegen. Wer es bricht, wird bestraft … Aber was fasziniert an dem Geheimbund? Gelangt man im Tempel tatsächlich zu geheimem Wissen? Und warum dürfen die Freimaurer nicht über die Tempelarbeit sprechen – wenn sie doch nur der Humanität dient, wie die Mitglieder behaupten? … Und diese „Geheimniskrämerei“ ist es, die die Verschwörungstheorien nährt.“<br />
<br />
<br />
Unser Bruder von der Großloge gibt uns hier einen Hinweis, dass nach seiner Meinung die Einbeziehung der Freimaurerei in diverse Verschwörungstheorien ihren Ursprung auch in der teilweisen Abschottung der Freimaurerei von der Öffentlichkeit zu suchen ist.<br />
<br />
In einem Text der Freimaurerloge Badenia heißt es:<br />
„Im Gegensatz zum europäischen Kontinent gibt es in den Mutterländern der Freimaurerei (England) und der Demokratie (Amerika) in der Bevölkerung keine Vorurteile gegen die Freimaurer. Die Freimaurerei konnte sich dort ungehindert, teilweise als Massenbewegung, zum Wohle der Menschen entwickeln. Unsachliches Halbwissen war dagegen schon immer ein fruchtbarer Nährboden für blühende Phantasien über das „Treiben“ der Freimaurer. Diese Phantasien haben sich in jenen Bevölkerungskreisen erhalten, die sich nicht um sachliche Information bemüht haben.“<br />
<br />
<br />
----<br />
<sup>4</sup> (Die Bilderberg-Konferenzen sind informelle Treffen von einflussreichen Personen aus Wirtschaft, Politik, Militär, Medien, Hochschulen, Hochadel und Geheimdiensten, bei denen seit 1954 Gedanken über aktuelle politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen in den Niederlanden ausgetauscht werden.)<br />
<br />
<br />
<br />
==Fazit==<br />
<br />
<br />
'''Es klingt daher, entsprechend der Recherchen, sinnvoll, sich als Freimaurer weitestmöglich gegenüber Interessierten zu öffnen, dabei so offen wie möglich mit freimaurerischen Inhalten umzugehen und sich auch bei diesem Thema entschieden und klar entsprechenden Verschwörungstheorien entgegen zu stellen!'''<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==Weitere Informationen==<br />
<br />
Detaillierte Informationen zu Fehlinformationen finden sich z.B. auf diversen Faktencheck-Seiten im Internet:<br />
<br />
* https://www.mimikama.at<br />
* https://www.psiram.com<br />
* https://www.medizin-transparent.at<br />
* https://correctiv.org<br />
* https://www.gwup.org<br />
* https://www.klicksafe.de<br />
* https://dergoldenealuhut.de/<br />
* https://www.tagesschau.de/faktenfinder<br />
* https://www.br.de/nachrichten/faktenfuchs-faktencheck,QzSIzl3<br />
* https://www.thatsnonsense.com<br />
* https://www.snopes.com<br />
* https://www.factcheck.org<br />
<br />
<br />
==Quellen==<br />
<br />
Quellen zu diesem Vortrag waren, wie zum Teil schon zuvor aufgeführt, unter anderem:<br />
<br />
====Lüge und Wahrheit - Die Macht der Information - ZDF – Verschwörungstheorien ====<br />
(https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/luege-und-wahrheit-die-macht-der-information--verschwoerungstheorien-100.html)<br />
<br />
====Bericht der Österreichischen Bundesstelle für Sektenfragen zum Thema Verschwörungstheorien 2021====<br />
Vom Bundeskanzleramt Österreich<br />
<br />
<nowiki>https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjf9KCT2aOEAxWc8wIHHVjxC5wQFnoECA0QAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.bundeskanzleramt.gv.at%2Fdam%2Fjcr%3A5dcdd35e-2fc2-4a6a-9c81-75aa9ace0727%2Fsonderbericht_phaenomen_verschwoerungstheorien_in_zeiten_covid_pandemie.pdf&usg=AOvVaw1aO1k77i7hu8zsthW65N3T&opi=89978449</nowiki><br />
<br />
====The Debunking Handbook 2020 (Das Entlarvungs-Handbuch) (Boston University)====<br />
<nowiki>https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjw1KGt2qOEAxVe1AIHHdLlDc0QFnoECBYQAQ&url=https%3A%2F%2Fopen.bu.edu%2Fhandle%2F2144%2F43031&usg=AOvVaw0v_MYrxKmKsQ-dt5uxO4hx&opi=89978449</nowiki><br />
<br />
====https://de.wikipedia.org/wiki/QAnon====<br />
<br />
====Freimaurer-wiki.de, Traktat von Prof. Dr. Hans-Hermann Höhmann====<br />
[[Traktat:_Hans-Hermann_Höhmann_–_Freimaurerei_im_digitalen_Zeitalter|Freimaurerei im digitalen Zeitalter]]<br />
<br />
<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
* [[Anschar_zur_Brüderlichkeit|"Anschar zur Brüderlichkeit"]]<br />
<br />
* [[Angewandte Freimaurersymbolik & -lehre im realen Leben]] - Eine der wesentlichen Bestandteile der modernen Freimaurerei sind Symbole. Symbole erreichen Menschen auf einer emotionalen Ebene, wo der reine Verstand nicht hinlangt - Menschen sind schließlich immer Ratio und Emotion.<br />
<br />
* [https://www.azb-bremen.de/ Internet-Auftritt der Loge Anschar zur Brüderlichkeit Bremen]<br />
<br />
* [https://www.bremen.de/visitenkarte/freimaurerloge-anschar-zur-bruederlichkeit-344355#| Visitenkarte der Loge auf Bremen.de]<br />
<br />
* [https://logenhaus-bremen.de/| Webseite des Fördervereins des "Logenhaus Bremen"]<br />
<br />
* {{Traktatliste}}<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Fake-News, Verschwörungstheorien, Querdenker und der mögliche Umgang damit}}<br />
[[Kategorie:Traktate]]</div>AzB-Johttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php/J%C3%B6rg_SchneiderJörg Schneider2024-02-10T18:24:50Z<p>AzB-Jo: /* Jörg Schneider */</p>
<hr />
<div>==Jörg Schneider==<br />
<br />
[[Datei:Bijou Anschar zur Bruederlichkeit .png|mini|right|Bijou der Freimaurerloge "Anschar zur Bruederlichkeit" Bremen]]<br />
Hinter dem Synonym "AzB-Jo" steht Jörg Schneider.<br />
<br />
1966 geboren und bis heute beheimatet in Bremen, ledig, geschäftsführender Inhaber zweier Firmen für Veranstaltungstechnik.<br />
<br />
Er beschäftigt sich seit 2020 mit der Freimaurerei, ist seit 2021 Mitglied der Bremer Freimaurerloge [[Anschar_zur_Brüderlichkeit|"Anschar zur Brüderlichkeit"]] und arbeitet dort seit Februar 2024 im Meistergrad.<br />
<br />
Kontakt:<br />
[mailto:joerg.schneider@azb-bremen.de EMail]<br />
<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
* [[Anschar_zur_Brüderlichkeit|"Anschar zur Brüderlichkeit"]]<br />
<br />
* '''[[Angewandte Freimaurersymbolik & -lehre im realen Leben]]''' - Eine der wesentlichen Bestandteile der modernen Freimaurerei sind Symbole. Symbole erreichen Menschen auf einer emotionalen Ebene, wo der reine Verstand nicht hinlangt - Menschen sind schließlich immer Ratio und Emotion. Unser Bruder Jörg Schneider hat zur Symbolik hier, im Freimaurer Wiki, unlängst dies neues Traktat auf Basis seines "Meisterstücks" veröffentlicht.<br />
<br />
* '''[[Traktat: Fake-News, Verschwörungstheorien, Querdenker und der mögliche Umgang damit|Fake-News, Verschwörungstheorien, Querdenker und der mögliche Umgang damit]]''' - Mehr denn je begegnen uns Fake-News, Verschwörungstheorien und Querdenker. Das Ergebnis einer Literatur-Recherche zu den Hintergründen und möglichen Umgangsweisen damit zeigt dieser ausführliche Vortrag.<br />
<br />
* [https://www.azb-bremen.de/ Internet-Auftritt der Loge Anschar zur Brüderlichkeit Bremen]<br />
<br />
* [https://www.bremen.de/visitenkarte/freimaurerloge-anschar-zur-bruederlichkeit-344355#| Visitenkarte der Loge auf Bremen.de]<br />
<br />
* [https://logenhaus-bremen.de/| Webseite des Fördervereins des "Logenhaus Bremen"]</div>AzB-Johttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Angewandte_Freimaurersymbolik_%26_-lehre_im_realen_LebenAngewandte Freimaurersymbolik & -lehre im realen Leben2024-02-09T14:51:41Z<p>AzB-Jo: /* Eine Beschreibung von freimaurerischer Symbolik und Gedanken zur Anwendbarkeit im realen Leben */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Header800.jpg]]<br />
<br />
==Traktat: Angewandte Freimaurersymbolik & -lehre im realen Leben - Januar 2024==<br />
<br />
<br />
<br />
'''von [[Jörg_Schneider|Jörg Schneider]], Mitglied der Loge [[Anschar_zur_Brüderlichkeit|"Anschar zur Brüderlichkeit"]] im Orient Bremen, basierend auf einem Meisterstück.'''<br />
<br />
[[Datei:WuZ Geselle.PNG|mini|right]]<br />
==Kleines Vorwort==<br />
<br />
Der folgende Text ist eine Bearbeitung meines Meisterstücks vor meiner Erhebung im Februar 2024. Er entstand im Herbst/ Winter 2023 und ich habe diese Zeichnung dann im Januar '24, im Alter von 57 Jahren aufgelegt.<br />
Ich habe darin besonders meine Erfahrungen der Gesellen- und Reisezeit und gute Tipps einiger Brüder in lockerer Weise aufgenommen.<br />
<br />
Zu meinem Erstaunen bekam der Text hervorragenden Zuspruch von meinen Brüdern. Besonders freute mich auch der Kommentar eines Bruders, der mir beschied, endlich hätte er mal eine Zeichnung auf Anhieb verstanden und auch etwas damit anfangen können.<br />
Nachdem ich mich zuerst nicht recht getraut habe, diesen doch durchaus kritischen, aber auch selbstkritischen, Text als Meisterstück in dieser Form vorzutragen, gab letztlich die vorbehaltlose Rückendeckung unseres Stuhlmeisters Christian Kassens den Ausschlag. <br />
<br />
Großer Dank geht also an meine geduldigen Brüder der [[Anschar_zur_Brüderlichkeit|"Anschar zur Brüderlichkeit"]]!<br />
<br />
<br />
==Angewandte Freimaurersymbolik & -lehre im realen Leben - Ein Einsatz in freier Wildbahn==<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Liebe Brüder, <br />
<br />
ich beschäftige mich nun seit Anfang des Jahres 2020 mit der Freimaurerei, erst als Suchender, dann als Lehrling und nun, aktuell, als Freimaurer-Geselle.<br />
<br />
Mir scheint dieser Moment eine gute Gelegenheit zu sein, ein weiteres, kleines Zwischen-Resümee meiner fortdauernden Arbeit am inzwischen hoffentlich ansatzweise kubischen Stein zu ziehen und dabei die Gelegenheit zu nutzen, mich nochmals auch mit einigen der wichtigen Freimaurerischen Symbole zu beschäftigen:<br />
<br />
Ich musste selber bei der Ideensammlung zum Meisterstück lachen, als mir die ein wenig absurde Idee kam, die Freimaurerei einmal auf ihre Alltagstauglichkeit in meinem Leben zum Test zu stellen. Sind die freimaurerischen Symbole und Lehrsätze mir inzwischen eine Unterstützung und Hilfe im Alltag? Stelle ich durch die freimaurerische Arbeit persönliche Veränderungen (hoffentlich zum Guten) fest, wie von Anderen so häufig von sich behauptet, - oder ist es nicht dafür bei mir doch immer noch etwas zu früh? Hat die Gesellenzeit Änderungen mit sich gebracht? <br />
<br />
Beim Besuch einer befreundeten Loge hörte ich das intelligente Wort:<br />
"Es ist sicher bitter und vielleicht auch erschütternd für den einen oder anderen Bruder, aber: <br />
Niemand ist ein Freimaurer, wir sind alle höchstens Menschen auf dem Weg, gute, richtige, echte Freimaurer zu werden." <br />
<br />
Ich glaube, darin steckt eine tiefe und wichtige Wahrheit. Diese Erkenntnis soll uns allen auf jeden Fall ein deutlicher Wink (mit dem Zaunpfahl) sein, umso mehr die unbedingt nötige Demut im Verlauf des persönlichen Freimaurer-Seins aufzubauen, desto länger wir uns mit unserer Entwicklung und der Freimaurerei beschäftigen.<br />
<br />
Um das aber auch zu sagen, ich schließe mich hier unserem Bruder René Schon an, der bei „Freimaurergedanken.com“ in einem Text vom 1.9.2023 als Warnung, sich nicht aus falschen Gründen und mit falschen Erwartungen der Freimaurerei anzuschließen, schreibt:<br />
<br />
„Natürlich stimme ich allen Brüdern und Schwestern zu, dass man zum Beispiel sein Amt im Beamtenrat mit dem nötigen Maß an Demut ausführen sollte. Was ich jedoch zum brüderlichen Umgang feststellen muss, ist die Tatsache, dass hier eher Respekt statt Demut gemeint ist.“ <br />
<br />
====[[Winkelwaage]]====<br />
<br />
Unser Bruder bekräftigt dort seine Meinung, Innerhalb der Welt-Bruderkette sollten wir uns unbedingt erinnern, uns auf der Winkelwaage und damit auch mit dem nötigen Respekt zu begegnen.<br />
<br />
Denn er schreibt weiter:<br />
<br />
„Die '''''Forderung''''' nach Demut kommt eher von narzisstisch veranlagten Menschen oder eben Narzissten selbst. Demut vom Gegenüber '''''einzufordern''''' ist eine Möglichkeit, sich selbst zu erhöhen und stillt das unersättliche Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung. <br />
Doch dieses Verhalten sollte ein Maurer, welcher an seinem rauen Stein arbeitet, eigentlich nicht mehr haben. Er sollte eher in sich selbst ruhen.“<br />
<br />
Wenn ich meine Erfahrungen rekapituliere, gerade auch aus der Gesellenzeit, glaube ich, dass aus der freimaurerischen Symbolik bisher entsprechend die Winkelwaage mein liebstes Symbol wurde.<br />
Sie ist nicht nur das Zeichen des ersten Aufsehers, sondern beschreibt symbolisch das Verhältnis der Freimaurer zueinander. Alle Brüder sollten sich auf gleicher Ebene begegnen.<br />
Aber inzwischen habe ich doch häufiger langjährige Freimaurer, oft in gehobener Funktion, beobachtet, oder von ihnen gelesen oder gehört, die respektheischend mit hoch aufgereckten Köpfen durch die Zusammenkünfte schritten und ihre vorgebliche Machtposition durch ein Amt präsentierten.<br />
<br />
Die Winkelwaage steht für "Gleichheit, das gleiche Recht, die gleiche Würdigung aller, die Unterordnung der Vorrechte der Geburt, des Standes oder des Besitzes unter das reine Menschentum. Sie versinnbildlicht auch den sozialen Ausgleich.“<br />
(Aus "Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner"). <br />
<br />
Also werde ich mich bemühen, es im Umgang mit den Brüdern und Schwestern, aber auch den Mitmenschen allgemein, besser zu machen!<br />
<br />
Ich sehe in der Winkelwaage regelrecht ein universelles Symbol für Humanismus schlechthin. <br />
<br />
Humorvoll gesagt würde ich als Zwischenfazit behaupten: <br />
Was sonst könnte Alltagstauglichkeit besitzen, wenn nicht das Symbol der Winkelwaage und das entsprechende Handeln?<br />
<br />
====[[Der 24-zöllige Maßstab]]====<br />
<br />
Steht der 24-zöllige Maßstab beim Lehrling zuerst nur für ein Zeitsymbol, so erweitert sich die Bedeutung später dann auch zur Erinnerung an Mäßigung und den bedachtsamen Umgang mit den psychischen Ressourcen.<br />
<br />
====[[Zirkel]]====<br />
<br />
Bei einem Werk-Gespräch mit einem meiner Brüder schlug er mir vor, in meiner aktuellen Situation einen Zirkel physisch an meinen Arbeitsplatz zu legen, um ihn als Symbol, Inspiration und Denkanstoß zu nutzen.<br />
<br />
Verknüpft mit der Aufforderung „Schau in Dich" bzw. „Erkenne Dich selbst“, dann erweitert um „ Schau‘ um Dich“.<br />
<br />
Der Zirkel ist ja eines von drei Hauptsymbolen der Freimaurerei (mit dem Buch des Heiligen Gesetzes und dem Winkelmaß). Er steht als Symbol für die intellektuelle und emotionale Arbeit des Freimaurers an sich selbst. Der Zirkel kann also auch als Verbindung des einzelnen Freimaurers mit allen anderen Brüdern gesehen werden.<br />
<br />
Dazu steht er als Symbol für allumfassende Menschenliebe, das Gefühlsleben, die seelische Einstellung zur Bruderschaft und zur Menschheit allgemein.<br />
<br />
Ich merke altersgemäß auch, dass ich persönlich nicht mehr die seelische und physische Kraft aufbringe, auf „allen Hochzeiten“ zu tanzen. Es führt also kein Weg darum herum, mich nicht von allem und jedem vereinnahmen zu lassen und das passende Abgrenzen besser zu lernen und vor allem, das Abgrenzen zu praktizieren. <br />
<br />
Das passt gut zum Gesellengrad, der ja auch zur Schulung von Geduld und der Reflexion des eigenen Sozialverhaltens dienen soll.<br />
<br />
Dazu gehört nach meiner Erfahrung, gerade auch bei den Freimaurern, aber auch die besonders schwere Übung, sozialem Druck von außen zu widerstehen und mir bei solcher Abgrenzung selbst möglichst treu zu bleiben.<br />
<br />
Und das Ganze auf eine gute, überlegte und freundliche Art und Weise. Denn es gibt natürlich ständig Anforderungen von Familie, Freunden, Kollegen, Kunden, Mitarbeitern, Bekannten und auch Brüdern, die gerne sähen, wenn man etwas in ihrem Sinne täte, die dies manchmal sogar vehement einfordern. <br />
Es erweist sich als wirklich schwierige Übung für mich, dem nun gegebenenfalls abgewogen, gutmütig und doch bestimmt entgegen zu treten, um selbst noch weiterhin die Anforderungen meines Alltags erledigen zu können. <br />
<br />
Ich sehe den Zirkel dann auch als Symbol, um die Kreise um mein Leben zu ziehen, die als Grenzlinien für den Selbstschutz fungieren sollen.<br />
<br />
Und diese Abgrenzung bedeutet beruflich natürlich auch, manchmal Kundenwünsche zum Beispiel eben nicht zu erfüllen, weil die Erfüllung zu viel Stress bringen würde oder mit meiner persönlichen Einstellung kollidiert.<br />
<br />
Auf der anderen Seite könnte ich mich dabei aber ja auch fälschlich in eine immer kleiner werdende Komfort-Zone einsperren, weil es manchmal als der einfachere, bekannte und sicherere Weg erscheint. Gar nicht zu reden von den finanziellen Konsequenzen, die die Ablehnung von Kundenwünschen im beruflichen Bereich natürlich meistens nach sich zieht. <br />
<br />
Umso interessanter, mein Umfeld zu beobachten, wie jeder auf seine Art und mit wechselndem Erfolg diese Problemstellung angeht. Wohl die meisten Mit-Fünfziger kämpfen unter zunehmender Arbeitsbelastung und abnehmender Leistungsfähigkeit mit dieser Abgrenzungsproblematik. Und Burn-Out ist Dauerthema.<br />
<br />
Hier schließt sich der Kreis, mit „Schau um dich“, was ja auch so viel bedeutet, wie „sei aufmerksam“, aber genauso „sei umsichtig“.<br />
Umsichtigkeit kann zeigen, dass auch Anpassungen und Fortschritte im Leben notwendig sind, neue Ziele auf einen neuen Weg führen können, sich selbst wiederzufinden oder aber neu zu erfinden, sich neu zu entdecken, sich neu zu erfahren und sich vielleicht auch neu zu behaupten.<br />
<br />
Der Einsatz des '''''symbolischen Zirkels''''' bei diesem Thema ist wirklich nicht unproblematisch oder trivial, und kann erhebliche Folgen für Privat- und Berufsleben haben.<br />
<br />
Hier hat mich das Zirkel-Symbol also ganz gut in der derzeitigen Gedankenlage abgeholt, gerade, weil der Zirkel nun als Mahnung an meinem Arbeitsplatz liegt. Auch wenn ich gesehen habe, dass er langsam ein wenig einstaubt. Aber er hat seine Erinnerungsaufgabe für mich ja nun erstmal auch weitestgehend erfüllt.<br />
<br />
====Achtsamkeit====<br />
<br />
Übrigens stößt man bei diesem Thema auch auf die ähnlich gelagerte „Achtsamkeit“, die, wenn auch meistens übersehen, eigentlich durchaus nicht nur die Komponente von „mehr auf sich selber achten“ hat, sondern eine zweite Komponente, wie bei der Entwicklung der Freimaurer auch: Nämlich nicht, sich nur selber mehr in den Vordergrund zu rücken, sondern im Gegenteil, leise zu sein und bewusst das Drumherum wahrzunehmen, besonders auch die Menschen, die einen umgeben. Eben bei den Freimaurern abgebildet durch „schau‘ um dich“. <br />
<br />
====[[Winkelmaß]]====<br />
<br />
Den passenden Gegenpart zum Zirkel findet der Freimaurer im Winkelmaß, einem weiteren Teil der „drei großen Lichter“ mit Zirkel und dem „Buch des heiligen Gesetzes“.<br />
<br />
Der Winkel zeigt eher das Handeln nach Vernunft und Gesetz. Er gilt auch als Symbol für die Gewissenhaftigkeit. <br />
Am rechten Winkel des Winkelmaßes soll der Freimaurer seine Handlungen ausrichten, nach Recht und Menschlichkeit. Das Winkelmaß findet sich ja daher auch als Amtsabzeichen des Meisters vom Stuhl.<br />
<br />
Der Winkel soll dabei Mahnung sein, möglichst uneigennützig, angetrieben von eigener Motivation, ohne äußeren Zwang, im Rahmen des Rechts und der Pflichten zu handeln.<br />
<br />
Im Winkel finde ich die Tugenden, die wir wohl alle oft „vorgebetet“ bekamen: <br />
Gesetzestreue, Rechtschaffenheit, Geradlinigkeit, Ehrlichkeit…<br />
Aber letztlich auch einen Hinweis auf das erforderliche Rückgrat, diese Tugenden auch gegen vorhandene Umstände zu leben! <br />
<br />
====Winkel und Zirkel zusammen====<br />
<br />
Der Winkel und der Zirkel. <br />
Sie stoßen im Ritual aufeinander:<br />
Liegt der Winkel im Lehrlingsgrad noch auf dem Zirkel, sind beide im Gesellengrad schon auf dem Buch des heiligen Gesetzes liegend verschränkt, eine Seite des Winkels liegt bereits auf dem Zirkel.<br />
Der Geist mit seiner Logik beginnt hier symbolisch, die Gefühle und Vorurteile zu beherrschen und deutet an, dass Freimaurer mit wachsendem Wissen und zunehmender Erfahrung, dem Sieg des Geistes, zu Meistern ihrer selbst werden sollen. <br />
<br />
====[[G|Der Buchstabe G]]====<br />
<br />
Im Ritual heißt es:<br />
„Nun wird es Deine Aufgabe sein, den Winkel mit dem Zirkel zu vereinen, der Buchstabe „G“ wird Dir dabei helfen.“<br />
<br />
Dabei steht der Buchstabe „G“, der fünfte Buchstabe im Alphabet, je nach Auslegung, für Geometrie, die fünfte Wissenschaft der sogenannten sieben freien Künste der Antike (Grammatik, Rhetorik, Dialektik bzw. Logik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie unter Einschluss der Astrologie). Er steht aber genauso auch für Gott und Gnosis (Erkenntnis). <br />
(lt. Freimaurer-Wiki)<br />
<br />
Wie das Freimaurer-Wiki beschreibt, tendiert die neuere Forschung hingegen eher zu einer anderen Interpretation. Sie führt das 'G' auf kabbalistische Einflüsse in der Freimaurerei des 18. Jahrhunderts zurück und meint, das 'G' sei ursprünglich eine '6' gewesen. Diese '6' stehe für die 6. Sphäre, das Sonnenzentrum im kosmischen Diagramm der Kabbalah (Überlieferung). Diese Sphäre sei das sog. 'Ich-Zentrum' des Diagramms, quasi der Bereich der Selbstfindung. <br />
<br />
Ich denke, hier würde sich damit wieder der Kreis zu „Erkenne Dich selbst“ schließen.<br />
<br />
Geometrie meint, die nach ewigen Grundgesetzen zu befolgende sittliche Ordnung einer geistigen Welt. „Die Kenntnis der Geometrie hilft dem Freimaurer, das rechte Maß und Verhältnis aller Dinge zu finden.“ (Aus „Unterweisung im Gesellengrad, Instruktion 1927, Reuss Theodor).<br />
<br />
Ich verstehe es so, dass erst die Zusammenführung von Verstand und Gemüt bzw. Gefühl zu einer höheren Bewusstseinsebene führt. Verstand und Gemüt fördern sich dabei gegenseitig. Beide arbeiten und entwickeln sich dabei untrennbar zusammen.<br />
<br />
====[[Flammender Stern|Der flammende Stern]]====<br />
<br />
Ergänzt wird die Symbolik im Ritual des Gesellengrades dann noch vom flammenden Stern, als wichtigem Sinnbild der Vernunft, des logischen Denkens, der Wahrheitssuche und natürlich des ewigen Lichts, aber auch der Menschenliebe.<br />
Ein leuchtender Wegweiser, auch im Dunklen, in Richtung des Guten und Wahren. <br />
<br />
====Ideale Freimaurer in freier Wildbahn====<br />
<br />
Ich überlege, wie ich im Leben aus diesen Erfahrungen einen Nutzen ziehen kann.<br />
Jeder kommt im Leben in Situationen, in denen verschiedene Handlungsweisen und Entscheidungen möglich sind. Mit etwas Glück habe ich dann im Zweifel die Zeit, um in Ruhe mein Vorgehen zu überlegen.<br />
<br />
Hilft manchmal in besonders schwierigen Fällen eine Liste von Argumenten und möglichen Vorgehensweisen, Pro und Contra, so passiert es aber manchmal auch, dass die linke Seite der Waage gleich schwer wiegt, wie die Rechte.<br />
Oder mir widerstrebt die einfachste, naheliegende oder auch sozial erwünschte Handlungsweise schlicht, warum auch immer.<br />
<br />
Mir kam in so einer Situation die Frage in den Kopf, wie wohl ein nahezu idealer Freimaurer handeln würde.<br />
Getreu der Idee, „handele im Zweifel so, wie ein guter Mensch handeln würde“, vielleicht auch ein guter Freimaurer, die beste denkbare, vorbildliche Version von mir.<br />
Handele also wie ein '''''Vorbild''''', wenn möglich.<br />
<br />
Während ich mich in den vergangenen Wochen mit diesen Gedanken beschäftigte, fiel mir auch noch eine moderne Version dieser Maxime auf. Im aktuellen Helden-Film „Captain Marvel“ lautete der Rat:<br />
<br />
„Sei der beste Mensch, der Du sein kannst.“<br />
<br />
====Vorbild Freimaurer====<br />
<br />
Aber das ist einfacher gesagt, als getan.<br />
Denn wie sähe so ein Vorbild-Freimaurer wohl aus? Einer von den zuvor erwähnten Herren mit gerecktem Hals und vor Stolz geschwellter Brust, völlig sicher in dem persönlichen Glauben, im Besitz einer freimaurerischen Kenntnis und Wahrheit zu sein, die ihn weit von den „Profanen“ abhebt?<br />
<br />
Ich glaube kaum.<br />
<br />
Und Erich Kästner ergänzte so schön:<br />
„Man muss mehrere Vorbilder haben, um nicht eine Parodie eines einzelnen zu werden.“ <br />
<br />
Allerdings kann es sich auch lohnen, nicht nur nach positiven Persönlichkeiten im Umfeld Ausschau zu halten. Auch die negativen Vorbilder, von denen ich mich natürlich eher abgrenzen möchte, verraten sicher viel über meine Werte und Ziele.<br />
<br />
====Viele freimaurerische Tugenden====<br />
<br />
Schon in den Unterweisungen im Gesellengrad wird bei „Vertiefung der allgemeinen freimaurerischen Tugenden“ Kritikfähigkeit und Demut eingefordert“ (Unterweisungen im Gesellengrad 2012, Seite 48ff), zusammen mit einer fast beliebigen Vielzahl weiterer Anforderungen: <br />
Sind es bei Freimaurer-Lehrlingen etwa Pflichtbewusstsein, Ausdauer, Fleiß, Stärke und Treue, so kommen bei den Gesellen Verschwiegenheit, Beharrlichkeit, Disziplin, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Gehorsam, Mäßigung, Selbstbeherrschung, Zurückhaltung, Kritikfähigkeit, Kameradschaft, Vernunft, Glaube, Nächstenliebe, Hoffnung (vielleicht treffender als Optimismus beschrieben), Weisheit, Gelassenheit und Ruhe, geistige Schönheit, Standhaftigkeit, Mut, Furchtlosigkeit, Stärke des Geistes und nicht zuletzt auch Friedfertigkeit, Güte, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit im Sinne des Freimaurerischen Winkelmaßes dazu. <br />
Und das dann aber bitte alles im richtigen Maß, denn auch in diesem Fall könnte man sagen: „Die Dosis macht das Gift“.<br />
Wer etwa meint, Beharrlichkeit und Standhaftigkeit im Ausmaß einer ausufernden Sturheit und Kompromisslosigkeit auszuleben, ist ganz sicher sehr weit von meinem gesuchten freimaurerischen Vorbild entfernt.<br />
<br />
Ich kenne niemanden, der auch nur im Entferntesten an diese komplexe Anforderung heran reicht, den ich mir als Vorbild hernehmen könnte.<br />
Aber das bedeutet auf der anderen Seite ja nicht, nicht trotzdem zu versuchen, diese Ideale wenigstens im Ansatz im Alltag zu erreichen. Das Setzen hoher Ziele ist vielleicht nicht der schlechteste Weg.<br />
<br />
Den Grund für die Bemühungen liefert alleine schon das schöne Zitat von Paulo Coelho: <br />
„Die Welt verändert sich durch dein Vorbild, nicht durch deine Meinung.“<br />
<br />
Und wie schon oben angemerkt, scheint es unmöglich zu sein, ein echter, wirklicher Freimaurer zu sein.<br />
<br />
Es ist wohl höchstens möglich, sich auf den Weg zu diesem Ziel zu begeben.<br />
Ein beachtenswerter Tipp, den ich bei meiner Recherche zum Thema „Vorbilder“ gefunden habe, hat mich besonders beindruckt. Dort heißt es:<br />
„Stärke andere Menschen“, um selber ein Vorbild zu sein.<br />
Die Fähigkeit, andere zu stärken, „Empowerment“, ist die Fähigkeit, die viele Vorbilder mitbringen. Sie machen andere Menschen nicht klein, sondern versuchen im Gegenteil, sie zu stärken und vorwärtszubringen. <br />
Also: Nicht von oben herab belehren, um andere klein – und sich selber vermeintlich größer erscheinen zu lassen. Sondern das Gegenüber lehren, um es im Alltag aufzubauen. (www.lernen.net/artikel/vorbilder-beispiele-25937/)<br />
<br />
Dieser moderne Gedanke kommt mir bei der Freimaurerei, wie ich sie bisher erlebte, deutlich zu kurz. Dort wird doch, nach meiner Beobachtung, eher immer noch von alten preußischen und soldatischen Tugenden als vorbildlich ausgegangen, mit entsprechender Unterordnung der Personen und deutlichen Hierarchien. (Zum Beispiel in den Unterweisungsbüchern, die auf fast keiner Seite versäumen, die Lernenden als kleine, unwissende Schüler hinzustellen und sogar so zu benennen).<br />
<br />
Der angeführte Artikel von „Lernen.net“ schlägt dagegen vor, die eigenen Fähigkeiten nicht nur für sich selber zu nutzen, sondern auch für andere. Sein Wissen zu teilen, Anfänger zu unterstützen und bereit zu sein, nach Möglichkeit auch mal uneigennützig für jemand anderen in die Bresche zu springen.<br />
<br />
Dieser Gedanke fühlt sich für mich sehr freimaurerisch an. <br />
<br />
Auch wenn Freimaurerei letztlich wohl eine egoistische Sache ist:<br />
Man arbeitet an dem eigenen rauen Stein. Es geht um Selbsterkenntnis mit dem Antrieb, sich weiterzuentwickeln, und das wiederum ist sicherlich ein egoistisches Thema im eigentlichen und besten Sinne (wie ich treffend in einem Traktat des Freimaurer-Wiki gelesen habe).<br />
<br />
Und mir drängt sich auf, dass die Suche nach einem Vorbild durchaus auch als Suche nach dem flammenden Stern verstanden werden kann, der Suche nach dem leuchtenden Wegweiser im Dunklen, der einem die Richtung weist.<br />
<br />
Als Freimaurer, egal in welchem Erkenntnisstand und Grad, wird einem gesagt, sich ständig und immer wieder selbst zu prüfen und zu schauen, ob man auf dem rechten und somit winkelgerechten Weg ist. Im Prinzip beschreibt der Begriff Freimaurer eben den Idealzustand, den wir aber zu Lebzeiten nie erreichen können. Somit sind wir alle, so leid es dem ein oder anderen vielleicht tun mag, eben eigentlich keine Freimaurer, sondern wollen irgendwann welche werden.<br />
<br />
====Aufbruch====<br />
<br />
'''Aber es ist nicht das Wichtigste anzukommen. Es ist wichtiger aufzubrechen. Der Weg ist eben das Ziel der möglichst andauernden und gemeinsamen Wanderung auf diesem Weg der Erkenntnisse und hin zum ‚Licht‘.'''<br />
<br />
<br />
In diesem Sinne möchte ich nun passend mit meinem Wahlspruch schließen:<br />
<br />
'''''Du musst mit allem rechnen, - auch mit dem Guten!'''''<br />
<br />
<br />
<br />
Ich bedanke mich besonders bei meinen Logenbrüdern der „[[Anschar_zur_Brüderlichkeit|Anschar zur Brüderlichkeit]]“ für ihre Unterstützung und Hilfe.<br />
<br />
Es geschehe also!<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Quellen====<br />
<br />
<br />
<br />
Quellen für den Text waren unter anderem:<br />
<br />
- Buchautor René Schon auf https://hagenunterwegs.com/tag/winkelwaage/<br />
<br />
- https://www.freimaurergedanken.com<br />
<br />
- Internationales Freimaurer-Lexikon<br />
<br />
- https://www.freimaurer-wiki.de<br />
<br />
- Traktat: „[[Traktat:_Geometrie%3F_Fragen_%26_Antworten]]“ aus „Freimaurer-Wiki“<br />
<br />
- „Unterweisungen im Gesellengrad“, 2012<br />
<br />
- Reuss Theodor, „Unterweisung im Gesellengrad“, Instruktion 1927 <br />
<br />
- https://www.kom.de/medien/warum-es-so-schwer-ist-ein-vorbild-zu-haben/ <br />
<br />
- https://www.lernen.net/artikel/vorbilder-beispiele-25937/<br />
<br />
- https://www.strussundclaussen.de/karriere-blog/beitraege/vorbilder-wie-wir-von-ihnen-fuer-die-eigene-entwicklung-profitieren-koennen/<br />
<br />
- https://instahelp.me/de/magazin/selbstwert/vorbild-nachahmen-erwuenscht/<br />
<br />
- https://www.weiler-seminare.de/blog/item/59-fuehrungsvorbilder<br />
<br />
- https://www.studienstrategie.de/motivation/vorbilder-idole-zitate/<br />
<br />
- https://wpgs.de/fachtexte/vorbild-sein-fuehrung-vorbildfunktion/<br />
<br />
- https://www.iu.de/magazin/karriere-vorbilder/<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
* [[Anschar_zur_Brüderlichkeit|"Anschar zur Brüderlichkeit"]]<br />
<br />
* '''[[Traktat: Fake-News, Verschwörungstheorien, Querdenker und der mögliche Umgang damit|Fake-News, Verschwörungstheorien, Querdenker und der mögliche Umgang damit]]''' - Mehr denn je begegnen uns Fake-News, Verschwörungstheorien und Querdenker. Das Ergebnis einer Literatur-Recherche zu den Hintergründen und möglichen Umgangsweisen damit zeigt dieser ausführliche Vortrag.<br />
<br />
* [https://www.azb-bremen.de/ Internet-Auftritt der Loge Anschar zur Brüderlichkeit Bremen]<br />
<br />
* [https://www.bremen.de/visitenkarte/freimaurerloge-anschar-zur-bruederlichkeit-344355#| Visitenkarte der Loge auf Bremen.de]<br />
<br />
* [https://logenhaus-bremen.de/| Webseite des Fördervereins des "Logenhaus Bremen"]<br />
<br />
* {{Traktatliste}}<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Angewandte Freimaurersymbolik & -lehre im realen Leben}}<br />
[[Kategorie:Traktate]]</div>AzB-Bremenhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Der_historische_Freimaurerteppich_im_Wien_MuseumDer historische Freimaurerteppich im Wien Museum2024-01-19T11:59:16Z<p>Rudirabe37: </p>
<hr />
<div><imagemap><br />
Datei:ÖFlag.jpg|220px|rechts|<br />
default [[:Kategorie:Österreich|Go to Österreich]]<br />
desc none<br />
</imagemap><br />
<br />
===Ein alter Herr in neuem Glanz===<br />
<br />
'''Zweieinhalb Jahrhunderte ist er alt! Und jetzt kann er endlich wieder gezeigt werden, der historische Wiener Freimaurerteppich (in Österreich: „Tapis“, jedoch nicht französisch ausgesprochen, sondern deutsch mit Betonung auf der ersten Silbe). 2023 wurde er von Profis des Wien Museums restauriert. Und seit Dezember desselben Jahres wird er in der Dauerausstellung des innen und außen völlig runderneuerten Wien Museums gezeigt. Von [[Rudi Rabe]]'''<br />
<br />
'''Was der schon alles hinter sich hat!''' <br />
<br />
Nach dem habsburgischen Freimaurerverbot in den 1790ern wurde der Teppich am damaligen Stadtrand (heute: Erster Wiener Bezirk) in einer Eisenkiste vergraben und vergessen. Fast sieben Jahrzehnte danach wurde er beim großen Ringstrassenbau wieder gefunden, und noch einmal drei Jahrzehnte danach vom Wien Museum aus Privatbesitz erworben. Und nun ist er wieder da: von Könnern sensibel restauriert, zu sehen unter Glas in der „Freimaurer-Ecke“ des Museums am Wiener Karlsplatz. Der Teppich ist aus Ziegenleder und Jute; er ist bemalt. <br />
<br />
[[Bild:WienMuseum-FM-Teppich senkrecht.png|links|500px|Technik: Gewebe in Leinwandbindung mit schwarzer Malschicht aus Ölfarbe und weißen, teilweise schwarz bemalten Applikationen aus Ziegenleder; diese sind aufgeklebt und aufgenäht. Ringsum ist der Tapis mit einer gewebten Borte eingefasst.]]<br />
<br />
===„100 x WIEN - Highlights aus dem Wien Museum Karlsplatz“===<br />
<br />
In diesem von Wien Museum 2011 herausgegebenen Buch ist der Freimaurerteppich eines der abgebildeten Exponate. Und dabei steht der folgende erklärende Text, den uns das Museum dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat.<br />
<br />
'''Freimaurerteppich (Tapis), um 1780''' <br><br />
'''Leder mit Applikationen''' <br><br />
'''bemalt, 215 x 95 cm''' <br><br />
'''Inv.-Nr. 159.295''' <br><br />
'''Ankauf aus Privatbesitz, 1890'''<br />
<br />
Reiche Symbolik und geheimes Ritual sollen die Freimaurer in der Verfolgung ihrer Ideale bestärken und leiten. Der sogenannte Tapis symbolisiert für den Freimaurer das Abbild der Welt. Bei der rituellen Arbeit, über deren Inhalt die Freimaurer durch ein Gelöbnis zur Verschwiegenheit verpflichtet sind, wird er im Logenraum aufgelegt und darf nicht betreten werden. Meistens zeigt er Gegenstände aus dem Steinmetzhandwerk, dem Kosmos und der Mystik. <br />
<br />
Eine umlaufende musivische Bordüre, die auf eingelassenen Kartuschen die Worte OST, VEST, NORD und SUD trägt, umrahmt auf diesem Exemplar folgende Symbole: Vereinigungsband, Winkelmaß, Sonne, Mond, Flammender Stern, Rauer Stein, Behauener Stein, Senkblei, Bibel, Setzwaage, Kelle, Zweiköpfiger Hammer, Säule Jachin, Sieben Stufen, Säule Boas und Musivisches Pflaster.<br />
<br />
Diese Symbole verweisen auf die Wurzeln der Freimaurerei. Der gängigsten Theorie zufolge ist der Freimaurerbund aus der mittelalterlichen Bruderschaft der Steinmetze und deren Bauhütten hervorgegangen. Der Sakralbau als Aufgabe der mittelalterlichen Bauhütten galt als Sinnbild göttlicher Ordnung, mit seiner Ausführung verbanden sich religiöse Vorstellungen, moralisch-ethische Werte und besonders rituelle Handlungen. Fachkenntnisse, die vor allem im Bereich der Statik und Geometrie lagen, wurden geheim gehalten. Die durch Europa wandernden Gesellen fanden in einer fremden Bauhütte nur dann Aufnahme, wenn sie sich durch geheime Passworte und Zeichen zu erkennen geben konnten.<br />
<br />
Auch die Freimaurerei, die sich in dieser Tradition als symbolische Baukunst versteht, gliedert sich in die Grade Lehrling, Geselle und Meister.<br />
Für ihre Arbeit am Bau der idealen Gesellschaft werden den Freimaurern unterschiedliche Werkzeuge zugewiesen. Die Lehrlinge „arbeiten" mit Maßstab und Spitzhammer am Rauen Stein, die Gesellen mit Hammer, Meißel, Lineal und Stemmeisen am Behauenen Stein, während der Meister zur „Arbeit“ auf dem Reißbrett Maßstab, Winkelmaß und Zirkel benötigt.<br />
<br />
Der Tapis wurde um 1860 im Zuge von Stadterweiterungsarbeiten in der Nähe der heutigen Oper, in einer eisernen Kiste vergraben, aufgefunden.<br />
Vermutlich wurde er nach Aufhebung der Wiener Logen um 1794 dort versteckt. (WS)<br />
<br />
[[Datei:Wien Museum Freimaurerteppich Restaurierung-1.png|300px|links|thumb|Die Restaurierung so eines historischen Kunstwerks ist eine komplexe Technik. Außerdem entwickeln sich die Methoden ständig weiter. Ein kleines Beispiel (Teppich von hinten): Dieser Riss wurde schon vor Jahrzehnten einmal geschlossen, aber es hat sich auf Dauer nicht bewährt. Also vorsichtiges Ablösen des alten Flickens ...]]<br />
[[Datei:Wien Museum Freimaurerteppich Restaurierung-2.png|300px|rechts|thumb|... gefolgt von einem Test „mit einem etwas größeren Flicken: heißversiegelt mit dem für dieses Objekt adäquaten Klebemedium Lascaux Acrylkleber 498 HV : 303 HV = 2:1“. Auf diese komplizierte Weise und mit vielen weiteren Methoden musste der ganze Teppich in der Werkstätte des Museums behandelt werden. Das dauerte mehrere Monate.]]<br />
<br />
<br clear="all"><br />
===Was ist ein Freimaurerteppich?===<br />
<br />
'''Erklärung im [[Internationales Freimaurer-Lexikon|Internationalen Freimaurer-Lexikon]]:'''<br />
<br />
Teppich (Tapis). Die Bodenzeichnung aus welcher sich der freimaurerische Teppich, die [[Arbeitstafel]], entwickelt hat, ist uraltes folkloristisches Gut, auf dessen Bedeutung hier nicht näher eingegangen werden kann. Es sei nur auf die Bodenzeichnungen der Kulthandlung primitiver Völker, so der Australier oder der Hopi-Indianer u. a, hingewiesen. Ebenso auf die verschiedenen Bodenzeichnungen der Magier und [[Alchimie|Alchimisten]]. Der Zweck der Zeichnung war ursprünglich, einen geweihten Raum abzustecken und dadurch Unbefugte fernzuhalten.<br />
<br />
Diese Symbolzeichnungen wurden auf den Boden gezeichnet, dort, wo die Versammlungen um einen runden Tisch stattfanden, wie bei alten Schmiedegilden ([[Robert Freke Gould|Gould]] History), wurde eine Symbolzeichnung auf dem Tische mit Kreide angelegt.<br />
Die ältesten Freimaurerlogen zeichneten die Symboltafeln mit Kreide und Kohle auf den Boden der Wirtsstube, in der sie sich versammelten. Das "Drawing on the floor of the Lodge" war Aufgabe des Logendieners oder [[Tyler]]s, der dafür besonders bezahlt wurde.<br />
<br />
Da man vor Überraschungen nie sicher war, gehörten zum Inventar der Loge "Mop and Pail", ein Schrubber und ein Eimer, um die Zeichnung im Bedarfsfalle schnell auslöschen zu können. Späterhin wurden die Konturen mit Bändern und Reißnägeln abgesteckt. Aber auch diese bewährte sich nicht (die Jerusalem Lodge in London konnte 1772 eine Meisterarbeit nicht abhalten, weil der Tyler statt des Meister-Teppichs nur den Lehrlings Teppich gezeichnet hatte!) und so ging man zu Malereien über, die zum Schlusse der Arbeit zusammengerollt werden konnten.<br />
<br />
Die Hamburger Loge hatte 1738 in ihrem Inventar ein Stück schwarzer Wachsleinwand, einen Strick zum Ziehen der Linien und einen Zirkel. Schon 1739 hatte in Edinburgh ein Malermeister einen Teppich in der Auslage, der von der Loge schnell aufgekauft wurde.<br />
<br />
Heute ist die Symboltafel in Teppich-Form namentlich in den deutschen, holländischen, mitteleuropäischen Logen üblich. Sie wird vielfach bei jeder Arbeit feierlich enthüllt, enthält die Symbole des bearbeiteten Grades, die bei der Aufnahme oder Beförderung erklärt werden, ist also eine Art Lehrbuch, Leitfaden sichtbarer Sinnbilder der Freimaurerei. In England und Amerika ist an Stelle des Teppichs ein gemaltes Reißbrett, [[Tracing Board]] oder Trestle Board, in Gebrauch, das an einer bestimsten Stelle des Tempels steht.<br />
<br />
Die Teppiche sind namentlich im 19. Jahrhundert besonders künstlerisch entwickelt worden, obgleich im Grund der malerische Teppich nicht als Schmuckstück gelten soll. Die Figuren sind ja nicht nach künstlerischen Gesichtspunkten geordnet, sondern folgen einer sachlicher Zusammenstellung. Einige deutsche Großlogen schließen jede Farbenwirkung aus; Die Figuren sind in Weiß auf schwarzem Grund gehalten. Sehr interessante Teppiche besitzt in Großer Zahl das [[Deutsches Freimaurer-Museum Bayreuth|Freimaurermuseum]] in Bayreuth (siehe auch [[Kirkwall Kilwinning Scroll]]).<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Teppich]]<br />
*[[2024: Die Freimaurer im neuen Wien Museum]]<br />
*[[Österreich]]<br />
<br />
==Links==<br />
* https://www.wienmuseum.at</div>Rudirabe37https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Bearbeiten_von_%E2%80%9ERezensionen:_Die_Macht_der_Geheimb%C3%BCnde_von_Hannes_Kohlmaier%E2%80%9CBearbeiten von „Rezensionen: Die Macht der Geheimbünde von Hannes Kohlmaier“2024-01-18T09:46:33Z<p>Jens Rusch: /* Autor */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Kohlmeier.jpg|mini|rechts|Buchtitel, Verlagsangabe]]<br />
<br />
== Rezensionen ==<br />
[[Datei:Media.jpg|mini|rechts]]<br />
Die Macht der Geheimbünde.<br />
Freimaurer, Rosenkreuzer, Kabbalisten.<br />
Wer sie sind, welche Ziele sie verfolgen und welchen Einfluss sie haben,<br />
256 Seiten, 15 Euro, riva Verlag,<br />
München 2022, ISBN 978-3-7423-2013-1<br />
<br />
Die MACHT der GEHEIMBÜNDE<br />
<br />
Freimaurer, Rosenkreuzer, Kabbalisten<br />
<br />
„Der Autor ist verantwortlicher Redakteur und Blattmacher bei BILD Süd.“ Ich vermute, viele Leser werden diese<br />
Klappentext-Information weniger biografisch, denn als Warnhinweis verstehen.<br />
Erfahrungsgemäß wittern die meisten spätestens an dieser Stelle jede Menge Verzerrungen und Falschmeldungen – Sensationsjournaille eben.<br />
Doch selten war ein Vorurteil so unbegründet wie in diesem Fall.<br />
Hannes Kohlmaier recherchierte für das „Vier-Buchstaben-Blatt“ in Sachen „Geheimbünde“ unvoreingenommen, sorgfältig und vor allem intensiv. Dabei stieß er allerorten auf offene Türen. Ob Freimaurer, Rosenkreuzer, Druiden, Kabbalisten, Schlaraffen, Guglmänner oder Hexen, alle hießen ihn willkommen und gaben bereitwillig Auskunft über ihr Tun.<br />
<br />
Kohlmaier zeigte sich bei allen Besuchen als neugieriger Zuhörer. Nicht an Enthüllungen war ihm gelegen, sondern an Verständnis zum eigentlichen Zweck der Bünde. Immer wieder suchte er auch nach Querverbindungen, nach dem berühmten „roten Faden“, nach eventuellen Gemeinsamkeiten dieser „diskreten Gesellschaften“.<br />
Beeindruckend finde ich die Offenheit und geistige Flexibilität des Reporters, den ich bei all seinen anschaulich geschilderten Begegnungen als wissbegierigen Gast empfinde und keineswegs als jemanden, der versucht, irgendjemandem irgendwelche Geheimnisse zu entlocken.<br />
Manchmal sind die Inhalte der Vereinigungen auf den ersten Blick ähnlich, zum Beispiel bei Freimaurern und Rosenkreuzern. Manchmal entdeckt man Berührungen und man erkennt die gemeinsamen Ursprünge, wie bei den Schlaraffen als Parodie auf die Freimaurer. Überhaupt keine Berührungspunkte mit anderen Vereinen haben die Guglmänner, die nur in Oberbayern mit einer überschaubaren Mitgliederzahl existieren und die das Andenken an Leben und Tod des Königs Ludwig II., ihres „Kini“, pflegen. Sie sind die Ausnahme aller Bünde, die der Autor besuchte. Alle anderen zeigten eine spürbare Nahbarkeit, wohltuende Gesprächsbereitschaft und ein großes Maß an Geselligkeit.<br />
<br />
Kohlmaier unterscheidet wohltuend zwischen diskreten Vereinigungen und hysterischen Verschwörungstheoretikern, die gerade seit Beginn der Corona-Krise eine ebenfalls epidemische Verbreitung fanden und finden.<br />
<br />
Der Titel des Buchs fragt unterschwellig nach der „Macht der Geheimbünde“. Der Inhalt des Buchs gibt die Antwort: Statt Macht findet man Geselligkeit, statt Geheimnissen Informationen, manchmal sogar Inspiration.<br />
<br />
„Die Macht der Geheimbünde“ bietet aufschlussreiche Einblicke in eine Vielzahl von Gruppierungen, die scheinbar am Rand der Gesellschaft wirken, aber dennoch ein vitaler Teil von ihr sind. Gemeinschaften, die sich um die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Mitglieder bemühen und das Beisammensein pflegen. Jede wirkt auf ihre Art, mit ihren Ritualen, mit ihren definierten Zielen. Der angenehme, lockere Schreibstil des Autors macht diese Exkursionen zu einer spannenden Reise, an der man gerne teilnimmt.<br />
<br />
[[Gerd Scherm]]<br />
<br />
== Autor ==<br />
[[Datei:KohlmaierHumanität.jpg|mini]]<br />
[[Datei:Kohlmaier.jpg|mini]]<br />
[[Datei:Münchner Merkur.jpg|mini]]<br />
Hannes Kohlmaier (Jahrgang 1970) ist Journalist, Zauberkünstler und war Mitglied der Freimaurer-Loge Zu den Drei Pfeilen in Nürnberg.<br />
2018 und 2019 drehte er für BILD.de eine exklusive Videodokumentation, für die er verschiedene Logen von Freimaurern, Rosenkreuzern, Kabbalisten, Druiden, Schlaraffen, Niederländtern und Guglmännern besuchte und sie bei ihren Ritualen filmen durfte (https://www.bild.de/bild-plus/news/inland/news-ausland/freimaurer-und-ihre-verborgene-macht-video-doku-ueber-logen-geheimbuende-68836830.bild.html).<br />
<br />
Aus dieser Anfangsrecherche entwickelte sich ein Sachbuch, das 2022 im Münchner Riva-Verlag („Die Macht der Geheimbünde“) erschien.<br />
Neben den Reportagen aus seinen Logen-Besuchen findet sich darin auch Kohlmaiers Recherche zur Übernahme der Erlanger Freimaurerloge durch die Nazis am 13. Juli 1933 durch SS und SA. Darin enthalten bis dato unbekannte Fotos der Täter, die bei diesem Anlass in und vor dem beschlagnahmten Logengebäude mit vorgefundenen Ritualgegenständen posieren.<br />
<br />
Das Buch hat auch ein Geheimnis, das dem Leser verborgen bleibt: Im Text hat Kohlmaier einen unauffälligen Code eingebaut, der für ein von ihm entwickeltes mentales Zauberkunststück („Gottes Werk und Teufels Beitrag“) benötigt wird. Das frei erhältliche Buch ist deshalb auch ein Bühnen-Requisit, das bei der Deutschen Zaubermeisterschaft im Mai 2022 (Fürstenfeldbruck) bei einem Seminar als Neuheit vorgestellt und danach von Zauberkünstlern in ihre Programme integriert wurde.<br />
<br />
Hannes Kohlmaier arbeitet als Leitender Redakteur für BILD und lebt mit seiner Familie bei München. Nach eigenen Angaben trat er vor Erscheinen des Buches „aus Gründen der journalistischen Unabhängigkeit“ in bestem Einvernehmen aus seiner Loge aus.<br />
<br />
== Kontakt ==<br />
== Siehe auch ==<br />
== Links ==<br />
*[https://truestory.podigee.io/23-hannes-kohlmaier-1?fbclid=IwAR2dDw_H-HWkPeOpYVFBcn96gRHLm9ZkTOY9al7U6zoyi-op7cn1dvlhJPk True Story]<br />
*[https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=OtqwiDdt4g0&fbclid=IwAR0tr19f_V7QivJFV3laZhyZbj1v-AI5WCItiGkrHaotQbSm3HRG_NPyyqs YouTube: Wie Hannes Kohlmaier zur Freimaurerei kam ]Hannes Kohlmaier landet vor 15 Jahren durch Zufall bei einem Logentreffen der Freimaurer. Der Journalist trat der Loge bei und durchlief vom Lehrling bis zum Meister alle Ränge. 2022 trat er aus und schrieb ein Buch über alles. Wir haben Hannes eure Fragen gestellt!<br />
<br />
• Die Macht der Geheimbünde, Trailer zu... <br />
Buch: https://www.amazon.de/-/en/Hannes-Koh...<br />
<br />
<poem>00:00 Intro<br />
00:26 Was genau sind Freimaurer?<br />
01:21 Was wollen Freimaurer bezwecken?<br />
01:46 An was glaubt ihr?<br />
02:42 Warum bist du beigetreten?<br />
04:26 Kann jeder Freimaurer werden?<br />
05:07 Muss man einen Mitgliedsbeitrag zahlen?<br />
05:31 Haben Freimaurer politischen Einfluss?<br />
06:41 Gab es in der DDR auch Freimaurerei?<br />
07:41 Was ist der Unterschied zwischen Freimaurern und Illuminaten?<br />
08:35 Wieso gibt es etliche Verschwörungen über die Freimaurerei? <br />
10:02 Dürfen Frauen auch Freimaurer werden?<br />
11:09 Wie steigt man von Rang zu Rang auf?<br />
12:00 Welche Rituale werden im Tempel durchgeführt?<br />
13:09 Weißt du Dinge, über die du nicht sprechen darfst?<br />
14:02 Warum bist du ausgetreten?<br />
15:04 Befürchtest du Konsequenzen nach deinem Austritt?<br />
15:24 Wie haben Leute deiner Loge auf dein Buch reagiert?<br />
16:01 Was hat dir die Zeit dort Positives mitgegeben?<br />
</poem></div>Jens Ruschhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php/2024:_Die_Freimaurer_im_neuen_Wien_Museum2024: Die Freimaurer im neuen Wien Museum2024-01-08T20:29:51Z<p>Rudirabe37: </p>
<hr />
<div><imagemap><br />
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</imagemap><br />
[[Bild:WienMuseum von außen.jpg|250px|thumb|links|Das architektonisch aufgestockte und völlig neu gestaltete Wien Museum. Foto: Lisa Rastl]]<br />
'''Mit seiner einzigartigen Sammlung hochkarätiger Kunstwerke und historischer Exponate bietet das renommierte Wien Museum in seinem 2023 erweiterten Haupthaus am Wiener Karlsplatz Einblicke in die Stadtgeschichte. Die sehenswerte Dauerausstellung “Wien. Meine Geschichte” erzählt als chronologischer Rundgang die Geschichte der Stadt ̶ von der ersten Besiedelung bis in die Gegenwart. Auf diesem Weg gibt es auch eine kleine Zone, die man als „Freimaurer-Ecke“ bezeichnen könnte. [[Rudi Rabe]] hat sie besucht, die folgenden Fotos geschossen und daraus eine kleine Illustrierte gestaltet. Die erklärenden Texte entsprechen jenen, die neben den Exponaten platziert sind.''' <br />
<br />
[[Bild:WienMuseum-FM-Ecke1.JPG|thumb|center|800px|In der begehbaren „Freimaurer-Ecke“ befinden sich mehrere freimaurerische Exponate, davon zwei, die auch in der internationalen Freimaurerwelt sehr bekannt sind: vor allem das berühmte [[Wien, ein altes Logenbild, und Bruder Mozart|Wiener Logenbild]] (um 1785, Maler unbekannt), aber auch der historische vom Museum aufwendig restaurierte [[Der historische Freimaurerteppich im Wien Museum|Wiener Freimaurerteppich]] (um 1780, Teppichkünstler unbekannt); beide stammen also aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert, als die österreichische Freimaurerei eine goldene Zwischenzeit erlebte. Außerdem werden präsentiert: [[Bijou|Abzeichen]] und [[Werkzeuge]] („Regalien“) der Freimaurer; ein Kupferstich mit einer Szene aus der Oper [[Zauberflöte|Die Zauberflöte]] sowie ein Porträt des afrikanisch-wienerischen Freimaurers [[Angelo Soliman]]. - Im erklärenden Text heißt es: <br>'''➤ „Vereint im Bekenntnis zur Aufklärung:''' Die Freimaurerei war im Europa des 18. Jahrhunderts eine einflussreiche Bewegung. Gelehrte, Schriftsteller, Pädagogen und Künstler vereinten sich in ihrem gemeinsamen Bekenntnis zur Aufklärung, zu den Wissenschaften und zum Gemeinwohl. Rituale und Symbole der Freimaurerei waren stark von den mittelalterlichen Bauhütten und deren Tradition geheimer Wissensweitergabe beeinflusst. Die Mitglieder nannten sich untereinander „Brüder“, egal ob sie Adelige oder Bürger waren. Frauen waren vom Beitritt ausgeschlossen. - In Wien wurde die erste Vereinigung oder „Loge“ 1742 gegründet. Nach einem vorübergehenden Verbot der Freimaurerei unter Maria Theresia verfolgte ihr Sohn Josef II. einen anderen Weg und erließ 1785 das Freimaurerpatent: Damit wurde die Freimaurerei öffentlich anerkannt, zugleich aber reglementiert und unter staatliche Aufsicht gestellt. (Originaltext Wien Museum)]]<br />
<br />
<br />
[[Bild:WienMuseum-FM-Logenbild.JPG|thumb|center|800px|'''➤ Ein Blick in eine Freimaurerloge:''' Das Bild zeigt keine bestimmte Freimaurerloge und auch kein historisch verbürgtes Ritual, sondern hält verschiedene, nicht gleichzeitig stattfindende Vorgänge in einer Loge fest. Im Vordergrund findet sich der Hinweis auf die Neuaufnahme eines „Suchenden“ mit verbundenen Augen. Die meisten Mitglieder sind beim geselligen Zusammensein, also nach der eigentlichen Logenarbeit, dargestellt. Die beiden Figuren rechts von sollen angeblich Wolfgang Amadeus Mozart und den Theaterdirektor und Librettisten der Zauberflöte, Immanuel Schikaneder, darstellen. (Originaltext Wien Museum)]]<br />
<br />
<br />
[[Bild:Wien-Museum-Tapis restauriert.png|thumb|center|800px|'''➤ Symbolisches Abbild der Welt:''' Zu den zahlreichen rituellen Objekten der Freimaurerei gehörten auch speziell gestaltete Teppiche. Sie zeigten meist Gegenstände aus dem Steinmetzhandwerk sowie kosmische und mystische Zeichen. Dieser Tapis wurde beim Abbruch der Stadtbefestigungen in einer eisernen Kiste vergraben aufgefunden. Vermutlich war er nach der Aufhebung der Wiener Logen 1794 versteckt worden. (Originaltext Wien Museum)]]<br />
<br />
<br />
[[Bild:WienMuseum-FM-Regalien.JPG|thumb|center|800px|'''➤ Abzeichen und Werkzeuge Wiener Freimaurer:''' Die Freimaurerei versteht sich als symbolische Baukunst, die an der persönlichen Vervollkommnung und an einer idealen Gesellschaft arbeitet. Sie gliedert sich in die Grade Lehrling, Geselle und Meister. Die Lehrlinge arbeiten mit Maßstab und Hammer am „Rauen Stein“, die Gesellen mit Hammer, Meißel, Lineal und Stemmeisen am „Behauenen Stein“, während dem Meister für die Arbeit am Reißbrett Maßstab, Winkelmaß und Zirkel zugeordnet sind. (Originaltext Wien Museum)]]<br />
<br />
<br />
[[Bild:WienMuseum-FM-Zauberflöte-groß.JPG|thumb|center|800px|'''➤ In Licht und Finsternis:''' Die Zauberflöte gehört zu den beliebtesten Werken der Musikgeschichte. Der Text zur Komposition von Wolfgang Amadeus Mozart stammt von seinem Freimaurerbruder Emanuel Schikaneder. Im Zentrum der Handlung steht die Auseinandersetzung zwischen der Königin der Nacht und Sarastro, dem Herrscher des Sonnenreiches: Während sie die Personifikation von Dunkelheit und die Irrationalität ist, steht er für wohlwollende Erleuchtung. Mozarts Oper bringt somit die zentralen Themen und Ideale der Freimaurerei gerade zu exemplarisch zum Ausdruck. In diesem zeitgenössischen Szenenbild („Es lebe Sarastro“) zieren daher die Worte „Vernunft“, „Weisheit“ und „Natur“ Sarastros Tempel. (Originaltext Wien Museum)]]<br />
<br />
<br />
[[Bild:WienMuseum-FM-Soliman.JPG|thumb|center|800px|'''➤ Kindersklave, Kammerdiener, Freimaurer:''' Angelo Soliman erlebte eine außergewöhnliche Karriere im aufgeklärten Wien. Als Mmadi Make um 1720 in Afrika geboren, wurde er verschleppt und als Kindersklave nach Sizilien verkauft. Unter seinem neuen Namen kam Soliman in den Dienst von Feldmarschall Lobkowitz. Ab 1754 lebte er im Hofstaat der Fürsten Liechtenstein in Wien, zunächst als Kammerdiener, später als Erzieher der Fürstenkinder. Seine umfassende Bildung ermöglichte es ihm, in den aufgeklärten Kreisen der Freimaurerlogen zu verkehren. Keine dieser Verbindungen konnte Soliman allerdings davor bewahren, dass sein Leichnam präpariert und im kaiserlichen Naturalienkabinett als „Attraktion“ ausgestellt wurde. (Originaltext Wien Museum)]]<br />
<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Wien, ein altes Logenbild, und Bruder Mozart]]<br />
*[[Der historische Freimaurerteppich im Wien Museum]]<br />
*[[Zauberflöte]]<br />
*[[Angelo Soliman]]<br />
*[[Bijou]]<br />
*[[Werkzeuge]]<br />
*[[Österreich]]<br />
*[[Freimaurermuseum Rosenau]]<br />
<br />
==Links==<br />
https://www.wienmuseum.at/</div>Rudirabe37https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Roland-StiftungRoland-Stiftung2023-12-17T14:41:36Z<p>Jens Rusch: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Roland-Stiftung.jpg|mini|Roland-Stiftung Hamburg]]<br />
== Stiftung der Freimauerloge ROLAND ==<br />
<br />
Die gemeinnützige Stiftung der Freimaurerloge ROLAND wurde 2021 von Freimaurerloge ROLAND in Hamburg gegründet. Zweck dieser öffentlichen Stiftung ist die Förderung der Wissenschaft und Forschung, der Jugendhilfe, der Kunst und Kultur, der Bildung und Erziehung, des Wohlfahrts- und öffentlichen Gesundheitswesens sowie der Völkerverständigung und mildtätiger Zwecke. Im Rahmen dieses Zwecks unterstützt die Stiftung sowohl karitative Projekte, die von ROLAND-Brüdern initiiert werden, wie auch Initiativen, die von der breiteren Öffentlichkeit vorgeschlagen werden.<br />
Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie Unterstützung für ein Projekt suchen, bei laufenden Projekten mitmachen oder diese über Spenden unterstützen wollen.<br />
<br />
Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen!<br />
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Der Stiftungsvorstand<br />
== Website ==<br />
== Kontakt ==<br />
== Siehe auch ==<br />
*[[Freimaurer gegen Krebs]]</div>Jens Ruschhttps://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Freimaurer_gegen_KrebsFreimaurer gegen Krebs2023-12-16T06:33:51Z<p>Jens Rusch: /* Hier ist viel Platz für weitere engagierte Logen */</p>
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<div>Seite im Aufbau<br />
[[Datei:Virtus junxit WWW.jpg|999px|zentriert|Gemälde von Br Jens Rusch]]<br />
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==Präambel==<br />
Die Dialog-Situationen sind nicht neu. Viele der hier aufgeführten Organisationen pflegen seit Jahren gute Kontakte. Gemeinsame Veranstaltungen wie Krebsinformationstage dienen dem gleichen Ziel: Die Überlebenschancen für Krebsbetroffene zu erhöhen. Nachrichten über medizinische Innovationen sind dabei genauso wichtig wie komplementärmedizinische Erkenntnisse der Erfahrungsmedizin. In diesem Netzwerk gibt es keine „Randgruppen“ mehr. Hier steht jede Form der Betroffenheit im Mittelpunkt. Gemeinsame Stärke durch den Austausch von Erfahrungen und Informationen zum Wohle Krebsbetroffener, das ist unser erklärtes Ziel.<br />
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Jens Rusch<br />
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Dezember 2023 im "[https://www.patientenkompetenz.net/ Netzwerk Patientenkompetenz]"<br />
Das Credo des Netzwerks für Patientenkompetenz ist: Der beste Krebs ist der, den man gar nicht erst bekommt ! Daher ist das Hauptanliegen des Netzwerks, Krebsbetroffene über den aktuellen Stand der Krebsforschung genau so verständlich zu informieren, wie über ihre Rechte. Denn: gut informierte Patienten erleichtern aufgeschlossenen Onkologen die Diagnose und entlasten unser Gesundheitswesen. Das Netzwerk hat die Aufgabe, die Dialogmöglichkeiten seriöser Organisationen und Quellen miteinander zu verknüpfen. Denn: Wissen hilft Überleben!<br />
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== Einzelinitiativen ==<br />
[[Datei:Roland-Stiftung.jpg|mini|Roland-Stiftung Hamburg]]<br />
Die gemeinnützige Stiftung der Freimaurerloge ROLAND wurde 2021 von Freimaurerloge ROLAND in Hamburg gegründet. Zweck dieser öffentlichen Stiftung ist die Förderung der Wissenschaft und Forschung, der Jugendhilfe, der Kunst und Kultur, der Bildung und Erziehung, des Wohlfahrts- und öffentlichen Gesundheitswesens sowie der Völkerverständigung und mildtätiger Zwecke. Im Rahmen dieses Zwecks unterstützt die Stiftung sowohl karitative Projekte, die von ROLAND-Brüdern initiiert werden, wie auch Initiativen, die von der breiteren Öffentlichkeit vorgeschlagen werden.<br />
Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie Unterstützung für ein Projekt suchen, bei laufenden Projekten mitmachen oder diese über Spenden unterstützen wollen.<br />
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Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen!<br />
Der Stiftungsvorstand<br />
==== Spendenadresse: ====<br />
Offene oder zweckgebundene Spenden können sie auf unser Konto mit der IBAN DE91200505501502128463 bei der Hamburger Sparkasse tätigen.<br />
Bitte geben Sie dabei Ihre Adresse an, damit wir Ihnen eine Spendenbescheinigung zukommen lassen können.<br />
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==== Hier ist viel Platz für weitere engagierte Logen ====<br />
Liebe Schwestern und Brüder, bitte räumt dem Verwendungszweck Eurer Gabensammlungen im Hinblick auf ehrenamtliches Krebs-Engagement in Eurem Wirkungskreis einen festen Platz ein.<br />
Gern verlinken wir an dieser Stelle im Freimaurer-Wiki auf Euer karitatives Engagement.<br />
Selbsthilfegruppen und Krebsberatungsstellen sind sehr auf Spenden und Solidarität angewiesen. Sie üben eine wichtige Brückenfunktion für Betroffene in unserem Gesundheitswesen aus.<br />
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== Gruppeninitiativen ==<br />
*[https://www.patientenkompetenz.net/ Netzwerk Patientenkompetenz]<br />
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== Zielsetzungen ==<br />
== Kontaktmöglichkeiten ==<br />
== Spendenmöglichkeiten ==<br />
== Freimaurer und Onkologen ==</div>Jens Rusch